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Thema: P2 Verbund - die Alternative zur Deutschen Post AG ?
EdgarR Am: 05.07.2015 11:38:38 Gelesen: 7726# 1 @  
[Beiträge [#1] bis [#7] redaktionell aus dem Thema "Poststreik: Briefe und Päckchen bleiben liegen" in ein neues Thema verschoben]

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Eigentlich müssten die paar hundert oder so privatpöstlichen Wettbewerber der (Fast-)Monopolpost AG ja jubeln und das Geschäft ihres Lebens machen.

Eigentlich.

Aber? Aber im Gegensatz zu den Busverkehren, deren Weizen tatsächlich während des Bahnstreiks blühte, scheinen mir die meisten der deutschen Privatpöstler schlicht zu unfähig zu sein eine goldene Chance zu ergreifen.

Was tun diese wahrlich armen Tröpfe? NICHTS. KEINE Werbung. KEINE effektive Nutzung der ja bereits vorhandenen Parallelstrukturen. 'Business as usual' - typischerweise mit dem hochintelligenten Ansatz, weiterhin recht viel Kundenpost freizustempeln, fleissig zu konsolidieren (was ja fette Rabatte bringt) und dann in den verstopften Kreislauf der Monopolpost AG hineinzuschütten.

Eigentlich ein Armutszeugnis. Und eigentlich ein Beweis, dass diese "Dienstleister" doch recht entbehrlich sind.
 
Richard Am: 06.07.2015 09:10:43 Gelesen: 7588# 2 @  
Alternative P2 ?

In diesem Thema hat außer Edgar noch niemand über P2 [1] als Alternative nachgedacht. Mir wurde zum Beispiel gestern die Einladung zur Jahres-Hauptversammlung mit einigen Anlagen zugeschickt, pünktlich und wie so oft mit nicht entwerteter Marke.

Der Postverbund P2 stellt bundesweit in 80-90 % aller Orte zu [2] und die Kosten liegen unter denen der Deutschen Post [3].

Ob P2 eine Alternative ist, muss jeder für sich entscheiden. Die Richard Ebert AG (ohne Philaseiten im Namen) hat bis vor drei Jahren über P2 / Südmail die Rechnungen verschickt und durch die enthaltene Vorsteuer rund 25 % der Versandkosten gespart.

Vielleicht bietet die Zustellmisere bei der Deutschen Post eine Gelegenheit, P2 zu testen.

Schöne Grüsse, Richard


[1] https://www.suedmail.de/unternehmen/p2-die-zweite-post.html

[2] https://www.suedmail.de/fullservicekunden/zustellgebiet.html

[3] https://www.suedmail.de/briefmarkenkunden/preise.html (für Kleinkunden)
 
uli Am: 06.07.2015 10:55:34 Gelesen: 7547# 3 @  
@ Richard [#2]

Das Bild, was du von P2 malst, ist leider etwas rosarot gefärbt. Der P2-Verbund stellt keinesfalls in 80% aller Orte zu. P2 stellt in 80% aller PLZ-Regionen in Deutschland zu. Innerhalb dieser Regionen gibt es (vermutlich viele) Zustellbezirke, in denen P2 nicht zustellt. Genaue Zahlen von P2 dazu habe ich nie gesehen, ich kenne nur Schätzungen. In Zustellbezirken ohne eigene Zustellung nutzt P2 die DPAG; Briefe an Empfänger in solchen Ecken sind während des Streiks auch liegen geblieben. Das größere Problem für Privatkunden bei der Nutzung von P2 ist die fehlende Möglichkeit Briefe aufzugeben, "blaue Briefkästen" gibt es bei weitem nicht flächendeckend.

P2-Homepage: http://www.die-zweite-post.de/

Gruß
Uli
 
Vernian Am: 06.07.2015 11:36:04 Gelesen: 7528# 4 @  
Und UIIIH ! - wird gerade da wo ich lebe überhaupt kein Service angeboten.

Nun gibt es ja auch andere Anbieter, auch hier - aber EdgarR hat schon Recht: Erstaunlich, dass im Grunde keiner der privaten Dienstleister, insbesondere diejenigen, die einigermaßen bundesweit zustellen, den Streik nicht für massive Werbung genutzt haben.

Ich frage mich eh wie weit diese privaten Postdienste von Privatpersonen genutzt werden. Die Anzahl an Postsendungen, die ich in all den Jahren erhalten habe, und die dabei von Privatdienstleistern befördert und zugestellt wurden, kann ich glaube ich noch ein einer Hand abzählen - Ausnahme sind Postsendungen aus den Niederlanden in den Nordwestdeutschen Raum, welche eine zeit lang über TNT aus Wilhelmshaven zugestellt wurden, oder Paketsendungen aus Frankreich über DPD - wenngleich in beiden Fällen über die staatliche Post verschickt wurde. Aber Briefsendungen aus Deutschland nach Deutschland - wie gesagt, eine Handvoll in den letzten 10 Jahren.

Es mag ja sein, dass Unternehmen, gerade in Regionalbereichen (z.B. für Rechnungsversand), die Privatdienstleister gerne nutzen - aber Privatpersonen? Wir haben im Supermarkt im Ort auch eine CitiPost-Stelle. Aber ich selbst habe dort noch nie etwas aufgegeben noch habe ich da mal jemanden gesehen der dies getan hätte. Ich glaube Privatkunden werden viel zu wenig beworben (habe ich überhaupt schon mal eine Werbung gesehen?), offenbar lebt es sich gut von wenigen gewerblichen Kunden, die regelmäßig größere Mengen Post einbringen.

Aber all das hat mit dem Thema eigentlich nichts zu tun, vielleicht sollte Richard das mal in einen passenden Thread verschieben?

LG

Vernian
 
Cantus Am: 06.07.2015 14:37:51 Gelesen: 7467# 5 @  
@ Richard [#2]

Hallo Richard,

P2 gibt es hier weit und breit nicht. Vielleicht sind sie mehr auf den Südwesten der Republik konzentriert.

Viele Grüße
Ingo
 
Magdeburger Am: 06.07.2015 16:03:37 Gelesen: 7438# 6 @  
@ Cantus [#5]

Hallo Cantus,

P2 ist ein Verbund! Z.B. arbeitet der MZZ-Briefdienst in diesem Verbund, so dass in ehemaligen "Bezirk Halle" die blauen Briefkästen vom MZZ-Briefdienst sind.

Bei dir dürfte die Märkische Post dafür zuständig sein.

http://www.maerkische-post.de/startseite/

Die von uli [#3] verlinkte Seite hilft hier weiter.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Cantus Am: 06.07.2015 16:57:08 Gelesen: 7419# 7 @  
@ Magdeburger [#6]

Hallo Ulf,

bei uns gibt es nur den CBB, die Märkische Post ist irgendwo anders.

Viele Grüße
Ingo

[Beiträge [#1] bis [#7] redaktionell aus dem Thema "Poststreik: Briefe und Päckchen bleiben liegen" in ein neues Thema verschoben]
 
DL8AAM Am: 06.07.2015 22:37:56 Gelesen: 7343# 8 @  
@ EdgarR

Eigentlich müssten die paar hundert oder so privatpöstlichen Wettbewerber der (Fast-)Monopolpost AG ja jubeln und das Geschäft ihres Lebens machen.

Eigentlich.


Edgar, ich meine das liegt eher daran, dass 99% der durchschnittlichen Normalbürger überhaupt keinen Bedarf für physikalische Briefe mehr hat, bis auf die 1-2 Weihnachtskarten an die Oma und den Gelben Schein für den Chef, verschickt kaum noch jemand (in der werbetechnischen relevanten Zielgruppe bis ca. maximal 50) etwas per Post, egal ob gelb, blau, rot oder sonstwie andersfarbig. Da macht Werbung keinen Sinn. Bis auf die Presseberichterstattung sollte für die Allgemeinheit der Deutschen der Poststreik unbemerkt abgegangen sein, außer das das nervige Werbealtpapier oder die Strafzettel bzw. sowieso lästigen Rechnungen nicht so häufig den Briefkasten verstopften. Gestört hat das in der Mehrheit bestimmt kaum jemanden.

Der überwiegende Großteil der normalen Post heutzutage ist gewerblichen Ursprungs. Und da sind den Gewerbetreibenden die lokalen, privaten Postdienstleister bereits sicherlich recht gut bekannt und werden, soweit sinnvoll verfügbar bzw. einsetzbar, auch entsprechend eingesetzt. Geringeres Porto und die 19%-Umsatzsteuererstattung sind gute Argumente, da braucht es kaum Werbung. Bei uns im Firmeneingang (Göttingen) kommen lokale und regionale Sendungen zu 75+x% bereits über unsere CITIPOST (gewerbliches), nur überregionale Post (hier insbesondere INFOPOST) kommt noch mit der Gelben Post. Normale Kundenpost bzw. -kommunikation (von Privaten) kommt meist (besser 'fast nur noch') per Email (oder läuft untergeordnet noch per Telefon). Das mag, je nach Kundenstruktur bzw. Angebot etwas unterschiedlich aussehen, ok. Auch gibt es einzelne Gebiete die privatpostlich nicht erschlossen sind, u.a. in der benachbarten, hessischen Großstadt Kassel kenne ich überhaupt keine einzige aktive Privatpost, zumindest sind mir in den letzten Jahren nie entsprechende Sendungen untergekommen.

Gruß
Thomas

Das einzige Risiko, dass die Post bei dem Streik hatte, ist, dass das Amazonpaket nicht am nächsten Tag eintrudelt.
 
Stefan Am: 06.07.2015 23:07:43 Gelesen: 7339# 9 @  
@ Richard [#2] und alle:

P2 - die zweite Post (1) ist kein Briefdienstleister, welcher selbst Sendungen zustellt, sondern ist für die Vernetzung der einzelnen Zustellpartner untereinander zuständig, z.B. u.a. die Bereitstellung der Logistik von A nach B (und retour). Die bei Briefdienstleister A eingelieferten Sendungen fliegen nicht zum Briefdienstleister B, sondern werden über Transporte (z.B. per LKW) auf der Straße von A nach B gefahren, dies fünf Tage pro Woche. Für derartige Transporte muss eine entsprechende Logistik organisiert und vorgehalten werden, welche auch entsprechende Zeitpläne (Abhol- bzw. Anlieferungstouren) umfasst. Diese Logistik muss auch in der Lage sein, auf kurzfristig auftretende größere (oder kleinere) Sendungsmengen zu reagieren, da hiervon das Ladevolumen sowie Ladegewicht abhängig ist. Wenn Großkunde XYZ seinen Jahreskatalog mit einer Auflage von bspw. 100.000 Stück für den bundesweiten Versand bei Briefdientleister A aufliefert, muss entsprechend Platz im LKW oder Transporter geplant und geschaffen werden.

Hinterher muss auch die Zustellung durch Briefdienstleister B gegenüber dem Briefdienstleister A verrechnet werden, da Briefdienstleister B naturgemäß für seinen Anteil an der gesamten Prozesskette (von A wie Abholung beim Absender bis Z wie Zustellung beim Empfänger) entlohnt werden möchte, P2 natürlich auch.

Die Gesellschafter bzw. Zustellpartner von P2 sind auch unter [1] ersichtlich, wenn man auf der Internetseite ein Stück nach unten scrollt.

Es ist allerdings richtig, dass P2 selbst große Kunden mit entsprechendem Sendungsaufkommen (Bsp. Mailings und Kataloge) betreut. Derartige Sendungen sind oftmals (generell?) in der Kennung mit "P2-000" oberhalb der Empfängeranschrift gekennzeichnet.

Da P2 selbst keine Zustellung mit eigenem Personal betreibt, ist demnach die Aufstellung eigener Briefkästen hinfällig. Ich gehe auch davon aus, dass für die meisten Postmitbewerber das reine Privatkundengeschäft eher zweitrangig ist, wenn es denn überhaupt relevant ist. Die Privatpostbriefmarken sind vor allem für kleinere, mehrwertsteuerabzugsberechtigte Geschäftskunden (und bei einigen Briefdienstleistern auch speziell für Sammler) gedacht. Als gewinnorientiert arbeitender Briefdienstleister möchte man möglichst kontinuierlich Geld verdienen und stabile Einnahmen haben. Das ist durch einen gelegentlichen Versand eines Briefes weniger Privatkunden nicht zu erreichen. Dafür werden Kunden aus verschiedenen Branchen mit verschiedenen Sendungsvolumina sowie verschiedenen, grob umrissenen Zustellgebieten benötigt (eine Stadtverwaltung verschickt eher innerorts bzw. mehrheitlich in der Umgebung; ein branchenführendes Unternehmen kann dagegen national bzw. weltweit verstreut viel Ausgangspost haben).

Der Mitbewerber Mail Alliance, u.a. von der heutigen Postcon (TNT Post) mitgegründet, vernetzt ebenfalls diverse Briefdienstleister untereinander [2]. Teilweise sind Briefdienste Zustellpartner beider Verbünde.

Am Rande:

Es gab bzw. gibt mit Ausnahme der Deutschen Post bundesweit keinen einzigen Briefdienstleister, welcher in Eigenregie bundesweit in der Lage ist, selbst zuzustellen. Selbst die im ersten Halbjahr 2008 zerschlagene PIN Group (u.a. dank DPAG-Einfluss auf den Postmindestlohn sowie PIN-eigener, hausgemachter Fehler) war nicht in der Lage, die gesamte Bundesrepublik mit einem eigenen Zustellnetz abzudecken sondern auf örtliche Zustellpartner angewiesen. Viele dieser Zustellpartner wurden 2006/2007 geschluckt (gekauft) und firmierten in PIN um.

P2 und die Mail Alliance legen es daher aus Prinzip nicht an, ein bundesweit unter einem Markennamen agierendes, eigenes Unternehmen aufzubauen sondern setzen grundsätzlich auf Kooperation untereinander. P2 trat als Gegenstück zur PIN Group 2007 auf dem Markt an; die Mail Alliance folgte Anfang 2010 als Gegenstück zu P2. Selbst größere und bekanntere Briefdienstleister wie Postcon, PIN oder die franchisegeführte Citipost sind lediglich in einigen Regionen bzw. Bundesländern vertreten.

Gruß
Pete

[1] http://www.die-zweite-post.de/
[2] https://www.mailalliance.net/
 
Tech-Nick Am: 06.07.2015 23:32:24 Gelesen: 7331# 10 @  
@ Richard [#2]

Hallo,

der Streik bei der Post ist vorbei, es sollte in den nächsten Tagen alles wieder seinen gewohnten Gang gehen. Von anderen Postdienstleistern halte ich gar nichts. Völlig unzuverlässige Zustellung, Briefe sind meistens eine Woche unterwegs, wenn sie denn überhaupt ankommen.

Und bei Päckchen und Paketen - GRAUENVOLL!
Mal beim Nachbar klingeln ist sowieso nicht drin. Online-Sendungsverfolgung: Fehlanzeige!
Und nach dem 3. erfolglosen Zustellversuch kann man seine Post sonstwo abholen!
Und die paar Cent, die man als Privatperson beim Versenden spart, eigentlich ein Witz.
Ganz zu schweigen von den Löhnen der Privatpostler, die ja nun dank Mindestlohn wenigstens bei 8,50€ liegen.

VG
Tech-Nick
 
Nachtreter Am: 07.07.2015 09:05:23 Gelesen: 7283# 11 @  
@ Tech-Nick [#10]

Naja, DHL macht es ja vor wie es geht - auch ohne Streik und Delivery-Gesellschaften!

Wer mit einem Finger auf andere zeigt, sollte im Hinterkopf haben, daß vier andere auf einen selber zeigen!

Viele Grüße

Nachtreter
 
uli Am: 07.07.2015 09:57:22 Gelesen: 7323# 12 @  
@ Redfranko

Von anderen Postdienstleistern halte ich gar nichts. Völlig unzuverlässige Zustellung,

Das ist wahrscheinlich deine sehr begrenzte, persönliche Sicht. Sie hält dem Bild in der Masse aber nicht stand. Ich darf mich beruflich damit befassen jährlich zig Millionen Briefe zu versenden. Dafür werden PostCon und DPAG genutzt. Die Quote der Kundenreklamationen war und ist bei DPAG-Briefen größer als bei PostCon-Briefen.

Gruß
Uli
 
DL8AAM Am: 07.07.2015 15:46:48 Gelesen: 7228# 13 @  
@ Nachtreter [#11]

DHL ist die Deutsche Post, Du meintest bestimmt einen anderen alternativen Parketdienst.

Die Erfahrungen hier mit DPD und GLS (hier kommen regelmäßig mehrfach die Woche Pakete und Päckchen an) sind gut, keine Probleme und recht fix. Über Hermes kommt zu wenig, um einen 'gerechten' Trend erkennen zu können, ebenso UPS, wobei via UPS noch weniger ankommt oder auch FedEx die angeblich aktiv sein sollen, aber nicht sichtbar sind.

Thomas
 
Nachtreter Am: 07.07.2015 16:15:04 Gelesen: 7215# 14 @  
@ DL8AAM [#13]

Ich meinte DHL, die Paketsparte der Deutschen Post AG.

Ich weiß allerdings nicht wo Dein Problem liegt.

Tech-Nick "hält von den anderen Postdienstleistern gar nichts".

Ich habe mit DPD und UPS (wie Du) nur beste Erfahrungen und mit DHL nur Probleme. Das fängt damit an, daß korrekt adressierte Sendungen zurück gehen. Das mag man Zustellern, die nur russisch sprechen vielleicht entschuldigen, ist aber ein DHL-Problem. Nimmt man die alternative Adresse einer Packstation, bekommt man fremde Päckchen oder man kann über die gelobte Sendungsverfolgung (hat übrigens auch DPD) sehen, daß die Sendung ca. 350 Km fehlgeleitet wurde.

Da verzichte ich lieber auf die Deutsche Post AG (DHL)und nehme einen alternativen. Im Übrigen zeichnet sich das Ganze im Briefbereich ja auch ab. Bei der Post sind die Briefe zwar nicht eine Woche "unterwegs", dafür gammeln sie dann eine Woche im Zustellstützpunkt herum, weil die Zusteller krank sind oder das Personal knapp ist.

Also dafür, daß die "Post-Alternativen" günstiger sind, ist die Leistung mindestens ebenbürtig. Und ich kenne keinen "Deutschen Postler" der Sendungen öfter als drei Mal versucht zuzustellen. Auch bei der Post darf man teilweise bis zu 5 Km zur nächsten Agentur dackeln!

Viele Grüße

Nachtreter
 
EdgarR Am: 07.07.2015 17:39:52 Gelesen: 7197# 15 @  
@ DL8AAM [#8]

Edgar, ich meine das liegt eher daran, dass 99% der durchschnittlichen Normalbürger überhaupt keinen Bedarf für physikalische Briefe mehr hat, bis auf die 1-2 Weihnachtskarten an die Oma und den Gelben Schein für den Chef, verschickt kaum noch jemand (in der werbetechnischen relevanten Zielgruppe bis ca. maximal 50) etwas per Post, egal ob gelb, blau, rot oder sonstwie andersfarbig. Da macht Werbung keinen Sinn.

Also schauen wir mal: heute, am 1. Werktag nach Streikende, kamen mit der Monopolpost AG an:

- 1 Monats-Kontoauszug einer Bank (hätte genausogut mit Privatpost über P2- oder MailAlliance-Verbund geklappt)
- 2 Prämienrechnungen von 2 Versicherungen mit Abbuchungsankündigung (dito)
- 1 Zahlungserinnerung der Stadtwerke, unterwegs seit Mitte Juni... (hätte die regionale PP auch gekonnt)
- 1 privates Kondolenzschreiben (sowas schickt man nicht per E-Mail...!)

Abgesandt habe ich heute 1 Kompaktbrief mit Originalbelegen zur Kostenerstattung an eine Krankenkasse - die bestehen auf Originalbelegen, da nützen Scans gar nichts.

All dies hätte ein vernünftig organisierter Privatpost-Verbund ganz genauso prächtig zustellen können. Aber natürlich NICHT, wenn deren "Arbeit" nur im Sortieren, 'Frankiten' und danach in ein bestreiktes Briefzentrum Karren besteht. Und weil diejenigen gewerblichen Schriftgutversender, die bisher nicht PP-Kunden sind, genau dies wissen, deswegen nützt auch aktuelle Werbung nicht viel, sondern eben zuallererst mal ein prinzipielles Überdenken des Geschäftsmodells der nicht-gelben Pöstler. Konsolidieren und Rabatte abgreifen kann's nicht sein, wie wir jetzt erlebt haben...

Normale Kundenpost bzw. -kommunikation (von Privaten) kommt meist (besser 'fast nur noch') per Email (oder läuft untergeordnet noch per Telefon).

Hier in diesem Forum dürften jede Menge 'normale' (wenn auch Briefmarken sammelnde ... ;-> ) Menschen sein, die bisweilen Briefmarken körperlich versenden oder empfangen. Geht weder mit E-Mail besonders gut, noch per Telefon.
 
JohannesM Am: 07.07.2015 18:11:52 Gelesen: 7182# 16 @  
@ DL8AAM [#13]

Hallo Thomas,

deine guten Erfahrungen kann ich leider nicht teilen. GLS hat mir mal eine Wäschespinne geliefert, obwohl der Originalkarton noch eine Umverpackung hatte war alles aufgerissen und die Aluprofile verbogen.

DPD vorige Woche: Der Fahrer behauptet an 2 Tagen mich nicht angetroffen zu haben und eine Nachricht hinterlassen zu haben. Beides gelogen, ich war zu Haus und es war keine Nachricht im Briefkasten, ich sollte dann in einem 10 km entfernten Shop das Paket abholen. Denen habe ich was gehustet, ich hab dann dem Absender empfohlen sich einen anderen Paketdienst zu suchen.

Beste Grüße
Eckhard
 
uli Am: 07.07.2015 18:15:16 Gelesen: 7182# 17 @  
@ EdgarR [#15]

die bestehen auf Originalbelegen, da nützen Scans gar nichts

Welcher rückständige Laden ist das denn, bei dem man die Belege für die Leistungserstattung nicht per email einreichen kann?

Gruß
Uli, entsetzt
 
alemannia Am: 07.07.2015 18:49:25 Gelesen: 7168# 18 @  
@ uli [#17]

Hallo zusammen,

übrigens: Auch beim Finanzamt geht nichts per Mail, verstehe ich auch.

Gruß

Guntram
 
DL8AAM Am: 07.07.2015 20:18:18 Gelesen: 7147# 19 @  
@ EdgarR [#15]

Also schauen wir mal: heute, am 1. Werktag nach Streikende, kamen mit der Monopolpost AG an: ...

Jou Edgar,

genau was ich sagte, "gewerbliche" Versender. Insbesondere dieser Art von Dir genannten Absender sind die für sie nutzbaren alternativen Postdienstleister recht gut bekannt. Die spricht man nicht mit Extra-Werbung an, zumal diese Absender in aller Regel kaum noch selbst für den Postversand selbst verantwortlich zeichnen. Die haben meist externe Dienstleister (selbst für das Schreiben der Briefe). Diese sind auch in aller Regel an langfristige Verträge gebunden und können nicht mal so eben ihre (meist lange) Dienstleisterkette verändern.

Mit Deiner Analyse "Geschäftsmodells der nicht-gelben Pöstler. Konsolidieren und Rabatte abgreifen" liegst Du so ziemlich richtig, zumindest bei überregionalen Privatpostsendungen. Die kommen hier sehr selten über unsere CITIPOST an, sondern werden meist konsolidiert über die DPAG abgeleitet (die im Firmenposteingang vorgefundenen), kaum mal eine Sendung legt ihren Weg privatpostalisch durch Deutschland bis zum Empfänger zurück. Den FRANKIT-Sammler freuts ;-) In der engeren Vernetzung der einzelnen Privatposten liegt sicherlich eine echte Verbesserungschance mit großem Potential.

Hier in diesem Forum dürften jede Menge 'normale' (wenn auch Briefmarken sammelnde ... ;-> )

Leider sind wir für die Posten zahlen- und umsatzmäßig keine ernstzunehmende Gruppe mehr. Auch sollten die meisten Philatelisten nicht mehr in der sogenannten "Werberelevante Zielgruppe" (d.h. Menschen zwischen 14 uns 49, andere nehmen gnädigerweise noch die bis 59 mit ins werbende Auge) sein ;-) Meine "Internetzeit" (inklusive die noch vor dem WWW) hat Anfang/Mitte der 80er angefangen, bin also inzwischen auch schon 50 (hey, die Zeit vergeht), mein letzter echter Brief liegt nun auch schon etliche Jahre zurück. Bis auf 2-3 "Gebührbezahlt-Empfänger" Preisauschreiben- und Werbeantwortkarten, (fast) keine echten philatelistisch unbeeinflusste Bedarfs(ausgangs)post mehr. Das sollte in "meiner" Gruppe inzwischen überall so ähnlich aussehen... Das zum Thema privatpost-beworbene Zielgruppe.

Gruß
Thomas
 
filunski Am: 07.07.2015 23:08:58 Gelesen: 7126# 20 @  
@ uli [#17]

Hallo entsetzter Uli,

auch meine beiden Krankenversicherungen (meine eigene und die meiner Frau), beide bundesweite große Unternehmen bestehen auf dieser Praxis (Originalbelege und zwar die Erstausfertigung und nicht die völlig identische "Originalkopie"). Nur nebenbei noch zur Ergänzung, auch die Beihilfe akzeptiert nur Originalbelege.

Vielleicht ändert sich das ja mal über kurz oder lang, aber momentan kommen auch "Nicht-Philatelisten" bei gar nicht mal so wenigen Gelegenheiten nicht um die gute, alte "Papierpost" herum. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Heinrich3 Am: 08.07.2015 11:50:27 Gelesen: 7070# 21 @  
@ alemannia [#18]

Hallo,

die Finanzämter sind eben auch noch nicht IT-technisch aufgerüstet. Vor Tagen bat ich darum, mir von einem eingereichten Originalbeleg einen Scan zu mailen. Ich hatte leider keine Kopie gemacht. Über email kam die Info, daß keine Möglichkeit bestehe, zu scannen. Inzwischen ist die Kopie über Schneckenpost bei mir angekommen.

Auch habe ich inzwischen den Verdacht, daß die Meldungen der Banken über Kapitalerträge an diese zentrale Stelle, von der die Finanzämter die Informationen erhalten sollen, nicht bei den Bearbeitern in den Finanzämtern ankommen.

Heinrich
 
Tech-Nick Am: 09.07.2015 13:13:59 Gelesen: 6979# 22 @  
@ Nachtreter [#14]

Hallo,

nur das UPS und andere Paketdienstleister "ihre" Sendungen über lange Strecken mit DHL transportieren lassen. Also hängt deren Zuverlässigkeit auch entscheidend an der Zuverlässigkeit von DHL. Sicher sind Alternativzustelldienste in Großstädten, die irgendwelche Mailings in Mengen verteilen können auch zuverlässig.

VG
Tech-Nick
 
Vernian Am: 09.07.2015 16:42:58 Gelesen: 6943# 23 @  
Hallo,

vielleicht gehört es nicht so ganz mehr hier hinein - aber ich habe mich mal eben etwas umgeschaut im Netz, da es ja bei mir im Ort seit einiger Zeit eine "Poststelle" der Citipost gibt.

Thema Werbung: Ja doch, zumindest auf den Webseiten haben einige Privatpost-Dienstleister mit dem Streik geworben, aber halt wohl auch nur da.

Was mir nun aufgefallen ist: In meinem Wohn"dorf" ist die Citipost-Filiale der Citipost Nordwest zuzuordnen. Regelrecht ungläubig sah ich auf der Webseite der Citipost Nordwest, dass die Postgebühren (und Versandformate etc) absolut identisch zu denen der Deutschen Post sind, also Brief bis 20g 0,62 €, bis 500 g 1,45, bis 1000 g 2,40, etc etc, auch die Päckchen- und Paketpreise. Da stellt sich für mich schon mal die Frage wo ist da der Anreiz für Privatkunden? Großkunden können, damit wird auch geworben, ja die 19% MwSt absetzen, aber wo liegt der Vorteil für einen Privatkunden? Ich sehe das als eindeutigen Beweis, dass an Privatkunden eigentlich kein wirkliches Interesse besteht.

Interessanterweise sind aber die Gebühren bei Citipost Nordsee (Bremerhaven) beispielsweise niedriger, 55 Cent für einen Brief, 80 Cent bis 50 g, 1,40 € bis 500 g, 2,35 bis 1000 g - und merkwürdigerweise tragen die angebotenen Briefmarken teils andere Wertstufen, so etwa 0,85 € für Briefe bis 50g, 2,25 bis 1000g. Sind diese Marken bereits ausgegeben worden als andere Portostufen galten?

Bei Citipost Bremen / Göttingen / ... wieder teils ganz andere Gebührensätze ... kurz: Jede Citipost-Region hat ihre eigenen Gebührensätze.

Bei einer regional begrenzten Zustellung der einzelnen Citiposten könnte ich mir ja noch unterschiedliche Gebühren vorstellen, generell wird ja aber mit quasi bundesweiter Zustellung geworben. D.h. aber ein Nutzer der Citipost in Bremerhaven kann günstiger einen Brief verschicken als ein Nutzer in Oldenburg und umzu?

Mal ehrlich: Als Privatperson brauche ich so etwas nicht (also unübersichtliche verschiedene Tarife je nach Region, Marken die nur in der jeweiligen Region gelten bzw. wo die Geltungsbereiche eh etwas unübersichtlich sind...), auch wenn ich entgegen einer anderen Aussage weiter oben weit mehr Postverkehr im Ausgang habe als nur ein paar Weihnachtsgrüße und philatelistisch basierte Sendungen. Da halte ich mich dann doch lieber an die DP. Zum Glück gibt es im Paketversand wirklich bundesweit agierende Anbieter, d.h. zu DHL gibt es auch für Privatpersonen Alternativen.

Fazit: Die privaten Postdienstleister sind für Privatpersonen bestenfalls auf regionaler Ebene interessant - und damit vermutlich nahezu uninteressant.

Gruß

Vernian
 
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