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Thema: Bewertung Bund Berlin gestempelt
Sheldrake Am: 29.09.2012 18:09:38 Gelesen: 5938# 1 @  
Ich würde gern mal folgende Frage zu Diskussion stellen. Hoffentlich war sie nicht schon hundertmal: ;-)

Wie sind gestempelte Marken Bund und Berlin zu werten?

Ich unterscheide in meiner Sammlung folgende Stempelklassen

1. lesbarer Stempel Ort und Datum (bei Berlinmarken Berliner Stempel)
2. Versandstellenstempel, Sonderstempel (aber echt gestempelt !)
3. Versandstellenstempel gedruckt (ist doch eigentlich eine Gefälligkeitsstempelung wie bei DDR, oder ? Z.B. Berlin 830 mit Versandstellenstempel kann doch keine 45 MiEuro Wert sein und genauso behandelt werden wie echt gelaufen)
4. Wellenstempel oder Werbedruck auf höherwertiger Marke (Bund 259y mit Wellenstempel, keine 200 MiEuro aber wie viel denn dann?)
5. Briefezentrum

Nun wüsste ich gern, wie Ihr Stempel bei Bund und Berlin klassifiziert, und welche Berechnungsfaktoren ihr für realistisch haltet.

z.B.:
1=100% (Berlin lt. Katalog 125%)
2= 75%
3= 10%
4= 25%
5= 40% (ist ja auf jeden Fall echt :-) )

Falls sich Interesse zeigt, würde ich einige Scans zum besseren Verständnis einfügen.

Eure Meinungen würden mich sehr interessieren, hoffentlich findet noch jemand dieses Thema interessant.

-rainer-
 
Rainer HH Am: 30.09.2012 19:36:08 Gelesen: 5879# 2 @  
Dann werde ich einmal meinen Senf dazugeben. ;)

Der Michel unterscheidet ja 5 Stempelkategorien

- 1) glasklare, zentrisch angebrachte Stempel
- 2) klare, weitgehend zentrisch angebrachte Stempel
- 3) klare, deutlich erkennbare Stempel (Ort + Datum identifizierbar)
- 4) verkantete, verquetschte, verschmierte und nur mit Mühe identifizierbare Stempel
- 5) fast undeutliche Abstempelungen
- 6) nicht identifizierbare (Eck-) Stempel

Die Katalogbewertung für gestempelte Marken Bund/Berlin ist die Qualitätsstufe 3 (=100%).

Nun meine ganz persönliche Werteinschätzung:

- Qualitätsstufe 1 > Liebhaberpreis, für ein schönes Stück zahlte ich auch schon einmal den mehrfachen Katalogwert (mind. 200% und mehr)
- Qualitätsstufe 2 > hier erachte ich einen Zuschlag zum Katalogwert angebracht (150%)
- Qualitätsstufe 3 > 100 % (damit der Vergleich zum Katalogwert möglich ist)
- Qualitätsstufe 4 > nur bei aussergewöhnlichen Stücken (50%)
- Qualitätsstufe 5+6 > ausserhalb meiner Qualitätskriterien, so etwas möchte ich nicht sammeln (1%)
- Versandstellenstempel > 30% (kein Unterschied ob gestempelt oder gedruckt)
- Wellenstempel > 20% aber eigentlich nicht sammelbare Qualitätsstufe bei Einzelmarken
- Briefzentrum/Briefregion > vollwertiger Stempel, entsprechend der Michel-Qualitätsstufen

zusätzlich:

- ungewöhnliche Abstempelungen (KGS auf Bund, Bahnpoststempel etc.) Markenpreis uninteressant, interessiert mich der Stempel, so zahle ich gern einen Obolus von 5,- € oder mehr
- Bund modern: Eckrandstücke aus 10er-Bogen (100%, Standardware höchstens 30%)

Zur Erklärung Bund-modern, Ecken: Diese sammle ich nebenbei, nur mit Tagesstempeln Qualität 1-3.

Gruß Rainer
 
Linde Am: 01.10.2012 02:13:19 Gelesen: 5832# 3 @  
Hallo ihr Rainers,

gebe Dir, Rainer HH, fast vollkommen recht in deinen Bewertungskriterien, allerdings für Qualitätsstufe 1 bin ich nicht bereit 200% und mehr zu zahlen. Das wäre nur bei Stücken interessant, die sich von uns sowieso keiner leisten kann, so im sechsstelligem Bereich. Ich bin bereit, für außergewöhnlich gut gestempelt Marken bis zum Katalogwert zu zahlen, dies aber auch nur bei Marken meines speziellen Sammelgebietes AM-Post. Bei den Wellenstempeln würde ich Deine 20% eigentlich auf 0% setzen, da müßte wirklich schon eine äußerst seltene Marke auftauchen um dafür höchstens 5% zu zahlen. Festhalten sollte man noch, das Ganze gilt nicht für Massenware, sondern nur für bessere Katalogwerte.

Guckt bei PhilaSeiten rein, da gibt es die Dinger günstiger!

Grüße Manfred
 
Sheldrake Am: 01.10.2012 09:26:32 Gelesen: 5805# 4 @  
Hallo zusammen,

habe mal ein Scan beigepackt.

Das sind genau die Versandstellendinger, die ich meine.

Meiner Meinung nach hat das mit Stempel gar nichts mehr zu tun. Die Stempel sind ja so dimensioniert, das selbst die "Andreaskreuzmakulatur" nicht mehr auftritt.

Ist das wirklich noch 30% Wert?

Schöne Woche
-rainer-


 
Rainer HH Am: 01.10.2012 10:06:50 Gelesen: 5798# 5 @  
@ Sheldrake [#4]

Mit den von mir angegebenen 30% meine ich nicht den Wert in €, sondern den Tauschwert, den ich für solche Ware im Gegensatz zu einem Bedarfsstempel mit 70% Abschlag bewerten würde.

Also: Mi.-Nr. 828, Katalogwert 20,- € - mit deutlichem Tagesstempel 100% = 20 M€, mit Tagesstempel Berlin entsprechend 125% = 25 M€, mit diesem netten Versandstellenstempel 30% = 6 M€.

Preise in Bar dann entsprechend die üblichen 20 - 30 % Katalogwert, dann bleibt für die 350 Pfg Frauen gerade einmal 1,- € übrig.

Gruß Rainer
 
Sheldrake Am: 01.10.2012 10:24:17 Gelesen: 5797# 6 @  
@ Rainer HH [#5]

Hi Rainer,

das sehe ich genauso.

Traurig, aber wahr!

-rainer-
 
doc Am: 01.10.2012 14:59:01 Gelesen: 5760# 7 @  
@ Sheldrake [#1]
@ Rainer HH [#2]

Hallo, Rainer und Rainer,

prinzipiell kann ich Euren Ausführungen zustimmen - mit Ausnahme dreier Punkte:

1. kommt es für mich darauf an, ob auf einer Marke mit Wellenstempel auch ein Rundstempel erkennbar oder gar vollständig vorhanden ist (ich stelle in Kürze zwei Berlin-Marken in der Auktion ein, die das verdeutlichen können).

2., und das habe ich schon häufiger in diesem Forum angesprochen, will es aber gerne noch einmal wiederholen:

Während es meines Wissens von den westdeutschen Sammlerstellen (früher Frankfurt, jetzt Weiden) nur "gedruckte" Stempel geben dürfte, war das bei der Sammlerstelle Berlin 12 anders: dort konnte man seine gesamte Post am Schalter abstempeln lassen (neben der "normalen Post a u c h bei der Sammlerstelle), die dann auf den normalen Postweg ging. Das hatte zwei Vorteile: Zum einen konnte man sicher sein, saubere Stempel zu erhalten; zum anderen war es sogar möglich, vor Ort zu reklamieren, wenn einmal etwas schief lief (was aber kaum vorkam). Man bekam dann die entsprechenden Marken ersetzt - allerdings wurden sie gleich wieder gestempelt, damit man sie nicht nochmals verwenden konnte.

Ich habe meine gesamte Sammlerpost jahrelang beim Postamt 12 in Berlin stempeln lassen und sehe deshalb keinerlei Grund, diesen Stempel nicht gleichwertig mit dem aller anderen Berliner Postämter zu behandeln.

3. halte ich auch die Stempel der Briefzentren und Briefregionen für 100%ig vollwertig, zumal sie der Beweis für eine normale Postbeförderung sind - vorausgesetzt, der Stempel ist jeweils zentral abgeschlagen.

Noch eine schöne Woche und

freundliche Grüße,

Wolfgang
 
Rainer HH Am: 01.10.2012 15:12:21 Gelesen: 5757# 8 @  
@ doc [#7]

Hallo Wolfgang,

zu Deinen 3 Ausnahmen, wo wir trotzdem auf einer Wellenlänge sind:

zu 1) Ein Wellenstempel-Ansatz ist natürlich gar kein Problem, ist die Stempelkrone auf der (losen) Marke erkennbar halte ich diesen Stempel vollwertig, ist die Stempelkrone voll abgeschlagen, ist es ein schöner Vollstempel.

zu 2) Ein Stempel Berlin 12 ist nicht automatisch ein Versandstellenstempel. Man sieht doch, ob der Stempel nach Versandstellen-Sonderwünschen abgeschlagen ist (Vollstempel/Viertelstempel).

zu 3) kopiere ich einfach meinen Text in [#2] hier noch einmal ein - Briefzentrum/Briefregion > vollwertiger Stempel, entsprechend der Michel-Qualitätsstufen ;)

Gruß Rainer
 
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