Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
Das Thema hat 668 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 7 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26   27  oder alle Beiträge zeigen
 
bayern klassisch Am: 12.11.2023 22:56:22 Gelesen: 12207# 644 @  
@ bignell [#643]

Lieber Harald,

ganz sicher - da merkt man halt, wer hier mitliest.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 16.11.2023 10:50:30 Gelesen: 11310# 645 @  
Liebe Freunde,

ein Recobrief aus Levico bei Trient am Lago di Levico wurde am 10.09.1874 mit folgender Adresse versehen abspediert: "Seiner Hochedelgebornen Herrn Herrn Oswald Grafen von Trapp k. k. Statthalternrath Ae et A Innsbruck".



Über Trient erreichte der Brief Innsbruck noch am Folgetag. Aber dort war seine Erlaucht nicht mehr und man notierte später: "D(er) Z(eit) in Friedberg Volders". Siegelseitig sehen wir, noch immer am 11.09. den Stempel von Volters, aber auch da war er wohl nicht zu erreichen.

Nun strich man in blau alles durch und ersetzte es durch: "Villa Leuchtenberg bei Lindau am Bodensee".

Siegelseitig sehe ich einen größeren Stempel von Innsbruck Stadt vom 15.09. (??) und das Fragment eines bayerischen Einkreisers, wohl den von Lindau, wie fast immer schlecht abgeschlagen.

Zur Person des Empfängers weiß ich nur, dass er 1873 nach dem Tode seines Bruders zum Chef des Grafengeschlechts wurde.

Die 4 Teile einer 20 Pfg. Luitpold-Marke hinten harren noch ihrer Ablösung, also bitte keine Bange, das bleibt so nicht.

Die verklebten 15 Neukreuzer setzten sich zusammen aus dem Brieffranko von 5 Neukreuzern bis 15g und 10 Neukreuzern Reco-Gebühr, welche zuvor noch hätte siegelseitig frankiert werden müssen, 1874 aber nicht mehr. Briefe mit Franko und Recogebühr in einer Marke nach Bayern sind sehr selten - von der doppelten Weiterleitung ganz zu schweigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:06:39 Gelesen: 11008# 646 @  
Liebe Freunde,



eine Schönheit ist es nicht gerade, aber genommen habe ich ihn trotzdem, weil die Mehrzahl der Kreuzerzeitbriefe Bayerns ins Kleinwalsertal als letzten Stempel der letzten Post "Oberstorf" aufweist und eben keinen Stempel eines Ortes im Kleinwalsertal.

Hier ein 3 Kr. Brief aus Lindau im Bodensee vom 17.03.1863 nach Riezlern. Am Folgetag war er in Oberstorf und einen Tag später stempelte man in Kleinwalsertal Transit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

https://museumguckloch.wordpress.com/blog/page/2/
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 10:33:40 Gelesen: 10080# 647 @  
Liebe Freunde,





vor gut 35 Jahren sah ich einst ein "Nachfrageschreiben" Österreichs frankiert nach Bayern, wußte jedoch nicht so recht, worum es sich dabei handelte und bei dem damals geforderten Ausruf ließ auch mein Interesse am Erwerb desselben bald nach. Dann kam lange nichts mehr ...

Aber es tauchte wieder auf und nun war ich auf sein Aufschlagen vorbereitet und ließ es mir nicht entgehen.

Was war ein Nachfrageschreiben?

Nun, heute würden wir einen Nachforschungsauftrag stellen, wenn eine Sendung nicht beim Empfänger angekommen zu sein scheint. Aber das gab es eigentlich nur für "qualifizierte Sendungen", also Einschreiben, Expressbriefe, Wertbriefe usw. und in genau diesen Fällen wäre ein Laufzettel (von der Aufgabepost) abzuspedieren gewesen.

Aber die österr. Post kannte auch die Sendungsverfolgung nicht qualifizierter Sendungen (den Terminus "unqualifizierte Sendung" möchte ich an dieser Stelle vermeiden) und dafür gab es Nachfrageschreiben, die zwar genauso den Postweg wie die weitaus bekannteren und häufigeren Laufzettel nachzuvollziehen hatten.

Hier zeige ich ein Nachfrageschreiben aus Unzmarkt über eine Sendung vom 07.11.1859 aufgegebene Sendung im Wert von 2 Gulden 24 Kreuzern, welche über Leoben und Salzburg via Rosenheim nach München gelaufen war.

Wie man anhand der textlichen Ausführen erkennen kann, war die Sendung korrekt beim Empfänger angekommen und das Nachfrageschreiben lief so wieder zur Aufgabepost zurück.

Die verklebten 15 Nkr. entsprachen der Gebühr für einfache Fernbriefe über 20 Meilen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.11.2023 12:26:14 Gelesen: 9874# 648 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Innsbruck vom 19.01.1866 nach Fischen bei Immenstadt, der mit 10 Neukreuzern korrekt frankiert worden war (über 10-20 Meilen). Siegelseitig der Ankunftshalbkreisstempel von Immenstadt.



Schön zu sehen, dass er in Innsbruck einen blauen Diagonalstrich bekommen hatte, das interne Zeichen für einen frankierten Brief, obwohl das seit dem DÖPV nicht mehr sinnvoll war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.12.2023 19:00:59 Gelesen: 8289# 649 @  
Liebe Freunde,

unterfrankierte Briefe zwischen Bayern und Österreich gibt es so einige - aber sie sind alle etwas Besonders.

Überfrankierte Briefe findet man weitaus seltener - und sie sind optisch eher banal, weil sie keine Nachtaxen, Gewichtsangaben, Währungsreduktionen usw. zeigen, sondern ganz normal aussehen.

Aber es gibt ein paar - und sie stammen praktisch alle nur von privaten Korrespondenzen, bei denen sich die Absender halt geirrt hatten und etwas zu viel verklebt haben.



Heute zeige ich aber einen Firmenbrief aus Augsburg vom 26.03.1858 der Firma Erzberger & Söhne an Firma Caspar Ritter in Egg bei Bregenz (es gab auch ein Egg bei Zürich!).

Die Entfernung in direkter Linie betrug 128 km, also deutlich unter den 20 Meilen, für die 6 Kreuzer ausgereicht hätten (und wenn es ein Brief der 2. Gewichtsstufe gewesen wäre, hätte man schon 12 Kr. frankieren müssen).

Aber die Absenderfirma verklebte unerklärlicherweise 9 Kreuzer, somit 3 Kreuzer zu viel. Am Folgetag war er in Bregenz und danach in Egg.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 08.12.2023 02:10:16 Gelesen: 8072# 650 @  
@ bayern klassisch [#649]

Lieber Ralph,

da muss man schon ein Kenner der Materie sein, um die Überfrankatur erkennen zu können. Offenbar auch hervorragend erhalten, da freut man sich um so mehr.

Nicht mehr so archivfrisch ist der Brief den ich zeigen möchte:



Am 6.12.1836 in Varaždin verfasst, in Wien zur Post gegeben, dort mit dem schönen "WIEN FRANCO" gestempelt, war er am 14.12. in München. Der größte Teil der acht Tage Transportzeit dürfte wohl eher durch den privaten Transport von Varaždin nach Wien verursacht sein, aber leider gibt es keinen Datumsstempel, der das ausweist.

Dass der Absender ein sehr preisbewusster Mensch war, zeigt der Inhalt:

Herrn G Bodmer's lithographische Künst: Anstalt in München
Varasdin den 6en Decbr 1836.

Die mir gesandten Lithographien sind mir richtig geworden, und in Mehrheit über meine Erwartung schön, einiges ist auch bereits hier schon davon verkauft, und auf:

3 Exemplare des Werkes subscribirt, welche ich bitte mir recht bald anzusenden. Lieb würde mir dann seyn, nebst diesen Sendung, wieder mehrere andere Bilder zu erhalten, und nothwendig finde ich, daß Sie mir außer Preis=CT. wenigstens noch einige Exemplare des Me??es für andere Städte als Muster senden, weil dort ohne diese Muster keine Subscribenten gesammelt werden können.

Dürfte ich Sie auch bitten jener Sendung zur Probe einige Muster von den so gut und brauchbar seyn sollenden englischen Federn beyzulegen, ich glaube sie sind bey Vetterlein.

Ihre geehrten Zuschriften mit Vergnügen entgegen sehend, empfehle ich mich Ihnen
Mit aller Ergebenheit
Carl Gerdes


Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 08.12.2023 11:18:45 Gelesen: 8034# 651 @  
@ bignell [#650]

Lieber Harald,

ich habe das mit der Überfrankatur nur herausgefunden, weil ich diese Korrespondenz kenne (und vlt. 5-6 Briefe noch immer besitze) und 9 Kr. dafür kamen mir spanisch vor.

Dein Brief ist auch spitze - eine Musteranforderung ist selten (ich habe ja auch eine Mini-Sammlung Muster und kann mir daher eine Meinung erlauben). Dass er noch herumgeschleppt wurde in Österreich, macht die Sache nicht schlechter, allerdings zahlte man in der ganzen k. u. k. Monarchie immer 14 Kr. CM Teilfranko je halbes Wiener Loth, wenn man nicht gerade grenznah war. Von daher hätte man ihn auch gleich in Ungarn aufgeben können.

Das Porto von Salzburg nach München von 6 Kr. rheinisch ging dann natürlich zu Lasten des Empfängers.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.01.2024 23:49:28 Gelesen: 6455# 652 @  
Liebe Freunde,

meine Botenlohn-Sammlung hat Zuwachs bekommen, diesmal aus Bayern.



1854 mit 6 KR von Augsburg nach Häselgehr [1] mit 2 KR Botenlohn für den Lechtaler Boten





1853 mit 6 KR von Augsburg nach Steeg [2] mit 2 KR Botenlohn für den Lechtaler Boten

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4selgehr
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Steeg_(Tirol)
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 12:10:11 Gelesen: 6431# 653 @  
@ bignell [#652]

Lieber Harald,

das sind 2 schöne Briefe mit 2x Conventionsmünze Botenlohn für den Lechtalboten. Sigi Deider hat vor ca. 15-20 Jahren mal eine große Bayern- und Österreichauktion abgehalten in München, bei denen zahlreiche Briefe dieser Korrespondenz angeboten wurden. Zuvor war mir dergleichen nicht bekannt.

Die Preise waren entsprechend, denn nicht nur die Bayernsammler wollten dergleichen Briefe besitzen, sondern auch die Österreicher und wenn zwei große und finanziell gut gestellte Sammlergruppen auf ein überschaubares, postgeschichtlich hochinteressantes Thema stoßen, bleiben die Arme im Saal halt ein bisserl länger oben.

Jetzt noch einen ab 1.11.1858 in Neukreuzern (waren dann deren 3) und du bist ein glücklicher Sammler.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 05.01.2024 15:51:37 Gelesen: 6397# 654 @  
@ bayern klassisch [#653]

Jetzt noch einen ab 1.11.1858 in Neukreuzern (waren dann deren 3)

Lieber Ralph,

das wird schwer werden, da auch nach der Währungsumstellung noch in CM notiert wurde. Mein ältester Brief mit "3x"-Notation ist vom 28.6.1861 (REUTE-Stempel vom 2.7.1861), der jüngste mit "2x" vom 30.7.1860 (REUTE-Stempel vom 5.7.1860), also hat der dortige Postmeister sich irgendwann zwischen 5.7.1860 und 2.7.1861 entschlossen auf Neukreuzer-Notation umzustellen. Lechtal-Botenlohnbelege nach 1861 sind mir noch keine untergekommen, aber das muss nichts heissen.

Für alle Mitlesenden, die sich jetzt wundern, dass sich der Botenlohn geändert hat, es handelt sich hierbei um eine Währungsumstellung [1], zuvor war 1 Gulden CM (Conventionsmünze) = 60 Kreuzer CM, danach 1 Gulden = 100 (Neu-)Kreuzer. Wer sich richtig schön verwirren lassen möchte, dem sei "Deutsche Währungsgeschichte vor 1871" [2] ans Herz gelegt. ;)

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_%C3%96sterreich#W%C3%A4hrungsumstellung_1858
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W%C3%A4hrungsgeschichte_vor_1871
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 10:04:13 Gelesen: 5756# 655 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Oberleutensdorf (Horni Litivonv) im Norden Böhmens über Teplitz und Bodenbach, Dresden (Sachsen) nach Waldkirchen in Bayerns östlichstem Zipfel.



Der Brief lief also nicht direkt, sondern einen großen Umweg und war vom 19.4.18?? bis 22.4.18?? unterwegs. Die 15 Neukreuzermarke entsprach dem Franko eines einfachen Briefes über 20 Meilen direkter Linie im Postverein.

Interessant ist die Absenderangabe oben: "Von Ludwig Pilz aus Oberleutensdorf in Böhmen, Brüxer Bezirk, Prager Kreis".

Kann jemand anhand von Marke bzw. Stempel den Brief zeitlich einengen (früheste Verwendung wegen neuer Währung wäre m.E. der 19.4.1859) ?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 16.01.2024 15:46:46 Gelesen: 5737# 656 @  
@ bayern klassisch [#655]

Lieber Ralph,

die dritte Ausgabe wurde um die Jahreswende 1860/61 ausgegeben, genaues Datum nicht bekannt, aber da Dein Brief vom April stammt, somit 1861 oder später. Frankaturgültig bis 31.5.1864. Spätverwendungen der Ausgabe gibt es, aber 1864 sieht man sie selten. Also 1861-1863.

Die Stempel helfen nicht weiter, die waren weit über den Zeitraum in Verwendung.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 16:39:50 Gelesen: 5727# 657 @  
@ bignell [#656]

Lieber Harald,

hab vielen Dank für deine wertvollen Hinweise, die ich natürlich gerne in meine Finalbeschreibung übernehme.

1861-1863 ist ja schon ein recht enges Zeitfenster und über die Stempel kommt man halt nicht immer weiter.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.01.2024 19:24:49 Gelesen: 5703# 658 @  
@ bayern klassisch [#657]

Hallo Ralph,

zu den Daten die Du schon von Harald hast, kann ich Dir sagen das der Halbkreisstempel von Waldkirchen ab 1863 zum Einsatz kam dann wieder 1867-1869.

Ich selber kann keinen Brief mit Stempel Waldkirchen aufzeigen, somit kann ich kein genaueres Datum beitragen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 19:36:12 Gelesen: 5701# 659 @  
@ Gernesammler [#658]

Hallo Rainer,

danke sehr, das passt ja auch in die Zeitspanne und macht 1863 wahrscheinlicher.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.01.2024 12:42:12 Gelesen: 5400# 660 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir ein Brief, welcher doppelt schwer war und am 17.01.1852 von Lindau nach Bregenz, welches keine 10 Meilen entfernt war, gesendet wurde.



Frankiert wurde er mit 2 Marken 3 Kreuzer blau, welche m.E. zwei unterschiedliche Farben zeigen. Die Laufzeit betrug keinen Tag!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 20.01.2024 13:15:23 Gelesen: 5397# 661 @  
@ Magdeburger [#660]

Lieber Magdeburger,

da hast du einen ebenso seltenen, wie schönen Brief geangelt - 2. Gewicht im 1. Rayon ist selten und meistens sehen diese Briefe nicht so attraktiv aus, wie deiner hier.

Dazu ein blauer Ankunftsstempel und 2 blaue 3 Kreuzermarken mit unterschiedlicher Sättigung (wohl von einem Bogen, nach rechts wurden die Farben oft sättigender gedruckt), da kann man nicht meckern.

Glückwunsch zu diesem Schmankerl!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 20.01.2024 13:52:54 Gelesen: 5392# 662 @  
@ bayern klassisch [#661]

Lieber Bayern Klassisch,

ganz ehrlich, wo ich den Beleg das erste Mal in den Händen hatte, habe ich mich total in ihn verliebt. Danke für dein Statement!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 16.02.2024 18:53:55 Gelesen: 3482# 663 @  
Liebe Sammelfreunde,

eine 3 Kreuzer rot habe ich noch nicht gehabt und wie es der Zufall wollte, konnte ich einen Brief vom 23.12.1865 von Lindau nach Andelsbuch bekommen. Ein Ankunftsstempel ist siegelseitig nicht zu erkennen.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.02.2024 19:12:01 Gelesen: 3478# 664 @  
@ Magdeburger [#663]

Lieber Magdeburger,

meiner stammt vom 15.10.1857 und hat noch einen interessanten Inhalt zu bieten, nämlich einen Schmuggelbrief. Leitung über Bregenz und Egg.



Ich mag diese Briefe in die damaligen Kuhkäffer; München-Augsburg gibt es doch zentnerweise.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 16.02.2024 19:17:57 Gelesen: 3474# 665 @  
@ bayern klassisch [#664]

Lieber Bayern Klassisch

schön dass es mehrere Briefe in diesem kleinem Ort bei Egg gibt. Scheinbar wohnten dort etwa nur 1300 Einwohner.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 23.02.2024 12:19:54 Gelesen: 2644# 666 @  
Liebe Freunde,

der folgende Brief aus Würzburg vom 04.01.1848 beinhaltet so einige Fragen, die zu beanworten mit Literaturzugriff nicht leicht fallen würde, ohne, wie jetzt seit über einem halben Jahr schon, macht es das nicht leichter.





Es ist hinten kein Franko zu erkennen, vorne auch kein Porto. Der Zusatz links unten lautet "Postschein" und stellte den Reco-Wunsch des Absenders dar. Kein Portofreiheitsvermerk, hinten ein Mini-Siegel, aber vorne das liegende X als Zeichen der völligen Bezahlung aller Kosten (Recon in Bayern 4 Kreuzer). Unter der bayer. Reco-Nr. 871 links oben lief er, wie genau kann ich nicht sagen, Richtung Zielort ??? per Horazdiowitz an und kam in diesem Ort am 09.01.1848 auch an, siehe Stempel.

Ohne neue Postaufgabe wurde die Adresse in "Prag" geändert und der Brief kostenlos weiterspediert, jetzt mit einer neuen Reco-Nr. 752 in Rötel. In Prag kam er am 11.01. auch an und wurde kostenlos zugestellt.

Empfänger könnte Graf Franz von Boos Waldeck gewesen sein:

https://www.geni.com/people/Eduard-Franz-von-Boos-zu-Waldeck-und-Montfort/6000000066480560090

Gerne erfahre ich mehr über Brief und Empfänger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.02.2024 16:46:48 Gelesen: 2614# 667 @  
@ bayern klassisch [#666]

Hallo Ralph,

viel kann ich nicht dazu beitragen, könnte es sein, da Herr Graf Kämmerer war das hier eine Portofreiheit vorlag die nur nicht notiert wurde.

Somit musste nur die Reco Gebühr von 4 Kreuzer gezahlt werden.

Anbei 2 Links zum Grafen, zu dem Ort etwas zu finden ist schwer wenn man nicht genau weiß wonach man sucht, aber vielleicht steht etwas bei den Links [1] [2] mit dabei.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_von_Boos_zu_Waldeck
[2] https://www.geocities.ws/gudrun_bn/kurtrier7-boos.html
 
bayern klassisch Am: 23.02.2024 17:01:09 Gelesen: 2612# 668 @  
@ Gernesammler [#667]

Hallo Rainer,

danke für die Links - der im 1. Link genannte wird es nicht gewesen sein, da der Brief von 1848 datiert.

Eine Portofreiheit war in Bayern nicht anzusprechen, wenn der Empfänger in Österreich (wessen ich mir nicht sicher bin) portofrei gewesen wäre. Die 4 Kr. für die Einschreibung musste der Absender sowieso bezahlen, aber den Rest? Möglich wäre eine persönliche Post-Portofreiheit in Bayern, aber die zu beweisen wird sehr, sehr schwer sein.

Vlt. hilft uns der liebe bignell weiter, der ja als großer Kenner der österreichischen Postgeschichte oft gute Einfälle hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

Das Thema hat 668 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 7 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26   27  oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.