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Thema: USA: Staatspost finanziell am Ende ?
Richard Am: 14.05.2011 08:03:08 Gelesen: 2383# 1 @  
Amerikas Staatspost droht die Insolvenz

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (11.05.11) - Die amerikanische Post ruft um Hilfe: Im Herbst droht das Geld auszugehen. Das Unternehmen leidet darunter, dass die Amerikaner immer weniger Briefe verschicken und stattdessen E-Mails senden. Tausende Filialen stehen vor dem Aus.

Die staatliche US-Postal schlägt Alarm: Der Konzern steuert mit seinen mehr als 570.000 Mitarbeitern auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Wenn der amerikanische Kongress nicht eingreife, müsse das öffentliche Unternehmen im Herbst seinen Schuldendienst einstellen, erklärte Konzernchef Patrick Donahoe.

Um Geld zu sparen, will die amerikanische Post unter anderem Samstags nicht mehr zustellen. Die Post hofft darauf, dass das Parlament Einschnitte im Service-Angebot und damit weitere Einsparungen erlaubt.

Die Post ist allerdings bereits im vergangenen Sommer mit dem Versuch gescheitert, vom Parlament höhere Tarife für bestimmte Briefgruppen genehmigt zu bekommen. „Der Postdienst bemüht sich weiterhin um gesetzliche Veränderungen, um ein flexibleres und tragfähigeres Geschäftsmodell zu ermöglichen“, sagte Donahoe. Er forderte eine Entlastung bei den Gesundheitskosten für die Mitarbeiter und mehr staatlichen Kredit. Die eigenen Sparmöglichkeiten sieht die Post weitgehend ausgeschöpft. In den vergangenen drei Jahren seien bereits 130.000 Vollzeitstellen weggefallen, rechnete Finanzchef Joseph Corbett vor. Ende März beschäftigte die amerikanische Post noch annähernd 572.000 Menschen.

Im amerikanischen Senat steht ein Gesetzentwurf zur Debatte, der unter anderem die Zahlungen des Dienstes an Rentenfonds reduzieren würde. Präsident Barack Obama hat zudem in seinem Haushaltsentwurf für 2012 vorgeschlagen, dem Konzern Beiträge aus der Rentenversicherung zurückzuerstatten und ihm einen Teil der Rückstellungen für die Krankenversicherung seiner Mitarbeiter zu erlassen.

US Postal liefert zwar noch immer 40 Prozent der weltweit versandten Post aus, dem Konzern setzt aber zunehmend die Konkurrenz durch die Logistiker Fedex und UPS zu. In der Finanz- und Wirtschaftskrise ging das Volumen von Briefen und Paketen zudem deutlich zurück und die amerikanische Konjunktur kommt nun erst langsam wieder in Fahrt. Das Unternehmen leidet außerdem an den steigenden Benzinkosten. In einigen Teilen des Landes kostet eine Gallone (knapp vier Liter) Benzin inzwischen mehr als vier Dollar - damit liegt sie um 40 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Zudem genießt die amerikanische Post einen durchwachsenen Ruf, was den Kundenservice angeht. Viele Postämter sind heruntergekommen und die Mitarbeiter stehen im Ruf, wenig motiviert zu sein. Alleine im zweiten Geschäftsquartal, das im März endete, weitete sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,6 Milliarden auf unterm Strich 2,2 Milliarden Dollar aus (1,5 Mrd Euro) aus.

Die Deutsche Post hat es dagegen geschafft, den Rückgang bei den Briefzustellungen durch ein gut laufendes Paket- und Frachtgeschäft abzufedern. Im gleichen Zeitraum verdiente der Bonner Konzern unterm Strich 325 Millionen Euro.

(Quelle: http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E33FDE6FD138D44188074EEBBF431AD75~ATpl~Ecommon~Scontent.html )

Dazu ein Kommentar von Carsten Knop: Post ist nicht gleiche Post

(auf http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E71D9124FCE7E4F32B26A2B7DEF8EB7FC~ATpl~Ecommon~Scontent.html )
 
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