Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Anfängerfragen: Qualität / Stempel / Ganzsachen / Briefzentrum
TrinityK Am: 21.02.2008 09:58:03 Gelesen: 21556# 1 @  
Hallo,

ich bin ganz neu in diesem Forum und bräuchte mal eure Hilfe. Das Sammeln von Briefmarken habe ich vor Jahren von meinem Opa gelernt/übernommen. Er ist aber leider so früh gestorben das er mir nicht viel sagen konnte auf was man achten sollte.

Ich sammel jetzt hauptsächlich BRD, Berlin und DDR und das postfrisch und gestempelt. Könntet ihr mir die wichtigsten Sachen nennen was die Qualität einer Marke ausmacht? Sowas wie Stempel in der Mitte. Mein anderes Problem ist, ich möchte gerne Marken aus Grossbritannien sammeln. Da das ja aber ein sehr großes Gebiet ist wollte ich mal fragen, ob ihr Tipps habt wie man mit dem Gebiet am besten anfangen kann.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
TrinityK
 
Henry Am: 21.02.2008 19:19:15 Gelesen: 21529# 2 @  
@ TrinityK

Hallo und Willkommen auf den Philaseiten.

Ich möchte nur mal zu der Markenqualität Hilfestellung geben:

1. Die Marke sollte noch alle Zähne haben und keine Knicke, Risse, Fettflecke, Verfärbungen und ähnliches haben.
2. Die Marke soll keine dünnen Stellen haben. Gegen Licht halten, dann sieht man's sofort.
3. Die Gummiseite der postfrischen Marke sollte keine Fingerabdrücke, Haftstellen, Beschriftungen und ähnliches aufweisen. Das heißt, der Gummi sollte auf der ganzen Fläche unbeschädigt sein. Hier hilft Betrachten bei schrägem Lichteinfall.
4. Der Stempel sollte auf der Marke Ortsangabe und gesamtes Stempeldatum aufweisen. Briefzentrumsstempel werden allgemein und üblicherweise nicht sehr begehrt.
5. Der Stempel sollte sauber sein. Nicht verschmiert oder nur teilweise lesbar.
6. Wenn möglich, sollten Briefmarken, die so aussehen, wie von 1.-5. beschrieben, nie vom Kuvert abgelöst werden, da auf Brief höhere Bewertung.
7. Alle Marken, die nicht den Punkten 1.-5. entsprechen, gehören nicht in eine Sammlung. Sie sollten zumindest baldmöglichst ausgetauscht werden.

Zum Sammeln von Grossbritannien könntest Du Dich an das Mitglied Doktorstamp wenden, der wohnt dort und weiß sicher besser Bescheid.

Viel Spaß beim Sammeln - und immer fragen, wenn Probleme sind.

Gruß
Henry
 
TrinityK Am: 21.02.2008 22:59:43 Gelesen: 21517# 3 @  
Hallo Henry,

vielen danke für deine Antwort, sie hat mir schon sehr weiter geholfen. Ich hätte aber noch ein paar Fragen. Bisher habe ich bei BRD, DDR und Berlin abgelöste Marken gesammelt die möglichst allen deinen Punkten entsprachen. Dafür habe ich die Leuchtturmalben.

Soll ich jetzt besser ganze Briefe sammeln oder die Marken mit kompletten Stempel ausschneiden und mit Papier einheften? Ich sammel ja keine Ganzsachen oder wie man das glaube ich nennt.

Was meinst du denn mit Briefzentrumsstempel ? Was das für Stempel genau sind da habe ich nie so genau drauf geachtet, Hauptsache sie waren sauber und in der Mitte. Keine Wellen- und Werbestempel und sowas.

Wäre super wenn du mir noch mal weiterhelfen könntest.

Liebe Grüße
TrinityK
 
Henry Am: 22.02.2008 16:43:52 Gelesen: 21495# 4 @  
@ TrinityK [#3]

Zunächst mal ein paar Begriffserklärungen:

Ganzsachen sind Briefe oder Karten mit eingedruckten Briefmarken. Wenn Marken aufgeklebt sind, spricht man von Ganzstücken.

Briefzentrumstempel sind daran zu erkennen, dass anstelle der Ortsangabe im Stempel "Briefzentrum...." steht. Diese Stempel sind deshalb verpönt, weil daraus der genaue Aufgabeort nicht erkennbar ist. Auf der losen Marke ist noch weniger an Information herauszulesen. Deshalb wird jeder Briefmarkensammler, der sein Hobby ernsthaft betreibt zum Philatelist, dem die gesamten Informationen sehr wichtig sind.

Ich möchte sehr empfehlen, bereits von Anfang an die Marken nicht von den Briefen abzulösen, wenn sie die genannten Kriterien erfüllen. Fehlende Marken kannst Du billig lose kaufen auf Messen, Tauschtagen usw. oder Tauschen. Am besten ist es, einem Briefmarkenverein beizutreten. Briefe sammle ich in Kartons (passende Größen kann man evtl im Schuhhandel kostenlos bekommen), Marken im Album.

Wenn Du unbedingt die Briefe zerschneiden willst, rate ich dazu, immer nur mit komplettem Stempel auszuschneiden und nicht abzulösen. So kann man Verfärbungen des Druckbildes durch Bestandteile des Wassers verhindern. Das ist bei neuzeitlichen Marken zwar nicht unbedingt zu erwarten, aber schlau ist man erst, wenn's zu spät ist.
 
Wennele Am: 25.02.2009 13:12:22 Gelesen: 20977# 5 @  
Hallo Henry,

sehr interessant finde ich deine Aussage, daß du Briefe (Ganzsachen oder Ganzstücke) in Kartons sammelst. Nach welchem Kriterium gehst du da vor ? Orientierst du dich auch nach der Michel-Nummer ?

Was wäre zu empfehlen bei Ganzstücken und Mehrfach-Frankaturen ? Die kann ich ja schwerlich in einem Album oder Ordner ablegen oder gar abheften.

Danke für deine fachmännische Unterstützung.

Schöne Grüße von Werner
 
doktorstamp Am: 25.02.2009 16:50:32 Gelesen: 20952# 6 @  
Wennele [#5]

Wie Henry sammle ich auch Belege.

Bei mir werden sie je nach Grösse in A4 oder A3 Ordner eingeheftet.

Ich fange dann Stufenmässig die Belege einzuheften. Bei der DS Blumen verfolgt es so; 25c EF, 25c MEF, 35c EF usw.

Erst kommt für eine Wertstufe die EF (Einzelfrankaturen), gleich hinterher die MEF (Mehrfachfrankaturen). (MiF) Mischfrankaturen werden in zwei Teilen eingeheftet. MiF aus der einen Serie, oder bestehend aus mehreren Ausgaben oder mit Label versehen.

Wo für eine Wertstufe EF und MEF mehrere Verwendungsmöglichkeiten bestehen, werden diese gesondert behandelt und dementsprechend ein Zettel beigelegt und beschriftet.

Da aber die verwendeteten Kunststoffhüllen bekanntlich Fluoreszenz beschädigen können, sind die Belege vorne und hinten durch Papier geschützt.



Ordnung in Unordnung

mfG

Nigel
 
asmodeus Am: 25.02.2009 18:17:12 Gelesen: 20936# 7 @  
@ TrinityK

Zu Deiner Frage: Mein anderes Problem ist, ich möchte gerne Marken aus Grossbritannien sammeln. Da das ja aber ein sehr großes Gebiet ist wollte ich mal fragen, ob ihr Tipps habt wie man mit dem Gebiet am besten anfangen kann.

Was würde Dich denn erstmal interessieren? Klassik, Semiklassik oder die modernen Ausgaben? Alt oder Neu? Du kannst alle Sammelgebiete aufteilen oder mehrere Aspekte sammeln. Bei Großbritannien könntest Du erstmal nach Katalognummer sammeln-von der Nr. 1 aufwärts. Dann nach Perioden: Grob kann man es erstmal in die Perioden aufteilen: Victoria, Edward VII, George V, Edward VIII, George VI und Elisabeth II. Victoria wird etwas kostenintensiver sein. Die Perioden Edward VII- Elisabeth kann man gut zusammenbekommen- klar, auch hier gibt es teure Stücke.

Ich sammel auch Großbritannien. In erster Linie sammle ich das Gebiet allgemein von der Nr. 1 bis George VI. Elisabeth lasse ich außen vor. Dabei sammle ich auch (nebenbei) Belege, Markenheftchen und die Dienst- und Portomarken. Speziell habe ich innerhalb dieser Zeitspanne ein paar Katalognummern herausgepickt, die ich intensiver sammle und bearbeite- z.B.: Mi.Nr.: 1-4,9,11, 17 und die sog. Seepferd- Ausgabe Mi.Nr.: 141- 144.

Spezialitäten nehme ich gerne in die Sammlung auf, aber hier schweife ich schon ab.

Was wichtig ist! Du brauchst Literatur! Der Michel Spezial Großbritannien gibt Dir schon mal einen guten Überblick. Für das semispezialisierte Sammeln ist er ok. Wenn Du aber tiefer in die Materie GB eindringen möchtest, solltest Du dann Spezialliteratur zulegen und natürlich die englische Sprache beherrschen.
Der Eintritt in einen Verein wäre Dir gut anzuraten. Die Forschungsgemeinschaft Großbritannien (FgGB) ist sehr zu empfehlen- bin auch dort Mitglied.

Falls Du Hilfe brauchst, kannst Du Dich auch bei mir melden und natürlich Fragen in das Forum stellen.

Nigel (Doktorstamp) lebt in GB. Ich bin Ire/Brite, wohne in Deutschland und habe guten Kontakt nach GB und bin Mitglied in zwei englischen Vereinen/Gemeinschaften.
 
Henry Am: 25.02.2009 19:27:06 Gelesen: 20915# 8 @  
@ Wennele [#5]

Hallo Werner,

auf das Sammeln in Kartons kommt man ganz schnell, wenn der Platz eng wird. Ich gehe auf die gleiche Art vor, wie es doktorstamp in [#6] geschildert hat. Die MeF sind dann noch gegliedert nach der Anzahl der aufgeklebten Marken. Ich habe z.b. die Einteilung in Rubriken wie z.B. EF/MeF Sondermarken - EF/MeF Dauerserien - R-Briefe - MiF - usw. eingesetzt.

Bei den Ganzsachen wurde natürlich auch Postfrisch und Gebraucht getrennt. Innerhalb der Rubriken wird (wenn vorhanden) nach Katalognummer sortiert. Bei Entgelt-Stempeln kann man nach Alphabet des Absendeortes oder nach Postleitzahl sortieren. Ggfs kann auch mal die Sortierung nach Datum (z.B. bei Sonderstempeln) angebracht sein.

Die Belege sind zum Schutz beim Durchblättern in Folientaschen untergebracht. wie doktorstamp richtig angemerkt hat, sind hier Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Man könnte auch die Unterbringung in Pergamintüten erwägen. Hier habe ich aber keine Erfahrungen.

Für C6-Belege haben sich für mich die Kartons für Endlos-Papier der Kunden-PC in der Arbeitsagentur als sehr brauchbar herausgestellt. Stabil, vom Format gut passend. Für DIN lang-Formate habe ich die Kartons der Kochtopf-Firma SILIT gefunden. Für DIN A4 + Übergröße habe ich mir im Büromaterialhandel eine Schachtel mit Klappdeckel zugelegt.

Wichtig ist, dass die Schachteln so stabil sind, dass sie gestapelt werden können. Andernfalls benötigt man ein Regal.

Auch für die Trennungen zwischen den Rubriken verwende ich Abfallkartonagen aus dem Lebensmittelhandel. Allerdings keine Wellkartons, das nimmt zuviel Platz weg.

Die Beschriftung der Kartons ist auch wichtig. Hier habe ich mir aufklebbare Klarsichthüllen besorgt, mit denen man auch Rechnungen auf Päckchen/Paketen aufklebt. Gibts im Bürohandel. Ich habe den Verschlußteil abgeschnitten, so daß eine oben offene Hülle entstand, in die das Beschriftungsblatt für die Inhaltsangabe eingeschoben und jederzeit geändert werden kann.

Vielleicht ist das eine kleine Anregung. Die Suche nach passenden Kartonagen muss jeder nach seinen Möglichkeiten durchführen. Wegen eines evtl. späteren Erweiterungsbedarfs sollte man auch möglichst eine Quelle aufspüren, die dauerhaft diesen "Abfall" liefert. Sonst muss man sich gleich einen Sicherheitsvorrat anklegen.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Stempelwolf Am: 25.02.2009 22:51:00 Gelesen: 20886# 9 @  
@ Henry [#8]

Am besten eignen sich für alle Briefformate bis Größe B5 die leicht stapelbaren Haribokisten für Süßkram aller Art in rot, blau und grün. Sie sind alle vorne ausgeschnitten und man kann dadurch sofort sehen, was sich im jeweiligen Karton befindet. Meine bisherige Stapelhöhe betrug 9 Kartons übereinander (ca. 1,80 Meter). A4/B4 kann auch darin untergebracht werden, allerdings darf der Karton dann nur zur Hälfte befüllt werden, damit man die Kuverte noch so hinlegen kann, dass die Kartons stapelbar bleiben.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Henry Am: 26.02.2009 08:01:05 Gelesen: 20866# 10 @  
@ Stempelwolf [#9]

Hallo Wolfgang,

wir wissen aus anderen Diskussionen, dass es wichtig ist, dass auch "Durchlüftungen" des Sammelgutes sein müssen. Ich achte deshalb darauf, dass meine Belege "stehend" gelagert werden. Somit wird der Anpressdruck des Papiers verringert und eine bessere Durchlüftung erreicht. Aber du hast natürlich auch recht: Wenn weniger aufeinander liegt, ist die Preßwirkung auch niedriger.

Es wird halt eine Frage der Erreichbarkeit und der Sammelphilosophie sein. Ich bevorzuge die geschlossenen Kartons, weil weitgehende Staubfreiheit erreicht wird.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.