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Thema: Deutsches Reich: Verwendung von Ganzsachenausschnitten auf Beleg
Stefan Am: 04.09.2014 19:46:39 Gelesen: 10028# 1 @  
In einer Krabbelkiste Belege fand sich am vergangenen Wochenende auf einem Tauschtag das nachfolgende Stück:



Sendung vom 06.08.1917 aus Saargemünd (1) in Lothringen an die Brauerei Guttenberger (2) in Walsheim (3) an der Blies (Bayern)

Die Sendung wurde mittels eines Ganzsachenausschnittes (GAA) zu 7 1/2 Pfennig Germania frankiert und trägt einen Zensurvermerk (?) aus Saargemünd. Meines Wissens nach waren im Deutschen Reich Ausschnitte aus Ganzsachen zu Frankaturzwecken lediglich vor 1900 (siehe Katalogisierung im Michel-Spezial in der Rubrik "Besondere Frankaturen" zur jeweiligen Dauerserie) sowie vom 01.10.1922-30.11.1923 (siehe Vorwort zur Inflation) zugelassen. Im Michel-Spezial Band 1 (von 2012) wird nach der Mi-Nr. 377 der Hinweis gegeben, dass ab 01.01.1925 die Verwendung von Ganzsachenausschnitten generell verboten sei.

Sind weitere Zeiträume bzw. konkrete Verfügungen bekannt, bei denen Ganzsachenausschnitte zur Frankatur verwendet werden durften oder verboten wurden?

Aufgrund der im Michel-Spezial gemachten Angaben muss ich (bisher) davon ausgehen, dass der eingangs gezeigte Beleg unzulässig gewesen sein dürfte und seitens der Post mit Nachporto hätte belegt werden müssen.

Gruß
Pete

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Sarreguemines (Saargemünd)
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Walsheim-Brauerei
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Walsheim_%28Gersheim%29
 
searagusa Am: 12.02.2015 09:02:49 Gelesen: 10328# 2 @  
@ Claudius

Den Brief habe ich gestern in einem 1 € Album gefunden.



Was hälst Du davon?

Gruß Carsten

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Deutsches Reich Germania: Spezial"]
 
Richard Am: 04.03.2015 09:12:50 Gelesen: 9799# 3 @  
@ searagusa [#14]

Hallo Carsten,

nachdem Deine Frage nicht beantwortet wurde, habe ich sie verschoben.

Die Fachleute werden mir vielleicht bestätigen, dass diese Frankatur in 1920 nicht zugelassen war ?

Schöne Grüsse, Richard
 
Stefan Am: 04.03.2015 21:32:59 Gelesen: 9745# 4 @  
@ Richard [#15]

Die Fachleute werden mir vielleicht bestätigen, dass diese Frankatur in 1920 nicht zugelassen war ?

Mir ist weiterhin nichts Gegenteiliges bekannt, mein bisherige Stand der Dinge siehe Beitrag [#13].

Weiß jemand mehr bzw. Genaueres?

Gruß
Pete
 
sentawau Am: 05.03.2015 11:44:48 Gelesen: 9710# 5 @  
Ganzsachenausschnitte waren amtlich in Deutschland zugelassen

1. bis 17. 3. 1875
2. vom 1. 10. 1922 bis 31. 12.1924
3. in der DDR ab 1. 8. 1959 bis Ende
4. In BRD und Westberlin vom 1. 1.1981 bis 30. 9. 1998

Quelle: Michel Ganzsachenkatalog 2014, S. 6

Zu anderen Zeiten unbeanstandet vorkommende GS-Ausschnitte beruhen auf Zufall und verdienen keine besondere Bewertung.
 
Finken Am: 05.03.2015 21:26:14 Gelesen: 9669# 6 @  
"Zu anderen Zeiten unbeanstandet vorkommende GS-Ausschnitte beruhen auf Zufall und verdienen keine besondere Bewertung."

Das ist ein absoluter Unsinn, wer sagt, dass die Verwendung ausserhalb dieser Zeiten keine besondere Bewertung verdienen? Lächerlich!
 
heide1 Am: 05.03.2015 21:39:30 Gelesen: 9662# 7 @  
@ sentawau [#5]

Zu anderen Zeiten unbeanstandet vorkommende GS-Ausschnitte beruhen auf Zufall und verdienen keine besondere Bewertung.

Moin,

wer bestimmt das denn? Ich bewerte ganz allein für mich und zahle das, was ich will. Eine Bewertung lasse ich mir nicht vorschreiben bzw. einreden. Stell Dir einfach vor, ich sammle zum Beispiel "Zufälle".

Gruß Jürgen
 
JohannesM Am: 05.03.2015 22:46:32 Gelesen: 9647# 8 @  
@ Finken [#6]
@ heide1 [#7]

Kein Grund, gleich auszurasten, sentawau hat ja nur die Meinung von der Michel-Redaktion wieder gegeben. Diese Frankaturen werden nicht katalogisiert, weil sie gegen die Postordnung verstoßen. Natürlich kann man die sammeln, aber damit ist ja noch keine Bewertung verbunden.

Beste Grüße
Eckhard
 
LK Am: 06.03.2015 12:17:55 Gelesen: 9608# 9 @  
@ searagusa [#14]

Hallo,

Der Brief ist mit 40 Pf als Ortsbrief zu dieser Zeit portorichtig frankiert.
Wenn Ganzsachenausschnitt, dann aus P 121 B, K 22 scheidet aus da erst 1921 verausgabt.

Ein Nachportovermerk ist nicht zu erkennen, somit hat der Brief ohne Beanstandung durch die Post den Empfänger erreicht.

Somit hat Heide vollkommen Recht mit der Aussage:

1. Sammelwürdig
2. Preislich erstmal nicht einzustufen , was Sammler für solche Stücke zahlen, steht auf einem anderen Blatt.

Und nun das wichtigste:

Ist das tatsächlich ein Ganzsachenausschnitt oder eine Einzelfrankatur der 145 U ?

Das bleibt erst einmal zu prüfen (auf dem Scan nicht eindeutig zu erkennen).

Wenn 145 U, dann große Inflararität.

Es lohnt also sich mit dem Brief und der Frankatur intensiver zu beschäftigen, und ggf. einen Inflaprüfer einzuschalten.

Gruß

LK
 
Max78 Am: 12.02.2017 16:45:32 Gelesen: 8617# 10 @  
@ searagusa [#14]

Schade, dass nichts mehr zu "hören" war zu diesem Beleg. Ist es nun ein Ausschnitt oder eventuell 145 U? Am Abstand des Stempelabdrucks (von Markenrand zu Kuvert) sieht es so aus, als ob das Papier relativ dünn ist.

allgemein meine Meinung zum Begriff "sammelwürdig": er sollte aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden. Es ist eine absolut subjektive Sache, niemand kann in der Lage sein, zu bestimmen was sammelwürdig ist und was nicht. Würde ich anfangen, Klopapierrollen verschiedener Hersteller ab Anfang des 20. Jahrhunderts zu sammeln, wer soll mir bitte sagen, dass das keinen Wert hat ?

Noch ein schöner Beleg zu diesem Thema, selbst wenn nicht offiziell gestattet. Ich meine, man sollte mal versuchen, sich gedanklich in die Zeiten zurückzuversetzen. Ist doch klar, dass man wie bei den 3 bisherigen Beispielen aus den Jahren 1917, 1920 und 1943 eher mal improvisieren musste. Hier 1943. Für mich persönlich wesentlich interessanter, als irgendwelche philatelistischen Spielereien (mit hohem Katalogwert), da authentisch:



mit Grüßen Max

PS: eine Vielzahl hängt sich immer noch an materiellen Werten auf. Es war und ist die Frage, was die eigentlichen Werte sind. Ein wahrer Sammler wird Antworten mit Sicherheit schon allein in der Beschäftigung seines liebgewonnenen Hobbies finden.
 
searagusa Am: 13.02.2017 08:25:42 Gelesen: 8550# 11 @  
Zu den Aussagen "Sammelwürdig" oder "Sammelunwürdig" muss/ sollte sich jeder seine eigenen Gedanken machen, da werde ich auch nicht weiter darauf eingehen.

Bei dem gezeigten Stück handelt es sich in der Tat um eine 145U.

Lieber Richard, ich denke, dass dieser Brief hier "Thema: Deutsches Reich: Verwendung von Ganzsachenausschnitten auf Beleg", nicht ganz richtig abgelegt ist.
 
stampmix Am: 05.04.2017 21:15:17 Gelesen: 8387# 12 @  
Hallo zusammen,

da waren wohl nicht mehr genügend Marken zuhause. Das Porto für einen einfachen Auslandsbrief nach den USA betrug am 12.12.1875 25 Pf. und wurde mit zwei 10 Pfennige Marken (Mi.33) und einem eng geschnittenen Ganzsachenausschnitt (U7) frankiert. Stempel NEW YORK / PAID ALL und handschriftlicher Eingangsvermerk 4.Jan.(1876).



mit bestem Gruß
stampmix
 
Feldruck Am: 20.01.2019 13:13:58 Gelesen: 5679# 13 @  
Ich habe kurioserweise ein ausgedrucktes Bild einer Briefmarke gefunden, mit einem Stempel drauf.

Das Bild wurde direkt auf den Umschlag gedruckt.

Ich gehe davon aus, dass dies keine Besonderheit darstellen dürfte?

Obwohl es sich hier vermutlich um einen Fehler der Post handelt, wenn der Brief versandt wurde, falls das überhaupt anerkannt wurde.
 
jmh67 Am: 20.01.2019 13:24:27 Gelesen: 5668# 14 @  
Das dürfte ein Ausschnitt aus einer Ganzsache sein. Nichts besonderes, nur dass da jemand aus Unkenntnis einen Beleg zerstört hat. Normalerweise hebt man Postkarten und Umschläge mit eingedruckter "Briefmarke" - man nennt das auch Wertstempel - ganz auf.

-jmh
 
Feldruck Am: 20.01.2019 13:52:39 Gelesen: 5657# 15 @  
Danke, das wurde auch noch ausgeschnitten ^^.

Naja, ich legs mal beiseite.

Danke

[Beiträge [#13] bis [#15] redaktionell verschoben. Bitte bei solchen Fragen immer ein Abbildung des Gegenstandes zeigen!]
 
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