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Thema: Westphalen: Stempelformen
Werner Steven (RIP) Am: 12.10.2011 16:07:04 Gelesen: 5118# 1 @  
Vorläufer der genormten Poststempel

Königreich Westphalen

Schon vor langer Zeit wurden die mit der Post abzusendenen Briefe mit dem Aufgabeort und Aufgabetag, manchmal auch mit der Stunde des Abgangs der Post, bezeichnet. Die Angaben wurden anfangs handschriftlich mit schwarzer oder roter Tinte gemacht.



Im Königreich Westphalen erschien am 23. September 1808 ein General-Circular mit der Ankündigung über die Einführung neuer Stempel und Siegel. Jede Postanstalt im Königreich sollte nach und nach mit vier Stempeln und einem Siegel ausgestattet werden. Neben einem Ortsstempel (ein Zweizeiler,Ort, Tag und Monat) , für unfrankierte Sendungen und den Einzeiler “FRANCO”, wenn des Porto bezahlt war. Für Wert- oder Einschreibbriefe gab es einen Einzeiler “CHARGÈ”. Der Zweizeiler “DÉBOURSÉ” (Auslagen) sollte bei einer notwendigen Rücksendung oder Weitersendung der Briefe oder Pakete verwendet werden um das neu anfallende Porto zu dokumentieren. Das Gleiche verfahren sollte auch
bei Wertsendungen angewendet werden.

Erstmals wurde in Deutschland die Stempel von der Postverwaltung in Auftrag gegeben.

Offensichtlich erhielten nicht alle Postanstalten alle vier Stempel. Im Circular vom 16. Dezember heißt es: “Expediteurs, welche die im Circular No. 44 erwähnten Stempel Auslage und Rekommandation-Stempel nicht erhalten, müssen das Wort Auslage (Déboursé) auf der Rückseite, und das Wort empfohlen (chargés) auf die Ecke des Briefes leserlich schreiben.”

In den folgenden Circularen wird darauf hingewiesen, dass ein Frankobrief zwei, ein rekommandierter drei Stempel erfordert, das galt auch für den Begleitbrief, den Avisbrief, zu einem Paket. Der Stempel “franko westphälische Grenze” war für die Frankierung von Auslandsbriefe bis zur Grenze bestimmt.
 
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