Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Botschaftspost, Diplomatenpost, Konsulatspost - echt gelaufene Belege
Das Thema hat 189 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7   8  oder alle Beiträge zeigen
 
Michael Mallien Am: 29.08.2022 12:19:45 Gelesen: 24623# 165 @  
Eilbrief der äthiopischen Botschaft in Rabat, Marokko nach Stuttgart vom 11.6.1973. Die Freimachung zu 2,60 Dirhams erfolgte mit Marken der Freimarkenausgabe zum 7. Thronjubiläum von König Hassan II. (MiNrn. 612 und 614).

Wie häufig bei Eilbriefen ist der Postweg gut dokumentiert:

Abgangsstempel RABAT R.P. vom 11.6.1973, 21 Uhr
Durchgangsstempel CASABLANCA vom 12.6.1973 (Uhrzeit nicht erkennbar)
Durchgangsstempel FRANKFURT AM MAIN FLUGHAFEN vom 13.9.1973, vermutlich 22 Uhr
Handrollstempel am Ankunftsort STUTTGART 60 vom 14.6.73, 6 Uhr
Zugnummerstempel 00767/13



Der rückseitige Stempel der Botschaft ist etwas schwach abgeschlagen, aber gut erkennbar.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 29.08.2022 15:21:35 Gelesen: 24602# 166 @  
Brief der Kameruner Botschaft in Addis Abeba, Äthiopien nach Stuttgart vom 8.10.1973, frei gemacht mit insgesamt 2,10 Talari (MiNrn. 515, 721, 724). Der sehr schöne zweisprachige Stempel der Botschaft ist auch auf der Rückseite noch einmal abgeschlagen.



Embassy of the United Republic of Cameroun
Ambassade de la République Unie du Cameroun
Addis Abeba
(Ethiopia)

Viele Grüße
Michael
 
Fips002 Am: 08.09.2022 17:01:30 Gelesen: 23912# 167 @  
Ich zeige zwei Karten einer besonderen Kurierpost der DDR von Mitarbeitern der Botschaften in Iran und Irak.

Alle Post von den Botschaften an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten wurden mit Kurierflug nach 1020 Berlin, PSF 101 befördert. Von dort wurde die Post gestempelt und auf dem normalen Postweg an die Empfänger geschickt.

Vom Ministerium wurden Pitney-Bowes- Freistempel und Postalia-Freistempel verwendet.



Die Botschaft im Irak hatte die Code Nr. 42



Die Botschaft im Iran hatte die Code Nr. 43

Dieter
 
dithmarsia43 Am: 09.09.2022 18:32:36 Gelesen: 23842# 168 @  
@ Fips002 [#184]

Hallo,

ein Brief des Kaiserlichen Deutschen Konsulats zu St. Louis, Mo. aus dem Zeitraum vor 1875 (Vor-UPU) nach Silland, Ostfriesland und weitergeleitet nach Neustadt-Gödens

Beste Grüße,

Uwe


 
Briefuhu Am: 10.09.2022 14:47:38 Gelesen: 23780# 169 @  
Hier ein Brief des Britischen Konsulates Bremen vom 22.08.1958 nach Newcastle mit Vermerk CERTIFIED OFFICIAL.



Schönen Gruß
Sepp
 
ostsee63 Am: 11.09.2022 15:23:28 Gelesen: 23707# 170 @  
Hier ein Brief des Dänischen Generalkonsulats aus Berlin vom 25.3.1909 (8-9 Nachmittags) nach Kopenhagen.



Die Verschlussmarke dient auch gleichzeitig als Absenderangabe. Der private Hinweisstempel "Via Warnemünde - Gedser" auf der Adressseite fordert den kürzesten und schnellsten Weg in die dänische Hauptsstadt. Einen Tag später, am 26.3. wurde der Brief schon in der 4. Zustellungsrunde (Nachmittags) ausgeliefert.

Grüße aus dem Norden
 
volkimal Am: 12.09.2022 10:18:47 Gelesen: 23657# 171 @  
Hallo zusammen!

Dr. Martin Hecker

Martin Hecker kam 1942 als jüngstes Enkelkind in Neustrelitz zur Welt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Berlin, Wien und Tübingen ging er nach Berkeley (USA). Dort machte er den Master of Laws. Es folgte 1970 die Promotion zum Dr. jur.

Diesen Brief schickte er am 11.12.1967 während des Studiums in Berkeley an Onkel Hans nach Bielefeld. Die beiden haben sich über die Dissertationsarbeit ausgetauscht. Im Maschinenstempel steht „Centennial Univ. of California 1868 – 1968“. Es geht also um das 100jährige Bestehen der University of California in Berkeley.



Nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst 1972 folgten Verwendungen an der Botschaft in Jordanien, im Auswärtigen Amt und der Botschaft in den Niederlanden. Von 1984 bis 1988 war Martin Hecker stellvertretender Leiter des Referats für allgemeine Personalangelegenheiten im Auswärtigen Amt und anschließend bis 1991 Leiter des Wirtschaftsdienstes an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Internationalen Organisationen in Genf. Von 1991 bis 1995 war er Referatsleiter in der Wirtschaftsabteilung des Auswärtigen Amtes bzw. Referatsleiter in der Abteilung für die Vereinten Nationen des Auswärtigen Amtes. Anschließend war Martin Hecker fünf Jahre Gesandter und Leiter der Wirtschaftsabteilung an der Botschaft Moskau. Daraufhin war er von Oktober 2000 bis Juli 2004 Botschafter in Usbekistan. Zuletzt war er von Juli 2004 bis Juli 2007 Botschafter in der Republik Belarus (Weißrussland). [1]





Diesen Weihnachtsgruß schickte Martin Hecker am 18.12.1997 von Moskau aus an meinen Vater. Unten links hat er notiert Германия = Deutschland. Als Absender gibt er an:

Dr. Martin Hecker, Герма́нское Посольство, Мосфильмовская ул. 56, Москва
= Dr. Martin Hecker, Deutsche Botschaft, Mosfilmowskaja Straße 56, Moskau

Der Brief ist mit 8000 Rubel frankiert, 400 Rubel davon sind im Luftpostumschlag eingedruckt. Etwa 14 Tage später, am 1.1.1998 gab es eine Währungsreform, bei der drei Nullen vom Nennwert des Rubel gestrichen wurden. Die alten Geldscheine wurden nicht sofort aus dem Verkehr gezogen. Die Zentralbank gab am 1.1.1998 neue Geldscheine und Münzen heraus, die alten Scheine waren aber noch bis Anfang 1999 gültig.

Demnächst mehr.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Hecker
 
Fips002 Am: 20.09.2022 17:46:41 Gelesen: 23272# 172 @  
Heute wieder zwei Karten von den DDR-Botschaften in Tansania und Angola. Befördert ohne Frankatur mit Kurierflug an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Berlin und weitergeleitet auf dem normalen Postweg nach Halle-Neustadt und nach Spreetal.



Die Botschaft in Tansania hatte die Code Nummer 87.



Die Botschaft in Angola hatte die Code Nummer 103. Die Karte zeigt den viertgrößten Wasserfall der Welt.

Dieter
 
Briefuhu Am: 25.09.2022 11:20:08 Gelesen: 22874# 173 @  
Heute ein eingeschriebener Nachnahmebrief der Äthiopischen Botschaft in Stockholm vom 11.11.1992 nach Norwegen. Frankiert wurde mit 45,50 Kronen Michel Nr. 1629 und 1853. Nachnahmebetrag 150,50 Kronen, Inhalt des Briefes ein Pass.



Schönen Gruß
Sepp
 
Altmerker Am: 30.09.2022 09:09:30 Gelesen: 22565# 174 @  
Hallo,

ich habe da ein schönes Streifband in meiner Sammlung. Es lief von Budapest nach Bern. Trotz großen Aufwands bin ich am Datum gescheitert. 1913? Dr. Wilhelm Huszar und seine Frau treten nur 1931 in Erscheinung, als sie in Budapest eine Immobilie kauften. Zudem ist er in einem Buch über moderne ungarische Malerei vertreten, das 1925 erschien. Vielleicht eine Namensgleichheit, denn als Künstler in der Österr.-Ungarischen Gesandschaft zu arbeiten, klingt etwas zu modern. Aber es gibt ja auch Journalisten-Kollegen, die vom TV-Redakteur über den Regierungssprechersessel zum Botschafter werden...

Viele Grüße
Uwe


 
kauli Am: 01.10.2022 16:46:09 Gelesen: 23391# 175 @  
Hallo zusammen,

der Beleg sollte vom Deutschen General Konsulat Chicago über das Auswärtige Amt Berlin nach Rostock gehen. Bei der Kurierstelle musste er frankiert werden, die 1.80 waren aber zu wenig. Im Postamt W 8 (die Kurierstelle gehörte zum PA W 8) klebte man noch 20 Pfg dazu. Hat aber immer noch nicht gereicht 3,00 M wären in der PP 8 für einen Fernbrief korrekt gewesen.

Ein Versehen? Oder habe ich etwas übersehen?

Viele Grüße
Dieter



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 
epem7081 Am: 11.10.2022 23:20:57 Gelesen: 21864# 176 @  
Hallo zusammen,

aus dem Konsulat der Republik Panama in Cali (Kolumbien) wurde ein Einschreiben per Luftpost zum Standesamt Hannover. Neben dem Freistempler vom 26.12.1980 wurde mit einem Handstempel das Einschreiben handschriftlich dokumentiert. Rückseitig beeindrucken die drei Stempel des Konsulats neben den Luftpoststempel zunächst von CALI VALLE und von BOGOTA, jeweils vom 26.12.1980






Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 12.10.2022 11:17:52 Gelesen: 21802# 177 @  
Hallo zusammen,

den ersten Brief von Dr. Martin Hecker von der Deutschen Botschaft in Moskau habe ich im Beitrag [#171] vorgestellt.



Diesen Einschreibebrief hat Martin Hecker am 21.10.1998 an mich geschickt.

Es war der zweite Versuch, denn der erste Brief ist nicht angekommen. Meinen Namen und die Anschrift hat er sowohl in unserer (lateinischen) Schrift als auch in kyrillischer Schrift angegeben. Die handschriftliche kyrillische Absenderangabe auf der Vorderseite entspricht dem eingedruckten Absender auf der Rückseite. Martin Hecker hat eine alte Marke zu 5000 Rubel = 5 neue Rubel und eine neue Marke zu 3 Rubel aufgeklebt.

Den Text des Briefes finde ich interessant. Martin Hecker schreibt:

"... daß wohl mein Brief mit russischer Marke Dich nicht erreicht hat. Deshalb hier ein neuer Versuch. Die russische Post ist unzuverlässig. Wer soll es ihr verübeln? Nachdem die Postbeamten seit Monaten nicht ihr mageres Gehalt erhalten haben (bisher 150 DM), ist es seit dem 17. August auch noch durch die Inflation auf die Hälfte geschrumpft.

Die Armut wird überall fühlbar. Nur die Mieten in russischen Wohnungen werden billiger. Man zieht in Familien zusammen und hofft mit Mieteinnahmen überleben zu können.

Die Geschäfte sind mit Waren voll, der Luxus ist immer noch für die obersten Schichten vorhanden, aber als Pensionär oder Professor ist man weit unter dem Existenzminimum. ..."




Diese beiden Ansichtskarten hat er zusätzlich eingelegt. Die linke Karte zeigt das "Краевоӥ Дом Советов" in Красноярск (bzw. "The Krai House of Soviets" in Krasnojarsk). Was ein Krai House ist weiß ich allerdings nicht. Martin Hecker hat auf der Rückseite notiert "Heute Amtssitz des Gouverneurs Lebed" [1]. Die rechte Ansichtskarte zeigt den Kreml in Moskau.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Iwanowitsch_Lebed
 
fogerty Am: 06.12.2022 20:33:35 Gelesen: 19218# 178 @  
Brief an die Kurverwaltung in Meran am 10.9.1962. Absender war die Kulturabteilung der Botschaft der Irakischen Republik in Bonn.



Grüße
Ivo
 
Michael Mallien Am: 10.12.2022 16:04:54 Gelesen: 19114# 179 @  
Brief der Wirtschaftsabteilung der Kais. Iranischen Botschaft Köln an die Firma Daimler-Benz AG in Stuttgart-Untertürkheim vom 18.3.1965.



Viele Grüße
Michael
 
Jürgen Witkowski Am: 23.04.2023 17:28:30 Gelesen: 13456# 180 @  
Ein Niederländisches Konsulat (Consulaat der Nederlanden) befand sich einmal in Essen, wie dieser Einschreibebrief von Essen nach Mülheim/Ruhr vom 08.7.51 zeigt. Mittlerweile ist es nach Düsseldorf umgezogen und hat den Status eines Generalkonsulates.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Fips002 Am: 16.05.2023 19:44:02 Gelesen: 12686# 181 @  
Luftpostbrief von der Botschaft der DDR in Guinea und Karte aus der Botschaft der DDR im Kongo an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten 102 Berlin, PSF 101. Vom Ministerium wurde die Post auf dem normalen Postweg weiterbefördert. Die Post der DDR-Botschaften wurde mit Kurierflug nach Berlin befördert.



Die Botschaft6 in Guinea hatte die Code Nr. 36



Die Botschaft in Brazzawille/Kongo hatte die Code Nr.55

Dieter
 
epem7081 Am: 15.08.2023 18:59:44 Gelesen: 8742# 182 @  
Hallo zusammen,

ein unspektulärer Postbeleg (mit hoffentlich ebensolchem Inhalt?) vom 15.11.1989, abgestempelt in TRAUNSTEIN, OBERBAY 1 / 8220 / E109796, der von der Justizvollzugsanstalt an das Österreichische Generalkonsulat in 8000 München 80 ging.



Mit besten Wünschen zu allzeit freundlichen Kontakten
und freundlichen Grüßen
Edwin
 
Regis Am: 19.08.2023 15:15:46 Gelesen: 8463# 183 @  
Ein Brief vom 25. Januar 1936 von der US Botschaft in Ciudad Trujillo / Santo Domingo, Dominikanische Republik, mit Luftpost in die USA befördert.



Brief mit Stempel: Diplomatic Post Free - dies bezieht sich auf die postalischen Leistungen, die vertragsgemäß gebührenfrei. sind. Der luftpostzuschlag 10 Centavos muss bezahlt werden, da der Lufttranspoert von der Post als externe Dienstleistung an die Fluggesellschaft bezahlt werden muss.
 
HWS-NRW Am: 07.10.2023 17:27:35 Gelesen: 5908# 184 @  
Hallo an diesem sonnigen Samstag,

bei heutigen Philatausch (wieder viele interessante Gespräche) bekam ich diesen schönen Beleg von Jürgen überreicht:



Interessant finde ich den Beleg, weil er aus der Zeit ist, wo wir mit der "Russischen Föderation" noch "befreundet" waren und ... er wurde an meinem 58. Geburtstag abgesandt, ich weilte seinerzeit noch in Zürich.

mit Sammlergruß
Werner

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Absenderfreistempel Typen und Besonderheiten"]
 
fogerty Am: 31.10.2023 21:39:34 Gelesen: 4205# 185 @  
Vom Österreichischen Generalkonsulat, München am 18.9 1978 über Wien an die Gemeinde Wolfsberg.



Grüße
Ivo
 
Briefuhu Am: 01.01.2024 14:31:20 Gelesen: 1915# 186 @  
Brief von der Botschaft der USA in Berlin nach San Jose, Kalifornien, bei dem ich zunächst dachte es handelt sich um einen Inflationsbeleg aus Juli 1923 mit einem Gewicht von 180 g, da hätte das Porto von 2400 Mark gepasst, die mit der Michel Nr. 250 und 253 verklebt waren. Erst bei näherem Betrachten sah ich, dass der Stempeleinsatz primitiv gemalt war wie auch die Entwertung mit einem "Federzug".

Als ich in den Beleg schaute, fand ich einen Brief der Botschaft vom 08.03.1938 mit dem gestempelte Briefmarken übersandt und mitgeteilt wurde, dass Botschafter Dodd Berlin verlassen hatte. Ob jetzt der Brief mit der Botschaftspost gelaufen oder sonst wie befördert wurde ist nicht bekannt, deshalb hier als Kuriosität.



Schönen Gruß
Sepp

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kuriose Briefe, Postkarten und Frankaturen"]
 
epem7081 Am: 07.02.2024 13:32:38 Gelesen: 1269# 187 @  
Hallo zusammen,

nach meinem Beitrag [#11] nun in einem weiteren AFS vom 5.9.1990 aus PLANEGG / 8033 mit der Darstellung der Gnadenkapelle und Ortswappen wird hier von der Eule im Wappen nicht mehr der "Gemeinderat-Planegg" sondern die ganze "Gemeinde Planegg" beobachtet.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Wallfahrtsorte - Wallfahrten"]
 
Danilasewa Am: 07.02.2024 19:00:35 Gelesen: 1245# 188 @  
Ich habe mir alle 30 Briefe zu diesem Thema seit 30.7.2022 angesehen.

Aus meiner Sicht ist kein einziger Diplomatenbrief dabei; insofern ist die Überschrift "Diplomatenpost" irreführend.

Einen (1) der abgebildeten 30 Belege könnte man "notfalls" als Diplomatenpost einstufen, aber auch nur notfalls, da Konsularpost im Normalfalle keine Diplomatenpost ist: Jener des Britischen Konsulats Bremen (# 10.9.2022).

"Echte Diplomatenpost" zeichnet sich dadurch aus, dass sie per Kurier (also von einem Botschaftsangestellten) meist als Luftfracht und nach Haager Konvention ohne Zollformularitäten per Diplomatenpostsack direkt dem Empfänger (in fast allen Fällen wäre dies bei Deutschland das Auswärtige Amt Bonn bzw. jetzt Berlin) zugeleitet wird. Dieser wiederum benutzt "seine" Diplomatenpost (an große Missionen täglich, an kleine wöchentlich und an ganz kleine zweiwöchentlich), um Dienstsachen seinem diplomatischen Personal mitzuteilen bzw. Ware zollfrei zu senden.

Echte Diplomatenpost zeichnet sich dadurch aus, dass sie keinerlei postalische Vermerke oder Stempel hat, denn sie wird ja auch nicht durch die Post befördert. Anders sieht es aus, wenn Botschaften oder ähnliche Institutionen (derzeit in Bonn zB die 2 Dtzd.Internationalen Organisationen mit Diplomatenstatuts und der "Null" am Kfz.-Kennzeichen) normale Post an natürliche oder juristische Personen im Sitzland oder auch weltweit hin versenden. Dies kann der Botschafter oder auch einer seiner Mitarbeitenden sein, womöglich sind dies auch Familienangehörige. Das also wäre Botschaftspost bzw. Konsularpost (der Konsularische Dienst genießt oft keine diplomatische Immunität, meist nur dann, wenn er Teil einer Boschaft ist). Diese wird aber durch die normale Post befördert, wenn sie auch besonders dekorative Absenderstempel hat.

Last but not least (da ich aus Bad Godesberg stamme und auch hier oft Unfug mit diesem Wort getrieben wird): Eine "Botschaft" im Immobiliensinne hat meist drei Teile: 1. Die Kanzlei (Botschaft im engeren Sinne), 2. die Konsularabteilung (meist im Nebeneingang oder im Keller) und 3. die Residenz des Botschafters. Alle drei Immobilientypen genießen diplomatische Immunität und gelten als exterritorial. Letzteres bedeutet aber nicht, dass sich zB die Russische Botschaft in Berlin in Russland und nicht in Deutschland befindet. Natürlich befindet sie sich in Deutschland! Exterritorial bedeutet nur, dass innerhalb dieses engen kleinen Botschaftsterritoriums die Gesetze des Landes gelten, das die Botschaft vertritt, und nicht die Gesetze des Landes IN DEM SICH diese Botschaft befindet.
 
10Parale Am: 17.03.2024 15:56:39 Gelesen: 291# 189 @  
@ Danilasewa [#188]

Vielen Dank für die Präzisierung der Begrifflichkeiten. Ich habe mir darüber zuvor keine Gedanken gemacht.

Dennoch führe ich das Thema fort, denn ich glaube, jeder weiß, was mit der Überschrift gemeint ist. Im griechischen Konsulat der Schweiz in Athen saß ein Beamter, der am 12. August 1910 einen mit 25 Lepta frankierten Brief an die Eidgenössische Staatskasse in Bern sandte, Amtssprache: französisch.

Im griechischen Generalkonsulat (was ist der Unterschied zu einem Konsulat ohne General?) auf PATRAS frankierte am 2. November ein Schweizer Beamte einen Brief mit einen waagrechten Paar der 25 Lepta Marke (Freimarke Hermes Michel 131) und sandte ihn ebenfalls nach Bern, Amtssprache: deutsch. Schön, dass er noch Svizzera schrieb, denn jetzt haben wir auch noch eine italienische Note in der Angelegenheit.

Sehr eindrücklich finde ich neben den rückseitigen Ankunftsstempel (in Griechenland galt wohl noch der julianische Kalender) die siegelartigen Konsulatssvignetten in dunkelroter bzw. orangener Farbe.

Liebe Grüße

10Parale



 

Das Thema hat 189 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7   8  oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 

Ähnliche Themen

663928 682 27.03.24 17:04hubtheissen
556690 721 11.03.24 15:58dithmarsia43
121532 109 07.02.24 11:47ohei2
31261 47 02.11.23 10:31Dieter 66


Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.