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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 942 Beiträge:
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Fips002 Am: 06.02.2020 15:44:11 Gelesen: 376830# 643 @  
Schiffspostbrief aus Barranquilla/Kolumbien, 3. September 1897 nach Berlin, Ankunft 24.September 1897.

Schiffspoststempel LIGNE A PAQ.FR. NR 2/4/SEPT/97. Dieser Stempel wurde auf dem Dampfschiff "France" verwendet.

Die "France" verließ Colon am 3. September 1897, war am 4.9.97 in Barranquilla/Kolumbien, am 11.9.97 Antillen und kam am 22. September 1897 in St. Nazaire an. Von St. Nazaire auf dem Landweg nach Berlin.

Der Stempel wurde von 1887-1909 verwendet. Der Stempel Nr.2 wurde erstmals beim Auslaufen aus St. Nazaire am 10.10.1887 vom Dampfschiff "France" verwendet.





Dieter
 
Fips002 Am: 10.02.2020 16:30:06 Gelesen: 376011# 644 @  
Ich zeige zwei Ganzsachen Postkarten von British India befördert mit dem Seepost Dienst Bombay-Aden-Suez.

Der erste Vertrag zwischen der indischen Post und der Firma Pensinsular & Oriental Steam Navigation Company wurde 1867 abgeschlossen. In den folgenden Jahrzehnten wurden einige Veränderungen vorgenommen.

Der regelmäßige Seepostdienst von Bombay-Aden-Suez wurde 1868 eingeführt. Dieser Dienstwurde von der Pensinsular & Oriental Steam Navigation Company durchgeführt.

Die Sortierung der Post erfolgte unter Kontrolle der indischen Post. In Aden/Jemen wurde Post angenommen und an Schiffe abgegeben, die nach Ostafrika und der arabischen Küste bestimmt waren. Ein ähnlicher Dienst wurde von den britischen Ämtern auf den P.O. Schiffen zwischen Alexandria und Marseilles durchgeführt.

Mit der Eröffnung des Suezkanals wurde dieser Dienst im Mittelmeer am 28. Mai 1870 beendet.

Der Bombay Dienst wurde bis August 1914 wöchentlich durchgeführt.



Bombay, 10. Dezember 1886 Leipzig, 26. Dezember 1886

Von den Seepoststempeln "A" und "B" gibt es 15 verschiedene Typen, sowie 10 verschiedene Arten von Transitstempeln für diesen Dienst.



Bombay, 3. Dezember 1896 Berlin, 20. Dezember 1896

Dieter
 
Altmerker Am: 12.02.2020 19:46:02 Gelesen: 375398# 645 @  
@ Fips002 [#488]

Der Stempel weist auf die Reise 1939 hin. Die führte nach Norwegen in die Fjorde. Leider vergaß man, die Karte postalisch abfertigen zu lassen.

Gruß
Uwe


 
Fips002 Am: 15.02.2020 17:35:09 Gelesen: 374798# 646 @  
Am 6.11.1957 lieferten die Kieler Howaldtswerke AG, Kiel das Fährschiff "Theodor Heuss" an die Deutsche Bundesbahn ab für den Dienst auf der Fährlinie von Grossenbrode nach Gedser. Diese Linie befuhr die Theodor Heuss bis zum 13.5.1963.

Ab 28.5.1963 wurde das Fährschiff auf der Linie Puttgarden nach Rödby/Dänemark eingesetzt. Auch auf dieser Linie kamen Schiffspost Stempel zum Einsatz.

Ich zeige den ersten Stempel von dieser Linie. Dieser Stempel kam vom 14.05.1963 bis zum 31.12.1963 zum Einsatz.

Danach kam der Stempel "Fährschiff "Theodor Heuss"/Vogelfluglinie vom 01.01.1964 bis zum 28.06.1986 zum Einsatz.

Zum 20-jährigen Jubiläum wurde ein Sonderstempel vom 14.5.1983 bis 16.5.1983 verwendet, "FÄHRSCHIFF THEODOR HEUSS"/LOGO DB-DSB/ 20 Jahre Vogelfluglinie/PUTTGARDEN-RÖDBY-FAERGE.





Dieter
 
epem7081 Am: 18.02.2020 16:36:28 Gelesen: 374036# 647 @  
Hallo zusammen,

nach meinem ersten Beitrag zur MS EUROPA [#625] kann ich nun aus einer frisch erworbenen Schiffspostsammlung frühere Belege zu diesem Schiff vorstellen. Beide Belege stammen von der Überquerung des Polarkreises am 27.6.1968 bei der Kreuzfahrt mit der M.S. "EUROPA" und tragen einen entsprechenden (Erinnerung-) Stempel. Dabei kamen offenkundig verschieden eingefärbte Stempelkissen zum Einsatz.




Die Ansichtskarte mit der MS EUROPA wurde beim Landgang am 28.6. in Digermulen bei der norwegischen Post aufgegeben.

Digermulen - das Kleinod in den Ost-Lofoten, hat übrigens schon den deutschen Kaiser und Norwegen-Freund Wilhelm II. begeistert, der hier erstmals 1899 diesen Teil der Lofoten besuchte.[1]





Der zweite Beleg trägt zum einen den Stempel der DEUTSCHEN SCHIFFSPOST vom 27.6. und wurde nach Paquetbot Transport bei der Post in Svolvær am 29.6. abgestempelt. Svolvær ist der Hauptort der Lofoten, mit seinen rund 4500 Einwohnern, ist er Handelszentrum und Hurtigruten-Hafen zugleich[2] Die Kaiserroute, die dem deutschen Kaiser und Lofotenliebhaber Wilhelm II. gewidmet ist, beginnt in Svolvær.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Das wird durch diese beiden Belege sicher eindeutig belegbar.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] http://www.digermulen.de
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Svolvær
 
Fips002 Am: 23.02.2020 16:28:42 Gelesen: 373141# 648 @  
Zwei frühe Schiffsbriefe aus Sydney Neu-Süd-Wales nach London.

Von den sehr frühen Tagen der weißen Besiedelung bis 1844, als der Toulmin Vertrag des ersten Packet Dienstes angeboten wurde, erfolgte die Korrespondenz zwischen dem Vereinigten Königreich und Australien nur mit privaten Schiffen oder durch Royal Navy Schiffe nach Australien. Einen regelmäßigen Dampferdienst erfolgte von England nach Alexandria schon 1835, nach den USA 1840, Indien 1843 und Singapore und Indien 1845, hauptsächlich als Packet Dienst.

Einen Dampferdienst nach Australien war wegen der großen Entfernung mit der damaligen Dampftechnik noch sehr schwierig bzw. unmöglich.

Die ersten Schiffsbriefe mit Dampfschiffen nach Australien wurden ab 1852 befördert.

Nach dem Postgesetz von 1835 wurden die Briefe nach Gewicht und Entfernung berechnet.

Die Abfahrten der Schiffe wurden durch die Post Ämter in den Häfen bzw. durch die Zeitung bekannt gegeben. Der Name des Schiffes musste auf den Briefen links oben vermerkt werden. Die ausgehende Post musste bis Oktober 1854 voraus bezahlt werden. Die Ship Letter Rate von New South Wales betrug ab 25.September 1838 3 Pence bis 1/2 Unze. Die britische Schiffsgebühr betrug ab 10.Januar 1840 8 Pence bis 1/2 Unze und 1 Shilling 4 Pence bis 1 Unze. Die Schiffsroute von Australien mit Segelschiffe ging um das Kap der Guten Hoffnung nach England.



Der Faltbrief wurde mit dem Segelschiff "Persian" am 17. Januar 1844 von Sydney nach London 10. Juni 1844 befördert, Schiffsgebühr 8 Pence.




Der Faltbrief wurde am 20. April 1844 von Sydney nach London, mit dem Segelschiff "Gannet", 5. Oktober 1844 befördert, Schiffsgebühr 1 Shilling 4 Pence.

Dieter
 
Fips002 Am: 02.03.2020 17:04:19 Gelesen: 371875# 649 @  
Heute zwei Karten vom Schnelldampfer "Lahn", Norddeutscher Lloyd Bremen.

Jungfernreise der "Lahn" am 01.11.1888 Bremerhaven-New York. 13.11.1901 erste Reise Genua-New York, 1904 an die Russische Marine verkauft, umbenannt in "Russ", November 1907 abgewrackt.




Die Ganzsachen Postkarte Mi-Nr.P21I wurde entwertet mit dem Seepost Stempel DEUTSCH-AMERIKANISCHE SEEPOST/BREMEN-/NEW YORK/9.12.96/VI. Adressiert ist die Karte nach Spandau. Der Seepost Stempel mit der Kennzahl VI wurde auf dem Schnelldampfer 1896, 1897 und 1899 geführt. Hellmes war Kapitän auf dieser Reise.

Die "Lahn" verließ Bremerhaven am 08.12.1896, war am 09.12.96 in Southampton und kam am 17.12.1896 in New York an.

Kartentext: Southampton, den 9. Dezember 1896
Liebe Eltern!
Jetzt am Mittwoch Nachmittag um 3/4 5 bin ich in Southampton England angekommen. Am Dienstag Abend hatte ich schon die Seekrankheit aber jetzt geht es mir wieder gut.
Einen schönen Gruß von Euren lieben Sohn Gustav Netzband.



Postkarte vom Schnelldampfer "Lahn" mit Seepost Stempel DEUTSCH-AMERIKANISCHE SEEPOST/ BREMEN-/NEW YORK/11.11.97/III nach Reichenbrand. Stempel Nr. III wurde an Bord 1892,1897 und 1898 geführt Kapitän auf dieser Reise war Pohle.

Leider ist die Marke abgefallen. Geschrieben ist die Karte beim Einlaufen in New York.

Kartentext: Bord Lahn, 11.November 97, 7 Uhr morgens
Liebe Eltern....!
Soeben Land in Sicht sende ich Euch Allen die herzlichsten Grüße und hoffe, daß Ihr alle so gesund und bei guter Laune seid, wie ich es bin.
Hebt bitte diese Karte gut auf, was Frieda jedenfalls besorgen wird. Der Poststempel ist Briefmarken Rarität.
Nochmals tausend Grüße und Küsse von Euren treuen Carl.

Dieter
 
dithmarsia43 Am: 03.03.2020 18:29:37 Gelesen: 371849# 650 @  
Heute ein USA "Supplementary Mail" Brief aus dem Jahre 1912, gelaufen von New York, NY. nach Mannheim.

Befördert mit dem Cunard-Liner S.S. "Campania" und frankiert mit einer 10 Cent Marke.

Das Porto betrug das Doppelte des Normalportos (5 ct.) nach der regulären Postöffnungszeit.

Der Doppelovalstempel wurde benutzt an den Piers der Schiffahrtslinien und trug im unteren Teil deren Nummer.



Gruß
Uwe
 
Fips002 Am: 09.03.2020 16:03:56 Gelesen: 371194# 651 @  
Faltbrief von Vera Cruz/Mexico 12. Juli 1843 nach Herrnhut/Sachsen an das Handelshaus Abraham Dürninger & Co. Befördert wurde der Faltbrief von Vera Cruz nach Bremen. mit dem Segelschiff "Julius & Eduard" (Vermerk oben). Eingang beim preußischen Postamt in Bremen am 02. Oktober 1843. Postgebühr von England nach Bremen 1 Shilling 8 Pence. Vom Bremen nach Herrnhut durch Preußen. Transitgebühr 3 Silbergroschen. Der Empfänger in Herrnhut, 06. Oktober 1843, bezahlte für diesen Faltbrief 144 Neupfennige.

Die Firma Abraham Dürninger & Co. GmbH gilt heute als eines der ältesten noch existierenden sächsischen Unternehmen und ist ein Wirtschaftsbetrieb der Evangelischen Brüder-Unität.





Dieter
 
Fips002 Am: 14.03.2020 17:37:30 Gelesen: 370632# 652 @  
Firmenbrief von Stettin nach Helsingfors.

Entwertet ist die Frankatur mit dem Stempel DEUTSCHE SEEPOST/STETTIN-/HELSINGFORS/12.11.32. Eingangsstempel von Helsinki am 14.11.32.

Die Route STETTIN-HELSINGFORS wurde gemeinsam mit der Finska Angfartygs A/B durchgeführt, die ebenfalls die beiden Postdampfer "ARIADNE" und "WELLAMO" einsetzte.



Dieter
 
Fips002 Am: 23.03.2020 16:36:51 Gelesen: 369771# 653 @  
Brief von Stettin nach Helsinki mit "Schiffchenstempel POSTI-POST", Eingangstempel Helsinki 29.10.23.

Der Brief wurde dem Schiffspersonal vor Reiseantritt übergeben. Der Dampferstempel kommt in mehreren Typen mit dem zusätzlichen POSTI-POST vor und wurde in Helsingfors und in Abo - einem Zentralort des Schiffsverkehrs - als Bordstempel verwendet. Die Gebühr für einen Auslandsbrief bis 20 g betrug vom 20.10.-31.10.1923 = 30 Millionen Mark (geprüft Infla).





Dieter
 
Fips002 Am: 28.03.2020 19:36:39 Gelesen: 369126# 654 @  
Ganzsachen Umschlag 5 Cents Ascher Nr. 72a, Wasserzeichen F, Ausgabe 1882, Kopf Garsfield von New York 16. Februar 1884 nach Dresden, Ankunft 29. Februar 1884. Befördert wurde der Brief mit dem Schiff "Neckar" vom Norddeutschen Lloyd Bremen von New York nach Southampton mit CLOSED MAIL VIA ENGLAND. Handschriftlicher Vermerk "Neckar" links oben. Zusatzfrankatur 5 Cents, Mi.Nr.51 (Präsident James A.Garsfield). Seepoststempel wurden erst ab 1889 verwendet.

Bis auf die 8 Jahre zwischen 1886 und 1894, als sie im Reichspostdampfer-Dienst von Bremerhaven nach Australien lief, war die "Neckar" immer auf dem Nordatlantik. Im Jahr 1895 machte die "Neckar" ihre letzte Bremerhaven-New-York-Reise.

1896 wurde sie in Italien abgewrackt.





Gebaut 1874 bei Caird & Co. in Greenrock, 3120 BRT/ 106,7 m Länge/ 12,2m Breite.
Passagiere: 144 1. Klasse, 68 2. Klasse, 502 Zwischendeck, Besatzung 114.

Dieter
 
10Parale Am: 31.03.2020 22:22:23 Gelesen: 368778# 655 @  
@ Fips002 [#654]

Schiffsbrief auf Schweizer Ganzsache zu 10 Rappen, klar entwertet in Friedrichshafen am 24. August 1906, gelaufen nach Schlierbach bei Wächtersbach (Kurhessen) zu Händen von Pfarrer Herrmann.

Sehr klare Abstempelungen. Auf der Rückseite ein schlichter Gruß.

Liebe Grüße

10Parale


 
Fips002 Am: 01.04.2020 19:47:46 Gelesen: 368596# 656 @  
@ 10Parale [#655]

Hallo 19Parale,

vielen Dank für das Zeigen des Briefes.

Leider ist der Brief mit dem Stempel Schiffsbrief eine Fälschung. Den in Friedrichshaven verwendeten Landungsstempel Schiffsbrief" zeige ich hier. Nur dieser Langstempel wurde in Friedrichshaven von 1901 bis 1925 verwendet.

Leider wurden viele Belege mit Schiffspoststempeln der Bodenseeschiffspost gefälscht.

Im Grenzverkehr zwischen der Schweiz und Deutschland bestand in einem Luftlinienumkreis von 30 km ein verbilligter Sondertarif. Sendungen welche von schweizerischen Schiffen in Friedrichshaven eingeliefert wurden. erhielten die Stempel "Kurs Rorschach" oder "Kurs Romanshorn" damit sie nicht aus Unkenntnis mit Nachporto belegt wurden. In umgekehrter Richtung verwendeten die Schweizer Postämter die Stempel "See Romanshorn" und "See Rorschach". Auf der Karte ist nicht ersichtlich wo sie aufgegeben wurde.

Als Landungsstempel in Friedrichshaven wurde der Langstempel "Schiffsbrief" verwendet.



Dieter
 
10Parale Am: 01.04.2020 21:03:37 Gelesen: 368574# 657 @  
@ Fips002 [#656]

Warum "leider"? Deshalb ist unser Forum doch da, dass man sich austauscht und belehren lässt. Nun gut, wenn der in [#656] gezeigte Landungsstempel in Friedrichshafen zwischen 1901 und 1925 singulär benutzt wurde, ist der Stempel auf meiner Ganzsache eindeutig eine Fälschung.

Jetzt hoffe ich nur, dass die beiden anderen Stempel echt sind und was der liebe Pfarrer wohl gesagt hätte, wenn er gewusst hätte, dass der Schiffsbrief-Stempel eine Fälschung ist. Wie heißt es so schön: "Gott sieht alles, aber er verrät uns nicht!" Dann habe ich mal 15 Dollar in den Sand gesetzt, oder?

Liebe Grüße

10Parale
 
Fips002 Am: 04.04.2020 17:00:54 Gelesen: 367931# 658 @  
Zwei Faltbriefe von Weymouth/England nach Guernsey an den Lieut. Colonel Thomas Fiott De Havilland, Gouverneur von Guernsey 1842-48. In Madras/Indien als Baumeister baute er die St. George´s Cathedral, St. Andrew´s Presbyterian Church, konstruierte die Mount Road und baute den Bulwark (Hafendamm) im Hafen von Madras. Er war der Sohn von Peter De Havilland.



Weymouth, November 1832.

Der Faltbrief wurde direkt dem Guernsey-Packet-Boat (Postschiff) übergeben, so kostete der Brief nur die 3 Pence Packet Rate (Seegebühr).



London, 1.August 1833, Stempel auf der Rückseite des Briefes. Kein Eingangsstempel von Guernsey, da dieser Faltbrief direkt am Schiff abgeholt wurde. Die Gebühr für diesen einfachen Brief 1 Shilling und 1 Pence = 13 Pence. 10 Pence Landbeförderung London nach Weymouth, 3 Pence Seebeförderung Weymouth nach Guernsey.

Dieter
 
Fips002 Am: 10.04.2020 17:15:52 Gelesen: 366815# 659 @  
Faltbrief von Bremen, 6. Oktober 1837, nach Edinburgh/Schottland. Von Bremen wurde der Faltbrief auf dem Landweg nach Hamburg befördert, Beförderungsgebühr 4 Grote. Bei Ankunft in Hamburg erhielt dieser den Oval Stempel vom Stadt Post Amt 7. Oktober 1837. Der Faltbrief wurde dem Hull Dampfer zur Beförderung nach Hull/England übergeben und erhielt den Abgangsstempel SCHIFFS BRIEF-POST HAMBURG/7 OCT/1837. Im Brief oben handschriftlich Per Hull Steamer Hamburg.

In der Hafenstadt Hamburg war auf postalischen Gebiet die Schiffs-Verbindung mit England und mit Übersee von besonderer Bedeutung. Für die Englische Schiffspost wurde im Jahre 1826 ein besonderer Stempel in Gebrauch genommen, ein Rundstempel mit bogenförmiger Inschrift, oben SCHIFFS BRIEF_POST, unten HAMBURG, in der Mitte das Datum. Ab 21. Dezember 1832 war das Schiffsbrief-Comtoir zuständig für alle abgehenden und ankommende Schiffsbriefe - bei abgehenden Briefen den Stempel auf der Vorderseite, bei ankommenden auf der Rückseite.

Bei der Ankunft in Hull erhielt der Faltbrief den Landungsstempel HULL/SHIP LETTER (Einsatz von 1836-1839). Die Beförderung von Hull nach Edinburgh erfolgte auf dem Landweg, Eingang am 12. Oktober 1837.

Beförderungsgebühr von Hamburg nach Hull 8 Pence Seegebühr, Inlandgebühr Hull Edinburgh 8 Pence, gesamt 16 Pence = 1 Shilling 4 Pence.
Für die Beförderung von England nach Schottland waren zusätzlich 1/2 Pence zu bezahlen.
"1/2" Zollstempel über zwei Achsen zwischen England und Schottland (Scottish Turnpike Toll for Coaches 1/2 d).

Stempel auf der Rückseite vom Stadt Post Amt Hamburg, Stempel von Edinburgh und Landungsstempel Hull.









Dieter
 
Fips002 Am: 15.04.2020 16:12:21 Gelesen: 365992# 660 @  
Faltbrief von Boston/USA 11. September 1830 nach Schiedam/Holland. Befördert wurde der Faltbrief mit einem Segelschiff von Boston nach Den Helder. Da der Faltbrief direkt am Schiff übergeben wurde, trägt er keinen Stempel von Boston.

Nach Ankunft in Den Helder wurde der Landungsstempel "Den Helder Zeebrief" auf den Faltbrief links oben abgeschlagen. Weiterbeförderung von Den Helder nach Schiedam, Ankunft am 26.Oktober 1830.

Gerichtet ist der Faltbrief an Mssrs. P.Loopuyt & Co. Diese Firma lieferte eine große Menge von Gin an amerikanische Händler. Die Beförderungsgebühr von Boston nach Schiedam betrug 60 holländische Cents, gleichwertig mit 12 Stuiver.







Dieter
 
Fips002 Am: 25.04.2020 15:43:07 Gelesen: 364256# 661 @  
Zwei Briefe mit gestempelten Leitvermerken.

Der obere Brief stammt von einem Handelshaus. Er wurde am 23.6.1906 in Boston/USA aufgegeben und an das im Leitvermerk genannte Schiff "KAISERIN AUGUSTE VICTORIA" weitergeleitet und war an die Dresdner Bank in Hamburg gerichtet, Ankunft Hamburg am 01.07.1906.

Der untere Brief von einer New Yorker Bank an die Deutsche Bank in München. Die Frankatur wurde unter dem 04.März 1920 in New York entwertet und der Brief erhielt den Leitvermerk "PER S.S.KAISERIN AUGUSTA VICTORIA"

Leitvermerke wurden handschriftlich auf den Briefen oder Karten oder mit Stempeln angebracht, um der Post den Leitweg mit dem nächsten Schiff vorzuschreiben.

Solche Hinweise sind hauptsächlich auf Geschäftspost der Banken und Handelsfirmen aus den USA in Richtung Europa zu finden und weniger auf Post in umgekehrter Richtung.

"Kaiserin Auguste Victoria" wurde am 28.04.1906 in Dienst gestellt und führte die Jungfernreise Hamburg-New York am 10.5.1906 durch.

Bei Kriegsausbruch am 01.8.1914 in Hamburg aufgelegt und am 27.3.1919 an den Shipping Controller abgeliefert und den US Shipping Board für Truppentransporte übergeben.

Von der Cunard Line am 14.02.1920 gechartert, wurde das Schiff auf der Linie Liverpool-New York unter dem Namen "KAISERIN AUGUSTA VICTORIA" eingesetzt.

Am 13.5.1921 von der Canadian Pacific Railway Co, London, angekauft, neuer Name EMPRESS OF SCOTLAND, 1930 zum Abbruch verkauft und 1931 verschrottet.





Dieter
 
Fips002 Am: 02.05.2020 20:04:14 Gelesen: 362917# 662 @  
Brief von New Orleans/USA, 19.2.1866, nach Lyon/Frankreich, von New Orleans auf dem Landweg nach New York befördert. Im New Yorker Austausch Amt wurde der Verrechnungsstempel 9 Cents am 3. März 1866 abgeschlagen. New York belastete Frankreich mit 9 Cents für diesen einfachen Raten-Brief. Frankreich stempelte 8 Decimes Postgebühr.

Das Dampfschiff "City of London" der Inman Line verließ New York am 3. März 1866, war am 15.März in Queenstown/Irland und kam am 16. März in Liverpool an. Weiterbeförderung im verschlossenen Postsack nach London, Dover, Calais und Paris. In Paris wurde der rot orange Stempel 3 ETATS-UNIS 3 SERV.AM.CALAIS/16/MARS/66 abgeschlagen. Dieser Stempel zeigt, dass der Brief von den Vereinigten Staaten über England und in Calais/Frankreich ankam. Von Paris weiterbefördert nach Lyon/Frankreich, Ankunft in Lyon am 17. März 1866.

Unter der U.S.-French Convention von 1857, die Rate war für einen 1/4 Unze, oder 7 1/2 Gramm Brief:

U.S. Inland = 3 Cents
Seegebühr = 6 Cents
Britisch Transit = 2 Cents
Frankreich Transit= 4 Cents
Gesamt 15 Cents oder 80 Centimes (8 Decimes).




Dieter
 
Fips002 Am: 10.05.2020 10:16:31 Gelesen: 361140# 663 @  
Faltbrief von New York 19. September 1855 nach Le Havre/Frankreich 02. Oktober 1855.

Der Faltbrief wurde mit dem Dampfschiff "ATLANTIC" der Collins Line von New York nach Liverpool befördert. Ankunft der "Atlantic" in Liverpool am 30. September 1855. Von Liverpool auf dem Landweg nach London 01. Oktober 1855. Von London über den Kanal nach Calais/Frankreich, Paris und Le Havre.

In Paris wurde der schwarze Doppelkreis Stempel ETATS-UNIS-PAQ.AM.A.CALAIS.J/1/OCT/55 abgeschlagen. Der Stempel zeigt, dass der Brief mit einem amerikanischen Dampfschiff befördert wurde und durch England in Calais/Frankreich am 1. Oktober 1855 ankam.

Die Post Rate von den Vereinigten Staaten und Frankreich, via England (Unter der Verfügung von Frankreich 1851), waren mit amerikanischen Packet: U.S. Inland Gebühr (U.S.-Britischer Vertrag) 5 Cents. Seegebühr 16 Cents, Gesamt 21 Cents. Vorausbezahlt oder in Frankreich zur bezahlen 8 Decimes. Transit Gebühr 3 Decimes, französische Inlandgebühr 5 Decimes.





"ATLANTIC" für die Collins Line von 1850 - 1858 in Dienst. Die erste Reise der "Atlantic" erfolgte am 27.4.1850 von New York nach Liverpool.
 
Fips002 Am: 17.05.2020 21:05:45 Gelesen: 359330# 664 @  
Heute ein früher Auswanderer Brief von Watervliet bei Albany, im Staat New York, nach Münsingen/Württemberg. Der Faltbrief wurde am 19. November 1832 von Watervliet nach New York auf dem Landweg befördert. Die Inlandgebühr von Watervliet nach New York von 18 3/4 Cents wurde bezahlt (US Gesetz 03.03.1825, Entfernung 150-400 Meilen). Der Faltbrief wurde direkt am Schiff in New York aufgegeben, deshalb kein Stempel von New York.

Befördert wurde der Faltbrief von New York nach Le Havre/Frankreich mit einem Segelschiff. In Le Havre wurde der Landungsstempel PAYS D´OUTREMER/PAR LE HAVRE und der Einkreisstempel von Le Havre am 26. Dezember 1832 abgeschlagen.

Die weitere Beförderung ging über Paris, Straßburg nach Münsingen.

Die Gesamtgebühr von 49 Kreuzer hatte der Empfänger zu bezahlen. Der Briefinhalt bezieht sich auf eine Vollmacht zu Erbangelegenheiten.







Dieter
 
Fips002 Am: 21.05.2020 21:10:05 Gelesen: 358109# 665 @  
Cunard Reederei 1840 - 2020. Die britische Reederei Cunard Line Ltd. London feiert im Sommer ihren 180. Geburtstag. Die tatsächliche Gründung war aber schon 1839, als der Reedereigründer Samuel Cunard zusammen mit zwei schottischen Partnern einen in zähen Verhandlungen erkämpften Vertrag mit der britischen Admiralität abschloss, der ihm die Konzession zur Beförderung der Königlichen Post, der "Royal Mail", erteilte.

Für Samuel Cunard rangierte die Sicherheit an erster Stelle. Seine Devise hieß: Folge deinen Kurs, bringe dein Schiff sicher ans Ziel, und bringe es sicher zurück, Sicherheit ist alles, was notwendig ist.

Ich zeige je einen Beleg von den berühmten Schiffen "Mauretania" und von der "Aquitania".

Die Mauretania bot ihren Passagieren alles, was damals unter dem Begriff Luxus fiel. Sie hatte zwei Fahrstühle und einen Friseur-Salon mit hydraulischen Stuhl. Das "goldene Zeitalter" der Transatlantik-Schifffahrt hatte begonnen, der Snobismus befand sich auf einen Höhenflug.

Das Innenleben der Aquitania war kunstbeladen wie ein Museum.

In den zwanziger Jahren wurden beide Schiffe von Kohle auf Öl umgerüstet, was ihre Leistungsfähigkeit und Sauberkeit erheblich steigerte. Zur gleichen Zeit erhielt das Transatlantikgeschäft Auftrieb durch die Reisefreudigkeit der Amerikaner. Sie wollten der in den USA proklamierten Prohibition, dem Alkoholverbot entkommen.

Weitere schöne Schiffe der Cunard Reederei folgten. Heute sind der Stolz der Reederei und Großbritannien die 3 "Queen" Schiffe.



31.937 Tonnen groß hielt das "Blaue Band" 22 Jahre. In Dienststellung am 16.11.1907, Heimathafen Liverpool.1934 außer Dienst gestellt



1914 wurde das Schiff in Dienst gestellt. 1950 wurde das altehrwürdige Schiff in Rosyth verschrottet. Sie hatte mit ihren 36 Jahren die mit Abstand längste Dienstzeit aller "Four-Funnel-Liners".

Dieter
 
Cantus Am: 24.05.2020 22:21:28 Gelesen: 357599# 666 @  
So einen alten Beleg kann ich leider nicht zeigen. Ich habe hier einen recht modernen Beleg, gelaufen von Flensburg nach Karlsruhe mit vorderseitigem Cachet der Schiffspost.



Viele Grüße
Ingo
 
Fips002 Am: 29.05.2020 20:02:31 Gelesen: 356552# 667 @  
Ich zeige heute ein seltenes Radiogram vom Passagierschiff "Queen Elizabeth" der Cunard Reederei.

Das Radiogram (Funkspruch) wurde von der Küstenfunkstelle Portishead Radio, Rufzeichen GKJ, am 18.7.1947 an die "Queen Elizabeth" übermittelt und von der Seefunkstelle des Schiffes um 10.36 Uhr aufgenommen. Das Radiogram wurde dem Passagier in einem Radiogram-Umschlag an Bord übergeben.

Die "Queen Elizabeth" wurde 1938 als Schwesterschiff der "Queen Mary" erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkehrten beide Schiffe auf der Atlantikroute. Die Königinnen der 1930er befinden sich heutzutage in Museen oder aber sind verschrottet. Die "Queen Elizabeth" wurde nach Florida verkauft und in ein Kongresszentrum umgebaut. Als sich dieses Unternehmen als nicht profitabel erwies, verschleuderte man sie an einen chinesischen Geschäftsmann, taufte sie in "Seawise University" um und schickte sie auf ihre letzte Reise nach Hongkong, wo im Januar 1972 Feuer auf ihren Deck ausbrach und sie im Hafen sank.





Dieter
 

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