Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (1) USA: Amerikanischer Aufkleber "East or West Germany"
Baber Am: 22.06.2011 15:12:24 Gelesen: 11970# 1 @  
Der Brief ist 1980 aus Sacramento nach München gelaufen und trägt den Aufkleber: "Return to sender, address must indicate East or West Germany". Was der Absender dann auch brav tat, darum ist der Brief zweimal durch die Stempelmaschine gelaufen.

Obwohl München zu dieser Zeit noch eine große amerikanische Garnison hatte, kannte man München plötzlich nicht mehr. Möglicherweise hing das mit der Anerkennung der DDR durch die USA zusammen, aber das ist nur meine persönliche Vermutung. Bisher konnte ich nicht herausfinden, ob das eine offizielle Anweisung der US-Post war oder nur eine Marotte des lokalen Postmeisters.

Alle Anfragen bei der amerikanischen Post, beim dortigen Sammlerverband und bei der ARGE USA blieben unbeantwortet bzw. erfolglos.

Wenn es eine Anweisung der Post war, müssten ja von anderen amerikanischen Postämtern solche Aufkleber existieren? Hat jemand solche jemals gesehen?

Für ein feedback wäre ich dankbar.

Baber
 
DL8AAM Am: 22.06.2011 18:08:00 Gelesen: 11946# 2 @  
Der passende Ansprechpartner für Recherchen wäre hier der amerikanische "Auxiliary Markings Club" (http://www.postal-markings.org). Die Kollegen interessieren sich ausschliesslich für diese Art von Zusatzstempeln und Aufklebern der US Post, meist sind das RTS [Return to Sender], d.h. "Zurück an Absender"-Vermerke. Hier in Deutschland gibt es meines Wissens noch nichts vergleichbares, noch keine ARGE "Unzustellbarkeitsvermerke", oder ?

Eine kurze Durchsicht deren Onlinekatalogs zeigt aber keinen bisher bekannten Aufkleber dieser Art. Vielleicht hast Du hier sogar "a new one" entdeckt ?

Ob die lokale US Post damals wusste, dass es nur ein München in Deutschland gibt? Das könnte ich auf die schnelle auch nicht sagen, ich weiss nur das es in Deutschland aber z.B. noch einige weitere Göttingen gibt, u.a. auch in tiefsten Baden-Württemberg. Für die meisten Orten gibt es ja Namensvettern und von überseeischen Datenerfassern ist wohl kaum zu erwarten, dass sie jedes kleine Unterdorf in den Hinterkarpaten kennen. Die sortieren einfach nach der Landesangabe. Dein Brief wohl sogar noch per Hand, schau mal auf der Rückseite nach, da werden wohl auch noch kleine Stempelchen mit 2-Buchstaben bzw. Ziffern zu erahnen sein? Das sind die "Kennungen der Sortierer".



Gruß aus Göttingen
Thomas
 
Baber Am: 24.06.2011 14:40:55 Gelesen: 11885# 3 @  
Hallo Thomas,

das war ja ein sehr guter Hinweis. Ich habe sofort an diesen Klub mit der Briefkopie geschrieben und bin neugierig, ob von dort eine Antwort kommt.

Vielen Dank für diesen kompetenten Hinweis.

Gruß
Bernd
 
Postgeschichte Am: 24.06.2011 15:22:46 Gelesen: 11874# 4 @  
@ DL8AAM [#2]

Hallo Thomas,

Ob die lokale US Post damals wusste, dass es nur ein München in Deutschland gibt?

Der Brief ging nach Neuried bei München, hat also nur indirekt etwas mit München zu tun. Die Bezeichnung München ist vermutlich angebracht worden, um einer Verwechslung z.B. mit Neuried bei Offenburg vorzubeugen.

Meines Wissens war die Angabe Ost und West vorgeschrieben, unabhängig davon, ob es ein Köln, Hamburg oder sonstiger Ortsname in Ost und West existierte zur Leitung der Postsendungen. Ein Blick in die Postvorschriften der USA und der Alliierten in Deutschland (liegen mir leider nicht vor) dürften hier Klarheit bringen.

Gruß
Manfred
 
petzlaff Am: 24.06.2011 17:41:08 Gelesen: 11856# 5 @  
Lang, lang ist es her, aber auch hierzulande gab es ähnliche Vorschriften, sogar im "innerdeutschen" Postverkehr: D-<postleitzahl> bzw. DDR-<postleitzahl>.

Während des Kalten Krieges war es in USA Vorschrift, entsprechend der Adressatur West- oder Ostdeutschland (DDR) anzugeben. Briefe, die mit "Ost" gekennzeichnet waren wurden einer "Sonderbehandlung" unterzogen - sprich Zensur. Briefe die mit "West" gekennzeichnet waren erhielten diese Sonderbehandlung nicht - eher der Absender, der vermeintlich schlauerweise einen Adressaten "West" statt "Ost" gekennzeichnet hatte - doof sind die Amis nicht.

LG, Stefan
 
Baber Am: 01.08.2011 10:09:42 Gelesen: 11638# 6 @  
Hallo Thomas,

Deinen guten Hinweis mit dem Auxiliary Markings Club habe ich sofort aufgegriffen und an den Verein mit Bild des Briefes geschrieben. Leider kam bis heute keine Reaktion, obwohl ich zuerst an den in der Homepage angegebenen Webmaster und dann an alle dort angegebenen Vorstände geschrieben habe. Schade

Gruß
Baber
 
AfriKiwi Am: 06.08.2011 05:09:27 Gelesen: 11565# 7 @  
@ petzlaff [#5]

Auch Briefe von Südafrika wärend des KKs war es vorschrift West oder East Germany in der Adresse anzubringen sonst wäre der Brief entweder viel später angekommen und selten fröhlicherwise überhaupt nicht.

Richtig Adressen International zu schreiben ist schon etwas anders als Inland Post aber das kann ein anderes Thema sein.

Erich
 
Baber Am: 02.10.2011 17:41:21 Gelesen: 11230# 8 @  
Nachricht an DL8AAM

Hallo Thomas,

Du hattest mir den guten Hinweis geschickt auf den amerikanischen Verein, der sich mit solchen Aufklebern der US Post beschäftigt. Leider habe ich auf meine Mails dorthin nie eine Antwort bekommen. Frage: Hattest Du in letzter Zeit Email-Kontakt mit diesem Verein und wenn ja mit welcher Adresse? Dann würde ich es nochmals versuchen.

Gruß
Baber
 
DL8AAM Am: 04.10.2011 16:41:54 Gelesen: 11175# 9 @  
@ Baber [#8]

Sorry Baber, leider hatte ich seit längerer zeit keinen Kontakt zu jemanden aus den Klub. Im Prinzip kenne ich auch nur die Webseite selbst.

Gruß Thomas
 
22028 Am: 04.10.2011 17:17:52 Gelesen: 11171# 10 @  
@ DL8AAM [#2]

Ich habe dem amerikanischen "Auxiliary Markings Club" (http://www.postal-markings.org) auch schon einige Mails geschrieben, aber ebenso, wie andere hier aus dem Forum, nie eine Antwort erhalten.

Evtl. ist der Verein rein Amerikanisch.

Bei meiner Anfrage ging es um Nebenstempel der US-Post zur Overland Mail Baghdad-Haifa.
 
DL8AAM Am: 04.10.2011 18:20:49 Gelesen: 11165# 11 @  
@ 22028 [#10]

In 2008 hatte ich einen netten und echten "2-Way" Kontakt mit dem Klub, mit dem Webmaster Douglas B. Quine <webmaster4@postal-markings.org>;, er verwies mich seinerzeit auch an Tony Wawrukiewicz <tonywaw@spiritone.com>;, (damals ?) Editor des Klubmagazins. Das war 2008, leider ist der Kontakt aber wieder eingeschlafen.

Thomas
 
Baber Am: 08.10.2011 10:59:43 Gelesen: 11087# 12 @  
Hallo Thomas,

an die Adresse <webmaster4@postal-markings.org>; hatte ich zuerst geschrieben, aber leider keine Antwort. Jetzt werde ich es noch an Tony Wawrukiewicz probieren.

Vielen Dank
Baber
 
Baber Am: 04.11.2019 17:52:38 Gelesen: 4856# 13 @  
Leider sind alle Versuche, Ansprechpartner zu finden im Sande verlaufen.

Hat jemand diesen Aufkleber [#1] auch auf anderer Post von USA nach Deutschland aus dieser Zeit gesehen?

Gruß
Bernd
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.