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Thema: Deutsches Reich Ruhrbesetzung
Mondorff Am: 19.07.2013 16:23:18 Gelesen: 6918# 1 @  
Scheinbar eine Postkarte aus der Ruhrbesetzung nach dem 1. Weltkrieg.



Mit Blaustift auf 0,20 taxiert.

Wie hätte das korrekte Porto der Karte aussehen müssen? Nach Frankreich portofrei - aber nach Luxemburg?

Vielleicht weiß es ja jemand.

Mit Dank im Voraus für die Auflösung.

DiDi
 
JFK Am: 19.07.2013 21:08:24 Gelesen: 6869# 2 @  
Hallo DiDi,

laut Michel Internationales Taschenbuch der Postgebühren betrug das Frankreich Inlandsporto für eine Postkarte im Juli 1923 = 20 ct und das Frankreich Auslandsporto für eine Postkarte im Juli 1923 = 30 ct.

Bei Wikipedia fand ich einen weiteren Hinweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Feldpost_der_Franzosen_in_Deutschland_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_1918%E2%80%931935#Porto,

Danach durfte das französische Zivilpersonal der Besatzungstruppen auch die Feldpost benutzen, musste aber zum französischen Inlandstarif frankieren.

Daher wahrscheinlich die Taxierung mit f 0,20. 0,20 x 2 ergäbe dann das Nachporto bei gleicher Währungsparität, wenn 0,20 Strafporto zusätzlich zu entrichten war.

Welcher Wechselkurs 1923 für B/F/LUX Franc galt, entzieht sich meiner Kenntnis, 1912 hatten Belgien und Frankreich zumindest die gleiche Goldpreis-Parität wie auch Parität zur Reichsmark. Ich gehe davon aus, dass Luxembourg sich nicht wesentlich von Belgien unterscheidet bezgl. der Parität in 1912, bzw. dass sich auch nach dem Krieg zunächst nichts dramatisches da geändert hat - für B/F/LUX.... Für Deutschland bedingt durch die Reparationszahlungen und die Besetzung des Ruhrgebietes schon - sonst könnten "muemmel" und etliche andere uns auch nicht so schöne Inflationsbelege zeigen.

Herzliche Grüße

Jürgen (JFK)
 
Mondorff Am: 19.07.2013 21:23:58 Gelesen: 6862# 3 @  
@ JFK [#2]

Danke Jürgen, für die ausführliche (und hilfreiche) Antwort.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
muemmel Am: 08.12.2013 00:01:18 Gelesen: 6880# 4 @  
Zu später Stunde hier noch eine Fernpostkarte aus der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923):



(Datenbank # 4495)

Gelaufen am Ersttag der Portoperiode von Westhofen nach Hamm. Das Porto von 800.000 Mark wurde mit etlichen Marken kleinerer Wertstufen zusammengebastelt (MiNrn. 256, 282, 287, 290).

Beste Grüße
Harald
 
LK Am: 08.12.2013 01:30:32 Gelesen: 6847# 5 @  
@ muemmel [#4]

Hallo Harald,

die Portoperiode und die Frankatur sind bei diesem Stück nebensächlich. Die Rückseite ist viel aussageintensiver.

Hochinteressantes Stück aus der Zeit der Ruhrbesetzung bzw. des Ruhrkampfes.

Glückwunsch zu dem schönen und auch seltenen Zeitdokument.

Gruß

LK
 
muemmel Am: 08.12.2013 10:47:21 Gelesen: 6685# 6 @  
@ LK [#5]

Hallo LK,

in der Tat ist die Rückseite in diesem Fall erheblich interessanter. Ich hatte jedoch bewusst nicht darauf hingewiesen, um so erfreulicher, dass Du diese Besonderheit erkannt hast.

Grüßle
Mümmel

[Beiträge 4 bis 6 redaktionell ins einzige Thema zur Ruhrbesetzung kopiert]
 
volkimal Am: 08.12.2013 13:46:26 Gelesen: 6643# 7 @  
Hallo Richard,

zur Bemerkung: [Beiträge 4 bis 6 redaktionell ins einzige Thema zur Ruhrbesetzung kopiert]

Ich finde es gut, dass diese Beiträge ins einzige etwa passende Thema verschoben wurden. Allerdings stört der Zusatz "Nachporto bestimmen" etwas. Lässt sich das Thema nicht einfach umbenennen in "Deutsches Reich Ruhrbesetzung"?

Volkmar
 
Richard Am: 09.12.2013 09:38:13 Gelesen: 6578# 8 @  
@ volkimal [#7]

Ich finde es gut, dass diese Beiträge ins einzige etwa passende Thema verschoben wurden.

Hallo Volkmar,

nicht verschoben, sondern kopiert. Bei "kopiert" bleibt der Beitrag im alten Thema der Inflationsbelege und ist zusätzlich im Thema Ruhrbesetzung zu finden. Die Überschrift habe ich auch angepasst.

Vielleicht kann ja noch jemand Belege zur Ruhrbesetzung [1] zeigen ?

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrbesetzung
 
juni-1848 Am: 10.12.2013 21:17:28 Gelesen: 6508# 9 @  
@ Richard [#8]

Richard, Du sollst Dein Späßchen haben:



(Datenbank # 4562)

Aus der Infla-PP 15 (1.8. bis 23.8.1923) stammt diese hektografierte Karte der Großbuchbinderei Wilhelm Rahe aus " M.GLADBACH \ * 1 c " vom 10.08.1923 nach Satrup (Krs. Schleswig) mit EF der 100 M Queroffset.

Der Absender machte mit dem Handstempel "Unterstützt die Firmen des besetzten Gebietes" auf die Folgen der Ruhrbesetzung aufmerksam.

Rückseitig ein geschäftstüchtiger Hinweis zur Vermeidung inflationärer Kostenentwicklungen.

Sammlergruß, Werner
 
juni-1848 Am: 12.12.2013 18:26:10 Gelesen: 6475# 10 @  
Moin moin,

noch einer zur Ruhrbesetzung (aus der PP15 = 1.8. bis 23.8.1923):



(Datenbank # 4563)

Firmenkarte der H. von Gimborn AG aus " Emmerich \ * 2 a " nach Saarbrücken mit waag. Paar der 200 M "Ziffern im Kreis". Adresseitig weist ein roter Klebezettel auf die Folgen der Ruhrbesetzung hin:
" Verzögerungen im Postverkehr sind durch die Ereignisse im Einbruchsgebiet eingetreten.
Wir bitten, hierauf frdl. Rücksicht zu nehmen. Emmerich, im Feb. 1923. H. von Gimborn-A.-G.
"

Aktenlochung hier ausnahmsweise mal "passender" auf die Frankaturseite.
Rückseitig wird der wieder aufgenommene Güterverkehr in das Saarland genutzt.

Die Karte passt allerdings auch in andere Motivecken:

Der Apotheker Heinrich von Gimborn gründete 1855 die Firma als chemisch-pharmazeutische Fabrik mit anfänglicher Produktion von Pasten und Tabletten, die bald durch die Produktion von Tinte, Lakritze und Fenchelhonig erweitert wurde. Das schnelle Wachstum bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ließ Heinrich von Gimborn in ganz Deutschland und auch im Ausland (etwa in Südamerika, China und den Vereinigten Staaten) Niederlassungen gründen.

1929 kaufte die Firma " Pelikan" das 1909 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Unternehmen zur Marktstärkung ihrer "Tinten und Durchschlagpapiere".

Ru(e)hrigen Abend noch, Werner
 
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