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Thema: Sammelwertes Osteuropa
Wim Ehlers Am: 28.06.2013 23:27:09 Gelesen: 7895# 1 @  
Mit großem Interesse las ich zunächst das Thema Rumänien für Sammler, musste aber schnell feststellen, dass dort nur über klassische Marken und Belege diskutiert wird. Zwar besitze ich auch einige dieser alten Schätze, doch mein Ansatz, mich für osteuropäische Marken zu interessieren ist anders.

Durch den Zusammenbruch fast aller Länder des ehemaligen "Ostblocks" bieten sich meiner Ansicht - und inzwischen auch meiner Erfahrung - nach für uns Philatelisten hervorragende Möglichkeiten, neue Ländersammlungen praktisch von Anfang an zu beginnen, ohne gleich das eigene Bankkonto zu plündern.

Über meine Motivsammlungen kam ich zu Tauschpartnern in Russland, Rumänien, Ungarn und Weissrussland. Mit Sammlern aus Tschechien, Polen, Bulgarien und Slowenien stehen regelmäßige Tauschpartnerschaften "in der Pipeline". Besonders interessant ist dabei, dass die Kollegen in Osteuropa liebend gerne Deutsche Briefmarken suchen und somit ein großes Tauschpotential vorhanden ist.

Wie eingangs bereits erwähnt, ist für mich bei einer Ländersammlung bei den klassischen Marken nicht Schluss, sondern da beginnt ein Gebiet erst.

Wie denkt Ihr darüber? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

In Kürze werde ich mit der Vorstellung der Briefmarken aus Weissrussland (Belarus) von Anfang an beginnen. Glücklicherweise ist mein Tauschpartner in Minsk dort Deutschlehrer und ich muss nicht meine englischen Sprachkenntnisse unnötig strapazieren. :-)

Beste Grüße
Wim
 
jmh67 Am: 01.07.2013 09:47:05 Gelesen: 7816# 2 @  
@ eurowelter [#1]

"Wie eingangs bereits erwähnt, ist für mich bei einer Ländersammlung bei den klassischen Marken nicht Schluss, sondern da beginnt ein Gebiet erst."

Das sehe ich ähnlich, bzw. ist interessantes klassisches Material ja auch meistens schon in festen Händen. Aber zum Beispiel bei modernen, d. h. nach dem 2. Weltkrieg erschienenen Dauerserien gibt es auch viel zu studieren, man verfolge nur die Diskussionen um die DDR-Fünfjahrplanserie oder die heutige deutsche Blumenserie, und ich wage zu behaupten, daß man z. B. auch bei polnischen, ungarischen oder bulgarischen Dauerserien manches Interessante entdecken kann. Sondermarken interessieren mich nicht so sehr.

Jan-Martin
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 12:47:17 Gelesen: 7747# 3 @  








Im vergangenen Jahr hat das Haus Sieger - nicht ganz uneigennützig, weil man Abonnements aus fast allen für uns Sammler interessanten Ländern und Gebieten anbietet - eine lesenswerte Broschüre "Die Welt der Briefmarke in Noten und Fakten" herausgegeben. Dabei wurde für jedes Land eine "Schul-" Note vergeben, die versuchte, alle für einen Sammler wichtigen Fakten in einer Bewertung zusammenzufassen: Wertbeständigkeit, Ausgabepolitik, künstlerische Ausführung und Druckqualität der Marken.

Unter Bezugnahme auf diesen Thread habe ich mir mal die Bewertung der Länder Osteuropas angeschaut. In diesem Beitrag möchte ich die Bewertung für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion vorstellen:

Armenien 3+
Aserbaidschan 3-4
Estland 2
Georgien 3
Kasachstan 3
Kirgisien 2-3
Lettland 2
Litauen 2
Russland 1-2
Ukraine 2
Usbekistan 2-3
Weissrussland 2-3

Alles in allem also recht positive Bewertungen, wenn man weiss, dass eine ganze Reihe von Ländern in der Broschüre durchaus auch Noten von 4 und 5- erhalten haben.

Beste Grüße
Wim
 
Cantus Am: 03.07.2013 13:23:17 Gelesen: 7742# 4 @  
@ eurowelter [#3]

Hallo Wim,

ich denke, das Problem besteht darin, dass wir älteren Sammler immer noch die oft miese Druckqualität und die teils inflationäre Ausgabe der Vorwendeerzeignisse der ehemaligen Ostblockstaaten im Kopf haben. Ein weiteres Manko ist darin zu sehen, dass viele der Marken oder Ganzsachen eine Beschriftung in kyrillischen Buchstaben tragen, die die meisten mitteleuropäischen Sammler nicht lesen können. Und drittens fehlt z.B. innerhalb Deutschlands eine spürbare Tauschnachfrage nach derartigen Marken. Dabei ist es unerheblich, dass man anhand deiner Beispiele feststellen kann, dass es sehr schöne Marken in Osteuropa gibt.

Ich für meinen Teil fände es interessant, die Ganzsachen von Estland, Lettland oder Litauen ab der Selbständigkeit zusammenzutragen. Da ich jedoch ausschließlich echt gelaufene Belege aus dem Bedarf sammle und ein entsprechendes Angebot mir hier in Deutschland nicht bekannt ist, wird es wohl bei der Interessenbekundung bleiben.

Viele Grüße
Ingo
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 15:15:08 Gelesen: 7722# 5 @  
@ Cantus [#4]

Hallo Ingo,

wie schon beschrieben, hilft eine Tauschpartnerschaft in Ländern, die gesammelt werden ganz enorm dabei, einige Klippen zu umschiffen. Oft findet man auch vor Ort Menschen, die früher im "Sowjetreich" gelebt haben und gerne dabei behilflich sind, die kyrillische Schrift zu entziffern und zu übersetzen. Mit etwas Glück ist der Tauschpartner dann auch noch vernetzt in dortige Briefmarkenvereine und kann auch dem Spezialisten den einen oder anderen Gefallen tun (Dein Beispiel Ganzsachen).

Mir ist es tatsächlich so passiert, dass ich bei meiner Lieblings-Postagentur (weil dort erstklassig gestempelt wird) eine Mitarbeiterin fand, die immer interessiert auf meine Briefe nach Weissrussland schaute. Nach zwei, drei Monaten outete sie sich als "Russlanddeutsche" und seitdem treffen wir uns bei Bedarf zum Übersetzen. Das wirkliche Leben kann auch mit der Briefmarkenwelt wirklich spannend sein (lächelnd).

Beste Grüße
Wim
 
gründi Am: 03.07.2013 15:40:10 Gelesen: 7712# 6 @  
@ eurowelter [#3]

Hallo Wim,

dein neues Thema über die Briefmarkenausgaben der osteuropäischen Länder lese ich mit großem Interesse. Du und das Briefmarkenhaus Sieger zählen die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen zu Osteuropa, der Michelkatalog und auch ich dagegen zu Nordeuropa. Warum? Nun, schau dir doch die wirtschaftliche Entwicklung von Estland einmal genauer an. Die Wirtschaft wächst, neue innovative Technologien werden massentauglich erprobt. Ich denke da an das kostenfreie WLan fast überall im Land, kostenlosen ÖPNV in der Hauptstadt Talinn jür jedermann etc. Litauen und Lettland hinken hinterher, ziehen aber immer mehr nach.

Jeder kann sammeln, was und wie er es möchte. Auch die geografische Zuordnung bleibt jedem selbst überlassen. Ich würde z.b. auch die Länder Aiserbaidschan und Kasachstan nicht zu Osturopa sondern zu Asien zählen, deren Kultur ist auch zum großen Teil asiatisch geprägt.

Viele Grüße

gründi
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 16:00:49 Gelesen: 7706# 7 @  
@ gründi [#6]

Natürlich bin ich mit Deiner Zuordnung völlig einverstanden und nutze für die Staaten des Baltikums ebenfalls den Michel Nordeuropa. Auch Deine Zuordnung - alleine schon von der jeweiligen Kultur her - einiger Länder nach Asien ist völlig in Ordnung.

Mir geht es auch vielmehr darum, die Länder des ehemaligen "Ostblocks" mit ihren unterschiedlichen Kulturen, ihrer wechselhaften Geschichte und ihren interessanten Motiven darzustellen und ganz einfach "Lust auf das Sammeln von Briefmarken aus Ost-Europa" zu fördern.

Insofern helfen Kommentare, wie Deiner und der von Jan Martin, diese Sammelgebiete interessant werden zu lassen. Nach wie vor gilt, dass wir bei verschiedenen Ländern dieser Region die Möglichkeit haben, von Anfang an zu sammeln - und das zu Preisen, die auch ein Student (zwinkernd) sich leisten kann.

Beste Grüße
Wim
 
DL8AAM Am: 03.07.2013 16:04:47 Gelesen: 7703# 8 @  
@ gründi [#6]

Ich würde z.b. auch die Länder Aiserbaidschan und Kasachstan nicht zu Osturopa sondern zu Asien zählen, deren Kultur ist auch zum großen Teil asiatisch geprägt.

Und sie liegen ja auch ganz eindeutig in Asien. ;-) Wie übrigens auch das EU-Mitglied Zypern.

Gruß Thomas
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 22:38:29 Gelesen: 7666# 9 @  
@ eurowelter [#3]







Hier nun weitere Länder-Bewertungen aus Ost-Europa:

Bulgarien 3
Polen 2-3
Rumänien 4
Slowakei 1
Tschechische Republik 1
Ungarn 2

Weitere Länder-Bewertungen (ehemaliges Jugoslawien etc.) folgen.

Beste Grüße
Wim
 
Wim Ehlers Am: 06.07.2013 16:10:46 Gelesen: 7612# 10 @  






Wie angekündigt hier also die Bewertungen der Postverwaltungen der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, wir befinden uns geografisch also in Süd-Ost-Europa, obwohl sie bei Michel im Katalog 3 - Südeuropa zu finden sind.

Bosnien-Herzegowina 2-3
Kroatische Republik von Bosnien-Herzegowina 2
Serbische Republik von Bosnien-Herzegowina 3
Kosovo 1
Kroatien 2
Makedonien 2
Montenegro 2
Serbien 2-3
Slowenien 1

Beste Grüße
Wim
 
Wim Ehlers Am: 07.07.2013 21:17:42 Gelesen: 7561# 11 @  


Zwei Länder fehlten bisher noch:

Albanien 3
Moldawien 2-3

Beide Staaten gehören zu den ärmsten Ländern in Europa. Die Briefmarken der beiden Postverwaltungen zeichnen sich jedoch mit bester Druckqualität und - für Sammler interessant - kleinen Auflagen aus.

Albanien wird bei Michel Südeuropa (Band 3) zugeordnet, Moldawien Osteuropa (Band 7).

In folgenden Beiträgen will ich mich auch noch mit den Sammelgebieten Sowjetunion, Jugoslawien und Tschechoslowakei beschäftigen. Diese Staaten existieren ja nicht mehr und gelten - ähnlich wie in Deutschland die Briefmarken aus der DDR, dem Saarland und West-Berlin als abgeschlossen.

Beste Grüße
Wim
 
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