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Thema: Briefe und Marken einschätzen und bestimmen: Mexiko
Schwerenöter Am: 07.11.2009 14:46:50 Gelesen: 10756# 1 @  
Diesen Brief, Frankatur kann ich nicht einordnen.

a) Um welches Sammelgebiet handelt es sich ?
B) Welche Michelnummer ?
c) Welcher Michelwert ?

Danke


 
Postgeschichte Am: 07.11.2009 15:10:01 Gelesen: 10743# 2 @  
@ Schwerenöter [#6]

Hallo Schwerenöter,

Dein Brief wurde von Saltillo (Mexiko) nach der Schweiz gesandt. Näheres zu Saltillo findest Du hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Saltillo

Der Brief ist mit 10 C. frankiert und im Scott-Katalog unter der Nr. 639 gelistet und als Einzelmarke mit 20 Cent bewertet. Auf Brief dürfte dies etwa 1,50 bis 2 Dollar Katalogwert ausmachen.

Gruß
Manfred
 
doktorstamp Am: 07.11.2009 15:11:25 Gelesen: 10742# 3 @  
@ Schwerenöter [#6]

Saltillo ist die Hauptstadt und mit 591.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt des mexikanischen Bundesstaates Coahuila.

mfG

Nigel
 
petzlaff Am: 08.11.2009 07:43:02 Gelesen: 10686# 4 @  
Einspruch!

Scott #645 und NICHT 639!

Um noch die Michel-Nummer zu erwähnen: #574. Es handelt sich um die gezähnte Ausgabe von 1929. Diese ist um einiges seltener als die normalerweise durchstochenen Zwillingsschwestern Mi #568 und #585.

Auf Brief würde ich ca. 10 € bewilligen.
 
Schwerenöter Am: 08.11.2009 10:35:30 Gelesen: 10670# 5 @  
Danke für Eure Hilfe !
 
petzlaff Am: 08.01.2010 11:29:30 Gelesen: 10706# 6 @  
Seltsamer Mexico-Beleg

Hallo zusammen,

wer hat eine Idee, um was für eine seltsame "Vignette" (?) auf diesem freigestempelten Beleg aus Mexico in die Schweiz handeln könnte. Wahrscheinlich ist er postalisch völlig ohne Bedeutung, aber interessieren würde mich schon, was das soll. Den Firmenstempel der CFE hätte man auch ohne den gelbbraunen Aufkleber anbringen können.



LG
Stefan
 
Lars Boettger Am: 08.01.2010 11:47:20 Gelesen: 10702# 7 @  
@ petzlaff [#6]

Hallo Stefan,

das ist der Absenderstempel, der auf einem Stück Papier abgeschlagen wurde. Keine Ahnung, warum das so gemacht wurde. M.E. keine Vignette.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 08.01.2010 11:56:45 Gelesen: 10700# 8 @  
@ petzlaff [#6]

Da es sich um einen bedruckten Umschlag handelt, könnte ich mir vorstellen, dass sich unter dem aufgeklebten Papier ein alter Eindruck befindet, der nicht mehr gültig war. Kann man von der Rückseite oder beim Durchleuchten vielleicht etwas erkennen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 08.01.2010 12:37:45 Gelesen: 10685# 9 @  
@ petzlaff [#6]

Der Vermutung von Jürgen kann ich mich anschließen. Meines Erachtens wurde das alte Emblem der CFE überklebt und mit einem Stempel versehen, der auf die Stromerzeugung mittels Atomreaktor (?) hinweisen soll.

Gruß
Manfred
 
petzlaff Am: 08.01.2010 12:42:12 Gelesen: 10682# 10 @  
@ Concordia CA [#8]

Gute Idee - da hätte ich auch selbst drauf kommen können.

Unter dem Aufkleber findet sich tatsächlich ein alter Siegelaufdruck, den ich leider ohne den Umschlag zu zerstören nicht interpretieren kann.

Vielen Dank - sorry, dass ich euch mit etwas so Banalem belästigt habe. :-(

LG, Stefan
 
Harald Zierock Am: 09.01.2010 10:43:09 Gelesen: 10640# 11 @  
@ Concordia CA [#8]
@ petzlaff [#10]

Hallo,

Jürgen hatte mit seiner Vermutung recht.

Michael Roberts von MEPSI gab mir diese Antwort:

I think it is a piece of paper glued over that place. I really think that there was a logo or address underneath that was obsolete and thus covered by this paper and stamp.

Schönes Wochenende,

Harald
 
gruja2005 Am: 16.02.2010 21:56:07 Gelesen: 10556# 12 @  
Hallo!

Hier habe ich MiNr. 96 und 99. Mich interessiert der Stempel auf MiNr. 99 und natürlich welche 96 und 99 das sind.

Dabei habe ich MiNr. 177,178 und 179. Mich interessiert auch der Stempel auf MiNr. 179. Ist das ein Eisenbahn-Stempel?

Und wie viel ist das alles wert nach eurer Schätzung.

Mfg
gruja2005


 
petzlaff Am: 17.02.2010 08:49:16 Gelesen: 10531# 13 @  
@ gruja2005 [#12]

Ob deine Zuordnung korrekt ist, lässt anhand eines Scans nicht eindeutig erkennen.

Zu den linken Marken (Hidalgo-Muster):

Der 5 Centavos Wert ohne Bezirksaufdruck kann die #96 auf dünnem (1881) oder auf dickem Papier (1874) sein. Ich tippe auf dünnes Papier! Es könnte aber genausogut eine #102 von 1875 mit Wasserzeichen auf normalem Papier sein.
Die Marke zeigt leider einen Bug und rechts unten einen fehlenden Eckzahn.

Der 25 Centavos Wert hat einen Beziksaufdruck (17 = möglicherweise Guamuchil, Sinaloa aus dem Jahr 1883 oder 1885 - das genau bedeutet der Aufdruck "1783" bzw. "1785" - ob 3 oder 5 lässt sich nicht genau erkennen, ich tippe aber auf 3, plus (vermutlich) ANGOSTURA. Das würde zusammen passen: Angostura ist eine Stadt der besagten Provinz, Allerdings wäre das noch nach der alten alphabetischen Bezirksnummerierung, die auf dieser späten Ausgabe eigentlich nicht mehr vorkommen dürfte). Die ovale Entwertung lässt sich nicht eindeutig entziffern. Aber es handelt sich wohl um einen normalen Einschreibstempel.

Zu den rechten Marken (Muleta-Muster):

Diese Marken gibt es auf vier verschiedenen Papieren (3 unterschiedliche Wasserzeichen und eine Ausgabe ohne Wasserzeichen).

Ob es sich jetzt tatsächlich um die #177-179 (1895) handelt lässt sich am Scan nicht erkennen. Es können genausogut die #190-191 (1896), #202-204 (1897) oder, falls ohne Wasserzeichen die #213-215 (1898) sein. Die "Muletas" mit den kleinen Nominalen sind unabhängig von der jeweiligen Serie Massenware.

Der Stempel auf dem grünen 1 Centavo Wert ist ein Duplexstempel aus US-amerikanischer Produktion. Dieser Stempeltyp ist vor 1914 nicht sehr häufig anzutreffen. Der Stempel auf dem 2 Centavos Wert ist nicht identifizierbar, auf alle Fälle aber ein gewöhnlicher Rundstempel. Der fragliche Stempel auf der mittleren 3 Centavos Marke ist wieder ein Ovalstempel, wie er im Mexico zu dieser Zeit mindestens ebenso häufig verwendet wurde (meist für besondere Versendungsformen wie Einschreiben oder Auslandspost) wie runde Typen, aber ob das ein Bahnpoststempel ist, vermag ich nicht zu sagen. Wie kommst du darauf, dass das ein BP-Stempel sein könnte?

Der Wert der 5 Marken zusammengenommen dürfte sich bei etwa 1 bis 1,50 EUR bewegen, wobei ich nicht weiß um wie viel der Bezirksstempel auf dem 25 Centavos Hidalgo zusätzlich zu Buche schlagen könnte.

Hoffe, ein klein wenig geholfen zu haben, auch wenn vielleicht nicht alles beantwortet wurde.

Stefan
 
gruja2005 Am: 17.02.2010 11:42:42 Gelesen: 10515# 14 @  
Vielen Dank für die Auskunft, sie haben mir nicht wenig sondern sehr viel geholfen. Ich danke Ihnen für so grosse Auskunft.

Mexiko ist ein schweres Gebiet.

Danke noch mal.

mfg
gruja2005
 
10Parale Am: 11.09.2023 20:41:12 Gelesen: 935# 15 @  
@ gruja2005 [#14]

"Mexiko ist ein schweres Gebiet."

Manchmal sammle ich Belege, weil ich absolut nichts darüber weiß und es so spannend ist, Neuland zu betreten.

Einen 25 Centavos Wert kann ich auf einem innermexikanischen Falt-Beleg vorweisen, der am 27.3.1875 von Mexico City nach Guanajuato lief (Großstadt in Zentralmexiko bekannt für Silberabbau).

Die Marke ist datiert mit 1 75 und weist einen halbkreisförmigen Mexico-Überdruck auf. Laut einem Vorbesitzer soll es die Yvert Nr. 58 sein. Der Brief ist in deutscher Sprache verfasst.

Liebe Grüße

10Parale



 
Martin de Matin Am: 11.09.2023 21:47:15 Gelesen: 918# 16 @  
@ 10Parale [#15]


Die Marke ist datiert mit 1 75 und weist einen halbkreisförmigen Mexico-Überdruck auf.

Die "1" ist kein Datum sondern die Bezirksnummer. Dies steht so auch in meinem älteren Michelkatalog. Sie hat die MiNr.99 oder 104 (mit Wasserzeichen 2 und deutlich teurer) also die gleiche Marke wie in Beitrag [#12] und mit der Beschreibung Beitrag [#13].

Durch die verschiedenen Bezirksnummern und Jahreszahlen kann man sich schön spezialisieren. Da die 25c-Marke (MiNr.99) die billigste und bei meinen losen Marken die häufigste ist wird der finanzielle Aufwand auch überschaubar sein; Briefe sind natürlich deutlich seltener und schöner.

Bei MiNr.19 - 24, die ähnliche Bezirksaufdrucke haben, sieht man manchmal in Beschreibungen von Auktionen, das manche Aufdrucke nur eine niedrige dreistellige Lieferung in den entsprechenden Bezirk hatten, aber trotzdem einen relativ niedrigen Ausruf haben (teils auch nicht verkauft wurden); also eine gute Möglichkeit um seltene Stücke zum erschwinglichen Preis zu bekommen.

Literatur ist dazu eine notwendige Sache. Ich habe bisher noch kein Glück bezüglich Literatur auf Auktionen gehabt.

Viel Spass beim weitersammeln.

Gruss
Martin
 
Lars Boettger Am: 11.09.2023 22:42:28 Gelesen: 907# 17 @  
@ Martin de Matin [#16]

Hallo Martin,

im Mai / Juni 2023-Heft des "Collector Clubs of New York" gab es einen guten Artikel über die Bezirksaufdrucke auf der Ausgabe von 1856 - 1864 (ab Seite 144 / warum wurden sie angebracht, wie selten sind sie). Das war für mich als Mexiko-Klassik-Novize ein interessanter Startpunkt. Leider sind nur die CCP-Ausgaben bis 2018 frei verfügbar [1].

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.collectorsclub.org/ccp/browse-search-the-ccp/
 
10Parale Am: 14.09.2023 10:28:34 Gelesen: 823# 18 @  
@ Martin de Matin [#16]
@ Lars Boettger (#17)

Vielen Dank für die Erläuterungen und weiterführenden Quellenangaben.

Liebe Grüße

10Parale
 
Zackensonne Am: 14.09.2023 17:43:42 Gelesen: 757# 19 @  
Ich fand diesen Vortragsblock der RMPL Denver zu den Aufdrucken und der damit verbundenen Geschichte sehr spannend.

https://www.youtube.com/watch?v=oPSl6XnXWDQ
 
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