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Thema: Gefälligkeitsentwertung Bund und Berlin
Sheldrake Am: 17.05.2011 09:34:39 Gelesen: 6761# 1 @  
Hallo zusammen,

ich hoffe diese Frage ist nicht schon 100 mal im Forum, ich stelle sie einfach (noch) mal.

Gibt es einen Grund das die Michelbewertung bei DDR Marken Gefälligkeitsabstellungen (schraffierter Kreis) deutlich unter "echt gelaufen" bewertet wird, das Gleiche bei Bund und Berlin aber nicht?

Ich denke diese tollen (gedruckten) Stempel der Versandstellen sind doch nicht besser, oder?

Ich bin am überlegen, die gestempelten Marken der Versandstellen aus meiner Sammlung zu entfernen, da mir ein Stempel von einem Briefezentrum lieber ist, als ein gefakter aus Weiden.

Wie ist denn Eure Meinung?

lg
-rainer-
 
JFK Am: 17.05.2011 09:47:32 Gelesen: 6755# 2 @  
@ Sheldrake [#1]

Hallo Rainer,

das ist Geschmackssache. Wir haben bei uns im Verein einen arrivierten und auf Ausstellungen sehr erfolgreichen Sammler, der neben der normalen Bund/Berlin gestempelt Sammlung auch die Versandstellenstempel sammelt.

Die Preisdifferenz bei den DDR-Marken versus BRD - Marken mit Gefälligkeitsstempel gegenüber "echt gelaufen", liegt zumindest zu einem grossen Teil am Mengenverhältnis. Bei den DDR-Marken dürfte der Anteil mit Gefälligkeitsstempel weit höher sein als bei den BRD-Marken.

Beste Grüsse
Jürgen (JFK)
 
Henry Am: 17.05.2011 10:13:41 Gelesen: 6747# 3 @  
@ Sheldrake [#1]
@ JFK [#2]

Hallo Rainer,

im Prinzip hast Du recht. Gefälligkeitsstempel (also nicht postalisch benutzte Marken!) sind m.E. immer geringwertiger einzustufen als "echt gelaufen", egal ob DDR oder BRD.

Und Jürgen hat wohl auch recht. Nur müsste der MICHEL dann konsequenterweise zwischenzeitlich bei den BRD-Entwertungen einen Preisunterschied angeben zwischen den PLZ-Stempelungen und den BZ-Stempeln. Da ist das Verhältnis ähnlich krass.

Allerdings hinkt dieser Vergleich granatenmässig insofern, dass die BRD-Marken trotz BZ-Stempel eben doch echt gelaufen sind. Dennoch werden auch hier irgendwann Preisdifferenzen gerechtfertigt sein.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
petzlaff Am: 17.05.2011 11:00:03 Gelesen: 6737# 4 @  
@ Henry [#3]

Da bin ich bei dir - ist halt ein Überbleibsel des "Kalten Krieges".

LG, Stefan
 
DMD Am: 17.05.2011 12:55:50 Gelesen: 6716# 5 @  
Hallo,

es ist aber auch eine Frage des Beschaffungspreises.

Die Post gibt diese gestempelten Marken ja zum Nennwert ab (ob Händler bessere Konditionen haben, ist mir nicht bekannt), während bei der DDR ja nur Herstellungspreis + Gewinn zu zahlen war.
 
drmoeller_neuss Am: 17.05.2011 14:45:13 Gelesen: 6700# 6 @  
Der Michel unterscheidet bereits bei Bund/Berlin bei Blocks zwischen Tagesstempel und Sonderstempel. Wie bei DDR, sind Sonderstempel hier billiger.

Bei DDR bezweifle ich, dass Gefälligkeitsstempel häufiger sind. Die Sperrwerte mit Gefälligkeitsstempel konnte man im Westen offiziell nur zu einem erhöhten Preis kaufen. Wer keine Verwandten in der DDR hatte, musste in diesen sauren Apfel beisen, und mehr bezahlen. Die meisten Sätze wurden zufrankiert und sind echt gestempelt.

Letztlich entscheidet der Sammler, was er sammeln will oder nicht. Danach richtet sich der Michel. Bestes Beispiel ist der Paar-Hype bei Heuss. Eigentlich unlogisch, denn diese Serie wurde grösstenteils in Bogen gedruckt. Frühere Serien wie Hindenburg dürften viel seltener in Paaren sein, werden aber nicht gesondert katalogisiert.
 
kauli Am: 17.05.2011 18:35:42 Gelesen: 6663# 7 @  
Hallo zusammen,

ich habe inzwischen zwar nichts mehr am Hut mit DDR und BRD Marken, meine Interessen sind jetzt andere. Aber die Geschichte mit den Michelpreisen waren mir schon immer ein Dorn im Auge. Gefälligkeitsstempel heißt ja, "das Abstempeln von gültigen Postwertzeichen ohne daß damit eine Postbeförderung verbunden ist (Amtsdeutsch)".

Was soviel heißt, das man es auf sämtliche gestempelte Aboware von jedem Land der Welt anwenden kann. Es ist schon recht schwierig eine Sammlung mit Tagesstempel, sei es DDR oder BRD, zusammenzutragen. Vom Trend, Berliner Merken mit Berlinstempel ganz zu schweigen. Da werden mitunter bei ebay stolze Preise bezahlt.

Es muß also jeder selbst wissen was ihm eine gut gestempelte Marke wert ist, und den Michel Katalog nur zum abhaken benutzen. In der DDR hatte die Sammlerstelle die grandiose Idee, die Marken auf einem Kärtchen mit SST zu versenden. Bleibt die Frage, wie man das sammeln soll.

Grüße aus Berlin
kauli


 
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