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Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
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bayern klassisch Am: 26.01.2019 16:32:05 Gelesen: 183238# 319 @  
@ Magdeburger [#318]

Lieber Magdeburger,

ich habe einen oder maximal 2 aus dieser Korrespondenz und vielleicht total ein halbes Dutzend gesehen (alle mit Nr. 2 frankiert). Es mag aber noch mehr geben, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Man zahlt dafür, wenn alles richtig eingeordnet und vom Anbieter erkannt wird, ca. 50 Euro bei guter Marke und Stempel. Darunter wird es manchmal zum Schnäppchen - und das gönne ich dir.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.01.2019 08:40:44 Gelesen: 183190# 320 @  
Liebe Freunde,



Dienstbrief des Landgerichts Wolfstein mit Postaufgabe in Freyung am 20.12.1844 nach Fünfhaus und Sechshaus in Wien (?). Die bayerische Behörde benutzte statt der üblichen Franchise R. S. "Ex officio" (in Österreich oft abgekürzt mit Ex offo) - und tatsächlich blieb der Brief portofrei, etwas, was man nicht bei allen Dienstbriefen Bayerns nach Österreich behaupten kann. Der Diagonalstrich zeigte ja nur die teilweise Frankaturfreiheit an, das liegende X sollte die gänziche Frankaturfreiheit symbolisieren, aber hier hat ein halbes X wohl ausgereicht. Siegelseitig der Ankunftsstempel von Wien vom 22.12.1844, sonst nichts.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.02.2019 16:24:37 Gelesen: 182388# 321 @  
Liebe Freunde,



heute ein Brief aus dem wunderschönen Wien vom 29.7.1853 über Prag und Bodenbach nach Haunsheim bei Gundelfingen. Der gegen 15.00 Uhr ("3 Uhr Abends") aufgegebene Brief kam mit der Bahnpost aus Sachsen am 31.7. schon in Bayern an und wurde am 1.8. in Gundelfingen Ankunft gestempelt. Der Empfänger war Freiherr von Goltz, der sicher ein Postfach in Gundelfingen hatte, so dass irgendwann ein Lakai daher kam und die Post für seinen Herrn abholte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.02.2019 15:01:36 Gelesen: 181618# 322 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, von denen träumt man nur, weil man nicht glauben kann, dass es sie tatsächlich geben könnte. Und doch gibt es sie.

Das folgende Stück ist eine wirkliche, eierlegende Wollmilchsau, wie ich nie glauben konnte, dass es das mal gegeben haben könnte.



Ein Brief vom 23.7.1850 mit einer 5aa (Erstauflage) zu 9 Kreuzer auf einem Brief "mit Briefen" der Herren Bianchi & Rotter nach Wien. Sind schon Briefe mit Juli - Stempeln große Seltenheiten, so kenne ich keinen Brief dergleichen als Brief mit Briefen.

Liest man den Inhalt, schrieb der Absender, dass er noch ein Muster von Vitriol ungarischer Art beifügte. Da die Entwertung erst am 24.7. erfolgte, las ich weiter und stellte fest, dass der Absender dem Brief später das angehängte Muster wieder entnahm und dafür Briefe mit Briefen beifügte, sonst hätten wir noch einen Muster-ohne-Werth - Brief dazu.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.02.2019 15:14:08 Gelesen: 181616# 323 @  
Liebe Freunde,



eine Schönheit sieht anders aus, aber eine 4. Gewichtsstufe frankiert sieht man auch nicht an jedem Tag - hier 24 Kreuzer (4 mal 6) aus München vom 20.2.1857 nach St. Martin an die Graf Arco´sche Rentenverwaltung (damals das Finanzamt) mit interessantem Leitvermerk "via Schärding". Der Leitvermerk war deshalb notwendig geworden, weil es zahlreiche St. Martin in Österreich gab und fast alle davon in der 3. Entfernungszone über 20 Meilen zu München lagen - da wollte man vermeiden, dass der Brief wegen vermeintlicher Unterfrankatur nachtaxiert werden würde und die Folgen unabsehbar waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.02.2019 09:46:58 Gelesen: 181113# 324 @  
Liebe Freunde,

manchmal klappt alles und dann kommt auch noch das Glück hinzu.





Wien, 16.11.1856, nach Vilseck in Bayern mit Laufwegsvorgabe "Baiern über Regensburg und Grünwald frei". Der Laufwegswunsch des Absenders konnte leider nicht eingehalten werden, weil man ihn über Prag (17.11.) und damit Bodenbach - Plauen - Nürnberg nach Vilseck verschickte (lag östlich von Nürnberg).

Vor dem April 1851, als es die Bahnstrecke Wien - Prag - Dresden - Berlin noch nicht gab, hätte man ihn sicher so geleitet, aber 1856 gab allein die Bahn vor, wie Briefe im DÖPV und darüber hinaus zu laufen hatten.

Der Ankunftsstempel mangelt, aber der Prager Transitstempel ohne den Bodenbacher Transitstempel belegen die Leitung eindeutig.

Als er bei mir ankam, öffnete und las ich ihn natürlich, wie alle meine Briefe (so ich sie lesen kann). Den letzten Absatz auf der linken Seite möchte ich hier wiedergeben (es schrieb der Sohn an die Eltern und wie es sich damals gehörte nannte man die Eltern noch "Sie"):

"Meine Adresse ist = An N. N. bei Herrn Franz Doll Pfeifenbeschläger wohnhaft Windmühle kleine Steingasse Nr. 82 oberer Erd Thür Nr. 11. Wen Sie vielleicht bald an Franz schreiben theilen Sie ihm meine Adresse mit. Beiligendes Briefchen übergeben Sie meiner Großmutter."

Aha - ein höchst präzise Adressangabe und einen geschmuggelten Brief an die liebe Großmutter hatte man beigegeben, ohne dass man ins 2. Gewicht kam - das finde ich außergewöhnlich. Wäre es ein bayerischer Postbetrug, käme das gute Stück in meine Contraventions - Sammlung, so darf er in die Sammlung Bayern - Österreich Einzug halten.

Wer mir einen Brief von Vilseck (oder Bayern) an die obige Adresse anbieten kann, wird reich belohnt werden! Da bezahle ich gerne den doppelten Sem - Katalogpreis.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.04.2019 09:35:49 Gelesen: 178262# 325 @  
Liebe Freunde,

ein leckerer Brief aus Hofheim (Schönstempler von Gottes Gnaden!) vom 10.7.1856 an Seine Wohlgeboren, Herrn Peter Haßfurther Bürgerlicher Spengler Meister und Haus Inhaber in St. Ullrich N. 132 neue Schottengasse in Wien, kostete 9 Kreuzer Franko, da über 20 Meilen entfernt vom Zielort.



Siegelseitig sehen wir den Transitstempel von Bodenbach am 12.7. und den Ankunftsstempel von Wien am 14.7. 1E. Keine Rekordzeit für diese Leitung, aber immer noch sicher einen ganzen Tag schneller, als irgendwie anders spediert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 14.04.2019 11:05:06 Gelesen: 178256# 326 @  
@ bayern klassisch [#325]

Hallo Ralph,

ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Bretter man vor den Augen haben kann. Ich hab versucht die Adresse zu entziffern ohne Deine Beschreibung zu lesen und bin bei der Berufsbezeichnung auf "Bürgerlicher Spengler Meister und Haus Juhaber" gekommen und der Groschen ist einfach nicht gefallen - dabei war es so leicht, das u gegen ein n zu tauschen.

Danke für das Sonntagmorgenrätsel,
harald
 
bayern klassisch Am: 14.04.2019 14:45:27 Gelesen: 178244# 327 @  
@ bignell [#326]

Hallo Harald,

hätte ja eigentlich kein Rätsel sein sollen, aber du machst es richtig, wenn du ohne (meine) Transkriptionshilfe versuchst, die Anschrift selbst zu eruieren - wenn dann mal ein Buchstabe alternativ interpretiert wird, ist das sicher kein Beinbruch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.04.2019 08:54:43 Gelesen: 177746# 328 @  
Liebe Freunde,

nach langer Suche endlich einen gefunden, dazu sieht er noch ganz manierlich aus: Hofheim (nicht das im Taunus!) an Herrn Peter Haßfurther Spänglermeister in Wien wohnt zu N. Alrich inner Schottengasse No. 132.



Die Aufgabepost notierte 12 C. M. für 12 Kreuzer Conventions Münze, die 14,4 Kreuzern rheinisch entsprachen. Aber umrechnen musste Bayern nicht, denn die Post in Österreich vergütete Bayern später nach Quartalsende immer 12 Kreuzer in der Währung derjenigen Postverwaltung, die Ansprüche an die jeweils andere Postverwaltung hatte. Wien notierte nun groß in Rötel 12, damit auch klar war, was unser Spenglermeister zu zahlen hatte.

Zur Verrechnung innerhalb des DÖPV: Hatte Bayern z. B. in einem Quartal 500 Gulden Forderungen an Österreich (Portobriefe, Transite usw.), aber Österreich nur 300 Gulden Forderungen an Bayern, so war die Verrechnung der Differenz in rheinischer Währung durchzuführen.

Umgekehrt hatte Bayern z. B. 600 Gulden Forderungen an Österreich, aber Österreich 900 Gulden Forderungen an Bayern, so war die Differenz von 300 Gulden in Conventions - Münze zu begleichen, was für Bayern dann teuer wurde, weil 1 Kreuzer CM 1,2 Kreuzern rheinischer Währung entsprach und also 20% mehr wert war. Das war kein Pappenstiel, wie man sich leicht vorstellen kann und da im Prinzip jeder Hinbrief auch einen Herbrief generierte, dürfte das Hauptaugenmerk auf den Transiten gelegen haben, oder auf gut Deutsch: Schickte Österreich mehr Post via Bayern in den Postverein (Baden, Württemberg, TT, Preussen) und nach/über Frankreich (Strasbourg), als Bayern über Österreich in den DÖPV (Sachsen, Preussen), und davon kann man getrost ausgehen, dann hatte immer Bayern mehr von Österreich zu fordern, als umgekehrt und die Abrechnung erfolgte folglich in günstigeren rheinischen Kreuzern, was die österreichische Staatskasse um 20% schonte. Auch ein Grund, warum Preussen und Österreich diesen Vertrag wollten, auch wenn sein Zustandekommen natürlich allen Parteien und Postverwaltungen diente.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.05.2019 07:44:56 Gelesen: 177235# 329 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus dem kroatischen Petrinja (damals: Petrinia), ca. 50 km südlich von Zagreb, war mit 9 Kreuzern korrekt als DÖPV - Brief nach Württemberg am 25.7.1857 frankiert worden. Die Anschrift an die Madame la Contesse (als die Frau Gräfin) kann ich nicht sicher lesen, auch weil die Marke über ihrem Nachnamen geklebt wurde, was die Erforschung der Empfängerin sehr erschwert, aber es scheint eine geborene Gräfin von Spiegel gewesen zu sein, die auch einen maltesischen Orden an ihr Revers hatte heften dürfen.





Der Absender vermerkte vorne als Laufwegsvorgabe: Wien, Leipzig, Ulm, Ochsenhausen und der Zielort war Thanheim, ca 80 km süd-südwestlich von Stuttgart.

Siegelseitig sehen wir den Transitstempel von Agram (damals Zagreb) vom Folgetag und dann erst vom 29.7. einen Stempel von Stuttgart und einen von Zug 14 der württ. Bahnpost, dazu einen Stempel von Biberach vom 30.7. und vom selben Tag noch Ochsenhausen, wie vom Absender vorgegeben.

In jedem Fall war der Brief von Kroatien innerhalb von 4 Tagen in Württemberg und ich denke, dass er das nur schaffen konnte, wenn er über Bodenbach - Leipzig - Hof - Nürnberg lief, also so, wie der Absender es auch angegeben hatte. Da bayerische Stempel mangeln, dürfte er in Wien oder Prag in einen Postsack via Bodenbach nach Stuttgart eingepackt worden sein.

Gerne lese ich Meinungen dazu. Den Inhalt füge ich bei - ein hochintelligenter Mensch hat in gehetzter Schrift seine Reiseeindrücke der Baronin kurz wiedergegeben - allerdings scheint nichts Weltbewegendes darunter zu sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 01.05.2019 10:23:38 Gelesen: 177215# 330 @  
@ bayern klassisch [#329]

Hallo Ralph,

bzgl des Nachnamens: Vielleicht hilft vor eine starke Lichtquelle halten. Ich würde drauf wetten, es kommt der Name Hochberg zum Vorschein.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 01.05.2019 10:40:24 Gelesen: 177210# 331 @  
@ bignell [#330]

Hallo Harald,

alles schon versucht - hat nichts gebracht. Wie kommst du auf den Namen Hochberg?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 01.05.2019 10:59:35 Gelesen: 177208# 332 @  
@ bayern klassisch [#331]

Hallo Ralph,

habe mit allen Kombinationen von Comtesse, Spiegel (ein doofer Name zum Suchen - kommt immer das Reflektionsding), Malteserorden und Thanheim herumgesucht und bin irgendwann auf Luise Karoline von Hochberg gestossen, die passt zwar nicht und die nächste Baronin Hochberg konnte ich nicht ausfindig machen, aber es muss ja ein kurzer Name sein, sonst würde er dort nicht hinpassen.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 01.05.2019 11:15:50 Gelesen: 177204# 333 @  
@ bignell [#332]

Hallo Harald,

könnte es die [1] sein?

Karolina Gräfin von Spiegel;
geb. Wien 24.12.1834
gest. Schloß Tannheim 7.8.1857

Demnach hat sie nur noch wenige Tage nach Eintreffen des Briefes gelebt.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] http://genealogy.euweb.cz/other/schaesberg2.html
 
bignell Am: 01.05.2019 11:31:12 Gelesen: 177202# 334 @  
bayern klassisch Am: 01.05.2019 12:02:48 Gelesen: 177195# 335 @  
@ bignell [#334]

Hallo Harald,

du bist der Beste! Da hätte ich noch Jahrzehnte googlen müssen und nicht die Hälfte gefunden. Danke sehr!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.05.2019 09:47:13 Gelesen: 176916# 336 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief vom 2.6.1856, wie ich ihn schon lange gesucht hatte. Zlin (vom dortigen Schloß des Absenders, Claudius Wilhelm Freiherr von Bretton, geb. 12.7.1822, gestorben 11.3.1879) "Gegen Auf- und Abgabsrecepisse" an "Hochwohlgeboren Dem Hern Herrn Hauptmann von Gmainer Flügeladjutanten Seiner Majestät des Königs Ludwig etz etz etz in München".





Der Absender hatte dafür zu zahlen: 9 Kreuzer Franko mit Marke über 20 Meilen nach Bayern unter 1 Loth. 6 Kreuzer Aufgabsrecepisse (Recommandation) mit Marke auf dem Brief selbst - immer hinten und weitere 6 Kreuzer für die Abgabsrecepisse (Rückschein, Retour - Recepisse) auf derselben zu frankieren, in toto also 21 Kreuzer!

Siegelseitig ist der Laufweg gut belegt: Vapagedl 2.6., Bodenbach 4.6. und München 5.6.1856.

Interessant ist noch die Verwendung des Stempels "RECOM:" von Zlin nur auf der Siegelseite der 6 Kreuzermarke, nicht aber frontseitig. Jedenfalls hat Herr von Gmainer am 5.6.1856 diesen wichtigen Brief erhalten, im Postbuch und in der Abgabsrecepisse unterschrieben und diese vollzogen unter Recommandation wieder nach Zlim zurück gehen lassen.

Briefe mit Auf- und Abgabsrecepissen sind trotz des bedeutenden Postaufkommens zwischen diesen beiden Postgebieten sehr selten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 04.05.2019 09:52:06 Gelesen: 176914# 337 @  
@ bayern klassisch [#336]

Hallo Ralph,

kleine Korrektur: Der Durchgangsort heisst Napagedl (heute Napajedla).

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 04.05.2019 13:22:14 Gelesen: 176891# 338 @  
@ bignell [#337]

Hallo Harald,

ui - vielen Dank, hatte das vorne als "V" gelesen und auch im Internet etwas zu solch einem Ort gefunden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 18.05.2019 10:20:29 Gelesen: 176014# 339 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Brief bis 10 Meilen:



Der Brief stammt vom 24.04.1859 und lief von Lindau nach Bregenz korrekt mit 3 Kreuzer frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.05.2019 16:46:47 Gelesen: 175326# 340 @  
Liebe Freunde,

einen Brief mit einem Fragezeichen zeige ich aus Triest vom 13.5.1853 nach Füssen, der treffend mit 9 Kreuzern frankiert wurde.



Was jemand als 13 notierte, weiß der Himmel (so der ein glücklicher Österreicher ist, denn in Bayern wären 13 Kreuzer nie eine Frankaturstufe gewesen). Am 17.5. kam der Brief endlich in Füssen an und wir hoffen für den Empfänger, dass er weder 13 Kreuzer, noch sonst irgendetwas für ihn zahlen musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 28.05.2019 17:43:13 Gelesen: 175311# 341 @  
@ bayern klassisch [#340]

Hallo Ralph,

auch ich finde keine Francostufe 13 Kreuzer in Österreich, die irgendwie passen könnte. Es gibt zwar das 4 Kreuzer Transitporto durch Bayern lt Aufstellung Dr Ferchenbauer, aber Füssen liegt ja direkt an der Grenze zu Tirol. Also vermute ich eher da wollte jemand irgendwas vermerken was mit (t)z oder vielleicht B (Bayern?) anfängt.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 28.05.2019 18:25:40 Gelesen: 175299# 342 @  
@ bignell [#341]

Hallo Harald,

könnte man meinen - ist aber eine andere Tinte.

Ab 1.7.1850 gab es aber auch keine Transitkosten für Österreich an Bayern zu zahlen. Es bleibt mysteriös.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.05.2019 09:36:33 Gelesen: 175095# 343 @  
Liebe Freunde,

wie schon in dem letzten Rundbrief der ARGE Bayern klassisch http://www.arge-bayern.net von mir angestoßen, geht es hier um die Feststellung, welche österreichischen Poststellen O.B.C. - Stempel führten und welche nicht. Gerade bei Briefen mit Nebenstempeln bei der Aufgabe könnte man zu Erkenntnissen hierüber gelangen.



Ein Dienstbrief aus Wien vom 11.4.1844 zeigt uns den Aufgabestempel und Franco in Rot, den glasklaren Abschlag des O.B.C. - Stempels aber in schwarzer Farbe (ich weiß, es gibt keine schwarze Farbe). Oben links wurde noch vermerkt "in Dienstsachen", um damit den Posten in Österreich und Bayern zu dokumentieren, dass hier keine privaten Interessen tangiert wurden und der Brief von jeder Seite gebührenfrei zu befördern war. Als Zeichen dieser Gebührenfreiheit brachte man das liegende "X" an, welches auch alles Poststellen respektierten.

Wien nutzen für diesen Brief an das Kreis- und Stadtgericht in Nürnberg seinen Paketschluß nach München, wo der Brief 3 Tage später eintraf, um von dort nach Nürnberg kartiert zu werden (Abgabestempel mangelt leider).

Die Frage ist nun: Da Wien offensichtlich üblicherweise bei Frankobriefen in roter Farbe stempelte, könnte es sein, dass in Österreich unterwegs eine Poststelle mit ihrem schwarzen O.B.C. - Stempel nachstempelte, oder hatte Wien tatsächlich und ungewöhnlich für diese Zeit, 2 Stempelkissen am Start, ein rotes und ein schwarzes? Nun, unterwegs gab es nicht in Österreich, weil Wien das Briefepaket schloß und München erstmals dieses öffnete, auch hatte man in München B.O.C. - Stempel, aber sicher keinen O.B.C. - Stempel, so dass mit denkbar größter Wahrscheinlichkeit Wien über mehrere Stempelkissen verfügt haben musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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