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Thema: Österreich: Verbandsbeiträge steigen in 4 Jahren um 122 Prozent
Richard Am: 06.12.2011 21:00:24 Gelesen: 5833# 1 @  
Wie immer interessante Nachrichten aus der Philatelie bringt das Nachrichtenblatt des Briefmarkensammler Vereins 'Favoriten' (Mitglied der Philaseiten) aus Wien. Redakteur Alfred A. Graf (Mitglied AIJP) berichtet diesmal aber auch über die steigenden Kosten und fallenden Einnahmen des VÖPh, der einer finanziellen Schieflage mit einer mehr als Verdopplung seiner Mitgliedsbeiträge bis 2015 vorbeugen möchte.

Alfred Graf schreibt (auszugsweise / gekürzt):

Der VÖPh trennt sein Budged in Verwaltungskosten und Förderungsmaßnahmen.

Zu den Verwaltungskosten zählen u.a. der Personalaufwand (Gehälter) für die Verbandsführung im Sekretariat, ferner Sachaufwendungen für das Verbandsheim, Büromaterial, Versicherungen sowie diverse Aufwendungen wie Beiträge (FIP, FEPA) und Kosten für Steuerberatung.

Diese Kosten bilden etwa 20 % des Gesamtbudgets und werden über die Hälfte durch die jährlichen VÖPh-Beiträge gemäß Anzahl der Mitglieder von den einzelnen Vereinen gedeckt.

Förderausgaben: Der Löwenanteil von 80 % der Fördermaßnahmen oder 65 % des Gesamtbudgets entfällt auf die Zeitschrift 'Die Briefmarke' mit zwei Drittel, das restliche Drittel verteilt sich auf Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungswesen und Juroren, Jugendbetreuung und Förderung, Schulungen und Prüferwesen.

Diese Kosten werden zu knapp 40 % gedeckt durch den Zuschlagerlös zum Tag der Briefmarke (finanziert durch die Philatelisten), weitere 40 % werden durch die Weiterverrechnung eines Teiles der Druckkosten für die Zeitschrift 'Die Briefmarke' an die Post und durch Einnahmen aus Inseraten.

Es klafft eine Lücke, die derzeit noch aus Rücklagen geschlossen werden kann.

Um die finanzielle Schieflage ins rechte Lot zu bringen, so Alfred Graf, sei der Verband zu einer schrittweisen Beitragserhöhung gezwungen:

2011 = 4,50 / 2012 = 7,-- / 2013 = 8,-- / 2014 = 9,-- und 2015 = 10,-- Euro.

Dies bedeutet natürlich auch eine Erhöhung der Vereinsbeiträge, zum Beispiel für den BSV Favoriten ab 2012 von 18 auf 20,50 Euro.

Soweit die Zahlen aus unserem Nachbarland, die zum Nachdenken über die künftige Finanzierung der Verbände zwingen.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 07.12.2011 06:18:15 Gelesen: 5808# 2 @  
Warum soll es bei unseren Nachbarn denn anders sein als bei uns oder sonst wo auf der Welt ?

Man sollte auch klar sagen, dass die angesprochene Beiträge JAHRESBEITRÄGE sind. Das sind defakto 1-2 Schachteln Zigaretten oder 2-3 Bier im Jahr. Sicher nicht zu viel.
 
Baber Am: 10.12.2011 16:04:03 Gelesen: 5749# 3 @  
Da sind die Österreicher doch noch gut dran.

In Bayern zahlen wir heute schon 19 Euro für Bundes- und Landesverband und in den Überlegungen des Bundes könnte das in den nächsten Jahren bis auf 25 Euro steigen.

Ich fürchte nur, dass die weiteren Erhöhungen immer mehr Vereine zum Austritt aus dem BDPh veranlassen und dann per Saldo nicht mehr Geld hereinkommt.

Gruß
Baber
 
Lars Boettger Am: 10.12.2011 16:10:45 Gelesen: 5747# 4 @  
@ Baber [#3]

Seien wir mal ehrlich, für 12 Euro im Jahr als BDPh-Bundesbeitrag bekommt man 12x im Jahr eine ausgezeichnete Fachzeitschrift, hat eine Rechtsschutzversicherung, kann Ausstellen, unterstützt die Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit, die Fälschungsbekämpfung und den Sammlerschutz. Vergleiche das mal mit anderen Vereinsbeiträgen für Sport- oder Musikverein. Oder werde Direktmitglied in der Schweiz: http://www.vsphv.ch/front_content.php?idcat=5 - dagegen ist der BDPh oder ÖPhV doch preiswert.

Die Vereine gehen m.E. auch nicht an dem Beitrag ein oder verlassen deswegen den BDPh. Sondern weil durch die Überalterung nichts mehr passiert. Anderes Problem, leider mit der gleichen Wirkung.

Dass es am Mitgliedsbeitrag nicht liegt, merken die ArGen. Da werden in der Regel Beitragserhöhungen durchgewunken.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Baber Am: 11.12.2011 12:54:30 Gelesen: 5693# 5 @  
Hallo Lars,

als Kassier hast Du natürlich den Gesamtüberblick. Ich kann es nur aus der näheren Umgebung sagen, und da gibt es etliche Vereine die ausgetreten sind, obwohl sie genug Mitglieder haben.

Mich würde interessieren, wie die Gesamtmitgliederzahl des BDPh vor der letzten Beitragserhöhung und nachher war. Wenn die Differenz nur der "natürliche" Abgang war, hast Du recht, war es aber auffallend mehr, würde es meine These stützen.

Gruß
Baber
 
Lars Boettger Am: 11.12.2011 19:26:35 Gelesen: 5667# 6 @  
@ Baber [#5]

Ich habe gerade die Beitragsabrechnungen für 2011 fertig gestellt. In einigen kleineren Landesverbänden hat sich die Anzahl der Mitglieder stabilisiert. Die grösseren Landesverbände mussten Federn lassen, aber nicht übermässig. Jedes Mitglied, das wir verlieren, tut weh. Aber aus meiner Sicht sind die meisten Mitglieder eher aus Altersgründen ausgeschieden, als wegen der Beitragserhöhung.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Cantus Am: 02.05.2012 21:14:03 Gelesen: 5251# 7 @  
Hallo zusammen,

ich kann nicht so ganz die Aufregung nachvollziehen. Ich bin zur Zeit in fünf verschiedenen philatelistischen Vereinen /Argen und finde es durchaus in Ordnung, dass mit einem Teil meiner Beiträge auch der BDPh und der VÖPh unterstützt werden, denn neben den jeweiligen monatlichen Publikationen sind auch noch eine ganze Reihe anderer Kosten zu tragen. Ich kann deshalb auch nicht verstehen, warum einzelne Vereine oder Argen nur aus finanziellen Gründen den BDPh verlassen.

Neben der Philatelie bin ich auch noch in anderen Vereinen, und insgesamt gehen die jeweiligen Jahresbeträge von 18 Euro bis zu etwa 450 Euro, aber wenn mir die eine oder andere Mitgliedschaft wichtig ist, dann können solche Jahresbeiträge doch durchaus auch über's Jahr angespart werden, wenn es sonst wegen der persönlichen Einkommenslage Probleme mit der korrekten Bezahlung geben würde.

Natürlich gibt es in der Sammlerschaft auch Leute, die sogar noch bei Rundsendungen beim Packpapier knausern, aber ich denke, das ist nicht die Norm, denn wovon sollten denn sonst die ganzen niedergelassenen Auktionshäuser leben?

Viele Grüße
Ingo
 
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