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Thema: (?) (287) Japan: Stempel bestimmen
Das Thema hat 295 Beiträge:
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Franz-Karl Lindner Am: 20.01.2022 22:01:24 Gelesen: 59641# 271 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Anwort. Und nun eine bessere Auflösung. Auf den Belegen gibt es keine Postwertzeichen, da es sich wahrscheinlich um portofreie Blindensendungen handelt, erkennbar daran, dass jeweils eine Ecke der Umschläge schräg angeschnitten ist, damit die Post prüfen kann, ob der Inhalt in Blindenschrift ist. War so üblich in Japan. Portofreiheit übrigens ab Juni 1961.

Franz-Karl


 
volkimal Am: 20.01.2022 23:16:07 Gelesen: 59622# 272 @  
@ Franz-Karl Lindner [#271]

Hallo Franz-Karl,

die Orte sind wahrscheinlich

links: Chitose (千歳) in der Präfektur Iburi (胆振)
mitte: Erimo (えりも) in der Präfektur Hokkaidō (北海道)
rechts: Hachiōji (八王子)

Bei den Stempeln handelt es sich um besondere Neujahrsstempel, daher die Zeichen 年賀 unten im Stempel.

Zur Jahreszahl kann ich noch nichts weiter sagen.

Jetzt bin ich gespannt, was die Japan-Spezialisten noch ergänzen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Franz-Karl Lindner Am: 20.01.2022 23:43:37 Gelesen: 59617# 273 @  
Super, danke!
 
Koban Am: 04.03.2022 20:34:09 Gelesen: 56684# 274 @  
@ ligneN [#207]

"Es gibt diesen Stempel auch in anderen Farben, z. B. grün. Schön kontrastierend z.B. auf Kiku 15 sen."

Ein ähnlicher Stempel wie in [#202] verbarg sich in einem Lot. Leider wurde die Marke brutal von der Unterlage gelöst. Ein Loch in der Markenmitte habe ich mit einer anderen Marke hinterlegt.

Gruß,
Koban


 
Koban Am: 20.03.2022 02:12:46 Gelesen: 55650# 275 @  
Hallo zusammen,

Anbei einige Bota-Stempel bei deren Bestimmung ich nicht zu einem Ergebnis komme.

Bei dem zweiten Stempel vermute ich Matsuyama.

Danke vorab für Eure Hilfe.

Gruß,
Koban


 
ligneN Am: 20.03.2022 13:16:27 Gelesen: 55632# 276 @  
von links:

Maebashi (unten rechts nicht komplett)
Yamaguchi (teils zugetintet)

Ohne Gewähr die beiden 8er:

Tottori
Akita
 
volkimal Am: 11.04.2022 15:10:34 Gelesen: 53602# 277 @  
Hallo zusammen,

auch diese Postkarte habe ich vorgestern bekommen:





Im Stempel lese ich 京橋 / 10 / 9 14 / 后 7-8 = Kyōbashi / 14.9. Taisho 10 / 7-8 Uhr Nachmittags = 14.09.1921 AD.

Nach Wikipedia: Kyōbashi (jap. 京橋) ist ein Stadtteil des Bezirks Chūō der japanischen Präfektur Tokio. Er liegt im Zentrum Tokios südöstlich des Bahnhofs Tokio und wird von Bürogebäuden dominiert.

Absender der Karte könnte evtl. Shōzō Saitō, ein japanischer Übersetzer (1887-1961) sein [1]

Zu dieser Stempelart interessiert mich:

1) Gibt es eine spezielle Bezeichnung für diesen Maschinenstempeltyp mit Ziermuster unten im Ortsstempel
2) Unten im Ziermuster steht „テ“ oder „〒“. Was für eine Bedeutung hat es hier?
3) Wurden das Datum bei diesen Maschinenstempeln immer nach dem japanischen Gengō-System angegeben oder kommt es auch nach unserem Kalender vor?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.wikidata.org/wiki/Q11500591
 
ligneN Am: 11.04.2022 16:54:25 Gelesen: 53587# 278 @  
@ volkimal [#277]

1) Das Ziermuster ist bei Inlandsstempeln (Japan Mutterland) Standard bis heute. Es hat mit der Klassifizierung nichts zu tun.

Die Typen werden klassifiziert nach Hersteller und die Anzahl / Länge der Wellenlinien (zB Universal L M S für long, middle, small). Dann gibt es noch die Uhrzeitgruppen.

Literatur über Japanstempel mit Inlandsstempel, inkl. Maschinenstempel, wie gesagt Warmuth/Amano, Arge Japan 1971/72, beide Bände.

Bezug wurde schon erwähnt. Auktionen (immer wieder mal Gärtner aus Nachlässen), Antiquariat, Fernleihe ...

2) In Japan selbst wird das Postlogo (https://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_postal_mark) bis heute benutzt.

Bei den Maschinenstempelngab es in den Pachtgebieten und Kolonien Varianten:

- KLT und Dairen Postsymbol im Kirschblütenrahmen
- Korea Postsymbol im Chrysanthemen?rahmen
- Taiwan vereinfachtes Zeichen "tai" anstatt Postlogo

Das und mehr findet man problemlos bei: Warmuth/Amano.

NB Manchuko bezog seine Maschinenstempel aus Japan, benutzte aber sein eigenes Postsymbol im ?Orchideenrahmen.

3) Literatur zu den Maschinenstempeln in Lateinschrift siehe im gleichen thread weiter oben

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=243721
 
volkimal Am: 11.04.2022 18:02:28 Gelesen: 53573# 279 @  
@ ligneN [#278]

Hallo LigneN,

herzlichen Dank - wieder etwas dazugelernt. Über japanische Maschinenstempel wusste ich bisher sehr wenig.

Mit dem Postlogo 〒 hätte ich überhaupt nicht gerechnet.

Viele Grüße
Volkmar
 
ligneN Am: 12.04.2022 02:48:06 Gelesen: 53530# 280 @  
@ volkimal [#279]

Das Postlogo ist in Japan allgegenwärtig im Zusammenhang mit Post. ZB vorangestellt vor einer Ziffernfolge = Postleitzahl;

Postlogo auf Landkarte (auch google maps) = Symbol für Poststelle;
Ist auf jedem Briefkasten oder Briefeinwurfschlitz, auf jeder Dienstmütze, Poststelleneingangstür.

handschriftlich für "nachträgliche Entwertung durch Briefzusteller.
auf Reparaturklebeband beschädigter/umverpackter Postsendungen usw.

Ähnlich wie das Posthorn der Deutschen Post, aber weil graphisch simpler, größerer Anwendungsbereich.
 
Koban Am: 29.06.2022 19:07:51 Gelesen: 45591# 281 @  
Hallo zusammen,

aus einem grösseren Lot stammt der folgende Fund.



Eine leider beschädigte Mi 59 mit Aufdruck bzw. Stempel eines kleinen schwarzen 本.

Spontan dachte ich an einen Schutzaufdruck (Perfin-Vorläufer), konnte diesen aber im Adachi nicht finden.

Besteht ein Zusammenhang zwischen dem 本 und dem telegraphischen Stempel, oder sind die jeweiligen Positionierungen zueinander nur Zufall?

Vorab Danke für Eure Hilfe.

Gruß,
Koban
 
ligneN Am: 30.06.2022 22:01:51 Gelesen: 45559# 282 @  
Noch nicht gesehen. Die braune Stempelfarbe gibt es ab 1886.

Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten:

a) Namensergänzung oder -Änderung. Aber: warum dann andere Stempelfarbe?
b) Kontrolle durch eine höhere Instanz.

Im Außenkreis steht nur ...Posttelegraphenamt, das hilft nicht weiter.
 
ragiko Am: 01.07.2022 14:27:57 Gelesen: 45538# 283 @  
@ Koban [#281]

Der Telegrafenstempel ist braun, das kam (fast nur) auf größeren Postämtern vor, es sind derzeit 23 PAs bekannt, von denen braune Stempel nachgewiesen wurden. Aber das 本 ist schwarz, es ist offenkundig kein Element des Telegrafenstempels. Es muss später hinzugestempelt worden sein, aus welchem Grund und von wem auch immer.
 
ligneN Am: 01.07.2022 15:04:52 Gelesen: 45532# 284 @  
Ein japanischer Spezialist für diese Telegraphenstempel sagt:

- negativ (weiß auf schwarz);
- aus Gummi;
- privater Herkunft.
- sonst nicht belegt.
 
Koban Am: 18.03.2023 23:16:44 Gelesen: 24358# 285 @  
Hallo zusammen,

Anbei zwei Feldpoststempel, Manchurian Incident (FP-MCI-1 laut JPS Stempelhandbuch von 2008), kenntlich an der Ziffer im oberen inneren Bogensegment.

Links und rechts 新京中央 (Hsinking Zentrum), Mitte 四平街 (Siping Stadt).

Kann jemand etwas zur ungefähren Bewertung sagen? Wie viele verschiedene Ziffern kommen vor?

Besten Dank vorab.

Gruß,
Koban


 
ligneN Am: 10.06.2023 15:49:49 Gelesen: 18268# 286 @  
@ Koban [#285]

Eingeführt im November 1931, 1937 der Manchuko-Post unterstellt unter Weiterverwendung der Stempel (mit neuer Jahreszahl). Per 1. August 1944 wurde dann aus Geheimhaltungsgründen eine Type ohne Ortsangabe "Manchuko-Feldpoststelle Nr...." eingeführt.

Es waren ortsgebundene Dienststellen. Bei Verlegung einer Einheit wurden sie aufgelöst bzw. eröffneten am neuen Standort mit anderer Nummer. Status "bunshitsu", dh temporäre Außenstelle. Personal/Ausrüstung stellte ein Postamt, die Räumlichkeiten der Betreiber.

IdR bestanden diese FP-Außenstellen aus 1 Poststellenleiter und 3 Mitarbeitern. Bei normalem zivilen Einsatz waren bunshitsu oft nur 1 Postler mit Tisch und Ständer mit Poststellenbezeichnung.

Die arabischen Ziffern stehen für Außenstellen der OPD-Postämter Hsinking, Mukden und Sipingjie. Im Stempel steht oben der Postamtsname, ab 1934 Postamtsnahme + 中央 (zentral, -Zentralpostamt/CPO) bei Hsinking und Mukden.

Die Verwendungszeiten stehen nur für 1931/37 auf japanischen Marken. Betr. Manchuko habe ich für diese Stempel keine Literaturhinweise.

Anzahl der Außenstellen mit Inschrift im oberen Halbmond:

Hsingking Nr. 1-17 (1932-35), Hsingking-CPO Nr. 1-21 (1933-37)
Mukden Nr. 1-15 (1933/34), Mukden-CPO Nr. 1-13 (1935-37)
Sipingjie Nr. 1-9 (1933-35)

Hsinking-2 war in Harbin 1933-35, Hsingking-9 Standort unbekannt 1933-35. Shipingjie-8 nur 1935, Standort unbekannt.

Diese Angaben sind nach Suzuki, A Study on Locating of Japanese Field Post Office, JPP 1975, S. 202/203 Erstmals veröffentlich in The Japan Philatelist Sept. 1973. Es gibt immer noch nichts Besseres. Einige ergänzende Stempeldaten standen ca. 1980 in der Zeitschrift "Izumi" Nr. 164/165.

Die drei gezeigten Abschläge sind unten mit Postgirocode, also von Postüberweisungsformularen.

Bewertung habe ich keine. Anhand der Verwendungszeiten kann man sagen: Hsinking ist häufig, Mukden sehr rar und Sipingjie rar. Poststempel mit Uhrzeit sind seltener als Postgirostempel aus der amtlichen Kiloware.

Auf Manchuko kann man diese Type relativ häufig finden. Briefe mit Manchukofrankatur und diesen Stempeln gibt es in Japan teils schon für 4-5000yen.
 
Koban Am: 20.10.2023 22:05:46 Gelesen: 8064# 287 @  
@ ligneN [#286]

Besten Dank für die umfassende Beantwortung!

Beim sortieren und bestimmen von Telegrafenstempeln bin ich auf ein ungewöhnliches Exemplar gestossen.

Bei japanischen Telegrafenstempeln ist die Inschrift stets im Uhrzeigersinn zu lesen. Als Beispiel links ein Telegrafenstempel der Type 4 (JDT-4) laut Stempelhandbuch.

Die Inschrift dieses Stempeltyps lautet 電信局 (Telegrafenamt), ergänzt durch einen Ortsnamen, hier 廣島 (Hiroshima).

Die rechte Marke, ebenfalls mit Type 4, zeigt die Inschrift 電信局若松 entgegen dem Uhrzeigersinn! (若松 = Wakamatsu).

Im Stempelhandbuch wird dieser ungewöhnliche Stempel aus Wakamatsu zwar ebenfalls abgebildet, jedoch ohne weitere Informationen.

Mich interessiert nun, ob es den Stempel aus Wakamatsu auch mit korrekter Inschrift bzw. Leserichtung gibt, mein Exemplar also eine Ausnahme darstellt, oder ob die falsche Leserichtung bei dem Wakamatsu-Stempel Type 4 die Regel ist.

Danke vorab!

Gruß,
Koban


 
volkimal Am: 19.11.2023 15:01:07 Gelesen: 5338# 288 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine Karte, an der ich geübt habe, die Stempel zu entziffern:



Die Orte habe ich zwar herausbekommen, mit den Stempeldaten habe ich aber meine Probleme.



Aufgabestempel (links): 小俣 / 下野 • 足利 • 五 • 九
小俣 = Omatacho oder Omata (Ort bzw. Postamt)
下野 = Shimotsuke (Provinz)
足利 = Ashikaga (evtl. der Landkreis)
五 • 九 = 5 bzw. 9 (ich denke Tag und Monat)

Ankunftsstempel (rechts): 京都 / 一七 • 二 • 一二 • 二
一七 • 二 • 一二 = 17 • 2 • 12 = 12.2. Meiji 17 = 12.02.1884 AD Das Jahr 12 könnte evtl. auch eine 13 sein.
Wie ihr seht, passen die Stempeldaten nicht zueinander. Wer kann das Datum erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 
ragiko Am: 20.11.2023 04:32:35 Gelesen: 5293# 289 @  
Hallo Volkimal,

doch, die Stempel passen zusammen, und das geht so.

Handschriftlich hat der Absender auf der Karte das Datum 8.Mai (5月8日, kalligrafisch leicht verkürzt) angegeben, die Karte also am nächsten Tag zur Post gegeben, deshalb der Stempel "Omata 5-9", wobei 5 der Monat, und 9 der Tag ist.

In Kyoto wurde ein Ankunftsstempel verwendet, der auch die Jahreszahl 17 angibt. Das Datum liest sich also 17-5-12 (Jahr/Monat/Tag), die Karte ist mithin drei Tage später, am 12.5.1884, beim Adressaten eingetroffen. Das Zeichen rechts im Außenkreis ist eine etwas dünn geratene 5 (五).

Und was ist mit der überflüssigen 2 (二)? Es handelt sich nicht um ein Zahlzeichen, sondern um das Silbenzeichen ni ニ, das sich kalligrafisch kaum von dem Zahlzeichen unterscheidet. Die Silbenzeichen stehen für die Postzustellungen, deren es seinerzeit in großen Städten pro Tag mehrere gab. Damals hatten die Leute noch kein privates Telefon, sondern die Kommunikation lief überwiegend per Postkarte ab.

Jedenfalls steht die Reihenfolge der Silbenzeichen fest, im Michel stehen sie verzeichnet, und "ni" ist die vierte Zustellung des Tages.

Beste Grüße,
Michael
 
volkimal Am: 20.11.2023 11:38:06 Gelesen: 5238# 290 @  
@ ragiko [#289]

Hallo Michael,

herzlichen Dank für die Erklärungen. Das handschriftliche Datum finde ich selbst jetzt noch nicht, obwohl ich weiß, wonach ich suchen muss.

Das Zeichen 五 anstelle der 二 erkenne ich jetzt auch. Darauf wäre ich aber ohne deine Hilfe nie gekommen.

Das ni ニ als vierte Zustellung war mir bekannt - das habe ich schlichtweg vergessen. Allerdings war mir bisher nicht bewusst, das die Zeichen von 2 二 und ni ニ etwas unterschiedlich aussehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
ragiko Am: 21.11.2023 16:03:14 Gelesen: 5103# 291 @  
@ volkimal [#290]

Hallo Volkmar,

ich habe Dir einen Ausschnitt der Anschriftseite Deiner Postkarte mit der Datumsangabe rot umrandet, damit Du es selbst finden kannst. Es ist nicht verwunderlich, dass selbst jemand, der mit der gedruckten japanischen Schrift umgehen kann, die gepinselt kalligrafierten Schritzeichen nicht erkennen kann, zumal man -wie bei unserer Handschrift- auch Kürzel verwendete.

Falls das Bild im Beitrag nicht zu erkennen ist, schau auf der Anschriftseite am linken Rand nach den kalligrafiert gepinselten vier Schriftzeichen 五月八日, von oben nach unten geschrieben, das letzte Zeichen nur als Kürzel.

Ich kann deutsche Briefe und Karten aus derselben Zeit auch nur mit Mühe und nicht immer erfolgreich oder vollständig entziffern.

Herzliche Grüße,

Michael


 
volkimal Am: 21.11.2023 16:54:18 Gelesen: 5095# 292 @  
@ ragiko [#291]

Hallo Michael,

dankeschön! Jetzt ist mir natürlich klar, weshalb ich das nicht erkennen konnte. Dagegen habe ich mit den deutschen Belegen aus der Zeit wenig Probleme. Wenn Du einmal eine Frage hast einfach melden.

Diese Faltpostkarte habe ich in Ulm geschenkt bekommen. Sie hat nur einen Aufgabestempel, aber keinen Ankunftsstempel.





Diesmal ist mir das Datum klar, aber der Ort nicht. Beim rechten Stempel gehe ich von einem Stempel des Absenders aus.

Beim Ort sehe ich ?京. Da komme ich nicht weiter. Als Datum lese ich:
明治七 • 九 • 一六 • 午前 = Meiji 7 • 9 • 16 • Vormittag = 16.09.1874 AD.

Beim Vormittag bin ich mir aber nicht sicher. Weißt du, wo die Faltpostkarte aufgegeben wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 21.11.2023 17:48:12 Gelesen: 5087# 293 @  
@ volkimal [#292]

Hallo Volkmar,

Beim Aufgabeort dürfte es sich um 西京 = Saikyō handeln. Saikyō ("westliche Hauptstadt") war zeitweise der Name der Stadt Kyoto.

Der rechte Stempel ähnelt von der Machart einem Stempel in [#263], welcher von ligneN in [#264] als Postbriefkastenstempel bezeichnet wurde.

Gruß,
Koban
 
ragiko Am: 22.11.2023 12:30:19 Gelesen: 5052# 294 @  
@ volkimal [#292]

Hallo Volker,

zu den korrekten Amerkungen von koban habe ich nichts hinzuzufügen. Nur zu Saikyo eine kleine historische Ergänzung:

Als der Kaiserhof 1868 in die zur Edo-Zeit stark florierende Stadt Edo umzog, nannte man diese Stadt fortan "Östliche Hauptstadt", auf Japanisch "Tokyo". Mit dem japanischen Wort "kyo" ist die Residenz des Kaiserhofs gemeint. Die bisherige kaiserliche Residenzstadt Kyoto wurde zur Unterscheidung von Tokyo zur Meiji-Zeit "Saikyo" ("Kaiserresidenz im Westen" oder "westliche Hauptstadt") genannt, was aber später aufgrund des Bürgerstolzes der Einwohner der alten Kaiserstadt wieder in "Kyoto" zurückgeändert wurde. "Kyoto" bedeutet auch heute noch "Kaiserliche Hauptstadt", obwohl der dortige Kaiserpalast nur eine Replik des alten Palastes ist und überdies nicht am originalen Standort wiedererrichtet wurde.

Auch die Bemerkung von koban zum Namen "Saikyo" ist selbstverständlich korrkekt. Ich erwähne dies nur als Hintergrundinformation.

Vor 1868 hieß das Postamt von Kyoto übrigens "Sakyo", nicht zu verwechseln mit "Saikyo". "Sakyo" bedeutet "der linke Teil der Kaiserstadt", denn nach der Planung entzog sich das Leben in der Stadt den Planern, und schon im 10.Jh. verlagerte sich das Stadtleben in den Ostteil der Hauptstadt, der vom Kaiserpalast am Nordende der Stadt aus gesehen "links" lag. Der Westen verödete und bot allenfalls zwielichtigen Gestalten Unterschlupf, während sich der Ostteil über die einstige Stadtgrenze am Fluss Kamogawa hinaus weiter nach Osten bis an den Fuß der Berge ausbreitete.

Alles Gute,

Michael
 
volkimal Am: 22.11.2023 13:41:44 Gelesen: 5042# 295 @  
@ ragiko [#294]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Erläuterung. Davon hatte ich außer dem, was Koban geschrieben hatte, bisher nichts gehört.

Viele Grüße
Volkmar
 

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