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Thema: Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh
Das Thema hat 72 Beiträge:
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Richard Am: 26.08.2013 19:37:10 Gelesen: 43256# 1 @  
Sie finden die Antworten an die Vorstandskandidaten in den folgenden Beiträgen:

Beitrag [#1] (mittlerer Teil): Uwe Decker vom Team Decker

Beitrag [#1] (unterer Teil): Michael Lenke vom Team Bergmann

Beitrag [#7] Franz-Karl Lindner vom Team Bergmann

Beitrag [#23] Dr. Eckart Bergmann vom Team Bergmann

Beitrag [#36] Walter Benatek vom Team Bergmann

Beitrag [#70] Franz-Josef Pütz vom Team Bergmann

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Liebe Mitglieder des BDPh und der Philaseiten,

am 12.08.2013 haben wir zeitgleich alle 10 Kandidaten aus den zwei Teams für den am 12.10.2013 zu wählenden Vorstand des BDPh einzeln angeschrieben und folgende Fragen gestellt:

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Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh

Wie der Presse und dem Internet zu entnehmen ist, bewerben Sie sich zur Wahl als Vorstandsmitglied des BDPh.

Wir würden gerne auf Philaseiten.de, dem Philatelieportal mit über 3.200 Mitgliedern, davon rund 1.500 Mitglieder des BDPh, im Vorfeld über Ihre Kandidatur berichten und Ihnen dazu einige Fragen stellen.

Sinn und Zweck ist den auf unseren Seiten vertretenen Direktmitgliedern und Vereinsvertretern bereits vor den BDPh Vorstandswahlen die Gelegenheit zur Meinungsbildung, zu Fragen und zur Diskussion zu bieten, damit diese sich Gedanken zum Stimmverhalten auf Orts- und Landesebene oder direkt in Heidenheim machen können.

Hier die uns interessierenden Fragen, mit der Bitte um klare statt allgemeiner Antworten, wobei Sie frei sind, die Fragen nur zum Teil beantworten.

(1) Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

(2) Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

(3) Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

(4) Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

(5) Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

(6) Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

(7) Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

(8) Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

(9) Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

(10) Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Bitte geben Sie uns Ihre Antworten per Mail in den nächsten 10 Tagen. Wir werden diese anschließend auf unserer Internetseite veröffentlichen. Eine Abstimmung der Antworten mit denen anderer Kandidaten oder gar eine gemeinschaftliche Antwort liegt nicht im Sinne unserer Mitglieder.

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Vom in der Presse so genannten "jungen Team" hat Uwe Decker stellvertretend für alle in der folgenden Antwort genannten Vorstandskandidaten wie folgt geantwortet:

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Warum glauben sie, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

In den letzten Monaten werden wir von verschiedenen Personen in der Öffentlichkeit als unerfahren und „Junge Kräfte“ bewusst dargestellt. Das beabsichtige Ziel mit diesen Äußerungen ist eindeutig.

Wir sind jedoch keine Gruppe von Jugendlichen, die an Selbstüberschätzung leiden, sondern alles gestandene Personen im Alter um die 50, die in der Regel seit 30 Jahren im Beruf stehen, teilweise als selbständige Unternehmer oder auch in leitenden Funktionen in Unternehmen tätig sind. Uwe Decker steht seit fünf Jahren an der Spitze des mitgliederstärksten Verbandes des BDPh's, dem Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine. Zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit dem plötzlichen Tod von Torsten Pelant als kommissarischer 1. Vorsitzender. Thomas Höpfner ist bereits seit sieben Jahren im Vorstand des Landesverbandes Bayerischer Philatelisten-Vereine Fachstellenleiter Ausstellungswesen. Alfred Schmidt ist vor wenigen Tagen als Juror in Bangkok/Thailand zurückgekommen und hat exzellente internationale Kontakte. Helma Janssen gehört seit bereits 12 Jahren dem Bundesvorstand an. Von daher sind wir froh, dass wir mit Michael Fukarek einen Mann haben, der noch unbeeinflusst den Blick von außen mitbringt.

Ressorts und Aufgabenverteilung wird wie folgt festgelegt:

Uwe Decker – Kandidat für das Amt des Präsidenten
Zuständig für die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Finanzen, Deutsche Post AG, anderen Verbänden und Institutionen im In- und Ausland. Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Alfred Schmidt – Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten
Forschung und Literatur, Fälschungsbekämpfung und Sammlerschutz

Michael Fukarek – Kandidat für das Amt des Schatzmeisters
Finanzen

Helma Janssen – Kandidatin für das Amt der Beisitzerin
Jugend, Familie und Bildung

Thomas Höpfner – Kandidat für das Amt des Beisitzers
Ausstellungs- und Jurywesen

Die meisten Bundesstellenleiter haben bereits signalisiert, dass sie nach der Wahl in Heidenheim gerne für den BDPh weiter arbeiten möchten. Für den Bereich Neue Medien konnte Michael Lenke dazu gewonnen werden. Damit wird die hohe Fachkompetenz für den Verband erhalten bleiben und kann weiter ausgebaut werden.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Das dürfen Sie gerne in eigene Worte fassen:

Beigefügt ist das Konzept einer aktuellen Marketing Kampagne, die im Verbandsgebiet Südwest zur Umsetzung kommt. Die Vereinsvorsitzenden wurden per email oder Brief informiert und um Mitwirkung gebeten. Parallel erfolgt die Veröffentlichung in unserer Verbandszeitschrift Südwest Aktuell und auf unserer Homepage (http://www.briefmarken-suedwest.de ). Somit sind wir kommunikativ direkt bei den Mitgliedern und der „Filter“ Vereinsvorsitzender ist entsprechend gering. Das Konzept wurde zum bundesweiten roll-out angeboten und bereits vom Verband Nordwestdeutschland hinsichtlich der Presseinfos umgesetzt. Die Verbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und NRW haben bereits ebenfalls ihre Mitwirkung signalisiert.

Ferner erhalten Sie auf dem Postweg einen Pressespiegel mit 32 Veröffentlichungen und einem sechs-minütigem Fernsehbeitrag zum Vertrieb der Hohenzollern Marke im Jahre 2006. Mit unserer speziellen Homepage erreichten wir damals Nachfrage in ganz Europa und Kanada. Der Verein erhielt so viel Frischblut, dass er seit diesem Zeitraum einen Mitgliederbestand von ca. 100 hartnäckig hält. Die Kasse ist seither prall gefüllt, so dass nächstes Jahr das 50-jährige Bestehen mit einem großen Fest gefeiert werden kann und der ganze Südwesten durch das Ausrichten des LV-Tages 2014 zu Gast sein wird.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Dem Bundesvorstand obliegt es, die grundsätzliche Bedeutung der Philatelie in der Gesellschaft in den entsprechenden Gremien und Kreisen zu kommunizieren und zu publizieren. Das Hauptpotenzial liegt hierbei sicherlich aufgrund der demographischen Entwicklung in der Altersgruppe der 55 - 65-jährigen Männer und insbesondere auch Frauen. Bei überregionalen philatelistischen und nicht-philatelistischen Veranstaltungen gilt es, nicht organisierte Sammler und Nicht-Sammler für unsere Gemeinschaft zu gewinnen. So konnte sich bislang schon die Gruppe der BDPh-Direktmitglieder gegen den allgemeinen Mitgliederrückgang behaupten und legte von Juni 2012 bis Juni 2013 um 6 % auf mittlerweile rund 2.700 Mitglieder zu.

Eine Stufe darunter gilt es vor allem die Vereine mit Ideen zu Themen und Veranstaltungen zu motivieren und aktivieren. (siehe oben, Organisation und Werbung) Nur aktive Vereine sind fit für die Zukunft, die anderen schlafen zunehmend ein. Aktive Vereine haben weitaus geringere Probleme bei der Mitgliederentwicklung.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Bei der Wahl unseres Teams wird insbesondere sichergestellt sein, dass die persönliche Chemie der handelnden Personen von BDPh und DPhJ stimmt. Eine Grundvoraussetzung für eine harmonische Zusammenarbeit. Die bislang bereits hervorragende Arbeit von Helma Janssen und Siegfried Dombrowski gerade im Bereich Schule und Philatelie muss nicht nur fortgesetzt, sondern vor Ort in der Breite seine Wirkung entfalten. Gerade dafür kommt der DPhJ mit seinen Landesringen und den Ortsvereinen eine noch höhere Aufgabe zur Mitwirkung zu.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Alle Personen des Kandidaten Teams sind sich der Aufgabe und den Anforderungen bewusst und haben das mit ihrem familiären Umfeld abgestimmt. Bisherige Verbandstätigkeiten und Aufgaben fallen entsprechend weg und einige Dinge können auch zeitoptimiert gestaltet werden. So hat das Kandidatenteam z.B. die Presseveröffentlichung in der September Ausgabe der „Philatelie“ in einer 60–minütigen Skype-Konferenz besprochen. Ganz ohne Reiseaufwand und Kosten.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Die Gleiche, wie bislang auch: Nur in einer großen und starken Gemeinschaft können wir unsere Interessen vertreten und werden entsprechend wahrgenommen.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Diese Themen sind sehr wichtig und in unserem Team wird dazu ein EDV-Profi, Michael Lenke, als Bundesstellenleiter aufgenommen. In dieser Funktion ist er befreit von den klassischen Vorstandstätigkeiten und kann sich den Dingen widmen, die er aufgrund seines Berufes exzellent beherrscht und in den Verband einbringen möchte. Der BDPh wird sich schrittweise diesen Themen annehmen. Schrittweise deswegen, weil zuerst eine gewisse Anzahl von Mitgliedern mit diesen Medien vertraut sein müssen. Internet und Foren sind jetzt nicht mehr so neu und haben die entsprechende Verbreitung. Der Umgang mit Apps und iPads dürfte gerade im Bereich des Möglichen sein, während der BDPh bei Facebook erst 143 Freunde hat. Es gilt hier differenziert entsprechend dem Aufwand und Nutzen vorzugehen.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

In den privat betriebenen Foren gibt es leider immer häufiger Mitspieler die meinen, dass laute Musik besonders schön ist. Auf diese Art der Konfrontation können sicherlich alle Beteiligten verzichten.

Es gibt Sammler die sich in ihrer Freizeit alleine beschäftigen und vor allem zu Hause mit ihrem PC die nötigen Informationen zu ihrem Hobby beschaffen. Die andere Gruppe betreibt ihr Hobby lieber in der Gemeinschaft und schließt darüber hinaus noch persönliche Freundschaften. Dafür gibt es Vereine und Arbeitsgemeinschaften. Die Kunst wird sein, beide Interessen zusammen zu führen und auch die Schnittmenge dieser beiden Gruppen möglichst optimal zu bedienen.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Bei der inhaltlichen Gestaltung hat jeder der rund 40.000 Mitglieder seine eigene Meinung bzw. seine eigenen Vorlieben. Die Redaktion hat einen detaillierten Vertrag in dem die Gestaltung für die einzelnen Themenbereiche bis ins Detail mit den entsprechenden Seitenanzahlen geregelt ist. Somit ist gewährleistet, dass alle Bereiche, aus dem Bundesvorstand, den Verbänden, den Vereinen. Postgeschichte, Thematik, Übersee, Deutschland, ATM, Veranstaltungen, Vorberichte, Nachberichte, Anzeigen usw. usw. in einem geregelten Mix erscheinen. Dass dabei nicht für jeden alle Inhalte von gleichem Interesse sind ergibt sich von selbst und wird auch sicherlich in der Zukunft nicht möglich sein. Erst im Februar diesen Jahres ist eine Elefantenrunde von allen Beteiligten, also Verbände, BDPh Vorstand, Stiftung, Redaktion und Herausgeber zusammen gesessen und hat darüber getagt. Diese Abstimmungen wird es auch in der Zukunft geben, um eventuelle Fehlentwicklungen anzupassen.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Selbstverständlich wird jedes Vorstandsmitglied einzeln gewählt. Allerdings ergibt sich die Weichenstellung bereits nach dem ersten Wahlgang. Wenn ich bei der Wahl des Präsidenten unterliege, werden die Kandidaten meines Teams nicht zur Wahl zur Verfügung stehen. Sollte ich gewinnen, ist davon auszugehen, dass die Wähler die mich unterstützt haben, auch meine Wunschkandidaten wählen. Schließlich soll ein funktionsfähiger und harmonierender Vorstand gewählt werden. Wir stehen für ein einheitliches Konzept und für eine gemeinsame Philosophie.

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Soweit die Antworten von Herrn Decker, stellvertretend für sein Team Alfred Schmidt, Michael Fukarek, Helma Janssen und Thomas Höpfner.

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Enttäuschend war die Reaktion des zweiten Teams mit Dr. Eckhard Bergmann als Kandidat zum Vorsitzenden, Franz-Karl Lindner als Vizepräsident, Walter Bernatek als Schatzmeister und Franz-Josef Pütz als Beisitzer, die es allesamt vorgezogen haben, sich zu den gestellten Fragen nicht zu äußern.

Lediglich Michael Lenke als fünfter hinzu gekommener Kandidat des Teams Bergmann hat heute eine ausführliche Stellungnahme gemailt:

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Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Ich bin auf Grund meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung und insbesondere auf Grund meiner Spezialisierung – Informationstechnik, neue Medien, etc. – für eine derartige Tätigkeit befähigt. Die Führung einer solchen Organisation ohne umfassende Kenntnisse und Erfahrung in Informationstechnik und neuen Medien ist heutzutage nicht mehr möglich. Der Zugriff auf ein derartiges KnowHow ist für einen modernen Verband von entscheidender Bedeutung.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Ich habe eine Führungsausbildung und bin seit 30 Jahren selbstständig – dabei sowohl alleinverantwortlich und auch im Team erfolgreich tätig.

Ich habe in diversen EDV-Projekten und Projekten im Internet meine Erfahrung bewiesen.

Werbung überlasse ich Spezialisten. Ich maße mir nicht an alles zu können.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Ein BDPh-Vorstand kann nicht die mediale Entwicklung der jungen Generation zurückdrehen.

Philatelie als Selbstläufer, die allein den Blick in die Welt ermöglicht, gibt es nicht mehr. Bei vielen jungen Leuten haben sich die Schwerpunkte allein in Richtung des maximalen eBay-Verkaufserlöses für Opas Sammlung verschoben.

Man muss neue Wege finden, um Interessen zu wecken – in jedem Alter. Dies muss allerdings besonders dort geschehen, wo potentielle Interessenten angesprochen werden können – vor Ort in Vereinen und Argen. Es ist ein bequemes Wunschdenken und verschiebt die Verantwortung ungeeignet, wenn man annimmt, dass zentrale Aktionen und plakative Werbung des Verbandes der Basis Zulauf bringen. Die Gruppe ist der alleinige Garant für einen Zusammenhalt, der andere inspiriert.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Wenn man weiß, über welche DPhJ und welche Mitgliederzahlen man redet, wird man wissen, wie man die DPhJ sicher optimal unterstützen kann. Solche Informationen liegen mir nicht vor.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Ich sehe nichts, was mich außer Stande setzen könnte. Bisherige Vorstände haben es auch überlebt.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Die Philatelie braucht den BDPh als starken Interessenvertreter gegenüber den verschiedensten Behörden, Firmen, Verbänden und sonstigen Organisationen. Er ist der zentrale Ansprechpartner in Fragen rund um die Philatelie. Ohne die Koordination und Führung eines starken Zentralverbandes leidet die Schlagkraft unter dem „provinzdenken“ vieler Einzelakteure.

Der BDPh muss wieder internationales Gewicht in den philatelistischen Organisationen bekommen.

Ohne einen starken Zentralverband, der in der Lage ist große Veranstaltungen optimal zu koordinieren, wird es keine hochklassige Philatelie in Deutschland mehr geben, weil die Öffentlichkeit nicht mehr stattfindet.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Siehe meine Anmerkungen zur ersten Frage.

Bei Facebook werden Sie mich persönlich aus Datenschutzgründen nicht finden.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

Siehe BDPh-Forum.

Ich halte allerdings nichts davon, dass sich ein Vorstand in Internetforen laufend für seine Arbeit zur rechtfertigen hat. In vielen Fällen wird eine sachliche Diskussion durch Extrempositionen – oft unbeteiligter Dritter – unmöglich gemacht.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Warum? Was möchten Sie gern ändern? Die „Philatelie“ spiegelt wieder, was viele fachlich beitragen und auch was sich im Umfeld der Philatelie ereignet. Beides ist in ausgewogener Form wichtig.

Ohne eine „Philatelie“ - in einer so erfolgreichen Form wie es sie heute gibt - hätte der BDPh eines seiner Standbeine verloren. Über Inhalte kann man streiten, über die „Philatelie“ nicht.

Auch bei der „Philatelie“ muss allerdings das neue Zeitalter in den Medien Einzug halten.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Ich bewerbe mich für eine Aufgabe in der Führung des BDPh. Ob ich dies in einem Team tue, ist zweitrangig für mich. Wenn ich allerdings den Eindruck bekomme, dass Blockwahl wichtiger ist als Qualifikation, dann werde ich meine Haltung überdenken.
 
stephan.juergens Am: 26.08.2013 21:24:05 Gelesen: 43192# 2 @  
Hallo Richard,

verstehe ich das richtig, dass Michael Lenke "Mitglied" in beiden Teams ist?

Gruß
Stephan
 
heku49 Am: 26.08.2013 21:43:13 Gelesen: 43173# 3 @  
Hallo Stephan,

soweit ich es verstehe gehört Michael Lenke zum Team Bergmann.

Gruß Helmut
 
Aleks Am: 26.08.2013 22:16:49 Gelesen: 43126# 4 @  
Das ist vielleicht etwas missverständlich.

Ich kandidiere im Team Bergmann für einen Beisitzerposten im Vorstand. Uwe Decker hatte mich schon früher angesprochen, ob ich bereit wäre Verantwortung für spezielle Bereiche zu übernehmen. Ich kandidiere aber nicht für ein Vorstandsamt in seinem Team, das war nie im Gespräch.

Das schließt sich für mich nicht gegenseitig aus. Ich bin bereit meine Qualifikation in den BDPh einzubringen. Ich lehne allerdings Blockwahlen ab, auch wenn es formal vielleicht keine Blockwahlen werden. Bei einem solchen Vorgehen werden Bewerber des anderen Blockes trotz ihrer Qualifikation abgewertet.

ml
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 09:05:17 Gelesen: 42980# 5 @  
Auch wenn ich mich eigentlich nicht wirklich einmischen möchte: Die Antworten von Herrn Decker sind ziemlich enttäuschend. Mit Neuen Medien hat er wohl nichts am Hut und er verwechselt die gute alte elektronische Datenverarbeitung (ein Begriff aus den frühen Siebzigern) mit "Neuen Medien". Das ist beinahe schon peinlich. Nichts für ungut - ich kenne niemanden persönlich, aber bei den Antworten scheint die Betriebsblindheit doch ziemlich durch. Schade eigentlich.

Fazit für mich ist klar: Ohne einige Kräfte "von Aussen" wird der BDPH den "Turnaround" nicht schaffen. Dass der Untergang noch lange auf sich warten lässt, ist nur den grossen Mitgliederzahlen zu verdanken.
 
uli Am: 27.08.2013 09:46:18 Gelesen: 42947# 6 @  
Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Am erschreckendsten und absolut katastrophal sind für mich die Antworten auf diese Frage. Anscheinend hat niemand eine Idee, geschweige denn eine Strategie, wie man Menschen zum Briefmarkensammeln motivieren und den Mitgliederschwund aufhalten, vielleicht sogar umdrehen kann. Für mich wieder einmal ein klares Zeichen, dass "die da oben" meilenweit von der Basis entfernt sind und die Zeichen der Zeit immer noch erkannt haben.

Gruß
Uli
 
Richard Am: 27.08.2013 10:25:08 Gelesen: 42911# 7 @  
Heute früh kamen die ausführlichen Antworten von Franz-Karl Lindner, dem bisherigen BDPh Vizepräsidenten:


Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Weil ich zum Teil langjährige Erfahrungen auf allen Ebenen der der Organisierten Philatelie habe. Seit 1975 Mitglied im Verein Soester Briefmarkenfreunde, dort seit 1979 Vorstandsmitglied und von 1984-1993 Vorsitzender, im Vorstand des Verbandes der Philatelisten in NRW 1986/88, von 1988-1991 Bundesstellenleiter Forschung, seit 1991 Vorstandsmitglied des BDPh, seit 1997 Vizepräsident. Seit längerem Mitglied im Kuratorium der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte, stellv. Mitglied des Kunstbeirates beim BMF; Leiter zahlreicher Rang 2 und Rang 2 Ausstellungen, Mitarbeiter bei Rang 1 –Ausstellungen, Mitorganisator von HV und Philatelistentagen; aktiv in den Bereichen Schule und Philatelie und bei FEPA-Projekten. Selbst Aussteller bis International. Internetaffinität (Mitinitiator von http://www.bdph.de ) und seither zuständig hierfür.

Beruflich leite ich seit über 20 Jahren eine Schule, bin also mit Leitungsaufgaben und Leitungserfordernissen mehr als vertraut.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Siehe oben (Organisation von Ausstellungen und phil. Projekten, berufliche Tätigkeiten).

Im Rahmen der o.g. von mir geleiteten Veranstaltungen waren erfolgreiche Werbekonzepte jeweils integriert. Öffentlichkeitsarbeit ist mir sowohl in meiner philatelistischen als auch in meiner beruflichen Arbeit sehr wichtig. Die Entwicklung von Werbekonzepten kann jedoch nicht im Alleingang bewältigt werden, sie geschieht im Team nach einer genauen Analyse der Bedingungen, Notwendigkeiten und insbesondere der Ziele.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Obwohl es sich plakativ anhört, ist der Mitgliederschwund nicht nur im BDPh sondern in zahlreichen Verbänden und Vereine mit anderen als philatelistischen Inhalten ein typisches Zeitzeichen. Der gesellschaftliche Wandel hin zu einer Gesellschaft, die sich nicht binden will, die Kurzlebigkeit in der Freizeitgestaltung bevorzugt, die sich alle möglichen Informationen nahezu kostenlos digital besorgen kann, macht einen Mitgliederzuwachs extrem schwierig.

Zudem hat die Philatelie, besser das Briefmarkensammeln in der heutigen Gesellschaft, ob Jung oder Alt, einen nicht hohen Stellenwert bzw. eine hohe Akzeptanz. Aufgabe wird es sein, das Image unseres Hobbys zu verbessern, indem dieses in der breiten Öffentlichkeit eine hohe Präsenz bekommt. Dies geschieht nicht durch große Ausstellungen (Rahmenwald) sondern durch die Präsentation von Sammlungen von und für jeden dort, wo Publikum angesagt ist. Dies bedeutet aber auch, dass die Werbung für unser Hobby, somit also auch Mitgliederwerbung, vor Ort stattfinden muss. Der BDPh wird Hilfestellung leisten in Form von Werbematerialien aller Art und finanzieller Unterstützung.

Außerdem wird es notwendig sein, Mitgliederwerbung über digitale Medien zu intensivieren, was dem Zeitgeist entsprechen würde (Internetmitgliedschaften, Internetvereine und/oder –ArGen). Hier muss und wird sich der BDPh auf neue Formen der Mitgliedschaft verständigen müssen.

Zudem muss der BDPh noch deutlicher als bisher nach außen darstellen, was der Mehrwert einer Mitgliedschaft ist.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Grundsätzlich muss das Verhältnis zwischen dem Dachverband und der DPhJ auf neue, vertrauensvolle Füße gestellt werden, wobei die DPhJ als Mitgliedsverband des BDPh selbstverständlich seine Eigenständigkeit bewahren sollte. Nach außen sollte jedoch darstellbar sein, dass die Philatelistenjugend zur organisierten Philatelie gehört, genauso wie alle anderen Mitglieder.

Projekte wie die von der Bundesstelle Jugend, Familie, Bildung hervorragend initiierten Aktionen für Schulen, deren Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler müssen weitergeführt werden. Die Kooperation mit der DPhJ kann und muss deutlicher intensiviert werden in Form gemeinsamer Präsenz auf Bildungs-, Buch- oder Spielemessen.

Auch die geplanten Aktionen der AK Jugend müssen von der Zusammenarbeit zwischen der DPhJ, dem BDPh und dem APhV profitieren und weitergeführt werden. Erste Absprachen wurden bereits getroffen.

Die Finanzierung der Jugendarbeit sollte nicht nur auf einer Pauschalisierung basieren, statt dessen zusätzlich auf finanzielle Förderung von akzentuierten Aktionen, die der Förderung der phil. Jugendarbeit dienen.

Der „Junge Sammler“ ist weiterhin notwendig, wobei allerdings die Frage zu stellen ist, ob man diese Jugendzeitschrift, nach einer den modernen Grundsätzen zur Gestaltung einer Jugendzeitschrift erfolgten Reform, nicht auch erwachsenen BDPh-Mitgliedern zur Verfügung stellen kann und sollte. Dieser Wunsch wurde bereits öfters geäußert.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Da ich bereits 16 Jahre lang das Amt des Vizepräsidenten des BDPh ausübe, weiß ich sehr genau, wie hoch der zeitliche Aufwand dieses Ehrenamtes – trotz Nutzung aller digitalen Möglichkeiten, ist. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für den BDPh arbeite, sei es am Computer, sei es auf Reisen zu diversen Veranstaltungen, sei es am Telefon. Der häusliche Aufwand beläuft sich durchschnittlich auf 3-4 Stunden; eine Vielzahl von Wochenenden verbringe ich für den BDPh außer Haus, hinzu noch etliche Tage oder Teile davon auch während der Woche; dies alles ist nur möglich, wenn die berufliche Situation dies zulässt (was bisher so war und auch weiterhin so sein wird; andere Situation im positiven Sinne nach meiner Pensionierung 2015) und die Familie mitzieht (Kinder mittlerweile außer Haus). Unter Berücksichtigung dieser Fakten, sehe ich keine Probleme, das Amt auch weitere 4 Jahre auszuüben.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

a. als Interessenvertreter des Sammlers gegenüber dem BMF, der Post, den andere phil. Partnerverbänden (BPP, BDB, APhV etc.)

b. als mitwirkende Instanz bei der Herausgabe der Postwertzeichen im Programm- und Kunstbeirat des BMF

c. als zentrale Koordinations- und Sammelstelle für alle phil. Fragestellungen, die der Vermittlung von Erkenntnissen und Wissen dient, gleichzeitig als Podium zum Austausch unter Gleichgesinnten

d. als Organisator und Ausrichter philatelistischer Veranstaltungen aller Art (national und international)

e. als Anbieter von Seminaren und ähnlichen Veranstaltungen zur Weiter- und Fortbildung der Mitglieder

f. als Sammlerschützer und Fälschungsbekämpfer verbunden mit Rechtsschutz für die Mitglieder

g. als Förderer von phil. Forschung und Sponsor bei der Herausgabe von Forschungsergebnissen und deren Verbreitung und Anzeige in der Öffentlichkeit (digitale Literatur-Nachrichten)

h. als Sammelstelle zur weltweiten Verbreitung von Informationen aus den Vereinen, Verbänden, ArGen usw.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Wie wichtig mir die Neuen Medien, die nicht mehr neu sind sondern zum Alltag der Menschen gehören, beweist die Tatsache, dass ich in meiner bisherigen Tätigkeiten für den BDPh die Nutzung der Neuen Medien (Websites, Foren, Facebook, Twitter) stets forciert habe. Die Bedeutung der Neuen Medien wird ständig zunehmen, der Gedanken- und Erfahrungsaustausch wird sich noch mehr auf digitale Systeme verlagern. Hierfür hat und wird der BDPh Werkzeuge seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen, wobei die Rasanz der Entwicklung der digitalen Medien nicht aus dem Auge verloren gehen darf. So ist u.a. von mir ein Pilotprojekt zur Bereitstellung der „philatelie“ digital im Netz vorangetrieben und durchgeführt worden. Hier wird es zu einer Konstanz kommen müssen. Auch die Bereitstellung einer App für Smartphones ist auf meiner Agenda.

Alle diese Netzwerke dienen letztlich auch der Darstellung des Hobbys Philatelie in der Öffentlichkeit außerhalb der Printmedien und gleichzeitig der Darstellung des Verbandes mit seinen Angeboten.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

War selbst 2003 Initiator des BDPh-Forums (gegen zahlreiche Widerstände aus dem Verband) und beteilige mich zusätzlich noch in weiteren philatelistischen und nichtphilatelistischen Foren, so z.B. philaseiten, ferner noch Facebook und Twitter. Phil. Foren sind für viele Sammler eine Plattform, über die sie Informationen zu ihren Sammelgebieten erhalten, aber gleichzeitig die Foren als phil. Communities nutzen können.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Meiner Meinung nach ist die „philatelie“ eine hervorragende Fachzeitschrift, mit der sich jedes Mitglied identifizieren kann. Das monatliche Erscheinen erinnert jedes Mitglied daran, dass es zum BDPh gehört und den Mehrwert der Mitgliedschaft nutzen sollte (Identifikation). Es jedem Mitglied inhaltlich Recht zu machen, ist ein Spagat der Redaktion, der extrem schwierig ist und immer wieder hinterfragt werden muss. Auch in der Vergangenheit hat es zahlreiche strukturelle Veränderungen der „philatelie“ gegeben. Die jetzige Struktur ist nicht statisch und muss sich den jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernissen anpassen. Ich halte es z.B. für wichtig, dass den Mitgliedern u.a. aufgezeigt wird, was sich in der Jugend tut, welchen Anspruch die Jugend an die Philatelie hat.

Zusätzlich sollte das Projekt der digitalisierten Aufgabe der „philatelie“ vorangetrieben werden (s.o.).

In Zusammenarbeit mit den Lesern der „philatelie“ wird die Redaktion den o.g. Spagat schaffen.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Als Demokrat stehe ich für demokratische Wahlen, die ich auch in Heidenheim erwarte. Es ist für mich selbstverständlich, dass über jede zu besetzende Position einzeln abgestimmt werden soll, so schreibt es das Vereinsrecht vor. Die Wahl bedeutet, dass die Wahlberechtigten den von ihnen gewählten Personen zutrauen, den BDPh durch die nächsten schwierigen 4 Jahre zu führen. Diesem Vertrauen sollte nicht unüberlegt widersprochen werden. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir ein Team präsentieren, dessen Mitglieder allein schon auf Grund ihrer Erfahrungen in allen Bereichen der Philatelie und auf Grund ihrer Führungsqualitäten, die aus den bisherigen phil., aber auch aus den beruflichen Positionen resultieren, prädestiniert sind, den BDPh zu führen. Hierfür stehe und werbe ich.
 
Erdinger Am: 27.08.2013 13:00:40 Gelesen: 42827# 8 @  
Vielen Dank an Richard, dass er diese Aktion gestartet hat. Eine ausführliche Reaktion von der einen Seite, zwei von der anderen, das ist mehr, als ich erwartet hatte.

Ich sehe in den Programmen positive Ansätze für die Zukunft und kann mir durchaus vorstellen, mich von diesen Kandidaten später repräsentieren zu lassen.
Eine Sicherheit dafür, dass die Kandidaten nicht nur Programmlyrik von sich geben, sondern ihre aufgestellten Ziele tatsächlich umsetzen können, hat man bei keiner Wahl. Immerhin haben wir eine. Ein Allheilmittel hat ebenfalls keiner. Ohne Substanz bleiben auch neue Medien nur Mode. Langjährige Verbandserfahrung zähle ich zur Substanz und sehe sie deshalb weder als Charakterfehler noch als Hinderungsgrund.

Es muss für die überwiegend in der Verbandsarbeit erprobten Kandidaten enorm frustrierend sein, immer nur als amtsgeile Funktionsträger kritisiert zu werden, die keinen Durchblick haben und ideenlos dahinwurschteln. Und dann mit dem Ruf konfrontiert zu werden, man brauche "frische", auf jeden Fall "andere" Kandidaten. Einerseits geht man von vorn herein davon aus, dass die Kandidaten sowieso den Kontakt zur Basis verloren haben, andererseits soll - wer immer sich auch bewirbt - zündende Ideen mitbringen, die den Verband kurz- bis mittelfristig aus der Misere reißen müssen.

Ich habe eine Neuigkeit für die Miserenprediger: Wenn ihr einen anderen, besseren Verband haben wollt, dann tut etwas dafür.

Sich an der bloßen Verwendung des Begriffs EDV zu stören wie 8049home [#5] und auf dieser Basis einen Kandidaten / eine Gruppe von Kandidaten in die Pfanne zu hauen ist eine großartige programmatische Leistung, die uns alle enorm weiterbringt.

@ 8049home

Kannst du eine App programmieren? Kannst du Inhalte so aufbereiten, dass sie in einer App zur Geltung kommen? Kannst du Inhalte schaffen? Dann mach dich auf und tu das, was du auch von anderen erwartest, aber rufe nicht nach nebulösen Heilsbringern "von Aussen", die einen "Turnaround" herbeizaubern sollen.

@ uli [#6]

"Anscheinend hat niemand eine Idee, geschweige denn eine Strategie, wie man Menschen zum Briefmarkensammeln motivieren und den Mitgliederschwund aufhalten, vielleicht sogar umdrehen kann."

Wer hat denn eine, nur eine? Nennt sie mir. Halten wir Vorträge, in denen wir für die Philatelie werben? Arbeiten wir mit Schülergruppen oder führen Kinder an Briefmarken heran? Sprechen wir für einen Verein potenzielle Mitglieder an? Machen wir philatelistische eBooks, Apps und Homepages?

Natürlich können wir das alles verbandsfern ausschließlich im Internet betreiben. Das ist ein bisschen stylisher und so praktisch und so anonym und das kann man schließlich auch als Basisarbeit deklarieren. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich habe gerne direkt mit Menschen zu tun, und das nicht nur auf der Briefmarkenmesse und auf dem Tauschtag.

Wenn wir eine Stufe weitergehen möchten: Fragen wir uns selbst realistisch, ob wir eine Vorstandsarbeit stemmen könnten. Würden wir sie uns zutrauen? Wenn nein, dann schimpfen wir besser nicht nur auf "die" Funktionäre. Eine andere Meinung zu vertreten als sie ist unser unveräußerliches Recht, aber dann sollten wir bitte erst mal eine haben, eine, die sich begründen lässt und sich nicht im Meckern erschöpft.

Ich bin gespannt, wer aus den Wahlen herauskommt. Ich habe Präferenzen für bestimmte Kandidaten, aber ich sehe keinen Grund, die anderen deswegen im Vorfeld schlecht zu reden.

Ach ja, die Misere: Wir haben ein wirklich schönes Hobby, trotz oder gerade wegen allem. Punkt.
 
Henry Am: 27.08.2013 13:20:12 Gelesen: 42808# 9 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

so richtig kann ich mich mit deinem Beitrag nicht anfreunden. Wie aus manchen anderen Meinungen, die ich schon gelesen habe, lese ich auch bei dir heraus "Die da oben sollen das regeln". M.E. ist das ein falscher Ansatz. Nein, wir alle, jeder einzelne Sammler, muss in seinem Umfeld für das Hobby Reklame machen und Interessen wecken. Und nur, wenn er das macht, wird er auch feststellen, wie schwierig es ist, damit Erfolg zu haben. Die von Richard eingestellte Antwort von Franz-Karl Lindner beschreiben meiner Meinung nach schon gut und realistisch, was ein Verband leisten kann. Aber ohne das grundlegende Mitwirken "von unten" geht das einfach nicht.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 13:29:03 Gelesen: 42796# 10 @  
Lieber Erdinger,

nein - ich kann keine App programmieren. Ich kann so was aber konzipieren und kann sogar für solche Arbeiten die Ressourcen in einer Form organisieren, dass sie nichts kosten. Im letzten Jahr habe ich für ein ähnlich "altbackenes Thema" wie die Philatelie (dies ist nicht als Kritik zu verstehen sondern als Widergabe einer typischen äusseren Wahrnehmung) eine kleine Werbeaktion organisiert. Wir haben in ein Social Media-Spiel, dass weltweit gespielt wird, eine kleine "Schatzsuche" im virtuellen Raum integriert. Im Nu hatten wir 600 Mitspieler und damit neue Namen, die sich aktiv an der "Schatzsuche" beteiligt haben und die mein Partner (ein Verbandspartner für das "altbackene Hobby") anschliessend mit Infos bearbeiten konnte. Das ganze war ein riesen Erfolg inkl. Medienberichterstattung. Mein Beitrag: die Idee, die Partnersuche, die Suche nach dem Funding und die Projektbetreuung. Aufwand für mich ca. 2 Tage, Kosten für den Nutzniesser NULL.

Ich denke, dass man so viel mehr leisten kann, als als Programmierer. EDV (und auch Social Media) sind Organisations- und Netzwerkthemen. Meine Dienste habe ich übrigens schon Philatelie-Verbandsträgern angeboten - leider ohne Reaktion.
 
Aleks Am: 27.08.2013 13:44:15 Gelesen: 42781# 11 @  
Danke Erdinger für die deutlichen Worte.

Wenn man mit altgedienten Funktionären spricht, dann wundert man sich oft, dass diese auch nach dem 15. Versuch Fehler in den Strukturen und Abläufen zu ändern, noch den 16. unternehmen. Das sind nicht die ewig gestrigen Blockierer, sondern die haben gute und richtige Ideen und wissen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Man kann allerdings gegen Kleinstaatlichkeit und Postenkleberei nicht ankommen, wenn dort das Sagen liegt.

Die ewige Lamentiererei, dass der Vorstand den Mitgliederschwund stoppen muss, kann einen nur sauer machen. Die gleichen Leute, die lamentieren, haben meist noch nie ein einziges neues Mitglied geworben. Jeder Verein, jede Feuerwehr, selbst Jugendzentren merken die neue Ausrichtung der Jugend. Unsere Tageszeitung titelte kürzlich "Raus aus Facebook - rein ins Jeff (Jugendzentrum)". Das ist das Problem.

Jeder der sich in der Vereinsarbeit auskennt, weiß dass Mitglieder an der Basis geworben werden und nicht durch zentralistische Aktionen eines Bundesvorstandes. Der liefert Materialien und Angebote, die die Vereine nutzen können. Man frage mal nach, welche Vereine das wahrgenommen haben.

ml
 
Erdinger Am: 27.08.2013 13:53:39 Gelesen: 42772# 12 @  
Lieber 8049home [#10],

du hast meinen ungeteilten Respekt.

Was du schreibst, klingt gut. Ich betreue beruflich (old school, sozusagen) gedruckte Bücher, aber auch eBooks, kann also ein wenig nachvollziehen, was du gemacht hast. Vielleicht sollte man dort weitermachen, wo du angefangen hast. Und sich von Nicht-Reaktionen nicht abschrecken lassen.

Viele Grüße aus Erding!
 
Aleks Am: 27.08.2013 14:21:21 Gelesen: 42752# 13 @  
Wenn dann die richtigen Leute zuständig sind, wird man weiter sehen. Nicht immer können alle jeden neuen Aspekt beurteilen.

Hat sich etwas konkretes aus der Aktion ergeben?

ml
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 14:40:59 Gelesen: 42728# 14 @  
Hallo Aleks (und div. andere),

ich möchte hier niemanden schlecht machen und achte das Engagement von jedem. Ich selbst habe Jahre meines Lebens in die Verbands- und Vereinsarbeit gesteckt. Das es aber ein Problem gibt, zeigen die Diskussionen. Das man bei Diskusssionen auf echte, vermeintliche oder auch nur fälschlicherweise wahrgenommene Probleme und Missstände zeigt, sehe ich erst mal nicht als "Schlechtmachen" sondern als "webkonforme Diskussionskultur", die halt online anders ist als offline.

Was das Thema "Vereine" angeht - ja richtig: Heute sind Vereine die Basis und hier findet die Arbeit statt. Die Vereine aber sind am überaltern und am Absterben. Dieses Problem hat nicht nur die organisierte Philatelie, das haben alle Vereine und Verbände. Mit diesen Thema muss man sich einfach mal beschäftigen.

Um es etwas einfacher auszudrücken: Im Bereich der Vereinsarbeit hat der BDPH ein sehr hohe Niveau - Handlungsbedarf aus meiner Sicht quasi "Null". Im Bereich des durch den schwindenden Einfluss der Vereinsarbeit entstehenden "Lücke" gibt es aber den Bedarf, "Lücken zu schliessen". Die Vereinsarbeit kann aber (leider) genau das nicht leisten. Eine Möglichkeit sind Netzwerker, Blogger oder Promotoren (alles Social Media-Begriffe) - ob diese aber in das Konstrukt "Verbandsarbeit" passen, ist zu klären. Letztlich verorte ich hier den Handlungsbedarf.
 
Aleks Am: 27.08.2013 15:13:14 Gelesen: 42698# 15 @  
@ 8049home [#14]

Ein Funktionär mit Weitsicht sagt mir kürzlich: Es wird noch starke Vereine geben und Argen, die die philatelistische Hauptarbeit leisten. Damit liegt er nicht falsch.

ml
 
drmoeller_neuss Am: 27.08.2013 15:35:04 Gelesen: 42685# 16 @  
An dieser Stelle erst einmal vielen Dank an Richard für diese Interviews, die diese Diskussion erst angeregt haben.

Wie in der grossen Politik sind die Kandidaten erst einmal einem shitstorm (dieses Wort übersetze ich besser nicht ins Deutsche) ausgesetzt, aber die eierlegende Wollmilchsau können die Berufskritiker auch nicht herbeizaubern. Und so schlecht steht es doch nicht, es gibt Alternativkandidaten mit guten Ideen, von denen mich folgende Punkte besonders angesprochen haben:

Franz-Karl Lindner:

Aufgabe wird es sein, das Image unseres Hobbys zu verbessern, indem dieses in der breiten Öffentlichkeit eine hohe Präsenz bekommt. Dies geschieht nicht durch große Ausstellungen (Rahmenwald) sondern durch die Präsentation von Sammlungen von und für jeden dort, wo Publikum angesagt ist.

Endlich einmal einer, der die grossen "Weltausstellungen" in Frage stellt. Wenige Rahmen in der Sparkasse oder im Heimatmuseum vor Ort können die Philatelie mehr ins Gespräch bringen, als eine Grossausstellung in irgendwelchen Messehallen. Die Briefmarkenmessen in Essen und Sindelfingen zeigen, dass die meisten Sammler die Ausstellungen links liegen lassen. Eine andere Form der Ausstellung ist die Präsentation auf der eigenen Webseite oder in einem Forum. Ich muss allerdings akzeptieren, dass nicht jeder Sammler gewillt ist, seine Schätze einem weltweiten Publikum im Internet zu zeigen.


Uwe Decker:

Das Hauptpotenzial liegt hierbei sicherlich aufgrund der demographischen Entwicklung in der Altersgruppe der 55 - 65-jährigen Männer und insbesondere auch Frauen. Bei überregionalen philatelistischen und nicht-philatelistischen Veranstaltungen gilt es, nicht organisierte Sammler und Nicht-Sammler für unsere Gemeinschaft zu gewinnen.

Hier kann ich nur zustimmen. Es gibt vielleicht eine halbe bis eine Million Briefmarkensammler in Deutschland, davon sind vielleicht 10% im BDPh organisiert. Warum heben wir nicht diesen Schatz der nicht organisierten 90%? Diese Leute sammeln ja bereits Briefmarken, wir müssen sie nicht erst von den Vorzügen unseres Hobbies mühsam überzeugen. Und das Hobby ist nun einmal für 55 - 65 jährige gut geeignet. Finanziell aus dem gröbsten heraus, die Kinder aus dem Haus und die ersten Alterswehwehchen, ist so mancher auf der Suche nach einem ruhigeren Hobby. Gedanken machen müssen wir uns auch, warum Briefmarkensammeln eine reine Männerdomäne ist. Schliesslich gibt es mit "Frau und Philatelie" gute Ansätze, aber wir müssen die Frauen mehr in Ortsvereine bringen.


Michael Lenke:

Was möchten Sie gern ändern? Die „Philatelie“ spiegelt wieder, was viele fachlich beitragen und auch was sich im Umfeld der Philatelie ereignet. Beides ist in ausgewogener Form wichtig.

Die "Philatelie" ist die beste Fachzeitschrift im deutschen Raum, und wir sollten sie nicht kaputtdiskutieren. Es gibt immer Teile, die weniger interessant sind, aber das ist in der Tageszeitung auch nicht anders. Der lokale Sportteil wird von mir immer ungelesen in die Papiertonne entsorgt. Wenn der neue Vorstand die Funktionärsberichterstattung in der "Philatelie" noch konsequenter zugunsten der Philatelie zurückfährt, wird alles gut.

@ 8049home [#14]

Die Vereine aber sind am überaltern und am Absterben. Dieses Problem hat nicht nur die organisierte Philatelie, das haben alle Vereine und Verbände. Mit diesen Thema muss man sich einfach mal beschäftigen.

8049home hat schon recht, dass man sich damit beschäftigen muss. Ich kann aber genügend Vereine nennen, die entgegen dem Trend sogar einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können. Mit diesen Vereinen sollte man sich beschäftigen, und sich fragen, was die anders als die anderen "absterbenden" Vereine machen. Der BDPh-Vorstand sollte nicht in die Ortsvereine mit gut gemeinten Vorschlägen hineinregieren, könnte aber in der "Philatelie" ein bis zwei Seiten pro Heft reservieren, auf denen gute Werbeaktionen der Ortsvereine zur Nachahmung empfohlen werden.
 
Lars Boettger Am: 27.08.2013 16:11:18 Gelesen: 42660# 17 @  
Die "Philatelie" ist die beste Fachzeitschrift im deutschen Raum, und wir sollten sie nicht kaputtdiskutieren. Es gibt immer Teile, die weniger interessant sind, aber das ist in der Tageszeitung auch nicht anders. Der lokale Sportteil wird von mir immer ungelesen in die Papiertonne entsorgt. Wenn der neue Vorstand die Funktionärsberichterstattung in der "Philatelie" noch konsequenter zugunsten der Philatelie zurückfährt, wird alles gut.

@ drmoeller_neuss [#16]

Da dreht sich der Hund jetzt im Kreis: Die "philatelie" ist sowohl Verbands- als auch Fachzeitschrift. Über die "philatelie" werden die Sachen kommuniziert, die für den Verband und dessen Arbeit wichtig sind. Der jetzige Vorstand sieht aufgrund der falschen Vorstellungen, die die Mitglieder von der Vorstandsarbeit und -entlohnung haben, eine Informationslücke. Also wurden tendenziell die Informationen über die Vorstandsarbeit hochgefahren.

Auch die Vereine möchten sich in der "philatelie" repräsentiert sehen. Die großen Jubiläen werden auch entsprechend gewürdigt. Das "Consilium Philatelicum" macht auch interessante Veranstaltungen, da wird auch berichtet. Momentan empfinde ich den Mix als gelungen, auf der einen Seite wird über Verbandsarbeit berichtet, auf der anderen Seite kommt die Philatelie als Hobby nicht zu kurz.

Zu den 90% Sammler ohne Vereinszugehörigkeit: Die Leute wollen oft nicht in einen Verein. Die wollen auch nicht Ausstellen. Die sind mit ihrer Art zu sammeln glücklich. Da die Leute zu finden, die sich für den BDPh begeistern, ist - wie jede Art von Aquisition - sehr mühsam.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 27.08.2013 17:34:42 Gelesen: 42602# 18 @  
@ Henry [#9]

Hallo Henry et alt.,

ich bin fast 30 Jahre im Sport ehrenamtlich tätig, einige Jahre in führenden Positionen und eine Zeitlang auch auf Verbandsebene. So ziemlich alle Sportarten haben seit Jahren die gleichen Sorgen: Mehr Konkurrenz durch neue Sportarten, ein verändertes Freizeitverhalten und die demografische Entwicklung sorgen für Mitgliederrückgang. Guckt man da wiederum die bei den Mitgliederzahlen erfolgreicheren Verbände und Vereine an, dann findet man oft die gleichen Gründe:

1) Hin zum Breitensport und Wettkampfsport vereinfachen, um ein größeres Klientel anzusprechen.

2) Service bieten, niemand geht mehr in einen Verein, nur um unter Gleichgesinnten zu sein.

3) Jedem das Gefühl geben wichtig und willkommen zu sein.

Wir hatten uns vor gut 10 Jahren in einem Arbeitskreis viele Gedanken gemacht, was man im bzw. durch den Verband ändern oder neu einführen könnte. Eines meiner Schlüsselerlebnisse hatte ich anläßlich eines Workshops des Arbeitskreises, in dem ein externer Berater einen Vortrag hielt. "Der ADAC ist nicht allein der größte Verein in Deutschland, weil so viele Leute ein Auto fahren. Die Leute könnten auch einem anderen Automobil-Verein beitreten. Der ADAC ist der größte Verein, weil er den größten und vielleicht auch besten Service liefert." Leider war schnell zu sehen, dass diese und andere Äusserungen auf fruchtlosen Boden fielen. Ich habe mich dann aus der Verbandsarbeit zurückgezogen.

Bei vielem, was ich seit Jahren über Briefmarkensammeln und Philatelie mitbekomme, fühle ich mich ganz stark an den Sport erinnert. Natürlich ist sehr viel Basisarbeit erforderlich, um Erfolg zu haben. Aber auch hier gilt: Der Fisch stinkt vom Kopf her. "Die da oben" müssen mit Strategien, Ideen und massiver Unterstützung Basisarbeit ermöglichen und vereinfachen, dafür sind sie da. Ansonsten ist es in erster Linie ein Verband um des Verbandes willen und damit über kurz oder lang dem Untergang geweiht. Die Frage, an der ich mich aufgehangen habe, ist dabei m.E. die mit Abstand wichtigste, die man (ein Vorstandsmitglied) zufriedenstellend beantworten können muss, um einer quantitative Negativentwicklung entgegen zu wirken. Wenn ich da anpacken müsste / könnte, würde ich mit als erstes die unorganisierten Sammler fragen, warum sie nicht Mitglied sind und was sie von einer Mitgliedschaft konkret erwarten würden.

Gruß
Uli
 
Aleks Am: 27.08.2013 20:21:55 Gelesen: 42528# 19 @  
@ uli [#18]

Ich halte den Vergleich mit dem ADAC für mehr als untauglich. Der ADAC ist zentral organisiert und nahezu alle wichtigen Leistungen können eigentlich nur zentral organisiert werden, auch wenn manche Leistungen regional erbracht werden. Das erfolgt aber nicht durch Ortsvereine und argenähnliche Zusammenschlüsse. Die Regionalzentren sind Servicepunkte, die Leistungen liefern, die letztendliche von der Zentrale organisiert werden. Leistungen werden von kommerziellen Subfirmen erbracht, die von den Mitgliedervorteilen des ADAC profitieren. Niemand ist im ADAC Mitglied weil er die Fachdiskussion im Ortsverein oder der Arge gut findet, sondern weil Pannenservice, Wildschadenhilfe und andere Dienstleistungen eine Art Versicherung darstellen. Das kann der ADAC leisten, weil er Millionen von Mitgliedern hat, die eine Art Solidargemeinschaft bilden. Ich kenne keine Basisarbeit des ADAC, mal abgesehen von den Mitgliedsanträgen, die bei Autopannen von den Vertragspartnern verteilt werden, weil es dann billiger wird.

Welchen Service, welchen Mehrwert kann der BDPh im Bund liefern, der nicht optimaler von Argen oder Ortsvereinen geleistet werden kann oder muss?

Wer den BDPh als "Verband um des Verbandes willen" einstuft hat noch nicht verstanden, welche Aufgaben der BDPh überhaupt wahrnimmt.

ml
 
kogge Am: 27.08.2013 21:01:19 Gelesen: 42508# 20 @  
Decker über die "Philatelie":

"Die Redaktion hat einen detaillierten Vertrag in dem die Gestaltung für die einzelnen Themenbereiche bis ins Detail mit den entsprechenden Seitenanzahlen geregelt ist."

Das sind ja geradezu erschütternde Zustände.

Mein Respekt vor Wolfgang Maassen und seinem Team wächst noch erheblich, wenn ich so etwas lese. Einem anerkannten Fachmann derart detaillierte Vorschriften zu machen, ist unfassbar.

Es ist zu hoffen, dass ein neu gewählter Vorstand die Größe findet, der Redaktion mehr Gestaltungsspielraum zu übertragen.
 
Lars Boettger Am: 27.08.2013 21:16:53 Gelesen: 42497# 21 @  
@ kogge [#20]

Hat sich Wolfgang Maassen je mit einem Wort über die von ihm auch unterzeichneten Verträge beschwert? Ich meine nicht. Die Verträge sind von ihrer Form her ein Kind der neunziger Jahre, heute würde man das sicher anders machen. Aber noch gelten die Verträge für vier Jahre.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 28.08.2013 10:17:11 Gelesen: 42388# 22 @  
@ Aleks [#19]

Wer den BDPh als "Verband um des Verbandes willen" einstuft hat noch nicht verstanden, welche Aufgaben der BDPh überhaupt wahrnimmt.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wenn eine Organisation rückläufige Mitgliederzahlen hat, dann wird es Zeit zu überlegen, ob die Aufgaben nicht am Bedarf vorbei gehen und welcher Bedarf nicht befriedigt wird. Der Vergleich mit dem ADAC passt als ein dabei zu beleuchtender Aspekt - "Können mehr Serviceleistungen eine positive Änderung herbeiführen?" - sehr gut. Ebenso gut geschlossen hast du anscheinend aus meinen Äusserungen, dass ich die Struktur des BDPh bzw. die Art, wie er aufgestellt ist, als eines der "Grundübel" sehe.

Gruß
Uli
 

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