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Thema: Bund: Portoerhöhungen ab 2016 - Preise sollen 3 Jahre stabil bleiben
Das Thema hat 81 Beiträge:
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jk Am: 23.12.2015 15:03:53 Gelesen: 79825# 57 @  
Hallo zusammen!

Man kann sich aufregen wie man will: Für uns Sammler sind doch eigentlich nur die Briefpreise interessant. Diese haben sich für das Inland ausser dem Normalbrief nicht geändert.

Ein Brief kostete 2001 56 Cent, ab 2016 nunmehr 70 Cent. Das ergibt eine Portoerhöhung von 14 Cent in 15 Jahren.

Muss man sich darüber ärgern?

Wie oft verschickt man denn Päckchen oder Pakete? Allenfalls kann man sich über die Gebühren für Einschreiben oder Einwurf-Einschreiben erregen. Muss das sein?

In diesem Sinne eine frohes Fest.

viele Grüsse
Jürgen
 
Baber Am: 02.01.2016 13:49:09 Gelesen: 79202# 58 @  
Im Flyer Produkte und Preise auf einem Blick, Stand 1.1.2016, der in den Postfilialen verteilt wird, gibt es für den Kompakt- und Großbrief International keine Angabe, weil der Preis zum Zeitpunkt der Drucklegung angeblich nicht klar war. Die Fußnote ist leider nicht mitgescannt. Nachdem die Post das wohl selber druckt, ist diese interne Nicht-Abstimmung schwer verständlich. Womöglich stampft man diese Auflage wieder ein und druckt neu, es kostet ja fast nichts.



Gruß
Baber
 
lueckel2010 Am: 02.01.2016 15:50:55 Gelesen: 79161# 59 @  
@ Baber [#58]

In der Broschüre, die ich heute auf "meiner" Post bekommen habe, war ein Zettel eingelegt, auf dem die Preise genannt waren:

Kompaktbrief international: 1.50 € (wie bisher),
Großbrief international: 3.70 € (bisher 3.45 €).

MfG, "lueckel2010"
 
Vernian Am: 02.01.2016 16:39:46 Gelesen: 79145# 60 @  
Am besten die komplette Übersicht runterladen als pdf und dann die Seiten ausdrucken, die man selber braucht - so habe ich das gemacht:

https://deutschepost.de/content/dam/dpag/images/G_g/Gesamtpreisliste/leistungen-und-preise-01-2016.pdf

LG

Vernian
 
Henry Am: 03.01.2016 18:25:54 Gelesen: 79001# 61 @  
Hallo in die Runde,

ich hoffe, der Einstieg in das Jahr 2016 verlief bei allen zufriedenstellend. Die neuen Portostufen sind nun in trockenen Tüchern. Ob das gleichzeitig ausgesprochene Versprechen der Preisstabilität für 3 Jahre wörtlich genommen werden darf, bezweifle ich nach einer Überlegung zwischen den Feiertagen. Ich denke mal, es gilt nur für die zum 01.01.2016 erhöhten Tarife. Und da bleibt dann noch Platz für viele Überraschungen bei den beibehaltenen Entgelten. Würde mich aber freuen, wenn ich jetzt zu schwarz sehen würde.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Nachtreter Am: 16.02.2016 10:59:11 Gelesen: 76224# 62 @  
Blick in die Presse:

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Aalener-aergern-sich-ueber-teures-Porto-_arid,10393989_toid,1.html

Oder doch nur Schleichwerbung für einen "Privaten"?

Viele Grüße

Nachtreter
 
Francysk Skaryna Am: 16.02.2016 11:34:10 Gelesen: 76204# 63 @  
Moin,

drei Jahre Preisstabilität - und wer bezahlt es? Und wer bezahlt es, dass sich die Paketzusteller einen ruinösen Wettbewerb liefern? Antworten darauf findet man in der Frankfurter Rundschau vom 13. Februar [1].

Im Rahmen von Umstrukturierungsmassnahmen wurden regionale Paketgesellschaften geschaffen, die sich bereits einen festen Platz auf dem hart umkämpften deutschen Paketmarkt erobert haben. Bei der DHL Delivery GmbH sind mittlerweile rund 9.000 Menschen beschäftigt, davon etwa 3.800 ehemals befristet Beschäftigte der Deutschen Post. Im Gegensatz zu den Beschäftigten des Post - Konzerns werden die Mitarbeiter der Paketgesellschaften jedoch nach den jeweils gültigen regionalen und deutlich niedrigeren Tarifen des Speditions- und Logistikgewerbes bezahlt. Die neuen DHL - Zustellfirmen sind den 49 Niederlassungen der Post zugeordnet.

Die Deutsche Post sieht sich von der wachsenden Konkurrenz durch Wettbewerber in der Paketzustellung, die mit vergleichsweise niedrigeren Löhnen arbeiten, unter Druck gesetzt. Bis 2025 könnten nach Einschätzung der Post durch den Onlineboom bedingt bis zu 20.000 neue Jobs in dem Bereich entstehen.

Statt sich über vermeintlich teures Porto zu ärgern sollte man auch mal darüber nachdenken, ob man sich für ein paar Cent selber die Butter vom Brot nehmen lassen möchte. Paketzusteller - das ist immerhin 'n Knochenjob.

Gruss

[1] http://www.fr-online.de/wirtschaft/post-beschäftigt-9000-zusteller-in-neuen-paketgesellschaften,27392182,33780872.html
 
gestu Am: 07.08.2016 10:47:17 Gelesen: 67277# 64 @  
Keine Portoerhöhung vor 2019 ?

So hatte man es vereinbart, als zu Beginn 2016 das Porto für Standardbriefe auf 70 Cent erhöht wurde.

Jetzt startet die Post eine neue Offensive: Das Porto soll auf 80 Cent für einen Standardbrief erhöht werden. Begründung: Der Brief kostet durchschnittlich in Europa 80 Cent.

Ich bin ja mal gespannt, ob die "Vereinbarung", dass das Porto drei Jahre nicht geändert werden darf, Bestand behält oder ob die Politik und die Behörden einknicken.

http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/waere-sicher-auch-zu-verkraften-immer-noch-sehr-preisguenstig-post-will-brief-porto-auf-80-cent-erhoehen_id_5792271.html
 
Francysk Skaryna Am: 07.08.2016 12:58:19 Gelesen: 67232# 65 @  
Moin,

Wir kämpfen wie die Löwen um jeden Brief meint Jürgen Gerdes. Dass läßt in verschiedene Richtungen tief Blicken.

Die Post hat bereits mit Datenbrillen experimentiert und wird diese auch zunehmend einsetzten [1]. Nun machen diese Brillen das Arbeiten nicht nur leichter. Man soll nicht daran glauben, dass ein am Kapitalmarkt notiertes Unternehmen dies aus reiner Fürsorge für seine Mitarbeiter einführt. Die Brillen und die dahinter steckende Technik kostet Geld, das verdient sein will. Hier ist das Unternehmen seinen Anteilseignern Rechenschaft schuldig. Wenn der Mitarbeiter in den Brief-/Paket-Zentren bis zu 25% effektiver ist, wird er sicher nicht um diesen Faktor früher Feierabend haben sondern um eben diesen Anteil mehr Arbeit aufgehalst bekommen. Für die Briefzustellung gilt analog das selbe. Da wird man eben auch über die Zuschneidung der Zustellbezirke nachdenken können. Für die Mehrarbeit wird es aber sehr wahrscheinlich keinen anteilig gleichwertigen Einkommenszuschlag geben.

Ob diese Maßnahmen nun ohne Einfluss auf die Zustellqualität von Statten gehen, wird sich zeigen. Daten kann man eben in beide Richtungen laufen lassen und es ist nicht davon auszugehen, dass der Zusteller nicht getrackt, sein Weg nicht aufgezeichnet wird. Und er wird sich wohl auch der Frage stellen müssen, warum er für die Zustellung eines eingeschriebenen Briefes an Oma Gerda 7 Minuten brauchte. Schlussendlich wird es darauf hinaus laufen, dass der Postbote nicht mehr zwei mal klingelt sondern nur noch einmal. Und er wird auch gleich das Etikett auf das Benachrichtigungskärtchen kleben und es bei der Dame in den Briefkasten werfen. Service sieht anders aus! Welchen Service wir erwarten können, wird sich zeigen. Bisherige Tendenzen sprechen jedenfalls nicht dafür, dass die Portoerhöhung der Qualität ausreichend zu Gute kommt.

Gruss

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9161&CP=0&F=1
 
DL8AAM Am: 28.08.2017 16:38:29 Gelesen: 56210# 66 @  
Heute meldet das Internetportal "Postmaster Online" unter dem Titel "Postchef peilt Portoerhöhung für 2019 an" [1] mit Verweis auf http://www.finanztrends-newsletter.de hierzu folgendes:

28.08.2017 - In einem Interviews mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) warb der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG, Frank Appel, für höhere Portopreise im übernächsten Jahr.

"Das Porto für den Standardbrief in Deutschland liegt unter dem europäischen Durchschnitt.", so Appel. Nach den Vorgaben der Aufsichtsbehörde Bundesnetzagentur wurde das derzeitige 70-Cent-Porto für den Standardbrief unter der Bedingung einer Preiskonstante bis 2019 bewilligt. Auf die Frage nach konkreten Preiserhöhungs-Plänen antwortete Appel: "Das wird sich im nächsten Jahr entscheiden. Dabei spielen Kriterien wie Kostensteigerungen und die Gehaltsentwicklung eine wichtige Rolle."


Wir können uns also womöglich bald auf die nächsten Ergänzungswerte freuen (...)

Thomas

[1] http://postmaster-magazin.de/index.php/top-news/dienstleister/17151-postchef-peilt-portoerhoehung-fuer-2019-an.html
 
bovi11 Am: 28.08.2017 16:48:36 Gelesen: 56204# 67 @  
gestu Am: 18.05.2018 17:48:06 Gelesen: 49445# 68 @  
Und es geht doch weiter ...

Die Verbraucher in Deutschland werden bei der Deutschen Post ab Juli mehr für Bücher- und Warensendungen zahlen müssen. Der Preis für eine Büchersendung bis zu 500 Gramm steige um 20 Cent auf 1,20 Euro, teilte die Post mit. Warensendungen bis zu 50 Gramm sollen künftig statt 90 Cent 1,30 Euro kosten.
 
Nachtreter Am: 18.05.2018 20:06:08 Gelesen: 49391# 69 @  
drmoeller_neuss Am: 18.05.2018 20:43:34 Gelesen: 49362# 70 @  
Hier sind die neuen Preise von der Deutschen Post:

Warensendung Kompakt
(bis 15 cm Höhe, bis 50 g)
1,30 €*

Warensendung Groß
(bis 15 cm Höhe, bis 500 g)
2,20 €*

Warensendung Maxi
(bis 5 cm Höhe, bis 1 kg)
2,20 €*

Warensendung Maxi
(bis 15 cm Höhe, bis 1 kg)
2,35 €*

Für Vielversender gibt es Rabatte, mit Vertrag und Einlieferungsliste und umsatzsteuerpflichtig.

Büchersendung gibt es nur noch zwei Portostufen

Büchersendung Groß
Länge: 10 - 35,3 cm
Breite: 7 - 30 cm
Höhe: bis 15 cm
Gewicht: bis 500 g
1,20 EUR

Büchersendung Maxi
Länge: 10 - 35,3 cm
Breite: 7 - 30 cm
Höhe: bis 15 cm
Gewicht: bis 1.000 g
1,70 EUR

Interessant sind für den Verbraucher die großzügigeren Maße der Waren- und Büchersendung. Dafür unterliegen diese Sendungen nicht der E+1 Regel. Bei Überlastung im Postbetrieb dürfen diese Sendungsarten ganz offiziell liegenbleiben.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das auf die Blumen-Dauerserie hat. Ich rechne zumindest mit einer zusätzlichen Marke zu 120 Eurocent.
 
Vernian Am: 18.05.2018 21:23:25 Gelesen: 49335# 71 @  
@ drmoeller_neuss [#70]

Kann man das irgendwo offiziell bei der Post finden? Ich suche erfolglos.

Bzgl. Büchersendung hat mich schon lange gewundert, dass hier keine Erhöhungen stattfinden - sehr zu meiner Freude und nun zu meinem Ärger, dass es doch dazu kommt. Immerhin sind gut 2/3 meines jährlichen ausgehenden Postverkehrs leichte Büchersendungen, rund 200 Stück im Jahr - also mal eben schlappe 40.-€ mehr an Kosten bei 1,20 €.

Hm, habe ich bislang v.a. ältere 55er mit 45er Marken kombiniert könnte ich jetzt also die 58er und 62er aufbrauchen, auch nicht schlecht.
 
drmoeller_neuss Am: 19.05.2018 17:29:24 Gelesen: 49259# 72 @  
@ Vernian [#71]

Hier ist die offizielle Pressemitteilung der Deutschen Post:

http://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2018/deutsche_post_erhoeht_preise_buecher_warensendungen.html

Ich hatte mich vielleicht unklar ausgedrückt, die letzten beiden Portostufen der Warensendung verändern sich offensichtlich nicht! Ich habe sie aber aufgeführt, um Fragen zu vermeiden, "gibt es die Warensendung Maxi ab dem 01. Juli 2018 noch?". Ja, es gibt sie noch.

Für Büchersendungen gibt es definitiv nur noch die beiden Portostufen. Im Übrigen sei der Hinweis gestattet, aus eigener Erfahrung, dass die Deutsche Post den Inhalt von Bücher- und Warensendungen recht genau kontrolliert. Unter Sammlern wird ein Briefmarkenalbum landläufig auch als "Buch" bezeichnet, aber deshalb ist es noch lange keine Büchersendung laut den AGB der Deutschen Post AG. Leere (!) Vordruckalben und -blätter sind ein Grenzfall. Die Sammler von den berüchtigten gelben Aufklebern zur Portoergänzung und sonstigen Stempeln der Post haben hier natürlich eine schöne Spielwiese.

Sammler und Portoaufkäufer können natürlich verlustfrei ihre 58- und 62-Cent-Marken aufbrauchen, auf der Post sind sie aber nicht mehr erhältlich. Ich rechne eher mit der Ausgabe einer neuen Dauermarke, schliesslich erfreut sich die Büchersendung einer gewissen Beliebheit auch im privaten Bereich.
 
Michael Mallien Am: 19.05.2018 19:08:21 Gelesen: 49232# 73 @  
@ drmoeller_neuss [#72]

Wenn die Warensendung Groß bis 500g sich auf 2,20 Euro verteuert und sich bei der Warensendung Maxi bis 1000g <5cm nichts ändert, dann wären beide Versendungsarten portogleich.

Vielleicht irre ich mich, aber ich denke, dass in diesem Fall die Warensendung Maxi bis 1000g <5cm entweder entfallen oder eben auch teurer wird und damit auch die Warensendung Maxi bis 1000g >5cm, die zurzeit 2,35 Euro kostet?!

Lassen wir uns überraschen, was da kommt!

Viele Grüße
Michael
 
StefanM Am: 24.05.2018 10:07:02 Gelesen: 48948# 74 @  
@ Michael Mallien [#73]

Es ist so, daß die beiden Sendungsarten gleich viel kosten werden!



Immerhin bestehen Unterschiede zwischen "WS Groß" und "WS Maxi <5cm" im Gewicht und in den Maßen!

Gruß
Stefan
 
ligneN Am: 04.06.2019 13:01:42 Gelesen: 37622# 75 @  
Das Thema "neue Blumennennwerte-Flut zu erwarten" kommt nicht zur Sprache, sonst aber gute Zusammenfassung:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/briefporto-wenn-die-post-teurer-wird-soll-sie-bitteschoen-auch-besser-werden-1.4473071

Fragen und Antworten zur größten Portoerhöhung aller Zeiten.   Von Benedikt Müller, aus der "Süddeutschen Zeitung"

(..) Der Konzern hat diese Preise nun beantragt, da die Bundesnetzagentur das Ausmaß der Portoerhöhung endgültig beschlossen hat.

Und doch hinterlässt diese höchste Portoerhöhung in der Geschichte der Deutschen Post einen bitteren Nachgeschmack, in mehrerlei Hinsicht. Vor allem private Briefeschreiber, Selbständige und Kleinunternehmer haben gute Gründe, sich über den Preisanstieg zu ärgern.

Während sie nämlich von Juli an teurere Marken kaufen müssen, bleibt für große Firmen und Behörden einstweilen alles beim Alten. Denn die Post gewährt Großversendern, die regelmäßig Tausende Briefe verschicken, Nachlässe aufs Porto. Und der Konzern will auch diese Rabatte im Sommer erhöhen, um den Anstieg für Großkunden "weitgehend" zu kompensieren. (..) Bis dahin entsteht unweigerlich der Eindruck, dass die Kleinsten die Last einer Portoerhöhung tragen sollen, die dem Post-Konzern zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe bescheren wird.

Hinzu kommt, dass Verbraucher mehr für eine Dienstleistung zahlen sollen, mit der immer mehr Kunden unzufrieden sind: Mehr als 12 000 Beschwerden über Postdienste sind 2018 bei der Netzagentur eingegangen. Das mag zwar nach wenig klingen, wenn man die gesamte Zahl der Sendungen berücksichtigt. Doch es sind doppelt so viele Beschwerden wie im Vorjahr; der Großteil betrifft Briefe. Kunden beklagen etwa, dass die Post in einzelnen Straßen tage- oder gar wochenlang keine Briefe ausgetragen habe - vor allem montags oder samstags nicht. Dass Sendungen in der Folge zu lange unterwegs seien. Oder dass die Post ihre Briefkästen immer seltener oder immer früher am Tag leert.

Keine Frage: Politik und Gesellschaft sollten diskutieren, wie schnell ein Brief in der digitalen Welt wirklich ankommen muss; ob es noch zeitgemäß ist, dass die Post laut Gesetz an allen Werktagen zustellen muss. Doch solange derlei Verordnungen noch gelten, (Hervorhebung von mir) sollte es sich der Staat nicht gefallen lassen, dass ein Post-Konzern regional Tatsachen schafft und phasenweise die Arbeit einstellt. Es ist deshalb richtig, dass der Bund derzeit Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Postdiensten diskutiert.

Und damit zum fragwürdigen Beitrag des Staates zur Rekord-Portoerhöhung: Die Politik hat erst ermöglicht, dass die Preise so stark steigen. Ursprünglich wollte die Netzagentur der Post nur einen Anstieg um fünf Prozent erlauben. Die Behörde zog zwar heran, dass immer weniger Briefe verschickt werden; sie hat jedoch auch den Umbau der Brief- und Paketsparte berücksichtigt (samt Vorruhestandsprogramm für Beamte), den die Post vor einem Jahr angekündigt hatte.

Doch der Konzern kritisierte diesen Fünf-Prozent-Spielraum als zu klein, drohte mit weiteren Einsparungen. Bis die Bundesregierung im Frühjahr kurzerhand die Regeln für Portoerhöhungen reformiert hat: Die Netzagentur berücksichtigt in ihrem Ländervergleich seither keine rein staatlichen Postunternehmen mehr - schon ergibt sich ein höherer Spielraum. Die Bundesregierung hat somit nicht nur ihre eigene Regulierungsbehörde hintergangen. Sie hat auch im Kleinen gezeigt, dass die Interessen eines Post-Konzerns schwerer wogen als zusätzliche Kosten für Briefeschreiber und Kleinunternehmen.

Dies ist pikant, weil dem Staat noch immer 21 Prozent der Post gehören - und da der Konzern auf dem Paketmarkt in einem harten Preiswettbewerb mit Firmen wie Hermes oder UPS steht. Je mehr Gewinn die Post mit Briefen einfährt, desto weniger stark muss sie grundsätzlich Paketpreise anheben, um dennoch genug Geld in der Stammsparte zu verdienen. Ein überhöhtes Briefporto ist mithin auch im Sinne des Wettbewerbs bedenklich. (..)
 
StefanM Am: 04.06.2019 14:10:54 Gelesen: 37602# 76 @  
@ ligneN [#75]

Wäre es möglich den Artikel per Screenshot hier einzustellen?

Wenn ich dem Link folge, werde ich aufgefordert mich zu registrieren oder meine Sicherheitseinstellungen inkl. Adblocker abzuschalten. Beides möchte ich nicht.

Stefan
 
Richard Am: 04.06.2019 15:24:55 Gelesen: 37568# 77 @  
@ StefanM [#76]

Hallo Stefan,

Screenshots von ausführlichen Beiträgen aus der Süddeutschen können für uns sehr teuer werden und müssen leider sofort entfernt werden. Oder wir müssen den Beitrag zur Veröffentlichung kaufen und finanzieren.

Schöne Grüsse, Richard
 
ligneN Am: 06.06.2019 08:11:09 Gelesen: 37482# 78 @  
@ StefanM [#76]

Adblocker: Habe damit keine Probleme, verwende allerdings firefox + noscript (individuelles Ausgrenzen von Werbescriptanbietern) und keinen speziellen Adblocker. Die werden von den beteiligten Firmen nämlich leicht erkannt.

Der Inhalt des Artikels minus (Redundanz) ist aber im wesentlichen im Text zusammengefasst.
 
gestu Am: 28.05.2020 11:06:56 Gelesen: 28448# 79 @  
Die Deutsche Post hätte das Porto für Standardbriefe 2016 nicht erhöhen dürfen. Eine Klage gegen die damalige Genehmigung vor dem Bundesverwaltungsgericht war nun erfolgreich.

Die Erhöhung des Briefportos für Standardbriefe der Deutschen Post für den Zeitraum von 2016 bis 2018 ist rechtswidrig gewesen. Das Bundesverwaltungsgericht hob in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil aufgrund der Klage eines Zusammenschlusses anderer Postunternehmen die Genehmigung der Portoerhöhung von 62 auf 70 Cent durch die Bundesnetzagentur auf.

Das höchste deutsche Verwaltungsgericht stufte nun aufgrund dieser neuen Berechnungsmethode die Entgeltgenehmigung durch die Bundesnetzagentur als rechtswidrig ein. Die im Jahr 2015 erlassenen Bestimmungen seien unwirksam, weil sie nicht durch eine Verordnungsermächtigung des Postgesetzes gedeckt seien. Damit sei kein Gewinnzuschlag erfasst, der sich an den Gewinnmargen von Postunternehmen auf vergleichbaren Märkten orientiere.
 
EdgarR Am: 28.05.2020 11:50:42 Gelesen: 28433# 80 @  
@ gestu [#79]

Also, ganz präzise ausgedrückt: Nicht "die Portoerhöhung der DP AG" war rechtswidrig (das kann allein deshalb schon nicht sein, weil eine Preisforderung einer privatrechtlichen Firma kein Verwaltungsakt ist) sondern die Genehmigung der beantragten Portoerhöhung durch die Aufsichtsbehörde "Deutsche Netzagentur" war rechtswidrig weil auf fehlerhafter Grundlage erteilt.

Heißt also: Die DP AG hätte das Porto nicht wie beantragt und - rechtsfehlerhaft - so genehmigt erhöhen dürfen.

Im der Praxis ist das Urteil schlicht und ergreifend gut 3 Jahre zu spät ergangen denn, wie man in meinem Herkunftsländle es ausdrückt: "Etzat isch d'Katz schau d'Bach naa"...

Es ergibt sich aus diesem Urteil jedoch m.E. zwingend, dass die neuerliche Portoerhöhung (von 70 auf 80 Cent für Standard Inland) ganz genauso rechtsunwirksam weil rechtsfehlerhaft (weil auf derselben falschen Beurteilungsbasis ergangen) gewesen ist. Ich erwarte deshalb in allernächster Zukunft eine hektische Betriebsamkeit der Bundesregierung in Berlin um ganz schnell eine geänderte (m.a.W.: zurechtgeschusterte...) Ermächtigungsbasis für die Bundesnetzagentur zu basteln, die die ergangene Genehmigung nachträglich "rechtmäßig" macht...
EdgarR
 
antwortscheinsammler Am: 28.05.2020 12:30:13 Gelesen: 28413# 81 @  
@ EdgarR [#80]

Ich erwarte deshalb in allernächster Zukunft eine hektische Betriebsamkeit der Bundesregierung in Berlin um ganz schnell eine geänderte (m.a.W.: zurechtgeschusterte...) Ermächtigungsbasis für die Bundesnetzagentur zu basteln, die die ergangene Genehmigung nachträglich "rechtmäßig" macht...
EdgarR


Das Kind wird dann vermutlich CORONA-GEFAHRENZUSCHLAG oder CORONA-SOLI heissen.

Amntwortscheinsammler
 

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