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Thema: (?) (14) (15) Vorphilatelie: Kürzel auf Briefumschlägen entziffern
Saguarojo Am: 18.12.2014 09:54:40 Gelesen: 5096# 1 @  
Kann mir bitte jemand sagen, was das Zeichen oben links neben dem Stempel DUDERSTADT zu bedeuten hat. Es sieht aus wie bug.

Unten rechts neben dem unterstrichenen Wort Testament steht hg.A.B.. Was bedeutet das? Der Brief ist vom 7.9.1816.


 
Totalo-Flauti Am: 18.12.2014 10:21:05 Gelesen: 5084# 2 @  
Lieber Saguarojo,

ich kann Dir wahrscheinlich nur zum Teil helfen. Das Kürzel A.B. bezieht sich auf das Testament und ist die entsprechende Signatur (siehe Abkürzung "Sig." neben Testament) des Selben. Wahrscheinlich sind es die Anfangsinitialen des Erblassers.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
Erdinger Am: 18.12.2014 10:22:02 Gelesen: 5084# 3 @  
Hallo Saguarojo,

ich lese links oben bez, unten neben "Testament" sig. A. B..

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um Archivierungsvermerke handelt, nicht um postalische. Allerdings ist Hannover nicht wirklich mein Gebiet. Vielleicht fällt einem anderen noch etwas Besseres ein.

Viele Grüße aus Erding!

P.S. Das hat sich jetzt überschnitten.
 
Saguarojo Am: 18.12.2014 16:33:32 Gelesen: 5021# 4 @  
Ich danke Euch beiden ganz herzlich.

Vielleicht meldet sich noch jemand, der mir über das Kürzel oben links Aufschluss geben kann.

Viele Grüße

Joachim
 
Saguarojo Am: 20.12.2014 09:57:02 Gelesen: 4952# 5 @  
Ist keiner hier im Forum, der mir mitteilen kann, was das Kürzel links neben dem Stempel DUDERSTADT bedeutet?

Gruß

Joachim
 
bayern klassisch Am: 20.12.2014 10:56:10 Gelesen: 4931# 6 @  
@ Saguarojo [#5]

Hallo Joachim,

ich tippe auf Bezahlt. Sicher fielen auch bei offiziellen Briefen wie hier Kosten an (müssen ja keine Gebühren gewesen sein).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Saguarojo Am: 20.12.2014 13:36:04 Gelesen: 4906# 7 @  
@ bayern klassisch [#6]

Ganz herzlichen Dank und einen schönen 4. Advent.

Viele Grüße

Joachim
 
bayern klassisch Am: 20.12.2014 13:46:27 Gelesen: 4901# 8 @  
@ Saguarojo [#7]

Wünsche ich dir auch!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 09.08.2023 19:53:45 Gelesen: 914# 9 @  
Der Threadtitel passt nicht ganz, weil der Brief zur Markenzeit versandt wurde. Der Brief ist schnell erklärt:

Aufgabeort BERLIN, er wurde über die Bahnpost BERLIN-MINDEN und MINDEN-DEUTZ nach Köln geleitet, von dort weiter über Trier nach Luxemburg. Unten links ist ein Vermerk "frei" (wurde wahrscheinlich vom Schreiber der Notiz links unten durchgestrichen). Adressat war "Frau Oberstlieutenant von Thümmel zu Dommeldingen Luxemburg".

Der Brief wurde ohne einen Frankovermerk an die Bundesfestung in Luxemburg-Stadt geliefert (muss ich nachlesen). Von dort wurde er an die luxemburgische Post übergeben, die den Brief als unfrankierten Inlandsbrief der ersten Gewichtsstufe mit 10 Centimes belastet hat (kein Aufschlag für unfrankierte Briefe).

Die Schrift links unten macht mir Probleme: Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte, den Vermerk zu entziffern.

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 09.08.2023 20:27:50 Gelesen: 905# 10 @  
@ Lars Boettger [#9]

Lieber Lars,

der Annahmebeamte hatte den "frei" - Vermerk gestrichen und "Briefkasten" vermerkt, darunter seine Unterschrift gesetzt, die ich aber nicht sicher lesen kann.

Bei mit "frei"-Vermerken in Briefkästen vorgefundenen Briefen war das damals üblich, in Preussen liest man auch oft "Kastenbrief" mit derselben Wirkung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 09.08.2023 22:43:57 Gelesen: 881# 11 @  
@ bayern klassisch [#10]

Lieber Ralph,

herzlichen Dank für des Rätsels Lösung!

Macht folgende Hypothese für Dich Sinn: Brief geht mit preussischer Post ohne Gebührenberechnung zur Bundesfestung - für "normalen" Portobrief fehlt der Portovermerk von 4 Silbergroschen und ein Eingangsstempel von Luxemburg-Stadt. Da der Brief in der Bundesfestung nicht zugestellt werden kann, wirft ihn ein Soldat / Beamter in einen luxemburgischen Briefkasten. Der luxemburgischen Beamte notiert "Br[ie]fk[a]st[e]n", streicht "frei" und berechnet dem Empfänger das Porto von 10 Centimes.

Beste Grüße!

Lars
 
bayern klassisch Am: 09.08.2023 22:59:56 Gelesen: 876# 12 @  
@ Lars Boettger [#11]

Lieber Lars,

völlig ausschließen kann ich das nicht, zumal mir die Usancen zwischen Preussens Aufgabeposten und ihrem Militär in Luxemburg nicht gut genug bekannt sind.

Ziehen wir es chronologisch auf:

Jemand wirft in Berlin den Brief ein, wie wir ihn sehen, nur ohne die Applikationen "Briefkasten", "Unterschrift" und "10".

Bei der Aufgabe steht aber "frei" und damit ist die Aufgabepost gefordert, denn sie muss entscheiden, ob der Brief tatsächlich frei gemacht wurde (durch Marke, durch Barzahlung, oder durch aktive Portofreiheit), oder nicht.

Wenn z. B. siegelseitig ein entsprechendes Siegel zu sehen wäre, wäre es möglich, wie du schreibst.

Nur über die Adresse vorne halte ich eine Portofreiheit aber für fragwürdig.

Schrieb man in Luxemburg damals in deutscher Currentschrift? "Briefkasten" und "Unterschrift" sind nämlich in sehr flüssiger, deutscher Currentschrift verfasst und ob es die bei Postlern in Luxemburg gab, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich meine, man schrieb damals eher mit französischer Schreibschrift ("Parisienne") [1].

Aber das weißt du sicher besser, als ich.

Ich bin mir sicher, dass ein und dieselbe Hand alle 3 Notationen sehr zeitnah anbrachte und halte das in Berlin für wahrscheinlicher, als in Luxemburg.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://fonts.google.com/specimen/Parisienne
 
Lars Boettger Am: 10.08.2023 22:25:19 Gelesen: 829# 13 @  
@ bayern klassisch [#12]

Ich bin mir sicher, dass ein und dieselbe Hand alle 3 Notationen sehr zeitnah anbrachte und halte das in Berlin für wahrscheinlicher, als in Luxemburg.

Lieber Ralph,

darin sind wir uns einig. Aber - und das ist mein stärktes Argument - wie konnte der Beamte in Berlin ahnen, wie der Brief in Luxemburg behandelt würde und welches Porto (10 Centimes) dafür berechnet werden? Die "10" sieht nicht "deutsch" aus, sondern entspricht im Duktus den luxemburgischen Notierungen. Wenn er "3" oder "4" (Silbergroschen) notiert hätte. Wie gesagt, ich würde hierauf nichts verwetten.

Ich muss mich durch die preussischen Postverträge mit Luxemburg lesen bzw. den DÖPV-Vertrag konsultieren, eventuell steht da etwas brauchbares drin.

Beste Grüße!

Lars
 
bayern klassisch Am: 10.08.2023 22:47:31 Gelesen: 821# 14 @  
@ Lars Boettger [#13]

Lieber Lars,

ja, die "10" hat einen französischen (luxemburgischen) Duktus, aber diese Ligatur ist kein Alleinstellungsmerkmal.

Die Frage: Hat man bei der Berliner Post gewußt, dass es 10 Centimes in Luxemburg kosten würde, ist berechtigt; dazu müsste man die Vorschriften der preussischen Post im Hinblick auf Sendungen nach Luxemburg kennen. Ich kenne sie leider nicht.

Ich hoffe, du bekommst noch etwas diesbezüglich heraus und teilst es uns hier mit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
philamueller Am: 15.11.2023 11:35:14 Gelesen: 386# 15 @  
Preußen Brief von Lünen nach Woklum

Der leider nicht datierte Brief geht an den Rentmeister Essing auf Schloß Woklum - heute mit ck - bei Balve im Sauerland. Von Lünen waren das etwa 7 Meilen. Über Essing ist einiges im Internet zu finden. Besonders war er im Eisenhandel tätig. Vielleicht war die 1826 gegründete Eisenhütte Westfalia in Lünen Absender.



Wer kann die rote Schrift oben rechts lesen und was Bedeuten die anderen Vermerke.
 
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