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Thema: Frankreich: Bogenränder oder Leerfelder = Blindfelder ?
Linde Am: 18.09.2012 01:53:04 Gelesen: 5972# 1 @  
Frankreich mit Leerfeldern, wer kann helfen ?

Hallo PhilaSeiten-Freunde,

leider habe ich keinen Frankreich-Spezial, aber möglicherweise kann mir ja jemand helfen. Wie sind diese Leerfelder zu bewerten? Deutsche Marken mit ganzen Leerfeldern werten oft ein vielfaches, aber ich habe reichlich Frankreichdubletten davon. Für eine Info wäre ich sehr dankbar,

Grüße an ALLE, "Linde"


 
Kontrollratjunkie Am: 18.09.2012 09:45:55 Gelesen: 5940# 2 @  
Hallo Linde,

das sind m.E. die normalen Bogenränder der französischen Ausgaben. Am Bogenunterrand kommen auch doppelte Leerfelder vor. Einen Aufschlag würde ich dafür nicht ansetzen.

Bei den genannten deutschen Ausgaben verhält es sich anders, hier liegen Verschnitte vor, die nicht beabsichtigt sind, also "Abarten", wenn man es so bezeichnen möchte. Eben eine Abweichung von der Norm.

Gruß
KJ
 
Cantus Am: 18.09.2012 11:25:41 Gelesen: 5922# 3 @  
@ Linde [#1]

Hallo,

da muss ich KJ zustimmen. Das sind ganz normale Bogenrandstücke, hübsch anzuschauen und für den, der Randstücke sammelt, sicher eine gesuchte Ergänzung in der Sammlung, aber eben nicht das, was man hier landläufig unter einem Leerfeld versteht. Die Bogenränder bei den moderneren französischen Briefmarken sind zum Teil extrem breit, das trifft sogar auf die geschnittenen Ausgaben (non dentélé) zu, wie das folgende Beispiel zeigt:



Natürlich gab es bei den Franzosen wie auch allen Ländern, deren Postwesen sich an dem französischen orientiert, auch Marken mit Leerfeldern, wo also im gesamten Markenbogen Leerfelder vorgesehen sind, diese Leerfelder tragen aber in aller Regel eine Ziffer; zwei Beispiele zeige ich nachstehend:





Man nennt diese Art des Zusammendruckes mit einem "Leerfeld" in Frankreich Millésimes, allerdings sind mir im Modernen solche Zusammendrucke nicht bekannt geworden; auch die einschlägigen Kataloge zeigen so etwas für die Zeit nach dem Beginn des 2. Weltkrieges nicht auf.

Viele Grüße
Ingo
 
Linde Am: 18.09.2012 21:29:32 Gelesen: 5884# 4 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich danke Euch für die hilfreichen Ausführungen.

Viele Grüße
Manfred
(Linde)
 
10Parale Am: 19.10.2017 22:41:17 Gelesen: 4354# 5 @  
Bei diesem linken unteren Bogenrandstück der Michel Nr. 302 aus dem Jahr 1935, - es zeigt den Maler Jacques Gallot (1592 - 1635) -, findet sich ein gezähntes Leerfeld links vor dem eigentlichen Rand und unten ein Datum "23.9.35".

Da das Ausgabedatum der Marke mit einer Auflage von 8.000.000 Stück der 15. Juli 1935 war, steht das aufgedruckte Datum damit nicht im ursächlichen Zusammenhang. Auch der Brief ging erst viel später, nämlich am 16.12.1935 auf Reisen (rückseitiger AK-Stempel von 17.XII.35), so dass ich über den Sinn und Zweck des eingedruckten Datum 23.9.35 nur spekulieren kann.

Der Maler Gallot lernte sein Handwerk u.a. in Florenz. Er ist bekannt für seine Radierungen u.a. "The Hanging", eines von 18 Werken der Reihe "Les Grandes Misères de la Guerre", entstanden 1633.

Liebe Grüße

10Parale


 
muemmel Am: 19.10.2017 22:52:02 Gelesen: 4351# 6 @  
@ Cantus [#3]

Lieber Ingo,

die beiden unteren von Dir gezeigten Paare haben keine Leerfelder, vielmehr handelt es sich um Paare mit Zwischensteg.

@ alle

Etwas off topic:

Die Bezeichnung Leerfeld behagt mir persönlich überhaupt nicht, Blindfeld wäre eigentlich passender, da auf einem solchen in den weitaus meisten Fällen noch eine Reihen- oder Summierungszahl vorhanden ist. Aber da kann ich auch gegen Windmühlen kämpfen, wenn es so in den Katalogen steht, ist kleines Mümmelchen dagegen machtlos.

Fakt ist aber, dass eine Blind-/Leerfeld immer die volle Größe einer Marke haben muss.

Grüßle
Mümmel
 
Vernian Am: 19.10.2017 23:06:11 Gelesen: 4347# 7 @  
Hallo,

a) das ursprünglich hier angesprochene sind einfache Randstücke, alles weitere dazu wurde gesagt.

b) Die Millésimes sind Zwischenstege, keine "Leerfelder" im klassischen Sinne, wie in Beitrag [#6] richtig angemerkt.

c) Derartige Millesimes, allerdings i.d.R. ohne Reihenzählnummern, gibt es bei Frankreich / französischen Gebieten bis in die Moderne und auch heute immer mal wieder. In franz. Spezialkatalogen wie dem Maury wird sowas auch noch gelistet und bewertet.

d) Parale Beitrag [#5]: Es handelt sich um das Druckdatum des Markenbogens, welches bei franz. Marken / Gebieten i.d.R. in die rechte oder linke untere Ecke gedruckt wurde / wird, daher meist auf Ecdkrandstücken zu finden. Daneben findet sich meist mittig (unten, rechts oder links) auf dem Bogenrand auch noch eine Zähl- oder Kontrollnummer bzw. Buchstaben / Ziffernkombination. Das Datum bei Deiner Marke belegt, das Teile der Auflage auch nach dem Ausgabedatum gedruckt wurden und nicht alles vorweg.

LG

V.
 
Winni451 Am: 01.04.2022 22:40:23 Gelesen: 1597# 8 @  
Hallo,

zufällig stolpere ich über dieses Thema. Eigentlich fehlen hier Beispiele solcher Bögen, um es mal ganz genau sehen zu können. Auch wenn 5 Jahre später, kann ich folgende drei Bögen zeigen (einen besseren Scan könnte ich nachliefern).

Ein Bogen der Michelnummer 302 (Scott: 274 - Yvert: 281 - Gibbons: 300) aus dem Jahr 1979, französische Post Andorra, Judo Weltmeisterschaft Paris. Bogen mit 5x5 Marken, oben fast markengroßer Bogenrand, rechts und links mit schmalem Bogenrand und unten mit Markengroßen "Leerfeldern" und dann ganz schmalem Bogenrand. Zudem unten rechts das Druckdatum 18.09.1979:



Ein Bogen der Michelnummer 2182 (Scott: 1681 - Yvert: 2069 - Gibbons: 2333) aus dem Jahr 1979, Frankreich, Judo Weltmeisterschaft Paris. Bogen mit 5x10 Marken, rechts fast markengroßer Bogenrand, oben und unten mit schmalem Bogenrand und links mit Markengroßen "Leerfeldern" und dann ganz schmalem Bogenrand. Hier ohne das Druckdatum:



Ein Bogen der Michelnummer 570 (Yvert: 498 - Gibbons: 610) aus dem Jahr 1989, Frankreich - St. Pierre & Miquelon, 25 Jahre Judo auf St. Pierre & Miquelon. Bogen mit 2x5 Marken, oben fast markengroßer Bogenrand und unten mit Markengroßen "Leerfeldern" und dann ganz schmalem Bogenrand. Zudem unten rechts das Druckdatum 25.01.1989.

Hier nun ein Fall bei dem es sich zudem nicht um Bogen mit Millesimes handelt, bei dem die Markenspalten aber durch "etwas" getrennt werden. Da nicht durchgezähnt, nenne ich das nun nicht Zwischensteg oder Leerfeld:



So, Ergänzung fast abgeschlossen, jetzt fehlt noch ein Bogen mit Millesimes und mit richtigem Zwischensteg.

Grüße
Winfried
 
Vernian Am: 02.04.2022 08:10:54 Gelesen: 1568# 9 @  
@ Winni451 [#8]

Bzgl. des Bogens von SPM ist anzumerken, dass waagrechte "Paare" mit dem Leerfeld dazwischen in französischen Katalogen durchaus gesondert erfasst und bewertet werden, auch wenn es keine echten "millesimes" sind.

V.
 
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