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Thema: Philatelistische Bibliotheken vor dem Aus? / Stiftung streicht alle Mittel
Das Thema hat 84 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 11.01.2015 15:08:07 Gelesen: 36142# 60 @  
@ Wolffi [#58]

Hallo Wolffi,

das ist nicht so einfach. Du hast theoretisch vollkommen recht, praktisch leider nicht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Hobbyphilatelist Am: 11.01.2015 17:22:23 Gelesen: 36073# 61 @  
@ Lars Boettger [#56]

Hallo Lars,

Wolffi [#58] hat meine Antwort vorweggenommen. Jeder konnte doch sehen, dass die Erträge aus konservativen Kapitalanlagen seit der Krise stark rückläufig sind.

Du selbst hast in Heidenheim die Zuwendungen, die der BDPh von der Stiftung erhalten hat, bekannt gegeben. Für 2011 waren es 432.000 EUR und für 2012 waren es 346.000 EUR, innerhalb eines Jahres also 86.000 EUR weniger. Einen Trend nicht nur aus diesen beiden Jahren hätten die Verantwortlichen erkennen müssen.
 
Lars Boettger Am: 11.01.2015 17:30:49 Gelesen: 36065# 62 @  
@ Hobbyphilatelist [#61]

Und die Zuwendungen von Seiten der Stiftung für den BDPh sind im Jahr 2013 auf 320.000 Euro zurückgegangen. Der Trend war in der Tat absehbar.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
wuerttemberger Am: 11.01.2015 19:28:34 Gelesen: 35993# 63 @  
@ Lars Boettger [#62]

Die Stiftungsmittel für den BDPh haben stetig abgenommen. Das ist ein Trend! Die Stiftungsmittel für die Bibliotheken sind auf NULL abgestürzt. Das ist kein Trend, sondern eine Katastrophe und ich komme mir bei solchen Kommentaren schwer ver..scht vor.

Gruß

wuerttemberger
 
Lars Boettger Am: 11.01.2015 22:19:56 Gelesen: 35924# 64 @  
@ wuerttemberger [#63]

Mit meinem Kommentar wollte ich nicht provozieren. Und ja, da stimme ich Dir zu, es ist eine Katastrophe.

Aber was soll ich anderes schreiben? Ich sass und sitze nicht im Kuratorium der Stiftung. Ich gehe davon aus, dass bei Herrn Dr. Bergmann, Herrn Lindner oder Herr Dr. Jäger die Herzen bei der Entscheidung geblutet haben. Das sind ebenfalls Philatelisten, die den Wert von Literatur und die Wichtigkeit der Bibliotheken kennen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Richard Am: 14.01.2015 13:17:59 Gelesen: 35680# 65 @  
Ist jemandem die Höhe des Stiftungsvermögens bei der Gründung oder aus den ersten Jahren der Stiftung bekannt oder hat jemand Angaben über die Höhe des Stiftungsvermögens vor etwa 5 oder 10 Jahren ?

Ich meine ich hätte solche Angaben bereits gelesen, kann sie aber nicht mehr finden.

Antwort gerne auch per Mail an mich.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 14.01.2015 13:27:03 Gelesen: 35673# 66 @  
@ Richard [#65]

Aus dem BDPh Forum

§ 3
Vermögen der Stiftung
(1)
Das Vermögen der Stiftung beträgt zum Zeitpunkt ihrer Errichtung von 16 Mio. DM.

Die Stiftung wurde 1991 errichtet.

Quelle: http://www.bdph.de/fileadmin/Image_Archive/Stiftung/Stiftungsverfassung.pdf
 
jahlert Am: 27.02.2015 21:30:47 Gelesen: 35061# 67 @  
Die Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V. hat mir die folgende Pressemitteilung geschickt:

"Die Mitglieder der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. trafen sich am 24.2.2015 zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung. Auch im Jahr 2014 konnten alle ehrenamtlichen Kräfte gemeinsam mit der Bibliotheksleitung die erforderlichen Arbeiten gut erledigen. Es gab Neuwahlen für den Beirat, den Schatzmeister und einen Beisitzer.

Das Hauptthema des Treffens drehte sich um die Zukunft dieser Bibliothek, da ja zum 1.1.2015 alle Fördermittel von der „Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte“ gestrichen wurden. Im Sommer muss ein Umzug in preiswertere Räume erfolgen, zur Zeit wird nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht. Die nach dem Rettungsaufruf gezeigte Solidarität durch neue Mitgliedschaften und Spenden ist eine große Hilfe für die Bibliothek. Zur Basisfinanzierung wurden bereits einige Förderer gewonnen, es werden aber weitere Sponsoren benötigt. Seitens der Mitglieder wurde für 2016 eine Beitragserhöhung beschlossen.

Zum allgemeinen Bedauern kann die bewährte und beliebte Bibliothekarin, Frau Goldmann, nicht mehr im bisherigen Umfang beschäftigt werden. Die Versammlung bedankte sich bei ihr für die hervorragende Arbeit und wünschte ihr alles Gute. Der Vorstand bat um mehr Mitarbeit einzelner Mitglieder, um den Bibliotheksbetrieb auch in Zukunft in gewohnter Weise aufrechterhalten zu können.

Informationen über die weitere Entwicklung und umzugsbedingte Schließungszeiten werden auf der Website und im Newsletter rechtzeitig bekannt gegeben.

Kontakt:

Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V.
Schloßstraße 12
D-22041 Hamburg

Postfach 70 22 52
D-22022 Hamburg

Tel. 040 / 251 23 40

Internet: http://www.philatelistische-bibliothek.de
E-Mail: auskunft@philatelistische-bibliothek.de

Öffnungszeiten:

Di. 14 - 18 Uhr
Do. 14 - 19 Uhr
1. Samstag im Monat 10 - 13 Uhr"


Ich habe an der Versammlung teilgenommen und stehe an anderer Stelle für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Gruß
Jürgen
 
Heinz 7 Am: 29.03.2015 19:01:04 Gelesen: 34791# 68 @  
@ jahlert [#67]

Hallo Jürgen,

als Philatelist im Allgemeinen und als Sammler von philatelistischer Literatur im Speziellen bin ich von den ganzen Entwicklungen sehr betroffen.

Deutschland ist bisher noch ein Land, das vergleichsweise viel leistete für philatelistische Literatur; andere Länder sind meines Wissens da sehr viel schlechter dran.

Jammern hilft nichts. Ein Einzelner kann auch nicht viel bewirken. Darum: wir müssen zusammenstehen. Und die Leute, die (noch) was leisten im Dienste der Allgemeinheit, die müssen wir kräftig unterstützen.



Alles Gute und danke, Frau und Herr Schwanke im Besonderen!

Heinz
 
Benjamin Voigt Am: 29.03.2015 19:53:46 Gelesen: 34762# 69 @  
Hallo in die Runde!

Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer führt während der Mai-Auktion 2015 erneut eine Benefiz-Auktion zur Rettung der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. durch.

Man hat noch die Möglichkeit bis zum 10. April 2015 Material einzuliefern.

Alle Lose starten mit Ausruf "Gebot" (10.- Euro)

Der gesamte Erlös (ohne Abzüge von Verkaufsprovision) wird inkl. Aufgeld an die Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V. gespendet.

Hierüber erhält der jeweilige Einlieferer dann eine Spendenquittung.

Die Versandadresse ist

Dr. Reinhard Fischer
Joachimstraße 7
53113 Bonn

Wer einliefern möchte und Rückfragen hat, kann gerne eine Mail an b.voigt@briefmarkenauktion.net senden.

MfG

Benjamin Voigt


 
jahlert Am: 03.04.2015 00:35:52 Gelesen: 34660# 70 @  
@ Heinz 7 [#68]

Hallo Heinz,

neben der erfreulichen Meldung, dass es demnächst mindestens 60 neue Mitglieder gibt, lauten die neuesten Nachrichten der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V.:

a) Erfolgreiche Benefizauktion zugunsten der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V.
Mit großem Erfolg konnte das Auktionshaus Dr. Fischer in Bonn die Benefizauktion zugunsten der Philatlistischen Bibliothek Hamburg abschließen, es kamen über 3000,-€ zusammen! Wir bedanken uns bei allen Einlieferen und Bietern, die diese Auktion unterstützt haben, und bei Herrn Dr. Fischer für sein Engagement! (Eintrag vom 12.03.2915)


b) Über die Auktionen auf den “Philaseiten” wurden insgesamt 1000,-€ zugunsten unserer Bibliothek eingenommen.
Wir danken allen Kunden der Seite, sowie Herrn Ebert für die Aufstockung der Spendensumme. (Eintrag vom 31.03.2015)


c) Schließung wegen Umzugs
Ab 1. Juni wird die Bibliothek wegen des erforderlichen Umzugs geschlossen.
Wir freuen uns, Sie im Herbst in unseren neuen Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen. Alle weiteren Termine und unsere neue Adresse werden wir rechtzeitig bekannt geben. (Eintrag vom 31.03.2015)


Besten Dank für Deine Unterstützung
Jürgen
 
Richard Am: 19.09.2015 09:26:55 Gelesen: 33133# 71 @  
Philatelistische Bibliothek Hamburg: Wiedereröffnung am 29. September ab 14 Uhr

08.09.2015 (wm) - Seit dem 1. Juni 2015 ist die Bibliothek geschlossen, denn sie musste sich neue preisgünstigere Räume suchen. Diese wurden in der Basedowstraße 12 in 20537 Hamburg schließlich gefunden und seitdem wird gepackt, verstaut und in den letzten Wochen zum neuen Domizil angekarrt. 300 Kartons warten derzeit noch darauf ausgepackt zu werden, aber Sabine Schwanke, die Vorsitzende des Fördervereins, ist zuversichtlich, dass auch dieses Herkules-Vorhaben pünktlich klappt, bis Ende September auch Telefonanschluss und Internetverbindung funktionieren, so dass der Wiedereröffnung nichts mehr im Wege steht. Am 29. September 2015 um 14 Uhr wird im Rahmen einer kleinen Feier das neue Domizil für das Publikum wieder freigegeben und so manch einer wird froh sein, endlich wieder „seine“ Bibliothek nutzen zu können.
 
sammler-ralph Am: 19.09.2015 15:41:25 Gelesen: 33068# 72 @  
Ist schon etwas über eine eventuelle Förderung der Bibliotheken durch die Stiftung für das Jahr 2016 bekannt? Nicht, dass ich da irgendwie optimistisch wäre.

Gruß
Ralph
 
wajdz Am: 19.09.2015 22:17:49 Gelesen: 33011# 73 @  
Nur mal eine Frage:

Ist eigentlich im Vorstand des BdPh jemals erwogen worden, die Bestände der Philatelistischen Bibliotheken zu digitalisieren? So neu ist das Verfahren ja nicht.

Eine Diskussion darüber ist jetzt vermutlich müßig, denn auch dafür sind erhebliche finanzielle Mittel nötig, aber Sinn hätte es bestimmt gemacht. Man würde nur einen Lagerplatz für die Originale brauchen und der Zugriff auf die Inhalte ist mit der entsprechend entwickelten Software von überall her möglich und müßte nicht mal kostenlos sein, denn Versandkosten für die Fernleihe fallen ja sonst auch an.

Eine Institution mit aller Macht in einer durch die Personalkosten und steigenden Mieten immer teurer werdenden Form weiter zu betreiben, wird bei ständig geringer werdenden Einnahmen des Verbandes auf Dauer nicht zu realisieren sein. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, für die Rettung der Bibliotheken mal über diese Variante nachzudenken.

Ein weiteres Argument, das für die Digitalisierung spricht, ist die einmal durch den hohen Altersdurchschnitt bedingte weiter abnehmende Zahl und die dadurch aber auch steigende Zahl der das Internet benutzenden Mitglieder.

Jüngere Sammler sind sowieso im Netz unterwegs.

MfG Jürgen -wajdz-
 
Heinz 7 Am: 19.09.2015 22:48:04 Gelesen: 33003# 74 @  
@ Richard [#71]

Dem ganzem Team um Sabine Schwanke ist hierfür herzlich zu danken! Es ist grossartig, welcher Einsatz da geleistet wird!

Heinz
 
22028 Am: 20.09.2015 05:42:32 Gelesen: 32980# 75 @  
@ wajdz [#73]

Deine Frage gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber meines Wissens haben die Bibliotheken vereinsrechtlich nichts mit de BDPh zu tun. Das Thema wurde aber von verschiedenen Leuten / Institutionen etc. schon mehrmals besprochen, bisher scheiterte es aber IMMER am Geld und der Unterstützung.

Dass so etwas nicht unmöglich ist zeigt z.B. das Gutenberg Projekt oder auch Google Books, nur stehen da wie im Falle von Google Weltkonzerne dahinter mit mehr oder weniger unlimitierten Finanzen und Ressourcen. Das Thema wurde schon des Öfteren, auch auf meine Initiative hin im BDPh Forum diskutiert.
 
drmoeller_neuss Am: 22.09.2015 08:53:15 Gelesen: 32880# 76 @  
@ 22028 [#75]

Der erste Schritt ist der naheliegendste: Das Material, das bereits digital vorliegt, auch in dieser Form bereitstellen, zumindest als Alternative zur Druckversion.

Dazu zählen die allermeisten Arge-Rundbriefe, Auktionskataloge, viele Schriften etc.

Aber das wird wohl Wunschdenken bleiben. Es wird wohl bis zum Sankt-Nimmerleinstag gescannt und verschickt. Genauer gesagt, die Vorlage wird digital erstellt, dann als pdf zum Drucker gegeben. Die Papierversion wird dann verschickt, um wieder von der Bibliothek zur Archivierung eingescannt zu werden. Wenn sich alle Beteiligten zusammen einmal an einen Tisch setzen würden, könnte dieser Prozess vereinfacht werden.
 
Journalist Am: 02.10.2015 09:32:56 Gelesen: 32558# 77 @  
Hallo an alle,

es stimmt zwar, dass für die Hamburger Bibliothek alles für die nächsten Jahre geklärt ist und hier keine finanziellen Probleme mehr bestehen, da alle Benefizauktionen nur für Hamburg waren.

Frankfurt hat von den verschiedenen Benefizauktionen keinen einzigen Euro erhalten.

Außerdem haben sich viele für eine Mitgliedschaft bei Hamburg entschlossen, um alles langfristig abzusichern.

Bezüglich der Frankfurter Bibliothek sieht es daher noch anders aus. Zwar ist der Betrieb für dieses Jahr gesichert, der langfristige Betrieb für die nächsten Jahre ist aber noch nicht abgesichert und steht noch in den Sternen.

Frankfurt benötigt hier auch noch so viele neue Mitglieder wie Hamburg (also circa 50 neue Mitglieder) um eine langfristige Absicherung zu erreichen.

Unterstützen Sie daher auch die Frankfurter Bibliothek durch eine Mitgliedschaft - danke.

Viele Grüße Jürgen
 
Richard Am: 05.03.2016 09:46:37 Gelesen: 30528# 78 @  
Philatelistische Bibliothek Hamburg mit Wasser unterm Kiel!

24.03.16 (wm / ss) - Die Jahresmitgliederversammlung der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. fand am 23.Februar 2016 erstmalig in neuen Räumen statt. Der Vorstand berichtete von einem ereignisreichen Jahr.

Am Jahresanfang 2015 war die Zukunft der Bibliothek noch völlig ungewiss, da die kurzfristige Mittelkürzung eine neue finanzielle Basis erforderte. Es gab eine unerwartet große Unterstützung durch Spenden neuer Mitglieder und Sponsoren, so dass die Bibliothek derzeit 303 Mitglieder hat.

Zeitgleich begab man sich auf die Suche nach neuen Räumen, um die Mietkosten zu senken. Dies gelang schließlich und es kamen arbeitsintensive Monate auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu. Ab Juni wurden Regale ab- und aufgebaut, Kisten ein-und ausgepackt. Ein Umzugsunternehmen wurde einbezogen und ungezählte Stunden von den Mitarbeitern geleistet. Am 29. September 2015 fand die Neueröffnung statt.

Die neuen hellen Räume finden großen Anklang und werden gern besucht. Trotz der eingeschränkten Öffnungszeiten an nur 70 Tagen wurde die Bibliothek gut frequentiert, in der Fernleihe wurden 374 Bände verschickt, über 2 600 Kopien wurden angefordert.

Aus Kostengründen musste die Mitarbeit der Bibliothekarin schon im Frühjahr reduziert werden, Mitte November endete die Zusammenarbeit. Martina Goldmann hatte eine Anstellung in einer Fachbibliothek gefunden. Sabine Schwanke, die Vorsitzende des Trägervereins, erinnerte an die langjährige gute Zusammenarbeit und wünschte Frau Goldmann im Namen aller Mitglieder alles Gute. Derzeit hofft man auf eine Zusammenarbeit mit einem neuen Bibliothekar, erste Vorgespräche werden geführt. In jedem Fall ist die Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfer dringend notwendig und der Vorstand hofft hier auf weitere Unterstützung. Aufgrund der personellen Engpässe werden die Öffnungszeiten ab April 2016 gering verändert.

Insgesamt ist der Vorstand zuversichtlich, dass die Hamburger Bibliothek weiterhin ihre Aufgaben erfüllen kann und freut sich auf aktive Leser und Mitglieder.

Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V., Basedowstr. 12, Hintergebäude, 20537 Hamburg, Tel. 0 40-2 51 23 40, E-Mail: auskunft@philatelistische-bibliothek.de, http://www.philatelistische-bibliothek.de, Öffnungszeiten: Di. u. Do. 14–18 Uhr, 1. Sonnabend im Monat 10–13 Uhr ( September – April)
 
stephan.juergens Am: 06.03.2016 09:37:54 Gelesen: 30412# 79 @  
[#73] und [#76]

Bevor man sowas schreibt einfach nur mal das Copyright berücksichtigen.

Wenn die Philatelistischen Büchereien anfangen, die Zeitschriften der Argen zu Scannen, wird das massiv Ärger geben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Argen überhaupt in der Lage sind, solche Zustimmungen zu geben, weil längst nicht zu jedem Autoren noch Kontakt besteht - und schon gar nicht zu den Erben der Autoren.

Da die wenigsten Autoren Honorare von den Argen bekommen haben, wird es auch nahezu nie schriftliche Unterlagen geben, aus denen sich Nutzungsrechte in anderen Medien als der gedruckten Mitgliederzeitschrift ergeben.

Und wenn es solche gibt: Warum sollten sich die Argen die digitale Verwertung ihrer Materialien durch die Bibliotheken aus der Hand nehmen lassen? Wenn sie sich die Mühe gemacht haben, die Rechte für die einzelnen Artikel zu klären/einzuholen, dann ist es kein großer Schritt mehr, dass z.B. auf DVD zu brennen und über eine Webseite zu vertreiben.

Als "Literaturschaffender" habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu den Bibliotheken - klar, für die Recherche können die ganz nützlich sein - aber wenn man mitbekommt, dass man teilweise mehr Leser (Kopierer) in den Bibliotheken hat als eigene Mitglieder fragt man sich manchmal schon, warum man die Exemplare für Bibliotheken auch noch über die Mitgliedsbeiträge der Arge-Mitglieder subventioniert. Die "Ankaufpreise" des BDPh sind in den letzten Jahren so weit gesunken, dass von einer finanziellen Förderung der Argen durch den BDPh eigentlich nicht mehr die Rede sein kann. Das deckt in vielen Fällen gerade noch die Druckkosten - Honorarzahlungen (bei uns bestehen die nur aus einem kostenlosen Autorenexemplar für Nichtmitglieder, Autoren, die Mitglieder sind, bekommen gar nichts) müssen voll aus den Mitgliedsbeiträgen finanziert werden.

Regelungen wie ein Ausleih- und Kopierverbot für die letzten drei bis fünf Jahrgänge der Arge-Rundschreiben würde ich in den Bibliotheken für eine Selbstverständlichkeit halten - aber das Gegenteil ist der Fall, teilweise wird ja sogar damit geworben, dass man sich durch die Mitgliedschaft in einer Bibliothek die Mitgliedschaft in zig Arbeitsgemeinschaften sparen kann.

Dass dies keine Theorie ist, kann ich leicht mit einem Beispiel beweisen: Ich habe jüngst aus dem Nachlass eines verstorbenen Sammlers die Jahrgänge 1995 bis 2010 von "Der Ganzsachensammler" des Schweizer Ganzsachensammlervereins ersteigert. Die Jahre 1995 bis 2004 kamen im gedruckten Original - die letzen vier Jahrgänge waren FARBFOTOKOPIEN (Nein, der SGSV hat da nicht die Druckart geändert - sonst wären auf den Farbkopien ja nicht die Spuren der Heftung zu sehen). Mal abgesehen vom wirtschaftlichen Nutzen (20 Farbkopien sollten auch nicht so viel preiswerter sein als der Einzelpreis der Hefte, der mit 5 bzw 7 SFr auf den Händen angegeben wird) geht dem Verein so ein Mitglied verloren.
 
DL8AAM Am: 06.03.2016 18:39:22 Gelesen: 30351# 80 @  
@ stephan.juergens [#79]

Das meiste was Du bemängelst, ist gerade die Hauptaufgabe, der Zweck der Bibliotheken ;-)

... Regelungen wie ein Ausleih- und Kopierverbot für die letzten drei bis fünf Jahrgänge

Das Thema Urheberrecht bzw. inbesondere in Verbindung mit dem Bibiothekswesen ist nicht so einfach, wie man (auch als Autor) denken mag. Auf der Webseite des Deutscher Bibliotheksverband [1] heisst es gerade zu den von Dir angesprochenen Punkten u.a., Zitat "Einer sogenannten 'Schrankenregelung' im Urheberrecht ist es etwa zu verdanken, dass Bibliotheken Bücher ohne jeweilige Einwilligung des Verfassers verleihen dürfen. Einer 'Schrankenregelung' des Urheberrechts verdanken wir es auch, dass Bibliotheksbenutzer etwa zur privaten oder wissenschaftlichen Nutzung Kopien von Aufsätzen oder Teilen von Büchern herstellen dürfen.".

Zu Deinem Einwurf Copyright und Digitalisierung durch Bibliotheken passt das aktuelle Urteil (Aktenzeichen C-117/13) des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), demnach "dürfen Bibliothekenihre Bestände digitalisieren und ohne Zustimmung der Verlage an elektronischen Leseplätzen bereitstellen". Der Export auf USB-Stick/Ausdruck fällt hier (noch) nicht (direkt) darunter. Aber es wird dort ausgeführt "Vervielfältigung auf analogem oder digitalem Datenträger (sind zulässig), (die Mitgliedsländer) müssen in diesem Fall aber für einen finanziellen Ausgleich für den Rechteinhaber sorgen". Hierzu passt dann auch die Stellungnahme eines am Verfahren Beteiligten (TU Darmstadt) "... Bibliotheken in Verhandlungen mit den Verwertungsgesellschaften treten, um eine pauschale Vergütung für den Ausdruck und die USB-Kopie von digitalisierten Werken zu vereinbaren ... (damit) eine wirtschaftlich angemessene Vereinbarung erzielt werden könne, wie es sie bei den klassischen Papierkopien schon lange gebe.". Einer Digitalisierung ihrer Bestände (auch gegen den ausdrücklichen Willen der Verlage/Autoren etc.) steht nach geltender Rechtlage also nichts mehr im Wege! Bestände können die Bibliotheken übrigens auch ohne Zutun der jeweiligen Autoren/Verlage durch freien Kauf selbst aufbauen (und so entsprechend nutzen). Das eine USB-Kopie (und Ausdruck der digitalisierten Bestände) Regelung kommt, wird wohl sehr wahrscheinlich sein. Ob dann die "kleinen Autoren" von ARGE-Rundbriefen von dieser Regelung profitieren werden, dürfte aber bezweifelt werden - ähnlich der "kleinen freien Künstler" und die Pauschalabgabe/Urheberrechtsabgabe, die wir alle direkt oder indirekt auf USB-Sticks, Speicherkarten, VHS-Leerkassetten, Scanner etc. bereits an die Verwertungsgesellschaften zahlen [3]. Ebenso wie die Bibliotheken hier Pauschalen (für Ausleihe/klassische Kopien) entrichten ("Vergütung für öffentliche Vermietung und Verleihung ohne Gewinnerzielungsabsicht" hinterunter fallen die Bibliotheken).

"Echte" Einnahmen aus diesen Pauschalen bzw. über die Verwertungsgesellschaften erzeugen damit aber eigentlich nur die großen, etablierten Player, sicherlich nicht der ARGE-Autor.

Gruß
Thomas

[1] http://www.bibliotheksportal.de/themen/recht/urheberrecht.html
[2] http://www.golem.de/news/eugh-urteil-zu-urheberrecht-bibliotheken-duerfen-ihre-werke-digitalisieren-1409-109191.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Pauschalabgabe
 
Altmerker Am: 06.03.2016 18:55:34 Gelesen: 30341# 81 @  
@ stephan.juergens [#79]

Hier wird eine interessante Kiste aufgemacht. Ich bin da voll auf Deiner Seite, was das Urheberrecht betrifft. Andererseits sollte jeder Autor glücklich sein, dass sich überhaupt noch jemand für seine Texte interessiert.

Bei uns (IMG Papier&Druck) bekommt niemand Honorar, obwohl ich es gerne zahlen würde, weil ich es aus dem beruflichen Alltag kenne, welcher Rechercheaufwand nötig ist. Schlimmer noch, die honorarfreie Freizeit-Schreiberei für den Verein wird steuerrechtlich für mich als Profi sogar noch aufmerksam beäugt.

Natürlich gibt es Wege, dass Autoren sich ein paar Cent reinholen können: über die Verwertungsgemeinschaft Wort. Dorthin fließen die Bibliotheks- und Kopiererabgaben. Ob aber so eine Vereins-Bibliothek da einzahlt, wäre juristisch zu klären.
 
Richard Am: 26.04.2016 09:46:19 Gelesen: 29557# 82 @  
@ [#78]

Noch bessere Nachrichten meldet die DBZ Deutsche Briefmarken Zeitung [1] vom 1.4.2016 unter dem Titel Finanzielle Lage stabilisiert - Wieder Stiftungs-Zuschuss für Philatelistische Bibliothek

Gemeint die die Philatelistische Bibliothek in Hamburg, die dank neuer Mitglieder und umfangreicher Unterstützung insbesondere von Auktionshäusern sowie einem für 2016 bewilligten Zuschuss der Bonner Stiftung wieder ihre Kosten decken kann.

Und wenn Sie wegen des Datums der Meldung am 1.4.2016 Zweifel haben - es handelt sich um die Wahrheit, nichts als die reine Wahrheit.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.deutsche-briefmarken-zeitung.de
 
Seku Am: 20.08.2018 18:11:49 Gelesen: 18493# 83 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#26]

Zitat Wuppertal erhält keine Förderung, mir ist aber auch nicht bekannt, ob man bei dieser Bibliothek Fernausleihen vornehmen kann.

http://www.pbwuppertal.de/index.html

und da liest man(n)/frau Aus technischen Gründen ist zur Zeit nur eine Fernausleihe möglich!

Und ganz aktuell: Es wird am 17. September gefeiert, sogar mit einem Sonderstempel:



Danke an Brigitte für die Zuarbeit

Grüßle

Günni
 
Journalist Am: 25.08.2018 18:06:21 Gelesen: 18311# 84 @  
Hallo an alle,

auch die philatelistische Bibliothek "Phila-Bibliothek Heinrich Köhler" [1] des Vereins für Briefmarkenkunde 1878 e.V. Frankfurt hatte im Sommer Jubiläum. Der Verein und die Bibliothek wurden 140 Jahre alt.



Rechtzeitig zum Jubiläum wurde nach mehrjährigen bürokratischen Hindernislauf endlich auch die Gemeinnützigkeit erreicht. Seit Anfang 2018 ist der Verein mit der Bibliothek gemeinützig und kann nun auch wie die anderen Bibliotheken Spendenquittungen ausstellen.

Auf der Startseite der Webseite der Bibliothek finden Sie rechts auch das entsprechende Spendenkonto:

Verein für Briefmarkenkunde 1878 e.v. Frankfurt am Main
IBAN DE37 5007 0024 0385 4007 79
BIC DEUTDEDBFRA

Sie können die Bibliothek aber nicht nur durch eine steuerlich absetzbare Einzelspende unterstützen, sondern besonders helfen Sie durch eine Mitgliedschaft, die der Bibliothek bei eine dauerhaften Finanzierung und Planbarkeit hilft. Der aktuelle Beitrag sind 60 Euro, selbstverständlich können Sie aber auch mehr zahlen. Auch wenn nicht jedes Mitglied in der Nähe wohnen sollte, es hilft aber die Bibliothek am Leben zu erhalten.

Die ganze Arbeit des Bibliothekbetriebs wird übrigens ehrenamtlich durch viele Helfer bewältigt. Aber auch hier sind immer wieder neue Helfer erwunscht.

Viele Grüße Jürgen

[1] https://briefmarkenverein-frankfurt.clubdesk.com/clubdesk/www?p=100100
 

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