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Thema: US Army APO abgeschlagen durch Deutsche Post / BP ?
eifelsammler Am: 09.05.2015 10:55:42 Gelesen: 10133# 1 @  
Hallo liebe Sammlerkolleginnen und Sammlerkollegen!

Habe in meiner APO-Sammlung diverse Belege gefunden, die weil es sich um Dienstpost handelte, üblicher Weise mit einem APO-Stempel abgeschlagen wurden.









Es sind aber auch wie abgebildet diverse Belege vorhanden, die lediglich mit einem Stempel der Post/Bundespost abgeschlagen wurden, da die Beförderung innerhalb des Gebietes der Post stattfand.

Kennst sich jemand mit den Beförderungsmodalitäten aus?

- Mussten/durften diese überhaupt abgeschlagen werden?
- Sind hierdurch zusätzliche Kosten für die US-Army entstanden?
- Hat der Absender das aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit gemacht?

Freue mich auf Eure Antworten/Hilfe und wünsche allen ein schönes Wochenende!

Gruß Carsten
 
Erdinger Am: 09.05.2015 18:48:20 Gelesen: 10087# 2 @  
Hallo Carsten,

es gab ab Herbst 1949 ein Gebührenablösungsverfahren der Deutschen Post für Dienstpost der US-Streitkräfte, von der nicht einmal das Handbuch Postgebührenablösung der Poststempelgilde genau sagen kann, wie lange es galt.

Vielleicht hat die nimmermüde Poststempelgilde schon etwas Neues herausgefunden? Einige Mitglieder sind hier im Forum aktiv. Für ein eventuelles Update in dieser Frage wäre ich auch dankbar.

Viele Grüße aus Erding!

Näheres unter: Lothar Thieme/Jan Thieme, Postgebührenablösung (Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V., Band 171), Soest 2007, S. 311.
 
Eric Scherer Am: 09.05.2015 20:16:22 Gelesen: 10075# 3 @  
Die Sache ist viel einfacher: In der Regel wurden Penalty-Umschläge nicht entwertet. D.h. ganz ohne Stempel sind sie korrekt gebraucht. Deine Beispiele sind ganz einfach an Auslieferadressen im Bereich der Deutschen Bundespost geschickt und haben auf dem Postleitweg einen deutschen Stempelabschlag erhalten. Ich habe unzählige frankierter APO-Briefe, die an deutsche Adressen gelaufen sind, die auch solche Stempel tragen.

Auch wenn die Beispiele alle von APOs auf deutschen Staatsgebiet stammen, sind diese genau gleich gelaufen, wie unzählige andere Penelty-Umschläge aus den USA oder von APO irgendwo in der Welt.

Umgekehrt habe ich auch deutsche Postsachen-Belege (quasi eine Art Äquivalent zum US-amerikanischen Penalty-Umschlag), die for in die USA gingen und dort aus irgend einem Grund einen Durchlaufstempel erhielten.
 
eifelsammler Am: 09.05.2015 20:23:39 Gelesen: 10074# 4 @  
Hallo Erdinger!

Danke für Deinen Quellenhinweis, leider verfüge ich nicht über die entsprechende Literatur. Werde aber in dieser Hinsicht tätig werden.



Um eventuell die Sache voran zu treiben, habe ich meinen "jüngsten" Beleg vom Briebzentrum 97 vom 16.09.1998 noch abgebildet.

Grüße aus der Eifel!
 
eifelsammler Am: 09.05.2015 20:29:28 Gelesen: 10071# 5 @  
Hallo 8049home!

Danke für Deinen Hinweis. Über Regelungen solcher penalty-Umschläge herrscht bei mir Unkenntnis. Daher habe ich auf diesem Weg versucht weiter zu kommen!

Gruß Carsten
 
Eric Scherer Am: 09.05.2015 20:53:43 Gelesen: 10059# 6 @  
Hallo Carsten,

werde mal schauen, was ich an Literatur finde.
 
Erdinger Am: 10.05.2015 03:22:56 Gelesen: 10029# 7 @  
@ 8049home [#3]

Und wie erklärst du die von eifelsammler gezeigten Umschläge, die keinen "Penalty"-Vermerk tragen, mal abgesehen von dem einen, der tatsächlich mit einer deutschen Marke frankiert wurde ?

Viele Grüße aus Erding!
 
Eric Scherer Am: 10.05.2015 07:14:11 Gelesen: 10025# 8 @  
Der Brief mit der deutschen Marke wurde einfach in einen deutschen Briefkasten geworfen.
 
mausbach1 (RIP) Am: 10.05.2015 08:52:45 Gelesen: 10008# 9 @  
@ Erdinger [#2]

Dieses Verfahren ist heute noch in Kraft.
 
Erdinger Am: 11.05.2015 09:08:37 Gelesen: 9944# 10 @  
@ 8049home [#8]

Ich habe mich vielleicht zu so später Stunde nicht ganz klar ausgedrückt: Der markenfrankierte Brief ist für unser Thema irrelevant, das weiß ich selbst. Es ging mir vor allem um das Ablösungsverfahren, das die Beantwortung der eingangs gestellten Frage eben nicht ganz so "einfach" (8049home [#3]) macht.

@ mausbach1 [#9]

Danke für die Auskunft.

@ alle

Ich würde mich über weitere Quellen- und Literaturhinweise freuen. Interessant wird es nämlich, wenn zusammen mit dem Ablösungsverfahren besondere Leistungen kombiniert werden.

Hier ist dann der deutsche Poststempel angebracht:



Viele Grüße aus Erding!
 
doktorstamp Am: 11.05.2015 10:14:47 Gelesen: 9933# 11 @  
@ Erdinger [#10]

Wie es bei den Amerikanern gehandhabt wurde, kann ich nicht sagen.

Bei uns waren die Zusatzleistungen in vollem Umfang zu bezahlen, nur das Briefporto war nach dem Ablösungsverfahren ermässigt.

Das Verfahren ist bei den britischen Streitkräften noch in Kraft.

mfG

Nigel
 
DL8AAM Am: 27.07.2021 22:07:12 Gelesen: 3718# 12 @  
Ich habe heute von einem Forumsmitglied (Danke!) eine Sendung bekommen, die "über das APO in den Patch Barracks" [1] in Stuttgart verschickt wurde.



Frankiert mit US Briefmarken zu insgesamt US$ 1,30. Leider wurde die Sendung durch das APO nicht entwertet oder anderweitig gekennzeichnet, sondern scheinbar "direkt" der DPAG übergeben. Vielleicht steht im APO sogar eine "gelbe Kiste" der DPAG, in die innerdeutsche Sendungen gleich ohne weitere Behandlungen "entsorgt" werden. Die DPAG hat den Brief dann im Briefzentrum Stuttgart (Waiblingen) bearbeitet und durch eine normale Maschinenentwertung BRIEFZENTRUM 70 md vom 26.07.2021 gestempelt, mit kopfstehendem Corona-Klischee.

Ich weiss nicht, ob das inzwischen der Standard ist, oder ob hier nur etwas schief gelaufen ist.

Beste Grüße und nochmals Danke!
Thomas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Patch_Barracks

Nachsatz: Nur zur Info - Ich habe per PM die Info bekommen, dass andere zeitgleich von dort nach Deutschland versendete Sendungen, per normalem APO Handstempel entwertet wurden, bevor diese in den Wirkungskreis der DPAG gekommen sind, d.h. die hier gezeigte "ungestempelte" Form ist nicht Regel.
 
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