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Thema: (?) (1180) Rohrpostbelege
Das Thema hat 1184 Beiträge:
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Postgeschichte Am: 23.07.2009 21:03:29 Gelesen: 1400305# 410 @  
@ Carolina Pegleg [#408]

Hallo Arno,

hat wunderbar geklappt. Vielen Dank.

Gruß
Manfred
 
Schmuggler Am: 24.07.2009 14:24:45 Gelesen: 1400256# 411 @  
@ Carolina Pegleg [#408]

Ich bin schlicht und einfach BEGEISTERT - auch wenn für mich mit einem Schlag gut 5 Jahre Archivarbeit in einem öffentlichen Link stecken.

Andererseits: Diese amerikanische Darstellung bestätigt viele von mir unveröffentlichte Details. Die Korrekturen und Ergänzungen zur 4. Auflage der CD über die Rohrpost beginnen.

Ferner ist es einfach faszinierend solche Rück- und Einblicke aus einem anderen Blickwinkel nach zulesen (bin aber erst auf Seite 40): Die Fülle von statistischem Material aus der frühen Zeit der europäischen und amerikanischen Postbeförderung mittels Pneumatik ist wohl einmalig!

Wenn es jemals einen Verdienstorden für die Rohrpost-Erforschung geben sollte - ich wüsste da einen sehr würdigen Kandidaten in den USA.

Kurz: DANKE C. P.!!
 
Carolina Pegleg Am: 24.07.2009 22:26:01 Gelesen: 1400228# 412 @  
@ Schmuggler [#411]

Ich freue mich natürlich, wenn die Informationen in dem 1917er Bericht hilfreich sind, aber dass ist doch ein bisschen zu überschwänglich. ;)

Nach dieser Episode, also wieder zurück zu den philatelistischen / stempelkundlichen Aspekten der Rohrpost, die hier bislang schon so hervorragend diskutiert worden sind.
 
kauli Am: 25.07.2009 11:40:59 Gelesen: 1400206# 413 @  
Ich lese ja den Rohrpostthread immer mit, da will ich auch mal was dazu beitragen.

Ein Telegramm, das etwas vom üblichen abweicht. Meistens sind ja nur die, wie von Concordia gezeigten, bekannt:



Innenseite:


 
reichswolf Am: 25.07.2009 12:08:35 Gelesen: 1400197# 414 @  
@ kauli [#413]

Hallo kauli, es ist schön, hier mal wieder was von dir zu lesen!

Ich glaube allerdings, das trotz der polnischen Inschrift "Volks-Telegramm" kein solches vorliegt, sondern ein "normaler" Rohrpostbrief. Die verklebten 30 Pfennig bilden ja genau die Gebühr für einen Ortsbrief bis 20 g ab. Außerdem würde die Reichspost wohl keine polnischen Vordrucke verwendet haben.

Leider habe ich keine richtigen Polnischkenntnisse, aber wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich bei der Bildüberschrift übrigens um einen Propaganda-Slogan für ein freies Polen.

Auf jeden Fall ist es ein schönes Stück!

Beste Grüße nach Berlin,
Christoph
 
kauli Am: 25.07.2009 19:26:04 Gelesen: 1400167# 415 @  
@ reichswolf

Ich hatte schon mit so einer Antwort gerechnet. Sicher ist es kein Telegramm im herkömmlichen Sinne. Ist ja auch als Brief gelaufen.

Bloß, wenn man es genau nimmt auch kein Brief, Briefumschlag mit einer Nachricht.

Jedenfalls ein schöner Beleg, was alles so durch die Rohre befördert wurde.

Grüße
kauli
 
blaujacke Am: 26.07.2009 15:10:27 Gelesen: 1400090# 416 @  
Habe wieder mal eine Frage an die Rohrpost-Fachleute: Warum wurde die nachstehende Rohrpost-Karte beim RPA 16 mit dem Ankunftsstempel entwertet? War der eigentliche Aufgabestempel vorübergehend nicht einsatzbereit?



Der Beleg dürfte doch wohl durch die beiden Abschläge des Ankunftsstempels vom RPA 12 als echt anzusehen sein. Der Absender hat den "22.6.80" als Datum angegeben.

Ich besitze eine weitere Karte mit Aufgabestempel "R 16/1" an einen anderen Adressaten, ebenfalls mit Ankunftsstempel des RPA 12 (R12/2).
 
Schmuggler Am: 26.07.2009 18:39:29 Gelesen: 1400079# 417 @  
@ blaujacke [#416]

Die Vorlage ist absolut "echt": Die Entwertung des Wertstempels erfolgte vom R 16 zur 33 Fahrt des Tages, ergo gegen 15 Uhr. Ankunft im Rohrpostamt 12 mit der 35 Fahrt.

Diese (Ankunfts-) Stempelform wurde weiter oben mit 6/1879 erstmals und frühestens vorgestellt.

Für mich verblüffend ist das Datum: So früh (1880) habe ich noch Stempelausfall registrieren können! Die "Masse" ist zwischen 1886 - 1889 zu beobachten, kommt aber gelegentlich immer wieder mal vor.

@ kauli [#413]

Ich wäre nicht unglücklich, solch einen "Brief mit Zierzudruck" in meinem Bestand zu haben - habe ich aber nicht.

Kann ich den Textteil mal wg. der Sprache und eventuellen Übersetzung "klauen"? Ist soeben geschehen! :-))

In Berlin gab es vor dem 1. Weltkrieg eine sehr starke Kolonie von Russen und Polen. Kulturell haben beide Gruppen noch heute spür- und sichtbar Spuren hinterlassen. Die politische Begeisterung für ein "freies Polen" war auch in den liberalen Kreisen sehr aktuell. Kurz: Sooooo weit ist Dein Brief gar nicht von der Realität 1909 entfernt.

@ Carolina Pegleg [#412]

Nur keine falsche Bescheidenheit. Bin "schon" bei S. 152.

Nur das die Amerikaner schon damals so viel Englisch sprachen, lässt heute die digitalen Übersetzungsprogramme glühen. :-)) Alternativ: Hätte ich doch nur in der Schule besser mitgearbeitet, statt blau zu machen und mit den Mädchen am gegenüberliegenden Lyzeum zu poussieren ... :-((
 
Schmuggler Am: 26.07.2009 18:55:32 Gelesen: 1400075# 418 @  
@ HEFO58 [#406]

In dem allgemeinen Pneumatik-Tube-Trubel sollst Du mit Deinem Beitrag aber nicht untergehen! Dafür erst einmal ein freundliches DANKE!

Wenn Du die Informationen aus den dort genannten Quellen (Meyers Konservationslexikon) mit den Artikeln und Beiträgen "hier" vergleichst, spürst Du den wesentlichen Unterschied: Die dort genannten Beiträge sind aus dem Zusammenhang gerissen und sind nur zur allgemeinen Information informativ. Hier sind wir wesentlich "weiter". :-))

Dieses "informative Lexikon-Wissen" zeichnete die letzten rund 100 Jahre die Rohrpost-Geschichte und -Sammlungen aus. Wie formulierte das ein Paketpostsammler so nett: "Postgeschichte ist das Wissen hinter dem katalogisierten Berg."

Naja, er war ja auch 'ne Zeit in Peking und Umgebung ...
 
Jürgen Witkowski Am: 27.07.2009 23:10:48 Gelesen: 1400015# 419 @  
Nach dem II. Weltkrieg dauerte es bis zum 01.12.1951, bis das zerstörte Rohrpostnetz wieder der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Die Tarifstruktur war recht einfach - Postkarten und Briefe bis 20 Gramm kosteten 80 Pf., für Briefe über 20 bis 100 Gramm war 1,- DM zu entrichten. Da der alte Knotenpunkt HTA im Ostsektor lag, musste im im Postamt SW11 eine neue zentrale Verteilstelle für die 4 Linien des nun als Rorpost-Schnelldienst bezeichneten Dienstes geschaffen werden.

Stempelwolf hat mir die Erlaubnis erteilt, einen Beleg, den er in der Philaseiten Auktion anbietet, vorzustellen.

Es fällt zunächst auf, dass die Rohrpost nun mit grünen Aufklebern und Leitvermerken und einem liegenden Kreuz wie bei Eilbriefen arbeitet. Der Brief vom 15.12.1952 lief von Steglitz aus Linie B über die Verteilstelle im Postamt SW11 nach Neukölln in Linie A (Leitvermerk A/Nkö). Der Aufgabestempel zeigt die Uhrzeit 11.00, der Ankunftstempel auf der Rückseite 13.30 Uhr. Den typischen Botenstempel, hier "8", hat man aus früheren Zeiten beibehalten. Der Brief bis 20 g ist mit der MiNr. 55 zu 80 Pf. aus der Bautenserie frankiert.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Polen-Anton Am: 28.07.2009 20:18:37 Gelesen: 1399975# 420 @  
Noch zu [#413]:

Der Text bedeutet:

Im Ausland, treu dem Vaterland!

Und nicht Volkstelegramm, sondern vielmehr: nationales Telegramm

Aber sicherlich ein schöner Beleg!

Schönen Gruss aus Holland,

Polen-Anton
 
Stempelwolf Am: 28.07.2009 23:16:27 Gelesen: 1399948# 421 @  
@ Concordia CA [#419]

Hallo Jürgen,

whow! So hätte ich diesen Beleg niemals beschreiben können. Da hast Du ja bestens recherchiert und dabei diese tollen Hintergrundinformationen herausgearbeitet. Herzlichen Dank für diese schöne Beschreibung.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 28.07.2009 23:32:02 Gelesen: 1399944# 422 @  
@ Stempelwolf [#421]

Danke für die Blumen. Ein Fehler in der Beschreibung ist mir gerade erst aufgefallen: Der Absender wohnte zwar in Steglitz, aufgegeben wurde der Brief jedoch im Postamt Berlin-Schöneberg 1, dass 2 Stationen näher am Postamt SW11 lag.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Schmuggler Am: 01.08.2009 10:19:57 Gelesen: 1399727# 423 @  
@ kauli [#413] und @ Polen-Anton [#420]

Mit etwas Verzögerung die deutsche Übersetzung zu dem Text, vollzogen von Stanlay aus dem "Briefmarkencafe":

An einem so wichtigen Tag übersende ich "anerkennend" die allerherzlichsten Grüße.
Damit die Entwicklung zur vollsten Zufriedenheit der "stolzen" Eltern verläuft.

Dies wünscht .....


Zwei markierte Worte sind nicht eindeutig lesbar; sie "könnten" wahrscheinlich so lauten.

Nur weiter so! :-))
 
Schmuggler Am: 01.08.2009 12:21:48 Gelesen: 1399715# 424 @  
@ Carolina Pegleg [#412]

Geschafft!! :-))

Ein kurzes, allgemeines Resumee:

Dieser Link ist für einen amerikanischen Rohrpost-Interessierten ein unbezahlbarer Tipp, da der zusammenfassende Inhalt wesentliche und frühe Strukturen der dortigen US-Rohrpost aufzeigt; siehe Inhaltsverzeichnis. Besonders die verständlichen Bestrebungen der Postverwaltung zu einer "besonderen Rohrpostgebühr" nach europäischem Vorbild ist wirklich hochinteressant - aber für einen nicht-englisch-sprechenden Leser erst einmal recht mühsam; da sich aber viele Begriffe permanent wiederholen, wirds sprachlich immer "glatter". Die bei den Botschaftern des jeweiligen Landes eingeholten Beurteilungen zur Rohrpost spiegeln die politischen und kommerziellen Interessen sehr interessant wider. Besonders zu New York.

Die Rohrpost in Berlin wird an den europäischen Beispielen "etwas" zu hoch bewertet, z. B. mit dem Vergleich, dass die Österreicher erst die Berliner Anlage beguckten, um sodann ihre Anlage zu bauen.

Ein gegenseitiges "begucken" und technische Neugierde ist grundsätzlich nachvollziehbar, aber in der damaligen Realität haben die österreichischen und französischen Ingenieure die wesentlichen Bausteine zur Berliner Rohrpost gelegt - u. a. wurden die 1876 dort eingeführten Maschinen von "Crispin & Felbinger" konstruiert, gebaut und patentiert (in dieser Reihenfolge!) - und nicht von "Siemens & Halske".

Auch die interne Münchner Rohrpost wurde z. B. nicht erwähnt, obwohl sie seit 1876 im Einsatz war. Frankfurt (ab 1908) dagegen wurde zitiert.

Insgesamt gibt es in dem Dokument keine wesentlichen neuen Erkenntnisse zur Berliner Rohrpost - aber viele, viele unbekannte technische Details und statistisches Material ergänzen die bestehenden Übersichten (vorsichtig ausgedrückt) "ungemein". :-))

Sollte ein amerikanischer Interessent die Google-Seiten "begucken", dann hat er via "http://www.google-books.com"; nicht die eingangs festgestellten Probleme mit dem angeblichen "Urheber"-Problem (o.ä.).

Von Interesse meinerseits wäre die laienhafte Frage und Versuch, weitere bei google-books verzeichnete Werke auf diese Weise für einen Zugriff (und Ausdruck) zu erreichen. WER kann und möchte mit entsprechenden Tipps mir (und möglicherweise anderen Interessenten) "seniorenfreundlich" dabei helfen ?
 
Schmuggler Am: 01.08.2009 12:46:41 Gelesen: 1399714# 425 @  
Bei ebay.de sind vor wenigen Tagen 2 Losen der scheinbar kompletten Archiv-Bestände zur Hamburger Groß-Rohrpost (ab 1909) verkauft worden.

Da der Käufer, wie wohl allgemein bekannt, dort 90 Tage "anonymisiert" ist, bleibt nur der Versuch mittels der dort getätigten Käufe/Verkäufe zu lokalisieren. Geht aber leider und häufig schief ... :-((

Meine Vermutung, Frage und Bitte:

Es besteht die Möglichkeit, dass der Erwerber der Unterlagen sich auch hier im Hintergrund mitinformiert. Ist ja auch so i.O. und völlig korrekt.

Ein Rohrpost-Autor, welcher z. Zt. eine Ausarbeitung über diese "Groß-Rohrpost" schreibt, befand sich während der Auktion schnur- und computerlos auf Urlaub und ist ergo aktuell sehr verzweifelt.

Kann und möchte der oben genannte eBay-Kunde diese Unterlagen nach gegenseitiger Absprache und Informationsaustausch dem Autor zur Verfügung stellen und/oder austauschen ?

Ich stehe gerne als Vermittler - ohne Eigeninteresse - zur Verfügung. Kontakt bitte über die Mailadresse in den Philaseiten.de
 
blaujacke Am: 11.08.2009 22:22:42 Gelesen: 1399290# 426 @  
@ joey [#208]
@ Schmuggler [#209]



Hier noch ein früherer Beleg einer Eisenbahn-Depesche vom 24.05.1879 (Aufgabe beim T.A. V)

Frage zum nächsten Beleg:



Welche Bedeutung hatte der Rahmenstempel "Börse"?

Ich habe zwei weitere Belege, jeweils mit Aufgabestempel T 2 (R 9). Der gezeigte Beleg ist in der Börse eingegangen. Wurde der Stempel in der Börse benutzt, müsste er also in letzterem Falle beim Eingang, in den anderen beim Abgang aufgesetzt worden sein.

Zu guter letzt ein Rohrpostbrief vom 02.10.1918:



Wie erklärt sich die Gebühr von 41 1/2 Pf.? Waren 35 Pf. nicht ausreichend?
 
Postgeschichte Am: 11.08.2009 23:10:10 Gelesen: 1399275# 427 @  
@ blaujacke [#426]

Hallo blaujacke,

ergibt sich aus dem Inhalt des ersten Briefes, daß es sich um eine Eisenbahn-Depesche handelte? Aus dem handschriftlichen Vermerk lese ich "Einliegend Drucksache".

Gruß
Manfred
 
blaujacke Am: 11.08.2009 23:47:10 Gelesen: 1399273# 428 @  
@ Postgeschichte [#427]

Hallo Manfred,

ich denke schon, dass es (in Sütterlin-Schrift!) "Einliegend Depesche" heißt! Den Inhalt besitze ich (leider) nicht.

Gruß und Gute Nacht
Uwe
 
Jürgen Witkowski Am: 12.08.2009 00:06:22 Gelesen: 1399260# 429 @  
@ blaujacke [#428]

In den Beiträgen [#557] und [#157] wurde zum Thema Eisenbahn-Depesche schon einmal etwas geschrieben. Es sollte auch für diesen Beleg zutreffen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Schmuggler Am: 12.08.2009 10:01:47 Gelesen: 1399236# 430 @  
@ blaujacke [#426]

Ich fange einfach mal mit dem zuletzt gezeigten Beleg vom 2.10.1918 an - da gibts am meisten zu erklären und schreiben:

Es geht bei diesem Rohrpostbrief um das Thema "Reichsabgabe". Wir haben allgemein bereits über das Thema gesprochen, finde aber spontan in der bisherigen Themenvielfalt nicht die passenden Nummern dazu.

In den Porto- und Gebührenübersichten ab 1.8.1916 bis 31.9.1919 wird für fast alle Sendungsarten eine zeitlich befristete "Reichsabgabe" von unterschiedlicher Höhe in die bisherigen Friedens-Porti und -Gebühren eingerechnet.

In der Rohrpost betrug die Höhe der Reichsabgabe pauschal 5 Pfennig pro Sendung, d.h. die Karte kostete ab 1.8.1916 jetzt 30 (statt 25) und der Brief 35 (statt 30) Pfennig Rohrpostgebühr.

Kurz: Die gezeigte Rohrpostgebühr innerhalb des Rohrpostbezirks betrug letztendlich genau den Wertstempel mit 35 Pfennig.

Diese auch heute für manchen Sammler schwer nachvollziehbare Situation führte natürlich bei dem damaligen Postkunden ebenfalls für Verwirrung; in dem gezeigten Fall hat der Absender mit höchster Wahrscheinlichkeit die Rohrpostgebühr mit "+ Reichsabgabe 7 1/2 Pfennig für eine Briefsendung" daheim verklebt. Eventuelle Kosteneinwände für die zuviel verklebte Gebühr durch die Ehefrau wurden vermutlich mit Hinweis auf die aktuelle Frontlage plus nationaler Unterstützungspflicht vom Küchen- oder Couchtisch gefegt.

Der Reichspost, der flossen in Wirklichkeit die Abgabe statt einer notwendigen Porto- und Gebührenerhöhung zu, war es mehr als Recht - hat nur nichts genützt.

Nochmals der Tipp für Portostufen-Fetischisten und -Interessierte:

Wurde eine eventuelles Weiterleitungsporto "aus dem Rohrpostnetz heraus" benötigt, entfiel in diesem Augenblick die 2. Abgabe der Reichsabgabe; die einmalige Reichsabgabe war ja bereits in der Rohrpostgebühr verankert - ergo ist das Weiterleitungsporto ohne Reichsabgabe. Ist zu 99% bei allen mir bekannten Belegen dieser Art so falsch frankiert.

Noch ein kleiner Hinweis zu der gezeigten Depeschenbeförderung von 1879: "Die Sütterlinschriften, meist auch einfach Sütterlin genannt, sind zwei 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelte Ausgangsschriften. Neben der bekannteren deutschen Sütterlinschrift, die eine spezielle Form der deutschen Kurrentschrift ist, entwickelte Ludwig Sütterlin auch eine weniger bekannte, stilistisch vergleichbare lateinische Sütterlinschrift."

Quelle: Wikipedia.de

Der R1-Stempel "Börse" in blauer oder schwarzer Farbe wurde auch bereits oben besprochen. Was mich in richtigen Erklärungsnotstand bringt, ist die Stempelzeit und -farbe "1877" statt "1888/89" ... - eines von beiden muß unrichtig /falsch sein - nur welches ? Könnte jetzt ein Ganzsachensammler aufgrund des Wertstempels vermutlich mehr sagen ?

Wo isser ?
 
blaujacke Am: 12.08.2009 22:00:27 Gelesen: 1399176# 431 @  
@ Schmuggler [#430]

Mir brennen mittlerweile die Augen, nachdem ich alle Rohrpost-Beiträge zum wiederholten Male durchgesucht habe; aber Aussagen zu dem Rahmenstempel "Börse" konnte ich nicht finden! Werde ich geholfen?

Danke, sagt blaujacke
 
Schmuggler Am: 13.08.2009 10:29:26 Gelesen: 1399149# 432 @  
@ blaujacke [#431]

Ich habe z. Zt. auch nicht den Nerv wg. dem Beitrag alles abzuklappern.
Deswegen kurz und schmerzlos zusammenfassend und neu:

In den Jahren 1888 und 1889 verwendete das Rohrpostamt am Telegraphenamt II (= TA 2/RP 9) einen anfangs blauen R1 Nebenstempel mit der Inschrift "Börse"; will sagen, dass der bekannte bisherige Rohrpost Brückenstempel als Entwertungs- und Eingangsstempel weiterhin im Gebrauch ist - aber während dieser Zeit nicht der von diesem Rohrpostamt bereits früher verwendete und bekannte Stempel der Stempelautomation mit Minutenzeit! Mehr kann möglicherweise Concordia dazu beitragen.

Der bisher nachgewiesene Verwendungszeitraum ist von ca. 6/88 bis ca. 10/89. In dieser Zeitspanne schwankt die Stempelfarbe von anfangs hellblau über dunkelblau bis letztendlich schwarz. Eine Verwendung zu einer abweichenden Zeit ist bisher nicht bekannt geworden - weder früher noch später.

Festhalten möchte ich:

- Die von Dir gezeigte Karte ist für mich, nach optischer Einschätzung der Stempel, von 1877 und eine im Papier "helle RP 2" - wenngleich erstaunlich und ausserordentlich früh, denn die Masse dieser Farbe und dieser hellen Karte erscheinen erst ab 1878/79 ...

- Zum Wertstempel kann ich nichts sagen.

- Die beiden Stempel von NO 43 sind erst laut KBHW ca. 3 Monate im Gebrauch, aber zumindest optisch für das Alter schon verblüffend abgegriffen. Entwertungs und Ankunftsstempel (lt. Position) sind vom gleichen Postamt.

- Dieses Briefpostamt wurde bereits 12/1876 an das Rohrpostnetz angeschlossen, verwendete aber noch keinen eigenständigen Rohrpoststempel. Die Entwertung ist ergo grundsätzlich zeitgerecht.

- Ein weiterer Ankunftsstempel (ausser "Börse") sehe ich nicht. Der Leitvermerk in blauer Farbe ist korrekt mit R 9 angebracht.

Jetzt pack ich erstmal meine Koffer weiter - sonst bekomme ich plötzlich ein ganz anderes "Problem" ...
 
blaujacke Am: 13.08.2009 17:38:18 Gelesen: 1399122# 433 @  
@ Schmuggler [#432]

Herzlichen Dank und dann einen schönen Urlaub, so dieser denn ansteht!

Zu der gezeigten Karte kann ich sagen, dass es sich vom Format her um eine RP 1 handelt!
 
Jürgen Witkowski Am: 13.08.2009 23:46:14 Gelesen: 1399074# 434 @  
@ joey [#359]

Gerade habe ich beim Sortieren auch einen dieser "Botenstempel" entdeckt, die mit Sternen versehen sind. Der Beleg vom 30.IV.02 mit dem Stempel *5* weist aber, bis auf eine undefinierbare handschriftliche Notiz auf der Rückseite, keinerlei Merkmale auf, die auf eine Bearbeitung durch die Rückbriefstelle hindeuten würden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 

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