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Thema: DDR: Belege aus dem Privat- und Wirtschaftsleben
Das Thema hat 28 Beiträge:
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Cantus Am: 02.12.2015 19:18:18 Gelesen: 14747# 4 @  
@ Max78 [#17]

Hallo Max,

bleib doch sachlich. In das Thema mit der Frage nach der Übersetzung von Sütterlin-Texten gehört nur und ausschließlich der für den Einsteller unlesbare Text sowie die Stellungnahmen dazu, für alles Übrige gibt es gesonderte Themen, bereits vorhanden oder neu zu gründen.

Übrigens, der, den du hier als "Redaktion" bezeichnest, ist derjenige, der das Forum alleine privat finanziert. Ich denke, man sollte ihm das Recht zugestehen, in seinem Sinne Ordnung in der Forenstruktur zu halten.

Viele Grüße
Ingo
 
Max78 Am: 02.12.2015 22:12:39 Gelesen: 14720# 5 @  
Ja, lieber Ingo, das kann ich gut verstehen. Allerdings würde es glaube ich keiner begrüßen, wenn ein von ihm verfasster Beitrag nur "beschnitten" wiedergegeben wird. Wenn du einen kurzen Beitrag schreibst, in dem du am Schluss explizit ausdrückst, dass er verschoben werden soll, wenn gewünscht, dann würdest du es doch auch begrüßen, dass es so im verschobenen Beitrag gelesen werden kann, oder nicht? Als ich das nun neue Thema aufgerufen habe und ausschließlich die ersten beiden Beiträge lese, dann bekomme ich halt einfach das Gefühl, dass ich für bekloppt gehalten werde, weil ich Sütterlin von Schreibmaschinenschrift nicht unterscheiden kann. ;-)

Damit wir uns nun wirklich dem neuen Thema widmen können, ist dies mein letztes Wörtchen von diesem Missverständchen, versprochen.
 
wajdz Am: 03.12.2015 00:55:29 Gelesen: 14699# 6 @  
Nun mal weiter mit Beiträgen. Ob der hier jetzt passt, kann ich nur hoffen, aber Versuch macht klug. ;-)

Eine Wirtschaftsdrucksache , EF MiNr 1853 (15), entwertet mit einem Sonderstempel zur Thematik Postmeilensäule 1702 TREUENBRIETZEN vom 26.11.79.
Vermutlich war es eine Antwort auf eine Anfrage wegen fehlender KFZ-Teile. Ob der Adressat, Abt. Fuhrpark des VEB Ziegelwerke Magdeburg mit der Mitteilung des Absenders, dem VEB Fahrzeugwerk Treuenbrietzen glücklich wurde, ist im Nachhinein nicht mehr zu klären.

Tauschgeschäfte wie »ich dir Ziegel, du mir Teile«, wurden persönlich ausgehandelt, die Schriftform war da nicht üblich.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Max78 Am: 03.12.2015 07:18:37 Gelesen: 14689# 7 @  
Moin Jürgen,

ich bin der Meinung, dass Dein Beleg ein wunderbares Zeugnis zu diesem Thema ist, im Gegensatz zum ersten, da dieses Zeugnis vom März 49 meines Wissens nicht zum Gebiet der DDR zu zählen ist, oder wann wurde diese noch einmal gegründet?

Mit freundlichem Gruß und Dank für dieses treffende Beispiel, Max
 
WUArtist Am: 03.12.2015 09:37:54 Gelesen: 14670# 8 @  
@ Max78 [#7]

Hallo Sammlerfreunde,

zum Schmunzeln --- und das 15 Jahre nach DDR-Gründung!

In Dresden Weißer Hirsch sicherlich schon etwas für den gehobenen Bedarf.

Beste Grüße
WUArtist



Hauskaffee = Muckefuck



Bestätigung
 
wajdz Am: 04.12.2015 01:30:40 Gelesen: 14613# 9 @  
@ Max78 [#7]

... dieses Zeugnis vom März 49 meines Wissens nicht zum Gebiet der DDR zu zählen ist, oder wann wurde diese noch einmal gegründet?

Die Gründung der DDR erfolgte am 7. Oktober 1949. Aber so sehr unterschieden sich die Zustände, politisch und wirtschaftlich, vor und nach diesem Datum nicht.

Fast jedem Bürger der DDR war der Begriff "Westpaket" bekannt. Wer ideologisch durch seine Mitgliedschaft in der herrschen Partei, als Angestellter im Staatsapparat oder durch ein Arbeitsverhältnis ab Abteilungsleiter ökonomisch abhängig war, erwartete aber keins.

Wie diesem Beleg zu entnehmen ist, wurden auch Pakete in die andere Richtung verschickt. Dem handschriftlichen Vermerk zufolge wurde er am 16.12.80 in 7231 Geithain registriert und mit einem leider sehr undeutlichen Landpoststempel entwertet. Zur Frankierung wurden drei Marken aus der kleinen Aufbauserie, die MiNr 2649 (60), 1968 (1M) und 2550 (2M) = 3,60 M verwendet.

In der Weihnachtszeit revanchierten sich die Westpaketempfänger durch Gegengaben wie kunsthandwerkliche Artikel, vorzugsweise aus dem Erzgebirge und auch damals schon nicht ganz billig, selbstbestickte Sofakissenbezüge und mit Bildbänden oder Kunstbüchern, auch die im allgemeinen Bückware. Viel anderes ließen die restriktiven Ausfuhrbestimmungen des AZKW (Amt für Zoll- und Warenkontrolle) nicht zu.

Im Volksmund wurde das übersetzt mit Anhalten-Zanken-Kontrollieren-Wegnehmen. ;-)



MfG Jürgen -wajdz-
 
Detlef Am: 04.12.2015 09:15:37 Gelesen: 14594# 10 @  
Hallo Jürgen,

es ist wirklich interessant, was Du aus einer Paketkarte alles erkennen kannst. Es kann ja auch sein, dass der Paketabsender ein Abteilungsleiter war, der einem arbeitslosen Bundesbürger geholfen hat, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

In Deinem Beitrag [#6] "vermutest" Du eine Antwort auf fehlende Teile, um darauf auf den Tauschhandel zwischen Betrieben einzugehen, den es natürlich unbestritten gab, obwohl Dir die Rückseite des Beleges bekannt sein muss.

Ich glaube aber, dieses Forum ist eingerichtet worden, um philatelistische Aspekte zu betrachten und nicht um evtl. nicht verarbeitete "DDR-Probleme" aufzuarbeiten.

In vielen anderen Beiträgen von Dir vermittelst Du doch viel Hintergrundwissen zu den gezeigten Markenmotiven.

Vielleicht sollten wir die politischen Interpretationen doch anderen Foren vorbehalten.

Viele Grüße
Detlef
 
wajdz Am: 04.12.2015 18:55:24 Gelesen: 14547# 11 @  
@ Detlef

Zitat:Ich glaube aber, dieses Forum ist eingerichtet worden, um philatelistische Aspekte zu betrachten und nicht um evtl. nicht verarbeitete "DDR-Probleme" aufzuarbeiten.

Es handelt sich hier nicht um eine Rang 1 Ausstellung, bei der puristisch alles auch nur ansatzweise nicht philatelistische Beiwerk bemängelt wird, deshalb halte ich solche zugegeben fiktiven Überlegungen für legitim. Denn was ist an der Erklärung des Begriffs Westpaket ein nicht verarbeitetes DDR-Problem ? Das Verwandtschaft in Westdeutschland für DDR- Bürger nicht gerade eine Empfehlung für eine berufliche Karriere war, steht ja wohl fest.

Warum darf man nicht Überlegungen darüber anstellen dürfen, wieso und warum ein Beleg entstanden ist. Den einen bedürftigen Bundesbürger durch ein Wohltätigkeitspaket unterstützenden Abteilungsleiter aus der DDR anzunehmen, ist ja noch abenteuerlicher als meine Version, aber natürlich nicht unmöglich. Jeder geht da von seinen eigenen Erfahrungen aus.

Mit dem Schillerzitat meine Bitte: Sire, geben Sie Gedankenfreiheit. Zu diesem Begriff sehr ausführliche Erläuterungen bei WIKI.

Nun aber zurück zu den Belegen.

Brief im Ortsverkehr = 10, EF mit MiNr 2484 (10), entwertet mit Handstempel 1005 BERLIN BPA hp vom 03.11.86 -16 -NACHTRÄGLICH-, da der MWst , ebenfalls 1005 BERLIN BPA op vom 03.11.86 - 13 die falsche Ecke erwischt hat. Dieser Fehler wurde noch im BPA erkannt und korrigiert.

Die durchaus anerkennenswerte Verwendung von recyceltem Papier wie bei diesem Kuvert, nicht nur der damaligen allgemeinen Papierknappheit geschuldet, macht natürlich durch den hohen Ligninanteil für die Zukunft Probleme bei der Aufbewahrung. Zuviel Licht hat da verheerende Folgen.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Detlef Am: 04.12.2015 19:53:42 Gelesen: 14534# 12 @  
Ich möchte mich nun auch mit einem Beleg an diesem Thema beteiligen.

Eine Postkarte im Fernverkehr vom 26. 03. 1952 von Schwerin nach Wismar, freigemacht mit MiNr. 296, entwertet mit Handstempel (3)SCHWERIN (MECKL)1 / ak.

Leider wurde die Marke durch Aktenlochung beschädigt, aber für meine Heimatsammlung trotzdem aussagefähig.

Der Inhalt der Postkarte weist auf die Anfänge der Planwirtschaft hin.



Gruß Detlef
 
Max78 Am: 05.12.2015 13:26:20 Gelesen: 14487# 13 @  
@ wajdz [#9]

... dieses Zeugnis vom März 49 meines Wissens nicht zum Gebiet der DDR zu zählen ist, oder wann wurde diese noch einmal gegründet?

Die Gründung der DDR erfolgte am 7. Oktober 1949. Aber so sehr unterschieden sich die Zustände, politisch und wirtschaftlich, vor und nach diesem Datum nicht.


Hallo Jürgen,

mit deiner Aussage gebe ich Dir im allgemein recht, halte es aber trotzdem für äußerst wichtig, dies in einem philatelistisch bezogenen Forum klar zu differenzieren. Die Zeiten der alliierten Besetzung sind aufregend für jeden Spezialisten, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt, allein die ausführlich ausgearbeiteten Seiten des Michels sind ein Zeichen dafür.

Mit Grüßen Max
 
wajdz Am: 05.12.2015 19:14:39 Gelesen: 14463# 14 @  
@ Max78 [#13]

Da sind wir uns einig. Philatelistisch betrachtet, ist die Beachtung von Daten, z.B. bei Portoänderungen oder Gültigkeitsdauer von Marken entscheidend, siehe Briefkastenleerungen.

Einen solchen Grenzfall kann ich im Moment nicht zeigen, aber dafür einen Beleg, der von der auch in der DDR ausgeprägten Gewissenhaftigkeit der Zusteller zeugt. ;-)

Wirtschaftsdrucksache (15), frankiert mit 3 x MiNr 1842 (5) Aufbau Großformat = 15, eine Marke entwertet mit Tagesstempel 79 FALKENBERG c vom 13.-9.88, ein senkrechtes Paar mit dem Kugelschreiber für eine Zweitverwendung unbrauchbar gemacht.



MfG Jürgen -wajdz-
 
hechtf Am: 18.02.2016 21:58:33 Gelesen: 14269# 15 @  
Lochungen ?

Das sind wohl keine Firmenlochungen - obwohl es Lochungen von Firmen sind.


 
Holzinger Am: 18.02.2016 22:06:50 Gelesen: 14266# 16 @  
@ hechtf [#15]

Richtig. Das sind Löcher zur Abheftung in Ordern. Wenn nicht spezielles Interesse an den Kartendaten (Text/Adresse) besteht eigentlich nichts zum Aufbeben. Leider wurde Geschäftspost - ohne Rücksicht auf und Sammler :-) - so behandelt.
 
jmh67 Am: 19.02.2016 07:05:18 Gelesen: 14222# 17 @  
Die Stempel fehlen jedenfalls noch in der Datenbank! Der aus Bitterfeld ist übrigens eine ziemlich späte Verwendung eines Geräts ohne Postleitzahl.

-jmh
 
Cantus Am: 19.02.2016 16:09:54 Gelesen: 14152# 18 @  
@ hechtf [#15]

Hallo,

wenn du diese Stempel in die Datenbank hochladen willst, wäre es schön, wenn du sie vorher einscannst, denn so, wie sie hier abgebildet sind (vermutlich fotografiert), sind sie reichlich unscharf.

Viele Grüße
Ingo
 
epem7081 Am: 04.08.2019 23:51:38 Gelesen: 9108# 19 @  
Hallo DDR-Postexperten,

in einem größeren Fundus von DDR-Freistemplern sind bei mir etliche Belege aufgetaucht, die mit dem Hinweis Wirtschaftsdrucksache versehen sind. Nachfolgend zwei Beispiele.



Hatte dieser Hinweis eine portorelevante Bedeutung oder gab es ein besonderes Handling dieser Drucksachen? Andere Belege tragen den Hinweis Geschäftlich oder Geschäftspapiere. Gibt es da einen Unterschied zur Wirtschaftsdrucksache?

Ich bin auf einen erhellenden Morgen gespannt und wünsche einstweilen Gute Nacht
Edwin
 
Altmerker Am: 05.08.2019 08:32:33 Gelesen: 9093# 20 @  
@ epem7081 [#19]

Ja, das ist portorelevant. Drucksachen hatten das Porto 0,05 Mark, Wirtschaftsdrucksachen 0,15 Mark. Das gab es seit 1959, Höchstgewicht war ein Pfund. Die erwähnten Geschäftspapiere waren ein Teil der Versendungsform.

Gruß
Uwe
 
epem7081 Am: 10.08.2019 14:29:08 Gelesen: 8989# 21 @  
@ Altmerker [#20]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die Aufklärung. Da revanchiere ich mich doch gleich mit einer entsprechenden Gegenüberstellung Wirtschaftsdrucksache / Drucksache





Bemerkenswert finde ich anhand der mir vorliegenden Belege die Jahrzehnte lange Stabilität der Portosätze.

Möglichst stabile Zeiten wünscht
Edwin
 
fogerty Am: 19.11.2019 20:51:40 Gelesen: 8563# 22 @  
Einladung zur Zentralen Materialverkaufs-und Umsetzungsaktion. Interessante Formulierung!



Grüße
Ivo
 
epem7081 Am: 20.11.2019 01:08:31 Gelesen: 8549# 23 @  
Hallo zusammen,

hier wieder einmal vier Wirtschaftsdrucksachen aus meinem DDR-Fundus. Freigemacht jeweils mit MiNr. 847. Bei diesen Beispielen fällt auf, dass offenkundig die Stempel "Wirtschaftsdrucksache" recht variabel gestaltet werden konnten.





Ade nun zur Guten Nacht
es grüßt Edwin
 
Briefuhu Am: 15.03.2021 13:31:57 Gelesen: 6810# 24 @  
Möchte auch noch zwei Wirtschaftsdrucksachen zeigen. Die Briefe erklären sich von selbst.



Schönen Gruß
Sepp
 
Fips002 Am: 16.03.2021 21:26:34 Gelesen: 6759# 25 @  
Der Brief mit Sendungsart Geschäftspapiere wurde freigemacht mit Mi.Nr.483 und entwertet mit Stempel Falkensee 12.12.1955.
Der Brief mit Sendungsart Wirtschaftsdrucksache ist freigemacht mit Mi.Nr. 1654 und entwertet mit dem Stempel von Leipzig 28.7.1971.

Die Freimachung mit Sondermarken für diese Sendungsarten sind selten.

"Geschäftspapiere" war eine Sendungsart, die in der sowjetischen Besatzungszone ab 1945 und im DDR-Verkehr bis 1959 zugelassen war. Zusatzleistungen waren zulässig
"Geschäftspapiere" sind nicht zu verwechseln mit "Geschäftspost", die für eine bestimmte Art der Dienstpost verwendet wurde.

"Wirtschaftsdrucksache" trat ab 1959 an die Stelle der bis dahin zugelassenen "Geschäftspapiere".
Als Zusatzleistungen waren Eilsendung, Luftpost, Rohrpost und Nachnahme zugelassen.
Ab 1986 nur noch Zusatzleistung Eilsendung und Nachnahme.



Dieter
 
fogerty Am: 13.12.2021 18:09:08 Gelesen: 5218# 26 @  
Kann hier auch noch zwei Wirtschaftsdrucksachen aus Schlottwitz und Liebstadt beisteuern.



Grüße
Ivo
 
Cheri50 Am: 14.12.2021 13:07:32 Gelesen: 5178# 27 @  
Bestätigung der voraussichtlichen Lieferung einer Steuerung vom VEB Reglerwerk Dresden an den VEB(K) Pfeifen- und Holzerzeugnisse Bad Liebenstein.

,

Interessant auch der Werbestempel vom 18.4.67 mit Verweis auf den zu diesem Zeitpunkt stattfindenden VII. Parteitag der SED.

Beste Grüße
Christoph
 
Cheri50 Am: 14.12.2021 23:14:36 Gelesen: 5139# 28 @  
Firmenbrief vom Leipziger Lack-Kontor Kolb und CO..KG. an den VEB Filmfabrik Wolfen, später Kombinat ORWO.

Das Lack-Kontor war im Adressbuch der Stadt Leipzig von 1949 verzeichnet. Ob die Firma in er DDR verstaatlicht wurde, oder eventuell unter anderem Namen (VEB) weiter existiert und ggf. die Wende und Wiedervereinigung überlebt hat habe leider nicht herausgefunden.

Vielleicht hat jemand vertiefende Informationen.



Gute Nacht
Christoph
 

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