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Thema: Deutsches Reich: Die Columbia-Briefstempelmaschine
Jürgen Witkowski Am: 10.05.2011 22:03:47 Gelesen: 7686# 1 @  
Die ab 1898 in Berlin und Hamburg betriebenen Bickerdike-Briefstempelmaschinen, hatten den Nachteil, dass die Zuführung der zu stempelnden Poststücke von Hand durch einen Postbeamten erfolgen musste.

Im Jahr 1900 wurde der Reichspost eine Maschine der amerikanischen Columbia Postal Supply Company angeboten. Die Columbia-Maschine führte die Poststücke mit Hilfe eines Saugluftstromes zur Stempelvorrichtung und konnte daher eine wesentlich höhere Durchsatzmenge erzielen.

Die ersten Versuche erfolgten im Postamt Hamburg 11. In der einschlägigen Literatur wird dabei für die erste Erprobung als durch Belege nachgewiesene Daten die Zeit vom 23. Mai 1901 bis 7. Juni 1901 angegeben. Aus einem Schriftverkehr der Oberpostdirektion Hamburg geht hervor, dass die Maschine am 19. Juni 1901 abgebaut und zum Postamt Hamburg 1 umgesetzt wurde.

Auf der Briefmarkenmesse in Essen habe ich ein Briefstück finden können, dass ein Datum vom 11. Juni aufweist und somit deutlich näher am theoretisch möglichen Letztdatum der ersten Erprobungsphase liegt, als alle bisher bekannten Belege.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
muemmel Am: 10.05.2011 22:21:17 Gelesen: 7681# 2 @  
@ Concordia CA [#1]

Guten Abend Jürgen,

einen ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Sahneteilchen.

Schönen Gruß
Mümmel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 06.06.2012 15:13:01 Gelesen: 6167# 3 @  
Bei der Durchsicht meiner Dubletten ist mir diese Marke aufgefallen.



Wenn ich ehrlich bin war es nicht die Marke sondern der Stempel Berlin C vom 17.9.1003 der meine Aufmerksamkeit weckte.

Nach dem Studium der, bei mir vorhandenen, Literatur war schnell klar das es ein Abschlag aus der seit dem 9.9.1903 beim PA Berlin 2, zur Erprobung, aufgestellten Columbia Maschine handelte.

Somit ein früher Stempelabschlag aus der Maschine von der in der Literatur (Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V. Band 156) Abschläge vom 18.9.1903 bis 21.11.1903 erwähnt sind.

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 06.06.2012 22:36:47 Gelesen: 6140# 4 @  
@ rostigeschiene [#3]

Falls jemals Du den Trottel finden solltest, der die Marke abgelöst hat, kannst Du ihm gehörig auf die Finger oder meinethalben auch auf den anscheinend hohlen Schädel klopfen.

Du hast in der Tat ein neues Frühverwendungsdatum für diesen Stempel entdeckt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcello Am: 09.07.2014 20:20:23 Gelesen: 5025# 5 @  
@ Concordia CA [#4]

Hallo Jürgen,

ich habe hier in den Beiträgen gesehen, du bist hier der Experte für Columbia und Standardmaschinen. Ich habe mehrere Belege, die ich hier nach und nach vorstellen werden und es wäre nett, wenn du oder auch andere da mal drüber schauen könnten, ob meine Bestimmungen so richtig sind. Ich habe auch das Buch dazu, aber da bin ich jetzt erst dabei mich einzulesen. Ich sage schon mal im voraus danke.

Grüße
Marcel
 
Jürgen Witkowski Am: 11.07.2014 23:15:10 Gelesen: 4945# 6 @  
@ Marcello [#5]

Nur zu! Wenn ich weiter helfen kann, mache ich das gerne.

Damit es nicht gar zu textlastig wird, gibt es noch einen Beleg mit einem der häufigeren Hamburger Columbia-Stempel vom 1.11.1906 auf einer Auslandspostkarte des Briefmarken-Händlers August Mahlstedt nach Kreta.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcello Am: 12.07.2014 16:19:32 Gelesen: 4896# 7 @  
@ Concordia CA [#6]

Hallo Jürgen,

ich habe mich leider vertan. Ich meinte nicht die Columbiamaschine, sondern die Universal und Standardmaschine. Sorry.

Grüße
Marcel
 
Totalo-Flauti Am: 03.07.2021 10:45:59 Gelesen: 1707# 8 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Abschlag der verwendeten Columbia-Briefstempelmaschine in Leipzig vom 21.03.1906 auf einer Drucksache nach Annaberg i.Sachsen. Massendrucksachen waren die bevorzugten Sendungen, die mit dieser Maschine gestempelt wurden. Die Maschine wurde Ende 1904 im Leipziger Briefpostamt 13 aufgestellt. Es war die bereits dritte weiterentwickelte Maschine ihrer Art. Sie konnte bis zu 600 Abschläge in der Minute schaffen. Bei gutem Briefmaterial betrug die Fehlerquote 3 von Hundert. Das bedeutete gar kein Abschlag oder der Abschlag erfolgte an falscher Stelle. Für die Maschine wurde eine Rechnung in Höhe von 3.100,00 Reichsmark gestellt.

In Leipzig wurden 3 Mitarbeiter für den Betrieb benötigt: ein Vorsortierer, ein Maschinenstempler und einen weiteren Mitarbeiter, der die gestempelten Belege abtrug. Für die Leipziger Maschine ist nach der Literatur Band 156 der Neuen Schriftreihe der Poststempelgilde eine Verwendung vom 15.03.1905 bis 31.12.1908 nachgewiesen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
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