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Thema: (?) Der feine Unterschied: Abart, Plattenfehler od Druckzufälligkeit ?
EinStein Am: 07.04.2008 20:54:53 Gelesen: 39900# 1 @  
Hallo !

Ich bin auch mal wieder da und schreibe auch gleich ein neues Thema. Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einer Abart und Plattenfehler? Eigentlich ist das doch das gleiche. Und was ist mit Druckzufälligkeiten? Das dürfte wohl eindeutiger sein. Das sagt ja auch schon der Name, dass das Zufälligkeiten beim Druck sind, die man dann auf der Briefmarke sehen kann.

Für Spezialsammler finde ich solche Druckzufälligkeiten schon irgendwie spannender als so teure Plattenfehler. Wenn man so 100 Marken einer Michelnummer genauer unter die Lupe nimmt, findet man bestimmt irgendeinen Farbfleck, der eigentlich nicht da sein sollte. :)

Schreibt mal was.

EinStein
 
doktorstamp Am: 08.04.2008 00:16:09 Gelesen: 39890# 2 @  
@ EinStein [#21]

Abart: Hiervon ist die ganze Marke davon betroffen, sei es ein Wasserzeichen, die Farbe, falsches Bild, oder ähnliches.

Plattenfehler: Hiervon ist nur ein Teil der Marke betroffen, und oft ist es eine Teilauflage, die angefochten wird. Häufig auf entstandenen Druckplatten Schaden zurück zu führen. Diese werden sofern auffällig repariert oder ausgebessert.

mfG

Nigel
 
Henry Am: 08.04.2008 19:58:36 Gelesen: 39871# 3 @  
@ EinStein [#21]
@ doktorstamp [#2]

"Abart" ist für mich ein überschreibender Begriff, der nur aussagt, dass gegenüber der ursprünglich geplanten und zur Ausgabe vorgesehenen Ausführung eine unbeabsichtigte Veränderung vorliegt.

Die Beschreibung, wo die Abweichung auftritt, findet man in den angaben Wasserzeichen, Bild, Zähnung, Farbe usw. Dann haben wir ja auch die Angabe, wann die Abweichung auftritt, also bereits bei der Plattenherstellung (Plattenfehler), während des Druckvorgangs (Druckzufälligkeit, Passerverschiebungen, Doppeldrucke usw.), bei der Zähnung (Zähnungsabweichung, Ausfall von Zahnlöchern, Verzähnungen usw), oder Korrektur (Retuschen) usw.

Ob man hier die sogenannten "Ausgleichszähnungen" bei der Rollenfertigung als "Abart" sehen kann, bin ich mir nicht sicher. Einerseits ist es eine Abweichung gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Ausgabe, andererseits ist es eine produktionstechnische Notwendigkeit, also beabsichtigt. Hier sollte man dann wohl richtigerweise von einer "produktionsbedingten Besonderheit" sprechen.

Da aber wie gesagt, nur unbeabsichtigte Abweichungen unter den Begriff "Abart" fallen, können Fälschungen logischerweise niemals eine Abart sein.

MfG
Henry
 
Lumpus2000 Am: 09.04.2008 07:42:49 Gelesen: 39865# 4 @  
Hallo EinStein,

meine Vorredner (Schreiber) haben es ja schon erklärt. Darf ich hier mal einen Link einwerfen:

http://www.philaforum.com/briefmarken/forum/thema6149.htm

Das Wort "Abart" wird gerne bei Onlineauktionen benutzt, hört sich ja einfach besser an als "Druckzufälligkeit". :-)

Viele Grüße
Swen
 
EinStein Am: 09.04.2008 19:25:26 Gelesen: 39848# 5 @  
Danke für eure ausführlichen und hilfreichen Erklärungen, aber mir kommt es aber schon spanisch vor, weil es stehen eben nicht alle "Druckzufälligkeiten" im MICHEL-Spezial-Katalog, aber das wäre wohl auch für Spezialisten viel zu unübersichtlich, wenn jede Farbverschmierung drin stehen würde.

Immerhin stehen da die Plattenfehler drin.

EinStein
 
Henry Am: 09.04.2008 19:39:33 Gelesen: 39845# 6 @  
@ Lumpus2000 [#4]

Hallo Swen,

dieser Link ist sehr gut. Habe ihn in meine Fundstellen Übersicht eingearbeitet. Bleibt ja hoffentlich auf Dauer dort drin.

Gruß
Henry
 
Richard Am: 12.04.2008 14:32:11 Gelesen: 39813# 7 @  
@ Henry [#3]

Hallo Henry, eine sagenhaft gute Beschreibung von Dir !

Die Ausgleichszähnungen, also spitze und breite Zähne, vorwiegend bei Rollenmarken, aber auch bei Bogenmarken vorkommend, gehören nach meiner Meinung nicht zu den Abarten.

Was ich hingegen noch nennen möchte, sind die ungezähnten Ausgaben, nicht zu verwechseln mit den geschnittenen Ausgaben von Ungarn, Monaco und vielen anderen Ländern, und die in Markenheftchen mit selbstklebenden Marken nicht richtig ausgestanzten Marken.

@ EinStein [#21]

Im Michel werden Druckzufälligkeiten nie aufgenommen, aber auch die Plattenfehler oft erst nach Jahren, mache nie.

Viel Spaß an alle bei der Jagd nach den Besonderheiten !

Richard
 
AfriKiwi Am: 25.05.2008 09:32:43 Gelesen: 39733# 8 @  
Kaum zu glauben !

Angola Mi 1350 und Mi 1351 Afrikanische Basketball-Meisterschaft in Lunada.

Werte im Michel sind angegeben als 1 500 000.00 Kzr, was stimmem soll.

Der Wert aber auf den Marken ist aber 1.5000.000.00 Kzr !

Kaum zu glauben !

Erich


 
Jo Ger Am: 22.04.2010 21:47:22 Gelesen: 38801# 9 @  
@ Henry [#3]

Ich möchte widersprechen das Abarten und Plattenfehlern nicht Hilfsmittel sind beim determineren.

Sehe und lesen alle Argen u.a. Arge Bauten 1948.

m.fr.Gr.

Jo Geraedts
 
muemmel Am: 22.04.2010 22:42:20 Gelesen: 38790# 10 @  
Guten Abend allerseits,

hierbei handelt es sich um ein nicht endend wollendes Thema, das leider auch immer wieder zu Verwirrungen führt. Ich will mal versuchen, dieses komplizierte Thema ein wenig einzuordnen.

Abarten ist als "Oberbegriff" zu sehen und beinhaltet alle möglichen Abweichungen des Druckbildes, der Zähnung, des Wasserzeichens usw.

Als häufigste "Abart" dürfte wohl der Plattenfehler in Erscheinung treten, wobei diese Bezeichnung beinhaltet, dass es sich um einen Fehler der Druckplatte handelt. Mit anderen Worten, die Druckplatte wies bereits auf einem oder mehreren Feldern eine Abweichung auf. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ebene Druckplatten des Platten- bzw. Bogendrucks handelt oder um solche des Walzen- bzw. Rollendrucks. Solche kommen bei beiden Druckverfahren vor. Am bekanntesten dürften wohl in dieser Hinsicht die Plattenfehler der Bautenserie der Bizone sein. Aber auch die Ausgaben der Französischen Zone, der Berliner Bautenserie I und der Rosettenausgabe des Deutschen Reichs sind hier zu nennen.

Der Begriff "Plattenfehler" besagt also nichts anders, dass die Druckplatte bereits fehlerbehaftet war. Doch damit nicht genug, es wird auch nach primären, sekundären und tertiären Plattenfehlern unterschieden.

- primäre Plattenfehler sind bereits im Urklische vorhanden und wiederholen sich entsprechend dem Plattenaufbau im Bogen. Solche werden auch als (Feld)merkmale 1. Ordnung bezeichnet.

- sekundäre Merkmale sind Beschädigungen, die während oder nach Montage der Druckplatte, aber vor Druckbeginn auftraten (Merkmale 2. Ordnung).

- tertiäre Merkmale sind auf eine Beschädigung der Druckplatte zurückzuführen, die während des Drucks entstanden (Merkmale 3. Ordnung).

Soviel zunächst zum Begriff "Plattenfehler".

Darüber hinaus gibt es eine Fülle weiterer "Abartigkeiten", auf die ich aber hier zunächst nicht weiter eingehen möchte, da der Beitrag dann mehrere Seiten füllen würde. Was jedoch nicht heißen soll, das ich damit das Thema beende. Weitere Beiträge werden also folgen.

Bis dahin zackige Grüße
Harald
 
Henry Am: 23.04.2010 09:03:54 Gelesen: 38764# 11 @  
@ Jo Ger [#9]

Hallo Jo,

es gibt nichts zu widersprechen, ich habe das ja nie behauptet. Mir ging es nur um die richtige Definition des Begriffs "Abart", wobei Harald in [#10] in dankenswerter Weise noch eine feinere Aufschlüsselung vornimmt. Ich sehe in diesem Beitrag meine Äußerung in [#3] aber nur bestätigt. Im übrigen hat Harald bezüglich des erforderlichen Platzbedarfs bei einer ausführlichen Darlegung sehr wohl recht, weshalb kurze Statements immer das Risiko tragen, dass sie wegen der fehlenden Feinheiten als "falsch" eingeordnet werden.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
muemmel Am: 24.04.2010 22:06:21 Gelesen: 38720# 12 @  
Guten Abend an alle Jäger der Abartigkeiten,

anhand der primären Plattenfehler bzw. Feldmerkmale der Berliner Bauten I habe ich hier als Beispiel mal etwas zurecht geschnitzt. Ich hoffe gar sehr, dass alles lesbar ist.



In Wirklichkeit ist das ganze Herstellungsverfahren einer Markenausgabe natürlich noch wesentlich umfangreicher. Aber um die Sache nicht zu überfrachten, habe ich mich auf die wesentlichen Dinge beschränkt.

Einen schönen und sonnigen Sonntag noch
Harald
 
Algebra Am: 27.04.2010 17:19:32 Gelesen: 38636# 13 @  
Plattenfehlerangaben der Dauerserie Walter Ulbricht sind beim Michel-Spezial eine unsichere Angelegenheit. 2008 lautete die Devise: Katalogisiert sind nur echte und auffällige Plattenfehler. So kam 2008 der 846PFII aus dem MH 4b in den Michel. Erstes "E" in DEMOKRATISCHE"verstümmelt. Das dies kein PF. war, erkannten auch nicht Fachleute.

Mit den Plattenfehlern PF 846 VII-X kamen dann Rollenmarken mit Merkmalen in den Katalog, die wirklich nur Druckzufälligkeiten darstellten.

Der Gipfel war dann die 848 PFIII Null der Wertziffer "20" oben offen. Sie war mit 200,00 M€ gelistet und war doch nur eine Druckzufälligkeit!! 2009 plötzlich die Kehrtwende. Michel betont die Abweichungen hätten sich als Druckzufälligkeiten erwiesen. Fachleute wußten dieses schon viel früher. Wer da schon investiert hatte, war nun der Geprellte.

Man kann also nur gespannt sein was demnächst gestrichen wird. Eine Frage wird erlaubt sein, wer bestimmt eigentlich was ein Plattenfehler, Druckzufälligkeit oder Feldmerkmal ist?

Auf Antworten bin ich gespannt.

Algebra
 
petzlaff Am: 27.04.2010 19:08:36 Gelesen: 38620# 14 @  
@ Algebra [#13]

Da gibt es eine schöne Definition, derer sich fast alle maßgeblichen Kataloghersteller angeschlossen haben:

-- Ein PF muß für einen normalsichtigen Menschen ohne Hilfsmittel gut erkennbar sein --

Hilfsmittel sind in diesem Sinn z.B. Lupe, Brille, Mikroskop oder auch vergrößerter Scan.

Natürlich steht außer Frage, dass es auch zahlreiche PFs gibt, die nicht unter diese katalogtechnische Einschränkung fallen. Auf alle Fälle muss die Herkunft von echten Plattenfehlern (egal ob ohne Brille sichtbar oder nur als Fliegenschiss unter dem Mikroskop erkennbar) eindeutig nachweisbar sein - ansonsten DZF oder Plattenbeschädigungen, wie in einem anderen Beitrag oben sehr schön beschrieben - auch darunter gibt es Fliegenschiß, und manches, was von z.B. der Bundesdruckerei als Plattenfehler bestätigt wird ist tatsächlich nur eine Beschädigung und kein Fehler. Interessant wird es wieder, wenn Beschädigungen deutlich erkennbare Retuschen zur Reparatur nach sich ziehen. So etwas findet man häufig bei Stichtiefdruckmarken diverser Länder.

Am allerbesten ist es, wenn man die "Abnormalitäten" eindeutig einer Bogenposition zuordnen kann.

Ich suche auch gern (mit Brille und Lupe) nach Druckabnormalitäten - das macht unglaublichen Spaß. Den hochauflösenden Scan benutze ich dann dazu, um die Spreu vom Weizen zu trennen und nicht, um noch mehr eigentlich Unsichtbares zu finden - auch mit Brille und Lupe sitzt man häufiger als es einem lieb ist einer Fehleinschätzung auf. :-)

LG, Stefan
 
Henry Am: 27.04.2010 19:17:08 Gelesen: 38617# 15 @  
@ Algebra [#13]

Meine Meinung: Mit Sicherheit könnte einen Plattenfehler nur der bescheinigen, der im Besitz der Platte mit diesem Fehler ist. Schon wenn eine Korrektur (Retusche) erfolgte, trifft das nicht mehr zu. Dann müsste aber irgendwo auch ein Protokoll verfügbar sein, das als Grundlage für eine Bescheinigung dienen kann. Hier könnte nur der Besitzer dieses Protokolls nachweisbar bescheinigen.

Die Aussage der Bundesdruckerei ist mit Vorsicht zu genießen, auch wenn hier eine Unparteilichkeit gegeben ist. Allerdings bescheinigt die Bundesdruckerei nur anhand von Archivbögen. Und wenn die eben nur eine Druckzufälligkeit aufweisen, wird daraus leicht fälschlicherweise ein Plattenfehler. Damit ist m.E. klar, dass Plattenfehler nur anhand der Originalplatte oder Protokollen bescheinigt werden können. Alle anderen Druckabweichungen sollten dann als Druckzufälligkeiten gelten, bis sich andere Nachweise finden.

Die Bestimmung eines Feldmerkmales definiert sich durch den Ort des Auftretens. Dabei spielt es noch nicht einmal eine Rolle, ob es eine Gesamtauflage oder nur eine Teilauflage betrifft. Diese Bestimmung kann also jeder treffen, der ein zweifelfreies Belegstück zur Verfügung hat.

meint
Henry
 
Lumpus2000 Am: 27.04.2010 20:21:53 Gelesen: 38606# 16 @  
Nachtrag zu meinem Beitrag vom 09.04.2008:

Der neue Link zur angesprochenen Seite ist: http://www.philaforum.com/forum/thread.php?threadid=6149

Was die "Ernennung" von Plattenfehlern angeht, ist die Michel-Redaktion natürlich auf Hilfe angewiesen. Das Gute ist, das wir im Zeitalter des Computers alle wesentlich schneller Informationen austauschen können. Das ganze hat zur Folge das im letzten und in diesem Jahr eine erhebliche Anzahl von Plattenfehler-Neuaufnahmen (in meinem Sammelgebiet DDR) erfolgen konnte.

Bei den DDR Fehlern gibt es leider keine "Bundesdruckerei" die man nach Fehlern befragen kann (die letzten paar Ausgaben mal ausgenommen). Hier kann eine Bestätigung als Plattenfehler nur mit Hilfe von vielen vielen Marken, und vielen vielen fleißigen Mithelfern erfolgen. Um eine Druckzufälligkeit auszuschließen, muß ein entsprechender Fehler in allen Erhaltungsformen öfters vorkommen, also in postfrisch, Massen-Bogenabstempelung (BST), ausgabebezogener Sonderstempel (SST) und mit Bedarfsstempel von verschiedenen Postämtern.

Was das rausnehmen von Plattenfehlermn aus dem Michel angeht, bin ich selbst mal gespannt wie lange es noch dauert bis wir das bei ein paar "Fehlern" hin bekommen haben. Heiße Kandidaten sind hier z.B. DDR

608AI "entstelltes Gesicht" DZF bei kleiner Auflage
879I "ohne Kokarde und Mützeninschrift" Forschung läuft noch
943I und 943II sind eindeutig Putzen auf der Marke.
und noch einige.

Und wer sich jetzt fragt "wer ist der Kerl" oder "wer ist WIR" ?

Wir, das sind die Jungs (und ich) aus der Forschungsgruppe: „Besonderheiten und Plattenfehler bei DDR Sondermarken“ von der Arbeitsgemeinschaft DDR-Spezial. :-)

Viele Grüße
vom Swen
 
chuck193 Am: 24.09.2010 15:53:44 Gelesen: 37901# 17 @  
Hallo Platten / Druckabweichung Sammler,

bei dieser Mi 620, handelt es sich hier um einen feinen Bruch der Platte oder nur Druckabweichung. Hier in Canada, würde das oft als Hairline bezeichnet.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
erron Am: 24.09.2010 22:01:27 Gelesen: 37874# 18 @  
@ chuck

Bei dieser Marke gibt es nur den bestätigten Plattenfehler: gebrochener linker Turm. Siehe Scann mit eingezeichneten PF II: gebrochener linker Turm.



Diesen "Haarriss" bei deiner Marke würde ich als Druckzufälligkeit bestimmen.

mfg

erron
 
chuck193 Am: 25.09.2010 02:03:20 Gelesen: 37848# 19 @  
@ erron [#18]

Hi Erron,

ja der Marken Fehler am Turm ist mir auch bekannnt, dann werde ich meine Marke als unbestimmt mit den Druckabweichungen aufheben.

Vielen Dank, schöne Grüsse,
Chuck
 
AfriKiwi Am: 25.09.2010 04:05:15 Gelesen: 37847# 20 @  
@ erron [#18]
@ chuck193 [#19]

Hallo Ihr Beiden,

ich sehe wohl diesen 'Haarriß' !

Erich
 


chuck193 Am: 11.10.2010 18:55:15 Gelesen: 37653# 21 @  
INFLA Marken Druckabweichung

Hallo die INFLA Sammler,

sind die Infla Marken, wie die Mi 250 mit Fasern bekannt? Oder ist bei dieser Marke ein roter strich schon mal aufgefallen, wer hat Auskunft ?

Viele Grüsse,
Chuck


 
erron Am: 11.10.2010 22:01:23 Gelesen: 37620# 22 @  
@chuck

Nein, noch nicht aufgefallen und auch nicht bekannt.

Tippe auf eine Druckzufälligkeit. Ein Plattenfehler ist das auf keinen Fall.

mfg

erron
 
chuck193 Am: 12.10.2010 01:09:50 Gelesen: 37605# 23 @  
@ erron [#22]

Hi Erron,

einen Platten / Druckfehler habe ich auch ausgeschlossen, eine Abart, ja.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
spain01 Am: 26.02.2011 23:27:51 Gelesen: 36249# 24 @  
@ muemmel [#12]

Vielleicht gibt es bald eine eigene Seite zu den Plf´s der Berliner Bauten. War früher wirklicher Profi darin, aber seit meinem Umzug nach Spanien hat das leider durch Leben und Arbeiten in einem anderen Land stark nachgelassen. Dennoch habe ich sicherlich das Eine oder Andere "Schmankerl" noch in meiner umfangreichen Sammlung. Mal sehen, ob hier was daraus wird.

Gruss
Michael
 
petzlaff Am: 27.02.2011 07:43:34 Gelesen: 36235# 25 @  
@ chuck193 [#23]

Das ist ein Fussel auf der Druckplatte - also nicht einmal eine Abart.

LG, Stefan
 
muemmel Am: 11.07.2012 21:07:17 Gelesen: 32177# 26 @  
Der feine Unterschied: Abart, Plattenfehler oder Druckzufälligkeit?

Diese Begriffe tauchen im Forum auch in anderen Rubriken immer wieder auf, wobei einige Forumler nicht immer wissen, um was es sich wirklich handelt. Dies bitte nicht als Vorwurf auffassen, denn die Zuordnung in die eine oder andere Kategorie ist auch für Spezialisten nicht immer ganz einfach. Dennoch möchte ich hier versuchen, ein wenig Licht in das Dunkel der Abartigkeiten zu bringen.

Zunächst stellt selbstverständlich alles, was von normalen Marken abweicht in irgend einer Form eine Abart dar. Da gibt es Doppeldrucke, Doppelzähnungen, versetzte Zähnung, ausgefallene Zähnung, Flatterzähnung, Wasserzeichenabarten und natürlich die ganzen Abarten beim Markenbild. Aber da beginnt dann auch schon die Krux, denn was ist ein Plattenfehler, eine Druckzufälligkeit, ein Feldmerkmal oder sonst irgend etwas. Da ich, wie etlichen bekannt, seit Jahren auf die Rosettenmarken des Deutschen Reiches (313–330) spezialisiert habe, wird der überwiegende Teil aus diesem Spektrum stammen. Dies heißt aber nicht, dass die hier vorgestellten Dinge ausschließlich auf diese Ausgabe zutreffen. Sie sind durchaus übertragbar auf andere Bereiche bzw. Sammelgebiete.

Doch zunächst zu den Begriffsbestimmungen:

Plattenfehler sind Druckabweichungen, die eindeutig einem bestimmten Feld eines Schalterbogens zugeordnet werden können. Hierzu bedarf es aber einer weiteren Spezifizierung, denn es gibt solche Plattenfehler – auch (Feld)merkmale genannt –unterschiedlichen Ursprungs.

Primäre Merkmale sind bereits im Druckklischee vorhanden und wiederholen sich entsprechend des Plattenaufbaus im Bogen. Diese werden auch als Merkmale 1. Ordnung bezeichnet.

Sekundäre Merkmale sind Beschädigungen, die während oder nach der Montage der Druckplatten, aber vor Druckbeginn auftreten (Merkmale 2. Ordnung).

Tertiäre Merkmale sind auf Beschädigung der Druckplatten zurückzuführen, die während des Drucks entstanden sind (Merkmale 3. Ordnung).

Soweit mir bekannt, kennen die Spezialisten der Bautenserie der Bizone noch quartäre Merkmale, aber Näheres dazu entzieht sich meiner Kenntnis.

Darüber hinaus gibt es vielfältige Druckzufälligkeiten, die hier und da auftauchen, jedoch nicht einem bestimmten Bogenfeld zugeordnet werden können. Häufig sind diese auch durch das Druckverfahren bedingt.

Auf die Fliegen- oder Mückenschisse, die man allenfalls nur mit einem Mikroskop erkennen kann, möchte ich hier nicht weiter eingehen, was aber nicht heißen soll, dass ich Leute, die solche Dinge lieben, verachte. Die Philatelie ist dermaßen vielseitig und jeder mag das sammeln, was ihm Freude bereitet.

Einiges zu diesem Thema hatte ich früher hier schon mal geschrieben und weitere Beiträge angekündigt, was dann aus irgendwelchen Gründen unterblieben ist. Aber da ich nicht mehr viele Inflationsbelege vorstellen kann, diesmal also: Fortsetzung folgt (versprochen).

Soviel für heute zum Thema.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 12.07.2012 20:05:57 Gelesen: 32115# 27 @  
Guten Abend,

als erste "Abartigkeit" stelle ich hier einen Doppeldruck vor:



(Quelle: INFLA-Band 67)

Die Rosettenmarken wurden in zwei Druckgängen hergestellt. Zuerst der Druck des Markenbildes und anschließend der Wertdruck. Letzterer ist hier deutlich versetzt gleich zweimal erfolgt. Wenn der Markenbogen aus irgendwelchen Gründen in der Druckpresse hängen blieb, konnte so etwas schon mal passieren.

Schönen Gruß
Harald

(der für morgen aufgrund der angesagten Regengüsse langsam auf Kiemenatmung umstellt)
 
muemmel Am: 14.07.2012 23:28:29 Gelesen: 32028# 28 @  
Hallöle,

die Umstellung auf Kiemenatmung war glücklicherweise nicht vonnöten. Der Einkauf der Semmeln verlief während einer Trockenphase.

Heute gibt es denn einen vertikal versetzten Wertdruck in extremer Form:



Normalerweise hätte solches als Makulatur aussortiert werden müssen, aber aufgrund der damaligen Hektik konnten die Damen der Qualitätskontrolle auch schon mal Augenschmerzen bekommen.

Grüßle
Harald
 
Stefan Am: 15.07.2012 18:45:24 Gelesen: 31988# 29 @  
Auf dem heutigen Tauschtagbesuch in Bottrop wurden mir Marken zur Durchsicht in die Hand gedrückt, dieses Mal nicht gesteckt in Alle-Welt-Briefmarkenalben sondern in einer großen Plastiktüte als eher undurchsuchte Kiloware zu 1,5 kg.

Darin fand sich die nachfolgende Passerverschiebung (Druckzufälligkeit) aus Indien, entwertet vermutlich im Jahr 2005. Die Briefmarke zeigt das Taj Mahal aus Agra in Indien (Ausgabejahr vermutlich 2004).



Hat jemand die Normalausgabe als Vergleich parat? :-)

Gruß
Pete
 
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