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Thema: Danzig Stempel echt oder falsch ?
Das Thema hat 106 Beiträge:
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aschoka Am: 01.04.2019 11:55:56 Gelesen: 51668# 82 @  
@ Lokstedter [#81]

Vielen Dank für Deine Antwort und die Information. Mein Verständnis war genau so wie bei Dir geschrieben ist.

Ich würde hier nur folgendes sagen - es geht auf keinem Fall um Rückdatierung, aber könnten wir unterscheiden, zwischen echt gelaufen und für philatelistische Zwecke abgestempelte Marken nach der INFLA Zeit z.b. wenn der postfrische Bogen 193Dx mit Zoppot a abgestempelt worden war?
 
aschoka Am: 16.10.2019 11:08:24 Gelesen: 48596# 83 @  
Kurzes Update basiert auf die Prüfergebnisse

@ aschoka [#59]

Die oben abgebildete Marken sind als Stempel-falsch geprüft (erwartet), die unten abgebildete Marke, MiNr 118, Zoppot b, wurde als INFLA-echt geprüft.

@ aschoka [#64]

Die unten abgebildete Marke, MiNr 117, 10M wurde als "die Zeitgerechte Entwertung nicht nachweisbar" bezeichnet.

@ aschoka [#75]

Der Beleg oben, MiNr 237-239 ist als echt geprüft.
Der Beleg unten, MiNr 87-89 ist überfrankiert aber die Entwertung wurde als INFLA-echt geprüft.

Kann auch die Scans hochladen, sagt Ihr Bescheid wenn es nötig ist.

Grüße, Oleg
 
Pepe Am: 21.04.2022 22:00:53 Gelesen: 29741# 84 @  
Aus Nachlaß ein Faltblatt auf Wasserzeichenpapier "SCHLEICHER & SOHN" mit der Erstausgabe, jedoch ohne Mi 13 und 14. Den Stempel fand ich nicht in der Datenbank. Ist sicher ein Gefälligkeitsstempel.

Frage: Echt oder falsch ?



Stempel auf Mi 10

Nette Grüße Pepe
 
Stefan Am: 21.04.2022 22:22:54 Gelesen: 29730# 85 @  
@ Pepe [#84]

Ist sicher ein Gefälligkeitsstempel. Frage: Echt oder falsch ?

Einer mir vorliegenden Info nach ist der Handstempelabschlag DANZIG *4b auf losen Marken nicht BPP-prüfbar, auf nachweislich beförderten Sendungen hingegen schon. Ob dies auch für ein ganzes Blatt mit Gefälligkeitsentwertungen gilt, kann ich nicht beurteilen.

Ich gehe hier nicht von Aufdruckfälschungen aus. Mir schaut es eher nach einer sammlerseitigen Vorlage für eine Gefälligkeitsentwertung seinerzeit verfügbarer Briefmarken an dem Danziger Postschalter aus. :-)

Gruß
Stefan
 
Pepe Am: 21.04.2022 23:11:47 Gelesen: 29710# 86 @  
@ Stefan [#85]

Das ging schnell, vielen Dank.

Nette Grüße Pepe
 
Lars Boettger Am: 23.04.2022 00:26:29 Gelesen: 29623# 87 @  
@ Stefan [#85]

Ob dies auch für ein ganzes Blatt mit Gefälligkeitsentwertungen gilt, kann ich nicht beurteilen.


Hallo Stefan,

das würde mich persönlich sehr wundern. Bei einem Brief oder eine Karte kannst Du in vielen Fällen anhand des Portos und ggfs. der Ankunftsstempel den Beleg besser beurteilen. Bei so einem Faltblatt würde ich wahrscheinlich nur mit der Schulter zucken.

Beste Grüße!

Lars
 
Matthias Bock Am: 23.04.2022 11:00:06 Gelesen: 29584# 88 @  
Die Schwierigkeit bei diesem Stempel ist wie folgt begründet:

Auf Postsendungen vom Postamt Danzig 4 aus der Inflationzeit befindet sich in weit über 90% der Fälle der Stempel Danzig * 4 *; der * 4 b kommt hin und wieder auf Einschreiben vor. Es gibt aber ein grobes Missverhältnis zwischen hochwertigen losen Marken oder "Briefstücken" (meistens zerschnittene Blätter mit mutmasslichen Massenentwertungen) und dem, was vom Belegmaterial her bekannt und damit auch als plausibel anzusehen ist. Der Danzig * 4 b kommt in weitgehend identischem Aussehen bis 1941 vor, es gab also die Möglichkeit, mit diesem Stempel noch lange nach der Inflationszeit missbräuchliche Entwertungen vorzunehmen. Solche Rückdatierungen sind für diesen Stempel auch nachweisbar.

In der Summierung dieser Punkte heißt es dann aus Prüfersicht: Eine zeitgerechte Entwertung ist nur in Ausnahmefällen positiv prüfbar. Diese Ausnahmen sind dann typischerweise die Briefe, die Hinweise auf eine Beförderung und zeitgerechte Behandlung enthalten (Ankunftsstempel, Zensurvermerke usw.).

Sinngemäß gilt das auch für die anderen Danziger Stempel, von denen es in der Literatur heißt, dass sie lose nicht geprüft werden.

Viele Grüße,
Matthias Bock
 
opti53 Am: 15.11.2023 18:19:54 Gelesen: 13859# 89 @  
Hallo,

ich hätte zwei Fragen zu einer Danzig-Marke. Es handelt sich um die MiNr 53:



Meine zweite Frage bezieht sich auf die Stempel. Es gibt ja zwei Bewertungen, nämlich zeitgerechte Entwertungen sowie nicht prüfbare usw. Stempel. In welche Kategorie fallen die Stempel auf meinen Marken. Die Marken sind freilich nicht Infla geprüft.

Viele Grüße

Thomas

[Erste Frage zur Arbbestimmung siehe "Marken bestimmen: Danzig"]
 
Sammlerfreund Christian Am: 01.03.2025 16:02:31 Gelesen: 6969# 90 @  
Hallo liebe Danzig-Experten,

beim Durchblättern des Köhler-Katalogs ist mir das folgende Los der Danzig-Portomarken 15-23y aufgefallen:

https://heinrich-koehler.de/de/385-auktion?text=3624

Zu zwei der angebotenen Marken, konkret die auch hier abgebildeten, gibt es auch Atteste von Herrn Soecknick bzw. Herrn Gruber, jeweils mit der Einstufung als "zeitgerecht entwertet", und sie werden sogar identifziert als "Danzig * 3 *" bzw. "Danzig * 5 b". Das hat mich als Laie sehr verblüfft:

- Bei beiden Marken sind die Unterscheidungskennzeichen nicht abgeschlagen. Ich hatte mir gemerkt, dass rückdatierte Stempel genauso abgeschlagen wurden, d.h. bewusst ohne das untere Segment, um eine Identifizierung als "typischen/bekannten" Rückdatierer zu erschweren. Es gibt in beiden Stempeln auch keine sonstigen markanten Kennzeichen wie z.B. Verschleiß/Ausbrüche, usw. Mit anderen Worten: es gibt vermutlich dutzende Danzigstempel, sowohl zeitgerechte als auch rückdatierte, die "obenrum" genauso aussehen dürften. Meine Annahme war stets, dass solche Teilstempel prinzipiell nicht geprüft werden. Damit lag ich wohl falsch. Meine Frage an die Experten: wie wird ein solcher Stempel identifiziert? Geht es hier um minimale Abweichungen in den Abständen der Buchstaben, etc.? Wenn ja, gibt es hierfür Bestimmungshilfen, die es dem Laien ermöglichen, solche Teilabschläge zuzuordnen? Ich habe nämlich eine große Zahl von (vermeintlich) ähnlichen Abschlägen, unter denen sich wider Erwarten vielleicht doch der große Schatz befindet?

- Der Stempel "Danzig * 5 b" wurde laut Handbuch von Herrn Wolff vom 25.7.1919 bis 3.1.1925 verwendet. Er könnte im Prinzip also auch zur Rückdatierung verwendet worden sein, da er auch noch nach Ablauf der Gültigkeitsdauer der Marke in Benutzung war. Mich würde interessieren, wie bei solchen Stempeln differenziert wird zwischen "echt und zeitgerecht" einerseits, und "rückdatiert" andererseits. Gilt hier "im Zweifel für den Stempel"? D.h. werden nur solche als problematisch betrachtet, bei denen Rückdatierungen positiv bekannt sind? Wie erkennt man eigentlich, ob ein Stempel, der sowohl vor dem Inflationsende als auch danach in Benutzung war, missbräuchlich rückdatiert wurde? Gibt es bestimmte Erkennungsmerkmale? Vielleicht wird ja auch mit statistischen Daten gearbeitet, z.B. wenn es ein ungewöhnliches Ungleichgewicht zwischen der Zahl lose gestempelter Marken und der Zahl echt gelaufener Belege gibt.

Über Aufklärung würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank und beste Grüße
Christian


 
mark94 Am: 02.03.2025 18:51:55 Gelesen: 6877# 91 @  
@ Sammlerfreund Christian [#90]

Bei beiden Stempeln gibt es Merkmale. Danzig 5b: Auf die Buchstaben D und G achten, beide etwas breiter im Erscheinungsbild. Danzig 3: Kerbe im Außenrand über D und Kerbe im G links.

Bei Danzig 3 würde mich die Stempelfarbe stören. Normal sehr gräulich. Es gibt auch Verwendungen nach der Verwendungszeit die früher teils irrtümlich geprüft wurden. Diese in schwarz. In meiner Sammlung sind in der Zeitlinie die schwarzen zwischen den gräulichen Abschlägen die zudem auch mit verlaufener Stempelfarbe vorkommen. So als ob jemand zwischendurch den Stempel gereinigt, die Stempelfarbe gewechselt hat und dann doch wieder die übliche benutzt hat. Dazu sind die Gedanken frei.

Von Danzig 5b gibt es Rückdatierungen bevorzugt auf teuren Marken. Man geht aber davon aus, dass es verhältnismäßig wenige sind, weshalb sie echt gegeben werden wenn das Datum in der Verwendungszeit liegt. Bei Schüler stand er noch auf der schwarzen Liste und Herr Kniep hat ihn dann aufgewertet. Rückdatierungen sind bei Stempeln ohne degenerative Veränderungen und ohne weitere Informationen erst mal nicht feststellbar. Die Datumszeile war frei drehbar.

Ich persönlich würde für diese Stücke kein Geld ausgeben. Aber das ist vor allem Bauchgefühl nachdem man viel Material in seinem Leben gesehen hat. Die Prüferlogik ist da eine andere. Siehe dazu auch Inflaprüfordnung.

Und hier noch eine Rückdatierung, Marke erst am 20.07.1923 verausgabt.


 
Sammlerfreund Christian Am: 03.03.2025 23:40:42 Gelesen: 6792# 92 @  
@ mark94 [#91]

Guten Abend mark94,

vielen Dank für Deine sehr hilfreichen Erläuterungen!

Verstehe ich es richtig, dass man die Unterscheidung zwischen "glaubwürdigen" Stempeln und "unglaubwürdigen" Stempeln (bei denen, die sowohl in als auch nach der Inflation in Benutzung waren, die aber keinen Verschleiß erkennen lassen), allein anhand statistischer Auffälligkeiten ermittelt? Gibt es eine Liste der relevanten Stempel?

Hast Du vielleicht einen Literaturtipp zu den "Deformationen" im Stempelabdruck, die bei der Identifizierung helfen?

Würdest Du sagen, dass die schwarzen, trocken-porösen und klaren Stempelabdrucke, die man häufig sieht, in der Regel rückdatierte Stempel sind?

Viele Grüße
Christian
 
mark94 Am: 10.03.2025 15:15:53 Gelesen: 6548# 93 @  
@ Sammlerfreund Christian [#92]

Ja, das ist wohl so ungefähr. Das mit den Stempeln ist keine exakte Wissenschaft sondern rein empirisch ermittelt. So zumindest mein Kenntnisstand. Bei den schwierigen Stempeln sind es oft die Stempel, sofern ein Postamt mehrere Stempel hatte, die man bei Bedarfspost nur auf Sendungen mit Zusatzleistung hat. Während die Stempel für Tagespost bei größeren Ämtern idR ok sind. Warum das so ist, kann man drüber spekulieren. Als Beispiele Danzig 1h auf R-Briefen oder Nachnahmesendungen oder Danzig-Langfuhr f auf Paketkarten. Nicht immer aber vorwiegend. Das sind mit die häufigsten "gefälligen" die lose nicht prüfbar sind.

Bei Danzig 1h gibt es noch den Funfact, das ab 5 Januar 1924 eine Lücke links im unteren Steg auftritt. Das hat zur Folge, dass die Guldenprovisorien mit Danzig 1h ohne Lücke infla-echt gegeben werden weil Manipulationen quasi auszuschließen sind. Allerdings hat man dann Pech bei der letzten Flugpostserie 177-180 die nur ein paar Wochen vorher erschienen ist. Hier nur auf Beleg prüfbar.

Dieser Umstand zeigt 2 Aspekte auf. Die meisten Stempelmanipulationen sind bereits während der Inflation erfolgt. Wobei man dann nicht unterscheiden kann zwischen rückdatierten und tatsächlich gefällig abgeschlagenen Stempeln auf Vorlage für Sammlerzwecke. Denn dass die Masse der Manipulationen in einem Zeitfenster ab 03.11.1923 bis 04.01.1924 erfolgte ist illusorisch. Und zum zweiten nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Manipulation zu je älter die Ausgaben sind. Bei 1-15 hatte man fast 3 Jahre Zeit und bei 177-180 nur ein paar Wochen um etwas zu basteln.



Der Danzig 1h mit Lücke ist als Rückdatierung auf Inflamarken häufiger als auf Marken der Guldenwährung.

Für die Danzigstempel gibt es die Stempelkataloge der ArGe Danzig. Kann dort bezogen werden oder auch antiquarisch wenn man etwas Glück hat. Bzgl. der Einteilung nach echt, falsch oder nicht zeitlich bestimmbar gibt es eine Liste noch von Karl Kniep die überwiegend noch dem heutigen Kenntnisstand entspricht. War mal in den Rundschreiben.

Zu Danzig 3 möchte ich bezgl. der Stempelfarbe nicht spekulieren. Die Beleglage bei mir kennt aus der Spätzeit nur die öliggrauen Abschläge. Aber ausschließen kann man nichts und zum Ende der Inflation wurde es auch weniger mit der Post, da muss man evtl. auch noch suchen um gesicherte Grundlagen zu haben. Zumindest betrachte ich den Stempel in dieser Ausprägung skeptisch.

Und um nochmal auf die Portomarken zurück zu kommen. Lose würde ich nur die kaufen, die auch mit Stempeln auf Belegen vorkommen. Gerade was die letzten beiden Ausgaben betrifft. Dazu noch ein Beispiel:



Zwar philatelistisch inspiriert und über den Text mag man sich seine eigenen Gedanken machen. Wobei ein Kaufgesuch an einen Händler erst mal nicht ungewöhnlich ist. Aber schräg wenn der Absender mutmaßlich aus der Familie kommt oder gar der Adressat selbst ist. Gemeinhin werden die v. Baggo Belege als originär angesehen. Für mich wichtig der echte Gebrauchsstempel Danzig 1t für gewöhnliche Post. Viele der anderen Abstempelungen auf diesen Ausgaben würde ich nicht teuer bezahlen auch wenn noch so viele Atteste dabei sind. Aber, das ist nur meine eigene Meinung, mein Geschmack und keine Anzweiflung der generellen Prüftätigkeit bei diesem Gebiet. Philatelistische Aktivitäten die zu Grauzonen führen sind wohl bei fast jedem Gebiet ein Thema.
 
aschoka Am: 11.03.2025 11:15:41 Gelesen: 6464# 94 @  
@ Sammlerfreund Christian [#92]

Ich würde empfehlen den Beitrag vom Danzigprüfer Matthias Bock anzuschauen, dort sind eigentlich alle Antworten auf deine Fragen ganz gut zusammengefasst

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10120&CP=0&full=1 Betrag [27]

Dazu noch als die Ergänzung

- Danzig 1 z, z in Schreibschrift ohne Lücken. Frühdatum Juli 1924 gesichert, alles davor zur Zeit zweifelhaft, da keine Belege existieren und auch keine losen Marken nach dem 31.10.23

- Danzig Sch.A. * - hier sind Anfang des Jahres diverse beweisbare Rückdatierungen aufgetaucht.

- Kalthof Freie Stadt Danzig - keiner scheint Briefe aus der Inflazeit zu haben, damit ist ein Frühdatum vor etwa 1925 unsicher. Es gibt auch falsche Briefe mit dem Stempel. Kalthof Freistadt ist hingegen in Ordnung.

- Einkreiser Tiegenhof ist auch fragwürdig, wird aber (noch?) geprüft.
 
Sammlerfreund Christian Am: 13.03.2025 21:23:21 Gelesen: 6290# 95 @  
@ mark94 [#93]
@ aschoka [#94]

Vielen Dank Euch beiden für die ergänzenden Informationen, die ich sehr hilfreich finde!

Ich erlaube mir eine weitere Frage zu mark94`s Absatz, der die folgende Aussage enthält: "Die meisten Stempelmanipulationen sind bereits während der Inflation erfolgt. Wobei man dann nicht unterscheiden kann zwischen rückdatierten und tatsächlich gefällig abgeschlagenen Stempeln auf Vorlage für Sammlerzwecke."

Bedeutet dies, dass ein Stempel, der bereits vor Inflationsende außer Betrieb ging, dennoch in die Stempel-Kategorie "gestrichelter Kreis" fällt, wenn er statistisch "auffällig" geworden ist? Ich dachte immer, der Kreis der problematischen Stempel rekrutiert sich nur aus denjenigen, die noch nach Ende der Inflationszeit in Benutzung waren.

Abschließend erlaube ich mir noch einen Hinweis zur ArGe Danzig. Ich habe mich dort nach einer Liste der problematischen Stempel erkundigt. Eine solche Liste wird tatsächlich geführt, wird aber nur an ArGe-Mitglieder weitergegeben. Quasi Staatsgeheimnis. Andererseits etwas aus der Zeit gefallen, finde ich (auch im Vergleich zu anderen ArGes). Soll dies dem Schutz vor Fälschern dienen?

Erfahrungsgemäß sind die "bösen Jungs" nicht da draußen, sondern bereits im eigenen Haus. Zudem kann jemand mit ernsthaften bösen Absichten einfach diese neue Erfindung nutzen - wie heißt sie noch? - ach ja, das Internet, um genug Informationen zusammenzutragen, die für die Umsetzung der bösen Absichten in die Tat notwendig sind. Aber gut, ich will keinen Nebenschauplatz eröffnen.

Viele Grüße und einen schönen Abend
Christian
 
mark94 Am: 17.03.2025 19:51:24 Gelesen: 6049# 96 @  
@ Sammlerfreund Christian [#95]

Diese Bemerkung über die Manipulationen bezog sich ausschliesslich auf den Stempel Danzig 1h aufgrund des Zeitfensters. Wobei man davon ausgehen kann dass ein Gutteil der losen Marken zeitgerecht gestempelt wurden. Das ist einer losen Marke allerdings nicht anzusehen und aufgrund der hohen Zahlen nachweisbarer Manipulationen (IdR unmögliche Stempeldaten außerhalb der Gültigkeit der Marke) werden die eben lose alle abgelehnt.

Es gibt da aber gerade bei diesem Stempel auch Stücke die ich für ok halte aber die eben aufgrund obigen Sachverhalts abgelehnt werden. Der Prüfer Erdwien, mir noch persönlich bekannt, hat in seinen Attesten gelegentlich die Formulierung " So abgeschlagen zeitgerecht" verwendet und auf sein Vergleichsmaterial verwiesen.

Auch kann ich auf die seltene 104b verweisen die einen eng begrenzten Hauptverwendungszeitraum von 10/22-2/23 hatte. Diese Variante war damals noch nicht bekannt, nur unter UV Licht erkennbar. Ich habe nun mehrere lose Stücke, abgestempelt mit Danzig 1h im korrekten Zeitraum. Ein Attest wird es dafür vermutlich nicht geben. Die Verwendung im Postamt 1 auf Brief mit diesem Stempel ist aber belegt. Aber man mag sich überlegen wie groß der Zufall sein muß, dass ein hinterlistiger Fälscher nach der Inflation genau richtig rückdatiert hat damit es nicht auffällt und ohne Kenntnis der Variante? Und es waren nur 3 Monate Zeit nach der Inflation bis der Stempel beschädigt wurde. Das nur als Beispiel das nicht automatisch von einer Verfälschung auszugehen ist wenn man diesen Stempel auf losen Inflamarken trifft.

Generell ist es so, dass die kritischen Stempel die lange im Betrieb waren und unbeschädigt blieben für die Hauptmasse der Fälschungen verantwortlich sind.

Zur ArGe Danzig: Keine Ahnung wen du da gefragt hast. Möglicherweise hat der Verein interne Dokumente die er nicht herausgeben mag. Andererseits sind alle Rundbriefe online (noch?) verfügbar. Die Liste die ich meine stammt noch von Karl Kniep, mir noch persönlich bekannt, und stand in einem der Rundbriefe. Ich bin mir sicher dass Herr Kniep gegen eine Weitergabe nichts einzuwenden hätte.

Ich kann dir die Liste per E-Mail schicken wenn du mir sagst wohin. Auch hätte ich noch einen Stempelkatalog aus dem Jahr 2000 über. Der reicht völlig aus wenn man sich orientieren möchte. Enthalten sind die Aufgabestempel von 1817-1945 ohne Spezialgebiete wie Werbestempel oder AFS.
 
Sammlerfreund Christian Am: 18.03.2025 09:13:58 Gelesen: 5996# 97 @  
@ mark94 [#96]

Guten Morgen mark94,

vielen Dank für die weiteren Informationen!

Gern würde ich mich bzgl. der offenen Punkte auch per E-Mail mit mir austauschen. Insbesondere an der Kniep-Liste wäre ich interessiert - die im Beitrag [#60] abgebildete Liste scheint ja nur ein Auszug zu sein, oder?

Ich möchte allerdings meine E-Mail-Adresse nicht öffentlich posten. Gibt es auf den Philaseiten eigentlich keine Möglichkeit privater Nachrichten?

Als Stempelkatalog liegt mir der dreibändige Katalog von Wolff vor. Dieser geht zwar nicht explizit auf rückdatierte/falsche Stempel ein, allerdings empfinde ich den Katalog aufgrund der präzisen Daten zu den Verwendungszeiträumen und Abnutzungserscheinungen auch in dieser Hinsicht als sehr hilfreich. Er ist natürlich auch schon ca. 25 Jahre alt.

Viele Grüße und einen schönen Tag
Christian
 
mark94 Am: 23.03.2025 18:28:35 Gelesen: 5669# 98 @  
@ Sammlerfreund Christian [#97]

Ich habe mal geschaut, ein internes Nachrichtensystem scheint nicht zu existieren. Aber es ist möglich im Profil seine (oder eine von mehreren wenn man nicht so öffentlich sein will) E-Mailadresse anzeigen zu lassen.
 
Stefan Am: 23.03.2025 18:49:22 Gelesen: 5658# 99 @  
@ mark94 [#98]

Ich habe mal geschaut, ein internes Nachrichtensystem scheint nicht zu existieren.

Doch, dies existiert durchaus, ist allerdings nicht ganz "intern". Als Philaseiten-Mitglied hat man die Möglichkeit, sich eine Emailadresse mit dem Benutzernamen und der Endung "@philaseiten.de" freischalten zu lassen.

Aber es ist möglich im Profil seine ( oder eine von mehreren wenn man nicht so öffentlich sein will ) E-Mailadresse anzeigen zu lassen.

Richtig. Welche eigenen Daten im Profil freigeschaltet und von anderen angemeldeten Mitgliedern ersichtlich sind, entscheidet jedes Mitglied für sich selbst. Unangemeldet kann man nichts im Profil von anderen Mitgliedern einsehen.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/philamail?noframes=1
 
Sammlerfreund Christian Am: 23.03.2025 21:16:48 Gelesen: 5622# 100 @  
@ Stefan [#99]
@ mark94 [#98]

Guten Abend zusammen,

vielen Dank für die Hinweise! Meine E-Mail-Adresse, die ich soeben eingerichtet habe, ist jetzt zu sehen. :-D

Schönen Abend und beste Grüße
Christian
 
Sammlerfreund Christian Am: 23.03.2025 21:46:27 Gelesen: 5608# 101 @  
Weil Bilder mehr sagen als 1.000 Worte, hier auch noch zwei Schätzchen, die ich neulich gefunden habe und bei denen ich nicht weiterkomme.

1. Danzig Mi-Nr. 39 auf Bfst., rückseitig signiert.



2. Danzig Mi-Nr. 43 F N (ohne Unterdruck), auch auf Bfst und rückseitig signiert.



Die Kernfrage lautet in beiden Fällen: Echt und zeitgerecht entwertet?

Bei der Mi-Nr. 39 kann ich keinen Stempel im Wolff-Stempelkatalog finden, der im unteren Segment ganz rechts eine 2 aufweist. Aber wer denkt sich denn einen kompletten Fatasiestempel aus?

Bei der Mi-Nr. 43 F N müsste es sich entweder um Zoppot a, Zoppot c oder Zoppot d handeln (Wolff-Nrn. 07.0, 17.0 oder 21.0). In dem Auszug aus der Kniepliste oben wird keiner der Stempel als problematisch aufgeführt. Was meint Ihr dazu?

Ferner wüsste ich gern, ob jemand die Signaturen entziffern kann und was davon zu halten ist.

Vielen Dank, herzliche Grüße und einen schönen Abend
Christian
 
mark94 Am: 26.03.2025 19:13:46 Gelesen: 5348# 102 @  
@ Sammlerfreund Christian [#101]

Zur 39: Es wird sich vermutlich um den Falschstempel Danzig Sch. A. 2 handeln, ein Phantasiestempel. Der sitzt gerne auf Marken des kleinen Innendienstes.



Zoppot c und Zoppot d kann man am Neigungswinkel des Verbindungsstrich des Z unterscheiden.

Bei der Marke meine ich einen schwachen Unterdruck zu sehen, verblasst? Einfach nochmal mit einer guten Lupe ansehen.


 
10Parale Am: 07.04.2025 21:53:02 Gelesen: 4261# 103 @  
Hier eine Michel Nr. 8 zu 1 Mark (rot bis dunkelrosa) mit einem Stempel von Hohenstein vom 30.9.20. Hohenstein gehörte bis 1920 zum Kreis Dirschau, dann zur Danziger Höhe. Ich habe 2 Fragen zu diesem Markensatz überhaupt:

- ist der Stempel Hohenstein selten, wenn echt?

- im Michel Spezial Katalog stehen Daten hinter den Marken, hier z.B. 14. Juni. Bedeutet dies der Ersttag der Marken mit "Berliner Aufdruck"?

Danke im Voraus für die Beantwortung der Fragen. Ich bin kein Spezi auf dem Gebiet.

Liebe Grüße

10Parale


 
mark94 Am: 08.04.2025 18:58:43 Gelesen: 4133# 104 @  
@ 10Parale [#103]

Alle Stempel Hohenstein können, sofern die Daten im Verwendungszeitraum der Marke liegen, als echt angesehen werden.

Der Stempel ist mäßig selten, problemlos zu bekommen wenn man die Augen offen hält.

Bei den Ausgabedaten hinter den Marken ist folgendes zu berücksichtigen. Es sind Marken erst später erschienen nachdem bereits andere Ausgaben an den Schaltern waren, z.B. Nr. 14 am 21.12.1920 nachdem bereits Mi. Nr. 16-20 verausgabt wurden. Offensichtlich hat man motivgleiche Marken zusammengefasst unabhängig vom Ausgabedatum. Streng genommen ist die Michelnummerierung falsch. Vorteil allerdings ist eine bessere Strukturierung die lästige Sucherei vermeidet.
 
Fips002 Am: 08.04.2025 20:33:35 Gelesen: 4078# 105 @  
@ 10Parale [#103]

Der Stempel Hohenstein (Kr. Dirschau) wurde vom 02.01.01 bis zum 19.02.1922 verwendet.

Nach dem Katalog Freie Stadt Danzig 1920-1939, Bewertung der Poststempel, 1.Auflage 1977, war der Wert 25,- DM.

Gruß Dieter
 
10Parale Am: 08.04.2025 21:39:58 Gelesen: 4044# 106 @  
@ mark94 [#104]

Ah, jetzt verstehe ich das schon einigermaßen besser.

@ Fips002 (#105)

Oh, danke, der Katalog ist noch vor der Währungsumstellung und erläutert den Wert in DM. Das ist gut. Wahrscheinlich muss ich jetzt 1/2 ansetzen.

Von einem Herren, der von seinem Papa geerbt hat, habe ich ein kleines Danzig Lot erwerben können. Dabei sind auch die folgenden Marken, die meine Frage an mark94 in [#103] (Antwort in [#104]) aufkommen ließ. Es sind 2 Marken, die Michel Nr. 9 zu 1,25 M und die Nr. 10 zu 1,50 M. Beide haben einen Stempel (12-1N u. 4-5N) von DANZIG vom 14.6.20.

Bei der linken Marke mit der Doppelabstempelung steht der 14. Juni 1920 bei Michel hinter der Nummer in Klammern. Das ist also kein Ersttag, sondern eher eine Strukturierungshilfe. Bei der Marke zu 1,50 M, die auch den 14. Juni als Stempel hat, schreibt Michel in Klammern (20. Juli).

Liebe Grüße

10Parale


 

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