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Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
Das Thema hat 251 Beiträge:
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bignell Am: 19.02.2021 22:13:11 Gelesen: 61534# 227 @  
@ SH-Sammler [#226]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für Deine Infos. Da der Inhalt nicht erhalten geblieben ist, kann man das Gewicht nicht mehr ermitteln, aber da das Franko von 20 Rappen dem Taxvermerk entspricht, wird er korrekt frankiert sein, nehme ich mal an.

Danke, harald
 
10Parale Am: 15.04.2021 19:14:11 Gelesen: 59096# 228 @  
@ Heinz 7 [#6]

"Man kann an der Marke auch seine Freude haben, ohne alle ihre Geheimnisse zu kennen und ohne ein Spezialist dafür zu sein."

Wahre Worte. Ich habe diesen Thread ein klein wenig studiert und die kleine Reihe von strubbeligen Helvetien mit dem Wert von 10 Rappen hat es mir angetan, ohne dass ich sie näher bestimmen möchte.

Die beiden linken Marken dürften die SG 30 sein, die beiden mittleren SG 35a, die beiden rechten Marken sind unbestimmt. Der englische Vorbesitzer hat schon ein wenig daran gearbeitet.

Die defekte 40 Rappen Marke in Grün (Stanley Gibbons 50 - Michel Nr. 17) trägt einen Ein-Kreis-Stempel von Wildegg (Kanton Aargau) vom 22. April 1861. Als Lückenfüller dürfte die Marke wohl noch einige Jahre überleben, der Stempel ist es doch wert.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 22.05.2021 11:47:08 Gelesen: 57117# 229 @  
@ 10Parale [#228]

Hier noch eine schöner Stempel vom August 1857 von Speicher im Kanton Appenzell Ausserrhoden (AR) auf einer 5 Rappen Marke. Ob Münchner oder Berner Druck überlass ich lieber einst einem Kenner zu beurteilen.

Liebe Grüße

10Parale


 
wheilmann Am: 23.08.2021 14:03:47 Gelesen: 52044# 230 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir zu den nachstehenden beiden Schweizer Briefmarken die genauen Maße nennen?



Gruß Wolfgang
 
SH-Sammler Am: 24.08.2021 17:14:36 Gelesen: 51940# 231 @  
@ wheilmann [#230]

Hallo Wolfgang,

eine schöne Kombination einer ungezähnten plus einer gezähnten Helvetia zeigst Du uns. Häufig sind diese Kombinationen nicht. Du darfst Dich glücklich schätzen, wenn Du der Besitzer dieses Stückes bist.

Die Masse der sitzenden Helvetia ungezähnt entnehme ich dem Buch von Urs Hermann, dem Spezialisten für diese Marken.

Nominelle Masse: 20.0 mm x 24.5 mm. Diese Masse enthalten die ganze Breite der Randlinien.

Allerdings muss man da etwas kulant sein, weil die Randlinien oft unterschiedlich dick ausgedruckt sein können.

Zudem muss man an den Druckprozess mit angefeuchtetem Briefmarkenpapier denken. Mehr oder weniger angefeuchtetes Papier schrumpft beim trocknen naturgemäss ebenfalls mehr oder weniger.

Die sitzende Helvetia gezähnt hat die Masse 18.0 mm x 21.5 mm (Rahmenmitte zu Rahmenmitte). Diese Masse habe ich selbst gemessen und dabei festgestellt, dass es auch bei der gezähnten leichte Massabweichungen im Bereich von bis zu 0.3 mm gibt. Also spielt auch hier der Druckprozess eine Rolle.

Ich hoffe, dass diese Angaben für Dich genau genug sind.

Viele Grüsse

SH_Sammler
Hanspeter
 
wheilmann Am: 24.08.2021 21:40:27 Gelesen: 51899# 232 @  
@ SH-Sammler [#231]

Hallo Hanspeter,

herzlichen Dank für deine Bemühungen: Die sehr genauen Abmessungen.

Die zusätzlichen Informationen sind für mich sehr wichtig.

Besitzer des guten Stückes bin ich nicht.

Ich fand auf einer Internet-Seite für beide Marken die gleichen Größen hinterlegt. Diese Angaben möchte ich gerne berichtigen lassen.

Herzlichen Sammlergruß
Wolfgang
 
10Parale Am: 23.09.2021 19:57:36 Gelesen: 50048# 233 @  
@ SH-Sammler [#165]

Anlässlich des heutigen Datums 23. September zeige ich diese 40 Rappen Strubel Marke mit einem Stempel von VEVEY aus dem Jahr 1858.

Seit genau 163 Jahren abgestempelt.

Liebe Grüße

10Parale


 
SH-Sammler Am: 24.09.2021 05:06:28 Gelesen: 50024# 234 @  
@ 10Parale [#233]

Hallo Parale,

Dein 40 Rappen Strubel von Vevey dürfte eine 26B2 sein, also aus der Produktion der 2. Druckperiode von Bern stammen. Diese 40-er Marken hatten einen braunroten Seidenfaden, den Du sicher bestimmen kannst.

Der Hinweis mit dem heutigen Datum ist ein schöner Zufall.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
10Parale Am: 21.12.2021 20:13:31 Gelesen: 44889# 235 @  
@ SH-Sammler [#234]

vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort.

Heute fand ich in einem alten Vordruckalbum dieses Lot von 4 Strubeln, wobei ich eigentlich alle 4 Stück als Berner Druck identifiziere, nur bei der 10 Rappen Marke habe ich etwas Zweifel, weil das Papier eher dünn denn stark ist.

Die Werte zu 15, 20 und 40 Rappen haben ausgesprochen dickes Papier und dazu rückseitig noch Falze, so dass ich mal wissen würde, ob es gut ist, diese Marke in ein warmes Wasserbad zu legen?.

Da die Stempel von Montreux 30. juin 57 (15 Rappen), Lausanne? und Zürich 31. August 61 (40 Rappen) auch noch was hergeben, finde ich die Marken durchaus brauchbar für die Sammlung.

Liebe Grüße

10Parale


 
SH-Sammler Am: 22.12.2021 12:06:03 Gelesen: 44864# 236 @  
@ 10Parale [#235]

Hallo Parale,

Die vier Strubel sind alle aus der Zeit ab 1860, auch die 15 Rappen ist von 1860. Damit sind sie alle aus dem 4. Berner Druck, alte Bezeichnung = G Strubel.

Die Falzreste würde ich im lauwarmen Wasserbad lösen und entfernen. Nur so kannst Du feststellen, ob nicht eine dünne Stelle mit einem Falz abgedeckt wurde.

Die 10 Rappen Marke hat einen Stempel von ZÜRICH. Im unteren Halbkreis steht der Rest des Wortes Nachmittag, siehe auch Abbildung.



Die 15 Rappen ist in PORRENTRUY gestempelt worden, nicht Montreux.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2022 19:22:55 Gelesen: 39567# 237 @  
Guten Abend zusammen,

vor Kurzem konnte ich dieses hübsche Damenbrieflein erstehen:



Aufgegeben am 14.06.1858 in Genf und adressiert nach Genua, wo der Brief bereits 2 Tage später ankam.

Laut Postvertrag vom 01.04.1851-31.10.1859 waren Briefe im direkten Austausch nach Sardinien mit 40 Rappen zu frankieren. Für die direkte Leitung nach Italien gab es keine Briefkreise, sondern es zählte nur die ausländische Distanz bis zum Bestimmungsort. Auf Briefen nach Sardinien, Modena, Parma und der Toskana sollte der P.D. Stempel angebracht werden, bei den weiter entfernteren Staaten der Stempel P.F. (also bloß Franko bis zur Grenze).

Ein Strubelbrief in der Erhaltung mit Bogenecke ist schon etwas Selteneres, umso mehr freue ich mich, den Brief in meine Sammlung aufnehmen zu können.

Liebe Grüße,

Kevin
 
SH-Sammler Am: 04.12.2022 02:25:50 Gelesen: 22068# 238 @  
Hallo,

der Morgen ist angebrochen, Zeit für den Beitrag zum neuen Tag, dem 4. Dezember.



Dieser Brief wurde am 4. Dezember 1857 in Schaffhausen geschrieben und nach Aarburg an die Herren Fehlmann – Rupp geschickt.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Philaseiten Adventskalender"]
 
Martin de Matin Am: 04.12.2022 10:20:26 Gelesen: 22046# 239 @  
@ SH-Sammler [#238]

Ich denke es ist nicht notwendig hier noch ein neues Thema zu eröffnen, da es bereits zwei Themen zu dieser Ausgabe gibt, in denen Briefe hiervon gezeigt werden.
-Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
-Thema: Schweiz - Strubelbriefe

Gruss
Martin
 
SH-Sammler Am: 04.12.2022 13:43:52 Gelesen: 22031# 240 @  
@ Martin de Matin [#239]
,

Hallo Martin

Da bin ich ganz Deiner Meinung.

Bitte an die Redaktion, obigen Beitrag in das Thema ... Ausgabe 1854 ff" zu verschieben

Danke und Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Richard Am: 04.12.2022 17:15:29 Gelesen: 22012# 241 @  
@ Martin de Matin [#239]
@ SH-Sammler [#240]

Die Beiträge [#238] bis [#240] wurden wunschgemäss verschoben.

Die Redaktion hatte den Gedanken ein Thema zu schaffen in welchem Belege dieser Dauerserie über Google gefunden werden - das ist jetzt nicht mehr der Fall.

Schöne Grüsse, Richard
 
Heinz 7 Am: 14.01.2023 20:49:55 Gelesen: 19612# 242 @  
@ Heinz 7 [#223]

Briefe mit 1-Franken-Strubel-Frankaturen sind in der Regel sehr selten und auch teuer. Je nach Auflage haben diese Marken folgende Katalogwerte:

Zumstein 27 C - Hermann 27 B2 sz - Michel 18 II Ays: CHF 2'600 (Katalog des Händlerverbandes Schweiz, 2020) (lose: CHF 1'300)
Zumstein 27 D - Hermann 27 B2 ge - Michel 18 II Ayn: CHF 2'600 (Katalog des Händlerverbandes Schweiz, 2020) (lose: CHF 1'300)
Zumstein 27 E - Hermann 27 B2 m - Michel 18 II Azn: CHF 26'000 (Katalog des Händlerverbandes Schweiz, 2020) (lose: CHF 10'000)

Nur wenige Sammler können darum die Gelegenheit wahrnehmen, einen solchen Brief in die eigene Sammlung aufzunehmen.

Einen Ganzbrief kann ich zwar nicht vorzeigen, aber doch einen aussergewöhnlich schönen Teilbrief. Er zeigt nicht weniger als 9 verschiedene Stempel in drei Farben (blau – schwarz – rot), 8 davon sind Poststempel.

Rudolf Stehli-Hausheer, Unternehmer und Politiker des 19. Jahrhunderts, errichtete 1837 in Lunnern eines der ersten Fabrikgebäude der Schweiz, eine Seidenweberei. Das Unternehmen wurde später ein «Unternehmen mit Weltruf, das in seiner Blütezeit bis zu 280 Arbeitnehmer beschäftigte» (Quelle: «Das Knonauer Amt. Das Säuliamt als Lebensraum. Bezirk Affoltern». Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirkes Affoltern. 2005»). Dieser Seidenweberei verdanken die Philatelisten einige der sonst aus diesem Gebiet sehr raren Auslandbriefe.



Der hier gezeigte Brief wurde 1860 von Lunnern nach New York gesandt. Er trägt einen Firmenstempel (nicht postalisch) und 8 (!) verschiedene postalische Stempel:
.
- Firmenstempel "R. Stehli-Hausheer / Lunnern-Zürich»
- Poststempel «OBFELDEN» (Stabstempel)
- Poststempel «PD» im Kästchen
- Fingerhut-Stempel «AFFOLTERN a.A. 22 AUG 60»
- Durchgangsstempel «ZÜRICH» (rückseitig)
- Bahnstempel "Olten-Basel" (rückseitig)
- Grenzstempel "SUISSE ST. LOUIS" 23 AOUT 60
- Durchgangsstempel "Paris Gare" 23 AOUT (rückseitig)
- Ankunftsstempel "PAID NEW YORK SEP 9"

Die Marken wurden bestimmt als Kat. Nrn. 27B2sz (1 Franken) und 24B4 (15 Rappen).

Heinz
 
10Parale Am: 16.04.2023 13:57:43 Gelesen: 14902# 243 @  
Hier mal wieder ein Flohmarktfund, 2 Strubeli zu 10 und 40 Rappen. Wenn ich diese Seite richtig gelesen habe, wohl Berner Drucke wegen der Farbanreicherungen und den Rundstempeln. Bei der grünen 40 Rappen Marke ein Stempel von GENEVE vom 31. Januar 63.

Die blaue 10 Rappen Marke habe ich mal rückseitig gescannt, da dort wohl ein Bestimmungshinweis vorliegt, 14 b?, was auf eine Katalognummer hinweisen könnte.

Immer wieder schön, diese Marken zu studieren.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 13.10.2023 15:39:13 Gelesen: 6527# 244 @  
@ 10Parale [#243]

Guten Tag,

die Sammler in Deutschland verwenden ja meist den Michel-Katalog. Dort ist die Schweiz Nr. 14 die blaue "Strubel"-Marke zu 10 Rappen. Der Buchstabe "b" wird für die zweite Auflage verwendet.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.10.2023 16:11:13 Gelesen: 6521# 245 @  
@ Heinz 7 [#242]

Die 10 Rappen-Marken der "Strubel"-Marken sind nicht selten, ausser es handelt sich um die frühen Erstdrucke aus München. Diese werden beim Zumstein gelistet als Nr. 23 Aa, bei Hermann als 23 A1 (wurde übernommen vom Verband der Briefmarkenhändler (SBK SBHV)).

Es ist mir gelungen einen seltenen Brief zu erwerben, der eine solche Marke trägt und gestempelt wurde in einem Ort, der zu meiner Heimatsammlung im weiteren Sinn auch dazugehört: IONEN, Kanton Aargau.



Solch ein Brief wird im Katalog SBK bewertet mit CHF 2500 ! Er ist auch optisch sehr schön: Blauer, klarer Stempel auf blauer Marke!

Beim näheren Betrachten haben sich jedoch Fragen ergeben, die ich leider noch nicht klären konnte. Vielleicht hat jemand von Euch noch einen Hinweis, damit ich weiterkomme?

Erstens konnte ich die Anschrift nicht zweifelsfrei bestimmen. Ich lese "Amtman(n) (?) Weibel" in der zweiten Adresszeile, beim Rest bin ich mir noch nicht sicher. Der Ankunftsort scheint "Muri" zu sein, wenn auch das lange "i" mich nachdenklich gemacht hat.

Auf der Rückseite des Briefes finden wir sehr interessante Zusatzinformationen. Der glasklare Durchgangsstempel "SINS" zeigt, dass der Brief im Februar 1855 befördert wurde, was "Münchener Druck" bestätigt ("Berner Druck" gibt es für den 10 Rappen-Wert erst ab Juli 1855). Interessant ist, dass der Monatsname kopfstehend eingesetzt wurde, und das am 5. des Monats noch nicht korrigiert war!

Auf dem Brief finden wir einen Vermerk "Muri 6.2.1855", was also voll das Datum der Briefverwendung bestätigt,und auch den Ankunftsort!



Etwas erstaunt hat mich aber der Durchgangsstempel "SINS". Warum machte der Brief zuerst eine Reise in den Süden, um danach wieder in den Norden befördert zu werden? Ich hätte eher den Weg: Ionen - Bremgarten - Muri erwartet. Anbei eine moderne Karte, welche die Orte zeigt (heute).



Beim alten "Kelleramt" kenne ich mich weniger gut aus als beim Knonauer-Amt (im Osten angrenzend). Kennt jemand den Grund für die "Südroute"?

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Gernesammler Am: 17.10.2023 15:59:19 Gelesen: 5881# 246 @  
@ Heinz 7 [#245]

Hallo Heinz,

Muri ist richtig, steht ja auch auf der Rückseite das dieser dann am 6.2.1855 präsentiert wurde.

Für den Rest könnte vielleicht der Brieftext helfen, der ist wahrscheinlich sauberer geschrieben wie die Anschrift.

Warum der Brief so umständlich lief lag vielleicht am Wetter, es war ja Winter, vielleicht war es so einfacher.

Gruß Rainer
 
Heinz 7 Am: 18.10.2023 09:35:54 Gelesen: 5807# 247 @  
@ Gernesammler [#246]

Lieber Rainer,

danke für Deinen Beitrag.

Ich weiss nicht, wie der Weg des Postboten war. Start im Norden (Bremgarten?), Tour bis Sins östlich des Flusses, und dann Rückkehr nach Norden, westlich des Flusses?

Ich tue mich sehr schwer mit dem Lesen des Textes. Irgendwas wegen Geld, das nicht bezahlt wurde.



Es scheint mir, dass vielleicht ein Gericht in Muri über eine Klage befinden musste. Die Reaktion auf die Klage wurde niedergeschrieben auf den Briefbogen auf der Markenseite, in den Randpartien.



Ich lese da: "Ordnungsbusse belegt".

Den Seitenteil habe ich nochmals gescannt:



"Gemeindeweibel..." (?)

Heinz
 
SH-Sammler Am: 19.10.2023 10:00:09 Gelesen: 5697# 248 @  
@ Heinz 7 [#245]

Hallo Heinz,

ich habe mir zu Deinem Brief von Jonen nach Muri meine Gedanken gemacht. Dies deshalb, weil meine Schwester in Jonen wohnt, ich die Gegend kenne. Anderseits hat man nie ausgelernt, muss die grauen Zellen auf Trab halten.

Ich habe aus einer Postkurskarte von Zürich aus dem Jahr 1851 einen Ausschnitt für Dich. Darin siehst Du, dass zwischen Luzern/Zug über Sins, Muri, Bremgarten eine Postverbindung nach Dietikon/ZH bestand.

Eine Postverbindung ab Jonen ist nicht eingezeichnet.



Die Frage, warum Dein Brief nach Sins und zurück nach Muri lief, muss einen Grund haben. Dieser dürfte am folgenden Umstand liegen:

Die Post war sehr bemüht, Briefe schnellstmöglich zu spedieren. Um Reklamationen wegen verspäteter Zustellung zu vermeiden, wurden sogar die bekannten Stempel wie „Nach Abgang der Post“ oder „zu spät“ angewendet.

Jetzt muss man herausfinden, wie oft der Luzern-Dietikon Bote die Route absolvierte. Immerhin waren das etwa 50 km oder ca. 10 Wegstunden. Da war der Bote den ganzen Tag unterwegs.

Marschierte der Bote den einen Tag nach Süden, am Folgetag wieder nach Norden? Ich weiss es nicht, aber es muss einen solchen Grund gegeben haben.

Wenn der Bote den Gang von Luzern/Zug aus nach Norden absolvierte, wurde der Brief aus Jonen nach Sins getragen, um ihn dort dem Boten zeitig zu übergeben. Wäre der Brief nach Bremgarten gebracht worden, hätte der Bote den Brief erst am Folgetag auf dem Gang nach Süden mitnehmen können. Und das wäre für einen Brief an ein Amt zu spät gewesen.

Eine bessere Erklärung habe ich jedoch nicht.

Die Adresse ist auch nicht einfach. Der Schreibende war kein Held der deutschen Sprache…

Ich lese:
An
Hern …Tittel… Bezircks
Amtman Weibel
in Murj

So viel von meiner Seite

Grüsse

SH_Sammler
Hanspeter
 
remstal Am: 19.10.2023 17:15:44 Gelesen: 5665# 249 @  
Liebe Freunde,

in Anlehnung an den in Beitrag gezeigten Brief kann ich noch einen Brief mit der 10 Rp Marke aus der Münchner Druckphase zeigen. Das Attest von der Weid spricht von einer Z Nr.23 Aa. Ob das auch heute noch so attestiert würde, weiss ich nicht.

Der Brief datiert vom 28.2.1855 Der vollständig erhaltene Privatbrief hat umfangreichen Text. Der Umstand, dass hier ein Grenzrayonbrief vorliegt, macht ihn auch nicht schlechter.

Viele Grüße remstal


 
Heinz 7 Am: 15.11.2023 00:49:39 Gelesen: 3108# 250 @  
@ SH-Sammler [#248]

Vielen Dank, Hanspeter, für Deinen Beitrag, den ich erst heute sehe.

Ich finde Dein Erklärungsversuch gut; es könnte so gewesen sein.

Die Postverbindungskarte scheint mir nicht komplett zu sein. Keine Verbindung führt nach dieser Karte weg von Bremgarten Richtung Südosten nach Oberwil, Lunkhofen und Ionen (vgl [#245]), aber diese Dörfer mussten ja auch irgendwie bedient werden. Geschah dies nur mit Fussboten?

Ich habe noch einen Brief von Ionen gefunden, der zu der ähnlichen Zeit nach Zürich lief (1856). Dieser wurde, wie erwartet, zuerst nach Bremgarten gebracht, von wo er nach Zürich spediert wurde. Der Brief hat rückseitig einen Ankunftsstempel "Zürich" vom selben Tag (14. DEC).



Empfänger Oberst Nüscheler, Kirchenpfleger, erhielt diesen Chargé- (= Einschreibe-) Brief also vermutlich sehr rasch. Wir wissen nicht, ob der Abgang in Ionen auch am 14.12. erfolgte, oder vielleicht einen Tag früher? Es scheint aber, dass er den Weg nach Nordwesten (nach Bremgarten) nahm, bevor er - sicherlich über Dietikon - nach Zürich gebracht wurde (also zuerst weiter nach Norden, dann nach Osten).

Erst wenn man versucht die Wege nachzuvollziehen merkt man, dass oft Fragen übrig bleiben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.11.2023 10:55:22 Gelesen: 3070# 251 @  
@ SH-Sammler [#248]

Es macht grossen Spass, zu Fachsimpeln und einigen Fragen auf den Grund zu gehen. Leider läuft mir die Zeit davon, darum kann ich meines Studien im Moment nicht vertiefen.

So viel muss aber noch sein:

Ein Brief, der die bisherige Fragestellung nochmals vertieft: nahm der Brief die "Nordschiene" oder die "Südschiene"? Wobei das Wort "Schiene" hier vielleicht besser vermieden werden sollte, weil für den betrachteten Zeitraum und das Gebiet keine Eisenbahnverbindungen zur Verfügung standen.



Dieser Brief wurde 1856 befördert von Unterlunkhofen nach Muri. Wieder war der Fluss Reuss zu überwinden, was in Bremgarten möglich war. Darum ist der Durchgangsstempel "Bremgarten 5.Mai" logisch (Jahr nicht lesbar). Von Bremgarten aus wurde der Brief nach Westen und dann nach Süden weiter befördert, siehe Karte

@ Heinz 7 [#245]

Warum nun aber der Brief nicht in Muri einen Ankunftsstempel erhielt, weiss ich nicht. Stattdessen trägt auch dieser Brief einen glasklaren Stempel "SINS 5 MAI 56". Also ganz vergleichbar mit dem Brief aus Beitrag 248!

Der Brief wurde also offenbar weit "über das Ziel" hinaus befördert, denn von Sins aus musste der Brief ja zurück in nördliche Richtung, damit Muri erreicht wurde...

Also alles ist nicht so klar, wie wir uns das wünschen. Aber das ist ja auch "das Salz in der Suppe" in der Philatelie.

Heinz
 

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