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Thema: Altdeutschland: Mecklenburg-Schwerin Postgeschichte
Das Thema hat 53 Beiträge:
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Sleeran Am: 29.10.2014 16:03:24 Gelesen: 37315# 29 @  
Dann trage ich auch mal etwas bei; ein Punktstempel auf einer Nr. 2.


 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.10.2014 19:04:37 Gelesen: 37288# 30 @  
@ Sleeran [#29]

Guten Abend,

hierbei handelt es sich, wie bei briefmarkenwirbler24 [#5] um den Rostocker Versuchsstempel, Erklärung siehe dort!

Glückwunsch zu dem schönen Stück!

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.11.2014 12:30:44 Gelesen: 37228# 31 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#28]

Guten Morgen,

die Gültigkeitsdauer der Michelnummer 3, 5 Schillinge, wurde im Regierungsblatt Nr.38 vom 30. September 1864 bis zum 01.01.1866 festgesetzt (dies gilt ebenfalls für Mnr.1 4/4 Schilling).

Hier noch ein schönes Exemplar der Mnr.3, abgestempelt am 8.11 in Güstrow, entwertet mit einem Zweikreisstempel:



MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 05.11.2014 13:06:27 Gelesen: 37222# 32 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#31]

Hallo Kevin,

eine tolle Marke, die es verdient hätte, gerade gezeigt zu werden. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.11.2014 13:24:41 Gelesen: 37218# 33 @  
@ bayern klassisch [#32]

Hallo Ralph,

ich hoffe, dass ich dieses stets andauernde Problem bald beheben kann.

MfG

Kevin :)
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.11.2014 11:25:20 Gelesen: 37110# 34 @  
Guten Morgen,

nachdem ich nun länger nichts mehr geschrieben habe, möchte ich euch noch die Idee der Markenbilder bzw. Anzeichen für eine echte Marke näherbringen.

Man verwendete für die Wappen im Markenbild als Vorlage mecklenburgische Passkarten, jedoch mit einem wichtigen Unterschied, die Hörner des Büffelkopfes zeigen bei den Marken nach innen und bei den Passkarten nach außen, richtig ist die Durchführung bei den Postwertzeichen.

Bei Michelnummer 1 verlaufen die Punktreihen des Untergrundes regelmäßig kreuzweise schräg und zwar so, dass die längsten von einer Ecke durch die Mitte zur gegenüberliegenden Ecke verlaufen, sprich im 45° Winkel.

Dies ist schon mal ein wichtiger Anhaltspunkt, ob eine Marke dieser Zeichnung echt oder falsch ist, also andersartige Winkel sind falsch!

Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Stellung des Bruchzifferstrichs, welcher nicht diagonal durch die Mitte der Eckquadrate verläuft, sondern leicht steiler nach links im 60° Winkel.

Das untere Bild verdeutlicht die Echtheitsmerkmale der Mnr.1 und ist ein Ausschnitt aus @ briefmarkenwirbler24 [#11]:



Sobald ich eine Fälschung finde, kann ich die Bilder dann gegenüberstellen.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.11.2014 10:16:21 Gelesen: 37044# 35 @  
Guten Morgen,

ich möchte euch heute Morgen die Einführung des Durchstichs näherbringen, damit schließe ich also die geschnittenen Marken ab, bin aber trotzdem froh, wenn jemand noch weitere Marken zeigen könnte.

Unter dem 31.05.1864 bestellte die mecklenburg-schwerinische Post bei der preußischen Staatsdruckerei eine neue Auflage der 4/4 Schilling Marke, insbesondere weil der punktierte Untergrund die Erkennbarkeit des Entwertungsstempel beeinträchtigte, also wurde der Wunsch geäußert die neue Auflage ohne diese Untergründe zu drucken.

Die neue Auflage wurde als sehr dringlich geäußert, da nach einer achtjährigen Verwendung der Michelnummer 1 der Bestand langsam aber sicher zu Neige ging und es für die Post äußerst peinlich gewesen wäre den Kunden zu sagen, die wichtigste Wertstufe ist nicht mehr vorhanden. ;)

Da die mecklenburgische Post Angst gehabt hatte die Marken werden nicht rechtzeitig ausgeliefert und der oben genannte Fall eintritt, entschloss man sich eine kleine Auflage im Design der Mnr.1 drucken zu lassen, jedoch mit einer Neuerung, des Durchstichs, damit hatte die preußische Post zu dieser Zeit auch schon Erfolg gehabt.

Da Mnr. 4 nur eine kleine Auflage hatte, zählt die zu den Seltenheiten bei Mecklenburg-Schwerin, ich werde auch demnächst eine zeigen können. :)

Mit dieser Veränderung war man in Schwerin so zufrieden, dass die Kunden zukünftig immer die Verwendung des Durchstichs verlangten, da man natürlich so das "lästige" Schneiden vermeiden konnte.

Jedoch erforderte die Anbringung des Durchstichs eine Änderung der Klischees.

Weiß jemand warum?

Mehr dazu gibt es in Kürze!

LG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.11.2014 17:46:53 Gelesen: 36955# 36 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#35]

Guten Abend,

kann sich keiner denken, warum die Anbringung eines Durchstichs eine Änderung der Klischees erforderte?

Hier eine Abbildung der Michelnummer 4 mit dazugehörigem Befund:



Vielleicht erleichtert die Abbildung die obige Frage.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.11.2014 12:30:08 Gelesen: 36873# 37 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#36]

Guten Tag,

da niemand die Antwort zu sagen vermag, gebe ich euch an dieser Stelle die Auflösung:

Es musste eine Änderung der Klischees erfolgen, um eine Beschädigung der Marken zu vermeiden, sodass der neue Abstand 2/1/2 mm gewesen ist, folglich bekam der Durchstich so mehr freien Platz.

Die oben vorgestellte Marke, Mnr. 4, ist insofern die seltenste Marke Mecklenburg-Schwerins, da lediglich 500 Bögen gedruckt wurden. Als Ausgabetermin ist der Juli 1864 anzunehmen, weil die Lieferung als dringlich gekennzeichnet wurde!

Also sind ca. 60.000 Stück in den Umlauf gekommen!

MfG

Kevin
 
stampmix Am: 29.11.2014 17:27:27 Gelesen: 36849# 38 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#37]

Also sind ca. 60.000 Stück in den Umlauf gekommen!

Hallo Kevin,

bei 500 10*10-Bogen? Da hast du sicherlich die Fälschungen gleich mitgezählt. Interessieren würde mich, wie viele davon heute noch erhalten sind.

Auch mit den Einschränkungen des Attestes scheint es eine sehr begehrte Marke zu sein, von der du sicher die Bildrechte hast.

mit bestem Gruss
stampmix
 
briefmarkenwirbler24 Am: 30.11.2014 11:08:05 Gelesen: 36816# 39 @  
@ stampmix [#38]

Guten Morgen,

die Marke wurde in 10x12 Bögen gedruckt, also pro Bogen insgesamt 120 Marken, sodass man auf 60.000 Stück kommt. Du hast schon die Fälschungen angesprochen, diese Marke wurde relativ oft gefälscht, aber es gibt vier Anhaltspunkte, an denen man sich richten kann:

1.Kennzeichen des Urstempels der Nr.1
2.Durchstichweite 12
3.Durchstichseitenlänge 23/1/3 mm
4. feine Rippung des Papiers --> Hauptkennzeichen

Noch etwas zur Anbringung des Durchstichs:

Die Anbringung des Durchstichs erfolgte nach dem Markendruck in zwei Operationen, in denen er erst waagerecht und dann senkrecht eingedrückt wurde (oder umgekehrt) --> stets 13 bzw. 11 parallele Durchstichlinien mit 24/1/3 mm Abstand, sodass Durchstichquadrate mit gleichmäßigen Abständen von 24/1/3 mm entstanden.

Die Farbe der Michelnummer 4 schwankt zwischen blassbräunlichrot und blaßrosenrot. Die Marke zeigt eine feine waagrechte oder senkrechte Rippung, wobei erstere die seltenere ist.

Diese Marke ist mit vierseitigem Durchstich besonders selten und auch gesucht, da die Marke innerhalb des Bogens beliebig getrennt wurde durch des Postmeister.

Zu deiner Frage, wie viele heute noch erhalten sind:

Bei dieser Marke wird ein völliger Aufbrauch angenommen, sodass alle in den Umlauf gekommen sind, wie viele es noch tatsächlich sind, kann ich dir aber momentan noch nicht beantworten, wird aber nachgeholt. ;)

Bildrechte: Ja, ich habe die Bildrechte!

MfG

Kevin
 
stampmix Am: 01.12.2014 10:24:22 Gelesen: 36767# 40 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#39]

die Marke wurde in 10x12 Bögen gedruckt, also pro Bogen insgesamt 120 Marken, sodass man auf 60.000 Stück kommt

Hallo Kevin,

und vielen Dank für die Info. 500 Bogen und Auflage 60.000? da wird man schon mal stutzig.

In meinem Michel DSK 2011 steht "Bogen 10*10" und "Auflage 50.000 Stück"; da bin ich den Bayern mal wieder aufgesessen. Das war aber nicht immer so, denn in meinem Michel uralt-Katalog von 1964 steht "Auflage 60.000 Stück" - irgendwann hatten die wohl neue Erkenntnisse.

besten Gruss
stampmix
 
briefmarkenwirbler24 Am: 01.12.2014 17:32:57 Gelesen: 36735# 41 @  
@ stampmix [#40]

Guten Abend,

das mag schon sein, aber gerade bei Altdeutschland kann man den Michel sprichwörtlich in der "Pfeife" rauchen! Hier vertraue ich doch eher auf Handbücher und Spezialliteratur, aber mein Handbuch ist jetzt auch schon in die Jahre gekommen, vielleicht hat sich ja wirklich was getan.

LG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.01.2015 20:12:26 Gelesen: 36397# 42 @  
Guten Abend,

ich kann euch nun endlich meine erste Marke von Mecklenburg-Schwerin vorstellen, das heißt keine aus meiner Kartei, sondern die erste Marke, die in meinen Besitz ist!



Es handelt sich um Mi-Nr.2a chromgelb, die zwar noch relativ preiswert im Katalog angesetzt ist, jedoch handelt es sich hierbei, wenn man von dem kaum sichtbaren Knitter absieht, um ein Luxusstück, da breitrandig, zentrischer Vollstempel, etc.

Den Kurzbefund habe ich anbei mitgescannt!

Ich behaupte, dass man solch ein Exemplar nicht allzu häufig finden wird bei MS.

LG

Kevin
 
LK Am: 02.02.2015 20:08:07 Gelesen: 36166# 43 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Hallo Kevin,

zu der Mi 4 solltest du deine Meinung auch ändern.

Die ­durchstochenen 4/4 Mi 4 und 5 wurden tatsächlich in Bogen 10x10 gedruckt.

Die Begründung dafür ist ganz einfach und du hast das ja auch geschrieben, ­daß die Abstände der Marken für den Durchstich vergrößert wurden.

Gruß

LK
 
Magdeburger Am: 22.08.2015 09:41:52 Gelesen: 34806# 44 @  
Hallo Zusammen

vielleicht kann mir Kevin dazu was sagen ?



Die Qualität ist zwar nicht so berauschend, aber für mein Incoming MD zu gebrauchen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
LK Am: 22.08.2015 10:45:02 Gelesen: 34789# 45 @  
@ Magdeburger [#44]

Hallo Ulf,

U 9, portorichtig verwendet in Rostock.

Portorate Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen 5 Schillinge.

Gruß

LK
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.08.2015 10:47:57 Gelesen: 34789# 46 @  
@ Magdeburger [#44]

Hallo Ulf,

aufgegeben wurde der an "Den Apotheker Herrn (seiner Wohlgeboren) Dr. Jesnetzer", in Magdeburg, Löwen-Apotheke adressierte Brief am 10.2 in Rostock. Das Jahr lässt sich wie immer nur eingrenzen, und zwar zwischen 1860 und 1866, was man anhand des Ganzsachen Umschlags ausmachen kann.

Von Rostock aus wurde der Brief am 11.2 in Richtung Hamburg verschickt, siehe siegelseitigen Ausgabestempel.

Von Hamburg aus ging es dann per Bahnpost weiter nach Berlin (die Gesamtstrecke Berlin-Hamburg wurde am 15.12.1846 erstmalig in Betrieb genommen). Weitere Hintergrundinformationen gibt´s hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Hamburger_Bahn

Von Berlin aus wird der Brief wahrscheinlich noch Potsdam passiert haben, bevor er dem Empfänger in Magdeburg zugestellt werden konnte.

Entgegen der am 19.6.1856 festgelegten Verordnung, die besagt, dass "die Entwertung der Freimarken mit Tagesstempel, die der Briefumschläge mittels Durchstreichung (mit blauer Tinte) der in dem Wertstempel befindlichen Zahl zu erfolgen hat", wurde dies bei deinem GU nicht durchgeführt. Damit sollte nämlich einer doppelten Verwendung entgegengewirkt werden.

Zu Taxierung:

Das Porto entsprach einem einfachen Brief unter 1 Loth über 20 Meilen, für den 5 Schilling, 3 Silbergroschen zu vergüten waren.

Zum zur Entwertung verwendeten Stempel:

Es handelt sich um einen 2Kr-Stempel mit Antiquabuchstaben in schwarz (der häufigste vom OPA Rostock verwendete Stempel).

So ihr seht was man alles aus so einem Umschlag rauslesen/-finden kann! :D

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 22.08.2015 11:14:20 Gelesen: 34777# 47 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#46]

Hallo Kevin,

wenn du jetzt noch Franko von 5 Schillingen schreibst, ist es perfekt. Ein Porto hätte 4 Silbergroschen gekostet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 22.08.2015 13:46:54 Gelesen: 34758# 48 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#46]

Hallo Kevin,

recht herzlichen Dank. Ich finde es super, wie du an so etwas herangehst!

Ich möchte noch einiges zum Umschlag schreiben.

Der Laufweg wird von Rostock nach Hagenow - weiter nach Wittenberge und dann direkt nach Magdeburg gewesen sein. Ab Ende 1850 war dieser Weg komplett mit der Eisenbahn zu bewältigen.

Die Löwen-Apotheke befindet sich in der Neuen Neustadt - damals war (Magdeburg) Neustadt eine eigenständige Stadt. Napoleon ließ Teile der (Alten) Neustadt abreißen und so entstand die Neue Neustadt.

Der Ausgabestempel siegelseitig zeigt die Tour "6" an, welcher hier für den Landbriefträger genutzt wurde. Hier deshalb, weil der Ausgabestempel auch für Sendungen an das Postamt und an die Oberpostdirektion, war im gleichem Haus in der 1. Etage, genutzt wurde.

Das bei fast alles auch umgekehrt geht, siehst du nachstehend:



Vielleicht habe ich ihn schon einmal gezeigt. Wenn nicht wartet er auf eine Beschreibung, welche nicht so leicht ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Allen anderen auch mein Dank
 
Magdeburger Am: 22.08.2015 21:15:17 Gelesen: 34729# 49 @  
Hallo Kevin,

vielleicht hilft dieser Brief weiter - gleicher Weg:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.08.2015 21:08:17 Gelesen: 34602# 50 @  
Liebe Sammelfreunde,

der von mir in [#48] vorgestellte Brief ist in doppelter Hinsicht interessant.

Als erstes ist oben notiert "Anbei ein Paket gez(eichnet) HS" - ein Gewicht ist nicht notiert worden und auch der obligatorische Paketzettel ist nicht vorhanden. Damit ist es kein Paketbegleitbrief, sondern ein doppelt schwerer Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Briefmarkentor Am: 22.06.2016 13:55:35 Gelesen: 31525# 51 @  
Hallo,

kann ein Forenteilnehmer das Ausgabedatum des im Michel unter der Nummer U 9 notierten Umschlages nennen? In meinem Ganzsachenkatalog von 2005 steht zu den Umschlägen U 9 bis U 12 lediglich "1864/1866".




 
volkimal Am: 22.06.2016 14:34:07 Gelesen: 31516# 52 @  
@ Briefmarkentor [#51]

Hallo Marko,

im Borek Ganzsachenkatalog von Hans Meier zu Eissen (Ausgabe 1978) ist auch angegeben 1864/1866. Allerdings unterscheidet er noch verschiedene Farben. Bei U10B ist zusätzlich zur Farbe lilarot noch das Jahr 1866 angegeben. Das ist das einzige zusätzlich angegebene Datum. Ob man im Umkehrschluss sagen kann, dass die anderen Umschläge alle von 1864 sind - keine Ahnung!

Viele Grüße
Volkmar
 
Cantus Am: 25.06.2016 21:15:17 Gelesen: 31399# 53 @  
@ Briefmarkentor [#51]

Hallo Marko,

bei (alten) Ganzsachen ist es so, dass in aller Regel keine tagesgenauen Ausgabedaten in den Handbüchern und Katalogen genannt werden, denn Ganzsachensammlern genügt das Ausgabejahr; weitere Daten lassen sich dann von den Verwendungsdaten ableiten.

Den von dir gezeigten Umschlag gibt es in allerlei Variationen. Zunächst ist zu klären, ob der schräge Schriftüberdruck, der sich auch auf der Umschlagrückseite fortsetzt, in Antiqua- oder Grotesk-Buchstaben ausgeführt ist. Des weiteren ist von Bedeutung, ob hinter dem Wort "Couvert" eine deutliche Lücke zu sein scheint oder nicht; bei dir sieht mir das nach Lücke aus. Ganz wesentlich für die weitere Bestimmung ist die Länge der rückseitigen Gummierung an der Umschlagklappe; dabei werden kurze und lange Gummierung unterschieden. Und zum Schluss ist auch noch der Klappenstempel auf der rückseitigen Umschlagklappe von Bedeutung.

Nach der ersten Ausgabe dieses Umschlages vom 1.7.1856 mit kurzer Gummierung und mit ovalem Klappenstempel (Type I) folgten bei den Ausgaben der Jahre 1860/61 Umschläge mit rundem Klappenstempel (Type IV). Ab dem Jahr 1864 wurden dann die Umschläge mit langer Gummierung zum Verkauf gebracht.

Die in den Katalogen genannten Ausgabedaten 1864/66 beziehen sich nicht nur auf diesen einen Umschlag zu 1 Schilling, sondern auf alle vier unter U 9 bis 12 genannten Umschläge. Da üblicherweise zuerst die Ganzsachen mit den Wertstufen für den Ortsverkehr verausgabt wurden, bevor andere Wertstempel für Fernbriefe oder Auslandspost aufgelegt wurden, gehe ich davon aus, dass hier zunächst im Jahr 1864 der Umschlag zu 1 Schilling an den Postschalter kam und die anderen Ausgaben dann bis 1866 nachfolgten.

Viele Grüße
Ingo
 

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