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Thema: Luxemburg Wertschätzung
Nick Knatterton Am: 18.07.2015 09:18:16 Gelesen: 4964# 1 @  
Luxemburg Nr 87 (?) gestempelt

Einen schönen Samstag morgen wünsche ich allen hier.

Zu meiner Frage. In einem großen Nachlasskarton fand ich diese (siehe Scan) Einzelmarke. Auf der Rückseite stand dünn mit Bleistift 87 und so vermute ich, das es die Mi.-Nr.: 87 sein könnte.

Da Luxemburg nicht mein Sammelgebiet ist (ausser einen Michel Deutschland Spezial II von 2013 habe ich keine Kataloge), hätte ich gern mal gewusst, ob diese Marke einen höheren Wert hat.

Es wäre nett, wenn mir jemand von euch helfen könnte.

Gruss Dieter


 
mausbach1 (RIP) Am: 18.07.2015 09:38:45 Gelesen: 4961# 2 @  
0,20 M€. :-(
 
Nick Knatterton Am: 18.07.2015 11:19:27 Gelesen: 4947# 3 @  
@ mausbach1 [#2]

Vielen Dank für deine Mühe und ein schönes Wochenende wünscht

Dieter
(Nick Knatterton)
 
olli0816 Am: 23.05.2020 14:34:09 Gelesen: 2860# 4 @  
Hallo,

hier habe ich ein altes Thema ausgegraben, wobei ich keine Wertschätzung zu dem Satz benötige. Aber zuerst einmal ein Bild, worum es geht:



Mir ist aufgefallen, dass es tendenziell mehr Anfragen zu Wertschätzungen von irgendwelchen Briefmarken im Forum gibt und wie die Wertentwicklung ist. Es geht hier um den Europasatz von 1956. Alte Europamarkensammler (gibt's die heute überhaupt noch?) waren u.a. ganz heiß auf diesen Satz von Luxemburg Michel 555 -557, vor allem postfrisch. Gestempelt ist heute nur noch die 3 Franc (556) bedingt interessant. Der Wert im Michel wird mit leichter Schrägschrift, was auf (vermeintlich) große Wertschwankungen hinweist, mit 200 EURO angegeben. Der Satz ist auch heute nicht billig.

Wenn man über den Fachhandel bzw. Auktionen gehen möchte, zahlt man postfrisch zwischen 39,50 EURO und 90 EURO. Will man etwas besonderes wie z.B. mit Leerfeldern, kostet der Spaß 150 EURO, was ich etwas hoch empfinde. Aber hier hat der Michel recht, die Preisunterschiede sind gewaltig. Gestempelt steht der Satz mit 80 EURO im Katalog und der Satz kostet zwischen 20 und 36 EURO. Auch hier also große Preisunterschiede, aber eigentlich gibt es sowohl postfrisch als auch gestempelt mehr Sätze im Angebot, als gekauft werden. Ich habe bewusst nicht bei Delcampe oder eBay nachgeschaut, weil die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass irgendein Spaßvogel den für 500 EURO anbietet. Wer Lust hat, kann sich den Spaß gönnen.

Gehen wir nun in die Vergangenheit ein ganzes Stück zurück. Der Vater meiner ersten Freundin war leidenschaftlicher Briefmarkensammler (Nein, von ihm bin ich nicht zum Briefmarken sammeln gekommen) und er hat damals wie so viele Sammler Bund, Berlin, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Europa gesammelt. Und er hat wohl ziemlich viel für sein Hobby ausgegeben, seine bessere Hälfte war mit der Gesamtsituation öfters unzufrieden, wie man hier so schön in Bayern sagt. Er hatte die Hauptausgaben von Europa komplett und da gehörte auch dieser Satz. Es war damals das Highlight einer Europasammlung und ungefähr so begehrt wie der hässliche chinesische Affe (Jahr des Affen) für einen Chinasammler. Etwa 1980 hat er für den Satz 1.500 DM gezahlt. Wenn man sich die heutigen Preise anschaut, ist der Satz dagegen fast wertlos. Wenn ich einen Mittelwert heute von 65 EURO ansetze, ist der Satz finanziell nicht mal 10 % des damaligen Preises wert. Dazu muss man sagen, dass viele Leute damals zu 100% oder irgend etwas mit 70-80% Michel eingekauft haben, da es kein Internet gab und die Nachfrage durch die damaligen Sammler sehr viel höher war.

Man kann darüber sehr traurig sein (wäre ich vielleicht auch, wenn ich so viel Geld ausgegeben hätte) oder das positive abgewinnen und damals fast unerreichte Briefmarken heute für relativ kleines Geld erwerben. Deshalb habe ich mir aus nostalgischen Gründen diesen Satz für ca. 45 EURO gegönnt, obwohl ich kein Luxemburg-Sammler bin. Für die damaligen 1.500 DM hätte ich das sicher nicht getan. Was lernt man daraus? Briefmarken als Geldanlage sind maximal für optimistische Profis oder solche Leute, die nur die Spitzenstücke kaufen können. Alle anderen sollten ihr Geld woanders anlegen und maximal ihr verfügbares Spielgeld für das Hobby ausgeben. Dann wird man auch nicht enttäuscht und hat im Gegenteil sehr viel Spaß an dem Hobby.

Grüße Oliver
 
Richard Am: 23.05.2020 18:33:29 Gelesen: 2822# 5 @  
@ olli0816 [#4]

Hallo Oliver,

gebraucht wurd der Satz in sehr guter Qualität im Handel unter Sammlern in 2014 mit 8 Euro gehandelt [1].

Nicht nur dieser Satz ist ** im Abwärtstrend, sondern alle bisher höherwertigen Europamarken, zum Beispiel aus Liechtenstein.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.ppa-auktion.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=196&lo=65988
 
marc123 Am: 23.05.2020 21:24:52 Gelesen: 2788# 6 @  
@ olli0816 [#4]

Hallo Olivier,

vor ca. 15 Jahren, ich erinnere mich noch gut, wurde der Satz in Luxemburg auf Sammlerbörsen für 300 Euro bei einem damaligen Katalogwert im Prifix der in diesen Jahren z.B. 2006 auf 800 Euro anstieg, angeboten. Im Prifix 2009 lag er noch bei 500 Euro. Auf Nachfrage, wieso der hohe Preis, bekam ich zur Antwort, dass die Spanier diesen Preis auch sofort bezahlen würden. Eine dem entsprechende Ankaufsanzeige aus einer Zeitung wurde mir vorgelegt. Diese hohe Nachfrage hatte damals wohl auch mit Afinsa zu tun.

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9248

In vielen Sammlungen fehlte und fehlt die Serie "Europa 56" wie sie bei uns genannt wird. Sie galt lange als die Topausgabe der Nachkriegszeit, besonders natürlich die 2 Fr. und galt als Stolz jeden modernen Sammlers. Beim Neuerscheinen des Prifix-Kataloges wurde oft als erstes dessen Wert nachgeschlagen.

Es gab eine Zeit da wurde Europa viel gesammelt und die Ausgabezahlen von Luxemburg waren gering, viele 2 Fr. Marken waren schon verbraucht. Es wurde wohl aber auch viel spekuliert.

Der Satz ist in den Folgejahren stark gefallen. 2018 wurde bei Christoph Gärtner (42 Auktion, im Archiv online ansehbar) einigen Lose mit Europa 56 Sätzen angeboten. Dies beinhalteten zwischen 10 und 600 Sätzen (insgesamt 1540 Sätze), ab Los 24348. Der günstigste Zuschlag je Satz lag bei 2800 Euro für 300 Sätze. 2019 wurden dann noch einmal auf der 43. Auktion Lose mit mehreren Sätzen angeboten darunter eines zu 1000 und eines zu 500 Sätzen. Das von 1000 wurde für 8500 Euro zugeschlagen, das andere blieb liegen. Auf der 44. Auktion blieben 500 Sätze für 4500 Euro liegen. Diese Sätze, die relativ gleichzeitig auf den Markt kamen, wurden und werden anschließend oft als Einzellose, oder größeren Losen z.B. bei eBay, auch als Startpreis 1 Euro angeboten. Mittlerweile erzielt der Satz oft keine 20 Euro mehr. Ich habe ihn im Sofortkauf Postfrisch soeben noch für 17,90 Euro gesehen.



eBay 264726522323

Kann der Markt diese hohe Anzahl an Sätzen aufnehmen? Wohl kaum. Die noch zu hohen Preise um die 20 Euro haben meiner Meinung eher einen nostalgischen Wert, einen ehemals teuren Satz zu besitzen, der noch einen gewissen Namen hat, fragt sich nur für wie lange noch?

Liebe Grüße
Marc
 
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