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Thema: Indien Ganzsachen: Bestimmung und Wertschätzung
A-Post Am: 22.11.2011 11:13:33 Gelesen: 6619# 1 @  
Hallo,

kann mir jemand sagen, wie solche Karten gehandelt werden. Ich möchte Sie gerne vertauschen und habe keinen Anhaltspunkt.

Freue mich auf Eure Antworten.

MFG Michael


 
doktorstamp Am: 22.11.2011 11:26:43 Gelesen: 6611# 2 @  
@ farbmarke [#1]

Tiruchirappalli, denn so heißt der Ort eigentlich, die Schreibweise Trichinopoly ist eine britische Verhunzung des Ortsnamens. Aber auch von den Indern selbst zu Trichy oder Tiruchi verkürzt.

Die Ganzsache ist also portogerecht innerhalb des Landes gelaufen. Adressiert ist sie an einen Schüler (Boarder), d.h. er verbringt die ganze Zeit eines Semester in der Schule, sein Vater ist zu jener Zeit wohl Beamter oder beim Militär gewesen.

mfG

Nigel
 
A-Post Am: 22.11.2011 13:26:43 Gelesen: 6588# 3 @  
Danke Nigel für die schnelle Antwort. Vielleicht kann mir ja noch jemand sagen, wie solche Ganzsache gehandelt wird.

MFG Michael
 
Cantus Am: 22.11.2011 21:42:43 Gelesen: 6558# 4 @  
Hallo,

das ist die erste im Jahr 1879 in Britisch-Indien herausgegebene Postkarte, Ascher P 1, Katalogwert etwa 3 Euro, wobei eine saubere und seltene Abstempelung den Tauschwert erhöhen kann. Ob der gezeigte Stempel selten ist, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

Viele Grüße
Ingo
 
Eric Scherer Am: 08.09.2013 10:49:48 Gelesen: 5596# 5 @  
Antwortpostkarte aus Patiala State

Ich habe die nachfolgende Antwortpostkarte aus 1927, die zwischen Shambar Lake und einem nicht lesbaren Ort im Patiala State verschickt wurde.

Kennt sich hiermit jemand aus? Schön wäre schon mal nur rauszubekommen, wohin die Karte adressiert war? Frage wäre aber auch, ob Wertzeichen der indischen Vertragsstaaten auch ausserhalb von diesen gültig waren.

Danke für jeden Hinweis.




 
Cantus Am: 08.09.2013 22:37:04 Gelesen: 5560# 6 @  
@ 8049home [#5]

Hallo,

ich interpretiere deine Karte so:

Ganzsachendoppelkarte von Patiala State zu 1/2 Anna in grün, Ascher-Katalog Nr. 20, erschienen im Jahr 1922.

Der Antwortteil wurde abgetrennt und statt der Fragekarte versandt. Das schließe ich daraus, dass der Wertstempel mit einem kaum lesbaren Poststempel vom 26.10.1927 entwertet wurde. In der oberen Zeile dieses Poststempels kann man - recht undeutlich - die Worte Patiala State erkennen. In der Zeile darunter, aber noch über der Datumsangabe, steht der Ortsname, wo die Karte aufgegeben worden war.

Diese getrennte Verwendung von Frage- und Antwortteil war eine weltweit weit verbreitete Methode, Karten irgendwohin verschicken zu können, wenn gerade passende einfache Karten nicht erhältlich waren oder bereits gekaufte Doppelkarten keine sinnvolle Verwendung als Doppelkarten finden konnten. Manchmal ist das Wort "Reply Card" durchgestrichen, manchmal aber auch nicht.

Ziel dieser Karte war eine Adresse in Sambhar (offiziell bekannt als Sambhar Lake Town), einer Stadt und Verwaltungszentrum in Jaipur, einem District in dem indischen Teilstaat von Rajasthan. Der deutlich lesbare Stempel von Sambhar Lake, der auch nicht auf dem Wertstempel, sondern frei auf dem Poststück abgeschlagen wurde, ist also ein Ankunftsstempel des Zielortes.

Viele Grüße
Ingo
 
Eric Scherer Am: 08.09.2013 22:57:38 Gelesen: 5558# 7 @  
Vielen Dank Ingo.

Ich habe auch noch einiges herausbekommen:

1) der Stempel von Sambar Lake trägt den Text "Deli" für Delivery (Auslieferung)

2) die Adresse von Sambar Lake ist in einem Hindi-Dialekt sowie in Urdu notiert (zwwei verschiedene Schriften), da dies idR zu Problemen führte, wurde postseitig die englische Schreibweise "Sambar" ergänzt (lt. meiner indischen Quelle ein wichtiger Beitrag zur Vereinigung Indiens)

3) der Schreiber war ein "Gastarbeiter" aus Radjastan, da er eine dort gebräuchliche Beamtensprache verwendet.

Toll, was man über das Internet in 24h so recherchieren kann. :-)
 
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