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Thema: Österreich - Formulare der Post des 19. Jahrhunderts
Das Thema hat 38 Beiträge:
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bignell Am: 18.10.2014 12:03:01 Gelesen: 26667# 14 @  
@ bayern klassisch [#13]

Hallo BK,

naja so selten sind Retourrecepissen nicht, und meist noch recht gut erhalten, weil sie direkt ins Archiv gewandert sind.

Hier ein Gerichtsempfangschein Wien - Wagstadt:



Süss finde ich vorderseitig den Aufdruck "Bezahlt Nichts" aber rückseitig eine 10 Kreuzer-Marke.

Lg, harald
 
bignell Am: 18.10.2014 12:15:40 Gelesen: 26664# 15 @  
Zu Recepissen noch eine Bemerkung: Oft wurde die Recepisse mit der Reco-Marke am Poststück befestigt und beim Abreissen der Recepisse die Marke dann zerteilt. Die Hälfte der Marke blieb auf der Recepisse zurück und wurde manchmal nochmals gestempelt. So entstehen Pseudohalbierungen.

Lg, harald




 
bayern klassisch Am: 18.10.2014 13:02:45 Gelesen: 26659# 16 @  
@ bignell [#14]

Hallo Harald,

Süss finde ich vorderseitig den Aufdruck "Bezahlt Nichts" aber rückseitig eine 10 Kreuzer-Marke.

Bezahlt nichts hieß ja, dass der Empfänger der Retour - Recepisse nichts zu bezahlen hatte, eben weil der Absender schon 10 Nkr. dafür bezahlt hat.

Mit selten meinte ich natürlich Österreich - Bayern; in Österreich sind Retour - Recepisse häufig, aber finde mal eine nach Bayern. Das kann schon ein paar Jahre dauern, bis man da fündig wird.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.10.2014 13:04:35 Gelesen: 26658# 17 @  
@ bignell [#15]

Hallo Harald,

danke fürs zeigen dieser "Pseudohalbierungen" - wusste ich bislang nicht. In Altdeuschland wurden sie, wenn frankiert, separat gehalten und nur mit einem Bindfaden dem Brief angehängt, so dass es solche Halbierungen nicht geben konnte. Wieder was dazu gelernt ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 01.06.2015 02:31:11 Gelesen: 26145# 18 @  
Also, völlig einschlafen sollte dieses Thema hier nun auch wieder nicht. Von mir daher heute eine Aufgabs-Recepisse über ein recommandiertes Schreiben (= Einschreiben), ausgefertigt am 18.3.1817 vom kaiserlich königlichen mährisch schlesischen Oberpostamte in Brünn. Leider kann ich - wie so oft - den Zielort nicht entziffern.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 01.06.2015 10:58:28 Gelesen: 26126# 19 @  
Hallo,

hier ein Nachfrageschreiben zu einer Sendung von Prag nach Kozolupy [1] einer Stadt bei Plzen. Der einzige Eintrag hierzu erfolgte in Tachlovice [2] bei Prag, danach scheint das Schreiben versandet zu sein.



Lg, harald

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Kozolupy_(Plze%C5%88-North_District)
[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Tachlovice
 
bayern klassisch Am: 01.06.2015 12:49:32 Gelesen: 26114# 20 @  
@ bignell [#19]

Hallo Harald,

ein wunderschöner Vordruck und das Phänomen, dass bei Laufzetteln/Nachfrageschreiben in den späten 1860er Jahren und danach sowieso immer weniger Eintragungen vorgenommen wurden, kenne ich nicht nur von Österreich her. Hier hat ja auch nur die Abgabepost den Erhalt bzw. die Auslieferung bestätigt. Auf der anderen Seite kam es ja halt auch nur darauf an und der immense Aufwand vorheriger Zeiten wäre wohl zu viel gewesen in einer Zeit, als das Postaufkommen rapide stieg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 01.06.2015 12:57:01 Gelesen: 26112# 21 @  
@ bayern klassisch [#20]

Hallo Ralph,

Aufgabepostamt war Prag Altstadt, die erste Bestätigung Tachlovice, ca 19 Strassenkilometer entfernt. Die restlichen 85 km bis Kozolupy sind nicht mehr belegt - wozu dann eigentlich die 5 Kreuzer für die Nachforschung ausgeben, wenn man genaugenommen gar nichts erfährt? Da ist die Quote beim Lotto ja noch besser. ^^

Lg, harald
 
Cantus Am: 25.01.2016 20:38:12 Gelesen: 25274# 22 @  
Dieses Thema ist irgendwie in Vergessenheit geraten. Ich besitze zwar nur eine Sammlung der Aufgabescheine / Abgabsrecepissen, aber auch davon ist einiges zeigenswert. Heute nun eine Aufgabe-Recepisse mit Stempel vom 20.10.1875 aus Laxenburg, einem Ort etwa 20 km südlich von Wien, für ein Einschreiben nach Schwechat, dem Ort, an dem sich heute der internationale Flughafen von Wien befindet.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 25.01.2016 21:02:02 Gelesen: 25269# 23 @  
Hier eine Retour-Recepisse von 1876 Wien - Paris



Leider nicht sehr gut erhalten, aber Recepissen nach Frankreich sind nicht so häufig.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 26.01.2016 07:01:40 Gelesen: 25244# 24 @  
@ bignell [#23]

... zumal sie erst ab 1863, wenn ich nicht irre, zulässig waren, daher sind auch RR der 1870er Jahre selten.

Danke fürs Zeigen dieser Granate und liebe Grüsse,

Ralph
 
bignell Am: 26.01.2016 22:10:52 Gelesen: 25217# 25 @  
Hallo Ralph,

danke für Deine Einschätzung, liest man immer gern.

Hier zwei Postanweisungen aus 1885, Triest nach Spalato (=Split, Kroatien) bzw Otocac (Kroatien) über 100 bzw 300 Gulden, sehr hohe Beträge:





Lg, harald
 
bignell Am: 03.02.2016 20:03:01 Gelesen: 25054# 26 @  
Hier zeige ich frankierte Erlagscheine. Die Frankatur wurde notwendig, wenn man dem Kontoinhaber eine Nachricht zukommen lassen wollte.

1893 betrug die Gebühr noch zwei Kreuzer:



1903 waren es schon fünf Heller:



Lg, harald
 
bignell Am: 02.12.2016 20:45:25 Gelesen: 22865# 27 @  
Rückschein/Ricevuta di ritorno 2x5 Kreuzer San Zeno 28.2.1891 - Zwickau Sassonia 2.3.1891 - San Zeno 7.3.1891



Lg, harald
 
Cantus Am: 09.01.2019 12:20:02 Gelesen: 13928# 28 @  
Von mir ein Rückschein in deutsch-böhmischer Sprache, ausgefertigt am 3.1.1892 in Reichenberg / Böhmen. Rückseitig findet sich ein Tagesstempel von Reichenberg, mit dem das Datum dokumentiert wird, an dem das zurückgekommene Einschreiben dem Einlieferer von der Post wieder ausgehändigt worden war.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 16.10.2021 00:31:32 Gelesen: 7760# 29 @  
In den Formularen spiegelt sich auch die Geschichte wieder. Hier das "Ricevuta di ritorno" (Retourrecepisse) Formular Nummer 47 (nein nicht der Passierschein A38 aus "Asterix erobert Rom") auf Italienisch für das Königreich Lombardo-Venetien. [1]



Betrifft einen Recobrief vom 3.12.1850 von Venedig nach Triest. Das Formular ist aus den 1840er-Jahren, wie man am Vordruck sieht, das Jahrzehnt ist überschrieben. Rechts ist das Siegel des I.R. Economato Postale (Postschatzmeister) di Milano aufgedruckt. 1851 wurde das Königreich Lombardo-Venetien in zwei Kronländer aufgeteilt.



Dasselbe Formular aus den 1850er-Jahren zu einem Recobrief vom 27.8.1862 von Illasi mit Siegel von I.R. Economato Centrale delle Poste Lom-Ven. Zu dem Zeitpunkt war die Lombardei an Frankreich abgetreten, die diese mit Sardinien gegen Savoyen und Nizza tauschte [2].

Kleine Textänderungen (I.R.Ufficio postale => Ufficio postale).



Und nochmal Formular Nummer 47 zu einem Recobrief vom 16.2.1883 von Male nach Camposampiero, rückseitig Durchgangsstempel von Padova und Ankunftsstempel von Camposampiero vom 18.2.1883. Diesmal das Formular aus den 1870er-Jahren, hier fehlt das Siegel, da auch Venetien an Italien verloren gegangen war [3] und das italienischsprachige Recepisse nur in den bei Österreich verbliebenen italienischen Regionen noch Verwendung fand.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Lombardo-Venetien
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Sardinischer_Krieg, https://de.wikipedia.org/wiki/Vorfrieden_von_Villafranca
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Dritter_Italienischer_Unabh%C3%A4ngigkeitskrieg
 
bayern klassisch Am: 16.10.2021 10:01:41 Gelesen: 7743# 30 @  
@ bignell [#29]

Lieber Harald,

wie immer von dir schöne Stücke, die jeder gerne in seiner Sammlung hätte (eine Retour-Recepisse Lombardei-Venetiens nach Bayern wäre mir allerliebst), aber 1862 war die Lombardei nicht an Frankreich abgetreten gewesen, sondern als Teil des ehemaligen Königreichs Sardiniens und später als Teil des Königreichs Italien längst integriert.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende wünscht dir herzlichst,
Ralph
 
bignell Am: 16.10.2021 19:01:43 Gelesen: 7698# 31 @  
@ bayern klassisch [#30]

Hallo Ralph,

ja sorry schlecht ausgedrückt, 1859 abgetreten und danach von Frankreich an Sardinien getauscht. Wollte damit eigentlich sagen, dass die Lombardei zum Zeitpunkt des Formulardrucks noch Teil des Kaiserreichs war, zum Zeitpunkt der Verwendung nicht mehr.

Auslandsrecepissen aus dem Kaiserreich sind recht selten, und wenn dann meist die üblichen Verdächtigen: L/V nach Italien.

Liebe Grüße,
Harald
 
Gernesammler Am: 19.10.2021 17:15:40 Gelesen: 7563# 32 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Retour Recepisse vom 11.1.1868 aus Ossech, die am 12.1.1868 in Brünn von Franz Schmitt dem Empfänger unterschrieben wurde, um was es sich handelt kann ich leider nicht entziffern. Am 14.1. war die Retour Recepisse wieder in Ossech und wurde dort Ankunft gestempelt, der Reco Stempel, war der für die Retoure. Auf der Vorderseite ist noch die Scheinnummer 73 vermerkt und die Manualnummer 28.



Gruß Rainer
 
bignell Am: 19.10.2021 17:27:13 Gelesen: 7561# 33 @  
@ Gernesammler [#32]

Hallo Rainer,

ich lese Brüx [1], nicht Brünn, und "Beschaid" (= Bescheid).

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Tschechien)
 
Gernesammler Am: 20.10.2021 19:34:30 Gelesen: 7501# 34 @  
@ bignell [#33]

Hallo Harald,

besten Dank erst einmal, Brüx (Nordböhmen) genau wie Ossech waren damals unter der Flagge von Österreich.

Gruß Rainer
 
Cantus Am: 18.02.2024 05:06:26 Gelesen: 338# 35 @  
Heute ein postinternes Formular, mit dem der Eingang eines angekündigten Briefes am 20.10.1862 in Weyer (Oberösterreich) dokumentiert wurde.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 18.02.2024 09:32:08 Gelesen: 323# 36 @  
@ Cantus [#35]

Lieber Ingo,

das war eine Briefkarte. Da gibt es, felix Austria, von Österreich 1.000 mal mehr aus dem 19. Jahrhundert, als von Bayern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 25.03.2024 17:56:57 Gelesen: 31# 37 @  
Liebe Freunde,

1881 Gerichts-Retourrecepisse 10 KR Wien - Oberlandshaag



Einen Weiterleitungsvermerk hab ich zuvor auf einer Recepisse noch nicht gesehen.
"Zurzeit angeblich in Hotel Kummer [1] Innere Stadt in Wien"
Erhalt bestätigt am 12.4.1881

Stempel:

HABSBURGGASSE | 29 | 3 | 6 A | 81 | WIEN
FELDKIRCHEN | 30 | 3 | 81 | A D DONAU
FELDKIRCHEN | 9 | 4 | 81 | A D DONAU
HABSBURGGASSE | 14 | 4 | 81 | WIEN

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hotel_Kummer
 
bayern klassisch Am: 25.03.2024 18:02:02 Gelesen: 27# 38 @  
@ bignell [#37]

Lieber Harald,

Stücke wie dieses wird man weltweit mit der Lupe suchen dürfen - schön, so etwas mal gesehen zu haben. Wenn du da mal etwas von Bayern finden solltest, wäre ich entzückt!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 

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