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Thema: Deutsches Reich Drucksachenkarten
hajo22 Am: 31.03.2023 14:53:08 Gelesen: 586# 1 @  
Drucksachen-Karte frankiert mit 40 Pfg. (MiNr. 163) vom 20.5.1922 aus Dresden-Altstadt nach Geislingen.



Porto noch in Pfennige.

hajo22
 
muemmel Am: 31.03.2023 22:27:02 Gelesen: 473# 2 @  
@ hajo22 [#1]

Hallo Hajo,

das ist eine Drucksachenkarte in Reinform, die man nicht allzuoft findet bzw. häufig übersehen wird. Selbstverständlich konnte man damals Drucksachen in Form von Postkarten verschicken und nutzte diese Möglichkeit auch recht häufig.

Was aber viele Leute nicht wissen, ist der Umstand, dass während der Portoperioden 6 und 7 Drucksachenkarten eine eigene Versandart im Deutschen Reich darstellten. Voraussetzung hierfür waren die Kennzeichnung als "Drucksache" sowie der Umstand, dass der gesamte Text in gedruckter oder hektogrfierter Form bestand, lediglich Angabe des Datums und der Empfängeradresse waren handschriftlich erlaubt. Hatte der Absender z.B. Postkartenformulare gekauft und das Wort "Postkarte" nicht durch "Drucksache" ersetzt, war nur noch der Versand als normale Drucksache erlaubt. Die genannten Vorraussetzungen sind aber bei der von Dir gezeigten Karte erfüllt.

In der PP 6 (1.4. bis 31.12.1921) betrug das Porto für eine Drucksache bis 20 Gramm 15 Pfennig, für die Drucksachenkarte waren lediglich 10 Pfennig erforderlich. In der PP 7 (1.1. bis 30.6.1922) waren dann 50 Pfennig für Drucksachen bis 20g zu verkleben, für Drucksachenkarten jedoch nur 40 Pfennig. Firmen mit hohem Drucksachenaufkommen machten sich diese Tarifermäßigung natürlich gerne zunutze. Mit dem Beginn der PP 8 am 1.1.1923 entfiel diese spezielle Versandart wieder.

Schöne Grüße vom regenverseuchten Niederrhein
Mümmel

[Beiträge [#1] und [#2] redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege" / vielleicht findet Jemand weitere Beispiele ?]
 
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