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Thema: Altdeutschland Mecklenburg-Schwerin Inlandsbriefe
briefmarkenwirbler24 Am: 23.01.2015 20:02:15 Gelesen: 6042# 1 @  
Guten Abend,

nachdem ich etwas länger nichts mehr beigetragen habe, möchte ich euch heute Abend eine neue Errungenschaft vorstellen, für die ich auch etwas länger sparen musste:





Präsentieren möchte ich euch einen Brief mit Mi-Nr.1 (6/4 Schillinge + 2/4 Schillinge), der portogerecht mit 2 Schilling frankiert wurde.

Hierzu trifft der am 01.Juli 1863 inkraftgetretende "Porto-Tax-Regulativ zu, der besagt, dass das Porto für einfache Briefe im Gewicht bis zu 1/30 des Zollpfundes bis 10 Meilen 2 Schilling beträgt.

Aufgegeben wurde der Brief in Schwerin am 22.7.1864 (das Jahr erschließt sich aus dem Inhalt) in Schwerin und wurde per Bahnpost weitergeleitet nach Rostock, siehe Bahnpoststempel "HAGENOW-ROSTOCK". Außerdem trägt der Brief siegelseitig einen Ausgabestempel vom 22.7. Diese Ausgabestempel wurden seit 1820 bei einigen Postverwaltungen üblich und dienten zu Kontrollzwecken und um Reklamationen seitens des Publikums vorzubeugen. Adressiert wurde der Brief an "Seiner Wohlgeboren, dem Herrn Landeseinnehmer Korn".

Im Michel ist der Bahnpoststempel mit 150,- Aufschlag bewertet und der Ausgabestempel sogar mit 400,- Aufschlag!

LG

Kevin
 
LK Am: 23.01.2015 20:14:17 Gelesen: 6038# 2 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Im Michel ist der Bahnpoststempel mit 150,- Aufschlag bewertet und der Ausgabestempel sogar mit 400,- Aufschlag!

Hallo,

aber nur dann wenn sie als Entwerter benutzt wurden.

In diesem Fall normale Verwendung.

Gruß
 
bayern klassisch Am: 23.01.2015 20:56:53 Gelesen: 6024# 3 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

ein schöner Brief, alle Achtung.

Tu dir einen Gefallen - schiele nicht so sehr auf Katalogpreise und/oder Zuschläge, die dir ein Katalog weismachen will. Wenn du ein Sammelgebiet wie Mecklenburg - Schwerin, das ja übersichtlich ist, gut kennst, wirst du selbst wissen, was gut und teuer ist. Da braucht es dann (fast) keine Kataloge mehr, die fiktionale Preise anführen.

Und postgeschichtlich interessante und wichtige Briefe sind eh in keinem Katalog bewertet. Diese Bewertungen treffen die mit Ahnung gegen die ohne Ahnung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.01.2015 11:50:57 Gelesen: 5978# 4 @  
@ bayern klassisch [#3]

Hallo Ralph,

du hast natürlich absolut Recht, man sollte sich nicht immer bloß mit den Katalogpreisen befassen, sondern auch die rein postgeschichtliche Bedeutung des Briefes vor Augen halten! :)

LG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.01.2015 19:00:36 Gelesen: 5937# 5 @  
Guten Abend,

ich möchte euch nun ein noch schöneres bzw.selteneres Stück vorstellen, das ich ebenfalls neu in meiner Sammlung habe:





Präsentieren möchte ich euch eine portogerecht frankierte Drucksachenschleife a 2/4 Schilling, mit Mi-Nr.1.

Hierzu trifft der am 13.Juli 1855 festgelegte Postvertrag zu, der besagt, dass für Drucksachen, ohne Rücksicht auf die Entfernung, bis zu einem Gewicht von 1 Loth einschl. 1/2 Schilling bezahlt werden musste.

Aufgegeben wurde die Drucksachenschleife am 17.8 in Hamburg und wurde entwertet mit dem Zweikreisstempel "HAMBURG M". Adressiert wurde der Brief an Herrn C.Raettig, Crivitz.

Die Hamburg-Danziger Botenpost, die durch Mecklenburg führte, wurde zur Zeit der Hanse eingerichtet. Im Jahre 1674 legte Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow die erste "Mecklenburgische Post" von Boizenburg nach Hamburg an, woraus sich dann das mecklenburgische Postamt (ab 1817 Oberpostamt) in Hamburg bildete. Das großherzogliche Oberpostamt in Hamburg hatte die großherzogliche Postordnung/Posttaxe zu befolgen.

Drucksachenschleifen, auch genannt Streifbänder, sind nicht allzu häufig zu finden bei Mecklenburg-Schwerin, umso glücklicher kann ich mich schätzen eine solche in meiner Sammlung zu haben!

LG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.03.2015 19:03:37 Gelesen: 5786# 6 @  
Guten Abend,

hier ein weiterer schöner Beleg wie ich finde:





Aufgegeben wurde der Brief am 02.August 1867 in Croeplin (späte Verwendung) und wurde adressiert an das verehrliche Amt in Doberan.

Frankiert wurde der Brief mit Mi-Nr.5b, also der 2.Auflage mit gewöhnlichem Papier, welche mit einem Zweikreisstempel von Croeplin entwertet wurde.

Bei diesem Brief trifft ebenfalls das "Porto-Tax-Regulativ" vom 1.Juli 1863 zu, jedoch anders als bei meinem zuerst vorgestellten Brief, ist dieser hier in der 1.Gewichtsstufe und in der 1.Entfernungsstufe (bis 5 Meilen), sodass der Brief ,ebenfalls portogerecht, mit 1 Schilling frankiert wurde.

Ralph war so frei mir den Inhalt zu übersetzen :) :

"An das verehrliche Amt! Ich erlaube mir hierneben Polizei Verzeichniß über die Versicherung des Häuslers (kannst du mal googlen) Carl Rieck zu Sandhagen zur geneigten Revision einzureichen. Unter vollkommener Hochachtung als dem verehrlichten Amte gehorsamster (Unterschrift) Cröpelin d(en) 1. August 1867."

Liebe Grüße

Kevin
 
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