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Thema: Heikles Thema: Stempelfarbe entfernen ?
philapit Am: 20.01.2015 17:50:25 Gelesen: 19499# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

in letzter Zeit häufen sich bei Ebay die Einstellung von Losen mit neusten Marken in 0,62 Cent, 0,80 usw. in gestempelter Erhaltung. Eigentlich wertlos. Da wurden heute mehrfach Lose von 20 Marken á 0,62 für 5,00€ versteigert. Plötzlich tauchen auch immer mehr Lose auf "Frankatur ungestempelt ohne Gummi". Hat ein findiger Experte etwa eine chemische Reinigung zur Entfernung von Stempelfarbe gefunden?

Was ist eure Meinung? Wäre ja ein großer Betrug an der Deutschen Post.

philapit
 
Baber Am: 20.01.2015 18:02:44 Gelesen: 19485# 2 @  
@ philapit [#1]

Frankatur ungestempelt ohne Gummi

Hallo Philapit,

warum so kompliziert denken von wegen chemische Entfernung des Stempels?

Die Anbieter solcher Lose durchsuchen einfach die moderne Kiloware. Dort sind immer genug nicht gestempelte Marken enthalten, die dann zu solchen Angeboten zum Schaden der Post zusammengestellt werden, mit dem Hinweis "nur zur Sammlerzwecken". Schuld ist die Post aber selbst, da kaum mehr nachträglich entwertet wird.

Andere Länder wie Großbritannien stempeln fast gar nicht mehr. Um die Wiederverwendung der Marken zu verhindern, sind die Marken ohne Beschädigung kaum mehr ablösbar.

Gruß
Baber
 
chuck193 Am: 20.01.2015 18:49:28 Gelesen: 19453# 3 @  
@ Baber [#2]

Hallo Barber,

Briefe mit ungestempelten Marken bekomme ich auch ab und zu von Deutschland, es ist nur schade um die Marken und den Brief.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
philapit Am: 20.01.2015 19:47:51 Gelesen: 19417# 4 @  
Hallo,

ungestempelte Marken bekomme ich auch ab und zu. Es ist doch aber auffällig, dass plötzlich Massenware der neusten 0,62 und höher 20 Stück zu 5,00 mehrfach angekauft werden. Das verwundert mich schon sehr. Ich glaube, heute wurden diese Lose ca. 10x angeboten und verkauft. Schon sehr verwunderlich!

philapit
 
Saguarojo Am: 20.01.2015 20:44:46 Gelesen: 19383# 5 @  
Ungestempelte Marken auf Brief kommen leider oft vor. Immer mal wieder bekomme ich solche Briefe.
 
Holzinger Am: 20.01.2015 21:53:55 Gelesen: 19346# 6 @  
Mal zurück zur eigentlichen Frage von philapit [#1]:

Hat ein findiger Experte etwa eine chemische Reinigung zur Entfernung von Stempelfarbe gefunden?

Hat jemand dazu konkrete Erkenntnisse?

Dass diese unentwerteten Marken vorkommen ist unbestritten. Ihre "Aufbereitung" ist aber auch nicht ohne.

Noch einen drauf setzt dieser Anbieter:

http://www.ebay.de/itm/Bund-100x-Frankaturware-mit-Gummi-zu-56-Cent-Frankaturwert-56-Euro-/251799578738?pt=G%C3%BCltige_Frankaturware&hash=item3aa06ca872

Wo hat er diese Ausgaben her? Aus dem Drucker?
 
lueckel2010 Am: 20.01.2015 22:13:11 Gelesen: 19333# 7 @  
Es dürfte mittlerweile weitgehend bekannt sein, dass sich die Farbe bestimmter Stempelarten auf neueren Bund-Ausgaben (in der Regel "Selbstklebende"!) ziemlich mühelos mit einem feuchten Daumen/ Stofftuch/ Papiertaschentuch etc. abwischen lässt.

Meines Erachtens liegt dies an einer minderwertigen (weil, aus Sicht der "Postoberen", vermutlich billigeren) Stempelfarbe.

Eine "Besichtigung" entsprechender Lose, beispielsweise auch in verschiedenen PPA, zeigt zweifelsfrei, welche "Postwertzeichen" hierfür besonders anfällig sind!

Noch einen schönen Abend und viele Grüße, "lueckel2010"
 
eswareinmal Am: 20.01.2015 22:16:02 Gelesen: 19328# 8 @  
@ Holzinger [#6]

Das findet man bei google, wenn man nach den rechtlichen Informationen der Verkäufers sucht.

http://www.dba.ag/de/impressum

Nette Grüße
 
jmh67 Am: 21.01.2015 09:04:31 Gelesen: 19263# 9 @  
@ lueckel2010 [#7]

Es ist zwar nicht auszuschließen, dass sich die Zusammensetzung der Stempelfarbe im Lauf der Zeit zu ihren Ungunsten geändert hat (früher soll es Druckerschwärze gewesen sein), aber das schlechte Haften derselben liegt wahrscheinlich eher an der Beschaffenheit der Briefmarkenoberflächen, und zwar an dem mit Polymeren beschichteten Papier. Da zieht die Stempelfarbe nicht ein, muss quasi an der Luft trocknen und verwischt daher leicht. Besonders anfällig dafür scheint die Tinte der Tintenstrahldrucker zu sein.

Jan-Martin
 
Richard Am: 21.01.2015 09:39:29 Gelesen: 19247# 10 @  
@ Holzinger [#6]

Die DBA ist Mitglied im APHV, hat den Ehrenkodex unterschrieben, ist als Händler und Auktionshaus tätig und an anderen Firmen beteiligt, zum Beispiel an der Firma Drei Löwen (Auktionen) und mit 50 % am Auktionshaus Schlegel in Berlin. Alleiniger Geschäftsführer ist dort der BPP Prüfer Andreas Schlegel.

Dort werden auch gerne grössere Posten gekauft. [1]

Warum fragst Du, wenn ein Unternehmens 100 Blocks im Nominalwert von 56 Euro verkaufen will, nach der Herkunft ?

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.dba.ag/de/Ankauf
 
filunski Am: 21.01.2015 10:38:43 Gelesen: 19228# 11 @  
Hallo zusammen,

in der Regel rutschen in den Briefzentren schon mal Briefe durch, die nicht entwertet werden, dies ist allerdings die Ausnahme. Um mit diesen "nicht entwerteten Marken" dann einen florierenden Handel aufzuziehen bedarf es schon sehr viel Mühe und Tonnen von Kiloware.

Hier geht es viel mehr um das Enfernen von Stempelfarbe. Dies ist auf verschiedene Arten möglich, näher möchte ich hier nicht für jeden mitlesbar darauf eingehen. Wichtig dazu, wer solche Marken dann wieder verwendet (nicht wer sie unter fadenscheinigen Gründen zu verkaufen sucht,... "nur zu philatelistischen Zwecken"... und ähnlicher Unsinn) macht sich rechtlich zumindest des " versuchten Betrugs" schuldig.

Soweit dazu, mag viele nicht abschrecken.

Aber!

Durch das Entfernen der Stempelfarbe geht in den meisten Fällen auch ein Großteil der Fluoreszenzbeschichtung der Marke mit ab! Dies erkennen die Sortiermaschinen und sortieren solche Briefe im Normalfall wieder aus und dann gehen sie entweder an den Absender zurück, versehen mit den bekannten gelben Zetteln und der Aufforderung die korrekte Gebühr zu frankieren, oder, eher selten, beim Empfänger wird Nachporto erhoben. In beiden Fällen war die DPAG in der Vergangenheit sehr kulant und hat auch bei derartig offensichtlich manipulierten Marken keine Betrugsvorwürfe/-anklagen erhoben.
Das ganze nimmt aber anscheinend überhand und inzwischen ermittelt die DPAG auch schon auf dem Rechtswege, insbesondere gegen solche Absender die derartige manipulierte Marken in großem Stil verwenden, z.B. für Geschäftspost.

Viele der Ebay-Anbieter derartiger "Markenlots" sitzen/saßen im Ost/Südosteuropäischen Ausland und sind schon deshalb kaum zu belangen! :-(

Also Finger weg davon, auch, oder erst Recht nicht "zu philatelistischen Zwecken"! ;-)

Das unter Beitrag [#6] genannte Angebot gehört nicht in diese Kategorie und ist völlig in Ordnung, es handelt sich da um postfrische, also frankaturgültige Blöcke!

Hier zwei Angebote die durchaus "zweifelhaft" sind:

http://www.ebay.de/itm/50-x-1-45-EUR-Briefmarken-ungestempelt-ohne-Gummi-/361171074857?pt=G%C3%BCltige_Frankaturware&hash=item5417793f29
http://www.ebay.de/itm/50-Briefmarken-zu-1-45-ungestempelt-ohne-Gummi-KEINE-gultige-Frankaturware-/151559493543?pt=Briefmarke&hash=item2349a657a7

Beste Grüße,
Peter
 
Kontrollratjunkie Am: 21.01.2015 11:03:55 Gelesen: 19217# 12 @  
@ Holzinger [#6]

Die Firma ist als Großhändler bekannt und schon längere Zeit tätig. Ich gehe davon aus, dass es sich um ganz normale Blocks aus Überbeständen handelt, die nun ihrem eigentlichen Zweck, nämlich der Frankatur zugeführt werden sollen. Ich hätte da keine Bedenken. Sicherlich druckt man bei der DBA keine Blocks.

Gruß
KJ
 
Baber Am: 21.01.2015 11:16:25 Gelesen: 19210# 13 @  
@ filunski [#11]

in der Regel rutschen in den Briefzentren schon mal Briefe durch, die nicht entwertet werden, dies ist allerdings die Ausnahme --- schon sehr viel Mühe und Tonnen von Kiloware.

Soweit die Theorie, die Praxis sieht anders aus.

Wer an der Quelle sitzt, wo noch viel mit Marken frankierte Post,ankommt (Versicherungen, Rechtsanwälte usw) kann täglich Umschläge aussortieren, wo die Marken nicht gestempelt sind. Dies gilt besonders für Nichtnormformate. Komplizierte Verfahren zur Beseitigung des Stempels benötigt er nicht.

Gruß
Baber
 
Paluka Am: 21.01.2015 11:22:30 Gelesen: 19204# 14 @  
Guten Tag,

eigentlich wollte ich dazu nichts mehr schreiben, aber da von anderer Seite dieses Thema jetzt angesprochen wird:

Wie verhält es sich zB mit diesem Angebot:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=202&lo=71840

Besten Gruß
 
Baber Am: 21.01.2015 11:26:45 Gelesen: 19200# 15 @  
@ chuck193 [#3]

Hallo chuck,

auch Canada stempelt oft nicht. Wenn ich bei Ebay etwas aus Canada ersteigere sind oft schöne Marken auf dem Umschlag, aber leider nicht gestempelt. Ich sammmle diese Marken dann und wenn von mir jemand aus Canada etwas ersteigert, lege ich die Marken bei. Wenn er sie nicht wiederverwendet, was ja nicht erlaubt ist, kann er sie wenigstens abstempeln lassen.

Gruß
Baber
 
Benjamin Voigt Am: 21.01.2015 11:43:54 Gelesen: 19186# 16 @  
@ Holzinger [#6]

An dem Angebot Block per 100 in ** ist doch nichts verwerflich?

Ich kenne genug Sammler, die Blockausgaben horten / gehortet haben, wo liegt das Problem diese einwandfreie Ware zu verkaufen? In einem Ankauf kann man dann schon solche Stückzahlen pro Sorte haben.

Andere "ungummierte Werte" wie bei den anderen Anbietern (habe ich jetzt nicht angeschaut / kontrolliert) sind natürlich zweifelhaft, aber das Angebot von DBA ist m. E. nicht verwerflich.

Gruß

Benjamin Voigt
 
Holzinger Am: 21.01.2015 12:07:35 Gelesen: 19162# 17 @  
@ Benjamin Voigt [#16] und andere

Ich bin nur stutzig geworden, wenn jemand aktuelle Marken in dieser Größenordnung (mit verwaschenen Scan/in Perga-Brief, der die Konturen verwischt) und höchstwahrscheinlich auch noch unter Postpreis mit Verlust (incl. kostenloser Versand) anbietet. Gut, wenn diese Blocks in einem Posten als "Beifang" waren, dann könnte sich auch ein scheinbarer Verlust rechnen. Bleibt die Frage bei einer Firma mit größerem Postaufkommen nach der "Eigenverwendung".

Ich habe allerdings nicht konkret nach dem Anbieter geschaut und bin gespannt, für welchen Betrag das Angebot weg geht.

Zum Thema selbst: Bei meinem Postaufkommen lohnt weder der Erwerb solcher Posten (mit/ohne Gummi), noch die "Aufarbeitung" von gestempelten Ausgaben. :-)
 
Benjamin Voigt Am: 21.01.2015 14:26:57 Gelesen: 19088# 18 @  
@ Holzinger [#17]

Vermutlich werden die Portostufen verkauft, weil man sonst großartig zufrankieren muss.

Die Firma macht auch in der DBZ häufig Werbung "Frankaturankauf" - sicherlich entstehen dann auch solche Angebote, die sie wieder weiter verkaufen.

Gruß Benjamin Voigt
 
DL8AAM Am: 21.01.2015 14:38:50 Gelesen: 19081# 19 @  
@ Paluka [#14]

Wie verhält es sich zB mit diesem Angebot:

Wo ist das Problem. Die Beschreibung stimmt, es wird wohl nichts verkauft/angeboten, was nicht auch so beschrieben wurde. Man darf so etwas doch anbieten/verkaufen und kaufen. Vielleicht will der Käufer damit ja den Rahmen seines PC-Monitors oder seinen Lampenschirm im Wohnzimmer verschönern ;-) Was der Käufer damit macht, kann doch der Verkäufer nicht steuern oder verantworten. Der darf doch (fast) alles damit machen. ;-) Und auch Plattenfehler lassen sich doch auch viel leichter auf durch Stempel unverschmutzte Marken finden, oder?

;-)

Thomas
 
Paluka Am: 21.01.2015 16:05:56 Gelesen: 19046# 20 @  
@ DL8AAM [#19]

Deine Ironie (so hoffe ich doch ?) ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber letztlich gut geschrieben. :-)

Gruß zurück mit einem schmunzeln.
 
wigg11 Am: 25.04.2017 12:47:06 Gelesen: 14004# 21 @  
Hallo,

zum Thema ausgeschnitten und wiederverwendet hab ich ein schönes Beispiel gefunden.



Ganz schön dreist finde ich.

Grüße

Ludwig

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Bund Nachgebühr Label der Post", in welches der Beitrag noch weniger passte]
 
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