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Thema: Marken bestimmen: Grossbritannien - nicht-philatelistische
10Parale Am: 27.01.2013 18:11:49 Gelesen: 4598# 1 @  
In einem Simplex Blank Album aus Grossbritannien habe ich die hier abgebildeten Marken (Vignetten, Blocks, Mache, Lückenfüller ?) entdeckt, die etwas mit den beiden Freimarken Grossbritannien Michel Nr. 85 und 118A im Motiv zu tun haben.

Kann jemand etwas darüber sagen, hat jemand so etwas schon gesehen und wie ist es einzuordnen? Vielen Dank für eine kundige Antwort.

10Parale


 
Gerhard Am: 31.01.2013 16:45:45 Gelesen: 4491# 2 @  
@ 10Parale [#1]

Habe ähnliches vor Jahren schon einmal gesehen, ich meine mich zu erinnern, dass es sich dabei um Druckvorlagen handelte, möglicherweise zur Qualitätskontrolle (?).

Gerhard
 
vozimmer Am: 01.02.2013 17:36:45 Gelesen: 4440# 3 @  
@ 10Parale [#1]

Das sind sicher keine Druckvorlagen oder etwas anderes, was mit den originalen Druckplatten zu tun hat. Es sind schlicht Phantasieprodukte, die ein Motiv einer bekannten Briefmarke zeigen.

Bitte einfach mal mit der Abbildung eines Originals vergleichen.

Schöne Grüße, Volker


 
10Parale Am: 02.02.2013 02:14:50 Gelesen: 4386# 4 @  
Hallo,

vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten. Von Druckvorlagen, Probedrucken (Michel Forum) bis hin zu Phantasie-Produkten habe ich nun eine gute Auswahl. Da das Objekt "1902" des englischen Königs rückseitig gummiert ist (Objekt "1884", Queen Victoria wurde von mir aus einer Klemmtasche abgelöst) immerhin mit Originalität ausgestattete Machwerke.

Zum Beitrag von vozimmer diese Bemerkung: Phantasieprodukte entstammen der Phantasie, aber wer hatte die Phantasie und wann wurde diese Phantasie entworfen, welchen Zweck verfolgte sie und wer war die Zielgruppe?

Wir Philatelisten neigen dazu, all zu schnell Dinge abzutun und zu verwerfen, die nicht in das Raster passen, was uns von Katalog-Herstellern, Briefmarkenclubs und sonstigen Lehranstalten vermittelt wird.

Vielleicht trifft meine Frau am besten auf die Lösung des Problems, wenn sie meint, dies sind nur zwei Stückchen Papier.

Grüsse

10Parale
 
vozimmer Am: 02.02.2013 09:35:41 Gelesen: 4335# 5 @  
@ 10Parale [#4]

Hallo Parale,

was soll ich sagen, Du hättest einfach nur auf Deine Frau hören sollen. Es sind nur zwei Stückchen Papier und diese Antwort werde ich mir merken. Denn Phantasieprodukt ist ja eigentlich nur ein anderes Wort dafür.

Zu den Zielgruppen folgendes. Oftmals wurden solche Bilder zu philatelistischen Veranstaltungen als Erinnerung verteilt, manchmal konnte man sie als Beigabe für Zigaretten finden (glaube ich hier nicht, die versuchen mehr auf Marke zu machen), teils konnte an sie als Lückenfüller fürs Album seien Kinder kaufen. Wenn der Grund der Herstellung nicht gleich mit aufgedruckt wurde ist es schwer das herauszufinden.

Deine Äusserung zu vermeintlichen Neigung von Philatelisten verstehe ich nicht, wenn das Deine Erfahrung ist, kennst Du nur wenige. Für Philatelisten ist der Katalog nur ein grober Anhalt. Das was sie interessiert geht meist deutlich weiter.

Noch eine Anmerkung zu den unterschiedlichen Antworten, die Du bekommen hast. Die Aussage, dass es eine Druckvorlage ist ist ja hier so nie gemacht worden. Es war ja eine reine Spekulation. Gerhard schreibt nur, dass er ähnliches schon mal gesehen habe.

Im besagten Forum habe ich natürlich sofort nach dem Begriff Probedruck gesucht, um zu wissen, wer da was geantwortet hat. Du kannst mir ja dort gerne eine Nachricht mit dem Link auf den Beitrag senden. Grundsätzlich sind aber solche Antworten dort ein Problem. Da hat kaum jemand Ahnung, aber die, die davon am Meisten haben, haben immer eine Meinung. Würde man dort versuchen darstellen, was ein was ein Probedruck ist, käme heraus, dass man ein verbohrter ... ist und ein Probedruck das sei, was man selbst als solchen empfindet. Es gibt dort einen wunderbaren Thread zum Thema Bedarfspost. Demnach ist ein Brief Bedarfspost, wenn ein Sammler bedarf danach hat. Einfach großartig.

Schöne Grüße, Volker
 
Vernian Am: 03.02.2013 22:34:20 Gelesen: 4247# 6 @  
@ vozimmer [#5]

Die Annahme, es könnte etwas für Kinder oder als Erinnerungsstück für philatelistische Veranstaltungen sein, oder sagen wir einfach auch ergänzend "private Werbezwecke", ist ebenfalls nur eine Meinung und Spekulation, also nichts anderes als das im letzten Abschnitt kritisierte, wenngleich m.E. vieles dafür spricht das es sich um so etwas handelt.

Eine Auflösung, worum es sich bei diesen Druckerzeugnissen handelt, wäre aber hier tatsächlich von Interesse, nachdem die Frage schon einmal aufgeworfen wurde.

Gruß

Venian
 
10Parale Am: 03.02.2013 22:56:54 Gelesen: 4241# 7 @  
Hallo,

wie sagte Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Mit diesem Satz gelangte er zur Berühmtheit. Ich persönlich weiß, dass ich noch viel zu lernen habe, deshalb bin ich auch gerne Philatelist. Tatsächlich sind diese beiden Objekte oder Arrangements etwas zum Spekulieren.

Dank an Vernian, der das Interesse an einer Auflösung hervorhebt. Ich neige nun auch zum der Annahme, es handelt sich um Erinnerungsstücke irgendeiner philatelistischen Veranstaltung oder für einen "privaten Werbezweck". Sobald sich etwas aufhellt, werde ich mich wieder melden.

Vielen Dank

10parale
 
Vernian Am: 04.02.2013 04:06:07 Gelesen: 4226# 8 @  
@ 10Parale [#7]

Ich bin gespannt, ob eine Auflösung des Rätsels kommt. :-)

LG

V.
 
petzlaff Am: 04.02.2013 10:58:21 Gelesen: 4200# 9 @  
@ 10parale

Es handelt sich schlichtweg um Phantasieprodukte in Steindruck. Die Nummer unter dem Bild gibt das Ausgabejahr der Originale wider. Probedrucke in dieser Ausführung hat es nie gegeben.

LG, Stefan
 
Vernian Am: 04.02.2013 11:05:00 Gelesen: 4197# 10 @  
@ petzlaff [#9]

Phantasieprodukte ist sehr allgemein - irgendeinen Zweck müssen diese Drucke ja wohl gehabt haben - und diesen Zweck wüsste 10parale (und ich und andere?) gerne.

LG

Vernian
 
drmoeller_neuss Am: 04.02.2013 11:07:48 Gelesen: 4197# 11 @  
Wie der Name es schon sagt, haben Probedrucke den Auftrag, den Druck auszuprobieren, bevor mit der richtigen, grossen Auflage losgelegt wird. Hierzu gibt es verschiedene Motivationen. Vielleicht sollen Druckfarben ausprobiert werden, oder es wird auf verschiedenen Papiersorten gedruckt. Mindestens ein Merkmal entspricht dem endgültigen Druck, sonst macht es keinen Sinn.

Es gibt natürlich auch Maschinenproben mit Phantasiemustern. Die Schweizer Postdruckerei hat solche Maschinenproben in einer kleinen Faltmappe an interessierte Sammler verschenkt. Einen besonderen Wert haben sie natürlich nicht, sind aber interessant, um die verschiedenen Druckverfahren genauer einstufen zu können (z.B. mehrfarbiger Kombinationsdruck Stichtiefdruck/Offset).

Im weiteren Sinne sind auch Schwarzdrucke dazuzurechnen. Früher hatten sie wirklich den Zweck, die Druckmaschine zu optimieren und die letzten Unebenheiten am Stich noch auszumerzen. Da Druckfarben teuer sind, hat man dafür Schwarz genommen. Heute werden die Schwarzdrucke nur für Sammler hergestellt. Besonders die französische Postdruckerei hat hier ein einträgliches Geschäftsfeld aufgetan.

Bei den gezeigten Marken handelt es sich um private Phantasiedrucke. Warum die herausgegeben wurden, hat bereits Volker erklärt. Mir sehen sie nicht wie Fälschungen aus, mit denen unbedarfte Käufer über das Ohr gehauen werden sollten. Ich gehe davon aus, dass sie zu einer Veranstaltung (Briefmarkenausstellung, Auktion etc.) hergestellt und verteilt wurden. Ich habe zu Hause ein ganzes Kistchen mit solchen Papieren. Zum Teil sind sie nett anzuschauen, viel Geld sollte man dafür aber nicht hinlegen.
 
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