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Thema: Beamtenstempel auf Dienstbrief
Sachsendreier53 Am: 29.02.2012 22:46:41 Gelesen: 19123# 1 @  
Der vorliegende Dienstbrief Nr.5678 aus Halle (Saale)nach Heiligenstadt trägt den Rechteckstempel "Nittritz". Staatliche Behörden waren z.T. von der Beförderungs-Gebühr befreit und neben dem meist handschriftlichen Vermerk wurde das durch den Namen - Stempel des Beamten auf dem Brief bestätigt. Diese Stempel kann man heute als relativ seltene Postgeschichte ansehen. Der Dienstbrief von 1853 beinhaltet eine Requisition (Anforderungsblatt). Wer kann noch einen Beitrag zum Thema erstellen ?

Claus


 
Postgeschichte Am: 01.03.2012 00:04:39 Gelesen: 19103# 2 @  
Hallo Claus,

hier ein Paketbegleitbrief von Tarnowitz vom 10.4.1862 nach Lublinitz. Die Portofreiheit wurde durch den Beamtenstempel "Beer" begründet.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred


 
Sachsendreier53 Am: 01.03.2012 15:26:31 Gelesen: 19059# 3 @  
Hallo Manfred,

ein sehr schöner und großer Beamtenstempel. So einen kenne ich noch nicht. Ich stelle gleich noch einen Dienstbrief aus Halberstadt ein. Der Faltbrief aus Büttenpapier mit Wasserzeichen (Schwan)stammt aus dem Jahr 1848. Diesmal ist der Botenstempel der Einzeiler "Koboldt." Wer möchte, kann den Brief erwerben.

Mit Sammlergruß Claus


 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.03.2012 18:11:31 Gelesen: 19035# 4 @  
Dann möchte ich auch zwei Beamtenstempel vorstellen. Beide auf Briefe an das Königliche Kreis Gericht zu Thorn. Den Brief aus Culm habe ich aber schon einmal hier im Forum vorgestellt.




Leider fehlt an der Hülle aus Graudenz eine Ecke.

Werner
 
Magdeburger Am: 01.03.2012 19:02:53 Gelesen: 19024# 5 @  
Liebe Sammelfreunde

dann zeige ich mal 3 verschiedene Belege mit dem Beamtenstempel Rohkohl.

Der erste wurde am 18.03.1857 aufgegeben und lief nach Breslau - komplett portofrei.



Der zweite vom 27.07.1865 nach Rüthen war zwar portofrei, jedoch hier war das Procura von 1 Sgr für die Postauslage von 24 Sgr zu zahlen.



und der dritte im Bunde vom 08.05.1862 nach Nürnberg war nicht portofrei. Immerhin fielen 8 Gulden 15 Kreuzer beim Empfänger an.



133 Sgr entsprechen 465,5 Kreuzer – aufgerundet 466 Kreuzer = 7 Gulden 42 Kreuzer. Für dem Postvorschuß wurden 1 Kreuzer je angefangenen Gulden, mindestens jedoch 3 Kreuzer Versicherungsgebühr = ProCura fällig. Somit sind für 7 – 8 Gulden 8 Kreuzer dazuzurechnen. Weiterhin kam hier der Mindestfahrposttarif von 21 Kreuzer noch dazu, so dass jetzt die Summe von Postvorschuß 466 x + ProCura 8 x + Fahrposttarif 21 x = 495 x = 8 Gulden 15 Kreuzer vom Absender zu zahlen war.

Zum Beamtenstempel selbst sei soviel gesagt, dass es immer das gleiche Geräte war und die Abnutzung auch deutlich zu sehen ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Kontrollratjunkie Am: 01.03.2012 23:51:17 Gelesen: 19002# 6 @  
Ein Thread über preussische Beamtenstempel, ich bin begeistert. Da möchte ich doch gleich etwas beitragen und zeige ein Beispiel aus Oberschlesien. Es müsste eine portofreie Justizsache sein, am 16.12.1842 gelaufen von Ratibor nach Cosel in Oberschlesien.

Vorderseitig ist der Beamtenstempel "Scholz" abgeschlagen.

Gruß
KJ


 
Kontrollratjunkie Am: 01.03.2012 23:54:00 Gelesen: 19000# 7 @  
Ergänzend noch die Kopie eines Regulativs aus dem Jahr 1837, welches diese Stempel anordnete.

"Allgemeine Bestimmungen über Portofreiheit in Rechtsangelegenheiten"

Hoffentlich ist es auch lesbar.

Gruß
KJ


 
Sachsendreier53 Am: 02.03.2012 10:36:17 Gelesen: 18977# 8 @  
Liebe Dienstbrieffreunde !

Danke für eure Infos und Scans. Es gibt immer wieder neue Stempelformen zu entdecken, wie die beiden Briefe von mir zeigen. Der obere aus Nordhausen (1838, Büttenpapier mit Wasserzeichen Blumenpokal) trägt den Beamtenstempel Bralle oder Gralle ?

Der unten von Erfurt (1840, Büttenpapier mit Eichenlaub) wurde vom Botenmeister Moock zugestellt. Sicherlich war ein Botenmeister ein höhergestellter Beamter, als wie ein gewöhnlicher Beamter.

Claus


 
kauli Am: 02.03.2012 11:15:00 Gelesen: 18969# 9 @  
Hallo zusammen,

Dann dürfen ja Portofreie Briefe aus Berlin nicht fehlen.

Der erste aus Köpenick nach Berlin. Ein Wertbrief, bei dem es wohl um eine Geldsendung handelt. Beamtenstempel "Blechen"



Ein Brief nach Cöslin mit dem Stempel von der "Köiglichen Kammer-Gerichts-Kanzlei Von der Ahe"



Der letzte ist insofern interessant, das die Kollegen von der "Königlichen-Stadt-Gerichts-Kanzlei-Kraemer" sich mit der Portofreiheit nicht so richtig auskannten. Kassegowitz liegt in Tschechien und fiel somit nicht unter die Portofreiheit. Portofreie Briefe wurden nur in Preussen anerkannt.



Die Rückseite mit dem Vermerk und Beamtenstempel "Nepomuk"


 
volkimal Am: 02.03.2012 17:52:39 Gelesen: 18935# 10 @  
Hallo zusammen,

auch wenn ich mich sonst philatelistisch überwiegend mit Belegen aus meiner Familie beschäftige, so gehört dieser Brief nicht dazu. Er trägt allerdings einen Beamtenstempel mit meinem Namen: "Portofreie Justizsache Werdermann".



Die Briefhülle wurde zweimal verwendet. Am 1.12. ging wurde der Brief von Graudenz nach Culm verschickt. Dazu gehört der Bahnpoststempel "Danzig - Bromberg" vom 2.12. auf der Rückseite.



Am 10.1. ging der Brief dann von Culm aus zurück nach Graudenz. Wer weiß was die "1" und die "6" bedeuten?

Viele Grüße
Volkmar Werdermann
 
Magdeburger Am: 02.03.2012 19:21:10 Gelesen: 18909# 11 @  
@ kauli [#9]

Dein letzter Brief ist das "Salz in der Suppe" - tja was in Preussen portofrei war, war eben nicht unbedingt im Ausland als solches zu behandeln. Interessant ist auch der Vermerk: unbedingte Sprotelfreie Prozeß-Sache" - habe ich noch nicht gesehen - gibt es auch einen Inhalt?

@ volkimal [#10]

Diese Stempel habe ich noch nicht gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Sachsendreier53 Am: 05.03.2012 09:16:00 Gelesen: 18847# 12 @  
Hallo Stempelfreunde,

zur Abwechslung heute mal zwei Post-Insinuations-Documente aus dem Jahr 1854.

Das linke Retour-Dokument wurde von Mühlhausen nach Heiligenstadt versandt. Der Inhalt beschäftigt sich mit einer Hypothekensache, beigedrückt ist das Post-Amtsiegel der Stadt Mühlhausen. Auf der Anschriftseite ist der Beamtenstempel "Arand" zulesen.

Rechts das Post-Insinuations-Dokument aus Pössneck, adressiert an die Königliche Kreisgerichts-Commision zu Ranis. Das Schreiben, unterzeichnet von der Sparkassenverwaltung Pössneck, trägt auf der Vorderseite den Beamtenstempel "Rondthale". Das damals zu verschließende Schulddokument wurde durch den vereidigten Postboten "Neukirchner" behändigt (bearbeitet).

mit Sammlergruß,
Claus


 
DERMZ Am: 02.12.2017 14:01:44 Gelesen: 11555# 13 @  
Guten Samstag,

nachdem dieses Thema jetzt über 5 Jahre im Dornröschenschlaf lag, will ich es mal wieder wachküssen.

Im Fundus fand sich eine Dienstbrief von Lauenburg nach Stolp, leider ist kein Inhalt mehr vorhanden, somit ist eine genaue Datierung für mich nicht möglich.



Geschickt wurde der Dienstbrief des Beamten Fischer des Amts- und Kreisgericht Lauenburg an "die Königliche Landschafts Departments Divertion" zu Stolp als Portofreie Justiz Sache.





Mehr weiß ich leider nicht zu diesem Brief, aber ich hoffe er macht ein wenig Freude.

Mit Gruß

Olaf
 
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