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Thema: Vorphilatelie Polen - Schweiz 19. Jahrhundert
bayern klassisch Am: 25.06.2015 14:26:45 Gelesen: 3731# 1 @  
Liebe Freunde,

heute möchte ich einen Brief vorstellen, der ein klein bisschen außergewöhnlich ist.



Geschrieben wurde er am 9.9.1866 im polnischen Warschau und erhielt dort auch (trotz des julianischen Kalenders der Oberherrschaft Russlands?) das Stempeldatum des gregorianischen Kalenders.

Gerichtet war er an die bekannte Adresse Jacob Isler in Wohlen (Aargau - Schweiz), eine große Strohwarenfabrik.

Die Aufgabepost in Warschau taxierte ihn nicht, weil es dessen nicht bedurfte (10 Silberkopeken bekam man von Preußen eh vergütet, die 3 Silbergroschen = 10,5 Kreuzern entsprachen). Preußen notierte 20 Kreuzer (!), die sich aus den eben genannten und aufgerundeten 11 Kr. für Polen und dem Inlandsanteil von 9 Kr. (Briefe bis 1 Loth über 20 Meilen) zusammen setzten.



Lustig ist die Siegelseite mit dem roten Stempel Preußens als Aufgabestempel des Postvereins und dem badischen Bahnpoststempel Heidelberg - Basel des 23. Zuges, zu dem später noch etwas zu sagen und zeigen sein wird, vom 11.9.1866.

In Basel wurde er gleich von der badischen Bahn auf die Schweizerische Bahn verladen (Basel - Olten vom 12.9.1866 mit Zug Nr. 5) und gleich mit 80 Rappen = 24 Kreuzern taxiert, die der Empfänger zu zahlen hatte.



Wie wir alle wissen, trug sich ein paar Wochen zuvor der Deutsche Krieg zu, in welchem Preußen die Südstaaten besiegte. Beigefügt zeige ich den Fahrplan des Zuges 23 von Nord nach Süd (Heidelberg - Basel) unter besonderem Augenmerk auf die Zeit Juni - Oktober 1866. Die dort genannte Abkürzung FSp bedeutet Fahrpostspeditionsbüro, jedoch ist der Brief keiner der Fahrpost, sondern ein einfacher der Briefpost, aber vielleicht ist das den Wirren der Zeit geschuldet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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