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Thema: Grossbritannien Steuermarken
Victoria8749 Am: 21.05.2014 22:53:08 Gelesen: 7906# 1 @  
Steuermarken 1864 Großbritannien!

Hallo liebe Sammlerfreunde,

sicherlich ist hier ein Spezialist, der mir weiterhelfen kann!

Ich besitze einige von diesen Cypher Marken und möchte gerne mehr Information über dieses äußerst, interessante Thema.

Im Internet finde ich immer nur Bruchstücke, meist noch auf englisch! Nach meinen bisherigen Recherchen sind es geprägte Steuermarken, durch einen Schlitz wurde ein Streifen Alufolie mit einem speziellen Werkzeug eingefädelt. Aber gab es 1864 schon Alufolie? Auf der Rückseite sind manchmal Plattennummern, bei der Marke von 1864 sind aber auch Zahlen dabei. Viele Rätsel!

Schon mal Danke sage,
Gruß Volker




 
jmh67 Am: 23.05.2014 19:21:44 Gelesen: 7844# 2 @  
Dürfte Zinnfolie (Stanniol), englisch "tin foil", sein. Zinn war damals noch erschwinglicher als Aluminium.

Jan-Martin
 
poldi Am: 02.06.2016 10:46:42 Gelesen: 7608# 3 @  
Wer kennt das ?

Habe bei meinen Briefmarken mit offensichtlich englischem Wappen 1 penny "bill or pay" - handelt es sich dabei um eine Briefmarken oder wer kennt das ?

MfG
poldi


 
Eilean Am: 02.06.2016 11:33:03 Gelesen: 7587# 4 @  
Ich kenne es nicht, aber es sieht dem Münchner Stempel des Postscheckamtes aus den 40-er Jahren doch sehr sehr ähnlich. Vergleichsbeispiel leider nicht zur Hand.
 
mljpk Am: 02.06.2016 11:42:14 Gelesen: 7579# 5 @  
Lieber Poldi,

die Inschrift "Bill and Note" beschreibt die Funktion. Es handelt sich um eine Steuermarke, damit keine Briefmarke. Es wurde die Zahlung der angefallenen Steuer auf den die Steuer auslösenden Dokumenten durch Anbringung der Marke quittiert.

Beste Sammlergrüße

Jens
 
Cantus Am: 02.06.2016 19:42:44 Gelesen: 7474# 6 @  
Ich vermute darüber hinaus, dass das ursprünglich ein Aufdruck auf einem Dokument war (wie in anderen mitteleuropäischen Ländern damals üblich) und später von einem Sammler einfach aus dem Dokument ausgeschnitten worden ist.

Viele Grüße
Ingo
 
poldi Am: 01.10.2016 10:58:51 Gelesen: 7225# 7 @  
@ mljpk [#12]

Danke und liebe Grüße,

poldi
 
usplateblocks Am: 03.03.2018 22:22:36 Gelesen: 6592# 8 @  
Aufdruck auf alter englischer Marke ?

Guten Abend Englandsammler,

habe noch eine kurze Frage. Auf einer Stempelmarke (Mi.Nr.18) befindet sich ein Aufdruck "Received FOR C.J.Kino". Was hat es mit einen solchen Aufdruck auf sich?

Ist dies vielleicht ein Hinweis, dass diese Marke das Eigentum von C.J. Kino ist? Ähnlich der Precancels ?

Danke für Eure Antwort sagt usplateblocks.


 
jmh67 Am: 04.03.2018 07:05:31 Gelesen: 6559# 9 @  
Dies ist eine Steuermarke ("Inland Revenue"), aber auch Briefmarken dienten damals auch als Steuermarken ("Postage and Revenue"), zum Beispiel zur Begleichung von Steuern auf Schecks und Rechnungen. Zu diesem Zweck und zur Vermeidung von Betrug oder Verlust haben viele Firmen ihre Steuermarken und Teile ihrer Briefmarkenbestände mit dem Firmennamen oder einem Kürzel davon überdrucken lassen. Man spricht dabei auch von "commercial overprints". Die waren dann aber nur noch als Steuermarke zu gebrauchen, insofern kann man das als fiskalische Vorausentwertung im weiteren Sinne ansehen.

Statt "englisch" schreibe lieber "britisch", die Marken galten auch in den anderen Landesteilen.

-jmh
 
usplateblocks Am: 04.03.2018 11:36:11 Gelesen: 6524# 10 @  
Hallo jmh67,

danke für Deine Erklärungen. Also diente der Aufdruck - wenn ich es richtig verstehe - der Kenntlichmachung des Eigentümers der Steuermarke. Die Verwendung war ja sicher nur als Steuermarke gestattet und nicht als Briefmarke. Umgedreht war es aber möglich, wie Du schreibst.

Ich nehme mal an, wertmäßig nicht außergewöhnlich. Danke auch für den letzten Hinweis und noch schönen Sonntag, usplateblocks
 
jmh67 Am: 04.03.2018 13:34:02 Gelesen: 6500# 11 @  
Richtig, es ist eine Art Eigentümerkennzeichnung. Die 1-Penny-Stempelmarken sind als niedriger und oft gebrauchter Wert wahrhaftig nicht selten, aber was für Varianten es davon gibt, ist mir nicht bekannt. Ab 1881 war es übrigens auch für einige Jahre erlaubt, Steuermarken als Briefmarken zu verwenden, aber das erkennt man dann an den Poststempeln. Fiskalisch verwendete Marken sind üblicherweise durch Federzug und/oder Firmenstempel entwertet.

Hier ein moderneres Beispiel einer fiskalisch gebrauchten britischen Marke, sie hat vielleicht mal auf einer Stromrechnung geklebt:



Jan-Martin
 
Stefan Am: 04.03.2018 16:20:20 Gelesen: 6477# 12 @  
@ usplateblocks [#8]

Derartige Aufdrucke ("Commercial overprints", siehe [1]) kommen auf britischen Briefmarken vor, wenn ich mich recht entsinne bis Anfang der 1970er Jahre. Es handelt sich durchaus um ein eigenständiges Sammelgebiet im Vereinigten Königreich.



Gelegentlich tauchen einzelne Stücke in "Alle Welt"-Posten bzw. Groschenbüchern auf.

Gruß
Pete

[1] http://commercialoverprints.com/
 
usplateblocks Am: 04.03.2018 18:14:10 Gelesen: 6449# 13 @  
Hallo Pete,

auch Dir ein Danke. Die Abbildung auch optisch finde ich ein Leckerbissen. Der Link sehr interessant.

Besten Gruß, usplateblocks
 
Pepe Am: 23.02.2021 22:06:35 Gelesen: 4241# 14 @  
@ usplateblocks [#8]

Hier vermutlich gleiche Marke jedoch mit Federzugentwertung. Handelt es sich um ein Name oder Ort?

Wie bewertet man so ein Stück?



1872 05 28, Zählt sie überhaupt als Briefmarke?

Nette Grüße Pepe
 
jmh67 Am: 24.02.2021 17:23:32 Gelesen: 4177# 15 @  
@ Pepe [#14]

Siehe oben - das ist eine Steuermarke. Die handschriftliche Entwertung ist zwar auffallend ausführlich (oft wurde nur einfach drübergeschrieben), aber typisch für fiskalischen Gebrauch. Eine Zeitlang waren Steuermarken auch als Briefmarken zugelassen, aber die erkennt man dann am Poststempel.

Aus dem ersten Wort unter dem Datum werde ich nicht ganz schlau, könnte es "Janitor" (svw. Hausmeister, Hauswart, Pförtner) bedeuten?

-jmh
 
Lars Boettger Am: 24.02.2021 19:14:24 Gelesen: 4163# 16 @  
@ Pepe [#14]

Der Wert der Marke ist minimal. Briefmarkensammler mögen die fiskalische Verwendung nicht, Fiskalmarken-Sammler sind deutlich weniger häufig und müssen von daher kaum etwas für die Marken aufwenden. Auf Beleg mag das anders aussehen, da lässt man schon mal einen Euro springen. =D

Beste Grüße!

Lars
 
Pepe Am: 25.02.2021 18:21:37 Gelesen: 4096# 17 @  
@ jmh67 [#15]
@ Lars Boettger [#16]

Vielen Dank für die Einschätzungen. Ich würde eher ein Name vermuten 'Saniter Lutwig'.

Nette Grüße Pepe
 
Laemmi Am: 20.07.2022 19:55:35 Gelesen: 2566# 18 @  
Großbritannien Aufdruck bestimmen

Hallo,

ich habe in einem Posten Alle Welt diese Marke gefunden. Ok mit der eigentlichen Marke habe ich ja keine Probleme, König George V. - Freimarkenserie von Großbritannien.

Aber ich habe nirgends diesen Aufdruck gefunden. Nicht in meinen gedruckten Katalogen und auch nicht online.

Kann mir bitte jemand helfen? Aufdruck von einer britischen Kolonie oder was könnte das Rates Department bedeuten?



Gruß Jürgen
 
Quincy Am: 20.07.2022 21:13:05 Gelesen: 2547# 19 @  
Das sieht sehr nach der Verwendung durch eine Steuerbehörde aus. "Postage & Revenue" stand sehr lange auf britischen Marken, weil sie sowohl für die Postbeförderung als auch für Gebühren ("Revenues") benutzt wurden. Mit zwei Pence konnte man schon vor hundert Jahren zwar keine Grundsteuer (englisch "rates") begleichen, aber von der Behörde einen entsprechenden Steuerbescheid bekommen.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Laemmi Am: 21.07.2022 07:35:02 Gelesen: 2510# 20 @  
@ Quincy

Vielen Dank für deine Info. Mit dem Hinweis konnte ich andere Postage & Revenue-Marken im Netz finden, die ähnliche Aufdrucke haben.

Wieder was gelernt, Dankeschön
 
saeckingen Am: 21.07.2022 09:27:25 Gelesen: 2488# 21 @  
Das ist wie gesagt eine fiskalische Verwendung und der Aufdruck quasi eine Vorausentwertung.

In Großbritannien gibt es dazu sogar eine eigene Arbeitsgemeinschaft, die Commercial Overprint Society of Great Britain. [1]

Grüße
Harald

[1] http://www.cosgb.org/
 
Laemmi Am: 29.07.2022 09:24:31 Gelesen: 2380# 22 @  
@saeckingen

Hallo Harald,

vielen Dank für deinen Link. Wieder etwas zum stöbern.

Gruß Jürgen
 
HWS-NRW Am: 29.07.2022 15:06:22 Gelesen: 2328# 23 @  
@ Lars Boettger [#16]

Hallo Lars,

nicht nur einen Euro, es gibt Stempelmarken (so heißen die Dinger offiziell) für die man gerne 200-500 Euro und auf Belegen noch viel mehr bezahlt in den Kreisen der Fiskalphilatelie.

mit Sammlergruß
Werner
 
Gauss Am: 29.07.2022 18:12:33 Gelesen: 2316# 24 @  
Ich denke, der eine Euro war nicht wörtlich gemeint. Die höheren Werte sind echt postalisch gebraucht selten. Und auch ein einfacher Penny ist ganz interessant: Hier z.B. um aus einer Inlands- eine Auslandskarte zu basteln:


 
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