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Thema: Frankreich: Punktrost Rautenstempel (losagne muet) Paris - München
Gisi Am: 14.03.2011 05:10:55 Gelesen: 12157# 1 @  
Hallo,

ich entdeckte den sich im Anhang befindenden Brief in der Sammlung meines Vaters mit Rautenpunktstempel. Der Brief wurde am 20. Dezember 1862 von Paris nach München geschickt. Absender war Erwin Hanfstängel, der ein Photo Atelier in Paris besass. Erwin's Vater, Franz Hanfstängel war Eigentümer eines Photo Ateliers in München, welches sein 2. Sohn Edgar 1868 übernahm. Edgar und Erwin setzten sich für die Erstellung des Urheberrechts in der Photographie ein. Edgar hatte einen Sohn namens Ernst, mit Kosenamen "Putzi", der ein persönlicher Freund Hitler's war. Leider kann ich den Text des Briefes nicht ganz entziffern, sehe jedoch eine Unterschrift von Josef Dressler, der wohl Mitarbeiter im Erwin Hanfstängel Atelier in Paris war.

Ich sehe einen München Ankunftsstempel, kann leider nicht daraus schlau werden. War dieser Brief korrekt frankiert? Viele Fragen, evtl. hat jemand die Antworten ?

Gruss, Gisi




 
bayern klassisch Am: 14.03.2011 07:15:16 Gelesen: 12150# 2 @  
Hallo Gisi,

schöner Brief - links oben steht die "2", also war es einer der 2. Gewichtsstufe (über 10 bis 20g). Daher wurde er auch mit 80 Centimes, statt mit 40 Centimes frankiert. Er ist also portogerecht frankiert.

Hinten sieht man den franz. Transitstempel (Bahnpost Paris - Forbach - Strasbourg - Kehl - Ulm - Augsburg - München und den Briefträgerstempel von München.

Dieser Tarif galt vom 1.7.1858 bis 15.5.1872.

Ich hoffe, diese Informationen konnten die etwas weiter helfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 14.03.2011 17:50:37 Gelesen: 12130# 3 @  
@ bayern klassisch

Vielen Dank für die Erläuterungen. Ich nehme an, dass evtl eine weitere Seite im Brief lag, denn mit meiner Waage komme ich nur auf 2 3/4 Gramm. Nehme an, dass der Siegellack das Gewicht erhöhte, jedoch nicht um so viel, dass die zweite Gewichtsstufe erreicht wurde.

Nun schicke ich gleich noch einen Scan eines Briefes, der von Le Havre nach Freudenberg b. Siegen am 27. Mai 18?? versandt wurde und dem linken blauem unteren Stempel nach über Aachen lief. Ein weiterer Beleg erscheint mir interessant da er Mischfrankatur aufweist, frage mich jedoch, wieso die Punktstempel unterschiedliche Numerierung tragen auf dem gleichen Brief (35 & 58). Wie gesagt, ich habe keinen blassen Dunst und habe bereit etwas dazuzulernen. Literatur werde ich mir in meinem Alter keine mehr zulegen, jedoch bei meinem nächsten Berlin Aufenthalt die Bibliothek aufsuchen.

Gruss,
Gisi




 
bayern klassisch Am: 14.03.2011 18:10:55 Gelesen: 12126# 4 @  
Hallo Gisi,

in deinem Brief nach München war mit Sicherheit mehr, als ein Siegel wog.

Deine beiden Briefe nach dem Deutschen Reich waren einfachen Gewichts und daher mit 40 Centimes korrekt frankiert. Der über Aachen lief im geschlossenen Transit über Belgien, was keine Portoerhöhung nach sich zog, weil Belgien die Briefe nicht behandeln musste.

Der andere dürfte über Forbach - Saarbrücken und dann weiter mit der Eisenbahn befördert worden sein. Bei französischen Briefen ist die Leitung nicht immer einfach zu bestimmen, weil die Deutschen keine Grenzübergangs- bzw. Eingangsstempel hatten und bei franz. Bahnbeförderungen wie hier Strecken abknickten, wodurch der im Stempel genannte Zielort oft nicht der Ort des Grenzübertritts war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 14.03.2011 23:53:14 Gelesen: 12105# 5 @  
@ Gisi [#1] [#3]

Hallo Gisi,

sehr schöne Belege, die du hier zeigst. Ich wäre nicht unglücklich darüber, wenn sich der aus Beitrag 1 in meine Sammlung verirren würde. ;)

Liebe Grüße
Christian
 
Gisi Am: 15.03.2011 20:00:56 Gelesen: 12064# 6 @  
@ Christian [#5]

Hallo Christian,

ich habe noch 12 weitere Briefe aus dieser Zeit und einige Postkarten, die ich einem Auktionshaus zur Versteigerung übergeben werde. Kenne mich zu wenig aus den Verkauf selbst in die Hand zu nehmen. Der abgebildete Brief wurde wohl im November 1869 versandt und hat ein alleinstehendes "R". War dies ein Zeichen für recommande (Einschreiben??) oder gab es das zu der Zeit noch nicht?

Gruss Gisi


 
bayern klassisch Am: 15.03.2011 22:13:59 Gelesen: 12054# 7 @  
Hallo Gisi,

der Brief war nicht eingeschrieben, sonst hätte er den franz. Chargé- oder Recommandirt - Stempel.

Recommandirte Briefe gab es seit dem 17. Jahrhundert, also schon lange zuvor.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 17.03.2011 03:15:52 Gelesen: 12019# 8 @  
@ bayern klassisch [#7]

Danke für die Information.

Gruss gisi
 
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