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Thema: Nach Einführung der Postfreistempel: Beamtentod Belege
Martinus Am: 11.03.2012 20:50:43 Gelesen: 7565# 1 @  
Beamtentod. So werden diese Belege bei verschiedenen Auktionshäusern benannt, kann mir jemand erklären warum ?

mit Sammlergruß Martinus




 
AfriKiwi Am: 11.03.2012 21:24:02 Gelesen: 7555# 2 @  
@ Martinus [#1]

Hallo Martinus,

gerne lese ich auch die Lösung zu Deiner Frage.

Ich rate mal, der Titel eines Bürgermeisters wurde aus politischen Gründen umbenannt.

Erich
 
stephan.juergens Am: 11.03.2012 22:27:59 Gelesen: 7525# 3 @  
@ Martinus [#1]

Zeigst Du uns die Rückseiten?

Ich vermute, dass es sich um irgendeinen Verwaltungsvorgang handelt, beim dem Landeskirche und Kommunalverwaltung zusammenarbeiten mußten.

Idee wäre z.B. Auszahlung von Sterbegeld o.ä.

Aber eventuell spielt das auch nur auf den Freistempel an, durch den ja Postbeamte um ihre Arbeit gebracht wurden: Verkauf von Briefmarken und deren Abstempelung entfielen. Andererseits: m.E. sind das Postfreistempler, nicht Absenderfreistempler.

Ich habe gerade gesurft und finde bei Köhler:

11.12.54, 20 Pfg. Münzfreistempel (sog. "Beamtentod) vom 1. Standort Berlin W 15, sehr stark gestauchter Abschlag auf Bedarfsbrief mit Tagesstempel "BERLIN W 15 11.12.54" und handschriftlichem Vermerk "Geb. bei Post W 15 durch Freistempel bezahlt" nach Minden

Also vermutlich meine letzte These. Postautomation ist nicht für jeden ein Sammelgebiet. Für manchen ist das auch eine Bedrohung, z.B. von Arbeitsplätzen.

Gruß Stephan
 
Postgeschichte Am: 11.03.2012 22:31:11 Gelesen: 7521# 4 @  
@ Martinus [#1]

Stephans letzte These greift.

Der Begriff "Beamtentod" ist nach Einführung der Postfreistempel entstanden, weil man durch den Einsatz von Maschinen, in diesem Fall von Stempelmaschinen, mit der Freisetzung von Beamten rechnete. Durch den Einsatz von Freistempel wurde ja das Abstempeln der Marken überflüssig.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Martinus Am: 11.03.2012 22:42:34 Gelesen: 7515# 5 @  
@ stephan.juergens [#3]

Hier die Rückseiten von den Karten.

mit Sammlergruß Martinus


 
AfriKiwi Am: 11.03.2012 22:45:16 Gelesen: 7514# 6 @  
@ Postgeschichte [#4]

Danke für die Erklärung.

Also wegen heut zu Tage viel Email-Verkehr haben wir ein Briefmarken gebrauchstod.

Erich
 
Nachtreter Am: 12.03.2012 12:04:04 Gelesen: 7443# 7 @  
Hallo alle,

der Beamtentod ging sogar noch weiter: kassieren, Sendung annehmen und das 24 Stunden lang (also eine Art vorsintflutlicher ABAS-Automat). Hier könnt Ihr Euch informieren:

http://www.postautomation.de/45.html

Aber zu einem flächendeckenden Einsatz ist es nicht gekommen!

Viele Grüße

Nachtreter
 
Nordluchs Am: 02.07.2023 17:27:25 Gelesen: 802# 8 @  
Hallo zusammen,

ich bin zufällig bei einer anderweitigen Suche auf diese Rubrik aufmerksam geworden. Es geht um den Begriff „Beamtentod“ und was damit gemeint ist.

Vielleicht hilft zur kurzen Aufklärung ein Auszug aus meinem Artikel : (2019). Barfreimachungsbriefkasten. Bericht Nr. 88 der Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V., 6 - 10.

Daraus zwei Passagen:

Kaum im Betrieb hatten die Berliner schon einen Spitznamen für das Gerät: „Beamtentod.

"In der Zeitschrift „Philatelie und Postgeschichte Nr. 58/1991 stellte der Autor Wolf J. Pelikan (RIP) unter „Münzautomaten der Post“ auch dieses Gerät vor. Hieraus einen aufschlussreichen Auszug:

„Neben einer „Gebrauchsanweisung“ befanden sich an dem Automaten vier Münzeinwürfe für 1, 2, 5 und 10 Pfennig sowie eine Klappe, die sich zum Einlegen des Briefes oder der Karte öffnete, nach-dem man den Betrag für das gewählte Porto bezahlt hatte.“

“Beim Schließen der Einwurfklappe wurde das Poststück dann unter Aufdruck des gewählten und bezahlten Portos freigestempelt.“




(1) Berlin-Neukölln 1 (Abbildung gesehen bei Harlos 2022)

Eine kurze Vorstellung zum Thema ist auch hier im Forum zu finden. [1]

Viele Grüße
Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/208940
 
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