Wer kann mir einen Tipp geben, wo ich etwas über die Postgeschichte von Timmendorfer Strand erfahren kann? Die einzigen Infos, die mir vorliegen, stammen aus dem Ausstellungskatalog zur TIMPOSTA '78 und dem dort abgedruckten Artikel "Entwicklung des Postwesens in Timmendorfer Strand". Dieser Artikel produziert aber noch zahlreiche Fragezeichen.
Danke für Eure Ratschläge.
uboot
@ Franz-Karl Lindner
[#1]Nach nur 6,5 Jahren habe ich mehr zufällig doch noch eine Antwort gefunden:
In den "Postgeschichtliche Blätter Hamburg" aus dem Jahr 1982 (Hauptthema ist die Wiederaufnahme des zivilen Postverkehrs in der britisch-besetzten Zone Deutschlands im Jahre 1945) befindet sich ein Anhang. In diesem wird anläßlich des Transfers des PA Timmendorfer Strand von der OPD Kiel zur OPD Hamburg ein kurzer Abriß der Postgeschichte dieses Amtes gegeben. Als Quelle werden postgeschichtliche Aufzeichnungen genannt.
Gruß
Ralph
Hallo zusammen,
bilde unten einen Brief ab adressiert an einen Director Hermann Jacobsen (der wohl derzeit im Kurhotel in Timmendorfer Strand residierte). Der Brief stammt - wie man sehen kann - aus Moskau vom 11.6.1911 (wenn ich das richtig interpretiere). Anscheinend handelt es sich hier um eine Art Streifband, die linke und rechte Seite ist offen, rückseitig der Großbogen verklebt. Leider ist der Inhalt nicht existent.
Nun meine Fragen:
1. Wer kann mit Näheres zu solchen Streifbändern mit eingedrucktem Wertzeichen 2 Kopeken sagen? Was sagt der grüne Streifen mittig aus?
2. Um wen handelt es sich wohl bei Adressaten? Eine wichtige Persönlichkeit?
Schon jetzt danke für eventuelle Antworten.
Franz-Karl Lindner
@ Franz-Karl Lindner
[#6]Hallo Franz-Karl,
ich kann Dir zumindest einige allgemeine Informationen nennen.
Der MICHEL Ganzsachen-Katalog Europa bis 1960 führt dieses Streifband unter der Nummer S 4 auf.
Verausgabt wurde es 1891, zusammen mit einem Streifband zu 1 Kopeke in orange, Papierfärbe sämisch (bei beiden) mit der Nummer S3.
Im Jahr 1890 gab es eine erste Ausgabe mit den gleichen Nennwerten, ohne jeglichen Text.
Die 1891-er Ausgabe unterscheidet sich von den Vorgängern durch den dreizeiligen Text über dem Wertzeichen und den farbigen Streifen. Bei der 1 Kopeken-Ausgabe vermute ich, dass er ebenfalls in der Farbe des Wertstempels, also orange ausgeführt wurde.
Die Streifbänder haben verschiedene Formate und laut meines Katalogs von 2008 die folgenden Katalogwerte (können heute natürlich anders sein):
S 3, 1 Kopeke, 88 x 376 mm, ungebraucht: 20,00 €, gebraucht : 40,00 €
S 4A, 2 Kopeken, 134 x 376 mm, ungebraucht: 30,00 €, gebraucht : 40,00 €
S 4B, 2 Kopeken, 177 x 444 mm, ungebraucht: 40,00 €, gebraucht : 100,00 €
Wie das mit der Zusatzfrankatur aussieht, ist eine andere Frage. Der MICHEL-Katalog geht ja bei seinen Preisen normalerweise von Varianten ohne Zusatzfrankatur aus.
Zur Frage nach der Richtigkeit des Portos i.H.v. 4 Kopeken für die Sendung von Russland nach Deutschland müssten sich dann Russland-Experten äußern. Wenn das Streifband 1911 verschickt wurde, kann ich mir gut vorstellen, dass 20 Jahre nach Ausgabe die ursprünglichen 2 Kopeken für diese Sendung nicht mehr ausgereicht haben.
Viele Grüße
Thomas