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Thema: Prime: Was ist das ?
T-M 123 Am: 25.01.2012 23:31:10 Gelesen: 7609# 1 @  
Gerade fiel mir etwas ein, über das ich vor einer ganzen Weile mal nachgegrübelt habe, was mir dann aber wieder in Vergessenheit geriet. Und da ich seit längerer Zeit endlich wieder Gelegenheit finde, hier etwas zu schreiben, kam mir der Gedanke, einfach einmal hier nachzufragen.

Weiß zufällig jemand was "PRIME" bedeuten könnte als Kennzeichnung auf Briefen? Das Problem ist, dass ich keinerlei Belege dafür vorlegen kann, ja ich habe überhaupt bisher nur zwei mal einen Scan eines derartigen Briefes gesehen (und ich weiß auf Anhieb auch nicht einmal mehr, wo).

Das erste mal ist schon ein paar Jahre her. Es war ein Eilbrief von Deutschland nach Österreich. In Deutschland kam bei der Aufgabe ein entsprechendes UPU-Barcode-Label (beginnend mit E) drauf. In Österreich wurde dann ein gelbes Label mit schwarzen Streifen aufgeklebt, so wie die, die dort auf alle Einschreiben (egal ob ein- aus- oder nur durchgehend) geklebt werden, aber ohne das große R, dafür mit der Aufschrift "PRIME". Der Brief ging aber als unzustellbar zurück, und zurück in Deutschland kam wiederum ein Barcode-Label drauf, das so aussah, wie die, die die DPAG auf alle eingehenden Einschreiben kleben lässt (UPU-Barcode beginnend mit R), mit allerdings zwei Ausnahmen: Erstens war das vorgedruckte Kreuz nicht im Kästchen für (Übergabe-)Einschreiben, sondern im Kästchen Für Einwurfeinschreiben, und zweitens war am unteren Rand ebenfalls PRIME eingedruckt.

Beim zweiten handelte es sich um einen Brief von Großbritannien nach Deutschland. Die Royal Mail bietet einen Service an, der wohl in etwa dem deutschen Einwurf-Einschreiben entspricht, allerdings ins Ausland (was hierzulande ja nicht möglich ist). Ich glaube, das nennt sich "recorded delivery" oder so, aber ich bin ehrlich gesagt kein GB-Experte, sodass es mir da sehr an Überblick fehlt. Jedenfalls steht auf den Labels "please scan" und "no signature required", also sollen die briefe erfasst werden, der Empfänger muss den Erhalt aber nciht wie beim einschreiben quittieren. Üblicherweise werden (wurden?) derartige Sendungen in Deutschland als normale Einschreiben behandelt und mit dem entsprechenden Label versehen, obwohl das ja gerade nicht Sinn der Sache war. Bei diesem einen wurde aber statt dessen das oben erwähnte Übergabe-Einschreiben-Label mit Eindruck "PRIME" verwendet und der Brief wohl als Übergabe-Einschreiben behandelt (wie wohl eigentlich auch vom Absender beabsichtigt).

Ich bitte um Entschuldigung für die etwas ausufernden und dennoch ungenauen Beschreibungen, aber mehr als meine Erinnerungen an die beiden Scans, die ich mehr so "im vorbeigehen" sah, habe ich nicht.

Weiß hier vielleicht trotzdem jemand Bescheid, was es mit diesem "PRIME" auf sich hat, das ja anscheinend in mehreren Ländern (zumindest Deutschland und Österreich) ein begriff ist? Handelt es sich um die international gebräuchliche Kennzeichnung für Einwurf-Einschreiben, also Sendungen, die zwar zu erfassen sind, deren Empfang der Empfänger aber nicht per Unterschrift bestätigen muss?

Leider ist der Begriff "Prime" ja besonders im englischen Sprachrraum nicht so selten anzutreffen, sodass es schwer ist, im Internet danach zu suchen. Allerdings fand ich das: http://www.ipc.be/en/Services/PRIME.aspx Dort wird wiederum auf http://www.prime-posts.com/index.aspx verwiesen. Es scheint dabei um einen Zusammenschluss von Postunternehmen zur Verfolgung und effizienten Behandlung von Eilbriefen, Einschreiben und dergleichen zu handeln, wenn ich es richtig verstehe. (Es scheint mir da eine gewisse Ähnlichkeit zum hier im Forum schon behandelten EMS zu geben, der auf http://www.ipc.be/en/Services/EMS.aspx auch genannt wird, nur dass es neben Eilbriefen auch um R- und V-Sendungen geht.) Eine Liste der teilnehmenden Länder/Postunternehmen ist da jedoch zumindest auf den ersten Blick nicht zu finden. Ich weiß auch nicht, ob die von bir beobachteten Label überhaupt im Zusammenhang damit stehen.

Weiß jemand mehr? Oder hat jemand zufällig Belege mit einem der von mir oben erwähnten oder PRIME-Label oder auch anderen Labels mit entsprechendem Vermerk, eventuell auch aus anderen Ländern?

Beste Grüße
Tim
 
doktorstamp Am: 27.01.2012 23:41:03 Gelesen: 7509# 2 @  
@ T-M 123 [#1]

Ich habe es mir angeschaut, zumindest die Seiten und was da zu lesen ist.

Fast alle Länder der Welt sind UPU (WPV) Mitglieder. Eine Mitgliedschaft bringt mit sich Vorteile sowie Verpflichtungen. Allerdings ist der UPU in mancher hinsicht nicht wirksam; Beispiele hier sind Markenausgaben manch zwielichtige Herkunft und Grund. Ferner in der Regelung "Wer bezahlt wenn etwas verloren geht?" Hier stützen die Post AGs hinter dem UPU, was nicht im Einklang mit dem Landesrecht auf Ersatz für fehlhafte oder fahrlässige Leistung zu bringen ist. Ferner die Unternehmen wie TNT, DHL, Fedex et al. und wie sie alle heissen mag, haben was den UPU angeht keinerlei Verpflichtungen nachzukommen, mit PRIME ändert sich die Lage.

Es entsteht so gesehen eine Marktlücke, diese Lücke hat PRIME erfüllt, oder zumindest macht den Versuch einiges zu regeln was nicht so genau durch die UPU Anordnungen geregelt wird. Bzw was einst mehr oder minder unrgeregelt war wird jetzt durch PRIME geregelt. In gewisser Hinsicht ersetzt PRIME den UPU, anders gesehen bietet es mehr, vor allem was Kundenerwartungen auf postalische Leistung betrifft.

Laut der Webseite haben bisher 90 Länder sich angeschlossen. Eine Liste kann gefordert werden, habe ich aber nicht (noch nicht). Wer sich anschließt gewährt den Kunden mehr Ansprüche als unter dem UPU steht. Zusammenarbeit zwischen den Ländern wird gefordert, vor allem betrifft dies angrenzende Länder, oder überregionale Wirtschaftsgebiete wie die EU.

PRIME auf Etiketten oder abgeschlagen auf Briefen dient (meine ich) der Werbung.

Andere Etiketten dagegen deuten auf die Leistung, den Zusatzdienst etc.

Die Bilder habe ich der Seite entnommen.







Ich habe bisher selbst keine Belege gesehen mit derartigen Etiketten (labels). Aber PRIME existiert anscheinend nunmal knapp zwei drei Jahre. Und überwiegend sollen Betriebe und Unternehmen ihre Leistungen und Dienste in Anspruch nehmen.

Was der Privat-Kunde zu erwarten hat, wird nicht auf den Seiten erhellt. Wohl ist(wird) er/sie nicht ausgeschlossen.

mfG

Nigel
 
T-M 123 Am: 30.01.2012 19:19:18 Gelesen: 7421# 3 @  
@ doktorstamp [#2]

Danke für die ausführliche Antwort, Nigel!

Wenn ich es richtig verstanden habe ist PRIME aber ausdrücklich nur für UPU-Postverwaltungen/Postunternehmen vorgesehen, private wie z.B. TNT bleiben dort wohl weiterhin ausgeschlossen.

Die dargestellten Labels sind wohl nur Beispiele für R-Label, V-Label und Eilbrief-Label, die wohl weiterhin je nach Land unterschiedlich aussehen; eine Vereinheitlichung durch einen wie auch immer gearteten PRIME-Standard ist mir jedenfalls bislang nicht aufgefallen. Die oberen beiden stammen wohl aus der Schweiz, beim unteren scheint man die Landesangabe absichtlich unkenntlich gemacht zu haben. Auf jeden Fall entsprechen die Barcodes laut Angabe auf der Seite dem UPU-Standard.

In wieweit der Hinweis "PRIME" auf Briefen der Werbung dienen soll, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, wenn ja gerade für die Privatkunden, an die die Briefe gingen, PRIME gar nicht so wichtig ist.

Ich denke, die Hinweise hatten durchaus einen postalischen Nutzen. Insbesondere hatte der österreichische Klebezettel ja das Aussehen der dort typischen gestreiften R-Zettel, nur ohne R, dafür mit PRIME.

Interessant ist auch, dass PRIME laut der genannten Seite für Einschreiben, Wertbriefe und Eilsendungen zuständig ist, über Einwurfeinschreiben steht dort aber soweit ich sehen kann nichts. Als (Übergabe-)Einschreiben (geschweige denn Wertbrief) wurden die genannten Briefe aber ja gerade nicht behandelt. Allerhöchstens käme Eilbrief in Frage. das erste Beispiel war ja wirklich einer, der zweite von mir beschriebene Brief könnte zumindest irrtümlich als einer betrachtet worden sein. PRIME könnte in diesem Falle eine Art Alternative zu EMS sein. Allerdings fehlt jeder Hinweis darauf, beim deutschen Label ist vielmehr ausdrücklich "Einwurfeinschreiben" angekreuzt. Aber es wäre natürlich möglich, dass die Postangestellten in den genannten Ländern wissen, wie mit als PRIME gekennzeichneten Briefen zu verfahren ist, sodass sich weitere Angaben erübrigen.

Etwas mysteriös bleibt das ganze in meinen Augen dennoch, der Zusammenhang wird mir noch nicht so ganz klar. dazu kommt noch, das derartige Sendungen anscheinend nur sehr selten vorkommen, sodass es an Beispielen fehlt.

Daher erneut mein Aufruf:

Hat jemand zufällig einen Beleg vorliegen, oder zumindest bereits einmal gesehen oder erhalten oder gar versandt, auf den eins der folgenden Merkmale zutrifft?

1) Ein deutsches Barcode-Label für Einschreiben oder Einwurfeinschreiben mit Eindruck "PRIME"?
2) Ein schwarz-gelb-gestreifter Klebezettel mit Aufschrift "PRIME, ähnlich den in Österreich verwendeten Klebezetteln auf Einschreiben, aber ohne das große R?
3) Irgend ein anderer wie auch immer gearteter Hinweis auf PRIME?

Über Antworten würde ich mich freuen.

Beste Grüße
Tim
 
Henry Am: 31.01.2012 17:44:00 Gelesen: 7369# 4 @  
@ T-M 123 [#3]

Hallo Tim,

ich kann dir mit einem Bild schon helfen. Musste nur in meinen Ablagen nachsuchen.





Habe das Label nochmals separat eingescannt, damit man die Einzelheiten besser sieht.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
T-M 123 Am: 31.01.2012 20:42:05 Gelesen: 7348# 5 @  
@ Henry [#4]

Vielen Dank Henry!

Genau dieses Label meinte ich.

Ich glaube, das Label aus GB ist auch das, das ich in Erinnerung habe. Entgegen meiner Erinnerung ist aber doch ein "Exprés"-Vermerk drauf, also wohl doch eine Art Eilbrief. (Der britische Barcode entspricht dem UPU-Standard, allerdings verwundert mich ein bisschen, dass er mit L beginnt. Für Eilbriefe ist soweit ich weiß eigentlich E vorgesehen. Wofür L gedacht ist, weiß ich allerdings nicht.)

Möglicherweise nimmt PRIME hier tatsächlich eine ähnliche Funktion ein wie EMS? EMS taucht(e) ja auch auf den jeweiligen Labels auf.

Eventuell ist das gezeigte Label der DPAG einfach die übliche Kennzeichnung für aus dem Ausland eingehende Eilsendungen? Die relative Seltenheit könnte dann daher stammen, dass derartige Sendungen nicht allzu häufig vorkommen.

Der von mir beschriebene schwarz-gelbe Klebezettel aus Österreich mag dann die dort übliche Kennzeichnung für Eilsendungen aus dem Ausland sein, die Erfassung erfolgt dort sicherlich, wie ja auch bei Einschreiben, im Gegensatz zu Deutschland über den im Ursprungsland aufgeklebten Barcode, womit sich ein eigener Barcode erübrigt.

Beste Grüße
Tim
 
Henry Am: 01.02.2012 12:38:18 Gelesen: 7316# 6 @  
@ T-M 123 [#5]

Hallo Tim,

ich sehe den Brief nur als Einschreiben an. Der sichtbare "Exprés"-Vermerk hängt meines erachtens mit dem darüber befindlichen Vermerk " airsur" zusammen, dem das Zeichen für "Markenschutz" angehängt ist. Der Begriff steht auch klein über Exprés. Ich verstehe das so als Hinweis auf die schnelle Beförderung, die durch Luftpost erreicht wird, also als Garantie des schnellsten Beförderungsweges, nicht als postalische Handhabung. Das "L" könnte dann für "Letter" stehen, also "Brief".

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
T-M 123 Am: 07.02.2012 20:00:19 Gelesen: 7233# 7 @  
Hallo Henry,

für eine Beförderung per Luftpost wäre der "Priority"-Vermerk ausreichend, denke ich. "Exprés" ist soweit ich weiß durchaus mehr als "Priority" bzw. "Prioritaire".

Ein richtiges Einschreiben ist es jedenfalls sicherlich nicht, auf dem englische Label steht "No Signature" (im Gegensatz zum "Signature required" bei Einschreiben), und die DPAG hat den Brief ja wie vorgesehen nur als Einwurf-Einschreiben behandelt. Für ein richtiges Einschreiben aus dem Ausland würde man ein normales Einschreibe-Label mit Kreuz bei "Einschreiben" (und ohne "PRIME" verwenden.

L für Letter könnte tatsächlich hinkommen.

Beste Grüße
Tim
 
Henry Am: 08.02.2012 10:57:50 Gelesen: 7210# 8 @  
@ T-M 123 [#7]

Hallo Tim,

der Stempel "Registered/Einschreiben" ist eigentlich groß genug, um die Sendung als Einschreiben zu identifizieren. Ich denke zwar, dass alle Einschreiben aus dem Ausland als Einwurf-Einschreiben behandelt werden, aber ich weiß eben auch nichts genaues. Und vielleicht gilt der Label-Vermerk "No signature required" eben nur für die Luftpostbeförderung (wäre ja möglich, dass wegen "Airsure" von einem so hohen Sicherheitsstandard ausgegangen wird, dass eine Registrierung nicht erforderlich ist). Vielleicht wäre es hilfreich, wenn hier unser liebes Mitglied doctorstamp uns sagen würde, wie er den Brief aufgegeben hat. Dann wären vielleicht die Fragen gelöst.

Mit phiatelistischem Gruß
Henry
 
doktorstamp Am: 09.02.2012 10:42:25 Gelesen: 7182# 9 @  
@ T-M 123 [#7]

Da ich der Aufgeber dieses Belegs war, kann ich dir vergewissern, er ist ein Einschreiben.

No Sig Req ist hier aufgebracht um zu verdeutlichen das Eitkett soll eingescannt sein. Für die Aushändigung an den Emfänger ist eine Unterschift erforderlich, aber der Beleg gilt als zugestellt wenn er passend bei der Post eingescannt wird. Der Empfänger hat sich bei der Post auszuweisen.

Noch gibt es hierzulande zwei Arten vom Auslandseinschreibbriefe, "International Signed for". Nur bis zu (jetzt) £46 zu versichern. Airsure kann man bis £500 versichern. Bei einigen Postämtern in London kann man Briefe sogar bis £2.500 versichern.

Einwurfeinschreiben gibt es in England nirgends, sie haben alle am Postschalter aufgegeben zu werden.

mfG

Nigel
 
Heinrich3 Am: 09.02.2012 12:31:34 Gelesen: 7169# 10 @  
@ Henry [#8]

Ich denke zwar, dass alle Einschreiben aus dem Ausland als Einwurf-Einschreiben behandelt werden, aber ich weiß eben auch nichts genaues.

Da ich soeben ein Einschreiben aus Litauen dem Briefträger quittiert habe, kann ich sicher sagen, daß alle meine Einschreiben aus dem Ausland bisher keine Einwurf-Einschreiben waren.

Gruß
am1937a
 
Georgius Am: 09.02.2012 15:50:41 Gelesen: 7150# 11 @  
@ Henry [#8]

Hallo Henry,

nach meinen Erfahrungen ist "Einschreiben/Einwurf" eine Erfindung der DPostAG für das Inland und international nicht gebräuchlich. Alle meine Einschreiben aus dem Ausland mußte ich bisher beim Zusteller quittieren bzw. bei der Postbankfiliale und jetzt beim Postservice abholen.

Auf Nachfrage bei meinen Sammlerkollegen wurde mir bestätigt, daß es in Frankreich, Ungarn und Norwegen diesen speziellen Service nicht gibt.

Viele Grüße
Georgius.
 
Henry Am: 09.02.2012 17:48:49 Gelesen: 7141# 12 @  
@ doktorstamp [#9]
@ am1937a [#10]
@ Georgius [#11]

Danke für die Aufklärungen. So macht's Spaß.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
T-M 123 Am: 09.02.2012 18:37:18 Gelesen: 7133# 13 @  
Danke für die zahlreichen Antworten!

Dass Einschreiben aus dem Ausland nicht als Einwurfeinschreiben behandelt werden, kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung bestätigen; leider habe ich gerade kein Beispiel zur Hand (das müsste bis zum Wochenende warten), aber im Forum dürften sich genug finden. Darum finde ich es ja gerade interessant, dass dieser Beleg laut Kennzeichnung als Einwurfeinschreiben behandelt wurde, allzu häufig ist das jedenfalls nicht.

@ doktorstamp [#9]

Vielen Dank für deine Anmerkungen!

Wenn ich dich richtig verstehe, sollte der Empfänger den Empfang dieser Art Einschreiben ebenfalls quittieren? In dem Fall hätte die DPAG den Brief wohl fälschlicherweise als Einwurfeinschreiben behandelt?

Ich war bisher immer davon ausgegangen, es handle sich dabei um ein Äquivalent zu den deutschen Einwurfeinschreiben, für das der Empfänger nicht unterschreiben muss, sondern das vom Postboten wie normale Post einfach in den Briefkasten des Empfängers eingeworfen wird. Zumindest hatte ich das "No signature" so interpretiert, denn wenn ich mich richtig erinnere, steht bei "Signed for" "Signature required" drauf?

Ich kann mich auch erinnern, mal in einem englischsprachigen Forum gelesen zu haben, dass sich der Absender drüber aufregte, dass ein Brief nach Deutschland von der DPAG fälschlicherweise als Einschreiben behandelt worden war und der der Empfänger ihn deswegen vom Postamt abholen musste. Leider kann ich den Beitrag nicht wiederfinden, glaubte mich aber zu erinnern, es hätte sich dabei um dieses "Airsure" oder etwas ähnliches gehandelt.

Ich kann mich da aber auch geirrt haben, denn mittlerweile gibt es international so viele verschiedene Varianten von "Einschreiben" und ähnlichen Versendungsformen, dass ich leider keinen wirklichen Überblick darüber habe.

Darum freue ich mich, wenn man mir hier im Forum hilft, Licht ins Dunkel zu bringen.

Einwurfeinschreiben gibt es in England nirgends, sie haben alle am Postschalter aufgegeben zu werden.

Kann es sein, dass da eine Verwechslung vorliegt?

Einwurfeinschreiben müssen in Deutschland auch im Postamt aufgegeben werden, der unterschied zum normalen Einschreiben liegt darin, dass der Empfänger ihren Erhalt nicht per Unterschrift quittieren muss. Sie werden vom Postboten gescannt und dann wie gewöhnliche Briefe in den Briefkasten des Empfängers eingeworfen. Damit gelten sie als zugestellt. Einwurfeinschreiben sind nur innerhalb Deutschlands möglich, nicht ins Ausland. Sie sind bis 20 Euro versichert.

Was du meinst, sind eventuell SB-Einschreiben. Die werden vom Absender zusätzlich zum normalen Porto mit einer speziellen "Einschreibemarke" (die eher wie ein Barcodelabel aussieht als wie eine Briefmarke) versehen. Sie müssen nicht beim Postamt abgegeben werden, sondern können wie normale Briefe auch einfach in einen Gelben Postbriefkasten geworfen werden. Ansonsten funktionieren sie aber wie gewöhnliche Einschreiben, der Empfänger muss den Empfang also per Unterschrift quittieren. SB-Einschreiben sind sowohl ins Inland als auch ins Ausland möglich. Sie sind wie gewöhnliche Einschreiben auch bis 25 Euro im Inland und bis 30 SZR (ca. 34 Euro) ins Ausland versichert; wenn sie nicht im Postamt eingeliefert werden, haftet die Post aber erst ab der Erfassung im Briefzentrum, wenn sie vorher verloren gehen hat man Pech gehabt.

Du siehst: Es ist hierzulande genauso verwirrend.

Viele Grüße
Tim
 
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