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Thema: Bearbeitungsweisen von Grossbriefen in Briefzentren
2.Sachse Am: 21.12.2015 17:29:19 Gelesen: 8200# 1 @  
Poststempel Briefzentrum 04 Leipzig Schkeuditz im November 2011

Hallo liebe Foristen,

bin beim Recherchieren auf folgenden Sachverhalt und dadurch auf diese Seite gestoßen.

Am Nachmittag des 04.11.2011 (Freitag) wurden in Zwickau mehrere Briefe in einen Briefkasten geworfen. Die Briefe gingen dann zum Briefverteilungszentrum 04 nach Schkeuditz, wurden am Sonntag (06.11.2011) gestempelt und erreichten am Montag (07.11.2011) ihre Empfänger in Hamburg und Halle.

Was ich mir nicht erklären kann, sind die verschiedenen Poststempel. Entschuldigung für die schlechte Qualität der Bilder, aber relevant ist hier nur der Stempel. Die Post sagt, dass beide Briefe unmöglich mit einer Lieferung am selben Tag und aus dem selben Briefkasten abgefertigt worden sein können. Ich bin auch dieser Auffassung. Bei einem Stempel ist das Briefzentrum nicht abzulesen und ich würde deswegen meinen, dass er einen anderen Weg durch ein anderes Briefzentrum nahm und nicht in Zwickau zusammen mit dem anderen Brief eingeworfen wurde.

Kann hier vielleicht jemand einen Hinweis geben? Besteht theoretisch doch die Möglichkeit, das die Briefe exakt denselben Weg zur selben Zeit durch das Briefzentrum 04 nahmen, und trotzdem unterschiedlich gestempelt wurden?


 
Jürgen Witkowski Am: 21.12.2015 18:18:20 Gelesen: 8189# 2 @  
@ 2.Sachse [#1]

Das ist durchaus möglich. Die rechte Sendung hat die Sortieranlage für Großbriefe durchlaufen und ist dort mit einer Tintenstrahlentwertung versehen worden, während die linke Sendung von Hand bearbeitet wurde mit einem Handrollstempel versehen wurde.

Bei einer Besichtigung eines Briefzentrums konnte ich beobachten, wie die Großbriefe zunächst von Hand vorsortiert werden. Dabei erfolgt eine Trennung nach maschinenfähigen und nicht maschinenfähigen Formaten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Tech-Nick Am: 30.12.2015 04:50:09 Gelesen: 8112# 3 @  
@ Concordia CA [#2]

Genauso ist es! ;-)

VG
Tech-Nick
 
uli Am: 30.12.2015 10:57:52 Gelesen: 8066# 4 @  
@ 2.Sachse [#1]

Concordia CA hat das völlig richtig beschrieben. Feste und dünne C4-Briefe werden normalerweise maschinell in den Sortieranlagen verarbeitet, dicke und/oder schlabbrige Briefe manuell, weil das mit den Anlagen zu problematisch ist. Das linke Bild zeigt - soweit die grottigen Bilder das erkennen lassen - eine Luftpolstertasche, welche idR. den manuellen Prozess durchlaufen.

Warum ist es für dich so interessant, dass die beiden Briefe (nicht) zeitgleich im selben BZ gestempelt wurden?

Gruß
Uli
 
Baber Am: 30.12.2015 16:37:27 Gelesen: 8020# 5 @  
Ist dieser Großbrief nun von Hand oder maschinell gestempelt worden?



Gruß
Baber
 
formel1 Am: 30.12.2015 17:05:18 Gelesen: 8015# 6 @  
Hallo Bernd,

ich würde sagen, der Brief ist maschinell gestempelt worden, denn in der Grossbriefanlage können bis zu 12 Stempelköpfe eingesetzt werden, um eine möglichst große Fläche zur Stempelung abzudecken !

Gruss und Guten Rutsch,

formel1
 
ginonadgolm Am: 30.12.2015 17:08:38 Gelesen: 8013# 7 @  
@ Baber [#5]

Hallo Baber,

der Brief wurde in der Postagentur in Flensburg, in der er aufgeliefert wurde, auch per Hand gestempelt (Ub = zz). Vermutlich landete er dort in der Kiste der noch zu stempelnden Briefe und wurde anschließend im Briefzentrum 24 in Kiel nochmals maschinell bearbeitet (gestempelt).

Beste Grüße und ein gesundes Neues Jahr an alle von
Ingo aus dem Norden
 
uli Am: 08.01.2016 12:13:08 Gelesen: 7896# 8 @  
@ 2.Sachse [#1]

Ich habe heute zwei (fast) identische Briefe erhalten: Gleicher Absender, gleiches Datum, gleicher Inhalt, gleiches Kuvert, gleiche Frankierung, gleiches Briefzentrum - aber einmal Entwertung per Tintenstrahldruck, einmal mit Handrollstempel.

Gruß
Uli
 
grauerwolf69 Am: 09.01.2016 08:47:59 Gelesen: 7811# 9 @  
@ baber [#5]

Da klebt man immer so schön die Marken auf und dann sind die Stempel fürn AA.

Meine letzten 11 Briefe sind auch nur mit einer Glaskugel zu entziffern. ;-)
 
Tech-Nick Am: 16.01.2016 02:00:15 Gelesen: 7736# 10 @  
@ formel1 [#6]

Es ist, wie ginonadgolm [#7] schon sagt: Erst in der Agentur gestempelt, und dann (zufällig) in der SE der GSA aufgegeben, in der das Entwertemodul sitzt. Da die Filialstempel so schwach sind, hat sie die Kamera in der Maschine nicht als solche erkannt und der Brief wurde "nochmal" entwertet. Durch die GSA passen Sendungen mit ca. 3cm Dicke, also nicht nur dünne und feste.

Grundsätzlich ist alles einmal maschinenfähig!

Zur Aussage von formel1 [#6]:

Es passen nicht bis zu 12, sondern es müssen immer 12 Tintenpatronen eingesetzt werden! Stempelköpfe sind das nicht.

Gruß
Tech-Nick
 
wheilmann Am: 16.01.2016 12:28:48 Gelesen: 7690# 11 @  
Hallo Zusammen,

es ist durchaus möglich, dass handgestempelte Briefe nicht ein zweites Mal mit dem schrecklichen Automaten-Tintenstrahl-Abdruck gestempelt werden:

1. Der Brief muss maschinensortierfähig (für die Automaten) sein; keine päckchenförmigen, keine Rollenform und wenn der Brief in einem Teilbereich eine Verdickung aufweist

2. Die maschinensortierfähigen Briefe (getrennt nach Großbrief und Normal-Brief) müssen auch getrennt in Briefbehälter und die nicht maschinensortierfähigen und ungestempelten Briefe in einem weiteren Behälter (wohl ohne Infoträger) dem Briefzentrum zugeführt werden,

3.Vor jedem Briefbehälter mit maschinensortierfähigen Briefen muss der zutreffende „Infoträger“ (groß „gestempelt“; klein „gestempelt“) eingesteckt sein, damit der Briefbehälter eben nicht der Vorsortierung/Stempelung, sondern gleich der automatischen Sortierung zugeführt werden (automatische Lesung der Infoträger beim Eingang im Briefzentrum),

4. Misch-Briefbehälter (Groß- u. Kleinbriefe oder auch mit einem nicht maschinensortierfähigen Brief zusammen mit dem „gestempelt“-Infoträger gehen von der Sortierung garantiert zurück zum Eingang (Infoträger wird wohl hier entfernt werden) und werden wie ungestempelte Briefe behandelt, also vorsortiert und dann ein zweites Mal mit dem Tintenstrahl-Abdruck versehen.

Eine Aussortierung von Hand der nicht maschinensortierfähigen Briefe aus dem Behälter erwartet doch bitte kein Mensch mehr angesichts des wenigen Personals heutzutage überall in den in den Betrieben (auch im Briefzentrum): Betriebskosten komplett reduziert, Kostensenkung geht nur noch über das Personal.

5. Solche getrennten Briefbehälter (mit dem „gestempelt“- Infoträger) machen natürlich nur Sinn, wenn wenigstens zwei Briefe darin liegen. Also nur dort wird es richtig gehandhabt, wo auch ein hohes Aufkommen von Absenderfreistempler-Post (bereits gestempelt) gibt und die angenommenen Briefe auch gestempelt werden.

Erwartet das bitte nicht dort, wo der Kassierer im Einzelhandel aufstehen muss und den einen Brief nebenbei annehmen muss.

6. Ich habe vollstes Verständnis für die Zweitstempelung des Briefes von „Baber“ (Forumbeitrag siehe oben vom 30.12.2015). Wer kann den darauf ein Datum, geschweige denn den Annahmeort erkennen.

Ich erwarte für die Zukunft in den Postagenturen gar keine Handstempel mehr (viel zu kostenintensiv) bei dem Umgang mit den Dingern dort. In einer Postagentur hatte ich einmal das Gefühl: der will mir den Stempel auf der Stirn abdrucken, so hoch hat er ausgeholt.

In den Postagenturen in Utting am Ammersee und in Starnberg-Percha gibt es bereits keine Stempel mehr (sagte man mir dort vor Ort). Keine guten Aussichten, wenn man Hand-Stempel mit verschiedenen Kopfinschriften sammeln möchte.

Gruß an alle Stempel-Interessierten
Wolfgang


 
Tech-Nick Am: 16.01.2016 23:51:49 Gelesen: 7632# 12 @  
@ wheilmann [#11]

Nochmal eine Richtigstellung zu einzelnen Punkten:

zu 2.) Es wird in den Filialen / Agenturen, wenn gestempelt wird, nur nach S/KBf (Standard-/Kompaktbrief) und G/MBf (Groß-/Maxibrief) unterschieden. Wird nicht gestempelt, erreichen alle Formate in einem Behälter das Briefzentrum.

zu 3.) Es muss in jedem Briefbehälter ein Infoträger stecken, damit die Förderanlage oder die Mitarbeiter des BZ die Behälter richtig leiten können.
Bei den Großbriefen gibt es keine getrennte Anlage zur Stempelung und zur Sortierung. Das erledigt eine Maschine!

zu 4.) Falsch! Solche Behälter sind völlig normal und durchlaufen komplett (natürlich nur die maschinenfähigen) die Großbriefsortieranlage. Da geht nichts zurück auf Anfang.

zu 5.) Warum kann nicht nur ein Brief darin liegen? Aber bei geringen Mengen wird sicher nur ein "gemischter" Behälter das BZ erreichen.

zu 6.) Ist doch gut zu erkennen, 23.12.2015 - Briefzentrum 24. Alles andere ist irrelevant.

VG
Tech-Nick
 
wheilmann Am: 17.01.2016 10:23:07 Gelesen: 7604# 13 @  
Hallo Tech-Nick,

danke für Deine Richtigstellungen zu meinen Punkten meines Forum-Beitrages von gestern.

Ich unterstelle, Du bist schon zu einer Besichtigung in einem Briefzentrum gewesen und Du hast Informationen über die Abläufe dort erhalten.

Meine Briefe an meinen Sohn sahen allesamt so aus, wie das von mir gezeigte Bild in meinem Beitrag. Diverse Briefe wurden aber doppelt gestempelt, obwohl der Handstempelabdruck meiner Postfiliale sehr deutlich und sauber, sehr gut von den Kameras erkennbar abgedruckt war. Das Personal der Agentur hat mir immer wieder versichert hat, den Brief in einem Extra-Behälter mit dem Infoträger „gestempelt“ an das zuständige Briefzentrum weitergeleitet zu haben.

Hast Du Erkenntnisse darüber, wie die in meinem ersten beigefügten Bild doppelt gestempelten Briefmarken zustande kommen. Auf dem zweiten beigefügten Bild ist das Datum auch jeweils gut zu erkennen und trotzdem doppelt gestempelt.

Gruß Wolfgang


 
Tech-Nick Am: 18.01.2016 13:39:05 Gelesen: 7539# 14 @  
@ wheilmann [#13]

Hallo,

sagen wir mal so, ich mache täglich eine "Besichtigung"! ;-)

Es ist so, dass alle Briefe, die an dem Modul mit Entwertung eingegeben werden, gestempelt werden. Egal, ob auf den Marken schon ein Stempel ist, oder nicht. Die Behälter werden aber automatisch den Stoffeingaben zugeführt, da kann man nichts ändern. Vielleicht soll es in diesem Jahr diesbezüglich eine Änderung geben.

VG
Tech-Nick
 
wheilmann Am: 18.01.2016 14:19:46 Gelesen: 7529# 15 @  
Hallo tech-Nick,

alle Briefschwingen (der Begriff war 1962 - Beginn meiner Ausbildung bei der Deutschen Bundespost - üblich) mit dem Infoträger "ungestempelt" werden dem Sortierer/Entwerter zugeführt, richtig?

Dann werden die Fehler in den Agenturen gemacht: Falscher Infoträger im Einschub!

Danke für die Informationen.

Gruß Wolfgang
 
Tech-Nick Am: 18.01.2016 20:24:36 Gelesen: 7486# 16 @  
@ wheilmann [#15]

Hallo,

genaugenommen macht niemand einen Fehler!

Ich erkläre nochmal die zwei möglichen Varianten:

1. In der Agentur/Filiale wird nicht gestempelt. Alle Briefe erreichen das Briefzentrum in einem gemischten Behälter. Dieser wird über eine Förderanlage oder manuell zur Briefordnerei transportiert. Hier wird nach Format getrennt:

- Standard-/Kompaktbriefe und Postkarten
- maschinenfähige Groß- und Maxibriefe
- nicht maschinenfähige Groß- und Maxibriefe

Die nicht maschinenfähigen Briefe werden manuell gestempelt. Die Maschinenfähigen werden ungestempelt zur GSA (Großbriefsortieranlage) transportiert. Hier gelangen sie wieder über eine Förderanlage nur zu der Stoffeingabe wo im weiteren Verlauf gestempelt (mit Welle) wird.

2. In der Agentur/Filiale wird gestempelt. Diese (Groß-)Briefe kommen in einen Behälter mit Infoträger "G/MBf gestempelt". Dieser wird im Briefzentrum direkt zur GSA gefördert. Diese Behälter werden per Zufallsprinzip auf die vier Stoffeingaben verteilt. Gelangen sie an die drei Stoffeingaben ohne angeschlossenes Entwertemodul, alles bestens. Es bleibt bei dem Stempel der Filiale.

Gelangen sie jedoch zur Stoffeingabe mit angeschlossenem Entwertemodul, erkennt die Kamera zwar alles, wertet aber nur "Briefmarke erkannt" aus und läßt entwerten (also nochmal ein Wellenstempel drauf).

Es ist also russisches Roulette, ob man einen oder zwei Stempel auf dem Brief hat. Sicher wird es zu über 90% bei einem bleiben, Restrisiko bleibt aber.

Garantiert nur beim Filialstempel bleibt es bei eindeutig nicht maschinenfähigen Sendungen...

VG
T-N
 
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