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Thema: Zeitzeugnisse, Bilder und Belege zum Feldpostalltag des 1. Weltkriegs
Das Thema hat 49 Beiträge:
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BD Am: 12.05.2013 09:07:36 Gelesen: 56088# 25 @  
@ calliostoma [#12]

Hallo,

diese Stempel wird es nur auf Briefbeuteln geben. Danke fürs zeigen, sie waren mir nicht bekannt. Der erste Postsonderzug fuhr am 29. September 1914 von Köln nach Chauny, obwohl deren Einrichtung erst am 2.10.1914 zugestanden wurde. Ab Mitte Oktober 1914 folgte Köln-Gent, später bis Roselaere. Weitere: Metz- Charleville; Trier-Rethel u.w.

Im Osten: Im Herbst 1915 von Königsberg nach Wilna und ab November 1915 Berlin-Königsberg.

Gruß Bernd
 
Manne Am: 26.05.2013 20:33:08 Gelesen: 55924# 26 @  
Hallo zusammen,

hier zwei Künstler-Karten zum Thema aus Schwenningen vom 15.06.17 und 17.06.17.

Gruß
Manne




 
filunski Am: 30.05.2013 12:56:07 Gelesen: 55822# 27 @  


Dann mal weiter mit den Zeitzeugnissen. Das oben zu sehende Schild ist ein original Hinweisschild auf die nächste Feldpoststelle.

Bevor ich, vielleicht auch noch andere ;-) mit weiteren Belegen weitermache, welche möglichst einen Bezug zum Feldpostalltag oder der Feldpostorganisation erkennen lassen sollten, hier noch ein original Feldpostbriefkasten der (unverkennbar :-)) Bayerischen Armee:



Die beiden gezeigten Objekte sind jederzeit im Original in der Ausstellung zum 1. Weltkrieg des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt zu sehen.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 31.05.2013 17:11:23 Gelesen: 55788# 28 @  
Hallo zusammen,

heute mal ein Schnappschuss zur Ankunft der Feldpost bei der Truppe:



Das Bild stammt von einer Feldpostkarte aus einer Serie von sechs verschiedenen Karten, diese hier mit einem Motiv zur Feldpost, hier die Karte:



Dazu noch die Anschriftenseite mit dem Text, gelaufen zum Jahresende 1916 von der Truppe in die Heimat.



Die Karte wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom 1. Vorsitzenden des Briefmarkenvereins Neumarkt/Oberpfalz.

Beste Grüße
 
filunski Am: 05.06.2013 12:39:54 Gelesen: 55691# 29 @  
Liebe Feldpostliebhaber und Interessierte,

heute mal "mit besten Grüßen aus dem Feindesland..." (so beim Schreiber der hier zu sehenden Feldpostkarte entlehnt). Wenn man so will eine "Beutekarte". Eine französische Postkarte zum alleinigen Gebrauch im Inlandspostverkehr von Frankreich, Algerien und Tunesien, so in französischer Sprache auf der Karte festgehalten, ebenfalls mit einer Feldpostszene: Der Feldwebel vom Dienst bei der Feldpostausgabe.



Den Absender, einen deutschen Soldaten, interessierte der französische Vermerk nicht, und so schickte er die Karte von der (West)Front ( "aus dem Feindesland", wir dürfen hier wohl annehmen, dass er Frankreich meint) in die Heimat, ins bayerische Donauwörth, wann lässt sich leider nicht mehr feststellen.



Schöne Grüße,
Peter
 
Richard Am: 06.06.2013 08:31:44 Gelesen: 55651# 30 @  
@ filunski [#29]

wann lässt sich leider nicht mehr feststellen

Hallo Peter,

aber vielleicht eingrenzen. Wiki sagt uns, daß Pius Haugg [1] von 1943 bis 1945 als Soldat im zweiten Weltkrieg war. Auf der Karte könnte der Vermerk 4/13 auf den 13.4. hindeuten und sie könnte von ihm an seine Familie geschrieben worden sein.

Aus der Karte des Kriegsverlaufs geht hervor, daß praktisch ganz Frankreich im April 1944 von der deutschen Besatzung befreit war [2]. Die Ardennenoffensive, Hitlers letzte "große Entscheidungsschlacht" blieb wegen Spitmangels in Belgien stecken.

Damit bleibt nur noch der 13.4.1943 als der Tag, an dem die Karte von Pius Haugg an seine Familie geschrieben wurde. Die Karte würde dann den 1. Weltkrieg betreffen.

Aber, zugegeben, sehr viel Spekulation von mir.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_Haugg
[2] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/Second_world_war_europe_1943-1945_map_de.png
 
filunski Am: 06.06.2013 10:23:24 Gelesen: 55634# 31 @  
@ Richard [#30]

"Aber, zugegeben, sehr viel Spekulation von mir."

Hallo Richard,

zuerst einmal freut es mich sehr, dass mein Beitrag überhaupt Jemanden interessiert, und dann auch noch dazu verführt Spekulationen darüber anzustellen, sehr schön! :-)

Die Person des Pius Haugg war/ist mir bislang gänzlich unbekannt, dazu muss ich mich erst noch "schlau machen". Zweifelsfrei ist aber die gezeigte Karte aus der Zeit des 1. Weltkriegs (wahrscheinlich 1915 oder 1916). Der Feldpoststempel ist der einer Feldpostexpedition einer Reserve-Division. Eventuell bekomme ich auch noch raus von welcher und dann auch wo die wann war. Das dauert aber noch ein wenig, ich melde mich dann hier wieder mit neuen Erkenntnissen.

Der Bleistiftvermerk 4/13.R.J.R. bedeutet 4. Kompanie des 13. Reserve-Infanterie-Regiments.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.06.2013 11:02:54 Gelesen: 55624# 32 @  
@ filunski [#31]

"...ich melde mich dann hier wieder mit neuen Erkenntnissen."

Habe eben noch ein paar Bücher dazu gewälzt.

Das 13. R.J.R. gehörte von der Mobilmachung bis Kriegsende zur 13. Reserve-Division, ein Großverband der Preußischen Armee. Eingesetzt war dieser an der Westfront, zu Kriegsbeginn erst bei Maubeuge, dann an der Aisne, im Raum Metz und schließlich ab Ende 1915 im Stellungskrieg bei Verdun (bis Ende 1916).
Der Stempel, leider in den wichtigen Punkten (Datum und Angabe der Divisionsnr. nicht mehr lesbar), ist einer von insgesamt sieben dafür in Frage kommenden Feldpoststempeln der Feldpostexpeditionen einer Bayerischen Division, entweder 1. Königlich Bayerische Reserve-Division (K.B. / I.) oder 5. Königlich Bayerische Reserve-Division (K.B. / V.). Alle diese Feldpoststempel waren längstens bis November 1916 im Posteinsatz. Beide Bayerische Reserve Divisionen waren ebenfalls an der Westfront eingesetzt. Näher zum Einsatzraum der Einheit unseres Kartenschreibers war allerdings die 1. K.B. Reserve-Division, was nahe liegen lässt, das die Karte dann eben über eine Feldpostabteilung dieser (1.K.B.) Division angenommen wurde. Genaueres kann ich momentan nicht dazu heraus finden. Sollte jemand noch weiterführende Ideen haben würde ich mich über jede weitere Anregung dazu freuen. :-)

Beste Grüße,
Peter

Quellen:
Stempelhandbuch der Deutschen Feldpost im Ersten Weltkrieg von H.Borlinghaus, ARGE Deutsche Feldpost 1914-1918
Ruhmeshalle unserer alten Armee, herausgegeben auf Grund amtlichen Materials mit Unterstützung des Reichsarchivs in Potsdam und des Bayerischen Kriegsarchivs in München, Fürstenwalde, Militär-Verlag, 1932
 
Latzi Am: 06.06.2013 14:10:09 Gelesen: 55603# 33 @  
@ filunski [#32]

Achtung: Der Verfasser ist vermutlich aus Bayern und damit ist das bay. R.I.R 13 aus Ingolstadt gemeint. Leider habe ich bei einer kurzen Internetrecherche sonst nichts hilfreiches gefunden.

Gruß
Lars
 
filunski Am: 06.06.2013 17:39:59 Gelesen: 55579# 34 @  
@ Latzi [#33]

Hallo Lars,

danke für Deinen Hinweis. :-)

Du hast völlig Recht, das 13. R.I.R. war ein bayerisches Regiment, aufgestellt kurz nach Kriegsbeginn in Ingolstadt. Gehörte aber zu dem preußischen Großverband, der 13. Reserve Division. Dies war ganz normal, es gab zwar neben der preußischen Militärhoheit auch noch eine Württembergische und eine Bayerische, das deutsche Heer war aber schon wegen ihrer zahlenmäßigen Stärke von der preußischen Armee dominiert. Deshalb waren alle Großverbände/Armeen gemischt (preußisch-nicht preußisch) zusammengesetzt. Die Nicht-Preußen sollten (und wollten) ja auch von der preußischen Disziplin und Kriegskunst lernen. :-)

Es gab nur einen bayerischen Großverband, die 6. Bayerische Armee. Vielleicht war für unseren Kartenschreiber auch seine bayerische Herkunft ein Grund seine Karte in einen bayerischen Feldbriefkasten einzuwerfen? :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Richard Am: 07.06.2013 14:54:50 Gelesen: 55521# 35 @  
@ filunski [#31]

Hallo Peter,

leider waren alle meine Spekulationen falsch, der auf Wiki gefundene Pius Haugg kann aufgrund seines Alters nur im 2. Weltkrieg gekämpft haben und die Karte wurde im 1. Weltkrieg geschrieben.

Themen wie dieses lese ich immer sehr gerne, weil sie Philatelie mit Geschichte verbinden.

Schöne Grüsse, Richard
 
FG.32.VII Am: 03.07.2016 23:27:14 Gelesen: 44683# 36 @  
Hallo Gemeinde,

dieses ist das Bild, was mich hierher geführt hat.



Da mich dieser Thread hier schon enorm weiter gebracht hat, habe ich mich entschlossen mich anzumelden und der Gemeinde auch etwas zu hinterlassen. ;o)

Eigentlich hat mich was Reenactment zu Feldpost geführt und die Suche nach Feldpostbriefkästen, da ich einen meiner Schreibstube hinzufügen wollte.

Vorlage war dieses Bild: "Feldpostbriefkasten im Feindesland"



und der daraus entstandene Feldpostbriefkasten sieht so aus:



Die Frage, die sich mir allerdings stellte: Wie sehen Feldpostkästen "grundsätzlich" aus? Das brachte mich dazu nach weiteren Quellen zu suchen.

Schreibstube in einem Bunker vor Verdun, 1917



Feldpostamt mit Briefkasten und Feldpostbeamten, Karte gelaufen 09.03.1917



Briefkasten am Offiziersunterstand, Karte gelaufen 06.08.1916



So weit zu den Briefkästen.

Im Rahmen meiner Sammlung ist mir noch dieses Bild in die Hände gefallen:

Aufnahme der Postüberwachungsstelle St. Ludwig im Elsaß, ca. 1916



Zum Schluß noch eine (wie ich finde) kleine Seltenheit:

Feldpostbrief-Streifband-Banderole der Kölner Volkszeitung, ca. 1915



So weit erst einmal von mir.

Viele Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
FG.32.VII Am: 03.07.2016 23:33:19 Gelesen: 44680# 37 @  
Da gibt es einen "Bilddoppler", das hier sollte es eigentlich sein:

Feldpostamt mit Briefkasten und Feldpostbeamten, Karte gelaufen 09.03.1917


 
filunski Am: 03.07.2016 23:56:20 Gelesen: 44671# 38 @  
@ FG.32.VII [#36]

Hallo Rainer,

herzlich willkommen hier im Forum und vielen Dank für diese tollen Ergänzungen zu diesem Thema! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
FG.32.VII Am: 04.07.2016 00:15:37 Gelesen: 44667# 39 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

danke!

Da habe ich vielleicht noch was. Sozusagen ein Dokument, was (sozusagen) den "Beginn" der Feldpostaktivitäten markiert hat.



Leider war der Inhalt nicht mehr erhalten, weil er am 01.08.1914 benutzt werden mußte.

Weitere Dokumente zum Thema Mobilmachung findet man übrigens hier:

http://www.1914-detailfragen.de/Docs/Bilder/dokumente_mobilmachung

Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
FG.32.VII Am: 04.07.2016 00:27:49 Gelesen: 44662# 40 @  
Hallo Gemeinde,

zum Thema Feldpost habe ich noch folgende Bekanntmachung der OPD Minden in meiner Sammlung.



Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
FG.32.VII Am: 06.07.2016 21:35:34 Gelesen: 44540# 41 @  
Hallo Gemeinde,

hier noch etwas zum Thema Feldpost.

In diesem Fall in Zusammenhang mit der Mobilmachung vom 01.08.1914. Die Bekanntmachung stammt aus der Solinger Zeitung, 03.08.1914:



Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
FG.32.VII Am: 26.11.2016 20:17:17 Gelesen: 42582# 42 @  
Hallo zusammen,

ein weiterer Beleg für den Feldpostalltag.

Anfrage an das Militärpaketdepot, wohin Paketsendungen für ein bestimmte Einheit (= Soldat) gesendet werden müssen.

Die Anfrage ist als Doppelkarte ausgelegt (600dpi-Scan)





Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
Fips002 Am: 21.12.2016 18:39:11 Gelesen: 42106# 43 @  
Sonderblatt des Wolfenbütteler Kreisblattes vom 11.Februar 1918.



Gruß Dieter
 
Manne Am: 17.09.2017 18:40:06 Gelesen: 37498# 44 @  
Hallo,

hier ein Gestellungsbefehl zur Musterung vom 22.10.1918, Poststempel Rottweil, für Herrn Reuter aus Schwenningen, Jahrgang 1878.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 17.09.2017 18:56:15 Gelesen: 37491# 45 @  
@ Manne [#44]

Mit etwas Glück brauchte er nicht mehr ins Feld.

hajo22
 
Manne Am: 18.09.2017 13:34:09 Gelesen: 37437# 46 @  
Hallo,

eine Feldpostkarte aus Schwenningen vom 28.12.1914 mit Neujahrsgruß.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 05.05.2019 17:05:25 Gelesen: 23755# 47 @  
Fotokarte meines Großvaters, die er 1915 aus Ehrenbreitstein an seinen Bruder geschickt hat.



Sein Militärpass ist weitestgehend erhalten geblieben. Ich zeige einige Seiten:







Er ist am 2.8.1914 als Kriegsfreiwilliger zum Militär gekommen und am 27.12.1918 infolge "Demobilmachung" entlassen worden. Er wurde im Laufe des Krieges mehrfach verwundet. 1918 wurde er als Feldwebel entlassen. Er hatte das EK II. Klasse und das Verwundetenabzeichen in schwarz.

hajo22
 
Seku Am: 10.02.2020 21:43:35 Gelesen: 20621# 48 @  
Aus einem Nachlass erhielt ich jüngst eine Anzahl von Karten aus dem I. Weltkrieg. Die Feldpost-Karten werde ich hier mal zeigen. Sie gingen alle von einer Person in einen Ort und sind chronologisch geordnet.



04/15





05/15





08/15





03/16





06/16





10/16





03/17





04/17





01/18





01/18





06/18


 
Manne Am: 26.10.2020 14:29:18 Gelesen: 17759# 49 @  
Hallo,

aus Schwenningen eine Postkarte, die am 22.10.1918 vom Königlichen Württembergischen Bezirkskommando Rottweil mit Ziel Schwenningen versandt wurde.

Die Rückseite zeigt den Gestellungsbefehl zur Musterung am 29.10.1918.

Mathias Reuter habe sich vormittags um halb Neun im Rössle in Schwenningen zu stellen.

Gruß
Manne


 

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