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Thema: Aptierte Stempel
reichswolf Am: 02.09.2008 02:57:11 Gelesen: 598795# 1 @  
Ein Brief von 5123 Merkstein-Ritzerfeld mit aptiertem Postgebietsleitzahlenstempel HERZOGENRATH 1 a auf MiNr. 352y. Gelaufen am 29.05.1963 nach Düsseldorf.

Beste Grüße,
Christoph


 
Richard Am: 03.09.2008 14:17:04 Gelesen: 598790# 2 @  
Buzones zeigte im Briefmarken Cafe einen Brief, der einen Hamburger Ortsstempel mit offenbar aptierter Uhrzeit-Gruppe aufweist. Er wird gerade bei Delcampe.com zum Kauf angeboten.

Seine Frage möchte ich gerne anschließen : Weiß jemand was dazu zu erzählen ? :-))
 


doktorstamp Am: 03.09.2008 15:25:27 Gelesen: 598779# 3 @  
@ Richard [#347]

Als Gründe hierfür vermochten vielerlei Ursachen verbergen.

Am einfachsten ist es aber zu glauben, die Datenvorrichtung hat sich verklemmt, bzw. liess sich nicht mehr befestigen, dementsprechend hatte es eine Entfernung (Aptierung) zur Folge.

mfG

Nigel
 
reichswolf Am: 03.09.2008 16:08:36 Gelesen: 598776# 4 @  
Es handelt sich ja scheinbar um einen wiederverwendeten Vorkriegsstempel. Diese sind aufgrund der Mangelsituation nach dem Krieg sehr häufig zu finden, teilweise bis Anfang der 60er Jahre. Dabei wurden auch Stempel reaktiviert, die schwer beschädigt waren.

Aus Aachen sind mir ganz ähnliche Stempel bekannt, ab und zu wurden defekte Uhrzeitgruppen auch durch einen Rechteck ersetzt.

Beste Grüße,
Christoph
 
buzones Am: 03.09.2008 20:52:30 Gelesen: 598758# 5 @  
Hallo

Ich möchte euch nur kurz mitteilen, was TomWolf_de im Briefmarkencafe zu dem Stempel meint:

„Die Uhrzeitgruppe ist nicht aptiert in diesem Hamburger Stempel. Es wurde nur - aus welchen Gründen auch immer - vergessen, eine Uhrzeit einzustellen. Die Typenräder für die Uhrzeit haben alle Ziffern von 0 bis 24, das "-"-Zeichen und natürlich den bekannten Block. Zusätzlich haben die Typenräder aber noch ein Leerfeld. so kenne ich es auch von Esslinger Poststempeln !”

Weiterhin viel Spaß beim Knobeln
wünscht

Ralf
 
Jürgen Witkowski Am: 23.09.2008 00:14:32 Gelesen: 598700# 6 @  
An diesem Stempel wird reichswolf bestimmt seine Freude haben, da Aachen zu seinen Spezialgebieten gehört.

Aptierter Postfreistempel Aachen 1 vom 9.6.51 bei dem man mehr sieht als eigendlich gewollt war.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 23.09.2008 19:19:21 Gelesen: 598672# 7 @  
Wie Carolina Pegleg im Thema "Kanadische "Blackout" Stempel aus der Zeit des 2. Weltkrieges" ausführlich dargelegt hat, wurden Stempel auch aus Geheimhaltungsgründen aptiert. Ein klassisches Beispiel dafür sind Feldpoststempel.

Der gezeigte Stempel ist im Nachhinein wegen seiner markanten Merkmale wieder gut zuzuordnen. Er stammt von einer Stempelmaschine, die von den Deutschen in Riga erbeutet wurde und für Feldpostzwecke umgebaut wurde. Die Stempelmaschine war von hohem Nutzen, da die lettische Stadt Riga ein Knotenpunkt für die Versorgung der im Osten liegenden Einheiten war und auch über ein großes Feldlazarett verfügte. Dadurch wurde ein relativ hoher Postverkehr verursacht.

Die Stempelmaschine wurde ursprünglich von der lettischen Post aus Großbritannien importiert und gehört zu den Unified-Stempelmaschinen. Unter diesem Namen sind Halbstempel-Maschinentypen zusammen gefasst, die ab 1933 einen einheitlichen (unified) Stempelkopf bekamen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 11.10.2008 16:46:26 Gelesen: 598603# 8 @  
Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es in Westdeutschland noch bis Mitte der 50er Jahre, dass alle alten Reichspoststempel endgültig aus dem Verkehr gezogen wurden. Bis dahin wurden sie weiter verwendet. Das Beispiel aus München zeigt recht gut, welche Veränderungen durchgeführt wurden, um unerwünschte Inhalte zu entfernen.

Der linke Stempel vom Postamt München 25 c vom 25.10.1943 hat ein Hakenkreuz und den Propagandaspruch "Hauptstadt der Bewegung". Bei dem rechten Stempel vom Postamt München 24 a vom 23.01.1953 sind diese Stellen entfernt worden (aptiert).

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stempelwolf Am: 11.10.2008 18:06:13 Gelesen: 598592# 9 @  
In Stuttgart wurden aptierte Stempel bis 1960 verwendet. Herausgeschnitten wurde "Stadt der Auslandsdeutschen". Sehr schön kann es jeder bei diesem Stempel sehen: 1943 noch mit Text, 1946 und 1960 mit aptiertem Text.


 
Jürgen Witkowski Am: 12.11.2008 21:58:04 Gelesen: 598517# 10 @  
Da bei der Wiederaufnahme des Postverkehrs nach dem 8. Mai 1945 durch das Verbot der Verwendung von Postwertzeichen des Dritten Reiches akuter Briefmarkenmangel herrschte, kam es als Notmaßnahme zu Barfrankierungen. Bei dem gezeigten Beispiel vom 24.12.1945 wurde ein aptierter Stempel aus München, ähnlich [#8] benutzt, der noch um das Wort "Bezahlt" ergänzt wurde. Nach Michel: Typ C 1. h)

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
reichswolf Am: 08.03.2010 21:03:42 Gelesen: 597921# 11 @  
@ Concordia CA [#628]

Den von dir gezeigten Stempel kann ich auch auf zwei wie ich finde recht netten Belegen zeigen. Der erste ist eine Drucksache vom 20.01.1948 mit einer Mischfrankatur mit dem Postfreistempel AACHEN 1 c Deutsches Reich über 4 Pfennig und der 2 Pfennig-Marke der II. Kontrollratsausgabe (MiNr. 943). Der Absender, Marken-Belo aus Aachen, hat seine Post stets recht nett freigemacht, so zum Beispiel auch mit Teilbarfrankaturen, Marken mit Bogenecken uvm.



Der zweite Beleg ist ebenfalls eine Drucksache. Hier ist allerdings der Inhalt interessanter als der Umschlag (zumindest nachdem ich Concordias Beleg gesehen habe, bis dahin war mein Beleg mein LD). Ich hoffe, der Inhalt ist nicht zu klein zum lesen.



Beste Grüße,
Christoph
 
westfale1953 Am: 22.01.2012 11:02:42 Gelesen: 600260# 12 @  
Hallo zusammen,

ich bin nicht sicher, ob dieser Stempel von MÜNCHEN 8 28.7.51 auch passt, kann ich nicht exakt zuordnen.

Bernhard


 
Latzi Am: 22.01.2012 12:44:42 Gelesen: 600248# 13 @  
@ westfale1953 [#12]

Dein Stempel ist ein aptierter Stempel, der vor 1945 die zusätzliche Inschrift "München - Hauptstadt der Bewegung" im Kreis angeordnet trug. Er wurde entnazifiziert weiterverwendet, passt aber - denke ich - nicht zu den hier gesuchten.

Gruß
Lars
 
sachsen-teufel Am: 26.02.2012 11:15:35 Gelesen: 593938# 14 @  
Hallo in die Runde,

ich gehe mit meiner Frage mal in diesen Thread, weil ich vermute, das dieser "normale" Tagesstempel aptiert ist, weil die Ortsangabe nicht symmetrisch im Kreisbogen steht.

Zwönitz / o / vom 02.11.1960



Ist dieser Stempel wirklich aptiert ? Wenn ja, was könnte denn aus dem "Vorgänger"-Stempel entfernt worden sein ? Hat vielleicht sogar jemand einen entsprechenden Abschlag ?

Gruß
Michael
 
Postgeschichte Am: 26.02.2012 11:32:47 Gelesen: 593928# 15 @  
@ sachsen-teufel [#14]

Hallo Michael,

aus dem "Vorgänger"-Stempel wurde vermutlich die Postleitzahl (10) entfernt, da diese nicht mehr zutraf. Einen entsprechenden Stempelabschlag kann ich Dir leider nicht zeigen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Jürgen Witkowski Am: 26.02.2012 11:34:48 Gelesen: 593928# 16 @  
@ sachsen-teufel [#14]

Ich denke, dort im Stempel hat vorher (10) ZWÖNITZ gestanden. Die PLZ wurde entfernt, da die Deutsche Post der DDR das nach dem Krieg neu geordnete gesamtdeutsche Postleitzahlensystem bereits 1950/1951 wieder abgeschafft hat. In der Folge wurden die Stempel aptiert.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
sachsen-teufel Am: 26.02.2012 12:03:27 Gelesen: 593921# 17 @  
@ Postgeschichte [#15]

@ Concordia CA [#16]

Danke, das ging ja ruck zuck ! Zwei Antworten, eine Meinung. Ich übernehme das so in meine "hauseigenen" Unterlagen zu diesem Stempel und als Vermutung für die Datenbank.

Schönen Sonntag noch !
Michael
 
Henry Am: 26.02.2012 15:57:00 Gelesen: 593901# 18 @  
@ sachsen-teufel [#683]

Ich wage es, die Aussage der beiden Vorschreiber anzuzweifeln, obwohl ich deren Kompetenz durchaus hoch einschätze. Aber da die Stempelinschriften ja immer symmetrisch waren, erscheint mir der fehlende Platz für (10) zu groß. Außerdem ist vor dem W von Wönitz noch etwas zu sehen, das ein Teil des vorigen Inhalts sein könnte. Könnte evtl. auch eine ausländische Ortsbezeichnung davor gestanden haben?

mit kopfwiegendem Gruß
Henry
 
Latzi Am: 26.02.2012 16:31:26 Gelesen: 593893# 19 @  
Nimmt man die Größe des Platzes und Wikipedia zusammen, dann kommt zumindest auch ein früheres Niederzwönitz in Betracht.
 
Postgeschichte Am: 26.02.2012 16:36:31 Gelesen: 593891# 20 @  
@ Henry [#684]

Hallo Henry,

vor Wönitz dürfte der Rest des "Z" von ZWÖNITZ zu sehen sein. Wenn Du Dir davor noch die Postleitzahl vorstellst, die in Klammer gesetzt war und einen Zwischenraum zwischen "(10)" und dem "Z", dann dürfte es mit der Symmetrie schon hinhauen.

mit kopfnickendem Gruß :-))
Manfred
 
Pommes Am: 26.02.2012 16:39:32 Gelesen: 593889# 21 @  
@ Henry [#684]

Außerdem ist vor dem W von Wönitz noch etwas zu sehen, das ein Teil des vorigen Inhalts sein könnte.

Vor dem W ist ein Z, die Stadt heißt Zwönitz. Ich schließe mich den beiden ersten Reaktionen an. Es wurde die Leitzahl aptiert. Zwönitz lag im Postleitgebiet 10b.

Ich habe leider keinen Stempelabschlag aus Zwönitz gefunden, aber dieser aus Zwickau zeigt, wie breit die Leitbezeichnung sein kann. Eine solche würde m. E. auch den freien Platz problemlos füllen.



Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
sachsen-teufel Am: 26.02.2012 16:39:36 Gelesen: 593888# 22 @  
@ Henry [#684]

Danke auch für deine Meinung. Also der Ort ist definitiv Zwönitz (Absender auf Briefrückseite), im Erzgebirge. Zu diesem Ort (nicht weit weg von mir) sind mir keine deutschen oder ausländischen Ortsnamenzusätze bekannt. Der schwarze Fleck am "Z" von Zwönitz ist wohl Zufall, genau an der linken oberen Markenecke.

Ich habe hier noch einen gleichen Abschlag, wo man diese freie Stelle besser sieht (für meine Anfrage hatte ich diesen Stempel nicht gewählt, weil die Ortsangabe zum Teil auf der Marke "verschwindet").



Da ich kein Vergleichsmaterial habe, kann ich selbst nicht beurteilen, ob der freie Platz für die vermutete (10) zu groß ist.

Gruß
Michael
 
Henry Am: 27.02.2012 09:45:38 Gelesen: 593840# 23 @  
@ sachsen-teufel [#22]
@ Pommes [#21]
@ Concordia CA [#16]
@ Postgeschichte [#20]

Ich bitte um Entschuldigung für meinen vorschnellen Zweifel. Hätte ich bei Jürgens Antwort nur genauer hingeschaut, dann wäre mir der Platz nicht mehr zu groß vorgekommen. Ich habe einfach das Z nicht gesehen. Da brauchte es eben noch 3 weitere Beiträge, bevor mir die Augen aufgingen. Sorry nochmals.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
volkimal Am: 13.10.2012 09:06:44 Gelesen: 591444# 24 @  
Hallo zusammen,

zu dem Thema "Aptierungen" sind bisher die häufigsten Gründe vorgestellt worden. In Klammern jeweils das erste Beispiel.

1) Änderung der Postleitzahl [#346]
2) Entfernung der Sternchen [#347]
3) Entfernung nationalsozialistischer Symbole [#628]
4) Kriegsbedingte Apzierungen z.B. weiterverwendeter Stempel [#629]
5) Aptierung von Propagandasprüchen des Dritten Reiches [#8]

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anpassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Somit gehören auch nachträglich in die Stempel eingesetzte Dinge zu den Aptierungen. Ein besonders schönes Beispiel zeigt Jürgen in Beitrag [#10]. In diesem Fall wurde zunächst der Propagandaspruch entfernt und anschließend das Wort "BEZAHLT" in den Stempel hineingesetzt. Der aptierte Stempel wurde also ein zweites mal aptiert.

Weitere Gründe für Aptierungen am Beispiel von Esslinger Stempeln findet ihr auf der Seite http://www.briefesammler.com/wt_aptierungen.htm.

So weit eine kleine Zusammenfassung. Im nächsten Beitrag zeige ich einen weiteren Grund für eine Aptierung.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.10.2012 09:13:27 Gelesen: 591441# 25 @  
Hallo zusammen,

so es geht direkt weiter mit einem Beispiel aus meiner Sammlung:



Der Zusatz "Luftkurort" im Stempel wurde im April 1982 aptiert.

Auf der Seite http://www.siwikultur.de/khb/1/1/912b.htm findet man eine kulturelle Selbstdarstellung der Stadt Hilchenbach. Dort heißt es: "Seit dem Jahre 1902 war Hilchenbach auch Luftkurort, seit 1982 nennt es sich reizklimatischer Ferienort."

Die Aussage "nennt es sich reizklimatischer Ferienort" ist aber etwas sehr positiv ausgedrückt. Ein Ort kann sich nicht einfach Luftkurort nennen, sonder das Prädikat wird vergeben.

In Wikipedia steht: Luftkurort oder staatlich anerkannter Luftkurort ist das in Deutschland am stärksten verbreitete Prädikat für Kurorte. Die Bezeichnung geht zurück auf die Luftkur, eine Form der Klimatherapie. Es wird an Ortschaften vergeben, deren Luft und Klima laut einem Gutachten Eigenschaften aufweisen, die für Erholung und Gesundheit förderlich sind. Dieses Gutachten muss regelmäßig wiederholt werden.

Entweder hat sich Hilchenbach nicht mehr um das Prädikat Luftkurtort beworben, oder die Bedingungen zur Vergabe des Prädikats Luftkurort waren 1982 nicht mehr vorhanden. Wer kennt den Grund?

Wer kann weitere Beispiele mit nicht so bekannten Gründen für Aptierungen zeigen?

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende
Volkmar
 
Taschentuch Am: 13.10.2012 23:06:36 Gelesen: 591387# 26 @  
Hallo,

hier eine Aptierung aus meiner Heimatstadt:



Hier der ursprüngliche Stempel:



Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
volkimal Am: 14.10.2012 18:22:10 Gelesen: 591326# 27 @  
Hallo zusammen,

am 1. April 1920 gab Bayern seine Posthoheit zugunsten der Deutschen Reichspost auf. Am 24. April 1920 ging die bayerische Staatseisenbahn in der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichseisenbahnen auf. (Wikipedia: Königlich Bayerische Staatseisenbahnen). Das hat sich auf diesen Stempel ausgewirkt:



Das K. öniglich B. ayrische vor Bahnpost wurde aptiert.

Ich möchte den Stempel bei Philastempel einstellen, kann aber nicht eindeutig sagen, was unterhalb von "B. Tölz" steht. Es könnte ein "ZG" sein. Leider habe ich im Internet keinen vergleichbaren Stempel gefunden. Wenn jemand entsprechende Literatur hat wäre es schön, wenn er es hier meldet.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.10.2012 10:08:46 Gelesen: 591194# 28 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen Brief zeigen, den ich letztes Wochenende bekam:



Ein ganz netter Brief:

1) Anstelle von Briefmarken wurde in Mainz ein "Gebühr-bezahlt Stempel" verwendet.

2) Von welchem Mainzer Postamt der Brief kommt ist unklar. Der Einschreibezettel kommt vom Postamt Mainz 4, der Tagesstempel vom Postamt Mainz 1.

3) Der Brief ist bei der Zensurstelle Offenbach (Main) zweimal geöffnet worden. Er trägt links uind rechts Verschlussstreifen und Prüferstempel mit verschiedenen Nummern. Im Riemer "Die Postzensur der Alliierten im besetzten Deutschland nach dem II. Weltkrieg" (Poststempelgilde Heft Nr. 73, Seite 39) heißt es: "Mit dieser Stempelart kommen häufiger Doppelzensuren vor, die auch hier wieder zur Kontrolle der Prüfer erfolgten"

4) Der Stempel rechts auf der Rückseite ist der aptierte Frankfurter Stempel http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/259, bei dem der Zusatz "STADT DES DEUTSCHEN HANDWERKS" entfernt wurde.

5) Auch der Ankunftsstempel aus Bad Blankenburg ist aptiert, denn hier wurde die Postgebietsleitzahl nachträglich eingesetzt.



Viele Grüße
Volkmar
 
kauli Am: 22.10.2012 12:42:16 Gelesen: 591126# 29 @  
Hallo zusammen,

hin und wieder sieht man diese Zweikreisstegstempel bei denen, warum auch immer, das untere Segment aptiert wurde. Interessant dabei, das der abgebildete vom 9.11.50 bis 2.11.55 bekannt ist. Danach wieder mit Segment vom 13.1.56 bis 13.11.62 bekannt, habe ich leider nicht zum zeigen.

Viele Grüße
Dieter


 
Heinz 1 Am: 22.10.2012 18:49:25 Gelesen: 591084# 30 @  
@ volkimal [#28]

Der unter 5. gezeigte Stempel ist nicht aptiert, sondern wie Du schon richtig schreibst, ist die Postgebietsleitzahl später zugesetzt worden.
 
volkimal Am: 22.10.2012 19:45:51 Gelesen: 591076# 31 @  
@ Heinz 1 [#30]

Hallo Heinz 1,

das kommt auf die Definition an. Früher dachte ich auch, dass "Aptiert" dasselbe bedeutet wie "Entfernt".

Heute sehe ich es anders. Schau mal, was ich im Beitrag [#24] geschrieben habe.

Volkmar
 
Pommes Am: 22.10.2012 20:47:50 Gelesen: 591065# 32 @  
@ volkimal [#31]

Hallo Volkmar,

ganz Deiner Meinung! Aptieren von (lat.) aptare (apto) bedeutet so viel wie anpassen (anlegen, anfügen, zurechtmachen, instand setzen, rüsten, mit etwas versehen, ausrüsten). D. h. das "Gesamtgefüge" bleibt erhalten, es wird "nur den neuen Gegebenheiten angepasst". Also das Stempelgerät ist das selbe, es wird lediglich in Teilen aufgrund neuer Anforderungen verändert. Ob dabei hinzu oder hinweg "angepasst" wird, ist egal. Allerdings dürften die Varianten, bei denen "entfernt" wurde tatsächlich größer sein.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
volkimal Am: 24.10.2012 20:41:21 Gelesen: 590966# 33 @  
@ kauli [#29]

Hallo Dieter,

ein schöner Beleg zu dem ich eine kleine Korrektur habe. Es handelt sich nicht um einen "Zweikreisstegstempel", denn dann müsste der innere Kreis komplett sein. Nach Andersen ist es ein "Kreissehnenstempel mit Stegbogen oben".

Fast alle Stempel dieser Gruppe sind "Nachträglich entwertet"-Stempel. Vermutlich fehlte ein Tagesstempel, so dass man den Hinweis "Nachträglich entwertet" aptiert hat. Ungewöhnlich dabei ist allerdings, dass es sich um einen Maschinenstempel handelt. Kommt aber vor. Wenn es ursprünglich ein "Nachträglich entwertet"-Stempel war müssten die Unterscheidungsbuchstaben nachträglich eingesetzt worden sein.

Gab es vom Postamt Berlin N4 einen Maschinenstempel mit dem Zusatz "Nachträglich entwertet"?

Viele Grüße
Volkmar
 
calliostoma Am: 24.10.2012 21:19:56 Gelesen: 590960# 34 @  
Der gleiche Stempel noch einmal mit einem anderen Werbeeinsatz.



Einen "nachträglich entwertet" Maschinenstempel Berlin N 4 hat es nicht gegeben.

Dirk
 
calliostoma Am: 24.10.2012 21:43:00 Gelesen: 590957# 35 @  
@ volkimal [#27]

ZG 1280/6258 ist die Zugnummer.

Es handelt sich um eine sogenannte "gebrochene Zugnummer", d.h. die Bahnpost war zunächst im Zug 1280 und wurde unterwegs in den Zug 6258 umgesetzt.

Dirk
 
volkimal Am: 25.10.2012 11:25:04 Gelesen: 590917# 36 @  
@ calliostoma [#35]

Hallo Dirk,

herzlichen Dank für die Antwort. Weißt Du auch noch, was links von der 1280 steht? Sind es Unterscheidungsbuchstaben oder ist es "ZG" für "Zug"?

Volkmar
 
volkimal Am: 25.10.2012 16:00:47 Gelesen: 590896# 37 @  
Hallo zusammen,

ein weiterer Stempel bei dem vermutlich das "Nachträglich entwertet" aptiert wurde besitze ich aus Jüterbog. Hier wurde ein Ersttagsbeleg fabriziert:



Bei Philastempel ist auch ein Exemplar aus Bad Godesberg zu sehen:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/261

Viele Grüße
Volkmar
 
calliostoma Am: 25.10.2012 19:32:03 Gelesen: 590870# 38 @  
@ volkimal [#36]

ZG = Zug.
 
westfale1953 Am: 26.10.2012 09:04:43 Gelesen: 590841# 39 @  
Hallo und guten Morgen!

Habe hier einen Stempel von Osnabrück (Datum 08.8.62), bei dem die PLZ aptiert wurde. Aus welchem Grund, kann ich nicht sagen. Den gleichen Stempel habe ich auch noch mit Datum 06.8.62



Bernhard
 
LOGO58 Am: 26.10.2012 16:32:00 Gelesen: 590809# 40 @  
Hallo zusammen,

hier wohl der Klassiker aus den 30iger Jahren:



Wie bekannt, wurde der nicht genehme "*" aptiert. Ob auch ein wenig an der "32" gearbeitet wurde, kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Lothar
 
filunski Am: 26.10.2012 17:07:15 Gelesen: 590803# 41 @  
@ LOGO58 [#40]

"Wie bekannt, wurde der nicht genehme "*" aptiert ..."

Hallo Lothar,

für alle, die sich jetzt fragen, wieso solch ein kleines Sternchen "nicht genehm" war?

Im damals seit sechs Jahren angebrochenen "1000-jährigen Reich" wurden diese Sterne, da sie vom Aussehen her dem Davidstern ähnelten, von den mit dem "irren Rassenwahn" infizierten Machthabern automatisch ihrer somit jüdischen Herkunft wegen aptiert.

Nur eines von vielen Beispielen, welche Ausmaße der damalige "Rassenwahn" annehmen konnte!

Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 27.10.2012 09:45:07 Gelesen: 590765# 42 @  
Hallo zusammen,

eine besondere Aptierung im Zusammenhang mit der Postleitzahl war nur in wenigen Orten möglich. Mit Einführung der vierstelligen PLZ wurde in sehr vielen Orten die alte Postgebietsleitzahl aptiert. Siehe z.B. [#346] und [#26]. Aus Hamburg besitze ich diesen Absenderfreistempel:



Hamburg hatte zuerst die Postgebietsleitzahl (24) später (24a). In diesem Fall hat man davon nur die "2" stehengelassen. Von der neuen 4-stellige PLZ musste ja nur die "2" angegeben werden, die man durch diese Aptierung bekommen hat. Ich habe es bisher nicht gesehen, aber gab es so etwas auch bei einem Hamburger Tagesstempel?

Ähnliche Aptierungen waren nur möglich in:
Berlin (1) => 1
Lübeck (24a) => 24

Kennt jemand diese Aptierungen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Taschentuch Am: 28.10.2012 23:22:07 Gelesen: 590712# 43 @  
@ westfale1953 [#39]

Die Aptierung dürfte mit der Einführung des neuen PLZ-Systems zum 23.03.1962 zusammenhängen. Der Stempel wurde weiter genutzt, die alte PLZ aber wurde entfernt bzw. aptiert.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
Taschentuch Am: 28.10.2012 23:24:13 Gelesen: 590711# 44 @  
Hier ein weiterer aptierter Stempel wg. Einführung des neuen Postleitzahlensystems. Helgoland vom 03.08.1962, alte PLZ aptiert:



Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
volkimal Am: 29.11.2012 17:33:49 Gelesen: 590022# 45 @  
Hallo zusammen,

diesem Bahnpoststempel sieht man auf den ersten Blick keine Aptierung an. Aber der Stempel dürfte zweimal verändert worden sein.



1) Die sächsischen Stempel hatten römische Jahreszahlen. Bei einigen im Deutschen Reich nachverwendeten Stempeln wurden diese römischen Zahlen gegen lateinische Zahlen ausgetauscht. Wer weiß, wann diese Veränderung vorgenommen wurde? (Lit.: ArGe Krone Adler, Heft 33, Januar 2004)

2) Die sächsischen Stempel hatten ursprünglich keine Sternchen. Diese sollen 1875 nachträglich eingesetzt worden sein. Ich habe leider nicht notiert, wo ich das gelesen habe. Kann jemand diese Aptierung bestätigen?

Den kompletten Beleg seht ihr auf http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=57255.

Viele Grüße
Volkmar
 
wulbri99 Am: 29.11.2012 19:26:13 Gelesen: 590009# 46 @  
Hallo zusammen,

habe da auch mal etwas ausgegraben.

Dieser aptierte Stempel kam nur von 07.48 bis 09.48 zum Einsatz. Zeitnahe Daten vom Anfang bis zum Ende fehlen leider. Vielleicht kann jemand helfen?



Originalstempel



aptierter Stempel

Gruß Wolfgang
 
calliostoma Am: 29.11.2012 19:36:22 Gelesen: 590008# 47 @  
@ volkimal [#45]

Für den Stempel hat die BArge Bahnpost die Verwendungszeit 1883 - 1885 registriert.

Also keine Aptierung eines alten Stempels sondern eine Neuanschaffung.

Gruß

Dirk
 
wulbri99 Am: 29.11.2012 20:09:47 Gelesen: 590005# 48 @  
Ergänzung [#46]

Abgebildeter kpl. Stempel ist mit dem Datum als erster Nachweis bewiesen. Der aptierte Stempel ist nachweislich ab dem bisher frühesten Datum 16.07.48 belegt.

Von Anfang Juli 48 bis Ende September 48 wurde der aptierte Stempel verwendet.

Grund war: Der normale Tagesstempel wurde zu der Zeit mit der PLG-Zahl (Postleitsgebietszahl), in dem Fall (2) ergänzt. Ab 2.10.48 ist der ergänzte Tagesstempel mit der PLG-Zahl nachgewiesen.

Gruß Wolfgang
 
filunski Am: 30.11.2012 15:59:17 Gelesen: 589954# 49 @  
APTIERTE FELDPOSTSTEMPEL 1. WELTKRIEG

Zu dem Thema der aptierten Stempel hier mal ein paar Beispiele aus der Zeit des 1. Weltkriegs.



Vorher sah dieser Stempel wohl ähnlich dem nächsten hier, nicht aptierten, Stempel aus:



Diese Feldpoststempel aus den Anfangsjahren des 1. Weltkriegs enthielten, wie man an dem Beispiel sieht, einiges an Daten, welcher übergeordneten Großeinheit der Absender angehörte und gaben so auch Aufschluss über deren momentanen Aufenthaltsort. Mit zunehmendem Kriegsverlauf wollte man diese Informationen aber nicht mehr so direkt weitergeben und es entstanden dann diese aptierten Stempel, auch unter der Bezeichnung "Tarnstempel" bekannt. Erste Tarnstempel liegen mir aus dem vierten Kriegsjahr 1917 vor. Hat vielleicht Jemand noch frühere?

Hier noch ein paar Beispiele dazu:



Dann noch ein Beispiel bei dem durch das Aptieren bereits zu einem frühen Zeitpunkt das Abdanken Wilhelms II. vorweg genommen wurde:



Hier wurde selbst das "K." für kaiserlich schon im Mai 1918 entfernt!

Gruß,
Peter
 
Manne Am: 30.11.2012 17:01:38 Gelesen: 589944# 50 @  
@ filunski [#49]

Hallo Peter,

ich denke, der nachfolgende Stempel passt zum Thema. Nur der Zusatzstempel auf dem Beleg widerspricht Deiner These.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 30.11.2012 17:15:39 Gelesen: 589937# 51 @  
@ Manne [#50]

Hallo Manne,

ja, der passt auch dazu!

Diese "These" stammt ja auch nicht von mir. Du hast auch ganz Recht, mit diesem Briefstempel/Truppen-/Einheitsstempel. Diese sind auch auf fast allen dieser mit Tarnstempel versehenen Belege zu finden und stellen dadurch die "Tarnabsicht" des Feldpoststempels in Frage.

Genauso wie auch auf folgendem Beispiel zu sehen, wo die Tarnabsicht des Feldpoststempels durch die Karte mit Briefstempel auch wieder "ad absurdum" geführt wird.



Natürlich könnte jetzt auch jemand behaupten, diese Karte muss ja nicht in Rumänien abgeschickt worden sein!

Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 02.12.2012 09:17:04 Gelesen: 589878# 52 @  
@ calliostoma [#47]

Hallo Dirk,

da war ich wohl auf dem Holzweg. Danke für die Korrektur.

Bisher hatte ich noch nicht davon gehört, dass auch nach der Gründung des Deutschen Reiches noch Stempel in der alten sächsischen Achteckform neu angeschafft wurden. Gab es das öfter und kam das auch bei Tagesstempeln vor?

Viele Grüße
Volkmar
 
westfale1953 Am: 03.12.2012 09:57:34 Gelesen: 589811# 53 @  
Hallo zusammen,

heute ist mir dieser Stempel über den Weg gelaufen:

DÜSSELDORF 17 Datum 18.9.46



Wurden hier die beiden Sterne aptiert oder ist dies ein neuer Stempel?

Bernhard
 
filunski Am: 16.12.2012 19:03:49 Gelesen: 589442# 54 @  
@ filunski [#49]

"Erste Tarnstempel liegen mir aus dem vierten Kriegsjahr 1917 vor. Hat vielleicht Jemand noch frühere?"

Nachtrag zu meiner damaligen Frage für alle am Thema Interessierte.

Wie ich inzwischen selbst heraus fand, erging die Anweisung/Befehl zum Aptieren dieser Feldpoststempel aus Geheimhaltungsgründen zum 15. Februar 1917. Daher dürften vor diesem Datum keine derartigen Stempel auftauchen.

Gruß,
Peter
 
juni-1848 Am: 22.12.2012 10:31:09 Gelesen: 589293# 55 @  
@ filunski [#41]

Moin Peter,

ist bekannt oder per Dokument belegt, wann die Entfernung der "Davidsterne" aus den Stempeln der Deutschen Reichspost veranlasst wurde ?

Dank und einen leuchtenden 4. Advent,
Werner
 
Postgeschichte Am: 22.12.2012 11:04:27 Gelesen: 589286# 56 @  
@ juni-1848 [#55]

Hallo Werner,

die Aptierung von Feldpoststempeln geht auf den Erlaß des Kriegsministeriums Nr. 114/17. A 3 vom 16. Januar 1917 zurück, der am 15. Februar 1917 in Kraft trat. Der Inhalt dieses Erlasses bezog sich u.a. auf die Geheimhaltung von Postsendungen. Danach war es ab diesem Zeitpunkt verboten, Einheiten und Angaben, die eine Lokalisierung zuließen, auf den Postsendungen anzugeben. In dessen Folge waren auch die Angaben aus den Stempeln zu entfernen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 22.12.2012 11:20:57 Gelesen: 589282# 57 @  
@ Postgeschichte [#56]

Danke Manfred,

superausführlich ! Ich schaue am WE mal in meine "aptierten". So ich mich recht entsinne, kann ich einen vom 18. Februar zeigen.

Bis später,
Werner
 
juni-1848 Am: 22.12.2012 11:23:30 Gelesen: 589281# 58 @  
Und jetzt meine Frage weg von der Feldpost hin zum Nationalsozialismus:

Ist bekannt oder per Dokument belegt, wann die Entfernung der "Davidsterne" aus den Stempeln der Deutschen Reichspost veranlasst wurde ? Stern-aptierte Stempel liegen mir vor ab 1937.

Dank und einen leuchtenden 4. Advent,
Werner
 
filunski Am: 22.12.2012 11:42:11 Gelesen: 589274# 59 @  
@ juni-1848 [#58]

Hallo Werner,

ein genaues Datum kenne ich nicht, weiß auch nicht ob das mit Erlass zu einem bestimmten Datum verfügt wurde. Im Prinzip wurde bereits nach der Machtübernahme 1933 damit begonnen diese Ziersterne (im nationalsozialistischen Irrwahn "Davidsterne"!) zu entfernen. Trotzdem hat so mancher Stempel sogar noch bis 1945 mit Stern überlebt.

Nochmal zu den Tarnstempeln 1. Weltkrieg. Hier findest Du einen vom 17.2.1917, dem mir bislang frühest vorliegendem Datum: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/38434

Schönen 4. Advent,
Peter
 
TomWolf_de Am: 22.12.2012 17:58:15 Gelesen: 589241# 60 @  
@ juni-1848 [#58]

Die Verfügung stammt aus dem Jahr 1938, ab 1.8.1938 sollten alle Sterne aus den Stempeln entfernt werden. Ich hab irgendwo einen Scan von dem Wortlaut, sobald ich den wiederfinde, zeige ich ihn hier.

Gruß
Thomas
 
juni-1848 Am: 22.12.2012 22:04:21 Gelesen: 589218# 61 @  
@ filunski [#59]
@ TomWolf_de [#60].

Dank an Euch beide !

Hier meine früh-aptierten Feldpost-Belege des 1.WK:



Feldpostkarte geschrieben am 18.2.1917 und am 20.02. ohne Jahreszahl abgestempelt.



Feldpostkarte vom 2.11.1916 mit aptiertem "Briefstempel".

Meine "Stern"-aptierten Stempel aus den 30ern stecken irgendwo zwischen Belegen, die nach anderen Aspekten sortiert sind. Gemach, gemach.

Adventsgrüße, Werner
 
Wachauer Am: 25.12.2012 19:03:11 Gelesen: 589130# 62 @  
@ TomWolf_de [#60]

Wäre sicher interessant, die entsprechende Quelle zu kennen. Für Österreich kann ich dazu aus einem Artikel von Dr. Christine Kainz (Österreichische Postgeschichte Band XVII von Dr.Rüdiger Wurth 1993) zitieren:

"Der augenfälligste Unterschied zwischen österreichischen OT-Stempeln (Orts-Tagesstempeln) und den Tagesstempeln der DRP (Deutschen Reichs Post) hieß "(Zier-)Sternchen"; viele OT-Stempel waren damit versehen und beeinträchtigten daher gröblich das angestrebte einheitliche Erscheinungsbild der DRP. "Entfernung der Sterne aus Tagesstempeln", hieß also im Sommer 1938 österreichweit die Parole. Seltsamerweise gaben sich - von einer (aus historischer Sicht) rühmlichen Ausnahme abgesehen - die noch existierenden amtlichen Nachrichtenorgane mit diesem Thema nicht ab. Die rühmliche Ausnahme hieß "Amtsblatt der RPD Linz", wo in der Nr. 4 von 19. Juli 1938 zu lesen stand:
"Die auf den Orts- und Tagesstempeln angebrachten Sternchen sind alsbald zu entfernen. Diese Arbeit ist in nachstehender Weise zu besorgen: Der Stempel ist in einen Schraubstock einzuspannen, worauf zu versuchen ist, die Sternchen mit einem Meißel wegzustemmen, ohne dabei den Stempel selbst zu beschädigen. Besonders auf den Kennbuchstaben und die Umrahmung ist zu achten. Diese Arbeit kann bei vielen Stempeln von eigenen Bediensteten, die über ein entsprechendes Werkzeug und die Eignung verfügen, vorgenommen werden. Wenn dies nicht möglich ist, wird diese Arbeit jeder einschlägige Fachmann, wie Mechaniker, Schmied, Schlosser usw. durchführen können. Die Härte des Stahles der Stempel ist aber sehr verschieden und wird besonders bei neueren Stempeln infolge der Stahlhärte ein wegstemmen nicht möglich sein. Solche Stempel sind zur Entfernung der Sternchen an die Hausverwaltung der RPD-Linz einzusenden."


Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
TomWolf_de Am: 26.12.2012 15:33:17 Gelesen: 589067# 63 @  
@ Wachauer [#62]

Hat ein bisschen gedauert, bis ich die Scans wieder gefunden habe. Nun kann ich diese nachliefern.

In meiner Dokumentation der Esslinger Poststempel kann ich den 1.8.1938 (frühestes Datum: 12.8.1938) als Datum der Entfernung der Sterne vermuten. Dies würde dann zumindest für die RPD Stuttgart gelten.

Gruß
Thomas


 
volkimal Am: 26.12.2012 16:42:42 Gelesen: 589051# 64 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Werbestempel aus Wilsdruff wurde der untere Werbetext aptiert:



Wer sieht, welcher Fehler aufgrund der Aptierung entstanden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
TomWolf_de Am: 26.12.2012 16:51:41 Gelesen: 589047# 65 @  
@ volkimal [#64]

Die Inschrift lautete ursprünglich: "Auf der Reichsautobahn nach Wilsdruff und seiner bedeutenden Möbelindustrie". Das f von Auf wurde mit entfernt, so sollte der Rest wohl lauten "An der Reichsautobahn".

Gruß
Thomas
 
filunski Am: 26.12.2012 16:53:18 Gelesen: 589046# 66 @  
@ volkimal [#64]

Da war Thomas schneller!

Mein Glückwunsch.

Hier der Stempel bevor er aptiert wurde.



Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 26.12.2012 17:24:20 Gelesen: 589037# 67 @  
@ TomWolf_de [#65]
@ filunski [#66]

Hallo Thomas und Peter,

genau das ist es. Jeder liest automatisch " An der Reichsautobahn", obwohl dort das "f" von "Auf" adoptiert wurde. In Wirklichkeit steht also im Stempel " Au der Reichsautobahn".

Volkmar
 
Wachauer Am: 26.12.2012 19:01:08 Gelesen: 589016# 68 @  
@ TomWolf_de [#63]

Danke, dass du dir diese Mühe gemacht hast - ich werde diese Information in meiner Literaturquelle als Beilagezettel für eventuelle spätere Recherche einfügen.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
juni-1848 Am: 28.12.2012 09:51:47 Gelesen: 588944# 69 @  
@ Wachauer [#62]
@ TomWolf_de [#63]

Vielen Dank Euch beiden für die Quellenhinweise. Irgendwo in den Bänden meines Bücherschranks müsste Ähnliches zu ein, zwei anderen RPDe schlummern. Ich setzte es auf meine Suchliste.

Heute eine andere Aptierung:



Bei diesem Kreisbrückenstempel "WÜLFRATH \ 16.4.38. \ * [aptiert] c" ist der Stern verblieben, jedoch die Bezeichnung des Postamtes aptiert. Wer kann den Stempel vor der Aptierung zeigen ?

Endlich wieder Sonnengrüße,
Werner
 
T-M 123 Am: 28.12.2012 14:59:57 Gelesen: 588914# 70 @  
@ filunski [#66]

Was war der Grund für diese Aptierung? Normalerweise wurden nach dem Krieg ja Stempel aptiert, wenn sie politisch nicht mehr genehme Inhalte hatten, wie "Hauptstadt der Bewegung" etc. Das kann ich hier nicht erkennen. Allerhöchstens hätte man vielleicht an der "Reichsautobahn" Anstoß nehmen können, aber gerade der Teil ist ja stehen geblieben.

Ich könnte mir vorstellen, dass von der "bedeutenden Möbelindustrie" nach dem Krieg vielleicht nicht mehr viel übrig war. Aber es scheint mir seltsam, dass man extra deswegen einen Stempel bearbeitet, zumal man doch sicherlich auf Wiederaufbau hoffte. Außerdem hätte es dann gereicht, den Text "und seiner bedeutenden Möbelindustrie" zu entfernen, dann hätte man sich die Bastelei, aus dem "auf" ein "an" zu machen, erspart.

Wo war also das Problem mit dieser Stempelinschrift?

Gruß
T-M
 
filunski Am: 28.12.2012 15:21:59 Gelesen: 588905# 71 @  
@ T-M 123 [#70]

Hallo Tim,

da kann ich leider auch nur Mutmaßungen anstellen.

Zum Einen musste ein wenig Platz geschaffen werden um die Gebietsleitzahl (10) einzufügen.

Dann hieß es in dem weggefallenen Text "Auf der Reichsautobahn nach Wilsdruff...". Zu Kriegsende wurde Wilsdruff heftig umkämpft und u.a. sprengte die SS die Wilsdruffer Autobahnbrücke im April 1945. Somit war wohl die Aussage "auf der Reichsautobahn nach......" nicht mehr zutreffend. Dies aber nur meine Vermutung. Vielleicht weiß noch jemand mehr dazu?

Beste Grüße,
Peter
 
juni-1848 Am: 30.12.2012 08:32:13 Gelesen: 588817# 72 @  
@ volkimal [#64]
@ filunski [#71]

Moin zusammen,

zufällig sah ich den korrigierten "An der ..." vom 15.5.1948:



Es scheint sich um ein und denselben Stempel zu handeln. Die Anfangsbuchstaben "A" und "d" zeigen die gleiche Stellung über Reichsautobahn.

Zur Brückensprengung siehe auch: [http://de.wikipedia.org/wiki/Autobahnbr%C3%BCcke_Siebenlehn] (Abschnitt "1945, kurz vor Ende des Krieges"). Gab es bei Wilsdruff mehrere Autobahnbrücken ?

Grüße,
Werner
 
volkimal Am: 30.12.2012 10:09:17 Gelesen: 588802# 73 @  
Hallo Werner,

bei Deinem Stempel sieht es schon in etwa aus wie ein "an" - ich bin aber noch nicht davon überzeugt. Das "u" und das "n" sind sich so ähnlich, dass schon eine kleine Verschmutzung oder Unebenheit genügt, so dass es wie der andere Buchstabe aussieht.

Wenn der Buchstabe wirklich geändert worden sein soll, dann müsste es zwischen dem 5.5.48 und dem 15.5.48 passiert sein.

Vergleiche http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/289. Ich kann es mir allerdings nicht vorstellen, wenn ich mir den Arbeitsaufwand vor Augen halte.

Es lässt sich aber relativ einfach überprüfen. Nach Bochmann ist der aptierte Stempel bis 1951 verwendet worden.

Wer kann einen Stempel nach dem 15.05.1948 zeigen, bei dem das "Au" oder "An" sehr sauber erkennbar ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
Pommes Am: 06.04.2013 00:08:53 Gelesen: 586507# 74 @  
@ volkimal [#31]

@ Heinz 1 [#30]

Das kommt auf die Definition an. Früher dachte ich auch, dass "Aptiert" dasselbe bedeutet wie "Entfernt". Heute sehe ich es anders. Schau mal, was ich im Beitrag [#24] geschrieben habe.


Hallo Volkmar,

oder besser (?) @ reichswolf, der das Thema eröffnet hat oder Richard, der das Thema ggf. mal "verschoben" hat. What ever, schönes Thema!

Nach zahlreichen Beispielen, bei denen (hinweg) aptiert wurde - mal wieder eines, bei dem (hinzu) aptiert wurde:



Tagesstempel aus Elgersburg in Thüringen vom 20.07.1951 bei dem das Postleitgebiet "(15)" (hinzu) aptiert wurde ( (15) ELGERSBURG / a ).

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Pommes Am: 09.04.2013 21:40:26 Gelesen: 586354# 75 @  
@ Pommes [#74]

Hinzu oder hinweg, wie auch immer, es gibt auch Stempel, die beides vereinen.

Hier ein Poststellenstempel aus Minkwitz / über Leisnig.



Bei ihm wurde zunächst vom "Rechteckstempel mit Strich" die linke Seite abgeschnitten und der Kreis für die Postleitzahl (10) hinzugefügt. Später wurde die Zahl im Kreis (vermutlich aufgrund der Verwaltungsreform in der DDR 1952) wieder entfernt.

Solche Stempel sind sicher nicht häufig, aber immer wieder das "Salz in der Suppe" für die "Stempelforscher" und insbesondere auch die Heimatsammler.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
westfale1953 Am: 10.04.2013 09:43:30 Gelesen: 586305# 76 @  
@ filunski [#59]

Hallo und guten Morgen!

Ich habe hier einen Stempel von KÖLN 4 aus August 1957, bei dem wohl "vergessen" wurde, den Stern zu aptieren.



Bernhard
 
volkimal Am: 10.04.2013 10:59:21 Gelesen: 586289# 77 @  
@ westfale1953 [#76]

Hallo Bernhard,

es wurde nicht vergessen, die Sterne zu aptieren. Der Stempel dürfte während des Dritten Reichs in einer Schublade geschlummert haben. Erst nach dem Krieg wurde er dann wieder eingesetzt, weil andere Stempel fehlten oder zur Reparatur waren. Nach dem Krieg wurden dann die Sterne natürlich nicht aptiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 10.04.2013 12:24:23 Gelesen: 586274# 78 @  
@ westfale1953 [#76]
@ volkimal [#77]

Hallo Bernhard,

schönes Beispiel und auch noch eine ziemlich späte Verwendung dieses Stempels.
Volkmars Erklärung klingt ganz einleuchtend. Auf diese und ähnliche Weise, nämlich einfach weil mancher dieser Stempel zur, ich nenne es hier mal "Nazifizierungsphase" (Entfernung der "Davidsterne"), nicht verfügbar war, entging er der Aptierung.

In den Mangelzeiten nach dem Krieg, in diesem Fall anscheinend sogar noch im Jahre 1957, mussten dann die alten Stempel wieder herhalten, bis schließlich, spätestens ab der 1960er Jahre teure neue Stempelgeräte angeschafft werden konnten.

Danke für's zeigen! :-)

Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 10.04.2013 20:08:45 Gelesen: 586231# 79 @  
@ westfale1953 [#76]

Hallo Bernhard,

hier als Beispiel ein Brief von meiner Urgroßmutter an meine Großeltern:



Von dem Stempel ist vor Ende des Krieges bisher nur der 08.01.1931 belegt. Danach kam er wieder ab August 1945 bis Ende 1953 zum Einsatz. Es war also nicht erforderlich den Stern zu aptieren, da er von 1938 bis zum Ende des Krieges nicht eingesetzt wurde. Siehe http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/353.

Ganz nett auch der Einschreibezettel mit der handschriftlichen Änderung. Der R-Zettel vom Postamt Berlin N 106 wurde beim Postamt Berlin N 58 verwendet.

Durchsuche die Datenbank bei der Kombisuche einmal folgendermaßen: 1) Zeitraum 1946 - 1960 2) Tagesstempel 3) Volltextsuche "*". So wirst Du einige weiter Beispiele zu sehen bekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Mondorff Am: 10.04.2013 23:44:04 Gelesen: 586195# 80 @  
@ T-M 123 [#70]

Was war der Grund für diese Aptierung? Normalerweise wurden nach dem Krieg ja Stempel aptiert, wenn sie politisch nicht mehr genehme Inhalte hatten

Das war auch der Grund für die Aptierung einer Anzahl von Tages- und Bahnpoststempeln nach dem Ende der deutschen Besetzung Luxemburgs. Marcel Staar schreibt in seinem grundlegenden Werk Das Postwesen in Luxemburg während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg:

Um die Eingliederung Luxemburgs in das Reich zu erleichtern, war das frühere Großherzogtum mit Teilen des südlichen Rheinlandes zum "Gau Moselland" vereinigt worden.

Damit der neuen politischen Lage auch im Postdienst Rechnung getragen werden konnte und um eine Verwechslung gleichnamiger Postorte innerhalb Großdeutschlands zu vermeiden, wurde bei manchen Postämtern eine Änderung des Stempeltextes durch Zufügen von "Moselland", "Kr Diekirch", "Kr Esch" oder "Sauer" vorgenommen.


Nach einer Postinstruktion vom 30.9.1944 sollten diese Zusatzbezeichnungen aus den Stempeln entfernt (aptiert) werden. Dies geschah oft erst zu Beginn des Jahres 1945. Hier einige Beispiele:



Der Originaltext im Stempel lautete (wie im R-Zettel) BAD MONDORF



Der Originaltext im Stempel lautete ESCH (ALZIG)



Der Originaltext der Stempel lautete KAPELLEN (KR ESCH) und MERSCH (MOSELLAND)



Als Ergänzung hier noch zwei aptierte Bahnpoststempel,



bei denen die Originaltexte PETINGEN (MOSELLAND)-ESCH (ALZIG) und LUXEMBURG-PETINGEN (MOSELLAND) lauteten.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
volkimal Am: 20.04.2013 09:44:51 Gelesen: 585862# 81 @  
@ Mondorff [#80]

Hallo DiDi,

sehr schöne Beispiele, die Du hier zeigst.



Hier mal wieder ein Beispiel aus meiner Sammlung. Ein Poststellenstempel aus Ovelgönne bei dem die Postleitzahl aptiert (hinzugefügt) wurde. Dazu noch ein weiteres Exemplar, bei dem der Stern nicht aptiert wurde. Also ein Stempel, der vermutlich zwischen 1938 und 1945 nicht eingesetzt wurde und erst nach dem Krieg wieder eingesetzt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
sachsen-teufel Am: 26.04.2013 19:53:04 Gelesen: 585626# 82 @  
Hallo,

hier ein weiterer Stempel, bei dem die Postleitregion (10a) "hinzugefügt-aptiert" wurde:



(10a) ZITTAU 2 / d vom 07.07.1947

Gruß
Michael
 
volkimal Am: 27.04.2013 07:32:07 Gelesen: 585573# 83 @  
@ sachsen-teufel [#82]

Hallo Michael,

von mir ein weiterer Stempel, bei dem die Postgebietsleitzahl (10a) "hinzugefügt-aptiert" wurde:



Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 27.04.2013 08:05:49 Gelesen: 585570# 84 @  
Moin zusammen,

rückseitig auf "Sammler-Wertbrief" nach Mannheim "K3, 28". Dieser sehr späte Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten aus der Zeit des Deutschen Reichs:



"MANNHEIM \ 17.10.61. 9-10 \ 1 gg"

Der Stempel ist aptiert: Im Feld der Unterscheidungsbuchstaben wurde ein Stern entfernt.

Und die späte Verwendung machte wohl den Austausch des Jahreszahl-Rades notwendig, wie an der kleineren Zifferntype zu erkennen ist.

Schönen Samstag noch.

Ach ja, schiebe ich gelegentlich rüber in die Datenbank.
 
volkimal Am: 28.04.2013 11:53:53 Gelesen: 585507# 85 @  
Hallo zusammen,

diesen Stempel sieht man auch nicht alle Tage:



Ein Stempel der Postverteilstelle im Bahnpostamt 10 in Köln. Der Rest des Namens hinter Köln wurde entfernt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Postverteilstelle in Köln kriegsbedingt nicht mehr am ursprünglichen Standort war und der zweite Teil des Namens darum aptiert wurde.

Wer kennt den ursprünglichen Stempel? Bzw. wo war die Postverteilstelle des Bahnpostamtes 10 in Köln ursprünglich und später?

Desweiteren ist mir nicht klar, wieso der Brief diesen Stempel trägt. Ich denke, dass er eigentlich mehr ein Innendienststempel war und nicht als Tagesstempel benutzt wurde. Allerdings nach dem Krieg war vieles möglich. Als Absender ist angegeben Wuppertal Wichlinghausen - evtl. wurde der Brief in Köln nachträglich entwertet. Außerdem fällt auf, dass keine Uhrzeit eingestellt ist, sondern dass dort ein schwarzer Block ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.04.2013 17:17:45 Gelesen: 585445# 86 @  
@ volkimal [#85]

Hallo zusammen,

ich habe gerade in einem anderen Forum die Antwort auf die erste Frage erhalten. Der Stempel hatte ursprünglich den Text "Köln-Deutz".

Siehe http://www.befr.ebay.be/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=111015917310

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.05.2013 11:10:34 Gelesen: 585062# 87 @  
Hallo zusammen,

zwei aptierte Sternchen Stempel aus dem Jahr 1956:



Volkmar
 
kauli Am: 09.05.2013 13:52:35 Gelesen: 585051# 88 @  
Hallo zusammen,

ein aptierter Stempel von Berlin-Charlottenburg 5 c. Bei dem Urstempel stand im unteren Bogen Reichssportfeld, bekannt ist bisher nur ein Datum vom 19.8.1936. Warum auch immer wurde der Namenszug Reichssportfeld in den fünfziger Jahren aptiert und wiederverwendet. Bisher bekannt vom 17.3.51-10.6.55. Zum Vergleich ein Stempel mit dem Unterbuchstaben d.



Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 10.05.2013 20:20:51 Gelesen: 584993# 89 @  
Hallo zusammen,

heute zur Abwechselung mal ein Rätsel.



Weshalb gehört dieser Stempel aus Neusalza-Spremberg zu diesem Thema?

Viel Spaß beim Raten
Volkmar
 
jahlert Am: 10.05.2013 23:59:12 Gelesen: 584968# 90 @  
@ volkimal [#89]

Hallo Volkmar,

vielleicht hätte hier mal beim R-Zettel 'aptiert' werden sollen, damit die Ortsbezeichnungen übereinstimmen. ;-) Das beantwortet allerdings die gestellte Frage nicht. :-(

Beste Grüße
Jürgen
 
volkimal Am: 11.05.2013 11:17:57 Gelesen: 584941# 91 @  
@ jahlert [#90]

Hallo Jürgen,

den Einschreibezettel meine ich nicht - es geht wirklich um den Stempel!

Volkmar
 
jahlert Am: 13.05.2013 14:00:22 Gelesen: 584857# 92 @  
@ volkimal [#91]

Hallo Volkmar,

ohne Vergleichsmaterial und ohne Literatur lebt man auf dem Mond. :-(

Hier ist ein Abschnitt aus meiner Sammlung:



Und ich habe die folgende Frage: 'Was ist das für ein Rest dort oben links?'

Jürgen
 
reichswolf Am: 13.05.2013 15:47:00 Gelesen: 584840# 93 @  
@ jahlert [#92]

Hallo Jürgen,

falls du mit "Rest dort oben links" die Ecke des Klebezettelchens meinst, das man am linken Rand noch sehen kann: Das ist ein Eilbotenzettel (vergleichbar einem Einschreibezettel). Daher kommt auch die für 1962 relativ hohe Gebühr von 100 Pfennig. Davon waren 60 Pfennig für die Eilzustellung, die restlichen 40 Pfennig vermutlich für einen Brief zwischen 21 und 250 g. Denkbar wäre aber auch ein Auslandsbrief bis 20 g.

Beste Grüße,
Christoph
 
jahlert Am: 13.05.2013 16:47:01 Gelesen: 584831# 94 @  
@ reichswolf [#93]

Hallo Christoph,

vielen Dank für Deinen Support!

Passend zu Deinem Beleg aus [#346] hier eine weitere Kombi aus vorschriftsmäßigem Gummistempel mit 4-stelliger PLZ und aptiertem Stempel vom Leitamt in Cham



sowie eine Kombi (von Spiez nach Unna) vom D/A/CH-Sammler:



Beste Grüße

Jürgen
 
volkimal Am: 14.05.2013 10:46:17 Gelesen: 584776# 95 @  
@ jahlert [#92]

Hallo Jürgen,

das ist genau die Antwort, auf die ich gewartet habe. In einigen Fällen ist die Aptierung sehr leicht zu erkennen, in anderen Fällen kaum bzw. nur im Vergleich!



Bei diesem Stempel ist die aptierte (nachträglich eingefügte) Postgebietsleitzahl sofort dadurch zu erkennen, dass der Stempel asymmetrisch ist. Erkennt ihr jetzt auch noch etwas anderes?

Volkmar
 
jahlert Am: 14.05.2013 11:59:21 Gelesen: 584762# 96 @  
@ volkimal [#95]

Man lernt doch wirklich nie aus, Volkmar!

Ich entdecke da etwas, was mir noch nie aufgefallen ist:

Der abgebildete Stempel und viele andere auch haben im Datum einen Punkt hinter der Jahreszahl.

Das entspricht nicht den PTZ-Bestimmungen, die ich kenne.

Jürgen
 
volkimal Am: 14.05.2013 12:41:14 Gelesen: 584758# 97 @  
@ jahlert [#96]

Hallo Jürgen,

da hast Du etwas entdeckt, das ich noch gar nicht gesehen habe. Der Punkt ist natürlich interessant, aber nicht das, was ich meine.

Gruß
Volkmar
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.05.2013 14:17:34 Gelesen: 584743# 98 @  
Vielleicht hatte Neuspremberg noch keinen eigenen Poststempel und man hat einen von Neusalza-Spremberg aus diesem Grund aptiert?

Werner
 
volkimal Am: 14.05.2013 16:47:47 Gelesen: 584726# 99 @  
@ rostigeschiene [#98]

Hallo Werner,

wie kommst Du auf diese Idee? Alle Belege (ich habe noch nicht alles gezeigt) kommen aus Neusalza-Spremberg. Kann eigentlich einer von euch den Stempel zeigen, bevor die Postgebietsleitzahl hinzugefügt worden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
Pommes Am: 14.05.2013 20:52:36 Gelesen: 584692# 100 @  
@ volkimal [#95]

Hallo Volkmar

Erkennt ihr jetzt auch noch etwas anderes?

Kann es sein, dass hinter dem Ortsnamen ein "OL" stand? Stempel kann ich hierzu leider nicht zeigen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
volkimal Am: 14.05.2013 21:30:13 Gelesen: 584687# 101 @  
@ Pommes [#100]

Hallo Thomas,

knapp daneben ist auch vorbei - nein, dass ist auch nicht die Lösung. Mal sehen, wer es herausbekommt.

Ich wünsche euch einen schönen Abend
Volkmar
 
Marcel Am: 14.05.2013 21:55:05 Gelesen: 584680# 102 @  
@ volkimal [#95]

Hallo Volkmar, da versuche ich auch mal mein Glück.

Der UB b war bestimmt ursprünglich ein h für Sac h sen.

Gruß Marcel
 
volkimal Am: 15.05.2013 13:17:30 Gelesen: 584618# 103 @  
@ Marcel [#102]

Hallo Marcel,

eine nette Idee, aber leider auch nicht die Lösung. Hier noch einmal die beiden Stempel im direkten Vergleich:



Ich hoffe es tröstet Euch - ich war lange Zeit genauso blind!

Volkmar
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 15.05.2013 19:44:16 Gelesen: 584593# 104 @  
@ volkimal [#103]

Eine ganz verrückte Idee von mir:

Könnte es sein, dass die Postleitzahl zunächst irrtümlich auf der rechten Seite angebracht wurde, dann aber wieder entfernt und deshalb an der Stelle noch Spuren zu sehen sind?

Freundl. Grüße
Lothar Schrapp
 
volkimal Am: 15.05.2013 20:32:53 Gelesen: 584578# 105 @  
@ Lothar Schrapp [#104]

Hallo Lothar,

ich muss Dich leider enttäuschen. Auch das ist es nicht.

Volkmar
 
Marcel Am: 15.05.2013 20:35:42 Gelesen: 584576# 106 @  
@ volkimal [#105]

Hallo Volkmar,

dann ich nochmal. Kann es sein das es eine Beschädigung an der oberen Linie im Steg gab, die nachträglich ausgebessert wurde, da die Linien nicht durchgehend parallel verlaufen?

Gruß Marcel
 
volkimal Am: 15.05.2013 20:58:09 Gelesen: 584564# 107 @  
@ Marcel [#106]

Hallo Marcel,

Du liegst leider schon wieder daneben. Es "freut" mich aber, dass Ihr alle demselben Irrtum unterliegt, dem ich zuerst auch unterlag.

Volkmar
 
Marcel Am: 15.05.2013 21:06:29 Gelesen: 584562# 108 @  
@ volkimal [#107]

Also dann habe ich nur noch ein Merkmal was mir aufgefallen ist, wenn es das nicht ist, muß ich passen.

Vom Unterscheidungsbuchstaben b geht im linken Stempel die Senkrechte bis fast an den inneren Kreis im rechten scheint davon etwas weggenommen zu sein.

Gruß Marcel
 
volkimal Am: 15.05.2013 21:13:45 Gelesen: 584556# 109 @  
@ Marcel [#108]

Hallo Marcel,

dann musst Du leider passen.

Übrigens: Man sieht immer nur das, was man sehen will. Manchmal muss man einfach umgekehrt denken!

Volkmar
 
jahlert Am: 15.05.2013 21:23:25 Gelesen: 584551# 110 @  
Eigentlich ist es doch viel zu einfach:

Erst kommt der Stempel aus 1954 - dann wird die PLZ entfernt - und dann sieht er so aus wie abgebildet (aus 1959)

Und damit ist der 59er aptiert.

Jürgen
 
volkimal Am: 15.05.2013 21:34:46 Gelesen: 584546# 111 @  
@ jahlert [#110]

Gratuliere! Du hast es gelöst!

Mir fehlt leider die erste Phase des Stempel (ohne Postgebietsleitzahl). Dann wird der Stempel aptiert und die (10) hinzugefügt = Stempel von 1954. Entsprechend der Verfügungen aus den Jahren 1954 bzw. 1956 mussten die Postgebietsleitzahlen in der DDR entfernt werden. Der Stempel wird also ein zweites mal aptiert und der Stempel sieht wieder so aus wie ursprünglich.

Das Problem war, dass ich die Stempel automatisch falsch herum sortiert hatte.

Viele Grüße
Volkmar
 
Pommes Am: 16.05.2013 00:11:29 Gelesen: 584504# 112 @  
@ volkimal [#109]

Man sieht immer nur das, was man sehen will.

Erwischt, manchmal denkt man viel zu kompliziert und übersieht das Offensichtliche. Man muss aber auch sagen, dass Deine Fragestellung das provoziert hat; danke dafür! Es öffnet die Augen und "macht den Geist etwas freier".

Schönes "Quiz" - hat mir viel Spaß gemacht, hier mitzulesen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
volkimal Am: 16.05.2013 17:45:58 Gelesen: 584425# 113 @  
@ Pommes [#112]

Hallo Thomas,

mir hat es auch großen Spaß gemacht! Natürlich habe ich Euch mit den Fragen etwas verwirren wollen. Allerdings glaube ich, dass die größte Verwirrung dadurch zustande kam, dass ich die beiden Stempel in der falschen Reihenfolge vorgestellt habe.

Im Beitrag [#99] habe ich gefragt: Kann eigentlich einer von euch den Stempel zeigen, bevor die Postgebietsleitzahl hinzugefügt worden ist?

Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass einer von Euch nach diesem Satz die Lösung erkannt hätte.

Jetzt aber noch die restlichen Stempel bzw. Belege aus Neusalza-Spremberg:





Wie ihr seht, gab es zusätzlich zu dem Stempel mit der aptierten (vorgesetzten) Postgebietsleitzahl einen neu angeschafften Stempel mit der "(10)", der später ebenfalls aptiert wurde. Der Vollständigkeit halber auch noch der Stempel mit der vierstelligen PLZ. Jetzt kann ich die Stempel endlich auch in die Datenbank einstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
AhdenAirport Am: 16.05.2013 23:09:55 Gelesen: 584388# 114 @  
@ volkimal [#89]

Nettes Rätsel. ;)

Aus Berlin kann ich was ähnliches zeigen: Berlin NW 7 bb, zunächst verwendet von 1939 - 1944.



1944 wurde die Leitkreiszahl (1) angefügt und der Schriftbogen damit asymetrisch. So wurde der Stempel von 1944 - 1946 verwendet.



Irgendwann (bereits 1946?) wurde die Leitkreiszahl wieder entfernt, aber dabei blieb die linke Klammer stehen. Der Stempel sah dann bis 1949 so aus:



Grüße aus Berlin,
Jörg
 
volkimal Am: 17.05.2013 14:32:54 Gelesen: 584330# 115 @  
@ joey [#114]

Hallo Jörg,

ein sehr schönes Beispiel - vor allem die einzelne Klammer ist sehr ungewöhnlich. Aber weshalb hat man die Postgebietsleitzahl schon so früh aptiert? Bei dem zweiten Stempel fehlt die rechte Klammer der "(1)". Fehlte diese immer oder gibt es auch Abschläge mit der rechten Klammer? Kann es evtl. auch sein, dass die Qualität der aptierten Postgebietsleitzahl so schlecht war, dass sie einfach ausgebrochen ist?

In der DDR mussten die Postgebietsleitzahlen entsprechend der Verfügungen aus den Jahren 1954 bzw. 1956 entfernt werden. Frage an die Berlin-Spzialisten: Wie war das in Ostberlin bzw. in Westberlin?

Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 17.05.2013 17:57:23 Gelesen: 584313# 116 @  
Hallo Volkmar,

gehört der Aspekt, den ich im Beitrag [#96] angesprochen hatte, zum Thema 'Aptierte Stempel'?

Ich habe mal verschiedene 'Berlin 11-Stempel' herausgesucht, die das Datum im gleichen Zeitraum unterschiedlich darstellen.

Jürgen
 
volkimal Am: 17.05.2013 18:48:46 Gelesen: 584299# 117 @  
@ jahlert [#116]

Hallo Jürgen!

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Insofern würde ich einen Punkt hinter der Jahreszahl (Beitrag [#95] bzw. [#96]) nicht zu den Aptierungen rechnen. Ein weiteres Beispiel:



Bei dem linken Stempel aus Selm sind die Zahlen in Antiqua, beim rechten Stempel in Grotesk. Welchen Grund gab es, die Ziffern auszuwechseln? Ist das eine Aptierung?



Der Stempel wurde nach dem Krieg zunächst unverändert weiterverwendet (1.8.45) Später wurde der Adler aptiert. Das Entfernen des Adlers nach dem Krieg (als nationalsozialistisches Symbol) ist eindeutig eine Aptierung. Aber jetzt wird es kompliziert:



Bei diesem Absenderfreistempel wurden im Wertrahmen die obere Inschrift und das Posthorn ausgewechselt, um ihn den neuen Erfordernissen anzupassen. Die Wertziffern sind die alten geblieben. Nach der obigen Definition wäre auch das eine Aptierung. Damit tue ich mich allerdings schwer, denn was ist, wenn der komplette Wertrahmen ausgetauscht wird - ist auch das eine Aptierung?

Es fehlt eine klare Definition dazu, was eine Aptierung ist und was nicht. Wer kann dabei weiterhelfen?

Viele Grüße
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 19.05.2013 11:32:29 Gelesen: 584205# 118 @  
@ volkimal [#117]

Es fehlt eine klare Definition dazu, was eine Aptierung ist und was nicht. Wer kann dabei weiterhelfen?

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Ich würde diese Definition erweitern: "einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

"Selm" ist kein aptierter Stempel, da die Steckzahlen einfach nur ausgetauscht wurden, und keine mechanische Bearbeitung am Stempel erfolgte.

Ebenfalls ist ein kompletter Austausches eines Clichés keine Aptierung. Das trifft für "Stuttgart 7" zu. Hier wurde der komplette Wertrahmen ausgetauscht.
 
volkimal Am: 19.05.2013 11:48:03 Gelesen: 584200# 119 @  
@ drmoeller_neuss [#118]

Hallo,

endlich eine Antwort auf meine Frage. Die Erweiterung "durch mechanische Bearbeitung" finde ich nicht schlecht. Damit würde der Austausch kompletter Teile eines Absenderfreistempels ausscheiden - egal ob es der Ortsstempel, das Werbeklischee oder der Wertrahmen ist.

Du schreibst "Das trifft für Stuttgart 7 zu. Hier wurde der komplette Wertrahmen ausgetauscht."

Da bin ich mir [#117] immer noch nicht sicher. Vergleich bitte einmal die Wertziffern:



Nach meiner Meinung sind die Wertziffern bei beiden Stempeln identisch. Hat man da einen neuen Wertrahmen benutzt und die alten Ziffern in diesen eingebaut?

Volkmar
 
AhdenAirport Am: 19.05.2013 16:54:59 Gelesen: 584178# 120 @  
@ volkimal [#115]

Hallo Volkmar,

die rechte Klammer der zugefügten Leitkreiszahl war wohl vorhanden, ich hatte nur keinen besseren Abschlag zur Hand. Die linke Abbildung stammt aus dem Handbuch von Herrn Schröter, die rechte hier von den philaseiten, ich weiß aber nicht mehr, welches Thema.



Ob die Leitkreiszahl nun willentlich oder durch Beschädigung verschwunden ist, lässt sich wohl nicht mehr klären. Hier ein weiterer Abschlag vom Oktober 1947.



In West-Berlin tauchen die ersten Stempel mit entfernten Leitkreiszahlen Anfang Mai 1962 auf.

Grüße aus Berlin,
Jörg
 
Stempelfreund Am: 15.06.2013 11:05:50 Gelesen: 583254# 121 @  
Heute ein Beispiel einer Nachkriegsaptierung aus Dömitz.

Im Stempel vom September 1947 ist die Ortsangabe noch FESTUNG DÖMITZ im März 1948 fehlt FESTUNG.


 
volkimal Am: 15.06.2013 11:14:49 Gelesen: 583253# 122 @  
Hallo zusammen,

auf dieser Postkarte von Tante Friedburg an meinen Großvater ist ein aptierter Stempel aus Hameln:



Dank des Internets ist es mir vor kurzem gelungen, den Originalstempel zu finden. Es handelt sich um den Erntedank-Stempel aus Bückeberg bei Hameln:



Wenn man die Bilder der Stempel übereinanderlegt, so stimmt der Schriftzug "HAMELN" exakt überein. Man hat also die Worte "BÜCKEBERG b" und "ERNTEDANKTAG" entfernt. Dafür wurde die Postamtsnummer "2" nachträglich eingesetzt. Man erkennt es auch daran, dass die "2" größer als das Wort "HAMELN" ist.

Auf dem Bückeberg fand von 1933 bis 1937 das Reichserntedankfest statt. Siehe Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Reichserntedankfest. Dazu gab es jedes Jahr entsprechende Gelegenheitsstempel. Nach Bochmann kam der Zweikreisstegsempel 1936 und 1937 mit 10 verschiedenenen Unterscheidungsbuchstaben vor. Dabei war auch der aptierte Stempel mit dem "d".

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 15.06.2013 13:28:36 Gelesen: 583231# 123 @  
Hallo,

hier eine Aptierung des Zusatzes (Württ.) hinter dem Ortsnamen Wildbad.



Kennt einer den Grund?
 
volkimal Am: 23.06.2013 18:50:01 Gelesen: 583004# 124 @  
Hallo zusammen!



Das sieht man auch nicht alle Tage: Ein Maschinenstempel einer Poststelle I mit aptierter Postgebietsleitzahl. Beim Drachenfels über Königswinter handelt es sich um eine Poststelle I, welche nicht das ganze Jahr über geöffnet war (Ausflugsort). Der Zusatz "über Königswinter" bezeichnet bei Poststellen I das Abrechnungspostamt über welches sämtliche Post zu leiten war.

Viele Grüße und einen schönen Abend
Volkmar
 
DL8AAM Am: 03.07.2013 16:33:19 Gelesen: 582577# 125 @  
@ stempelform [#123]

Wenn es keine Landschaftsreform ;-) gab, könnte eine Möglichkeit sein - da der Zusatz doch sehr fragil aussieht -, dass im Laufe der Zeit ein Teil von "Württ." beschädigt oder zu stark abgenutzt war, so dass man kurzer Hand einfach den gesamten Teil weggemacht hat.

Und wenn wir schon bei Württemberg sind, auch der hier sollte aptiert worden sein:



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/51056

"ISNY (WÜRTT) / - ALLGÄU - / SCHÖN ZU ALLEN JAHRESZEITEN" vom 22.05.1963. Die Lücke vor ISNY lässt aber eher auf eine entfernte "(alte Postleitzahl)" schließen. ;-)

Gruß
Thomas
 
westfale1953 Am: 17.07.2013 17:00:36 Gelesen: 581950# 126 @  
Auch bei diesem Stempel wurde anscheinend die Postleitzahl (13a) aptiert:

KOCHEL a. SEE 17.10.62



Bernhard
 
westfale1953 Am: 20.07.2013 15:52:08 Gelesen: 581835# 127 @  
Und hier noch zwei "Berliner" mit aptierter Postgebietsleitzahl:

SW 11 bf 25.6.62 und SW 11 aa 28.8.62



Schönes Rest-Wochenende wünscht

Bernhard
 
volkimal Am: 20.07.2013 20:17:09 Gelesen: 581818# 128 @  
Hallo zusammen,

während es im Zusammenhang mit der Einführung der vierstelligen Postleitzahlen sehr viele Stempel mit aptierten Postgebietsleitzahlen gibt, kenne ich bisher nur zwei Stempel, bei denen die vierstellige Postleitzahl aptiert wurde. Hier ist der erste:



Hier der erste Stempel bei dem die Postleitzahl 6277 aptiert wurde. Vermutlich kam es in Bad Camberg zu Verzögerungen bei der Lieferung der neuen Stempel. Die fünfstellige Postleitahl wurde am 1.7.1993 eingeführt - acht Tage bevor dieser aptierte Stempel abgeschlagen wurde.

Wer kennt weitere Beispiele?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 31.10.2013 19:32:04 Gelesen: 578178# 129 @  
Hallo zusammen,

ein Luftpostbrief von Coesfeld nach Berlin vom 18.4.1963 mit aptierter Postgebietsleitzahl "(21a)":



Mit dem Porto komme ich allerdings nicht klar. Folgende Gebühren waren erforderlich:

Brief bis 20g: 20 Pfg.
Brief von 20g bis 50g: 40 Pfg.
Luftpostzuschlag Deutschland je 20g 5 Pfg.

Demnach müsste der Luftpostbrief nach Berlin folgendes kosten:

bis 20g: 25 Pfg.
20g bis 40g: 50 Pfg.

Stimmt meine Berechnung oder habe ich etwas übersehen?

Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 01.11.2013 10:52:52 Gelesen: 578111# 130 @  
@ volkimal [#129]

Hallo Volkmar,

bei diesem Luftpostbrief ist alles reichlich vorhanden:

a) die Frankatur, wenn wir mal von maximal 20g ausgehen
b) der zusätzliche Stempelabschlag für die Freunde der aptierten Stempel
c) 100% Zugabe bei der PLZ ;-)
d) eine vielsagende Adresse
e) und viel Raum für weitergehende 'Interpretationen'

Mit Gruß aus Iserlohn
Jürgen
 
volkimal Am: 01.11.2013 11:25:57 Gelesen: 578101# 131 @  
@ jahlert [#130]

Hallo Jürgen,

inwiefern ist es eine vielsagende Adresse?

Volkmar
 
mumpipuck Am: 06.11.2013 15:53:54 Gelesen: 577847# 132 @  
@ volkimal [#128]

In meinem Sammelgebiet gibt es zwei Orte mit aptierten Stempeln 1993:

Postamt (2057) Wentorf bei Hamburg:

Hier wurden die neuen Stempel 21465 WENTORF erst am 23.07.1993 ("a" und "b") bzw. 27.08.1993 ("c") geliefert.

Von den alten Stempeln mit PLZ 2057 waren am 30.06.1993 die Tagesstempel "e","f" und "g" vorhanden. Die Handrollstempel "d" und "h" waren vorhanden, aber seit vielen Jahren nicht in Gebrauch. Ich habe überhaupt noch nie einen Beleg damit gesehen.

Die Stempel "e" und "g" wurden aptiert, während der Stempel "f" die alte PLZ behielt und auf den Karten "alt - neu" bis Ende Juli 1993 abgeschlagen wurde. Bis 22.07.1993 kurioserweise mit den aptierten Stempeln.



Poststelle II (2051) Kröppelshagen-Fahrendorf

Für diese Poststelle wurde kein neuer Stempel bestellt, da ihre Schließung zum 31.07.1993 bereits feststand.

Am 01.07.1993 wurde ein aptierter Reservestempel "a" mit ursprünglich PLZ 2051 eingesetzt. Dieser lag wohl bereits beim Leitpostamt 2050 Hamburg 80 (Bergedorf), da der eingesetzte Stempel erhebliche Beschädigungen aufwies.
Vom 02.07.1993 bis 12.07.1993 wurde der alte Stempel mit PLZ 2051 "a" benutzt.
Vom 13.07.1993 bis 31.07.1993 wieder der aptierte Reservestempel, jetzt mit handschriftlich eingefügter PLZ "21529".



Bei dem Einschreibbrief ist zu beachten, dass der R-Zettel die Nummer 003 trägt. Da die Poststelle im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr hinter mir für immer verschlossen wurde, kann es also nur drei Belege mit diesem R-Zettel geben!


 
volkimal Am: 06.11.2013 16:05:27 Gelesen: 577837# 133 @  
@ mumpipuck [#132]

Hallo mumpipuck,

endlich sehe ich einen weiteren Stempel mit aptierter vierstelliger Postleitzahl. Vielen Dank für die gezeigten Beispiele und herzlichen Glückwunsch zu so dem extrem seltenen Einschreibebrief. Ein sehr schöner Beleg!

Bei dem Berliner Stempel gehe ich auch davon aus, dass die PLZ aptiert wurde, denn ich sehe keinen Rest von der vierstelligen PLZ:



Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 06.11.2013 18:04:30 Gelesen: 577803# 134 @  
@ Stempelfreund [#123]

hier eine Aptierung des Zusatzes (Württ.) hinter dem Ortsnamen Wildbad.{...} Kennt einer den Grund?

Mit dem letzten Tag (31.3.1920) der Gültigkeit der Dienstmarken Württembergs war auch der Zusatz (Württ.) nicht mehr notwendig, zumal der Zusatz (Schwarzwald) diese Postanstalt unverwechselbar machte.

Andere "Wildbäder" waren in dieser Zeit allesamt nur Ortsteile größerer Gemeinden, Märkte oder Städte.

Vielleicht kann jemand eine "Dienstanweisung" zeigen, wonach die ehemalige Hoheitsbezeichnung nach dem Übergang in die Reichspost entfernt werden sollte.

Sammlergruß, Werner
 
mumpipuck Am: 06.11.2013 18:07:32 Gelesen: 577801# 135 @  
@ volkimal [#133]

Danke für die Blumen!

Ja, bei dem Berliner sieht es auch so aus. Schade, dass man die Unterscheidungsbuchstaben nicht lesen kann. Vielleicht im Schräglicht ? Aber bei einem Maschinenstempel einer Großstadt besteht auch die Chance noch einen zu finden.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
volkimal Am: 09.12.2013 21:11:00 Gelesen: 576270# 136 @  
Hallo zusammen,

dass dieser Stempel aus Potsdam aptiert wurde habe ich fast übersehen:



Die Postgebietsleitzahl wurde wohl nicht optimal eingesetzt. Beim rechten Stempel ist die "(2)" überhaupt nicht zu sehen, bei den beiden linken Abschlägen ist sie zu sehen - aber nur sehr schwach!

Viele Grüße
Volkmar
 
westfale1953 Am: 22.12.2013 10:21:22 Gelesen: 575920# 137 @  
Guten Morgen!

Auch bei diesen beiden Stempeln wurde die Postgebietsleitzahl (21 bzw. 21a) aptiert:

MÜNSTER (WESTF) 2 c 20.6.62 und MÜNSTER (WESTF) 2 cd 9.9.62



Bernhard
 
volkimal Am: 28.12.2013 16:00:38 Gelesen: 575734# 138 @  
@ westfale1953 [#137]

Hallo Bernhard,

vom Postamt Münster 2 kann ich auch noch einige Maschinenstempel zeigen:



Als erstes diese beiden Stempel, bei denen die Postgebietsleitzahl 21 nachträglich eingefügt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
el-mue Am: 28.12.2013 21:18:04 Gelesen: 575705# 139 @  
@ volkimal [#138]

Es müsste sich um 21 MÜNSTER WESTF 2 / bb, bzw. Kennzeichen b handeln.

Beste Sammlergrüße

El Mü
 
volkimal Am: 02.01.2014 12:09:18 Gelesen: 575513# 140 @  
Hallo zusammen,

ein Grund, weshalb immer wieder Stempel aptiert wurden sind Gebietsänderungen aufgrund von von Kriegen. Das kann z.B. ein im Krieg von Deutschland besetztes Gebiet sein oder es sind Gebiete, die nach dem verlorenen Krieg z.B. nicht mehr zu Deutschland gehören. Mondorff zeigt im Beitrag [#80] einige Beispiele aus Luxemburg mit aptierten Deutschen Stempeln.

Meine ältesten aptierten Stempel sind ehemalige französische Departementstempel aus Norddeutschland. 1806 hat Napoleon weite Teile Norddeutschlands (damals Preußen) besetzt. Diese Besetzung fand 1813 mit der endgültigen Niederlage der Franzosen in der Völkerschlacht bei Leipzig ihr Ende.



Beim Departementstempel "131 COËSFELD" wurden die Departement-Nummer 131 und die Punkte auf dem Ë (E Trema) aptiert. Der Departement-Stempel ist von 1811 bis 1813 nachgewiesen, der aptierte Stempel bis 1825.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.01.2014 15:51:07 Gelesen: 575046# 141 @  
Hallo zusammen,

bei dem aptierten Departementstempel aus Lüneburg sieht man sehr gut, dass es sich um einen früheren französischen Stempel handelt. In diesem Fall ist die Departementnummer "128" aptiert worden.



Der Ortsname ist typisch französisch geschrieben: "LUNEBOURG". Das "U" wird in Frankreich wie ein "Ü" gesprochen, die Buchstabenkombination "OU" spricht man dagegen wie ein "U". Ein Franzose sprach den Ortsnamen im Stempel daher genau wie wir aus "Lüneburg".

Viele Grüße
Volkmar
 
klausklinze Am: 09.02.2014 21:13:05 Gelesen: 574373# 142 @  
Ich möchte mich mit einer Frage beteiligen.

In welcher amtlichen Verfügung der Deutschen Reichspost steht etwas von Postleitgebietszahlen ?
 
volkimal Am: 09.02.2014 21:58:00 Gelesen: 574367# 143 @  
@ klausklinze [#142]

Hallo Klausklinze,

am besten schaffst Du Dir das Heft 146 der Poststempelgilde an: Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945 von Günther Borchers. Dort sind die verschiedene Verfügungen abgedruckt.

Weitere Informationen über die Folgezeit findest Du im Heft 139 der Poststempelgilde: Postgebietsleitzahlen 1944 bis 1961 von Peter Griese.

Viele Grüße
Volkmar
 
Silesia-Archiv Am: 13.02.2014 13:34:17 Gelesen: 574239# 144 @  
Hallo Sammler,

je länger ich hier lese, je weniger wird mir klar was ein "aptierter" Stempelabdruck ist. Kann mir das bitte jemand sinnvoll und nachvollziehbar erklären?

Ich bin seit 45 Jahren Sammler aber kenne diese Bezeichnung nicht.

Danke und beste
Sammlergrüße
Michael
 
volkimal Am: 13.02.2014 13:46:55 Gelesen: 574231# 145 @  
@ Silesia-Archiv [#144]

Hallo Michael,

ich hatte zunächst auch das Problem, dass ich nicht exakt wusste, was eine Aptierung ist. Schau Dir einmal die Beiträge [#117] und [#118] an. Dort wird der Begriff erklärt.

Viele Grüße
Volkmar
 
EdgarR Am: 13.02.2014 15:11:11 Gelesen: 574203# 146 @  
@ volkimal [#145], [#117] und [#118])

Da erhebt sich doch aber eine rein technische Frage:

"Aptierung" im Sinne von "ein Stück wegmachen" ist ja ein einfacher und anschaulicher Vorgang - Feile, Stichel oder Fräse schaffen da allemal Rat.

Aber "etwas zufügen"? So, wie z.B. die vorgesetzten Leitkreisangaben bei den Beispielen [#28], [#74], [#82] (und weiteren)? Das stelle ich mir denn doch als eine recht anspruchsvolle Operation vor. Man sollte meinen dass eine schlichte Neuanfertigung des gesamten Stempels, ggfs. unter Verwendung des "alten" Stempelbilds als Stechervorlage und evtl. Weiterverwendung der Datumsmimik die einfachere Alternative wäre? Selbst in Kriegs- und Nachkriegszeiten, denn zum Einen braucht es für einen Stempel nicht sooo entsetzlich viel Neumaterial und zum Anderen fiele ja dann fast gleichviel gleichwertiges Altmaterial vom alten Stempel an.

Also einfache Frage: WIE macht(e) man das technisch ?

Gruß EdgarR
 
Silesia-Archiv Am: 13.02.2014 15:13:54 Gelesen: 574203# 147 @  
@ volkimal [#145]

Lieber Volkmar,

ein großes "Danke" - aber woher erkenne ich denn ob ein Stempel verändert wurde wenn ich nur einen Abdruck habe?

Danke,
Grüße
Michael
 
EdgarR Am: 13.02.2014 15:34:58 Gelesen: 574192# 148 @  
@ Silesia-Archiv [#147]

aber woher erkenne ich denn ob ein Stempel verändert wurde wenn ich nur einen Abdruck habe ?

Im Regelfall daran, dass das verbliebene Stempelbild irgendwie unsymmetrisch, "öbsch" ist.

Bei den alten Reichspoststempeln mit "* Buchstabe *" unten ist es allerdings so, dass nach Aptierung der Sterne (siehe Beitrag [#58] und die darauf folgenden) ein unauffällig symmetrisches Stempelbild übrig blieb. Dann hilft nur Wissen.

Gruß EdgarR
 
Silesia-Archiv Am: 13.02.2014 16:22:04 Gelesen: 574175# 149 @  
@ EdgarR [#148]

Danke, EdgarR, jetzt weiß ich, worauf man auch noch achten sollte.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
DL8AAM Am: 27.05.2014 19:19:42 Gelesen: 571328# 150 @  
Gerade aus dem "Abraum" einer Archiventrümpelung gerettet: Ist der hier auch aptiert?



"(21a) Höxter / d" vom "11.3.57.--6"

Auf den ersten Block sieht wirklich nichts aptiert aus, meine Idee stammt auch nur vom Vergleich mit der Abbildung in der "stampX" Datenbank [1]



"(21) Höxter / d" vom "15.10.45.-17"

Man erkennt bei beiden (21) und (21a) den gleichen Versatz/Bruch der unteren Steg- bzw. Brückenbegrenzung. Bei dem jüngeren Abschlag bereits etwas verbreitert. Da die Ortsangabe bei dem (21a)er aber auch (wieder) symetrisch sitzt, d.h. man hat/hätte dann nicht nur das "a" hinter der 21 hinzugefügt (bzw. nur die PLZ ausgetauscht), würde das heissen, dass man (wenn) diese gesamten oberen Bogentext vollkommen neu gruppiert hat/hätte und das bei einem bereits kaputten Stempel? Hmmm, vielleicht ist ja der ähnliche Bruch ja nur ein Zufall?

Gruß
Thomas

[1] : http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=74682
 
volkimal Am: 27.05.2014 20:11:59 Gelesen: 571318# 151 @  
Hallo Thomas,

bei StampsX ist noch ein zweiter Abschlag des Stempel mit der (21) von 1948. Dort ist inzwischen auch der obere Steg sehr stark beschädigt. Es kann sich also nicht um denselben Stempel handeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 27.05.2014 20:43:31 Gelesen: 571305# 152 @  
@ volkimal [#151]

Volkmar, besten Dank, wäre wohl auch zu viel Aufwand gewesen. Aber, was stellen die Höxterianer bloss nur immer wieder mit ihren Stempeln an? Kaum einen neuen bekommen und schon wieder ruiniert. ;-)
 
westfale1953 Am: 28.05.2014 18:46:53 Gelesen: 571236# 153 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Stempel wurde nachträglich die Postgebiets-Leitzahl (13a) eingesetzt.



Bernhard
 
volkimal Am: 29.05.2014 10:16:33 Gelesen: 571184# 154 @  
@ westfale1953 [#153]

Hallo Bernhard,

ein sehr schönes Beispiel für eine nachträglich eingesetzte Postgebietsleitzahl. Es wäre schön, wenn Du den Stempel auf Philastempel einstellst.

@ DL8AAM [#150]

Hallo Thomas,

bei den Aptierungen von Stempeln wurde zum Teil sehr viel Aufwand getrieben. Besonders interessante und aufwändige Aptierungen kommen aus Südwest-Afrika.



Den Blick bitte von den beiden runden Teilen in der Mitte auf den Stempel rechts wenden:



Von dem alten Kolonial-Stempel wurde das "DEUTSCH-" entfernt. Zusätzlich wurde "SÜDWESTAFRIKA" in "S. W. AFRICA" verändert. Man hat also 7 Buchstaben entfernt und dafür zwei Punkte eingesetzt. Innerhalb des Wortes "AFRIKA" wurde das "K" gegen ein "C" ausgetauscht.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 06.06.2014 17:03:50 Gelesen: 570970# 155 @  
So, der hier ist nun aber wirklich aptiert. ;-)



Handstempel "BREMEN-MAHNDORF / b" vom 05.08.1953, entfernt wurde dabei die alte Postleitzahl "(23)".

Gruß
Thomas
 
jahlert Am: 06.06.2014 17:19:55 Gelesen: 570961# 156 @  
@ DL8AAM [#493]

Stimmt genau, Thomas,

Marke und Stempelabschlag sind allerdings 10 Jährchen jünger. ;-)

Frohe Feiertage
Jürgen
 
DL8AAM Am: 06.06.2014 17:30:25 Gelesen: 570958# 157 @  
@ jahlert [#156]

Jou, hektischer Fetter-Finger-Fehler "5 > 6" ;-)

Aber leider, trotz der 10 Jahre weniger hat die Marke die Zeit nicht so gut überstanden. Der Umschlag schlummerte bis heute in einer philatelistenfreien Umgebung und ist mir erst die Tage im Rahmen einer Firmen-Altarchiventrümpelung in die gierigen Fingerchen gefallen. Aber zumindest für den Stempel (und die Datenbank) reicht der Beleg aber noch, oder? ;-)

@ Volkimal [#154]

Besten Dank für das sehr schöne Beispiel aus Kalkfeld! Scheinbar wurde auch der "Datumspunkt" entfernt? Etwa versetzt an die Position "S.", nur woher haben die dann den "W-Punkt" genommen? ;-)

Frohe Pfingsten,
Thomas
 
Stempelfreund Am: 07.06.2014 11:48:44 Gelesen: 570902# 158 @  
Hallo zusammen,

hebe gerade zwei schöne Stempelbelege von Waldeck erstanden, mit Stempeln vor und nach der Aptierung.


 
DL8AAM Am: 30.06.2014 19:48:22 Gelesen: 570170# 159 @  
Ja, ja, ich schon wieder. ;-)

Ist hier etwas aptiert worden?



(20b) GÖTTINGEN 2 ( Von früh bis spät in Ihrem Dienste steht die Post) - Absender: Göttinger Wach- und Schließ-Institut Felix Fürstenberg & Co. (Wendenstr. 7)

Normalerweise sind deutsche Ortsstempel symmetrisch aufgebaut, aber hier ist die "2" nach GÖTTINGEN steht eindeutig "zu tief". Schön passen würde der Stempel ohne die Postamtsnummer, nur ist mir so etwas für Göttingen nicht bekannt - ich kenne die nur mit Zusatz (1 und 2). Zuerst dachte ich, dass da ggf. nur das Papier "verrutscht" war, aber in unserer Stempeldatenbank findet sich ein vergleichbarer "(20b) GÖTTINGEN 2 n" Eintrag. Vielleicht ist dieser sogar ja selbe, meiner nur mit Ausfall des Unterscheidungsbuchstabens n. Der UB fehlt mir aber wirklich.



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/12313

Dass das auch "richtig" symmetrisch geht, beweist der Nachbarstempel "(20b) GÖTTINGEN 2 p", ebenfalls aus unserer Datenbank:



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/23316

Also vielleicht keine Aptierung, sondern nur ein "Verrutscher" beim Setzten. Oder doch? Man hatte bei diesem möglicherweise ursprünglich nur die Postamtsnummer vergessen, die dann später aptierend (?) hinzugefügt wurde ?

Ideas?

Gruß aus Göttingen
Thomas
 
volkimal Am: 01.07.2014 14:24:45 Gelesen: 570049# 160 @  
@ DL8AAM [#159]

Hallo Thomas,

an einen "Verrutscher" beim Setzen glaube ich nicht. Ich glaube eher an eine Aptierung der Postamtsnummer. Vielleicht taucht ja einmal ein Stempel ohne Nummer auf, vielleicht aber auch nicht. Das wäre der Fall, wenn man den Fehler schon vor der Auslieferung des Stempels entdeckt hätte. Also - Augen aufhalten!

Hier ein ähnliches Beispiel aus Münster:



Ich kenne den Stempel zwar ebenfalls nicht ohne Postamtsnummer, bin aber kein Münster-Spezialist. In diesem Fall bin ich mir allerdings sicher, dass die Postamtsnummer nachträglich eingesetzt wurde. Deutliche Indizien dafür sind:

1) Die beiden Zahlen "2" sind unterschiedlich groß.
2) Der schräge Strioh der "2" ist unten einmal gebogen und einmal gerade.



Solche Unterschiede sehe ich beim Göttinger Stempel allerdings nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.07.2014 16:58:52 Gelesen: 569872# 161 @  
Hallo zusammen,

im letzten Beitrag hatte ich den Stempel mit der aptierten (nachträglich eingesetzten) Postamtsnummer "2" aus Münster gezeigt. Später gab natürlich auch wieder Stempel, bei denen die Postamtsnummer "2" von vornherein eingesetzt war. Diese sind wieder symmetrisch. Hier das Beispiel mit den Unterscheidungsbuchstaben "cc":



Bei diesem Stempel wurde dafür später die Postgebietsleitzahl aptiert (entfernt):



Viele Grüße
Volkmar
 
Tuffi Am: 05.07.2014 09:55:57 Gelesen: 569795# 162 @  
@ volkimal [#161]

Hallo Volkmar,

der von Dir gezeigte untere Beleg hat eine weitere Aptierung. Der Entwerter (Wellenmuster) ist links gekürzt und zeigt daher keine komplette Welle. Sehr schön ist auch der linke Rand der Aussparung für den Entwerterteil im Stempel zu sehen, der gelegentlich mit eingefärbt wird. Der Abstand zwischen ihm und dem eingesetzten Wellenrest entspricht dem weggefeilten Teil des Entwerters.

Gruß Walter
 
volkimal Am: 05.07.2014 11:35:41 Gelesen: 569778# 163 @  
@ Tuffi [#162]

Hallo Walter,

vielen Dank für den Hinweis auf die aptierte (gekürzte) Welle. Das wusste ich bisher nicht.



Bei Depiereux "Strich- und Wellenmuster bei den deutschen Maschinenstempeln" (Gilde-Heft Nr. 59) ist unter der Nr. M 108 die gekürzte Welle aufgelistet. Allerdings hat die Welle dort ein Maß von 30 x 17 mm. Bei dem Münsteraner Stempel ist sie nur 26 x 17 mm groß.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.07.2014 18:12:06 Gelesen: 569504# 164 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Stempel aus Leipzig steht der Ortsname selbst auch symmetrisch (genau in der Mitte):



Hier kann man jetzt spekulieren, ob 1) die Postamtsnummer "N22" später hineingesetzt wurde oder ob 2) die Postgebietsleitzahl (10b) entfernt wurde.

Unter dem Stichwort "Adolf Bleichert & Co." ist bei Wikipedia zu lesen:

1953 ging die SAG Bleichert als einer der letzten Betriebe in DDR-Volkseigentum über. Dabei tilgte das Ministerium für Maschinenbau entgegen dem Wunsch der Betriebsleitung den Namen Bleichert aus der Anschrift: Aus der SAG wurde der VEB Schwermaschinenbau Verlade- und Transportanlagen (VTA)

Es gibt natürlich viel mehr Stempel, bei denen die Postgebitsleitzahl entfernt wurde, als solche, bei denen die Postamtsnummer ergänzt wurde. Andererseits ist mir nicht klar, ob in der DDR 1953 noch neue Stempel mit der alten Postgebietsleitzahl hergestellt wurden. Bei den Gelegenheitsstempeln wurden schon ab 1950 keine Postgebietsleitzahlen mehr verwendet.

Was meint Ihr, Fall 1) oder Fall 2) ?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.07.2014 22:39:48 Gelesen: 569430# 165 @  
Hallo zusammen,

gestern hatte ich bei meiner letzten Überlegung einen Gedankenfehler. Wenn die Firma 1953 zum VEB wurde, so heißt das natürlich überhaupt nicht, dass auch der Poststempel aus dem Jahr stammt. Viel wahrscheinlicher ist es, dass bei einem alten Stempel der Firma Bleichert das Werbeklischee ausgewechselt wurde. Der Ortsstempel kann also viel älter sein.

Die Entscheidung, ob Fall 1 oder 2 richtig ist, kann also nur geklärt werden, wenn ein Stempel ohne Aptierung auftaucht.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.08.2014 10:47:22 Gelesen: 568573# 166 @  
Hallo zusammen,

beim Thema Poststellenstempel habe ich 2011 schon einmal den folgenden Stempel aus Alt-Bork / über Borkheide (Kr. Zauch-Belzig) vom 06.03.1952 vorgestellt:



Damals schrieb ich: "Der Stempel ist rechts abgeschnitten. Entweder lag dort schon die nächste Karte, so dass der Abschlag nicht vollständig war, oder es wurde etwas aptiert. Wer kann mir sagen was der Grund ist?"

Inzwischen liegen zwei weitere Abschläge des Stempels vom Juni bzw. Juli 1953 vor:



Der Stempel ist also tatsächlich rechts "abgeschnitten". War es eine Beschädigung des Stempels oder ist dort etwas aptiert worden? Als mögliche Aptierung fällt mir nur die Postgebietsleitzahl ein. Mit ist aber kein Stempel bekannt, bei dem sie rechts im Stempel war. Was meint ihr?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.08.2014 10:32:50 Gelesen: 568316# 167 @  
Hallo zusammen,

ein weiterer Absenderfreistempel aus der ehemaligen DDR, bei der die Postgebietsleitzahl "(10a)" aptiert wurde:



Der volkseigene Berieb Pama stellte Maschinen und Anlagen für die Herstellung von Papier, Zellstoff und Faserplatten her.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.09.2014 22:02:22 Gelesen: 567512# 168 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich aus Haldensleben mitgebracht:



Da der Sylbe-Bandstempel zwei Stempelköpfe hatte, musste die Postgebietsleitzahl in beiden Köpfen aptiert (eingesetzt) werden. Man sieht, dass die "(24)" in den beiden Köpfen etwas unterschiedlich hoch sitzt. Außerdem fehlt bei dem rechten Stempelkopf die vordere Klammer.

Die Klammer fehlt wirklich und es liegt nicht an diesem Abschlag oder einer unebenen Unterlage. Vergleicht dazu diesen Stempel mit zweiten Abschlag des Stempels in der Datenbank: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/50657

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.09.2014 16:45:28 Gelesen: 567353# 169 @  
Hallo zusammen,

heute wieder einmal ein aptierter Bahnpoststempel:





Am 24. April 1920 ging die bayerische Staatseisenbahn in der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichseisenbahnen auf. (Wikipedia: Königlich Bayerische Staatseisenbahnen). Aus diesem Stempel wurde daher aus dem Text "BAYER. BAHNPOST" das erste Wort aptiert (entfernt).

Eine andere Form eines aptierten bayerischen Bahnpoststempels findet Ihr im Beitrag [#27].

Viele Grüße
Volkmar
 
sachsen-teufel Am: 15.09.2014 19:52:20 Gelesen: 567147# 170 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Tagesstempel von 3101 Eicklingen (beide Stempel jeweils mit Unterscheidungsbuchstabe a und beide aus 1977) liegt wohl eine Aptierung vor, da der Ortsname unsymmetrisch angeordnet ist.



Ich vermute, daß hier ein Stempel aus Groß Eicklingen oder Klein Eicklingen (diese beiden Orte finde ich im Postleitzahlenverzeichnis von 1964) nach der Ortsgründung von Eicklingen (wann ?) aptiert und weiterverwendet wurde.

Wenn dem so sein sollte: es läßt sich wohl kaum nachvollziehen, ob der "Ursprungsstempel" von Klein- oder Groß Eicklingen war ? Das würde mich für die Beschreibung des Stempels in der Datenbank interessieren.

Na gut, egal wie, jedenfalls leistete sich das Postamt (die Poststelle) in Eicklingen spätestens 1983 einen neuen Tagesstempel, nun mit schön symmetrischem Aufbau.



Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 15.09.2014 20:20:22 Gelesen: 567136# 171 @  
@ sachsen-teufel [#170]

nach der Ortsgründung von Eicklingen (wann ?)

Das war wohl schon 9 Jahre vorher, im Jahr 1968. Siehe das allwissende Wikipedia "Eicklingen ist hervorgegangen aus den ehemaligen Gemeinden Groß Eicklingen, Klein Eicklingen und Sandlingen mit den Wohnplätzen Paulmannshavekost und Schepelse. Der 1968 erfolgte Zusammenschluss brachte eine Reihe von Änderungen für die Gemeinden mit sich." [1]. Das hilft aber leider wohl auch kaum weiter.

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Eicklingen
 
jahlert Am: 15.09.2014 23:14:53 Gelesen: 567115# 172 @  
@ sachsen-teufel [#170]

Hallo Michael,

aus der unterschiedlichen Position der Buchstaben im Ortsnamen könnte man schließen, ob ehemals 4 oder 5 weitere Buchstaben vorhanden waren.

Genauer: Wegen der Position des 'G' vermute ich, dass das Stempelgerät für den linken Abschlag einst im Postamt 'Klein Eicklingen' lag.

Ganz sicher wäre man, wenn jemand die ursprünglichen Abschläge fände. Ich frage mal bei meinen Tauschpartnern nach.

Gruß aus dem Sauerland
Jürgen
 
jahlert Am: 17.09.2014 17:15:56 Gelesen: 567023# 173 @  
@ sachsen-teufel [#170]

Hallo Michael,

einer meiner Tauschpartner hat einen Stempelabschlag aus Klein Eicklingen.

Gruß
Jürgen
 
sachsen-teufel Am: 18.09.2014 18:48:09 Gelesen: 566968# 174 @  
@ jahlert [#172]

Hallo Jürgen,

ich hege die Vermutung, das wir mit dem "Auszählen" der freien Stellen nicht weiterkommen, da die vermutlich aptierten GROSS oder KLEIN beide 5 Buchstaben haben oder habe ich dich mißverstanden ?

Ich denke, man bräuchte von beiden ehemaligen Orten einen Vergleichsabschlag und selbst dann ist es fraglich, ob das weiterhilft. Auf jeden Fall danke für dein Interesse.

@ jahlert [#173]

Vielleicht kann dein Tauschpartner von dem "Klein Eicklinger" einen Scan machen und du bist so gut ihn hier zu zeigen ? Danke für deine Bemühungen.

Gruß
Michael
 
jahlert Am: 18.09.2014 19:25:54 Gelesen: 566964# 175 @  
@ sachsen-teufel [#174]

Hallo Michael,

in meinem Verzeichnis der PLZ aus 1961 steht auf Seite 110 "Groß Eicklingen/über Celle". Bei jeweils 5 Buchstaben ist meine Vermutung vermutlich falsch. :-(

Mein Tauschpartner hat keinen Scanner. Bei meinem nächsten Besuch in der Pfalz habe ich die Kamera dabei und bringe ein Bild von "Klein Eicklingen" mit.

Nobody is perfect
Jürgen
 
volkimal Am: 21.09.2014 11:43:18 Gelesen: 566880# 176 @  
@ sachsen-teufel [#170]

Hallo Michael,

ein schönes Beispiel für eine "moderne" Aptierung! Um die Frage zu klären, ob der Stempel aus Klein- oder Groß-Eicklingen aptiert wurde müssten vermutlich beide Originalstempel gezeigt werden, da sie sich vermutlich als aptierter Stempel kaum unterscheiden werden.

Von mir nach der Königlich Bayerische Eisenbahn heute ein Beispiel der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahn:





Wikipedia "Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen":

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg beendete die Reichsverfassung von 1919 die Eigenständigkeit des württembergischen Eisenbahnwesens. Durch einen Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Ländern gingen am 1. April 1920 unter anderem die Württembergischen Staatseisenbahnen (der Zusatz Königlich war mit der Abdankung König Wilhelms II. am 30. November 1918 hinfällig geworden) in das Eigentum des Reiches über und bildete zusammen mit den ehemaligen Staatsbahnen Bayerns, Preußens, Sachsens, Badens, Mecklenburgs und Oldenburgs den Grundstock der zum 1. April 1920 gegründeten Reichsbahn.

Bei diesem Stempel würde das "K." (Königlich) vor WÜRTT. aptiert. Ob die Aptierung nach dem 30.11.1918 oder erst nach dem 1.4.1920 vorgenommen wurde, weiß ich nicht. Da ich kein Bahnpost-Spezialist kann ich auch nichts zu den Buchstaben "ST." bzw. zur "33" sagen. Vielleicht bedeutet es "Strecke 33". Wer hat Informationen dazu? Die Ansichtskarte stammt zumindest aus Tübingen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 21.09.2014 13:12:15 Gelesen: 566870# 177 @  
@ volkimal [#176]

Bei diesem Stempel würde das "K." (Königlich) vor WÜRTT. aptiert. Ob die Aptierung nach dem 30.11.1918 oder erst nach dem 1.4.1920 vorgenommen wurde, weiß ich nicht.

Da ich kein Bahnpost-Spezialist kann ich auch nichts zu den Buchstaben "ST." bzw. zur "33" sagen. Vielleicht bedeutet es "Strecke 33".


Zum Aufbau der Stempel der württembergischen Bahnpost kann ich (noch) nichts sagen. Sollte die Angabe "ST" feststehend und die Zahl "33" variabel sein, dann ließe sich ein vergleichbarer Stempel "ST" (mit Ausbruch links oben) bereits zum 21.03.1903 belegen:



Dem nachfolgenden Scan nach muss eine allgemeine Aptierung der Stempelinschrift, d.h. Entfernung des Buchstaben "K", nicht generell 1920 (oder früher) erfolgt sein. Die mittlere Marke, Mi-Nr. 191 (Ausgabe ab Januar 1922), trägt ein Stempeldatum vom X7.02.1922 und weist vor der Inschrift "WÜRTT" zusätzlich den Buchstaben "K" auf. Die Entwertung der linken Marke (Mi-Nr. 107 vom 01.07.1919) wurde ebenfalls bis dato (noch) nicht aptiert:



Teilweise enthalten die württembergischen Bahnpoststempel nach der Angabe des Datums den Buchstaben "Z" (= vermutlich "Zug") sowie eine zwei- bzw. dreistellige Nummer (= vermutlich die Zugnummer).

Gruß
Pete
 
westfale1953 Am: 10.10.2014 13:01:52 Gelesen: 566198# 178 @  
Hallo zusammen,

ich habe wieder einige aptierte Stempel ausgegraben:

BAD WESTERNKOTTEN / über LIPPSTADT a



DUISBURG-HAMBORN 1



NORDSEEBAD NORDERNEY



ESSEN-STEELE 1 k



MÖNCHENGLADBACH 1 bb



Bernhard
 
volkimal Am: 23.10.2014 18:17:33 Gelesen: 565543# 179 @  
Hallo zusammen,

heute zur Abwechselung einmal ein paar Postfreistempel. Damit man sieht, was aptiert wurde, zunächst der Stempel mit Adler und Hakenkreuz:



Nach dem Krieg gibt es von diesem Stempeltyp zahlreiche Aptierungen. Hier ist die erste:



Das besondere ist, dass dieser Stempel gleich zweimal aptiert ist. Zum einen wurden Adlerkopf und Hakenkreuz entfernt, zum anderen wurde die Postgebietsleitzahl nachträglich eingefügt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.10.2014 16:42:06 Gelesen: 565282# 180 @  
Hallo zusammen,

ich bleibe einmal beim Postfreistempel Adler mit Hakenkreuz [#179]. Beim Postamt Berlin SW11 wurde alles bis auf den Rahmen aptiert. Somit ist nur noch die Wertziffer vorhanden:





Wie man an der zweiten Karte sieht, wurde auch 1948 schon fleißig mit Adressen gehandelt.

Kann jemand von Euch andere Aptierungen des Postfreistempels "Adler und Hakenkreuz" zeigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Richard Am: 31.10.2014 09:07:12 Gelesen: 565184# 181 @  
@ volkimal [#180]

Wie man an der zweiten Karte sieht, wurde auch 1948 schon fleißig mit Adressen gehandelt.

Interessant, es gab alleine 500 Briefmarkenhändler in Berlin.

Schöne Grüsse, Richard
 
filunski Am: 01.11.2014 12:24:50 Gelesen: 565103# 182 @  
Hallo zusammen,

heute mal eine interessante Aptierung aus der unmittelbaren Nachkriegszeit:



(1 NIEDERSEDLITZ (SACHS) / c

Aptiert (nachträglich eingefügt) wurde hier die Gebietsleitzahl. Nichts ungewöhnliches bei Tagesstempeln jener Zeit. Hier jedoch wurde nur (1 aptiert. Korrekt wäre allerdings für den Zeitraum (10) gewesen. Wo also sind 0) abgeblieben?

Herausgefallen vielleicht? Es ist dieser Abschlag jedenfalls kein Einzelfall, wo man noch meinen könnte die fehlenden Teile wären nur nicht richtig abgedruckt. Tagesstempel dieses Ortes aus der Zeit Jan./Feb. 1946 sehen alle so aus.

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 08.11.2014 09:13:51 Gelesen: 564802# 183 @  
Hallo zusammen,

beim Suchen habe ich noch einen weiteren aptierten Postfreistempel aus Berlin gefunden. Diesmal wurden das Hakenkreuz und "Deutsches Reich" aptiert:



Auffällig finde ich bei diesem Stempel den Adlerkopf, da die ganze Zeichnung des Halses fehlt. Hat man den Kopf zum Teil ausgegossen??? Ich weiß es nicht. Kennt Ihr einen Stempel, der nicht aptiert ist, und bei dem der Hals so wie in diesem Fall aussieht? Zum Vergleich zeige ich auch noch einmal den normalen Stempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 11.11.2014 20:17:08 Gelesen: 564672# 184 @  
Auf einer Messe fielen mir die beiden nachfolgenden Belege in die Hände. Bei näherer Betrachtung ergab sich, dass die Stücke in beiden Fällen Abschläge aptierter Handstempel aufweisen. Diese Aptierungen resultieren aus dem am 29./30.09.1938 unterzeichneten Münchener Abkommen (1) und der daraus folgenden (zwangsweisen) Abtretung verschiedener Gebiete von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich. Beide Briefe weisen deutsche Frankaturen (Dauerserie Hindenburg) auf. Aus den ursprünglich zweisprachigen Handstempeln (tschechisch und deutsch) wurde die tschechische Ortsbezeichnung entfernt:



Sendung vom 20.10.1938 aus Leitmeritz (tschech. Litoměřice) nach Prag, versehen mit einem tschechoslowakischen Zensurvermerk (?)



Sendung vom 08.11.1938 aus Zwittau (tschech. Svitavy) nach Hanau bei Frankfurt/Main

Gruß
Pete

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Abkommen
 
volkimal Am: 16.11.2014 07:53:13 Gelesen: 564491# 185 @  
@ Pete [#184]

Hallo Pete,

das ist auch ein interessantes Kapitel der Aptierungen - die zweisprachigen Stempel. Je nachdem wann und wo es war wurde einmal der tschechische und einmal der deutsche Name aptiert.

Volkmar
 
volkimal Am: 16.11.2014 08:04:09 Gelesen: 564488# 186 @  
Hallo zusammen,

es geht noch einmal mit dem Postfreistempel mit Adler und Hakenkreuz weiter. Gelegentlich wurde der Entwerter ohne Wertziffer auch in normalen Maschinenstempel eingesetzt. Hier zum Beispiel auf einem Überroller aus Hagen vom 14.03.1945:



Leider ist der Umschlag schlecht erhalten. Nach dem Krieg wurde der Entwerter auch bei der Verwendung als normaler Maschinenstempel aptiert:



In Dortmund entfernte man den Adlerkopf und das Hakenkreuz, die Flügel blieben stehen. Man hat den Einsatz bezogen auf das ursprüngliche Bild zusätzlich auf dem Kopf eingesetzt.

So, damit bin ich mit meinen Beispielen der Aptierungen des Posfreistempels mit Adler und Hakenkreuz am Ende. Weitere Belege besitze ich nicht. Es wäre aber schön, wenn ihr noch andere Aptierungen dieses Stempels zeigen könntet.

Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 16.11.2014 10:06:36 Gelesen: 564473# 187 @  
@ volkimal [#186]

Hallo Volkmar,

passt der Hagener Stempel nicht viel besser zum Thema 'Kleiner Stempelexkurs'?

Schönen Sonntag miteinander
Jürgen
 
volkimal Am: 16.11.2014 10:13:45 Gelesen: 564470# 188 @  
@ jahlert [#187]

Hallo Jürgen,

wieso das?

Volkmar
 
jahlert Am: 16.11.2014 11:59:18 Gelesen: 564459# 189 @  
@ volkimal [#188]

Mit meinem Tipp zu den Straubingern lag ich nicht auf Erfolgskurs, weil ich diese Thematik nicht auf dem Radar hatte.

Hier sehe ich zwei Gründe für meine Vermutung, Volkmar:

a) die Ziffer 4 im Datum
b) Tagesstempel auch auf dem Zensurklebestreifen?

Aber keine Bange, ich bin kein Experte für Stempelfälschungen. ;-)

Have a nice day
Jürgen
 
volkimal Am: 16.11.2014 12:05:15 Gelesen: 564456# 190 @  
@ jahlert [#189]

Hallo Jürgen,

bei meinem Brief gehe ich davon aus, dass er echt ist. Der zweite Stempel ist nicht auf dem Verschlussstreifen sondern unter ihm. Der Verschlussstreifen ist durchscheinend. Die Ziffer 4 ist zwar ungewöhnlich, aber auch so etwas ist möglich.

Viele Grüße
Volkmar
 
wuerttemberger Am: 16.11.2014 18:40:46 Gelesen: 564385# 191 @  
@ Pete [#177]

Nur die Angaben im Steg waren variabel. Die Angaben darüber und darunter sind einmal die Bestecknummer und bei den neueren Stempeln das zuständige Bahnpostamt. In Württemberg waren es zuletzt deren zwei, nämlich Ulm und Stuttgart (ST).

Die Aptierung der württembergischen Bahnpoststempel geschah uneinheitlich. Ich vermute mal, dass je nach politischer Gesinnung des Beamten, entweder das K. gleich herausgefräst wurde, wenn Republikaner oder eben belassen wurde, wenn es ein königstreuer Beamter war.

Gruß

wuerttemberger
 
Cantus Am: 27.11.2014 22:09:55 Gelesen: 563919# 192 @  
Heute Krauchenwies. Krauchenwies ist eine Gemeinde rund zehn Kilometer südlich von Sigmaringen in Baden-Württemberg. Der Ort liegt rund dreißig Kilometer nördlich vom Bodensee.



Viele Grüße
Ingo

https://de.wikipedia.org/wiki/Krauchenwies
http://www.krauchenwies.de/,Lde/1121984.html
 
JohannesM Am: 28.11.2014 10:40:31 Gelesen: 563869# 193 @  
@ Cantus [#192]

Hallo Ingo,

der Stempel ist aptiert, dort wurde die Plz weggefeilt.

Beste Grüße
Eckhard

[Beiträge [#192] bis [#193] redaktionell kopiert aus dem Thema: "Landpoststempel / Poststellenstempel"]
 
Kumpel Am: 29.11.2014 20:03:27 Gelesen: 563750# 194 @  
Hallo,

durch einen neuen Vertrag zwischen Frankreich und Bayern, gültig ab 1.1.1822, erfolgte eine Unterteilung in 5 Rayons, bisher 3, für Post nach Frankreich benutzte man nunmehr Nebenstempel mit der Bezeichnung C.B.R. 1 bis 5.

Bei den bisher benutzten Rayonstempel wurde R.3. entfernt.

gruss Kumpel


 
westfale1953 Am: 03.12.2014 14:10:32 Gelesen: 563538# 195 @  
@ volkimal [#160]

Hallo zusammen,

gerade entdeckt: MÜNSTER (WESTF) 2 cd 9.9.62



Bernhard
 
westfale1953 Am: 03.12.2014 14:13:42 Gelesen: 563536# 196 @  
Und gleich noch einer aus Münster:

MÜNSTER (WESTF) 2 c 20.6.62



Bernhard
 
volkimal Am: 03.12.2014 16:31:41 Gelesen: 563506# 197 @  
@ Kumpel [#194]

Hallo Kumpel,

sehr schönes Beispiel. Diese Aptierung kannte ich bisher noch nicht. Danke fürs Zeigen.

@ westfale1953 [#196]

Hallo Bernhard,

aus Münster hatte ich auch schon ein paar gezeigt. Dieser war glaube ich noch nicht dabei:



Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 05.12.2014 00:20:52 Gelesen: 563399# 198 @  
@ volkimal [#197]

Hallo Volkmar,

hier ist ein gemischtes Doppel aus dem Allgäu, der Heimat der phila-Heinzelmännchen. ;-)



Viele Grüße
Jürgen
 
volkimal Am: 06.12.2014 07:06:13 Gelesen: 563281# 199 @  
@ jahlert [#198]

Hallo Jürgen,

ja, so wird es am deutlichsten, was Du sammelst. Hier ein Pärchen von mir:



Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 07.12.2014 01:08:00 Gelesen: 563221# 200 @  
@ volkimal [#199]

Wilhelm Hauff hat es geahnt (wenn ich mich richtig erinnere):



Eine große Räuberbande sollte dort ihr Wesen treiben, viele Postgebietsleitzahlen waren in den 60ern aptiert worden. ;-)
 
volkimal Am: 26.12.2014 19:48:03 Gelesen: 562419# 201 @  
Hallo zusammen,

heute eine Ortspostkarte aus München:



Der Text "Hauptstadt der Bewegung" wurde aptiert (entfernt). Ich kenne diesen Stempel bisher nur als aptierten Stempel. Vermutlich ist er aber ohne Aptierung schon im Deutschen Reich verwendet worden. Kann jemand den Originalstempel ohne Aptierung zeigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.01.2015 20:14:28 Gelesen: 562066# 202 @  
Hallo zusammen,

ich habe noch einen weiteren aptierten Wertrahmen Adler mit Hakenkreuz gefunden:



Auch dieser Stempel wurde gleich zweimal aptiert ist. Zum einen wurden das Bild und der Text des Wertrahmens bis auf die Wertziffer komplett entfernt, zum anderen wurde die Postgebietsleitzahl nachträglich eingefügt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Redfranko Am: 16.01.2015 12:38:43 Gelesen: 561565# 203 @  
Moin zusammen,

kann mir jemand sagen, ob es sich bei dem hier abgebildeten Stempel um einen aptierten handelt?

1. Hinter HAMBURG kommt ein "."
2. HAMBURG steht nicht zentrisch, sondern linkslastig



Bin für jeden Hinweis dankbar!

Gruß von der sonnigen Elbe,
Frank
 
volkimal Am: 16.01.2015 12:54:48 Gelesen: 561561# 204 @  
@ Redfranko [#203]

Hallo Frank,

schau einmal diese Stempel an:

http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=115136

Wenn man die Bilder auf die gleiche Größe bringt und richtig dreht, stimmt der Text "Hamburg." genau überein. Weshalb der Stempel aptiert wurde weiß ich allerdings nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Tuffi Am: 16.01.2015 14:59:50 Gelesen: 561537# 205 @  
@ Redfranko [#203]

Hallo Frank,

das ist ein aptierter Stempel. Ich empfehle folgende Literatur: MEYER-MARGRETH: Die Poststempel von Hamburg in Festschrift des Hamburger Vereins für Briefmarkenkunde e. V., Hamburg 1980

Gruß Walter
 
Redfranko Am: 16.01.2015 15:17:09 Gelesen: 561530# 206 @  
@ Tuffi [#205]
@ volkimal [#204]

Vielen Dank für Eure Tipps!
 
europeaan Am: 18.01.2015 17:38:02 Gelesen: 561432# 207 @  
Hallo,

bin ein neuer niederländischer Teilnehmer und möchten die Name und Nummer der Postautomat, mit denen diese (Aptierte) Freistempel gebildet wird.

m.f.g.
europeaan


 
wfycia Am: 20.01.2015 09:34:27 Gelesen: 561322# 208 @  
@ DL8AAM [#493]

Hallo zusammen,

ich bin kein Spezialist aptierter Stempel. Deshalb meine Frage: Auf dieser Ganzsache auf Brief von Cape Town nach Tsumeb während der Mandatszeit findet sich der aptierte Bahnstempel Windhoek. Aber auch ein Zensurstempel von Cape Town. Im oberen Segment rechts steht nur CENSOR. Ist dieser Stempel auch aptiert?

Auf der Adresseite übrigens noch der EK Zensurstempel Passed Censor E.B. und das Tape des Censor 99.

Freundliche Grüsse
Peter


 
Heinrich3 Am: 20.01.2015 16:57:52 Gelesen: 561282# 209 @  
Hallo Peter,

nach dem Aussehen dürfte der Stempel nicht aptiert sein. Leider fehlt links ein Stück.

Zum Vergleich vielleicht noch diesen Stempel, der allerdings 15 Jahre jünger ist:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=2914&CP=0&F=1

Wer kann mehr sagen?

Gruß Heinrich
 
volkimal Am: 20.01.2015 17:54:07 Gelesen: 561262# 210 @  
@ wfycia [#208]

Hallo Peter,

ich denke, dass auf Deinem Brief zwei aptierte Stempel sind. Im Südwestafrika gab es zahlreiche Aptierungen früherer deutscher Stempel. Ein Beispiel habe ich vor einiger Zeit gezeigt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=86264

Bei Dir ist es einer der früheren deutschen Bahnpoststempel der Strecke Swakopmund - Windhoek, von dem es verschiedene Aptierungen gibt. Bei den Stempeln wurde entweder der erste oder der zweite Teil der Streckenangabe aptiert, so dass entweder Windhoek oder Swakopmund übrig blieb. Vom Wort Bahnpost ließ man den zweiten Teil, als das Wort "Post" stehen. Gib einmal einen der beiden Ortsnamen und z.B. die Jahreszahl 1916 bei Delcampe ein. Du wirst die Stempel regelmäßig dort finden.

Aufgrund der Asymmetrie des Zensurstempels ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass auch er aptiert wurde. Ich bin kein Zensurspezalist und was ursprünglich dort stand weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
wfycia Am: 21.01.2015 14:47:19 Gelesen: 561198# 211 @  
Herzlichen Dank für die Antworten. Vielleicht gibt es ja einen Zensur-Spezialisten. Mir ist nicht klar, warum ein Zensurstempel Südafrikas hätte aptiert werden sollen.
 
volkimal Am: 21.01.2015 15:56:11 Gelesen: 561183# 212 @  
@ wfycia [#211]

Hallo Peter,

Du schreibst: Mir ist nicht klar, warum ein Zensurstempel Südafrikas hätte aptiert werden sollen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

Ein Beispiel: Die Post kann wird von verschiedenen Stellen zensiert werden z.B. Militäry Censor, Police Censor, Postal Censor usw. Wenn sich nun die Zuständigkeit der Zensurstelle änderte, passte der Stempel nicht mehr und wurde evtl. aptiert.

Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 26.01.2015 18:18:50 Gelesen: 560964# 213 @  
Köln-Bayenthal

Bayenthal ist ein linksrheinischer Stadtteil von Köln. Am 03. September 1945 wurde ein Tagesstempel mit "Bezahlt" verwendet. In diesen Zeiten gab es oft Markenmangel und es wurde bar frankiert und mit dem Tagesstempel bestätigt. Bereits zwei Jahre später, am 23. März 1947 war Markenmangel kein Thema mehr im Postam Köln-Bayenthal, weswegen der Zusatz "BEZAHLT" aus dem Stempel herausgefeilt wurde.




 
JohannesM Am: 26.01.2015 19:59:13 Gelesen: 560939# 214 @  
@ drmoeller_neuss [#213]

Allerdings wurde der Stempel bei dem Einschreiben zweckentfremdet verwendet, denn es wurden ja Marken verklebt.
 
juni-1848 Am: 27.01.2015 00:08:42 Gelesen: 560883# 215 @  
@ europeaan [#207]

Herzlich willkommen, lieber "europeaan", auf den Philaseiten.

Es handelt sich um einen sogenannten Absender-Freistempel.

Der gezeigte stammt von der Stadtverwaltung Bad Godesberg. Er trägt den Wertrahmen Typ 3 (oben Sonne mit Hakenkreuz, unten zweizeilig Deutsches Reich) und stammt von einer Anker & Bafra - Maschine mit einem Abstand von 78 mm zwischen den Mitten des Ortsstempels links und dem Wertstempel rechts (sogenannter " Francotyp C" - Apparat):



Abb. aus Dürst / Eich (s.u.)

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden die alten Hoheitszeichen des Deutschen Reichs weitestgehend entfernt. In deinem Beispiel nur der obere Teil (Sonne mit Hakenkreuz).

Weiteres findest Du z.B. in:

Dürst / Eich, Die Deutschen Post- und Absemder-Freistempel, "Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde Rhein Donau", Heft 90 (siehe auch: [http://www.poststempelgilde.de/shop.html]).

Sammlergruß
juni-1848
 
europeaan Am: 27.01.2015 11:18:38 Gelesen: 560840# 216 @  
Am besten Juni-1848,

begrüße ich die klare Antwort, gehe auf der genannten Website um zu sehen, was ich über diese Art von Freistempel mehr lernen kann. Vielen Dank.

Mit freundliche Grüße

europeaan
 
filunski Am: 26.02.2015 19:43:02 Gelesen: 559762# 217 @  
Hallo liebe Stempelfans,

hier mal eine Aptierung aus neuerer Zeit, die so sicher nicht sehr oft vorkam:

MAGDEBURG / ax vom 8.9.1993, Handrollstempel



Was war hier passiert?

Wir erinnern uns, zum 1.7.1993 wurden die 5-stelligen PLZ eingeführt und anscheinend fehlte in Magdeburg noch ein Handrollstempel. So musste der noch aus DDR Beständen stammende "Handroller" her halten! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 26.02.2015 19:56:12 Gelesen: 559756# 218 @  
Hallo Peter,

ein schönes Beispiel!

Falls Ihr Interesse habt, am kommenden Montag um 19.30 Uhr ist das Treffen der Poststempelgilde in Soest, Grandweger Krug, Thomae-Grandweger-Wallstraße 1.

Diesmal halte ich einen Vortrag über Aptierte Stempel - Teil 1.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.03.2015 10:27:07 Gelesen: 558551# 219 @  
Hallo zusammen,

analog zum Vortrag in Soest gehe ich jetzt chronologisch vor. Als erstes "Aptierungen aufgrund von Kriegen und politischen Änderungen". Meine ältesten Aptierungen - die aptierten französischen Departementstempel habe ich schon in den Beiträgen [#140] und [#141] gezeigt. Aus dem Krieg 1870/71 kenne ich keine Aptierungen. Es geht also weiter mit Belegen aus dem Ersten Weltkrieg:





Bei diesem Stempel weiß ich nicht, ob dort gleich zwei Dinge verändert wurden. Auf jeden Fall sind einige Teile des Stempels entfernt worden. Einige Beispiele, wie der Stempel früher ausgesehen haben kann, findet Ihr hier: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/kombi

Beim "a" im unteren Bereich vermute ich, dass es zusätzlich nachträglich in den Stempel eingesetzt wurde. Wer kann dazu etwas sagen? Auffällig finde ich auch noch, dass die beiden Striche des Steges sehr breit sind. So etwas kenne ich z.B. aus Österreich.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 11.04.2015 22:50:09 Gelesen: 558105# 220 @  
Hier mal wieder ein aptierter Absenderfreistempel:



AFS-Gerät F363474 eines unbekannten Anwenders bzw. Absenders vom 20.01. 15 (62 Cent) mit gesetztem Kundenklischee " Postfach 12 10 65 / 68061 Mannheim". Hat jemand eine Idee, wer hier dahinter stecken könnte?

Das ist mir gleich aufgefallen, da ich das kürzlich in der Arbeit im Büro selbst gemacht habe. Das Datumsrad meines Posteingangsstempels lief leider nur bis 2014 und bevor ich einen neuen bestellen lasse, habe ich fix den linken Teil des zweiten 0er Rings von 2005 entfernt habe und schon hat man eine Nutzungsverlängerung für das Jahr 2015 geschaffen. Auch so kann man sparen.

Wie es aussieht hat das der Betreiber dieses AFS auf gemacht, ;-) oder?

Gruß
Thomas
 
volkimal Am: 17.04.2015 14:32:34 Gelesen: 557817# 221 @  
Hallo Thomas,

noch ein Beitrag, den ich erst jetzt entdeckt habe. Von dieser Aptierung habe bisher noch nie gehört. Vielen Dank fürs Zeigen!

Diese Aptierung erinnert mich an diesen Stempel aus dem Elsass:



Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Elsass zu Frankreich. Die erforderlichen Steckziffern für die früheren deutschen Stempel wurden natürlich nicht geliefert. So konnte der Stempel nicht von 1918 auf 1919 umgestellt werden. In einigen Orten half man sich, indem man die "8" unten ausfeilte, so dass sie fast wie eine "9" aussah. Man musste aber spiegelbildlich denken, und in Hunaweier hat man die falsche Seite ausgefeilt.

Der komplette Beleg ist im Beitrag 16 hier zu sehen: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=46825#M16 Die gesamte interessante Geschichte um eine als Geschäftspost getarnte Privatpost könnt Ihr in den Beiträgen 4 bis 22 lesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.04.2015 08:02:48 Gelesen: 557366# 222 @  
Hallo zusammen,

aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gibt es nicht nur im Elsass zahlreiche Aptierungen ehemaliger deutscher Stempel. Ein schönes Beispiel von relativ aufwändigen Aptierungen sind die Stempel aus dem neu entstandenen Polen:



In diesem Fall hat der Absender eine deutsche Postkarte mit polnischer Zusatzfrankatur verwendet. Bei dem Stempel handelt es sich um einen alten deutschen Stempel, bei dem dort Ortsname ausgetauscht wurde. Anstelle von "Gnesen" steht dort jetzt der polnische Name der Stadt "Gniezno". Zusätzlich wurde das "V" bzw. "N" für Vor- bzw. Nachmittag gegen ein "o" mit Unterstrich ausgewechselt.



Zum Vergleich habe ich den alten deutschen Stempel daneben abgebildet. Allerdings hat dieser einen anderen Unterscheidungsbuchstaben.

Viele Grüße
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 04.05.2015 17:41:56 Gelesen: 556924# 223 @  
Ein schönes Beispiel für einen aptierten Stempel aus Nürnberg 28 vom 03.08.1959: Im dritten Reich lautete die zusätzliche Inschrift "Stadt der Reichsparteitage", die nach Kriegsende entfernt wurde.


 
volkimal Am: 17.05.2015 09:53:25 Gelesen: 556252# 224 @  
@ drmoeller_neuss [#223]

Hallo,

es wurde nicht nur die Inschrift "Stadt der Reichsparteitage" entfernt. Es sind noch zwei weitere Aptierungen vorhanden: Unten in der Mitte wurde das Hakenkreuz entfernt und statt dessen die Postgebietsleitzahl (13a) eingesetzt.



Da ich gerade keinen Scan des Nürnberger Stempels zur Hand habe zum Vergleich ein Münchner Stempel mit Hakenkreuz und der Inschrift "Hauptstadt der Bewegung":

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 26.05.2015 20:13:21 Gelesen: 555690# 225 @  
Hallo zusammen,

auch so kann man die Postleitzahl in einen alten Stempel integrieren:

COBURG / (13a) 1 g / 10.5.51 18-19 :



mit bestem Gruß
stampmix
 
Stempelfreund Am: 30.05.2015 15:53:17 Gelesen: 555449# 226 @  
Hallo Stampmix,

die Postleitzahl an dieser Stelle im Stempel einzufügen gab es auch im Leitbereich 2, hier aus Fürstenberg (Oder):



Grüße vom Stempelfreund
 
volkimal Am: 31.05.2015 13:45:11 Gelesen: 555355# 227 @  
Hallo zusammen,

ich finde es sehr interessant, wo die Postgebietsleitzahl alles eingesetzt wurde. stampmix und Stempelfreund habe zwei nette Beispiele gezeigt. Diese Stelle bot sich natürlich auch an, da dort eine Lücke war, da in der Regel vorher dort das Sternchen entfernt wurde.

Bei meinen letzten Beiträgen bin ich in der Regel chronologisch vorgegangen und war zuletzt bei der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Daher möchte ich dort weitermachen.



In diesem Fall wurde nicht der Poststempel aptiert sondern der Gummistempel des Forstamtes Gundelsheim. Ursprünglich stand entweder ein "K." für "Königliches" oder ein "K.W." für "Königlich Württembergisches" vor dem Wort "Forstamt".

Viele Grüße
Volkmar
 
Soliver Am: 04.06.2015 23:58:49 Gelesen: 555038# 228 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier ein schönes Beispiel für einen aptierten Stempel gefunden. Der aptierte ist in diesem Fall der Stempel ohne Datum. Ich vermute, dass dieser nur im Innendienst verwendet wurde und hier sogar als Vorausentwertung auf den Postschein kam.



Viele Grüße
Oliver
 
calliostoma Am: 11.06.2015 22:13:22 Gelesen: 554399# 229 @  
Nordseebad Spiekeroog - Postleitzahl aptiert



Gruß

Dirk

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Tagesstempel mit Zusätzen"]
 
volkimal Am: 12.06.2015 17:11:57 Gelesen: 554339# 230 @  
@ Soliver [#228]

Hallo Oliver,

durch den Stempel ohne Datum ist es ein interessanter Einlieferungsschein. Allerdings ist es für mich keine Aptierung. Schau Dir einmal die Beiträge [#117] und [#118] an. Dort kam heraus:

"Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Ein Datum zum Einstecken oder Einstellen (als bewegliches Teil), welches einfach aus dem Stempel herausgelassen wird zählt deshalb für mich nicht zu den Aptierungen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stephan Sanetra Am: 15.06.2015 12:26:43 Gelesen: 554197# 231 @  
Hallo,

hier wurde doch bestimmt viel aptiert. Hat denn jemand Vermutungen, was das war?



Mit neugierigen Grüßen
Stephan
 
volkimal Am: 15.06.2015 13:05:45 Gelesen: 554186# 232 @  
@ Stephan Sanetra [#231]

Hallo Stephan,

erst denkt man, dass nur die Sternchen aptiert wurden. Deine Frage macht natürlich stutzig.

In diesem Fall wurde zusätzlich die Ortsbezeichnung "JLLERTISSEN" zu "ILLERTISSEN" verändert. Man sieht es am etwas zu großen Abstand vor dem "I".

Ein sehr schönes Beispiel - danke fürs Zeigen
Volkmar
 
Stephan Sanetra Am: 15.06.2015 13:24:02 Gelesen: 554182# 233 @  
@ volkimal [#232]

Hallo Volkmar,

Dir vielen Dank für die Info.

Beste Grüße
Stephan
 
volkimal Am: 24.06.2015 19:46:45 Gelesen: 553662# 234 @  
Hallo zusammen,

ich mache noch einmal mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg weiter. Eine Reihe sehr interessanter Aptierungen gibt es aus dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Mein schönstes Beispiel habe ich schon im Beitrag [#154] gezeigt. Hier ein anderes Beispiel:



Diesmal wurde der gesamte Schriftzug "Deutsch-Südwestafrika" im unteren Bereich aptiert. Leider habe ich keine weiteren Beispiele aus Deutsch-Südwestafrika in meiner Sammlung. Kann jemand von Euch noch etwas zeigen?

Für dass Gebiet Deutsch-Südwestafrika gibt es das einzige Heft zum Sammelgebiet "Aptierungen", das mir bekannt ist:

"Uwe Albert - Hans Koppe: Die Verwendungszeiten deutscher aptierter Poststempel in Südwestafrika".

Hier der entsprechende Link:

http://www.deutschsuedwester.de/meinebuecher/postgeschichte.html

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.08.2015 09:08:55 Gelesen: 551727# 235 @  
Hallo zusammen,

hier eine Postkarte aus Leipzig an meinen Großvater. Mir fiel sofort die asymmetrische Stellung der Postamtsnummer "1" auf.



Die Erklärung fand ich im Gildebrief 244. Im Beitrag von Klaus Fritsche "Aptierung von Poststempeln am Beispiel Leipzig" erfuhr ich Folgendes:
Am 1. April 1924 wurde in Leipzig das Postamt 13 ins Hauptpostamt 1 eingegliedert. Im Zuge dieser Umstellung kam es zu zahlreichen Aptierungen bei Hand- und Maschinenstempeln.



Da ich den Stempel ohne Aptierung nicht besitze zeige ich hier das Exemplar von Lothar Schrapp aus der Datenbank (Stempel Nr. 23186).

Erste Aptierung: Im Dezember 1923 wurden in den Stempel etwas kleinere Unterscheidungsbuchstaben und Postamtsziffern eingearbeitet.

Zweite Aptierung: Anfang Mai wurde dann die "13" zur "1" verändert.

Viele Grüße
Volkmar
 
ginonadgolm Am: 06.08.2015 12:39:54 Gelesen: 551681# 236 @  
@ volkimal [#235]

Hallo Volkmar,

der rechte Stempel (11.7.25) ist zwar aptiert, aber der linke Stempel (22.12.21) scheint mir nicht der Ursprüngliche zu sein. Insbesondere die Stellung der Ortsbezeichnung LEIPZIG erscheint unterschiedlich. Oder ist das nur ein Effekt des Scans?

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 06.08.2015 13:20:23 Gelesen: 551669# 237 @  
@ ginonadgolm [#236]

Hallo Ingo,

ich denke, dass es daran liegt, dass der linke Stempel durch die maschinelle Abstempelung etwas schmaler ist. Ich habe den Stempel deshalb etwas in die Breite gezogen:



Wenn ich die Stempel jetzt am Bildschirm übereinanderlege, ist der Ortsname fast deckungsgleich.

Viele Grüße
Volkmar
 
ginonadgolm Am: 06.08.2015 19:46:43 Gelesen: 551609# 238 @  
@ volkimal [#237]

Hallo Volkmar,

danke für deine Mühe und Erklärung, dem kann ich gerne folgen.

Beste Grüße von
Ingo aus dem fast tropischen Norden
 
jmh67 Am: 06.08.2015 21:01:28 Gelesen: 551587# 239 @  
Hatten wir den schon?



Scheint ehemals Hameln Land gewesen zu sein, 1947 war er nur noch Hameln N. Habe ihn in die Datenbank gesteckt.

-jmh
 
volkimal Am: 07.08.2015 08:04:09 Gelesen: 551518# 240 @  
@ jmh67 [#239]

Hallo jmh,

stimmt, den hatten wir hier noch nicht. Danke fürs Zeigen.

Der Stempel ist in einer Liste im Rundbrief 43 der ArGe Deutsche Notmaßnahmen nach 1945 für den Zeitraum vom 27.07.1945 bis 24.06.1947 nachgewiesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.08.2015 19:41:38 Gelesen: 549963# 241 @  
Hallo zusammen,

heute ein aptierter Stempel aus Lichtenfels:



Es gab den Stempel vorher mit dem Text "* 1 c" im unteren Bogen. Weshalb die "1" entfernt wurde weiß ich nicht. Eventuell hat vorübergehend ein Postamt Lichtenfels 2 existiert, das aber wieder aufgelöst wurde. Damit wäre die "1" überflüssig.

Hat jemand von Euch eine andere Erklärung oder kann jemand meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Sennahoj Am: 24.08.2015 19:36:45 Gelesen: 549842# 242 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier einen aptierten Stempel aus meinem Sammelgebiet Weihnachten zeigen, auf den mich ein Bekannter letztlich aufmerksam gemacht hat:



Hierbei handelt es sich um einen Handwerbestempel aus Garrel (ursprünglich Garrel 2), der im Weihnachtspostamt Nikolausdorf eingesetzt wurde. Der Stempel wurde 1993 bei der Einführung der fünfstelligen Postleitzahl eingeführt, damals noch mit Ortsbezeichnung Garrel 2. Als im Jahre 1996 die Ziffer der Postamtsbezeichnung wegfiel, wurde die 2 einfach weggefeilt, zu erkennen an der Verschobenen Ortsbezeichnung "Garrel". Der Stempel wurde außerdem noch bis ins Jahr 2001 weiterverwendet.

Gruß
Johannes
 
mumpipuck Am: 30.08.2015 16:41:15 Gelesen: 549292# 243 @  
Hier ein mehrfach aptierter Stempel. Neben der Postgebietsleitzahl wurde offensichtlich auch das Leitpostamt entfernt. Wer weiß, welcher Stempel das ursprünglich war ?


 
jahlert Am: 30.08.2015 20:35:17 Gelesen: 549251# 244 @  
@ mumpipuck [#243]

Hallo Burkhard,

ich weiß es nicht genau, aber es muss ja nicht 'Eschwege' sein. Vielleicht ist es einer der zahlreichen Stempel aus 'Eschweiler'.

Gruß
Jürgen
 
mumpipuck Am: 30.08.2015 21:02:42 Gelesen: 549236# 245 @  
@ jahlert [#244]

Hallo Jürgen,

das "G" von Eschwege kann man m.E. noch ganz klar erkennen.

Bei Stampsx ist auch ein weiterer Stempel von ESCHWEGE zu sehen, bei dem unten etwas aptiert wurde.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
volkimal Am: 30.08.2015 21:24:09 Gelesen: 549226# 246 @  
@ mumpipuck [#243]

Hallo mumpipuck,

ein schönes Beispiel eines Stempels der zweimal nacheinander aptiert wurde.

Bei StampsX ist derselbe Stempel aus dem Jahr 1961 zu sehen, allerdings ist die Postgebietsleitzahl (16) noch vorhanden. http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=52675

Auch bei diesem Stempel steht der Unterscheidungsbuchstabe "a" im unteren Bogen. Außerdem ist der Strich des Steg unten bei beiden Stempeln identisch gebrochen.

Besonders interessant ist, dass bei Deinem Exemplar wieder etwas von dem Text im unteren Bereich des Stempels auftaucht. Dieser Text wurde bei der ersten Aptierung (vor 1961) entfernt. Was dort stand habe ich bisher aber leider nicht finden können. Bei der zweiten Aptierung wurde die "(16)" entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 31.08.2015 23:41:20 Gelesen: 549151# 247 @  
2371 Westerrönfeld bekam die Postleitzahl von Rendsburg (237), dafür wurde die "1" herausgefeilt. Auch der Paketklebezettel ist ein Provisorium, d.h. ein Blanko-Zettel mit Stempel der Postamtsbezeichnung.

Bei Wertpaketen wurde im Jahr 1978 noch die Paketkarten mitgeschickt, daher hat der Empfänger auf der Rückseite den Empfang bestätigt.


 
Journalist Am: 20.09.2015 12:25:57 Gelesen: 547963# 248 @  
Hallo an alle,

es folgt nun eine Abbildung eines Briefes mit einem stark aptierten Stempel - vorhanden ist nur noch der kurze vordere Teil Egeln. Es handelt sich dabei um Firmenpost ABUS Werke Tarthun über Egeln



Mich interessiert, wie dieser Stempel vor der Aptierung ausgesehen hat - wer kann hier weiterhelfen ?

Zur Info über Tarthun noch ein Link zu wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tarthun

viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 20.09.2015 14:27:07 Gelesen: 547951# 249 @  
@ Journalist [#248]

Hallo Jürgen,

ein sehr schönes Beispiel! Es war ursprünglich der Stempel "(19) EGELN (BZ MAGDEBURG)". In dem Fall sind also beide Klammern aptiert worden.

Da der Stempel noch nicht auf Philastempel steht dieser Link:

http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=178093

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 20.09.2015 15:44:08 Gelesen: 547943# 250 @  
@ volkimal [#249]

Hallo Volkmar,

danke für die schnelle Antwort - da muß der Stempel ja kurz vorher aptiert worden sein, den in der genannten Datenbank wird er noch mit 12.5.1951 als "normaler" Stempel gelistet. Der von mir gezeigte hat ja das Datum 8.12.1951.

Interessant wäre aber auch ergänzend noch die Frage wie hat er denn dann später mal ausgesehen, nachdem der aptierte Stempel weg war ?

viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 20.09.2015 15:56:49 Gelesen: 547941# 251 @  
@ Journalist [#250]

Hallo Jürgen,

das dürfte der normale Zweikreisstegstempel gewesen sein. Siehe

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/2590

Diesen Stempel findest Du bei Ebay im Moment vom 02.06.1953.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.10.2015 18:45:55 Gelesen: 546050# 252 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Werbeklischee scheint hinter dem Ortsnamen etwas aptiert worden zu sein:



Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich könnte mir vorstellen, dass dort ursprünglich stand "GERSDORF (BZ. CHEMNITZ)". Vergleiche

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/83396.

Am 10. Mai 1953 wurde der Name des Bezirkes Chemnitz in "Bezirk Karl-Marx-Stadt" geändert. Diese Bezeichnung steht auch im Zweikreisstegstempel des Absenderfreistempels aus dem Jahr 1956.

Kann jemand von Euch meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 02.11.2015 22:10:04 Gelesen: 545240# 253 @  
Hallo an alle,

hier ein Stempel aus Radebeul 3 mit nachträglich eingefügter PLGZ 10 abgeschlagen in einem Postsparbuch



viele Grüße Jürgen
 
mumpipuck Am: 03.11.2015 22:40:48 Gelesen: 545125# 254 @  
@ Journalist [#253]

Das ist spannend in 1961. Das war wohl ein Reservestempel. Ich meine kürzlich gelesen zu haben, dass es in der DDR eine Anweisung gab, dass - ich glaube 1954 - alle Postgebietsleitzahlen zu entfernen seien.
 
volkimal Am: 14.11.2015 18:47:12 Gelesen: 544329# 255 @  
@ mumpipuck [#254]

Hallo mumpipuck,

Du hast recht! In der DDR gab es folgende Verfügung:

Nr. 201/1954. Instandsetzen und Behandeln der Stempel und Stempelfärbegeräte. Genehmigen von Sonderstempeln

I. Die teilweise immer noch mangelhaften Stempel ...

b) Bei Instandsetzungen oder Änderungen von Stempeln sind in jedem Falle die Postleitzahlen entfernen zu lassen. Das gilt auch für Absenderfreistempler. Bis Ende 1954 sollen möglichst aus allen Stempelgeräten die Postleitzahlen entfernt sein.


Nr. 51/1956. Stempeldienst

(Zur VMBl.Vf.Nr. 201/1954, Seite 117)

Obwohl wiederholt durch Verfügungen darauf hingewiesen worden ist, die Postleitzahlen aus allen Stempeln zu entfernen, werden immer wieder Stempelabdrucke vorgelegt, bei denen die Postleitzahlen nicht entfernt worden sind. Bis Ende 1956 sind aus allen Aufgabe-, Sonder- und Werbestempeln (einschließlich Absenderfreistempler) die Postleitzahlen zu entfernen. Die Betriebsleiter haben sicherzustellen, daß diese Anordnung beachtet wird.

In der o.a. Vf. ist unter I. b) auf diese Vf. hinzuweisen. DPW 3151-1


Es hat sich aber nicht jeder Betriebsleiter an die Anweisung gehalten. Dass beweist der Stempel von Sachsen-Teufel vom 30.01.1957:

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/8782 Bei diesem Stempel wurde die Postleitzahl übrigens irgendwann nachträglich hineingesetzt (aptiert), da der Stempel aus Barby asymmetrisch ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 02.12.2015 10:10:44 Gelesen: 543272# 256 @  
@ mumpipuck [#254]
@ volkimal [#255]

Hallo mumpipuck und Volkmar,

danke für die tollen Ergänzungen zu dem gezeigten Stempel - heute möchte ich einen weiteren Stempel aus einen Postsparbuch zeigen - er müsste aus meiner Sicht auch aptiert sein und außerdem dürfte es sich um eine Spätverwendung handeln - der Stempel kommt aus Bremen.



Ob jetzt hier nur die Uhrzeitangabe entfernt wurde oder eventuell auch ein Stern links unten neben der 5 kann ich allerdings nicht sagen, das weiß vielleicht ein Bremensammler besser.

viele Grüße Jürgen
 
Max78 Am: 07.12.2015 22:37:20 Gelesen: 542926# 257 @  
Hallo zusammen,

hier einmal ein Handstempel aus Leipzig, der meiner Meinung nach aptiert wurde, sprich das Althoff im unteren Teil entfernt wurde. Aus den Belegen, die mir zur Verfügung stehen, habe ich nicht die klarsten Abschläge gewählt, sondern die, die vom Datum her am nächsten liegen. Sprich der Stempel müßte im Zeitraum zwischen 05.10.34 und 1.10.36 aptiert worden sein, hier die Bilder:



mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 12.12.2015 09:12:31 Gelesen: 542621# 258 @  
Hallo zusammen,

besonders interessant finde ich Stempel, die mehrmals aptiert wurden. Hier zunächst ein Stempel aus Villach, den rostgeschiene auf Philastempel eingestellt hat:



Österreich gehörte seit 1938 zum Deutschen Reich. Bei der Einführung der Postgebietsleitzahlen bekam Österreich die Zahlen 12a und 12b. Im Tagesstempel "VILLACH 1 / 3c" wurde die (12b) 1944 nachträglich eingesetzt. Leider habe ich den Stempel ohne Postgebietsleitzahl bisher noch nicht gefunden.



Wie man an der Karte sieht, wurde dieser Stempel nach dem Krieg zunächst unverändert weiterbenutzt. Später wurde die Postgebietsleitzahl wieder entfernt, so dass der Stempel wieder so wie ursprünglich aussah:



Den Stempel mit Postgebietsleitzahl kenne ich bis Dezember 1946, das früheste mir bekannte Beispiel ohne Postgebietsleitzahl ist vom Juli 1948.

Ich wurde mich freuen, wenn einer von Euch den ursprünglichen Stempel zeigen könnte, oder wenn ihr den Zeitraum der Aptiertung (Entfernung) der Postgebietsleitzahl weiter einschränken könntet.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Volkmar
 
volkimal Am: 26.12.2015 11:20:57 Gelesen: 541528# 259 @  
Hallo zusammen,

heute ein Beispiel aus dem 2. Weltkrieg:





Der obere Teil des Stempels ist in diesem Fall komplett entfernt worden (einschließlich des äußeren Kreises).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.01.2016 12:50:11 Gelesen: 540628# 260 @  
Hallo zusammen,

heute noch eine etwas seltenere Aptierung eines Stempels aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges:





Während in den meisten Fällen die nicht gewünschten Teile entfernt wurden, wurde bei diesem Stempel alles bis auf das Datum ausgegossen. Die Karte wurde "Im Osten" aufgegeben. Woher der Stempel ursprünglich kommt weiß ich nicht. Die römische Monatsangabe gab es zum Beispiel in den baltischen Staaten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 09.01.2016 20:15:34 Gelesen: 540587# 261 @  
@ volkimal [#260]

Laut Handbuch [1] ist der Stempel polnischer Herkunft und wurde in Krakau (Generalgouvernement) verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Karl-Heinz Utz, Handbuch Tarnstempel, Stumme Stempel der Deutschen Feldpost 1939 - 45
 
volkimal Am: 10.01.2016 08:48:35 Gelesen: 540505# 262 @  
@ Concordia CA [#261]

Hallo Jürgen,

das passt! Auch in Polen gab es Stempel mit römischer Monatsangabe. Danke für die Ergänzung.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.01.2016 15:32:48 Gelesen: 539309# 263 @  
Hallo zusammen,

da ich letztes Mal mit den Aptierungen bei Feldpoststempel aus der Zeit des 2. Weltkrieges angefangen habe noch ein paar weitere Beispiele:





Bei diesen beiden Beispielen sind sowohl der Ortsname als auch Unterscheidungsbuchstaben bzw. Sternchen aptiert worden. Einmal als "Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten" zum anderen als "Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten". Es sind vermutlich beides deutsche Tagesstempel gewesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 08.02.2016 15:15:34 Gelesen: 538117# 264 @  
Hallo zusammen,

ich bleibe noch etwas bei den aptierten Tarnstempeln des Zweiten Weltkrieges.



Nach "Michel Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945" gibt es drei Typen dieses Stempels.

a) Das Wort "Rīga" wurde aptiert, mit Unterscheidungsbuchstaben "A"
b) Das Wort "Rīga" wurde ausgegossen, mit Unterscheidungsbuchstaben "A"
c) Das Wort "Rīga" und der Unterscheidungsbuchstabe "A" wurden ausgegossen
Die dritte Form habe ich leider nicht in meiner Sammlung

Jürgen (Concordia CA) schreibt im Beitrag [#629] zu diesen Stempeln:

Er stammt von einer Stempelmaschine, die von den Deutschen in Riga erbeutet wurde und für Feldpostzwecke umgebaut wurde. Die Stempelmaschine war von hohem Nutzen, da die lettische Stadt Riga ein Knotenpunkt für die Versorgung der im Osten liegenden Einheiten war und auch über ein großes Feldlazarett verfügte. Dadurch wurde ein relativ hoher Postverkehr verursacht.

Die Stempelmaschine wurde ursprünglich von der lettischen Post aus Großbritannien importiert und gehört zu den Unified-Stempelmaschinen. Unter diesem Namen sind Halbstempel-Maschinentypen zusammen gefasst, die ab 1933 einen einheitlichen (unified) Stempelkopf bekamen.


Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 14.02.2016 17:10:52 Gelesen: 537569# 265 @  
Liebe Sammlerfreunde,

im Thema "DDR: Postkontrolle der DDR Zollverwaltung" hab ich folgende Paketkarte gezeigt:



Unser lieber Altmerker hat Zweifel an der Aptierung. Ich denke schon, das der Stempel vom Postamt O 39 aptiert wurde. Vom Doppel-M liegen nur noch die Spitzen an der unterem Sehne vor und im inneren Ring sind unten Fehlstellen, an denen das Doppel-M diesen berührte. Der Schriftzug "REICHSMESSESTADT" ist gänzlich herausgearbeitet worden.

Hier noch mal ein Einzelbild:



Was meint ihr den dazu? Leider habe ich vom Postamt O 39 derzeit keinen origianlen Stempelabschlag aus der Zeit vor Juli 1945 (Postbeginn in Leipzig nach dem Krieg).

Eventuell las Vergleich hier noch ein Abschlag vom Postamt O 40 vom 07.11.1942:



Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
Journalist Am: 21.02.2016 17:43:10 Gelesen: 536899# 266 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren sind mir folgende 4 aptierte Stempel in die Hände gefallen, die ich hier kurz zeigen möchte.

Zuerst ein Werbestempel von Grömitz - Ostseebad der Sonnenseite vom 28.8.62



sowie eine weiterer Werbestempel diesmal von Schrobenhausen vom 25.5.62



sowie vom Künsterlerdorf Worpswede vom 8.1.63



sowie ein Tagesstempel von Feudingen Kr. Wittengenstein vom 13.9.63



viele Grüße Jürgen
 
Stempelfred Am: 23.02.2016 18:42:38 Gelesen: 536523# 267 @  
Hallo, lieber Sammlerfreund Totalo-Flauti,

der gezeigte Stempel von LEIPZIG O 39 b vom 15. Januar 1958 ist in der Tat aptiert, und er ist eine gute Entdeckung. Der ursprüngliche Stempel mit Doppel-M und REICHSMESSESTADT gehörte mit zu den letzten seiner Art, die aptiert worden sind. Der ehemalige Prüfer Busch aus Leipzig wollte ihn noch vom Januar 1946 ohne Aptierung gesehen haben, obwohl die meisten anderen Stempel bereits Anfang November 1945 aptiert worden waren.

Dass der Stempel dann in seinem veränderten Zustand noch so lange gebraucht worden ist, war mir bislang völlig unbekannt. Ich hatte ihn bisher nur bis Juni 1951 in meiner Liste, während der UB a bis November 1958 nachgewiesen ist. Danach sind wohl beide bald ausgetauscht worden.

Danke fürs Zeigen!
 
Totalo-Flauti Am: 24.02.2016 15:06:59 Gelesen: 536387# 268 @  
@ Stempelfred [#267]

Lieber Stempelfred,

ich wollte Dir eigentlich eine PN senden, habe aber hier keine Möglichkeit gefunden. Deshalb sende ich Dir den folgende Link in aller Öffentlichkeit zu. In dem Nachbarforum gibt es ein Thema, dass sich speziell mit der Situation in Leipzig widmet. Vielleicht ist hier noch etwas interessantes für Dich. Insbesondere die erste Seite ist sehr interessant.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti

http://www.philaforum.com/forum/thread.php?threadid=25108
 
Stempelfred Am: 24.02.2016 18:37:52 Gelesen: 536342# 269 @  
Guten Tag, und vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe die gesamte Erörterung über die Leipziger Stempel gelesen und mit meinen Notizen verglichen. Leider habe ich meine Sammlung dazu nicht mehr und kann deshalb nichts hier zeigen. Aber zwei Jahrzehnte Aufmerksamkeit haben zu einer interessanten, langen Liste geführt, und ich führe sie auch jetzt immer noch weiter.

Den aptierten Stempel LEIPZIG N 21 d habe ich in meiner Liste auch von Februar 1964 nachgewiesen. Mit Postleitzahl gab es in LEIPZIG N 21 nur zwei Handrollstempel - a mit 10 im Kreis und b mit 10 in Klammern, wie üblich.

Freundliche Sammlergrüße von Stempelfred
 
Totalo-Flauti Am: 25.02.2016 20:35:09 Gelesen: 535853# 270 @  
@ Stempelfred [#269]

Lieber Stempelfred,

an der von Dir geführten Liste hätte ich ja sehr großes Interesse. Kann ich die eventuell haben?

Liebe Sammlerfreunde,

als Bild habe ich meinen derzeit ältesten Leipziger aptierten Stempel in digitalisierter Form angehängt. Er wurde auf dem Postamt S 3 für eine aufgegebenen ZKD-Sendung vom 24.01.1966 abgeschlagen. Die schlechte Aptierung ist hier deutlich zu erkennen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
volkimal Am: 06.03.2016 16:09:46 Gelesen: 534882# 271 @  
Hallo zusammen,

von meiner Seite aus der nächste aptierte Tarnstempel des Zweiten Weltkrieges:



Aptierte Gelegenheitsstempel gibt es nicht allzu viele.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 07.03.2016 00:37:18 Gelesen: 534835# 272 @  
@ volkimal [#271]

Hallo Volkmar,

sehr interessant und erinnert mich gleich an einen ebenso ungewöhnlichen Gelegenheitsstempel (Ortswerbestempel), der mir auf der Messe in München gezeigt wurde:



Hier wurde der Ortsname aptiert, der Stempel stammt aus Güglingen. Hier komplett aus der Datenbank [1], allerdings muss es sich hier um ein anderes/neues Stempelgerät handeln (Unterschiede beim Motiv):



Wieso der aber aptiert wurde? Eventuell ein Fehler bei der Schreibweise? Vielleicht weiß hier jemand mehr dazu oder kann noch weitere Abschläge, auch nicht aptiert zeigen, um den Zeitraum einzugrenzen?

Beste Grüße,
Peter

[1] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/102180
 
volkimal Am: 13.03.2016 16:29:11 Gelesen: 534427# 273 @  
@ filunski [#272]

Hallo Peter,

bist Du dir sicher, dass der Stempel wirklich aptiert wurde? Für mich gibt es keinen Grund, weshalb der Ortsname entfernt werden sollte. Den Stempel gab es vorher und hinterher mit der identischen Ortsbezeichnung Güglingen.



Bei diesem Stempel entstand die falsche Postleitzahl durch die Spielerei eines Sammler. Er hat noch andere Varianten erzeugt, die ich aber im Moment nicht finde. Kann es nicht sein, dass ein Postbeamter aus Güglingen etwas zu viel Zeit hatte oder dass er eine "Besonderheit" produzieren wollte?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.05.2016 20:21:43 Gelesen: 529310# 274 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich gestern auf der Messe gefunden. Den Stempel habe ich aus den beiden Fragmenten zusammengesetzt.



Stempel mit aptierten Postleitgebietszahlen wurden schon einige gezeigt z.B. im Beitrag von Jürgen [#266]. Fast alle Stempel stammen allerdings aus den Jahren 1962/63.

Weshalb wurde bei diesem Stempel aus Ludwigshafen (Rhein) die Postleitgebietszahl schon 1949 aptiert? Ludwigshafen (Rhein) lag im Bereich der Postleitgebietszahl Westmark mit der Nummer (18). Dazu gehörten Lothringen, das Saarland und die Pfalz. Nach dem Ende des Krieges blieb nur noch das kleine Gebiet der Pfalz übrig. Am 7.10. 1946 wurde dieser Bereich dem Leitgebiet 22b zugeordnet. Die alte Postleitgebietszahl (18) wurde aus den Stempeln entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2016 00:10:26 Gelesen: 527639# 275 @  
Der Stempel ZELLIN / a / (OBERSCHL) vom 12.9.44 ist unten links aptiert worden. Nur was fehlt? Könnte es das Wort NEUMARK sein? Kann jemand den nicht aptierten Stempel zeigen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stefan Am: 05.06.2016 09:38:27 Gelesen: 527611# 276 @  
@ Concordia CA [#275]

Der Stempel ZELLIN / a / (OBERSCHL) vom 12.9.44 ist unten links aptiert worden. Nur was fehlt?

Den Ort Zellin kann ich bislang nicht in meiner Sammlung belegen. Bei dem Vergleich mit ähnlichen Stücken (Stempelabschlägen) des gleichen Stempeltyps aus Oberschlesien möchte ich nicht ausschließen wollen, dass im Fall Zellin die Wörter "über" und (z.B.) "Neustadt" entfernt wurden. Dem Stempelkatalog von Gunnar Gruber [1] nach gehörte Zellin 1920-22 zum Landkreis Neustadt und in dem Ort befand sich ein Postamt der Klasse III. Zellin war und ist nach [2] ein kleiner Ort von wenigen 100 Einwohnern,

Würde man im nachfolgenden beispielhaften Fall die Worte "über" und "BEUTHEN" entfernen, käme ein vergleichbares Erscheinungsbild wie in dem Fall "Zellin" zustande.



Handstempelabschlag von MECHTAL über BEUTHEN (OBERSCHLES) vom 13.11.1941

Gruß
Pete

[1] Gunnar Gruber: "Stempelkatalog Abstimmungsgebiet Oberschlesien 1920-22" (Seite 439)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Zellin
 
LOGO58 Am: 05.06.2016 09:40:11 Gelesen: 527610# 277 @  
@ Concordia CA [#275]

Hallo Jürgen,

laut Wikipedia befand sich der Ort bis 1945 im Landkreis Neustadt O.S.[1]
Aber ob das das aptierte Wort ist? Bleibt leider weiter Spekulation, bis jemand einen nicht aptierten Stempel zeigt.

Grüße aus dem Norden
Lothar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zellin
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2016 11:04:55 Gelesen: 527598# 278 @  
@ Pete [#503]
@ LOGO58 [#504]

Das Beispiel von Stefan ist ein Hinweis, dass es sich um einen aptierten Poststellen-Stempel handeln könnte.

Andererseits haben wir in Philastempel einen Stempel von Zellin aus dem Jahr 1921 der das Wort Neumark zeigt.

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/114537

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
klinhopf Am: 05.06.2016 15:00:45 Gelesen: 527570# 279 @  
In meinem Großen Weltatlas von 1910 gibt es

- Zellin, rechts der Oder in der "Neumark" und
- Zellin, wie bei Wikipedia bei Neustadt in Oberschlesien
 
volkimal Am: 05.06.2016 15:21:23 Gelesen: 527565# 280 @  
Hallo zusammen,

es gab laut Ritter 1905 sogar drei Orte Namens Zellin:

Zellin,
1) Flck. in Brandenb., Rgb. Frankfurt, Kr. Königsberg, AG. Bärwalde, an der Oder, 1469 E. P.T.
2) Gutsbz. ebd., 120 E. Hopfenbau, Torfstich.
3) Df. in Schlesien, Rgb. Oppeln, Kr. u. AG. Neustadt, 666 E. P. Kujau (Oberschlesien).

Davon hatte nur der erste Ort eine eigene Post (P.). Daher gab es zunächst Stempel ohne einen Zusatz beim Ortsnamen. Später hieß der Ort Zellin (Neumark).

Der dritte Ort (Kreis Neustadt) hatte 1905 kein eigenes Postamt sondern gehörte postalisch zu Kujau. Nachdem der Ort eine eigene Post bekam wurde er zu Zellin (Oberschlesien).

Jürgen, deine Vermutung, dass das Wort Neumark aptiert wurde kann es also nicht sein. Ob dort Neustadt aptiert wurde oder wie Pete vorschlägt der Name des übergeordneten Postamtes kann ich nicht sagen. Da müssen wir warten bis ein passender Stempel auftaucht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 05.06.2016 17:46:28 Gelesen: 527546# 281 @  
@ Concordia CA [#278]

Als Ergänzung zu den Ausführungen der anderen Sammlerkollegen: Nach [1] wies der Handstempel von 1920-1922 während der Zeit des Abstimmungsgebietes Oberschlesien als Zusatz die Angabe "(OBERSCHL)" (ohne Sternchen) und nicht "(NEUMARK)" auf.

Gruß
Pete

[1] Gunnar Gruber: "Stempelkatalog Abstimmungsgebiet Oberschlesien 1920-22" (Seite 439)
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2016 18:31:21 Gelesen: 527532# 282 @  
@ volkimal [#264]

c) Das Wort "Rīga" und der Unterscheidungsbuchstabe "A" wurden ausgegossen
Die dritte Form habe ich leider nicht in meiner Sammlung


Hallo Volkmar,

da kann ich Abhilfe schaffen.

Der Stempel mit dem ausgegossenen A wurde nach meinen Unterlagen zwischen Dezember 1942 und Juni 1943 verwendet.



Bevor die Maschine bei der deutschen Feldpost eingesetzt wurde, lief sie im lettischen Postbetrieb sowohl mit Werbung, als auch mit dem Wellenentwerter.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
volkimal Am: 05.06.2016 19:52:13 Gelesen: 527511# 283 @  
Hallo Jürgen,

sehr schön, jetzt sind alle 3 Formen hier zu sehen. Auch schön, dass Du auch einmal die ursprünglichen Stempel zeigst.

Als Ergänzung zur Frage nach Zellin einmal die Links für Wikipedia. Dort ist auch jeweils eine Karte mit der Lage des Ortes zu sehen:

Zellin (Neumark): https://de.wikipedia.org/wiki/Czelin
Zellin (Oberschlesien): https://de.wikipedia.org/wiki/Zellin

Eine Möglichkeit gibt es doch noch, die Frage der Aptierung ohne einen Stempelabdruck zu klären. Ich habe leider keine Postamtsverzeichnisse aus der Zeit von 1931 bis 1944 und den Jahren davor. Älter kann der Stempel nicht sein, da die Zweikreisstegstempel erst 1931 eingeführt wurden.

Kann einer von Euch einmal nachschlagen wann in dieser Zeit in Zellin (Kr. Neustadt, Oberschlesien) ein Postamt bzw. eine Poststelle war und wie der genaue Name lautete ? Vielleicht lässt es sich auch so die Aptierung erklären.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2016 22:29:01 Gelesen: 527496# 284 @  
@ volkimal [#283]

Es wird wohl ziemlich sicher Zellin (Oberschlesien) gewesen sein. Das Ortsverzeichnis der Reichspost, Ausgabe Mai 1944 gibt allerdings keine weiteren Erkenntnisse. Darin ist Zellin (Neumark) mit einem x als Poststelle 1 gekennzeichnet, das andere Zellin jedoch nicht (mehr?). Zur Klärung bedarf es wohl einer früheren Ausgabe des Ortsverzeichnisses.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
JohannesM Am: 05.06.2016 22:58:45 Gelesen: 527487# 285 @  
@ Concordia CA [#275]

Ich lese ZELLIN / a / (OBERSCHL ES), danach würden links 8 Buchstaben fehlen, NEUSTADT würde also hinkommen.

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 05.06.2016 23:06:08 Gelesen: 527483# 286 @  
@ Concordia CA [#284]

Hallo Jürgen,

jetzt fehlt noch ein Eintrag von zum Beispiel 1940. Wie war der Name des Postamtes bzw. der Poststelle in dem Jahr? 1944 konnte der Name nichts anderes als deine Angabe sein, denn das ist die Angabe des aptierten Stempels aus dem Jahr 1944.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 06.06.2016 22:16:32 Gelesen: 527392# 287 @  
@ Concordia CA [#282]

Es gibt auch noch einen Stempel Riga B, der ebenfalls zur Zeit der deutschen Besetzung im 2. Weltkrieg aptiert wurde. Dieser Stempel wurde allerdings im normalen Postbetrieb eingesetzt.

Es handelt sich um einen Maschinenstempel mit Werbung. Der Text "Apelo dzamto zerni!", zu Deutsch "Reist um die Heimat!", wurde entfernt, die Abbildung blieb unverändert. Zudem wurde die Datumsgruppe in der Reihenfolge den Gepflogenheiten der Reichspost angepasst. Da es sich hierbei um Stecktypen handelt, war das ohne Probleme möglich.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
volkimal Am: 07.06.2016 11:21:20 Gelesen: 527349# 288 @  
@ Concordia CA [#287]

Hallo Jürgen,

eine schöne Ergänzung. Den Stempel habe ich bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 07.06.2016 22:58:20 Gelesen: 527302# 289 @  
Hier noch ein Beispiel für die Entfernung der Plz in der DDR Mitte der 50-er Jahre. Mägdesprung mit und ohne (19).



Diese Aptierung ist wohl genauso häufig wie die Entfernung des linken Sterns bei den Reichspoststempeln.

Beste Grüße
Eckhard
 
Manne Am: 08.06.2016 20:40:56 Gelesen: 527250# 290 @  
Hallo zusammen,

habe bei der Erfassung der Schwenninger Uhrenstempel festgestellt, dass hier aus den Vorkriegstempeln die ersten neuen Uhrenstempel hergestellt, aptiert wurden.

Gruß
Manne

Der Vorkriegsstempel:



Die neuen Stempel, Werbung links und Werbung rechts.



Einmal k mit (14b) und i (14)

Der neue korrekte Stempel:


 
volkimal Am: 08.06.2016 21:49:02 Gelesen: 527239# 291 @  
@ Manne [#290]

Hallo Manne,

richtig, im Stempelkopf des "Vorkriegstempels" (1943 war schon Krieg) wurde die Postgebietsleitzahl nachträglich eingesetzt. Das Werbeklischee ist aber eine Neuanschaffung.

Danach wurde das Werbeklischee weiterverwendet, aber der Stempelkopf wurde ausgetauscht.

Schön, dass Du alle drei Formen zeigst!

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 08.06.2016 22:00:26 Gelesen: 527235# 292 @  
@ volkimal [#291]

Hallo Volkmar,

danke für den Hinweis, ich hätte den nachfolgenden Stempel nehmen sollen.

Gruß
Manne


 
HWS-NRW Am: 08.06.2016 23:47:45 Gelesen: 527221# 293 @  
Hallo und einen noch Guten Abend,

ich hätte da auch einen schönen Beleg anzubieten:



Zweisprachiges sowjetisches Formular (in russischer und lettischer Sprache), ausgegeben am 8.6.1942 für eine in Riga aufgelieferte Sendung, die Gebühr ausgewiesen mit einer Freimarke (MiNr 7) und entwertet mit einem zweisprachigen Kreisstegstempel mit Gittersegmenten von RIGA (die Landesbezeichnung LATVIJA aptiert)

mit Sammlergruß
Werner
 
Lutwinus Am: 09.06.2016 14:51:09 Gelesen: 527173# 294 @  
Hallo liebe Stempelfreunde,

der folgende Beleg passt vielleicht ganz gut hierher. Es handelt sich um eine Eingeschriebene Postkarte von "Wallerfangen" im Saarland aus 1947. Vom 01.04.1946 bis zum Januar 1953 wurde durch Beschluss des damaligen Gemeinderates der ursprüngliche Ortsname "Vaudrevange" wieder eingeführt. Die Wallerfanger Tagesstempel wurden aptiert - der Ortsname komplett entfernt. Zusätzlich zu diesen stummen Stempeln wurde ein Gummistempel (Vaudrevange 1 / über Saarlouis) ohne Datumsangabe abgeschlagen. Das Datum war dem stummen Stempel zu entnehmen. Die Karte weist zudem einen Gummi - Einschreibestempel auf, welcher ebenfalls die Ortsbezeichnung "Vaudrevange" trug.



Liebe Grüße Joerg
 
volkimal Am: 09.06.2016 16:06:13 Gelesen: 527160# 295 @  
@ Lutwinus [#294]

Hallo Joerg,

eine sehr schöne Karte! Danke fürs Zeigen.

Volkmar
 
volkimal Am: 11.06.2016 12:47:25 Gelesen: 527074# 296 @  
Hallo zusammen,

heute wieder einmal ein Tarnstempel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges:



Bei diesem Stempel gibt es gleich zwei ungewöhnliche Dinge:

1) Wie bei allen Tarnstempeln wurde der Ortsname aptiert. 1938 wurden üblicherweise die Sternchen aus den Stempeln entfernt. Bei diesem Stempel sind sie aber noch vorhanden.

2) Die zweite Ziffer der Jahreszahl "41" steht Kopf.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 20.06.2016 16:14:32 Gelesen: 526275# 297 @  
Hallo zusammen,

einen aptierten Stempel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges habe ich noch - auch wenn er nicht danach aussieht:





Es ist ein ausgegossener Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten. Das Stempeldatum 30.6.37 stimmt allerdings nicht. Wie man der Rückseite entnehmen kann, hat mein Vater die Karte am 27.09.1940 geschrieben.

Wie kommt es nun zu dem ungewöhnlichen Datum, bei dem sowohl der Monat als auch beide Zahlen des Jahres - insgesamt also mindestens drei Zahlen - falsch eingestellt sind? Eine Idee ist, dass mein Vater den Brief am selben Tag, also dem 27.09. aufgegeben hat. Der Feldpostbeamte hatte wenig Übung und hat Tag und Monat beim Stempel auf dem Kopf stehend eingestellt. Dann würde zumindest der Monat passen und es käme eine "7" in der Tagesangabe vor:



Ob es wirklich so war lässt sich natürlich nicht überprüfen.

Viele Grüße
Volkmar
 
klinhopf Am: 20.06.2016 19:57:39 Gelesen: 526240# 298 @  
@ volkimal [#297]

Der 30.6.37 ist gegenüber dem 27.9.40 um jeweils 3 Zahlen verdreht: Monat und Jahr wären dann rückwärts, Tag aber vorwärts - von der inneren Zahlen-Stellung machbar ?

Fragt und stellt fest mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
volkimal Am: 20.06.2016 20:17:05 Gelesen: 526229# 299 @  
@ klinhopf [#298]

Hallo Ingo,

das ist mir noch nicht aufgefallen - interessant. Kann so etwas beim Einstellen eines Stempeldatums passieren - keine Ahnung. Wer kann etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
klinhopf Am: 20.06.2016 20:58:24 Gelesen: 526216# 300 @  
@ volkimal [#299]

Verdrehungen in EINER Richtung schon, doch hier liegen zwei Richtungen vor, die mir aus der Erinnerung heraus unbekannt sind!

Aber vielleicht gibt es ja doch noch. Wer kann etwas dazu sagen?
 
drmoeller_neuss Am: 30.06.2016 13:08:47 Gelesen: 525394# 301 @  
Am 26. April 1963 gab es im Werkspostamt "Leverkusen Bayerwerk" noch keinen Stempel mit der neuen Postleitzahl, weswegen man die alte Postleitzahl herausgefeilt hat.


 
volkimal Am: 14.07.2016 19:46:18 Gelesen: 524305# 302 @  
Hallo zusammen,

ich versuche, beim Zeigen der aptierten Stempel in etwa chronologisch vorzugehen. Zuletzt habe ich die aptierten Feldpoststempel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges vorgestellt. Ich bleibe also bei dieser Zeit und stelle andere kriegsbedingte Aptierungen vor. Als erstes ein schönes Beispiel aus Posen:





Obwohl der Stempel symmetrisch ist, sieht man sofort, dass er aptiert wurde. Im Polenfeldzug besetzte die Wehrmacht Poznan am 10. September 1939. Die Stadt bekam ihren deutschen Namen zurück und wurde zur Hauptstadt des neugeschaffenen „Reichsgaus Wartheland“ erklärt. Den polnischen Namen im Stempel weiterzuverwenden - das war natürlich nicht gewünscht!

Vom ursprünglichen Stempel mit dem Ortsnamen Poznan habe ich leider keinen kompletten Abschlag. Dadurch, dass der ursprüngliche Stempel stark abgenutzt war, erkennt man sofort, dass beim Stempel vom 23.10.1939 der Ortsname und die Zahl 3 ausgetauscht worden sind.



Es wurden aber auch sehr schnell neue deutsche Stempel angeschafft wie hier der Stempel vom 09.11.1939. Vielleicht irritiert Euch, dass der deutsche Stempel auf einer polnischen Postkarte abgeschlagen wurde. Die polnische Wertzeichen verloren mit dem Einmarsch deutscher Truppen ihre Gültigkeit und waren als Frankatur auch nicht mehr zugelassen.

In diesem Fall handelt es sich um eine Formularverwendung der polnischen Postkarte. Wie man am Absender links sieht wurde die Karte mit der Feldpost befördert und musste nicht frankiert werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 15.07.2016 12:34:50 Gelesen: 524224# 303 @  
@ volkimal [#302]

Ich bleibe also bei dieser Zeit und stelle andere kriegsbedingte Aptierungen vor. Als erstes ein schönes Beispiel aus Posen:

Ein schönes Beispiel, welches du hier zeigst, dank dir! Eine derartige Aptierung hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Nachfolgend ein Beispiel, welches zwar nicht ganz zum eigentlichen Thema, allerdings ganz gut zu deinem vorherigen Beitrag passt. Es änderte sich ebenfalls (mehrfach) der Ortsname. Durch den erwähnten Polenfeldzug wurde am 09.09.1939 ebenfalls die Stadt Łódź besetzt und nach [1] vor Ablauf des Jahres 1939 dem Deutschen Reich angegliedert.



Bis zur Besetzung des Ortes durch die deutsche Wehrmacht hieß dieser Ort Łódź, hier abgebildet zwei Stempelabschläge des Postamtes Nr. 11 (Unterscheidungsbuchstabe e und h).

Den polnischen Namen im Stempel weiterzuverwenden - das war natürlich nicht gewünscht!

Davon gehe ich ebenfalls aus, dennoch kam es zumindest im nachfolgenden Beispiel vor, dass ein polnischer Tagesstempel m.E. zur Entwertung der Tagespost (frankiert mit Marken des Deutschen Reiches) weiterverwendet wurde:



Tagesstempel des Postamtes 11, Unterscheidungsbuchstabe d, Datum vom 22.05.1940

Parallel dazu wurden bereits neue Tagesstempel angeschafft und der Ortsname von Łódź in Lodsch geändert:



Tagesstempel des Postamtes 1, Datum vom [...]0.03.1940

Nach [1] erfolgte am 11.04.1940 die Umbenennung des Ortsnamens von Lodsch in Litzmannstadt:



Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81%C3%B3d%C5%BA
 
volkimal Am: 03.08.2016 11:04:05 Gelesen: 522454# 304 @  
Hallo zusammen,

ein weiteres Beispiel aus Polen auf einer Karte an meinen Großvater:



Im polnischen Stempel wurde der Ortsname Bydgoszcz entfernt und durch den deutschen Namen Bromberg ersetzt. Bei diesem Stempel fällt die Aptierung im Gegensatz zum Stempel aus Posen im Beitrag [#302] nicht sofort auf. Aufgrund der römischen Monatsangabe sieht man aber sofort, dass es sich um einen ehemaligen polnischen Stempel handelt. Ob der Unterscheidungsbuchstabe "a" ursprünglich im Stempel war, oder ob auch er nachträglich eingesetzt wurde, weiß ich nicht.

Da ich den ursprünglichen Stempel nicht habe kann ich ihn hier leider nicht zeigen. Kann einer von Euch das tun?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.08.2016 14:15:52 Gelesen: 522432# 305 @  
Hallo zusammen,

eine kleine Ergänzung zum letzten Beleg. Ich habe gerade gesehen, dass ich vom selben Absender eine zweite Karte aus Bromberg an Großvater habe:



Diese Karte trägt de neu angeschafften deutschen Stempel vom Postamt Bromberg 1 vom 25.03.1940.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.08.2016 13:48:16 Gelesen: 522086# 306 @  
Hallo zusammen,

diesen Stempel fand ich im alten Postsparbuch meines Vaters.



Wurde er so angefertigt oder ist er aptiert? Was meint ihr?

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 09.08.2016 14:13:15 Gelesen: 522073# 307 @  
@ volkimal [#306]

Es sieht so aus, als wäre unter der "9" eine andere Zahl - sehr merkwürdig.

Beste Grüße
Eckhard
 
drmoeller_neuss Am: 10.08.2016 08:44:59 Gelesen: 522020# 308 @  
@ volkimal [#306]

Das ist ein "Nachträglich entwertet"-Stempel, aus dem unteren Segment wurde später das "Nachträglich entwertet" entfernt, um den Stempel im Schalterdienst einsetzen zu können.
 
volkimal Am: 10.08.2016 09:34:14 Gelesen: 522008# 309 @  
@ drmoeller_neuss [#308]

Hallo,

das war auch meine Vermutung. Ich kenne diese Stempelform auch nur von Nachträglich entwertet Stempeln oder bei Gelegenheitsstempeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 22.08.2016 19:05:27 Gelesen: 521329# 310 @  
@ volkimal [#306]

Lieber Sfrd. Werdermann,

zufällig habe ich Ihren aptierten Tagesstempel "FRANKFURT (MAIN) 9 / bk" gesehen. Der Ausgangsstempel hatte die Inschrift "Nachträglich entwertet" und oben den Ub. "a" - er ist bei mir mit Datum "24.1.50.-13" erfasst.

Ihr abgebildeter Stempel weist keine Uhrzeitangabe auf, da dies im Zahlungsverkehr (Postsparbuch) nicht erforderlich war. Vermutlich wurde der N.E.-Stempel nicht mehr benötigt und aus Gründen der Sparsamkeit umgearbeitet.

In dem mir vorliegenden "Ortsverzeichnis I / Teil A; Herausgegeben vom Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Ausgabe 1955" (= DDR-Ausgabe) ist das PA Ffm 9 wie folgendermaßen im "Anhang 1" gelistet: Poststr. 20, Hauptbahnhof; PA mit Paketumschlag und Paketzustellung. Briefabgang und -zustellung wurde nicht durchgeführt. Im "Anhang 9" wird das PA für die Päckchenbearbeitungsdienst aufgeführt. Über Annahmedienste und sonstige Dienstleistungen ist in dem Druckwerk nichts enthalten.

Mit den besten Gildegrüßen
Uwe Seif
 
volkimal Am: 11.09.2016 10:04:15 Gelesen: 520281# 311 @  
Hallo zusammen,

ich bleibe noch einmal in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Nachdem ich in den Beiträgen [#302] und [#304] aptierte Stempel aus dem besetzten Polen gezeigt habe, heute ein Stempel aus Lettland:



Während des Zweiten Weltkrieges wurde Lettland zuerst von der Sowjetunion, später vom Deutschen Reich besetzt. In diesem Fall wurde ein Stempel aus der ersten Besetzung durch die Sowjetunion aptiert.

Die Jahreszahl im Stempel ist zwar verstümmelt, aber das Briefstück aus dem Ostland muss aus dem Jahr 1943 stammen, denn die Buchdruck-Marke wurde erst 1943 ausgegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.09.2016 12:26:49 Gelesen: 519989# 312 @  
Hallo zusammen,

ich verlasse jetzt die Zeit des Zweiten Weltkrieges und komme zur Nachkriegszeit. In solchen Notzeiten gibt es in der Regel besonders viele aptierte Stempel. Das liegt zum einen daran, dass die nationalsozialistischen Symbole aus den Stempeln aptiert werden mussten. Zum anderen waren viele Postämter und Stempel zerstört und man aptierte deshalb noch vorhandene Stempel um sie den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Daneben wurden aber auch viele alte Stempel vorübergehend wieder eingesetzt. Hier zur Einführung in die Nachkriegszeit zu jedem Fall ein Beispiel:



Beim Hamburger Postfreistempel wurden das Hakenkreuz und der Adlerkopf aptiert. Zusätzlich wurde die Postgebietsleitzahl neu eingefügt, so dass der Stempelkopf asymmetrisch aussieht.



Es gibt von verschiedenen Orten "Nachträglich entwertet Stempel" die zu Ortsstempeln umgewandelt wurden, indem der Text "Nachträglich entwertet" entfernt wurde. Hier das Beispiel aus Magdeburg-Sudenburg.

Beim dritten Beispiel wurde in Freyung vorm Wald 1948 ein alter bayerischer Zweikreisstempel wieder eingesetzt. Als Anpassung an die aktuellen Stempel wurde die Uhrzeit wie bei einem 24-Stundenstempel eingestellt. Ursprünglich gab es nur die Zeit bis 11-12 Uhr Vormittags oder Nachmittags. Dafür stand links von der Uhrzeit ein V oder N, dass jetzt durch einen Strich erstetzt wurde. Da diese Änderung aber nur bewegliche Teile betraf, ist es keine Aptierung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 18.09.2016 13:17:41 Gelesen: 519973# 313 @  
Hallo,

aus dem Stempel "MAGDEBURG-SUDENBURG" soll die Inschrift "Nachträglich entwertet" (in Fraktur) zwischen 1943 und 1945 entfernt worden sein. Weitere Stempeldaten - mit und ohne "Nachträglich entwertet" - wären wohl sehr interessant!

Viele Grüße
Uwe Seif
 
volkimal Am: 27.09.2016 18:14:43 Gelesen: 519465# 314 @  
Hallo zusammen,

heute ein paar Beispiele zum ersten Fall: Die nationalsozialistschen Symbole wurden entfernt oder unkenntlich gemacht:



Die sehr einfach hergestellten Postkarten wurden im Bereich der Reichspostdirektion Dortmund nur mit dem Abdruck eines Siegels verkauft, bei dem das Hoheitszeichen in der Mitte (Adler und Hakenkreuz) vollständig entfernt wurde. Bei diesem Negativsiegel aus Dortmund erkennt man die Form noch besonders gut.



In Bork (Kreis Lüdinghausen) hat man die Hoheitszeichen nicht entfernt sondern ausgegossen, so dass nur noch eine schwarze Fläche zu sehen ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 27.09.2016 20:22:41 Gelesen: 519430# 315 @  
Was hier entfernt wurde, ist mir nicht ganz klar, die Postleitzahl kann ja wohl nicht soviel Platz eingenommen haben, um Symmetrie herzustellen.

Hat vielleicht jemand den Vorgänger?



Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 27.09.2016 20:30:14 Gelesen: 519424# 316 @  
@ JohannesM [#315]

Habe es doch gefunden, der Stempel wurde doppelt aptiert, die (10b) wurde entfernt und die "1" dahinter gesetzt.

Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 28.09.2016 19:10:40 Gelesen: 519342# 317 @  
Hier noch 2 Beispiele für hinzugefügte und entfernte Postleitzahlen:

Hohenstein-Ernsthal mit ergänzter (10)



Hedersleben mit entfernter ?



Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 09.10.2016 11:45:52 Gelesen: 518366# 318 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#314] habe ich mit den Stempeln begonnen, bei denen die nationalsozialistschen Symbole entfernt oder unkenntlich gemacht wurden. Passend zu dem letzten Beitrag möchte ich zwei weitere sehr einfach hergestellten Postkarten zeigen, bei denen vor dem Verkauf ein Dienstsiegel abgeschlagen wurde:



Das Siegel aus Salzgitter ist im Gegensatz zu den Beispielen im letzten Beitrag kein Negativstempel.



Beim Postamt Plettenberg hat man ein altes Dienstsiegel verwendet. Kann mir jemand sagen, ob unter dem Ortsnamen Plettenberg unten im Siegel noch etwas stand und es somit auch aptiert wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
Zacken-willi Am: 09.10.2016 12:57:09 Gelesen: 518352# 319 @  
@ volkimal [#297]

Hallo volkimal,

in einen großen Überraschungskarton, den ich von meinen Brüdern zum Geburtstag bekommen habe, lag unter anderen dieser Brief. Wie du aus den Absender erkennen kannst, kommt der Brief aus Warschau, also aus dem Osten.

Er trägt das Stempeldatum: -1 IV 40 18, ich würde es deuten: 1.4.1940 18Uhr.

Liege ich damit richtig?



Wünsche allen einen schönen Sonntag
Wilfried
 
volkimal Am: 09.10.2016 14:11:35 Gelesen: 518342# 320 @  
@ Zacken-willi [#319]

Hallo Wilfried,

ein schönes Beispiel! Mit dem Datum liegst Du richtig. Es ist ein früherer polnischer Stempel, bei dem der Ort durch ausgießen unkenntlich gemacht wurde. Typisch für die polnischen Stempel war die römische Monatsangabe.

Viele Grüße
Volkmar
 
KarlS Am: 14.10.2016 19:44:53 Gelesen: 517757# 321 @  
@ volkimal [#117]

Hallo Volkmar,

zu [#117], [#164] und [#252] gefragt: wieso sehen die Posthörner der Wertzeichendrucker alle aus wie die auf Markenheftchen der DDR? Ist doch ein Stuttgarter Stempel dabei [#117], der auch "Deutsche Post" sagt, wie in der DDR. Kannst dazu jemand etwas sagen?

Über freundliche Antwort würde ich mich freuen, genau wie über dieses echt interessante Forumthema.

Grüße, Karl
 
volkimal Am: 17.10.2016 17:59:34 Gelesen: 517471# 322 @  
@ KarlS [#321]

Hallo Karl,

dass die Posthörner auf dem Gebiet der Bundesrepublik und der DDR gleich aussehen liegt einfach daran, dass die Post nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den verschiedenen Zonen zunächst noch zusammengearbeitet hat. 1947 wurde z.B. ein einheitlicher Wertrahmen "Deutsche Post mit Posthorn" eingeführt. Dieser Wertrahmen kam in der amerikanischen, der britischen und in der sowjetischen Zone zum Einsatz.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 17.10.2016 18:07:30 Gelesen: 517468# 323 @  
Hallo zusammen,

in den Beiträgen [#314] und [#318] habe ich aptierte Dienstsiegel als Bestätigungsstempel bei sehr einfach hergestellten Ganzsachen gezeigt. Aptierte Dienstsiegel gib es aber auch als Entwertungsstempel. Hier ein Beispiel:



Aptiertes Dienstsiegel als Notstempel im Postamt Löcknitz (Pommern) verwendet. In der ersten Zeit wurde das Datum handschriftlich eingetragen. Später verwendete man dafür einen Stempel:



Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 17.10.2016 18:43:16 Gelesen: 517453# 324 @  
Hallo,

hier eine Karte vom 30.06.1948 aus Frankfurt a. M. an die Fa. Schmid-Schlenker in Schwenningen. Dieser Stempel wurde sicherlich aptiert.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 21.10.2016 18:36:25 Gelesen: 516996# 325 @  
@ Manne [#324]

Hallo Manne,

natürlich wurde der Stempel aptiert. Hier ein Beispiel wie er ursprünglich aussah und eine weitere Aptierung solch eines Frankfurter Stempels:



Nach dem Krieg wurden derartige Propagandasprüche in mehreren Orten entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.10.2016 18:39:34 Gelesen: 516994# 326 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief aus St. Paul bei Pragwald fand ich heute in einer Rundsendung:

St. Paul bei Pragwald liegt in Slowenien und hat heute den Namen Sveti Pavel pri Preboldu. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Slowenien zum Vielvölkerstaat Jugoslawien. Im April 1941 kam der Krieg auch nach Jugoslawien, dessen Armee am 17. April 1941 kapitulierte. Slowenien wurde zwischen Italien, Deutschland und Ungarn aufgeteilt. St. Paul bei Pragwald lag im vom Deutschen Reich besetzten Gebiet. Dieser Teil Sloweniens wurde das in das Großdeutsche Reich eingegliedert. Damit waren dort die normalen deutschen Briefmarken gültig.



Da der Brief gefaltet ist, vermute ich, dass Fritz Träber einen Brief mit diesem Umschlag an das Postamt in St. Paul bei Pragwald geschickt hat. Da die normalen deutschen Marken gültig waren ging es vermutlich um einen Stempelabschlag.

Der Brief trägt den Notstempel „St. Paul bei Pragwald“ (Einzeiler) und zusätzlich einen aptierten jugoslawischen Stempel. In Jugoslawien wurde das Datum in der Regel mit römischen Zahlen angegeben. Auch die Sterne rechts und links sind häufiger bei den zweisprachigen Stempeln zu finden.



Interessant finde ich auch den Stempel oben links. „Sammler-Marken! Auf Grund der Postverordnung gebührenfrei zurück an den Absender“. Kann mir jemand etwas dazu sagen? Welche Postverordnung war gemeint? Ich denke, dass es sich um eine normale Postsache handelt, auch wenn das nicht auf dem Brief notiert ist.

Weitere Informationen und eine Landkarte mit der Aufteilung Sloweniens im Zweiten Weltkrieg siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Sloweniens#20._Jahrhundert

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 21.10.2016 21:25:41 Gelesen: 516957# 327 @  
Hier einige aptierte Landpoststempel:





Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 24.10.2016 09:25:01 Gelesen: 516721# 328 @  
Hallo zusammen,

gestern habe ich noch eine Aptierung aus einem weiteren besetzten Gebiet in meiner Sammlung gefunden, diesmal aus dem Memelland. Das Memelland wurde nach Artikel 99 des Versailler Vertrags 1919 ohne Volksabstimmung an die alliierten Mächte abgetreten. Von Anfang 1920 bis Anfang 1923 wurde es von Frankreich als deren Vertreter verwaltet. Am 10. Januar 1923 wurde es von Litauen militärisch besetzt und annektiert. Noch vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Litauen im März 1939 von Deutschland in einem Ultimatum gezwungen, das Memelland an Deutschland zurückzugeben.



Befreiungsstempel aus Ruß. In Litauen hatte der Ort den Namen Rusnė. Dementsprechend wurde der Ortsstempel RUSNE aptiert, so dass nur „RUS“ übrig blieb. Dabei spielte es keine Rolle, dass RUSS eigentlich mit einem doppelten S geschrieben werden musste. Den Originalstempel seht ihr hier: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=16271

Ab dem 23.03.1939 waren im Memelland wieder deutsche Briefmarken zugelassen. Insofern ist der Stempel ein Ersttagsstempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 24.10.2016 22:34:39 Gelesen: 516650# 329 @  
Hallo,

ich habe auch etwas gefunden. Eine Aptierung mal umgekehrt - hier wurde etwas hinzugefügt, und zwar eine "1".

BRAKE (UNTERWESER) 1 / g / 288, Stempeldatum 26.7.1974.



In der Stempeldatenbank findet sich der gleiche Stempel im ursprünglichen Zustand (von 1963): [1]



Und einige Jahre später wurde dann ein neues Stempelgerät hergestellt, das dann auch die komplette vierstellige PLZ 2880 enthielt (hier Abschlag von 1992 aus der Stempeldatenbank): [2]



[1] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/85988
[2] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/7064
 
Max78 Am: 27.10.2016 15:09:21 Gelesen: 516354# 330 @  
Hallo zusammen,

was meinen die "Abschlagprofis" zu diesem Beispiel? Nachdem ich ein paar Messungen gemacht habe, glaube ich an das gleiche Stempelgerät, bei dem die Postgebietszahl im oberen Segment hinzugefügt wurde. Beim ellenlangen "Rothenburg ob der Tauber" gab es ja kaum eine andere Möglichkeit:



Der UB wie andere Buchstaben weichen minimal voneinander ab, ich glaube aber, dass dies lediglich ein Ergebnis des unsauberen 2. Abschlags ist. Was denkt Ihr?

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 27.10.2016 15:19:49 Gelesen: 516350# 331 @  
@ Max78 [#330]

Hallo Max,

Du hast recht. Ich denke, dass es sich eindeutig um denselben Stempel handelt. Ich habe die beiden Abdrücke einmal am PC übereinandergelegt und sie sind so gut wie deckungsgleich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 27.10.2016 15:52:00 Gelesen: 516340# 332 @  
@ volkimal [#331]

Vielen Dank Volkmar, für Deine Meinung! Wie machst Du denn das mit dem Übereinanderlegen? Habe ich bis jetzt noch nie ausprobiert. Müßte man dazu eines der Bilder mit einem gewissen Prozentsatz transparent machen, also davor per Bildbearbeitung verändern?

Ich habe einfach alle Abstände usw. gemessen. Als ich aber beim 2. Stempel von 1951 den Abstand vom "N" von Rothenburg zum Kreis gemessen habe, gab es Abweichungen und dachte an ein anderes Stempelgerät. Gerade in dem Bereich sind aber die Buchstaben THEN von Ro thenburg so verformt, dass die Abweichungen wahrscheinlich auf einen "verrutschten" Abschlag zurückzuführen sind.

Ich habe mich gewundert, dass bisher noch so wenige Stempel von Rothenburg ob der Tauber auf der Datenbank erfasst sind, ist ja immerhin kein kleiner Ort und Ansichtskarten gibt es gefühlte 1000.000 Stück davon. Na ja, so wird da auch mal ein wenig erweitert. :-)

mit herzlichem Gruß Max
 
volkimal Am: 27.10.2016 16:11:39 Gelesen: 516330# 333 @  
@ Max78 [#332]

Hallo Max,

das geht zum Beispiel mit Word. Kopiere einmal beide Stempelabbildungen nach Word. Wenn Du in Word einmal auf den helleren Stempel klickst und anschließend die rechte Maustaste drückst, kommst Du auf Textumbruch. Dort musst Du auswählen "Vor den Text". Anschließend kannst Du den Stempel mit der Maus verschieben und über den anderen Stempel legen.

Deine beiden Stempel sind ideal dafür, da sie exakt gleich groß und genau ausgerichtet sind. Falls das nicht sein sollte muss vorher man die Größe ändern bzw. den Stempel drehen. Beides geht über die rechte Maustaste und "Größe".



Drehen kann man auch über den kleinen grünen Punkt oberhalb des Bildes und die Größe ändern, indem man auf einen der Punkte an den Ecken klickt.

Falls Du noch das alte Word hast musst Du über die rechte Maustaste und den Punkt "Grafik formatieren" gehen. Unter Layout kannst Du dort bei der Grafik "Vor den Text" einstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 27.10.2016 17:11:04 Gelesen: 516310# 334 @  
@ volkimal [#333]

Hallo Volkmar,

vielen, vielen Dank für diesen Tipp. Ich habe das gerade einmal ausprobiert und es klappt einwandfrei.

Was man hier nicht alles lernen kann. ;-)

herzlichen Dank Max
 
volkimal Am: 01.11.2016 10:41:59 Gelesen: 515883# 335 @  
Hallo zusammen,

bei den Stempeln gab es folgende Propagandasprüche, die alle nach dem Krieg aptiert wurden:

Frankfurt (Main): Stadt des deutschen Handwerks
München: Hauptstadt der Bewegung
Nürnberg: Stadt der Reichsparteitage
Stuttgart: Stadt der Auslandsdeutschen

Nicht ganz so bekannt ist der Stempel aus Graz - Stadt der Volkserhebung:



Bei Philastempel fand ich das Original, das FranzG eingestellt hatte:



Zu meinem erstaunen war der Stempel "GRAZ 2 / ac" ein Maschinenstempel. Damit ist vermutlich auch der aptierte Stempel ein Maschinenstempel, der ohne Werbeeinsatz verwendet wurde. Des weiteren ist nett, dass auch dieser Stempel 2x aptiert wurde. Zunächst wurde die Postgebietsleitzahl (12a) nachträglich in den Stempel eingesetzt. Später wurde sie zusammen mit dem Propagandaspruch und dem Hakenkreuz wieder entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 01.11.2016 11:46:50 Gelesen: 515861# 336 @  
@ volkimal [#335]

"Zu meinem erstaunen war der Stempel "GRAZ 2 / ac" ein Maschinenstempel. Damit ist vermutlich auch der aptierte Stempel ein Maschinenstempel, der ohne Werbeeinsatz verwendet wurde."

Hallo Volkmar,

das kann durchaus so sein, auch bei Bochmann (im Grundwerk) sind bei GRAZ 2 als Handstempel nur die UB a und g vermerkt.

Viele Grüße,
Peter
 
Stempelfreund Am: 13.11.2016 14:28:10 Gelesen: 514782# 337 @  
Hallo in die Runde,

habe gestern eine Nachkriegskarte von 1949 bekommen, mit einem ungewöhnlichen Stempel Cloppenburg. Hier wurde wohl ein ehemaliger Poststellenstempel "ORT X über CLOPPENBURG" die Ortsangabe und das "über" entfernt. Habe so etwas bisher noch nicht gesehen. Ist Jemandem etwas ähnliches bekannt?



Einen schönen Sonntag wünscht
Christian
 
volkimal Am: 17.11.2016 17:16:23 Gelesen: 514276# 338 @  
@ Stempelfreund [#337]

Hallo Christian,

laut einer Liste der ArGe Deutsche Notmaßnahmen gibt es einen aptierten Zweikreisstegstempel bei dem nur noch der Ortsname Cloppenburg und der Unterscheidungsbuchstabe "a" übrig ist. Entfernt wurde der Text Varrelbusch.

Von "über" ist nicht die Rede. Leider sind die Stempel der Liste nicht abgebildet. Daher kann ich nicht sagen, ob es der von Dir gezeigte Stempel ist.

Zusätzlich steht mir zur Zeit nur ein Smartphone zur Verfügung und ich habe hier kein WLAN. Daher kann ich nicht gut im Netz nach einem Stempel aus Varrelbusch suchen. Der Verwendungszeitraum des Stempels in der Tabelle ist von 1947 bis 1950.

Vielleicht hilft dir dieser Hinweis ja etwas weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 17.11.2016 17:56:24 Gelesen: 514266# 339 @  
Hallo,

man kann sich auch direkt an die ARGE Deutsche Notmaßnahmen wenden: http://www.deunot.de - und erhält von dort sicherlich auch Auskunft.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Stempelfreund Am: 18.11.2016 10:31:06 Gelesen: 514208# 340 @  
@ volkimal [#338]
@ Uwe Seif [#339]

Hallo,

und vielen Dank für die Hinweise und Informationen. Ich habe mal die ARGE angefragt.

Viele Grüße
Christian
 
volkimal Am: 19.11.2016 15:14:34 Gelesen: 514138# 341 @  
Hallo zusammen,

ich mache weiter mit den Stempeln, die Propagandasprüche hatten. Am meisten verschiedene Stempelarten besitze ich aus München. Zunächst der ursprüngliche Stempel mit dem Spruch "München - Hauptstadt der Bewegung" und einem Hakenkreuz.:





Der Bandstempel vom Postamt München 2 mit den Unterscheidungsbuchstaben "ce" hat bei diesem Beispiel aus dem Jahr 1942 6 fallende Wellen. 1947 und 1948 sind bei dem Stempel der Propagandaspruch und das Hakenkreuz entfernt. Diesmal hat der Bandstempel als Entwerter 6 Striche.



Den aptierten Stempel gibt es natürlich auch als einfachen Maschinenstempel mit 6 Strichen als Entwerter oder mit Posteigenwerbung.

Soviel für heute. Viele Grüße
Volkmar
 
Lutwinus Am: 19.11.2016 16:51:55 Gelesen: 514118# 342 @  
Hallo liebe Stempelfreunde!

Habe gerade einen Poststellenstempel aus Schwalbach/Saar in die Datenbank eingestellt, der thematisch gut hierher passt. Der Stempel wurde auf einer Paketkarte im Jahre 1948 abgeschlagen. Das damals zuständige Leitpostamt war Saarlouis, welches vom Anfang 1936 bis etwa Mitte 1945 "Saarlautern" hieß. Der ursprüngliche Text lautete "Schwalbach über Saarlautern". Bei dem hier gezeigten Poststellenstempel wurde "AUTERN" aus "über SAARLAUTERN" entfernt. Ein kleiner Teil des "A" ist noch zu sehen.

Der Paketkartenaufkleber lautet auf "Schwalbach über Saarlouis".



Liebe Grüße Jörg
 
Stempelfreund Am: 20.11.2016 16:11:06 Gelesen: 514055# 343 @  
@ Uwe Seif [#339]
@ volkimal [#338]

Hallo,

die ARGE Deutsche Notmaßnahmen (http://www.deunot.de ) hat sehr schnell geantwortet - vielen Dank - und es ist, wie volkimal vermutet hat, dass es sich um den Stempel von Varrelbusch handelt, bei dem jedoch auch ein "über" entfernt wurde.

Es wäre schön, wenn ein Stempelabdruck des Stempels Varrelbusch über Cloppenburg gezeigt werden könnte.

Herzliche Grüße
Christian
 
Tuffi Am: 21.11.2016 12:35:17 Gelesen: 513971# 344 @  
@ volkimal [#341]

Hallo Volkmar,

bei dem Werbeeinsatz "Postsparbuch" ist ebenfalls eine Aptierung erfolgt: Der Reichsadler wurde entfernt.

Gruß Walter
 
volkimal Am: 21.11.2016 13:21:46 Gelesen: 513960# 345 @  
@ Tuffi [#344]

Hallo Walter,

danke für die Information. Das war mir noch nicht aufgefallen.

Viele Grüße
Volkmar
 
1 Pf Am: 04.12.2016 14:15:38 Gelesen: 512872# 346 @  
Landpoststempel LOGA

Hallo,

Der abgebildete Stempel LOGA über LEER ( OSTFRIESL) vom 25.3.63 sieht mir so aus, als ob die PLZ 295? entfernt wurde.

Der Ortsname steht nicht mittig, sondern in der rechten Stempelhälfte.



Kann Jemand etwas dazu schreiben?

Schon mal DANKE.

Gruß
1 Pf
 
eifelsammler Am: 04.12.2016 14:22:29 Gelesen: 512868# 347 @  
@ 1pf [#346]

Hallo!

Loga ist mittlerer Weile ein Stadtteil von Leer (Eingemeindung 1968)

Der vorliegende Stempel dürfte "aptiert" sein. Ich gehe davon aus, dass bei ihm die alte Gebietskennzahl (23) entfernt wurde und nicht eine vierstellige Plz.

Wenn Du im Forum nach aptierten Stempel suchst, wirst Du eine ganze Menge Beispiele aus anderen Orten finden.

Viele Grüße

Carsten
 
filunski Am: 04.12.2016 14:22:38 Gelesen: 512868# 348 @  
@ 1 Pf [#346]

Hallo,

fast richtig, da wurde nicht die PLZ 295 aptiert (entfernt) sondern die ehemalige Gebietsleitzahl (23). Nach Einführung der 4-stelligen PLZn geschah dies oft, gerade bei den Poststellenstempeln, um diese noch weiter verwenden zu können.

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 13.12.2016 21:07:50 Gelesen: 511998# 349 @  
Hallo zusammen,

letztes Mal habe ich Münchener Maschinenstempel mit dem Propagandaspruch "Hauptstadt der Bewegung" und die entsprechenden Aptierungen gezeigt. Heute geht es weiter mit Post- und Absenderfreistempeln:



Da ich diese Form des Ortsstempels bisher nicht gezeigt habe, seht ihr ihn sowohl ohne als auch mit Aptierung.





Die beiden aptierten Postfreistempel kommen vom Postamt München 2 und haben die Unterscheidungsbuchstaben "ch". Die Postgebietsleitzahl wurde vermutlich schon während des Krieges eingesetzt. Kann einer von Euch den Stempel ohne Aptierung zeigen?

Der Wertrahmen hat beidemal den Text "Deutsche Post". In dem einen Wertrahmen sind rechts und links drei Linien, die bei dem anderen fehlen.

Auf der unteren Karte steht links der Text "Liebe Post! Diese Adresse stammt von 1944. BITTE HILF SUCHEN! Ist Nachsendung aber unmöglich, so erspare Dir weitere Mühe und wirf die Karte weg. Vielen Dank!" Auch so etwas sagt einiges über die Verhältnisse im Jahr 1947 aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.12.2016 20:35:08 Gelesen: 511297# 350 @  
Hallo zusammen,

den habe ich gerade gefunden:



Der ursprüngliche Stempel wurde zweifach verändert:

1) Die Postgebietsleitzahl (10) wurde hinzugefügt
2) Das Leipziger Doppel-M und das Wort "REICHSMESSESTADT" wurden entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 07.01.2017 20:55:18 Gelesen: 509137# 351 @  
Good Evening,

hier eine wie ich finde schöne Aptierung aus dem westpreussischen Gebiet, genauer gesagt Strasburg in Westpreussen (auch genannt Strasburg an der Drewenz). Es ist heute die Stadt Brodnica in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern:



Folgender link zeigt eine Postleitgebietskarte um 1943, auf der man das Gebiet 5a ungefähr zuordnen kann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Postleitzahl_(Deutschland)#/media/File:PLZ_1943.png

Am Rand noch etwas zum Inhalt: der Soldat und Vater schreibt von der anscheinend ruhigen Gegend, schön, bergig und ähnelt Thüringen, nur nicht so waldig. Es sieht dort noch alles besser aus wie (damals) in Polen. Er wartet wohl noch auf die nachgesendeten "Heimatgüter", bevor es zurück zur Kompanie ging. Was ihn erwarten wird, ist zu diesem Zeitpunkt Ende 1944 vermutlich nichts Gutes, und ob Pappi diese Karte gewollt ausgewählt hatte oder ob es am Papiermangel lag sei einfach mal dahingestellt:



Humor in bitteren Zeiten, eventuell wirklich ein kurzfristiges Mittel gegen das Leid, mit Grüßen Max
 
jahlert Am: 08.01.2017 08:40:13 Gelesen: 509049# 352 @  
@ Max78 [#351]

Wie kann ich die Aptierung erkennen, Max?

Vielen Dank!
Jürgen
 
volkimal Am: 08.01.2017 10:06:51 Gelesen: 509033# 353 @  
@ jahlert [#352]

Hallo Jürgen,

der Stempel ist asymmetrisch. Ohne die Postgebietsleitzahl wäre der Ortsname dagegen symmetrisch. Ein typisches Merkmal dafür, dass die (5a) nachträglich eingefügt wurde. Weitere Beispiele findest du in den Beiträgen [#138], [#172] und [#202]. Es gibt übrigens die verrücktesten Stellen, an denen die Postgebietsleitzahl eingefügt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 08.01.2017 12:55:41 Gelesen: 508992# 354 @  
@ jahlert [#352]

Moin Jürgen,

um kurz noch selbst zu antworten, muss ich Dir im Vorhinein sagen, dass Deine Frage durchaus berechtigt ist, denn solange man nicht den Stempelabschlag in "Orginalform" vorliegen hat, kann man natürlich nur vermuten, aber nichts beweisen. Ich hätte es also anders formulieren müssen, obwohl die Asymmetrie doch ein sehr eindeutiges Indiz für eine Aptierung ist. Es wird bei diesem Beispiel aus Strasburg in Westpreussen nicht leicht werden, das "Original" im Netz zu finden, aber durch die erschaffene Stempeldatenbank kann man zumindest hoffen.

Um noch ein ähnliches Beispiel zu zeigen, bei dem der Stempel nicht aptiert wurde, die Postgebietsleitzahl (PGLZ) aber auch im Stempelbild zu finden ist (allerdings symmetrisch), hier noch ein Abschlag aus Heiligenstadt (Eichsfeld), heutzutage unter Heilbad Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld bekannt:



Hier könnte man jetzt auch denken, dass die PGLZ im Nachhinein hinzugefügt wurde. Nach einem Vergleich mit einem Stempel ohne PGLZ vom 04.03.1941 auf einer fremden Datenbank (daher nicht abgebildet) stellte sich jedoch heraus, dass es sich um ein anderes Stempelgerät handeln muss. Unter dem Thema "Scannereinsatz in der Philatelie" kann man ganz gute Infos finden, welche Möglichkeiten es gibt, die Stempel digital übereinander zu legen, um eventuelle Differenzen feststellen zu können oder eben nicht,

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 08.01.2017 21:39:00 Gelesen: 508924# 355 @  
@ Max78 [#354]

Hallo Max,

ein schönes Beispiel. Allerdings kann man von einem etwas anderen Stempel mit demselben Unterscheidungsbuchstaben aus dem Jahr 1941 nicht sicher darauf schließen, dass es sich nicht doch um eine Aptierung handelt.

In der Verfügung Nr. 56 vom Reichspostministerium vom 06.06.1944 [1] wird die Lage der Postgebietsleitzahl vor dem Ortsnamen vorgegeben. Vielleicht gab es ja deinen Stempel in der Zeit nach 1941 und vor dem September 1944 ohne Postgebietsleitzahl. Am 25.09.1944 ist die Zahl (15) schon im Stempel vorhanden (Delcampe, beendete Angebote). Peter Griese spricht bei anderen ähnlichen Stempeln immer von "Umarbeitung" - also Aptierung.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde, Heft 139: Peter Griese, Postgebietsleitzahlen 1944 bis 1961.
 
Journalist Am: 08.01.2017 23:16:38 Gelesen: 508896# 356 @  
Hallo an alle,

heute habe ich einen Werbestempel aus Hitzacker gefunden, der aptiert sein müsste:



Er stammt vom 11.9.1962 - er muss im Laufe der nächsten Monate durch den folgenden neuen Werbestempel ersetzt worden sein, den dieser stammt vom 24.5.1963 und ist nun auch etwas anders gestaltet:



viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 09.01.2017 22:00:44 Gelesen: 508786# 357 @  
Hallo zusammen,

in Nürnberg stand der Propagandaspruch "Nürnberg die Stadt der Reichsparteitage" in den Stempeln:



Hier am Beispiel eines Bandstempels des Scheckamtes (SCH A) mit den ungewöhnlichen Unterscheidungsbuchstaben "sch". Diese Unterscheidungsbuchstaben kommen in der Datenbank nur zweimal vor.



Bei diesem Kreisstempel mit Kurzsteg wurden der Propagandaspruch und das Hakenkreuz entfernt. Im unteren Bereich wurde dafür die Postgebietsleitzahl (13a) eingefügt. Ob dieses gleichzeitig geschah oder ob der Stempel zweimal nacheinander aptiert wurde weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.01.2017 18:21:34 Gelesen: 508353# 358 @  
Hallo zusammen,

eben habe ich diesen Wanderführer der Jugendherberge Worpswede bei den Unterlagen meines Vaters gefunden:



Mein Vater unterrichtete unter anderem das Fach Kunst. Ich nehme an, dass er 1962 mit einer Schulklasse in der Jugendherberge Worpswede war. Dabei hat er auf der Rückseite den Stempel mit der aptierten Postgebietsleitzahl (23) abschlagen lassen.



Bei einem zweiten Besuch im Jahr 1977 kam dann der Tagesstempel mit der vierstelligen Postleitzahl dazu.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.01.2017 14:28:06 Gelesen: 507742# 359 @  
Hallo zusammen,

nach dem zweiten Weltkrieg gab es in zahlreiche Aptierungen um fehlende Tagesstempel herzustellen. Die ArGe Deutsche Notmaßnahmen listet im Rundbrief 43 über 125 verschiedene aptierte Tagesstempel auf, die in der Zeit von 1945 bis 1950 in der Bundesrepublik zum Einsatz kamen. Hier einer der Stempel:



In diesem Fall hat man den Stempel "ARNSBERG / (WESTF) / LAND" benutzt und das Wort "LAND" entfernt.

Ganz nett auch die Notopfermarke mit dem linienförmigen Durchstich 12 1/2. Schade, dass es nur ein Briefstück ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 27.01.2017 17:40:49 Gelesen: 507720# 360 @  
Guten Abend,

heute mal eine, wie ich finde, besondere Aptierung. Nach Einführung der ein- bis vierstelligen Postleitzahlen bei der Bundespost Anfang 1962 erhielt Frankfurt (Main) die Postleitzahl 6. Da, wo noch keine neuen Stempel (mit neuer Stempelform) angeschafft werden konnten, wurden in der Regel die alten Postleitgebietszahlen entfernt und diese Aptierungen wurden hier schon häufig gezeigt. Bei Frankfurt (Main) wurde aber nicht die gesamte alte Postleitgebietszahl (16) entfernt, sondern nur die Klammern und die 1, so dass die neue Postleitzahl 6 stehen blieb.

Ich weiß nicht, ob an anderen Orten solches auch möglich war.

Anbei je ein Stempel von Frankfurt (Main) Flughafen vor und nach der Aptierung, die wohl Ende Mai oder Anfang Juni 1962 erfolgte.



Und hinter her noch 2 weitere dieser Frankfurter Aptierungen von anderen Postämtern:


 
jahlert Am: 28.01.2017 12:32:06 Gelesen: 507642# 361 @  
@ Stempelfreund [#360]

Moin,

in Hamburg müsste das eigentlich auch möglich gewesen sein.

Viele Grüße
Jürgen
 
volkimal Am: 28.01.2017 13:15:41 Gelesen: 507634# 362 @  
@ Stempelfreund [#360]
@ jahlert [#361]

Hallo Stempelfreund und Jürgen,

mir gefällt diese Art der Aptierung auch sehr gut. Du schreibst „Ich weiß nicht, ob an anderen Orten solches auch möglich war.“ Und Jürgen hat richtig überlegt, es kann diese Aptierung auch in Hamburg geben. Von dort kenne ich sie aber nur bei diesem Absenderfreistempel und nicht bei Tagesstempeln. Das heißt natürlich nicht, dass es solche Tagesstempel nicht gibt.



Neben Hamburg kommen auch noch Lübeck und Berlin in Frage. In Lübeck soll es auch einen entsprechenden Absenderfreistempel geben, ich besitze ihn aber nicht. Aus Berlin habe ich diese Aptierung bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.02.2017 12:01:24 Gelesen: 507012# 363 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Stempel aus Friedland (Bz. Oppeln) bin ich überzeugt, dass er aptiert wurde:





Von der Stempelform her muss unten noch etwas gestanden haben. Ich vermute, dass hier das Wort "LAND" aptiert wurde. Kann jemand von Euch den ursprünglichen Stempel zeigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 05.02.2017 20:47:19 Gelesen: 506890# 364 @  
@ volkimal [#363]

Hallo Volkmar,

Kann jemand von Euch den ursprünglichen Stempel zeigen?

Leider nicht, aber dafür kann ich den ursprünglichen Wertstempel für diesen Postfreistempel zeigen.





Beste Grüße
Eckhard
 
zonen-andy Am: 06.02.2017 11:37:49 Gelesen: 506837# 365 @  
Hallo,

auch hier eine schöne Aptierung des Stempels von Pössneck. Was könnte im Stempel oben gestanden haben? Vielleicht kennt jemand diesen Stempel.



Grüße Andreas
 
volkimal Am: 07.02.2017 20:22:33 Gelesen: 506681# 366 @  
@ zonen-andy [#365]

Hallo Andreas,

was genau oben im Stempel gestanden hat, weiß ich nicht. Es dürfte aber der gleiche Fall wie im Beitrag [#337] gewesen sein. In beiden Fällen dürften frühere Poststellenstempel so aptiert worden sein, dass nur noch der Name des Hauptpostamtes übrig geblieben ist. Man hat also den Namen der Poststelle und das "über" entfernt.

Im letzten Heft der ArGe Deutsche Notmaßnahmen nach 1945 hat Peter Griese gerade einen Artikel zu solchen aptierten Poststellenstempeln veröffentlicht. Der Stempel aus dem Beitrag [#337] hatte ursprünglich den Text "VARRELBUSCH / über / CLOPPENBURG". Diesen Stempel kann Peter Griese zeigen. Deinen Stempel aus Pößneck zeigt er auch. Hier ist aber noch nicht bekannt, von welcher Poststelle er ursprünglich stammt.

Viele Grüße
Volkmar
 
zonen-andy Am: 08.02.2017 15:50:31 Gelesen: 506590# 367 @  
@ volkimal [#366]

Hallo Volkmar,

abermals vielen herzlichen Dank für die Beurteilung. Auf der Briefrückseite des Absenders steht leider auch nur Pößneck.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Uwe Seif Am: 10.02.2017 09:20:18 Gelesen: 506467# 368 @  
Hallo zusammen,

die erwähnte Veröffentlichung von Peter Griese ist bereits im Rundbrief 79/Juni 2016 der Arge Deutsche Notmaßnahmen erschienen; erhältlich ist das Heft über rainer.weidenbach@gmx.de. Weitere Veröffentlichungen der Arge findet man unter http://www.deunot.de.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
volkimal Am: 13.02.2017 18:47:09 Gelesen: 506261# 369 @  
Hallo zusammen,



bei diesem Stempel wurden die Worte "Radium- / Quelle" aptiert. Kann einer von Euch den ursprünglichen Stempel zeigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 16.02.2017 01:10:53 Gelesen: 506048# 370 @  
Hier ist der aptierte Poststellenstempel aus (8901) HERBERTSHOFEN über AUGSBURG:



Viele Grüße
Jürgen
 
Christoph 1 Am: 27.02.2017 00:56:29 Gelesen: 504969# 371 @  
Hallo,

hat jemand eine Idee, was und warum hier aptiert wurde?

( ) VECKERHAGEN (WESERBERGLAND), 18.10.1963

Vor dem Ortsnamen wurde vermutlich die alte Gebietsleitzahl aptiert, weil 1961 die neuen Postleitzahlen eingeführt worden waren. Aber warum wurden die Klammern stehen gelassen?

Und was sind das für Fragmente unterhalb der Datumszeile? Da fehlt doch auch was, oder?

Danke für Ideen oder Erklärungen und

viele Grüße
Christoph


 
ginonadgolm Am: 27.02.2017 01:11:10 Gelesen: 504966# 372 @  
Hallo Christoph,

es wurde die Gebietsleitzahl 16 aptiert; die Klammern hat man wohl vergessen.
Unterhalb des Datums fehlt vermutlich eine Steglinie (ausgebrochen?), ansonsten sollte da eigentlich nichts sein.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
JohannesM Am: 27.02.2017 11:49:47 Gelesen: 504911# 373 @  
@ csjc13187 [#371]

Wohl nur Verunreinigungen, bei der anderen Stempeldatenbank ist ein Abschlag vom 28.4.1962 abgebildet mit der "16" - aber da unten ist nichts.

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 27.02.2017 13:04:55 Gelesen: 504892# 374 @  
@ ginonadgolm [#372]

Hallo Ingo,

eine Klammer kann man wohl kaum vergessen. Sie dürfte absichtlich (warum auch immer) stehengeblieben sein. Es gibt auch andere Beispiele dazu wie zum Beispiel diesen Stempel von Jahlert aus Plettenberg. Hier hat man nur die 21b aptiert:



Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 27.02.2017 15:42:19 Gelesen: 504860# 375 @  
@ ginonadgolm [#372]
@ JohannesM [#373]
@ volkimal [#374]

Hallo Ingo, Eckhard, Volkmar,

vielen Dank für eure Antworten! Also wurde nur die 16 aptiert und die Klammern blieben stehen. Interessant, dass es da 1962/63 keine einheitliche Linie für die Aptierung gab.

Beste Grüße
Christoph
 
JohannesM Am: 27.02.2017 22:38:35 Gelesen: 504803# 376 @  
@ csjc13187 [#375]

Ich denke mal die Anweisung lautete das die Gebietsleitzahl zu entfernen sei und jeder hat das anders interpretiert. Möglicherweise wurde das sogar von Postbeamten selbst erledigt und nicht nur bei Stempelherstellern. Viel gehört ja nicht dazu ein paar Ziffern wegzufeilen.

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 02.03.2017 18:16:33 Gelesen: 504495# 377 @  
Hallo zusammen,

heute bekam ich einen Stempel, auf den ich schon ein paar Jahre gewartet habe. Es ist der Stempel oben links - jetzt ist die Serie endlich komplett.



Bis auf den ersten Stempel habe ich diese Abfolge von Stempeln aus Neusalza-Spremberg schon beim Thema "Aptierte Stempel" vorgestellt. Der Stempel oben links mit dem Unterscheidungsbuchstaben "b" ist der ursprüngliche Stempel. Bei ihm wurde zunächst die (10) hinzugefügt, bevor sie anschließend in einer zweiten Aptierung wieder entfernt wurde (obere Reihe).

Auch der nach dem Krieg neu angefertigte symmetrische Stempel mit der Postleitgebietszahl und dem Unterscheidungsbuchstaben "a" wurde die (10) später aptiert (untere Reihe).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 01.04.2017 12:53:31 Gelesen: 501051# 378 @  
Hallo zusammen,

ein sehr schöner Abschlag eines aptierten Poststellenstempel aus Weißig Bahnhof:





Die Postleitgebietszahl 10 wurde nachträglich in den Stempel eingearbeitet. Am 14. Oktober 1946 wurde das Leitgebiet 10 in die Leitgebiete 10a und 10b unterteilt. Die Aptierung stammt noch aus der Zeit davor.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.04.2017 20:02:13 Gelesen: 499715# 379 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Stempel fiel mir der asymmerische Aufbau und der große weiße Bereich links auf:



Große weiße Flächen deuten oft auf eine Aptierung hin. In diesem Fall scheint der Stempel aber von vornherein so hergestellt worden zu sein. Auch die Stempel zur Internationalen Tourismus Börse (ITB) aus den anderen Jahren sahen ähnlich aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.04.2017 08:15:36 Gelesen: 497361# 380 @  
Hallo zusammen,

heute ein Feldpostbrief aus Eibenstock:



Bei dem Stempel hat man die Sternchen 1938 aptiert (entfernt). Die Aptierung war aber so schlecht, dass man die Reste der Sternchen deutlich erkennen kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 23.04.2017 11:13:07 Gelesen: 497336# 381 @  
@ volkimal [#380]

Hallo Volkmar,

Deinen Augen entgeht wirklich gar nichts! Ist mir bei meinen Karten nicht aufgefallen (da nicht mein Sammelgebiet auf delcamp zum Verkauf eingestellt). Leider ist der aptierte Stempel vom 28.12.1938, somit bringt das bezüglich einer noch genaueren zeitlichen Eingrenzung nicht viel:



mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 23.04.2017 11:50:23 Gelesen: 497318# 382 @  
@ Max78 [#381]

Hallo Max,

die ersten Anweisungen die ich kenne, die Sternchen aus den Stempeln zu entfernen stammen von Ende Mai 1938. Bei Ebay gibt es eine Karte mit dem aptierten Stempel vom 27.07.1938. Es bleibt also ein Zeitraum von ca. zwei Monaten, in denen der Stempel aptiert wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
westfale1953 Am: 26.04.2017 08:09:03 Gelesen: 496963# 383 @  
Guten Morgen!

NEHEIM-HÜSTEN 3 g mit aptierter PGLZ vom 5.1.63



Bernhard
 
volkimal Am: 30.04.2017 10:35:38 Gelesen: 496321# 384 @  
Hallo zusammen,

zu den Stempeln der Deutschen Dienstpost Niederlande habe ich eine Frage.







Beim Stempel vom 27.06.1944 ist das Wort Niederlande aptiert (entfernt). Mir ist aber nicht klar warum. Die Deutsche Dienstpost Niederlande gab es weiterhin. Der dritte Stempel kommt zum Beispiel bis 1945 vor.

Wer weiß, warum der Stempel aptiert wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 30.04.2017 11:26:51 Gelesen: 496307# 385 @  
@ volkimal [#384]

Hallo Volkmar,

Glückwunsch zu dem seltenen aptierten Stempel! Warum aptiert, weiß ich auch nicht, er ist aber im Handbuch "Deutsche Dienstpost 1939-1945" (Bd. 31 der neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde) aufgeführt (S. 432, Abb. 288). Leider gibt auch der Autor, Dr. Hermann Schultz, keine weiteren Hinweise zu dieser Aptierung. Einen weiteren, ähnlich aptierten Stempel gab es noch aus Utrecht (Abb. 290).

Oft erfolgte Aptierungen zu Tarn-/Geheimhaltungsgründen scheiden hier eigentlich aus, bzw. wären sinnlos durch die Ortsangabe und auch die anderen Stempel/Absenderhinweise auf dem Brief.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 30.04.2017 14:39:57 Gelesen: 496274# 386 @  
@ filunski [#385]

Hallo Peter,

den Glückwunsch muss ich an Tuffi weitergeben. Er hat mir die Stempel zur Auswertung zur Verfügung gestellt.



Zum Stempel aus Utrecht. Den hatte ich im Heft 31 auch gesehen. Allerdings ist dort nichts von einer Aptierung erwähnt. Ich vermute aufgrund der gestrichelten Linien im unteren Bereich, dass es die Wiedergabe eines unvollständigen Abschlags ist. Auf jeden Fall kann man diesen Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben a aus dem Jahr 1944 im Moment bei Ebay kaufen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 30.04.2017 15:14:31 Gelesen: 496267# 387 @  
@ volkimal [#386]

Hallo Volkmar,

meine Vermutung zum Grund der Aptierung ist ganz lapidar. Schaut man sich nur das Wort Niederlande im Stempel vom 27.6.44 an, sieht man schon eine gründliche Beschädigung, die das Wort an sich kaum noch erkennen lässt. Eventuell hat man daher gleich das ganze "weggehobelt". Schön, dass Du zwei so zeitnahe Abschläge vorstellen kannst.

mit Grüssen Max
 
volkimal Am: 01.05.2017 08:01:31 Gelesen: 496163# 388 @  
@ Max78 [#387]

Hallo Max,

so etwas habe ich bisher zwar noch nicht gehört, aber das könnte eine Erklärung für die Aptierung sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 01.05.2017 11:10:50 Gelesen: 496143# 389 @  
Hallo,

ein Brief vom 12.01.1946 aus Leipzig nach Schwenningen an die Fa. Schmid-Schlenker. Die Postleitzahl (10) wurde hier nachträglich eingebracht.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 03.05.2017 13:27:17 Gelesen: 495861# 390 @  
Hallo zusammen,

eine Aptierung ist hier ganz offensichtlich:



Aber was wurde hier aptiert. Der Ort befindet sich in Österreich (Steiermark), hier der Abschnitt mit der Absenderangabe:



Ich glaube nicht, dass hier Deutschlandsberg wie im Absender zu sehen aptiert wurde?

Beste Grüße,
Peter
 
Max78 Am: 03.05.2017 13:50:52 Gelesen: 495851# 391 @  
Moin Peter,

ich glaube, dass das Wort WESTSTEIERMARK in abgekürzter Form in Klammern aptiert wurde, so zumindest abzuleiten, wenn man sich die Artikel auf Ebay anschaut. Die Aptierung findet man dort schon auf Karten von 1949. Hier der link zu ebay, wo eine Karte ohne Aptierung gezeigt wird (allerdings ist der Abschlag äusserst schlecht, so dass man es nicht zu 100 % ableiten kann):

http://www.ebay.at/itm/172364-Stainz-Totale-/171722195470?hash=item27fb70c20e:g:XqkAAOSwBLlVBwtM

mit Grüssen Max
 
filunski Am: 03.05.2017 13:56:58 Gelesen: 495846# 392 @  
@ Max78 [#391]

Hallo Max,

super Hinweis, vielen Dank! :-)

Das kann sehr gut passen, eventuell (WESTSTEIRM) oder ähnlich.

Viele Grüße,
Peter
 
GSFreak Am: 07.05.2017 13:39:17 Gelesen: 495541# 393 @  
Hallo,

hier ein aptierter Stempel aus GEESTHACHT 1 vom 08.08.1962 auf einer Antwortkarte Bedeutende Deutsche P70A. Wie bei vielen anderen Postämtern ist 1962 die alte Postleitzahl (hier die 24a) aus dem Stempel entfernt worden.

Gruß
Ulrich


 
GSFreak Am: 07.05.2017 14:28:51 Gelesen: 495524# 394 @  
Auch in Boppard wurden 1962 Stempel aptiert:

Dies betrifft zunächst den Handwerbestempel mit der Seilbahn. Mit (22b) Boppard habe ich von diesem Stempel in meiner privaten Datenbank 50 Belege dokumentiert mit Daten vom 10.08.1954 bis 29.08.1962. Ohne die (22b) - nunmehr entfernt - habe ich von diesem Stempel 11 Belege erfasst mit Daten vom 03.09.1962 bis 04.02.1963. Spätestens im März 1963 kam dann ein neuer Handwerbestempel ebenfalls mit dem Seilbahnmotiv, aber in etwas anderem Layout (Kreissstempel mit Sehnensegment oben) und mit der neuen Postleitzahl 5407 unten im Stempel.



Zum anderen betrifft das einen Zweikreisstegstempel UB c. Hier sind mir von dem aptierten Stempel 8 Belege mit Daten vom 19.06.1962 bis 03.08.1962 bekannt. Interessanterweise kenne ich keinen Beleg (Postkarte/Brief) mit dem nichtaptierten Stempel. Es muss sich wahrscheinlich um einen Innendienststempel gehandelt haben.



Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 16.05.2017 23:32:12 Gelesen: 494138# 395 @  
Hallo,

hier ein interessanter Stempel aus Elsterwerda vom 14.02.1946. Da wurde allerdings nichts aptiert, sondern vielmehr nachträglich die Postleitzahl "(10)" eingefügt. Dieser Stempel weist zudem mit einem Durchmesser von 30 mm und einem großen A als UB deutlich von der Norm ab.

Solche und viele andere Abweichler vom "Normstempel von 1931" sind in einem 14-seitigen Beitrag von H.-J. Richter im aktuellen Rundbrief 82 (Juni 2017) der Arge "Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V." aufgeführt bzw. beschrieben (http://www.deunot.de ).

Gruß Ulrich


 
filunski Am: 17.05.2017 00:03:24 Gelesen: 494133# 396 @  
@ GSFreak [#395]

Da wurde allerdings nichts aptiert, sondern vielmehr nachträglich die Postleitzahl "(10)" eingefügt.

Hallo,

ich hoffe, du gestattest mir eine Anmerkung dazu. Dieser Satz widerspricht sich selbst. Aptiert bedeutet nicht nur, dass etwas entfernt wurde, sondern auch, dass etwas hinzugefügt wurde. Aptieren bedeutet schlicht anpassen, für Stempel, diese so anzupassen (zu aptieren), dass sie unter neuen Erfordernissen/Vorgaben (z.B. Einführung der Gebietsleitzahl) weiter verwendet werden können. ;-)

Sehr schöner Stempel übrigens und würde auch gut in unsere Datenbank passen, wenn du ihn dort hochladen könntest. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
westfale1953 Am: 17.05.2017 08:56:12 Gelesen: 494063# 397 @  
Hallo zusammen,

PRESSIG (13a) a aus Januar 1955



Dieser Stempel mit aptierter Gebietsleitzahl 13 a befindet sich bereits in der Datenbank, allerdings mit UB "b". Ich werde den UB "a" gleich mal hochladen.

Bernhard
 
GSFreak Am: 17.05.2017 21:56:42 Gelesen: 493920# 398 @  
@ filunski [#396]

Hallo Peter,

danke für die Aufklärung. Bei mir hatte sich das Wort "aptieren" tatsächlich bereits vor Jahrzehnten als Synonym für "entfernen" im Gehirn festgesetzt. Man lernt halt nie aus und sollte vorher/öfter mal in den Duden schauen.

Gruß Ulrich
 
filunski Am: 17.05.2017 23:33:46 Gelesen: 493907# 399 @  
@ GSFreak [#398]

Guten Abend Ulrich,

freut mich, dass ich da bei dir dein Synonym "aptieren" konnte! ;-)

Dann gleich noch ein etwas ungewöhnliches Beispiel einer Aptierung (hier Hinzufügung) der Gebietsleitzahl:



Viele Grüße,
Peter
 
Max78 Am: 18.05.2017 00:00:51 Gelesen: 493900# 400 @  
Servus Peter,

wenn ich den Stempel sehe, dann erinnere ich mich an einen, den ich vor ca. 1 Jahr auf die Datenbank gestellt habe und den Du freigeschalten hast (könntest Du Dich als Redakteur nach tausenden von Stempeln an so etwas erinnern, dann würde ich sagen "ab zu Wetten Dass!"):

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/132262

Schaut man sich die "1" hinter "(MAIN)" an, könnte man fast meinen, dass es sich um das selbe Stempelgerät handelt, aber der Ortsname scheint bei dem älteren einen Tick länger zu sein (Abstand zur unteren Linie des Stegs). Na ja, liegen immerhin 17 Jahre dazwischen. ;-)

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 18.05.2017 09:05:19 Gelesen: 493801# 401 @  
@ Max78 [#400]

Hallo Max,

es handelt sich tatsächlich um zwei verschiedene Stempel. Wie Du schon schreibst, ist der Text beim alten Stempel etwas länger. Vor allem aber haben die Stempel zwei verschiedene Unterscheidungsbuchstaben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 18.05.2017 10:10:19 Gelesen: 493783# 402 @  
@ volkimal [#401]

Moin Vollkmar,

ja, das war mir klar, hatte das geschrieben, aber nochmal im Beitrag geändert. Eine Frage in diesem Zusammenhang an Dich: Kennst Du einen Stempel, bei dem man einen UB an der selben Stelle des Stempelgeräts "ausgetauscht" hat? Wäre das technisch/ praktisch überhaupt möglich?

mit Grüssen Max
 
volkimal Am: 18.05.2017 17:20:15 Gelesen: 493689# 403 @  
@ Max78 [#402]

Hallo Max,

natürlich ist es möglich, einen Unterscheidungsbuchstaben auszutauschen. Mir ist aber kein Stempel bekannt, bei dem durch eine Aptierung ein anderer Unterscheidungsbuchstabe eingesetzt wurde.

Was ich kenne ist der Fall, dass ein nicht mehr richtig erkennbarer Unterscheidungsbuchstabe "repariert" wurde. Ich nehme an, dass er dabei ausgetauscht wurde, kann es aber nicht beweisen.





Von diesem Stempel besitze ich sehr viele Exemplare. Der Strich des "e" verblasste bis zum Juli 1978 zunehmend. Ab August ist das "e" wieder klar zu sehen. Dass es kein neuer Stempel ist, sieht man an der gebrochenen 2.

Außerdem kenne ich einen Leipziger Zweikreisstegstempel, bei dem der Unterscheidungsbuchstabe "k" zunächst oberhalb des Steges war. Bei einer von mehreren Aptierungen wurde das "k" dann nach unten zwischen die beiden Kreise versetzt. Damit wurde er an das übliche Bild der DDR-Normstempel angepasst.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 18.05.2017 20:59:01 Gelesen: 493649# 404 @  
@ volkimal [#403]

Hallo Volkmar,

interessanter Beitrag und vielen Dank dafür. Das Beispiel ist wirklich klasse, man kann es wahrscheinlich wirklich erst erklären oder feststellen, wenn man eine "durchgehende" Korrespondenz hat, bei der man so etwas verfolgen kann.

Ich habe mir die Frage gestellt, seitdem ich mich ein bisschen mehr mit den Württemberger Stempeln beschäftigt habe und anhand der Stempelgeräte gesehen habe, dass es bei dieser Machart von Stempeln handwerklich gesehen äusserst schwer gewesen wäre, einen UB oder ein Zierstück "auszutauschen". Davor ging ich fälschlicherweise davon aus, dass so etwas öfter mal gemacht wurde.

Interessant wäre es bei den Stempel, die Ihre "Aufgabe" wechseln, sprich die alten KGS-Stempel, die man später gegen Ende des 2. Weltkriegs aus der Kiste holte, um sie als Stempel für Empfangsscheine oder Lieferscheine zu verwenden. Da hatte ich schon öfter den Gedanken, dass man teilweise fast den kompletten Stempel + UB umgearbeitet hat. Um so etwas allerdings dingfest zu machen, bräuchte man halt immer auch das Gegenstück (oder besser eine Reihe) aus der 1. Verwendungsphase dieser Stempel.

mit Dank und Grüßen Max
 
rumburak Am: 18.05.2017 22:24:51 Gelesen: 493621# 405 @  
@ volkimal [#403]

Hallo Volkmar,

ein sehr interessantes Thema! Wäre es Dir evtl. möglich von dem genannten DDR-Stempel hier Bilder einzustellen?

Vielen Dank und viele Grüße
 
Genosis Am: 18.05.2017 23:10:24 Gelesen: 493603# 406 @  
@ volkimal [#403]

Hallo Volkmar,

du sprichst da ein aktuelles Thema an.

Alleine der Bruch in der 2 wäre schon schön in der Datenbank als Fehler und Verwendungszeitraum einzuarbeiten. Man könnte dann, auf Grund von Fehler, schon Zusammenhänge erkennen. Ich habe da auch einige Stempel mit entsprechenden Fehler. Nach meinem Wissen wird das in der Stempelredaktion besprochen.

Nach meinem Wissen kann ein Buchstabe nicht einfach ausgetauscht werden. Es muß ein neuer Stempel bestellt/gemacht werden. Ein Hand- oder Schlagstempel ist eine Einzelanfertigung. Es kann natürlich sein dass es vielleicht zwei Stempel mit der gleichen UB gibt. Aber selbst das ist sehr sehr unwahrscheinlich. Es stehen immer verschiedene Stempel zur Verfügung. Wenn einer defekt ist, nimmt man einen anderen mit einer anderen UB.

Mit lieben Gruß
Michael
 
volkimal Am: 19.05.2017 08:55:29 Gelesen: 493528# 407 @  
@ rumburak [#405]

Hallo rumburak,

einer der Stempel ist im Gildebrief 251 abgebildet. Es ist der sehr umfangreiche Beitrag von Klaus Fritzsche: "Aptierungen von Poststempeln am Beispiel Leipzig". Dort findet man diesen Stempel (linkes Bild):



Allerdings hatte ich den Beitrag falsch im Kopf. Der Vorläuferstempel ist nicht abgebildet. Aufgrund der asymmetrischen Lage des Steges ist aber eindeutig zu erkennen, dass es sich ursprünglich um einen Stempel handelt, bei dem das Doppel-M unter dem Steg und das Wort Reichsmessestadt im unteren Bereich entfernt wurden. Einen entsprechenden Stempel von einem anderen Postamt habe ich rechts abgebildet.

Der Unterscheidungsbuchstabe "k" ist auf jeden Fall erst später im unteren Bereich eingesetzt worden - er wurde also aptiert. Allerdings ist nicht klar, welchen Unterscheidungsbuchstabe der Stempel ursprünglich hatte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.05.2017 09:07:19 Gelesen: 493522# 408 @  
@ Genosis [#406]

Hallo Michael,

du schreibst "Alleine der Bruch in der 2 wäre schon schön in der Datenbank als Fehler und Verwendungszeitraum einzuarbeiten." Die Stempel habe ich 2013 schon eingestellt, habe den Bruch in der 2 aber nicht erwähnt. Das werde ich noch ändern.

Weiter meinst Du: "Nach meinem Wissen kann ein Buchstabe nicht einfach ausgetauscht werden. Es muß ein neuer Stempel bestellt/gemacht werden." Dem muss ich widersprechen. Es gibt im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika Stempel, bei denen einzelne Buchstaben ausgetauscht wurden.



Diese Karte habe ich schon einmal gezeigt, aber sie gefällt mir so gut, dass ich sie auch ein zweites Mal einstelle.



Aus dem alten Kolonial-Stempel wurde das "DEUTSCH-" entfernt. Zusätzlich wurde "SÜDWESTAFRIKA" in "S. W. AFRICA" verändert. Man hat also 7 Buchstaben entfernt und dafür zwei Punkte eingesetzt. Innerhalb des Wortes "AFRIKA" wurde das "K" gegen ein "C" ausgetauscht.

Der Satz "Es stehen immer verschiedene Stempel zur Verfügung. Wenn einer defekt ist, nimmt man einen anderen mit einer anderen UB." trifft in diesem Fall mit Sicherheit nicht zu.

Viele Grüße
Volkmar
 
rumburak Am: 19.05.2017 10:41:40 Gelesen: 493485# 409 @  
@ volkimal [#407]

Dankeschön fürs Zeigen!

Viele Grüße
 
Genosis Am: 19.05.2017 22:49:39 Gelesen: 493378# 410 @  
@ volkimal [#408]

Das ist sehr interessant.

Hast du da auch Beispiele ? Wurde so etwas auch hier in Deutschland verwendet ?

Wenn möglich schreibe doch mal was unter dem Forumsthema "Wie werden Stempel hergestellt ?"

Es geht hier darum wie Stempel benutzt und auch hergestellt werden.

Kann man einzelne Elemente innerhalb des Stempels austauschen u.s.w.?

Mit lieben Gruß
Michael
 
volkimal Am: 21.05.2017 10:04:51 Gelesen: 493115# 411 @  
@ Genosis [#410]

Hallo Michael,

Du schreibst "Hast du da auch Beispiele? Wurde so etwas auch hier in Deutschland verwendet?"

Meinst Du damit, ob ich auch aus Deutschland Beispiele kenne, bei denen einzelne Buchstaben ausgetauscht wurden? Dazu kenne ich nur einen Absenderfreistempel vom Amt Bork mit der Abbildung des Cappenberger Chorgestühls.





Der Ortsname "Kappenberg" wurde zunächst falsch geschrieben. Aus dem Jahr 1957 kenne ich den Stempel ohne Werbeeinsatz. Vielleicht wurde er in dem Moment geändert, denn bei dem nächsten Stempel ist das "K" gegen ein "C" ausgetauscht worden. Dass es sich um eine Aptierung und kein neues Werbeklischee handelt, sieht man an der Größe der Buchstaben. Das "C" ist etwas größer!



Mit der neuen vierstelligen Postleitzahl gab es dann auch ein neues Werbeklischee mit einer etwas kleineren Schrift.

Du fragst, ob ich diese Dinge auch beim Thema "Wie werden Stempel hergestellt?" zeigen kann. Am einfachsten wäre es, wenn Richard die entsprechenden Beiträge dorthin kopiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 26.05.2017 22:43:32 Gelesen: 492156# 412 @  
Beim Durchstöbern meiner Ganzsachen-Doubletten habe ich noch zwei aptierte Stempel gefunden:

Wittichenau: Die Postleitzahl (10) wurde hinzugefügt (auf SBZ-Ganzsache P36/3 vom 31.07.1950)

Seehausen (Uckermark): Die Postleitzahl (2) wurde hinzugefügt (auf SBZ-Ganzsache P36/1 vom 25.04.1949)

Gruß Ulrich


 
GSFreak Am: 29.05.2017 22:52:31 Gelesen: 489534# 413 @  
Ich habe noch zwei weitere aptierte Stempel gefunden, jeweils auf einer Ganzsache P903 IV/01, und es wurde jeweils die Postleitzahl (13a) hinzugefügt:

Ansbach (Mittelfr) 2 vom 13.02.1946

Fürth (Bay) 2 vom 08.04.1946



Viele Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 31.05.2017 21:06:27 Gelesen: 488300# 414 @  
Hier ein weiterer aptierter Stempel:

WESSELING (BZ. KÖLN) 1 vom 05.06.1962 auf einer Bildpostkarte (Ganzsache) BRD P72, Wertstempel Dürer mit Fluoreszenz-Beidruck, Druckvermerk 215111 10/66 120000 2.62



Viele Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 02.06.2017 13:20:10 Gelesen: 488032# 415 @  
Hier zwei weitere aptierte Stempel:

CAMBURG (SAALE), UB b, vom 11.02.1948 auf einer Ganzsache P962, die Postleitzahl (15) ist hinzugefügt worden

UELZEN (BZ HAN) 1, UB f, vom 07.01.1946 auf einer Behelfsganzsache P671 (allerdings fehlt der Ausgabekontrollstempel); die Postleitzahl (20) ist hinzugefügt worden



Gruß Ulrich
 
Stefan Am: 19.06.2017 18:17:35 Gelesen: 484776# 416 @  
Vor einigen Tagen fand sich in einem Groschenalbum "Alle Welt" das nett anzusehende Paar der Polen Mi-Nr. 438 von 1946. Die Angabe von Postleitzahlen oder Postgebietsleitzahlen wirkt auf polnischen Briefmarken jener Zeit etwas merkwürdig und nicht ganz passend. Kann es daher sein, dass der zur Briefmarkenentwertung verwendete Handstempel zwei Mal aptiert wurde - einmal für die Angabe der ab 1944 gültigen Postgebietsleitzahl in dem ursprünglich deutschen Tagesstempel und einmal mutmaßlich bei der Anpassung des Ortsnamens (d.h. Änderung der Schreibweise von deutscher in die polnische Sprache)? Nach [1] umfasste das Postleitgebiet 8 Niederschlesien und u.a. die Großstadt Breslau.



Leider scheint der Ortsname nicht lesbar. Kann jemand den Ortsnamen erkennen?



Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Postleitzahl_(Deutschland)#/media/File:PLZ_1943.png
 
GSFreak Am: 22.06.2017 23:55:06 Gelesen: 484388# 417 @  
Hier ein aptierter Stempel vom 01.03.1963 aus SOBERNHEIM. Sobernheim ist ein kleines Städtchen im Nahetal (Rheinland-Pfalz). Entfernt aus dem Tagesstempel (Ub d) wurde die alte Postleitzahl (22b).



Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 24.06.2017 10:16:51 Gelesen: 484202# 418 @  
Beim Durchstöbern meiner Ganzsachen-Dubletten habe ich noch einen aptierten Stempel entdeckt:

(19) BERNBURG, UB e, vom 09.02.1946 auf einer SBZ-Ganzsache P 10. Die Postleitzahl (19) ist hinzugefügt worden.



Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 27.06.2017 13:45:19 Gelesen: 483810# 419 @  
Und noch ein aptierter Stempel. Diesmal wieder aus 1962, dem Jahr mit der Einführung der vierstelligen Postleitzahlen und sehr vielen aptierten Stempeln in der Übergangszeit.

FLINTSBACH über ROSENHEIM, UB a, vom 05.07.1962 auf einer AK von Flintsbach am Inn. Die alte Postleitzahl (13b ?) ist entfernt worden.



Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 03.07.2017 17:13:59 Gelesen: 483137# 420 @  
Hallo zusammen,

gestern bekam ich ein paar Poststellenstempel, bei denen die Postleitgebietszahl 1962 entfernt wurde. Hier sind die ersten drei:



Altenthann über Regensburg.

Die Gemeinde Altenthann gehört heute zur Verwaltungsgemeinschaft Donaustauf.



Alverskirchen über Münster (Westf.) 2

Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurden die beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Alverskirchen und Everswinkel am 1. Januar 1975 zur neuen Gemeinde Everswinkel zusammengeschlossen.



Amelsbüren über Münster (Westf.) 2

Am 1. Januar 1975 wurde Amelsbüren in die Stadt Münster (Westfalen) eingemeindet.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wolfgang Lang Am: 04.07.2017 21:21:52 Gelesen: 482958# 421 @  
@ Pete [#416]

Hallo Pete,

eine interessante Nachverwendung. Nach meinem Dafürhalten handelt es sich um den Stempel MÜNSTERBERG (SCHLES) / b; er ist lt. Schnellbacher "Die Postleitgebietszahl vor dem 5.5.1945" der einzige Stempel aus dem Leitbereich "8", welcher die PLGZ im Kreis über dem Datumssteg trägt.

Anbei ein anderer aptierter Stempel aus dem Ostwestfälischen, welcher mich auch etwas rätseln ließ:



Nach dem Krieg erfolgte wohl eine Umbenennung des Leitpostamtes, so daß das Wort BRAKEL entfernt wurde. War mir bisher nicht so geläufig.

LG

Wolfgang
 
volkimal Am: 04.07.2017 21:48:12 Gelesen: 482949# 422 @  
@ Wolfgang Lang [#421]

Hallo Wolfgang,

ein schöne, nicht alltägliche Aptierung.

Laut einer Liste der ArGe Deutsche Notmaßnahmen stand ursprünglich im unteren Bogen "BRAKEL (KR HÖXTER)".

Als Verwendungszeitraum ist angegeben 14.11.1946 - 16.07.1948. Dein Stempel wäre also ein neues Spätdatum.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.07.2017 21:13:05 Gelesen: 482781# 423 @  
Hallo zusammen,

zwei Poststellenstempel, bei denen die Postleitgebietszahl 1962 entfernt wurde, habe ich noch:



Herringen über Hamm (Westf)

Herringen kam bei der Gemeindegebietsreform vom 1. Januar 1975 zur Stadt Hamm.



Kaan-Marienborn über Siegen

Bis zum 30. Juni 1966 gehörte Kaan-Marienborn dem Amt Weidenau an. Gegen die dann folgende Eingemeindung in die Stadt Siegen sprachen sich bei einer Abstimmung 94 Prozent der Einwohner des Ortes aus und zogen sogar – erfolglos – vor das Landes- bzw. Bundesverfassungsgericht.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 06.07.2017 22:13:54 Gelesen: 482648# 424 @  
Hier ein weiterer aptierter Stempel:

(3) LAAGE (MECKL), UB b, vom 21.02.1947 auf einer Ganzsache P 952. Die Postleitzahl (3) ist hinzugefügt worden.



Gruß Ulrich
 
Max78 Am: 07.07.2017 02:25:57 Gelesen: 482621# 425 @  
@ GSFreak [#424]

Wusste gar nicht, dass es die P 952 echt gelaufen in einem so schönen Zustand gibt, und dann noch 1a abgeschlagen. Bei solchen Belegen sollte man von der Michelbewertung Abstand nehmen, und ordentlich was draufhauen. Danke für's Zeigen! Muss jetzt abschalten, sonst werd' ich neidisch,

mit Grüßen Max
 
Christoph 1 Am: 07.07.2017 23:44:33 Gelesen: 482477# 426 @  
Hallo,

gerade neu in der Stempeldatenbank freigeschaltet [1]:



Ein ehemaliger Poststellenstempel aus dem Leitbereich Münster, bei dem der Ortsname und das Wort "über" wohl aptiert wurde. Kam dann als Tagesstempel in Münster zum Einsatz. Kann jemand sagen, zu welchem kleinen Ort der Stempel ursprünglich gehörte?

Viele Grüße
Christoph

[1] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/112865
 
volkimal Am: 08.07.2017 10:14:13 Gelesen: 482360# 427 @  
@ Christoph 1 [#426]

Hallo Christoph,

im Rundbrief 79 der ArGe Deutsche Notmaßnahmen nach 1945 hat Peter Griese einen Artikel zu solchen aptierten Poststellenstempeln veröffentlicht. Dort ist auch Dein Stempel aus Münster abgebildet. Welcher Poststellenstempel dazu aptiert wurde ist bisher nicht bekannt. Ein weiteres Beispiel dieser Art siehe [#365].

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 08.07.2017 11:29:43 Gelesen: 482288# 428 @  
@ Christoph 1 [#426]

Servus Christoph,

kannst Du eventuell noch die ganze Paketkarte zeigen (Vorder-Rückseite? Falls es nicht zu viel Mühe macht, würde ich mich darüber freuen. Sollte die Absenderadresse noch zu erkennen sein, dann kann man dadurch eventuell Rückschlüsse auf die (ehemalige) Poststelle ziehen.

mit Grüßen Max
 
volkimal Am: 08.07.2017 11:37:35 Gelesen: 482282# 429 @  
Hallo zusammen,

heute eine Aptierung aus Österreich:



Kann einer von Euch sagen, was dort aptiert wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 08.07.2017 12:00:28 Gelesen: 482275# 430 @  
@ volkimal [#429]

Hallo Volkimal,

ich nehme an, dass die alte PLZ aptiert wurde.

Gruß
Uwe Seif
 
volkimal Am: 08.07.2017 12:37:37 Gelesen: 482264# 431 @  
@ Uwe Seif [#430]

Hallo Uwe,

dass ist auch meine Vermutung. Dann ist der Stempel aber sehr lange im Einsatz gewesen.





Die nächste Frage ist aber, ob der Stempel nicht auch den Text "Stadt der Volkserhebung" im unteren Bogen haben musste. Die beiden rechten Stempel hat FranzG auf Philastempel eingestellt. Falls unten der Text stand, muss auch das "J" nachträglich eingesetzt worden sein.

Wer kann mir sagen, ob der Text "Stadt der Volkserhebung" in jedem neuen Stempel stand oder ob es auch Stempel ohne den Text gab.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 08.07.2017 15:19:00 Gelesen: 482242# 432 @  
@ Uwe Seif [#430]

ich nehme an, dass die alte PLZ aptiert wurde.

@ volkimal [#431]

dass ist auch meine Vermutung. Dann ist der Stempel aber sehr lange im Einsatz gewesen.

Ich nehme auch an, dass im Beispiel "GRAZ" (Postamt 1) aus Beitrag [#429] die Postgebietsleitzahl entfernt wurde. In Österreich wurden Postleitzahlen im Jahr 1966 eingeführt, siehe auch die anlassbezogene Ausgabe der Österreich Mi-Nr. 1201 vom 14.01.1966. Im Umkehrschluss kommen Stempel aus Österreich ohne Postleitzahl auf jeden Fall bis Ende 1965 (vermutlich noch einige Wochen/Monate darüber hinaus) vor.

Die Verwendung von Tagesstempeln, welche in der Zeit des "Anschlusses" (1938-1945) im heutigen Österreich eingeführt wurden, wäre demnach ohne Weiteres bis Ende 1965 möglich gewesen. Meinem Eindruck nach umfasst der Stempelteil Österreichs aus den Jahren 1945-1965 grob betrachtet drei verschiedene Varianten:

1. Weiterverwendung bzw. erneute Verwendung von Tagesstempeln aus der Zeit vor dem 13.03.1938

2. Weiterverwendung von Tagesstempeln, welche in der Zeit vom 13.03.1938 - Mai 1945 neu beschafft wurden

3. Verwendung von Tagesstempeln, welche nach Kriegsende 1945 angefertigt wurden



potentielle Kandidaten von weiterverwendeten Tagesstempeln aus Wien (2x), Bregenz, Innsbruck (aptiert), Wels, Steyr, Gosauschmied (aptiert) und Bad Gastein

Von der Weiterverwendung waren nicht nur Tagesstempel betroffen. Dies gilt vermutlich auch für Handrollstempel bzw. Maschinenstempel und zweifelsfrei für Postfreistempel und Absenderfreistempel.



Postfreistempel aptiert aus Graz vom 19.03.1948, Währung mit Sicherheit in österreichischen Groschen und Schilling



Absenderfreistempel aptiert aus Wien vom 20.06.1947, Währung mit Sicherheit in österreichischen Groschen und Schilling

Gruß
Pete
 
Christoph 1 Am: 08.07.2017 16:23:52 Gelesen: 482202# 433 @  
@ Max78 [#428]

Hallo Max,

ich habe den Stempel nun in der Datenbank freigeschaltet - er wurde von unserem Mitglied Todtnau in die Datenbank hochgeladen. Ich hatte mit ihm einen kurzen Austausch wegen eines anderen Stempels (vermutlich aus der gleichen Quelle, denn es war auch eine Paketkarte aus den 1950er Jahren), dazu hatte er leider nicht den kompletten Beleg, sondern nur einen Ausschnitt. Deshalb vermute ich, dass bei dem Münsteraner Stempel auch so sein wird. Ich frage ihn aber nochmal gezielt danach.

@ volkimal [#427]

Vielen Dank für die interessante Info!

Viele Grüße
Christoph
 
Uwe Seif Am: 08.07.2017 19:48:38 Gelesen: 482144# 434 @  
@ volkimal [#431]

Hallo Volkmar,

ich gehe auch davon aus, dass der Ehrentitel im unteren Bogen vorhanden war und der UB "J" umgesetzt wurde. Beweisen lässt sich dies wohl nur durch den Urstempel, aber ich glaube, dass dies ziemlich schwierig sein wird - andererseits hat es wohl nicht mehr all zu viele Stempel mit Ostmark-PLZ gegeben.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Max78 Am: 08.07.2017 21:50:34 Gelesen: 482093# 435 @  
@ volkimal [#431]

Hallo Volkmar,

auch bei mir hat Dein Stempel aus Graz Interesse geweckt und ich habe eine Weile lang nach dieser Variante gesucht. Abschließend (nach der ersten Runde) kann ich sagen, dass sich der Abschlag zu 95 % auf Ersttagsbriefen befindet. Es gab nur einen Abschlag auf Bedarf, und der war so sauber, dass er nach Sammlerbrief duftet. Da in diesem Zeitraum (1950-60) hauptsächlich mit Maschinenstempeln gearbeitet wurde (und bei den Handstempeln nur die aptierten Kreisstempel mit Kurzsteg zu finden waren), habe ich noch weiter nach Ersttagsbriefen zwischen 1940-1950 geschaut. Vor diesem Stempel wurde dafür ein Zweikreisstegstempel Graz 2 mit UB "no" verwendet.

Meine Vermutung: Die Leitzahl wurde bei den meisten Stempeln auf deutschem Gebiet erst nach 1945 integriert. Vor 1945 konnte ich zu Graz nur ganz selten Zweikreisstegstempel finden. Ich denke daher, dass der Stempel nach 1950 produziert wurde, eventuell sogar mit dem Fehler, dass die Leitzahl im Stempeltext vorhanden war. Natürlich war das mit dem Ende des Krieges 1945 Geschichte, und man entfernte die Zahl wieder und verwendete den Stempel hauptsächlich oder ausschliesslich für Ersttagsbriefe/Sammlerstücke im Zeitraum ca. 1956-1960. Die aptierten Kreisstempel mit Kurzsteg waren dafür nicht geeignet und ansonsten griff man zu diesem Zwecke auch noch auf Gelegenheitsstempel zurück. Man müsste über den genauen Kreisdurchmesser ausschliessen oder in Betracht ziehen. Na ja, also aptierte Stempel oder Sonderformen trafen schon 1960 auf Geschmack, eventuell ist das auch noch ein Grund. Ich erinnere mich an eine Sammlerkarte aus Denkendorf, bei der der Poststellenstempel und Tagesstempel aptiert war. Das war bestimmt so beabsichtigt.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser Stempel vor 1956 im Gebrauch war oder ein größerer Teil aptiert wurde. Dafür sieht der Abschlag zu sauber aus und es gibt halt keinen identischen Stempel ohne Aptierung, der zuvor im "üblichen Postbetrieb" verwendet wurde.

Nur eine Vermutung oder Einschätzung, danke für's Zeigen,

mit Grüßen Max
 
Christoph 1 Am: 09.07.2017 12:41:32 Gelesen: 481944# 436 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier noch ein weiteres schönes Beispiel aus der gleichen "Quelle" wie [#426]:



In Delmenhorst wurde nach den WK2 das AND aus LAND aptiert.

Gruß,
Christoph
 
volkimal Am: 09.07.2017 16:46:09 Gelesen: 481911# 437 @  
@ Max78 [#435]

Hallo Max,

interessant, was deine Recherche ergeben hat. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Du mit dieser Annahme richtig liegst: "Ich denke daher, dass der Stempel nach 1950 produziert wurde, eventuell sogar mit dem Fehler, dass die Leitzahl im Stempeltext vorhanden war." Ich glaube dagegen, dass der Stempel noch zur Zeit des Krieges angeschafft wurde.

Weiter schreibst Du "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser Stempel vor 1956 im Gebrauch war oder ein größerer Teil aptiert wurde. Dafür sieht der Abschlag zu sauber aus und es gibt halt keinen identischen Stempel ohne Aptierung, der zuvor im "üblichen Postbetrieb" verwendet wurde."

Es kann durchaus sein, dass der Stempel bis 1956 nur in der Schublade lag, da er erst kurz vor Ende des Krieges geliefert wurde. Vielleicht ist er sogar eine kurze Zeit im Einsatz gewesen - solch einen Stempel muss man aber erst einmal finden. Es gibt normale Tagesstempel, die ich erst nach Jahren gefunden habe.

Mal sehen, ob sich noch ein Österreich-Spezialist meldet, der mehr weiß.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 09.07.2017 18:11:43 Gelesen: 481889# 438 @  
@ volkimal [#437]

Hallo Volkmar,

dann wünsche ich viel Glück bei der Suche und bin gespannt. Wie gesagt ist es meinerseits eine Vermutung, da ich kaum Stempel von deutschen Städten kenne (ausser Berlin), die in einem Zweikreisstegstempel (Hand) die Leitzahl im Stempeltext vor 1945 führten. Erst nach dem Krieg wurde das ja allgemein gebräuchlich. Das war der Hauptgrund meiner Annahme. Sprich, es gäbe eigentlich nur einen sehr kurzen Zeitkorridor für einen abgeschlagenen Stempel mit Leitzahl aus Zeiten DR/ österreichischem Gebiet (1944-1945?). Du wirst bestimmt richtig fahren, wenn Du Dich auf die Zeit 1944 - bis 195? konzentrierst.

Solltest Du fündig werden, dann gratuliere ich jetzt schon zu dieser Stempelrarität. ;-)

mit herzlichen Grüßen Max
 
Christoph 1 Am: 09.07.2017 18:54:31 Gelesen: 481871# 439 @  
@ Christoph 1 [#433]
@ Max78 [#428]

Hallo Max,

ich habe nachgefragt: Leider liegt nur dieser sehr eng geschnittene Ausschnitt vor und die Rückseite gibt auch keinerlei Hinweise.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 09.07.2017 18:57:16 Gelesen: 481869# 440 @  
@ Max78 [#438]

Hallo Max,

du schreibst "da ich kaum Stempel von deutschen Städten kenne (außer Berlin)". Kennst Du Heft 146 der Poststempelgilde von Günther Borchers "Einführung der Postleitzahl bis zum 8.5.1945"? Dort sind neue Zweikreisstegstempel mit Postleitgebietszahl vor dem Ortsnamen aus 35 verschiedenen Orten abgebildet. Es sind aber sehr viele Stempel gar nicht abgebildet. Bei Philastempel kommen fünf weitere Orte dazu. Es gibt also schon so einige neue Zweikreisstegstempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 09.07.2017 19:11:45 Gelesen: 481865# 441 @  
@ volkimal [#440]

Würde ich es kennen, dann hätte ich Beitrag [#438] nicht so verfasst. Ich rede von VERMUTUNG und dem Erscheinungsbild des Gesamten, und da gehe ich von meinen Erfahrungen aus. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich mit FDC und Sammlerbriefen nullkommanull auskenne, mit Stempeln schon ein wenig mehr.

Ich wiederhole mich gerne: Viel Glück beim Suchen und ich würde mich freuen, wenn Du fündig wirst.

mfg Max
 
GSFreak Am: 09.07.2017 23:01:13 Gelesen: 481809# 442 @  
Hier ein weiterer aptierter Stempel:

(20) GIFHORN, kein UB, vom 03.09.1945 auf einer Notganzsache. Die Postleitzahl (20) ist hinzugefügt worden.

Es handelt sich um die Notganzsache der Britischen Zone Mi-Nr. Gifhorn P A04 (Formblatt Schlüter), voraus freigemacht mit Gebühr bezahlt-Stempel, bestätigt mit einen Rechteckstempel "Postamt Gifhorn / 17. Aug. 1945"). Aufgegeben wurde die Karte in Wilsche (entsprechender Landpoststempel).



Insgesamt eine außergewöhnliche Notganzsache, da solch ein Rechteckstempel als Ausgabekontrollstempel nur in wenigen Orten in der Britischen Zone eingesetzt worden ist. Ortstagesstempel oder apt. Dienstsiegel dominieren bei der Vielfalt der Ausgabekontrollstempel.

Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 15.07.2017 10:24:12 Gelesen: 480999# 443 @  
Hier wieder ein aptierter Stempel aus 1962:

NEUERBURG (KR. BITBURG EIFEL) , UB b , vom 10.08.1962. Die alte Postleitzahl (22?) ist entfernt worden.



Die Karte habe ich selbst seinerzeit an meinen Bruder verschickt.

Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 16.07.2017 15:13:44 Gelesen: 480745# 444 @  
@ sachsen-teufel [#82]

Hallo Michael,

ich habe hier einen Ortstagesstempel von ZITTAU, bei dem ist nur eine (10) hinzugefügt worden:



Zweikreisstegstempel (10) ZITTAU 1 , UB m , 22.11.1948 auf einer SBZ-Ganzsache Mi-Nr. P31.

Gruß Ulrich
 
Max78 Am: 18.07.2017 14:52:44 Gelesen: 480461# 445 @  
Hallo zusammen,

heute zur Abwechslung mal ein Maschinenstempel aus Darmstadt, bei dem der komplette Ortsname entfernt wurde. Auf Feldpostbriefen kann man solche Stempel ja des öfteren finden, aber hier war es zufälligerweise möglich, den Stempel auch einer Stadt zuzuordnen, da man die Karte nachträglich mit einem Handstempel versah (siehe Uhrzeit- und Tagesangabe):



Auf der tollen Datenbank lässt sich dieser Stempel mit anderem Werbeklischee ohne Aptierung finden. Vielleicht wurde ja auch das Werbeklischee bearbeitet ?

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/113391

Allen eine gute Woche,

mit Grüßen Max
 
Mondorff Am: 20.07.2017 20:00:30 Gelesen: 480055# 446 @  
Nur ein S zu viel - und selten. Ein Luxemburger Maschinen-Werbestempeleinsatz aus dem Jahre 1949:



"Radiohörer - schon eure Nachbarn"

Die unkorrekte Rechtschreibung machte eine Korrektur notwendig. Die Mehrzahl von Radio ist im französischen eben nicht Radio s.

Schöne Grüße
DiDi
 
volkimal Am: 20.07.2017 21:23:26 Gelesen: 480023# 447 @  
@ filunski [#390]

Hallo Peter,

im Beitrag [#390] zeigst Du diesen Stempel und den Kartenausschnitt:



Du schreibst: "Eine Aptierung ist hier ganz offensichtlich. Aber was wurde hier aptiert. Der Ort befindet sich in Österreich (Steiermark), hier der Abschnitt mit der Absenderangabe. Ich glaube nicht, dass hier Deutschlandsberg wie im Absender zu sehen aptiert wurde?"

Ich habe gerade bei Delcampe den ursprünglichen Stempel gesehen. Dort stand "(WESTSTEIERM)". Die Karte stammt vom September 1946. Da war der Stempel noch nicht aptiert. Wer die Ansichtskarte (Hochformat) sehen möchte kann sie bei Delcampe unter dem Begriff "Stainz, Weststeiermark" finden.

Deutschlandsberg ist übrigens ein benachbarter Ort ca. 12 km entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 23.07.2017 06:23:00 Gelesen: 479720# 448 @  
Guten Morgen,

bin mir nicht sicher, ob ich den Stempel richtig interpretiere, aber ich versuche es einmal - ich bin zu nachtschlafender Zeit auf einen Stempel aus Metz gestoßen.



Es handelt sich um einen "alten" deutschen Stempel, der nach dem 1. Weltkrieg in Frankreich weiter genutzt wurde. Meiner Ansicht nach wurde das "N" für Nachmittag durch ein "S" für Soir ersetzt. Demnach wäre es eine kleine Aptierung, oder?

Viele Grüße

Olaf
 
JohannesM Am: 23.07.2017 12:43:14 Gelesen: 479659# 449 @  
@ DERMZ [#448]

Ich bin mir nicht sicher, ob Änderungen an den verstellbaren Stempelteilen auch unter den Begriff "Aptierung" fallen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Uwe Seif Am: 23.07.2017 14:24:07 Gelesen: 479645# 450 @  
@ DERMZ [#448]
@ JohannesM [#449]

Hallo,

Änderungen an auswechselbaren Bestandteilen würde ich auch nicht als Aptierung bezeichnen. Allerdings hat in dem vorliegenden Falle eine andere Postverwaltung den Stempel an ihre Bedürfnisse angepasst, so dass man hier durchaus die Meinung vertreten kann, dass eine Aptierung vorliegt.

Interessant wären natürlich weitere Ansichten, um die verschiedenen Sichtweisen abwägen zu können!

Gruß
Uwe Seif
 
volkimal Am: 24.07.2017 08:49:47 Gelesen: 479529# 451 @  
@ DERMZ [#448]

Hallo Olaf,

jetzt bin ich wieder zu Hause und kann auch meinen „Senf“ dazugeben. Da ist wieder das Problem „Was ist eine Aptierung?“ Diese Frage wurde schon einmal hier im Forum diskutiert. Es kann aber nicht schaden, es noch einmal zu tun.

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Diese Definition kann man sehr eng und auch sehr weit auslegen. Hier ein paar Beispiele:



Bei dem Cappenberger Stempel aus dem Jahr 1886 sind die Zahlen in Antiqua, 1913 sind sie dagegen wie später üblich in Grotesk. In dem Fall wurden die Ziffern ausgetauscht. Das war aber ohne Probleme möglich, da die Ziffern kein fester Bestandteil des Stempels waren. Für mich ist das keine Aptierung!



1926 enthielt der Stempel noch ein „V“ oder „N“. Ab 1927 wurden die Stempel zu 24-Stunden-Stempeln. Bei einem Stempel am Vormittag wurde das „V“ einfach weggelassen. Nachmittags stand anstelle von „3-4 N“ jetzt „15-16“ im Stempel. Auch das ist für mich keine Aptierung, obwohl ich Literatur kenne wo es als Aptierung bezeichnet wird.

Weitere Fälle sind Stempel, bei denen das Datum absichtlich oder nicht weggelassen wurden. Hier zum Beispiel ein Stempel von Kauli (Philastempel Nr. 10528):



Der Stempel wurde nur auf Postscheinen verwendet. Das Datum ist auf dem Schein handschriftlich vermerkt. Ein anderes Beispiel in diese Richtung ist ein Ausgabestempel, bei dem die Nummer des Zustellgangs nicht eingestellt ist. Auch das sind für mich keine Aptierungen, obwohl auch so etwas manchmal als Aptierung bezeichnet wird.

Auf Ebay oder Delcampe sah ich einmal einen „aptierten Einschreibezettel“: Dort hatte man den Einschreibezettel handschriftlich verändert.

Jetzt aber zu deinem Stempel. Um den Begriff nicht ausufern zu lassen, hatten wir irgendwann im Forum diese Definition entwickelt:

"Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können"

Alle Veränderungen, die die verstellbaren Stempelteile betreffen zähle ich nicht zu den Aptierungen. Damit wäre dein Stempel nicht aptiert, obwohl es eine interessante Veränderung ist, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Vielen Dank fürs Zeigen!

Einen ähnlichen Fall wie bei Deinem Stempel gibt es in Polen. Dort hat man das „V“ oder „N“ gegen ein unterstrichenes „o“ ausgetauscht:



Beim Stempel aus Pelplin (Philastempel Nr. 156230) von Heinrich3 sind der deutsche und der polnische Ortsname identisch, so dass nur die Stundenanzeige verändert wurde. Das zählt nach der Definition nicht zu den Aptierungen. Der Stempel aus Gniezno = Gnesen wurde aptiert, aber nur weil die Ortsbezeichnung im Stempel ausgetauscht worden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 24.07.2017 09:16:51 Gelesen: 479517# 452 @  
@ volkimal [#451]

Guten Morgen Volkmar,

vielen Dank für die ausführlichen Ausführungen, jetzt ist es mir ein wenig mehr verständlich, aber wahrscheinlich werde ich noch ein wenig brauchen, bis ich alles verinnerlicht habe.

Wenn ich wieder Fragen zu dem Thema habe, ich werde sie ungeniert stellen.

Mit den besten Grüßen

Olaf

@ Uwe Seif [#450]
@ JohannesM [#449]

Auch einen Dank an Uwe und Johannes.
 
Tuffi Am: 24.07.2017 17:17:55 Gelesen: 479418# 453 @  
@ volkimal [#451]

Hallo Volkmar,

eigentlich ist das nicht mein Ding, über Grundsätzliches zu diskutieren:

Wenn ein Stempel aptiert wird, wird er den notwendigen neuen Verhältnissen angepasst. Wenn dazu ein Typenrad ausgetauscht werden muss, ist das nach meinem Verständnis auch eine Aptierung. Aus diesem Grund sind die in Frage stehenden Stempel für mich aptierte Stempel.

Nichts für ungut, Walter
 
volkimal Am: 24.07.2017 17:44:10 Gelesen: 479403# 454 @  
@ Tuffi [#453]

Hallo Walter,

ich finde es gut, wenn Du Dich an der Diskussion beteiligst. Ich habe selbst in einigen Fällen Probleme zu sagen, ob ein Stempel aptiert wurde oder nicht.

Was ist mit diesen beiden Fällen:

1. Fall: Änderung der Schrift von Antiqua zu Grotesk. Ich vermute, dass die Stempel Steckziffern enthielten.
2. Fall: Übergang vom 12-Stunden-Stempel d.h. Weglassen des "V" bzw. "N".

Sind die Cappenberger Stempel für Dich auch Aptierungen oder nicht?

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 24.07.2017 19:23:22 Gelesen: 479374# 455 @  
@ volkimal [#429]

Servus zusammen,

zu dem Grazer Stempel von Volkmar, der mich deswegen interessiert hat, weil man davon ausgehen kann, dass die Änderungen nach 1945 bezüglich der Leitzahl zu sehr vielen Aptierungen bei Österreicher Stempeln geführt hat, habe ich mich mal auf die Suche nach einem Stempel gemacht, bei dem man die Leitzahl nicht aptiert hat, um ein Gegenbeispiel zeigen zu können. Er passt zwar nicht bezüglich einer vorgenommenen Aptierung in dieses Thema, kann aber als Beispiel dafür dienen, wie lange manche Stempel aus Österreich die Leitzahl trugen. Die Suche hat zwar länger gedauert, der Abschlag ist auch nicht der beste, dürfte aber auch nicht sehr häufig zu finden sein.

(12b) Innsbruck 1 / b vom 20.4.1948:



mit Grüßen Max
 
Stefan Am: 24.07.2017 20:23:26 Gelesen: 479347# 456 @  
@ Max78 [#455]

Nachfolgend ein potentieller Kandidat (scheinbar im Bereich der Sehnen repariert bzw. ausgebessert) als Aptierung für dein Exemplar eines Handstempelabschlages aus Innsbruck. Leider ist in deinem Fall die Postamtsnummer nicht zu erkennen. Sollte diese auch "1" lauten, würde das Stempelgerät drei Jahre später bei gleich bleibendem Unterscheidungsbuchstaben "b" wie folgt aussehen:



In Fall der Trachten-Marke ist ersichtlich, dass vor dem Ortsnamen etwas fehlt, vermutlich die in deinem Fall (1948) gezeigte Postgebietsleitzahl "(12b)".

@ DERMZ [#448]

Ich würde die grundsätzliche Änderung der Uhrzeitgruppe als Aptierung ansehen. Hätte man an der Ortsbezeichnung "METZ" auch etwas ändern müssen, hätte man es vermutlich auch umgesetzt (Beispiel aus Metz siehe [1], Beiträge 42-44).

@ volkimal [#451]

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Diese Definition kann man sehr eng und auch sehr weit auslegen

Der Form halber müssten m.E. alle deine in Beitrag [#451] zur Diskussion gestellten Stücke als Aptierung eingestuft werden. Es handelt sich in allen Fällen um bewusste Änderungen des Erscheinungsbildes eines Handstempelabschlages.

Das Beispiel Cappenberg von 1886/1913 hätte ich nicht zwingend als Aptierung sondern als gänzlich neuen Stempel angenommen. Kann es sein, dass im Fall Cappenberg von 1926/27 nicht nur das "V" bzw. "N" entfernt wurde sondern auch gleichzeitig die Uhrzeitgruppe etwas nach rechts gerückt ist, um wieder symmetrisch zu wirken? Dann läge mehr als ein Eingriff in der Optik vor ;-)

Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=142209#M42
 
Tuffi Am: 25.07.2017 10:05:02 Gelesen: 479259# 457 @  
@ volkimal [#454]

Hallo Volkmar,

hier meine Meinung zu den Cappenberg-Abschlägen:

In diesen Stempel wurde die Zeitangabe über Einsatz von Typen in den Stempel bewirkt. Waren diese Typen nicht mehr zu verwenden, verloren gegangen oder verbraucht, wurden sie durch neue (zeitgenössische) ersetzt. So erklärt sich die Änderung von Antiqua in Grotesk, kleinere in größere Typen. Das ist für mich keine Aptierung.

Interessant ist natürlich die Änderung bei der Stundenangabe: 10-11 V in 10-11. Theoretisch könnte das durch wegfeilen des V auf der Type bewerkstelligt worden sein. Das würde eine Aptierung der Typen der Uhrzeit bedeuten. Durch Wegfeilen der Vs und Ns würden eine Reihe von Typen doppelt sein. Die neuen Typen für den Nachmittag würden weiterhin fehlen. Macht das Sinn?

Bei genauerem Hinsehen halte ich die abgebildeten Uhrzeitgruppen für verschiedene Typen, was bedeuten würde, daß der gesamte Satz der Uhrzeittypen erneuert wurde (keine Aptierung).

Eine Änderung der Uhrzeitgruppe in Typenräderstempeln ist meiner Meinung etwas Anderes, weil man das Stempelgerät umbauen musste.

Gruß Walter
 
Stempelfreund Am: 29.07.2017 12:31:11 Gelesen: 478669# 458 @  
Hallo in die Runde,

bisher noch nicht gezeigt wurden Aptierungen im Zusammenhang der Einführung der zwei- bis vierziffrigen Postleitzahlen in der DDR ab 1965. Ich kann hier zwei Zweikreisbrückenstempel zeigen, in die die Postleitzahl ins Segment über der Datumsbrücke eingefügt wurde: Die PLZ 58 in den Stempel von Gotha 1 aus dem Jahr 1967 und die PLZ 726 in den Stempel von Oschatz - hier aus dem Jahr 1978. Beide Stempel wurden auf ZKD-Briefen abgeschlagen.



Eine weitere Aptierung stammt aus Bad Lausick. In den bereits vor 1965 aptierten Zweikreisbrückenstempel - erkennbar an der entfernten alten Postleitgebietszahl, die die unsymmetrische Ortsangabe erklärt - wurde die neue PLZ 7232 eingefügt und dazu auch der obere Segmentbogen entfernt.





Anhand dieser Stempeldokumentation, frage ich mich, ob dieses Verfahren mit Entfernen des oberen Segmentbogens und Einfügen der PLZ in Zweikreisbrückenstempel öfter praktiziert wurde. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass die PLZ-Stempel der DDR Neuanfertigungen waren. Wer weiß Genaueres dazu?

Ein schönes Wochenende
Christian
 
volkimal Am: 29.07.2017 14:32:46 Gelesen: 478633# 459 @  
@ Stempelfreund [#458]

Hallo Christian,

das sind wirklich sehr schöne Beispiele! Vielen Dank fürs Zeigen.

Den Vorläuferstempel von Bad Lausick "(19) BAD LAUSICK / a" findest Du übrigens bei StampsX bzw. zu kaufen bei Delcampe.

Zu dem Thema "Stempelaptierungen bei Einführung der Postleitzahlen in der DDR" gibt es einen ausführlichen Bericht im Gildebrief 196 von Peter Neugebauer (1999).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.08.2017 09:42:59 Gelesen: 477636# 460 @  
Hallo zusammen,

mit mumpipuck hatte ich einen interessanten Mailaustausch zur Frage „Was ist eine Aptierung?“. Mit seiner Erlaubnis möchte ich ihn hier zusammenfassen.

In den Jahren 1979 und 1989 mussten sehr viele der Stempel mit vierstelligen Postleitzahlen von 1962/63 ausgemustert werden, weil auf der Datumswalze für das Jahrzehnt die nächste Zahl fehlte. Von den geschätzt ca. 250 Tagesstempeln seines Sammelgebiets (das frühere Herzogtums Lauenburg) wurden ganze zwei überarbeitet.



Als erstes der Stempel des Postamts 2058 Lauenburg/Elbe 1 mit dem Unterscheidungsbuchstaben „a“. Wie bei vielen frühen Stempeln mit vierstelligen Postleitzahlen waren bei den Jahrzehnten nur die Ziffern 6 und 7 vorhanden. Es fehlte das Datumsrad für die "8" in 1980. Der Stempel erhielt eine komplett neue Datumswalze. Er verschwand aber für viele Jahre in der Reserve. Belege aus dem Einsatz liegen wieder ab 07.06.1986 vor. Der Stempel war wieder am Schalter eingesetzt. Er wurde am 30.06.1993 mit Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen ausgemustert. Hier sind die Abschläge des Lauenburger Stempels vom Erst- und Letzttag.

Wer genau hinsieht, erkennt auch den Unterschied. Die ursprünglichen Ziffern waren breiter und runder als die neuen Ziffern.





Der Stempel der Poststelle I in 2059 Müssen erhielt nur eine neue Walze für das Jahrzehnt. Hier die Abschläge vom Auslieferungstag 1962, 1984 jeweils mit der originalen Datumwalze für das Jahrzehnt und 1990 mit der neuen. In diesem Fall ist nur die „9“ vom Jahrzehnt schlanker als die anderen.

Mumpipuck kennt keinen einzigen Stempel mit diesem Zifferntyp (breite runde Ziffern), bei dem die “9” vorhanden war. Bei dem “normalen” Zifferntyp (schmale Ziffern) waren viele Stempel 1962-1993 unverändert in Einsatz (aber einige scheiterten ebenfalls an der “9”).

Mumpipuck schrieb weiter: „Ich sehe diese Datumswalzen nicht als bewegliche Teile. Sie sind fest installiert (anders als die Stecktypen der Stempel aus dem 19. Jahrhundert). Deswegen wurden die meisten Stempel mit dem Erreichen der “Datumsgrenze” beim Jahrzehnt ja auch ausgemustert. Sonst war ein aufwendiges Umarbeiten erforderlich. Für mich ist die Neueinpassung einer solchen Walze ganz klar eine Aptierung, da nicht bewegliche Teile gesteckt, sondern neue Teile eingebracht werden. Das ist viel aufwendiger, als zum Beispiel eine Zahl der Postleitzahl herauszuschleifen.“

Diese Information und die Diskussion hier auf PhilaSeiten brachten mich dazu, an der bisher aufgestellten Definition des Begriffs „Aptierung“ zu zweifeln. Da mir der Aufbau der Datumswalze bei einem Stempel nicht klar war, bat ich mumpipuck um mehr weitere Informationen.

Unser Enkel ruft, ich muss jetzt Frühstück machen. der Rest folgt später.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 04.08.2017 10:44:53 Gelesen: 477614# 461 @  
Hier ein weiterer aptierter Stempel:



Zweikreisstegstempel (15) SUHL 1, UB g, 20.10.1948 auf einer SBZ-Ganzsache Mi-Nr. P31; die 15 im Kreis ist hinzugefügt worden.

Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 07.08.2017 09:13:57 Gelesen: 476808# 462 @  
Hallo zusammen,

seit meinem letzten Beitrag bin ich leider nicht dazugekommen, ihn fortzusetzen. Hier die Informationen zum Aufbau der Datumswalze von mumpipuck. Er schreibt:

Zufällig habe ich hier gerade einen Tagesstempel der DDR mit vierstelliger Postleitzahl, wie sie Ende der 60er Jahre eingeführt wurden und bis Mitte 1993 in Gebrauch waren, neben mir liegen. Der Aufbau ist derselbe, wie bei den heute üblichen Stempeln (einfach mal in der nächsten Postagentur ansehen).

Jede Walze hat zehn Stellen (von links nach rechts):

– 1 2 1 2 3 – 1 2 3 Tag
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 Tag
– 1 2 1 2 3 – 1 2 3 Monat
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 Monat
6 6 7 7 7 8 8 8 9 9 Jahr
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 Jahr
- - - - - - - - - - Lücke (10x Strich)
- 1 2 1 2 3 - 1 2 3 Zeit
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 Zeit

Das keine Striche und Blöcke da sind zeigt, dass der Aufbau durchaus variiert.

Die 3 findet sich auch vorne im Monat und in der Uhrzeit, wo sie nie benötigt wird, aber es spart Varianten, da man so drei gleiche Walzen verwenden kann. Interessant ist auch, dass diese Walze für den Tag (erste Stelle) mehr 1 und 2 hat als 3. Da orientiert man sich wahrscheinlich am Verschleiß. (Nebenbei: In meinem Sammelgebiet wurde Anfang der 2000er auch ein Stempel ganz ohne 3 ausgeliefert. Diese wurde am Monatsende von Hand mit Kuli eingesetzt. Das deutet darauf hin, dass es in diesen Stempeln bei der ersten Stelle von Monat und Uhrzeit keine 3 gab und wohl die Walzen vertauscht wurden.)

Dasselbe gilt sicher auch für das Jahrzehnt. Da diese Stempel erst in der zweiten Hälfte der 1960er eingeführt wurden nahm man nur 2 x 6, aber 3 x 7 und 3 x 8. Dann war noch für 2 x 9 Platz. Ich schätze, man ging davon aus, dass so eine Type ca. 3-4 Jahre durchhielt und dann abgenutzt war. So hätte dieser Stempel Ende 1999 ersetzt oder aptiert werden müssen, wenn ihm nicht die Wende zuvorgekommen wäre.

Ich denke, dass es bei den frühen bundesdeutschen Stempeln so ähnlich angeordnet war (habe leider keinen hier, aber manchmal werden in ebay ja welche angeboten. Man kann ja den freundlichen Anbieter bitten mal nachzusehen). Vielleicht darf man in einer der “Partnerfilialen mit Basisdienstleistungen” auch den aktuellen Stempel mal “durchnudeln”. Die benutzen ihn ohnehin oft monatelang nicht.

Soweit die Mail von Mumpipuck.

Bisher war mir nicht klar, wie so eine Datumswalze aufgebaut war und dass zum Beispiel nur drei bis vier verschiedene Ziffern für das Jahrzehnt vorhanden waren. Insgesamt haben mich der Informationsaustausch mit mumpipuck und die Diskussion auf PhilaSeiten Beiträge [#448] bis [#457] davon überzeugt, dass es Sinn macht, auch den Austausch von Teilen oder der gesamten Datumswalze zu den Aptierungen zu zählen.

Das passt auch zu der Definition „"Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Einen Teil der Datumswalze auszutauschen ist auch eine mechanische Arbeit. Ein paar Steckziffern einzustecken zähle ich dagegen weiterhin nicht dazu.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 07.08.2017 10:21:17 Gelesen: 476786# 463 @  
@ volkimal [#462]

Hallo,

kleine Ergänzung: Nach DDR-Norm hat das zweite, vierte und sechste Typenrad nach der Ziffer einen Punkt.

Ich meine mich daran zu erinnern, dass in einem alten Gildebrief (vor so etwa 20 Jahren; finde es momentan nicht) die DDR-Tagesstempel-Norm abgedruckt ist.

Das erste Typenrad für die Jahreszahl wurde mit Beginn eines neuen Jahrzehnts (gilt auch für Bundespost) sinngemäß fortgeschrieben.

Gruß
Uwe Seif
 
jmh67 Am: 07.08.2017 10:39:19 Gelesen: 476782# 464 @  
@ volkimal [#460]

Mir fallen gerade bei den Stempeln aus dem Lauenburgischen die einstelligen Monatszahlen ohne vorhergehende Null oder Strich auf. Hatten diese Stempel ein zwölfstufiges Rad für die Monate?

-jmh
 
volkimal Am: 07.08.2017 11:28:00 Gelesen: 476772# 465 @  
@ jmh67 [#464]

Hallo jmh,

das war mir auch schnon aufgefallen. Ich weiß aber nicht, wie die Stempel genau aussahen. Vielleicht kann mumpipuck oder jemand anders etwas dazu sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Zalaszewski Am: 07.08.2017 11:57:16 Gelesen: 476765# 466 @  
@ Uwe Seif [#463]

Hallo Herr Seif,

zu finden im Gildebrief 158 auf Seite 28 aus dem Jahrgang 1988. Aber leider ist nur eine Abbildung der Anlage 2 der besagten Stempelnorm abgelichtet worden, es fehlt uns die gesamte Stempelnorm. Vielleicht kann jemand der Mitleser aushelfen und die gesamte Stempelnorm ablichten oder der Poststempelgilde zur Verfügung stellen, damit wir sie in unser Archiv aufnehmen und später veröffentlichen können. Danke.

Beste Grüße
Jürgen
 
Uwe Seif Am: 07.08.2017 14:36:26 Gelesen: 476724# 467 @  
@ jmh67 [#464]
@ volkimal [#465]

Hallo,

ja, die Stempel hatten früher nur ein Typenrad für die Monatsangabe (Zahlen "1" bis "12"). Dies änderte sich erst mit der Einführung der (vierstelligen) PLZ-Stempel (gilt auch für DDR).

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 07.08.2017 17:30:01 Gelesen: 476688# 468 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#466]

Hallo Herr Zalaszewski,

leider sind meine Originale der DDR-Stempelnormen irgendwo vergraben und beim Gildebrief habe ich mich um ganze fünf Jahre verschätzt. Im Gildebrief 169 aus dem Jahre 1992; Seite 41/50 gibt es den Beitrag "Die Stempelnorm der DDR". Dort ist verkleinert das Blatt 2 (= Teil 2) der "Vorschrift / Tagesstempel: Inschriften, Gravur" mit Stand vom Februar 1975 wiedergegeben. Allerdings wird in dieser Norm nichts über die Typenräder ausgesagt. Vermutlich ist das Gildeheft auch noch für ein paar Euro bei der Geschäftsstelle der Poststempelgilde erhältlich!?

Super würde ich es finden, wenn die Poststempelgilde ein Sonderheft herausgeben könnte, in welchem sämtliche deutsche Stempelnormen (auch von weniger "gefragten Stempeln", z.B. Eilboten-, Numeratorstempel) enthalten wären! Vielleicht lässt sich so etwas auf mittlere Sicht umsetzen. Ich werde gelegentlich mal nach den DDR-Stempelnormen graben.

Beste Grüße
Uwe Seif
 
JohannesM Am: 07.08.2017 19:12:08 Gelesen: 476670# 469 @  
@ jmh67 [#464]

Mir fallen gerade bei den Stempeln aus dem Lauenburgischen die einstelligen Monatszahlen ohne vorhergehende Null oder Strich auf. Hatten diese Stempel ein zwölfstufiges Rad für die Monate?

Nicht nur in Lauenburg, das war anscheinend Reichsnorm: hier 1944



und hier 1962:



Mir liegen die vollständigen Dokumentationen vor, bei Bedarf kann ich auch mehr zeigen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Uwe Seif Am: 07.08.2017 20:37:05 Gelesen: 476640# 470 @  
@ JohannesM [#469]

Hallo,

ja, der achtteilige Radsatz (ein Typenrad für die Monatsangabe) geht auf die Reichspostnorm von 1933 zurück. Mit der Einführung der (vierstelligen) PLZ-Stempel wurde auch ein neunteiliger Radsatz eingeführt (zwei Typenräder für die Monatsangabe); dies gilt auch für die DDR-Post.

Bei den anfangs hergestellten PLZ-Stempeln kamen teilweise noch alte 8-teilige Radsätze zum Einsatz (siehe #460). Dies hatte zwei Gründe:

- Die bei den Herstellern lagernden Radsätze nach alter Norm wurden zuerst aufgebraucht.

- Mangels Fertigungskapazität wurden Radsätze aus den bisher benutzten Zweikreisstegstempel ausgebaut und (nach Reinigung) in die neuen PLZ-Stempel eingesetzt. Diese "Notmaßnahme" musste auch 1993 bei der Umstellung von vier- auf fünfstellige PLZ-Stempel teilweise angewendet werden.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Jürgen Zalaszewski Am: 07.08.2017 21:51:03 Gelesen: 476611# 471 @  
@ Uwe Seif [#468]

Hallo Herr Seif,

danke für den Hinweis, jetzt habe ich die Stempelnorm der DDR auch im GB 169 gefunden. Es wäre schön, wenn Sie uns diese noch einmal bei Gelegenheit zur Verfügung stellen könnten, damit wir davon einen Scan anfertigen können. Wir arbeiten gerade so nebenher an einem Buchprojekt, in dem u.a. auch alle Stempelnormen abgedruckt werden sollen.

Den Gildebrief 169 können Interessierte noch bei unserer Geschäftsstelle [1] für kleines Geld erwerben.

Beste Grüße

Jürgen Zalaszewski

[1] info@poststempelgilde.de
 
Heinrich3 Am: 08.08.2017 20:21:09 Gelesen: 476418# 472 @  
Hallo,

diese beiden Stempel aus Bosa auf Sardinien weisen doch auf eine Aptierung hin?

Das Datumsteil wurde 1992 wohl mehr schlecht als recht in Stand gehalten, bis 1993 dann ein neues Teil geliefert wurde.



Was ist vermutlich geschehen?
 
Uwe Seif Am: 08.08.2017 20:35:13 Gelesen: 476409# 473 @  
@ Heinrich3 [#472]

Hallo,

sieht mir eher nach zwei verschiedenen Stempelgeräten aus. Vergleiche Abstand zwischen Posthorn und "A".

Gruß
Uwe Seif
 
GSFreak Am: 08.08.2017 23:50:35 Gelesen: 476359# 474 @  
@ volkimal [#357]

Hallo Volkmar,

ausgerechnet in meiner SBZ/DDR-Ganzsachensammlung habe ich einen ähnlichen entnazifizierten Nürnberg-Stempel gefunden:

(13a) NÜRNBERG 2 (UB ac) vom 03.09.1951 auf einem DDR-Ganzsachen-Antwortteil P38I A. Die Postleitzahl (13a) ist an anderer Stelle als bei Deinem gezeigten Stempel eingefügt worden. Ich vermute allerdings, dass das erst viel später als das Entfernen des Hakenkreuzes und des Textes "Stadt der Reichsparteitage" erfolgt ist.

Vielleicht kann jemand den Stempel ohne die (13a) zeigen.



Gruß Ulrich
 
Max78 Am: 09.08.2017 00:17:22 Gelesen: 476353# 475 @  
Hallo Ulrich,

schöner Stempel (und Karte), zu dem ich leider kein anderes Beispiel zeigen kann, aber eventuell mit einem Stempel aus München weiterhelfen kann, an den ich mich erinnere. Ich kann ihn leider nicht zeigen, denn ein Fuchs hatte mir diesen vor der Nase weggeschnappt. ;-)

Ich vermute allerdings, dass das erst viel später als das Entfernen des Hakenkreuzes und des Textes "Stadt der Reichsparteitage" erfolgt ist.

Ich denke, dass der Stempel eventuell genau so angefertigt wurde, mit dem Zusatz "Stadt der Reichsparteitage". Der Stempel von München aus dem Jahre 1945 sah auf alle Fälle genauso aus, die 13b links, die UB's rechts + Zusatztext unten. Ich kenne bislang keinen dieser Stempel, bei dem die UB's rechts sitzen (ohne 13a /b links). Diese Stempel findet man bestimmt nicht an jeder Ecke. Vielleicht kann das Mitglied Eilean hier weiterhelfen. Er kann das besser einschätzen, da bin ich mir sicher.

Danke für's Zeigen, mit Grüßen Max
 
Uwe Seif Am: 09.08.2017 06:29:13 Gelesen: 476287# 476 @  
@ volkimal [#460]

Hallo,

im Thema "Nachträglich entwertet" , Beitrag #261 findet sich ein weiteres Beispiel für den Austausch eines Jahrzehnt-Typenrades. Siehe auch Folgebeitrag #262.

Viele Grüße
 
volkimal Am: 09.08.2017 09:13:49 Gelesen: 476250# 477 @  
@ GSFreak [#474]
@ Max78 [#475]

Hallo Ulrich,

nach meiner Meinung hat Max recht. Der Stempel wurde 1944/45 mit Postleitgebietszahl und dem Spruch "Stadt der Reichsparteitage" neu angefertigt. Bei den Stempeln ohne Postleitgebietszahl standen die Unterscheidungsbuchstaben bei den Stempeln aus Nürnberg üblicherweise links ungefähr in Höhe des oberen Striches. Siehe [1].

Bei den neuen Stempeln mit Postleitgebietszahl sind die Unterscheidungsbuchstaben rechts gewesen. Ob das in Nürnberg immer so war, weiß ich nicht. Leider kann ich keinen ursprünglichen Stempel ohne Aptierung des Propagandaspruches zeigen. Hier ein Stempel aus München, bei dem der Spruch entfernt wurde auf einer ADAC-Mitgliedskarte:



Bei diesem Stempel sieht man gut, dass der Ortsname selbst asymmetrisch ist. Erst zusammen mit Postleitgebietszahl und Unterscheidungsbuchstaben ist der Stempel symmetrisch.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/947
 
volkimal Am: 09.08.2017 09:25:52 Gelesen: 476242# 478 @  
@ Uwe Seif [#476]

Hallo Uwe,

danke für den Hinweis. Damit man später nicht suchen muss, habe ich den Stempel von Jürgen (Journalist) einmal hier eingefügt:



Uwe, du schreibst, dass der Stempel vermutlich ca. 1937/1938 ausgeliefert wurde und anschließend auch mit nachträglich eingesetzter Postleitgebietszahl vorkommt. Kannst Du diese Stempel hier zeigen, damit man die ursprünglichen Ziffern des Datums einmal sieht? Vielleicht kann man dann erkennen, ob nur die erste Ziffer des Jahrzehnts oder das gesamte Typenrad ausgetauscht wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 09.08.2017 19:46:08 Gelesen: 476156# 479 @  
@ JohannesM [#469]
@ Jürgen Zalaszewski [#471]

Hallo!

Für Stempel-Normen-Fans:

Die PTZ-NORM "Gewöhnliche Tagesstempel: Stempelbilder", Stand Januar 1983 ist im Gildebrief 148 aus dem Jahre 1984 auf den Seiten 10 bis 20 abgedruckt. Ich nehme an, dass bei der Geschäftsstelle der Poststempelgilde noch ein paar Exemplare lagern und für einige wenige Euro erworben werden können.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 09.08.2017 20:32:04 Gelesen: 476140# 480 @  
@ volkimal [#460]

Hallo,

wurde der Stempel "LAUENBURG/ELBE 1; a" wirklich am Schalter benutzt? Bei Postämtern mit Briefabgang (dies war dort der Fall) wurden die Stempel mit UB "a" i.a. in der Briefabgangsstelle verwendet.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 09.08.2017 21:46:19 Gelesen: 476124# 481 @  
@ volkimal [#478]

Hallo Volkmar,

ich muss gelegentlich erst nach geeigneten Stempeln suchen, da ja die Datumszeile gut lesbar sein muss.

Auch ohne Vergleichsmaterial sind häufig Aussagen zum Austausch von Typenrädern problemlos möglich. Zum Stempel von Hameln:

1. und 2.Typenrad (=Tag): Hier kann eine Aussage nur durch Vergleichsmaterial erfolgen.
3. Typenrad (=Monat): Altes Typenrad nach RPZ-Norm,einstellige Ziffern ohne vorangestellten Strich (bzw. 0, auch dies gibt es).
4. Typenrad (=1.Ziffer des Jahres): Ausgewechselt, die "8" ist niedriger und wirkt dadurch "bauchiger".
5. Typenrad (=2.Ziffer des Jahres): Altes Typenrad nach RPZ-Norm, da mit Punkt hinter der Ziffer (Der Punkt ist gelegentlich schwer oder gar nicht erkennbar - woran dies liegt, konnte ich noch nicht herausfinden.)
8. Typenrad (=2.Ziffer der Uhrzeit): Altes Typenrad, "geschwungene" 7, Waagerechter Strich der "7" ohne Abstrich

Der Bindestrich nach der Jahreszahl ist bei RPZ-Typenrädern manchmal etwas länger, als die anderen Bindestriche.

Noch etwas allgemeines: Wird ein Typenrad durch ein neues Typenrad ersetzt, welches die gleichen Ziffernarten aufweist, so ist dies i.d.R. nicht nachweisbar. Die in gezeigten Zahlenabfolgen auf den Typenrädern entsprechen nicht immer der Praxis - auch hier gilt: Keine Regel ohne Ausnahme (mehr hierzu bei Gelegenheit). Der Austausch des Monatstypenrades nach RPZ-Norm gegen Monatstypenräder nach PTZ-Norm (ab 1962) ist nur möglich, wenn gleichzeitig das Bindestrich-Typenrad nach der Jahreszahl mit ausgetauscht wird.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
volkimal Am: 10.08.2017 09:34:57 Gelesen: 476028# 482 @  
@ Uwe Seif [#480]

Hallo Uwe,

ausführliche Informationen zu diesem Stempel hat mumpipuck hier eingestellt:

https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=92660

Demnach war der Stempel mit Hammergriff am Schalter 1b eingesetzt.

Nach weitere Informationen müsstest Du mumpipuck fragen - ich kann nichts dazu sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.08.2017 09:46:35 Gelesen: 476025# 483 @  
@ Uwe Seif [#481]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die ausführlichen Infos zu den Typenrädern. Man muss wirklich genau hinsehen und sich gut bei den Normen auskennen, um dort einen Austausch zu erkennen. Zum Teil ist es (wie Du auch schreibst) gar nicht zu sehen.

Aufgrund Deiner Informationen sehe ich jetzt auch Unterschiede bei den Stempeln in meiner kleinen Heimatsammlung. Diese möchte ich aber erst zeigen, wenn ich wieder zu Hause bin.

Viele Grüße
Volkmar
 
Uwe Seif Am: 10.08.2017 17:56:31 Gelesen: 475926# 484 @  
@ volkimal [#483]

Hallo Volkmar,

ja, man muss genau hinsehen, um Unterschiede bei den doch vergleichsweise kleinen Ziffern erkennen zu können (wohl ähnlich wie Plattenfehler bei Marken). Aptierte PLGZ oder nicht symmetrische Inschriften stechen einem dagegen gleich in`s Auge.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 10.08.2017 18:18:22 Gelesen: 475914# 485 @  
@ Uwe Seif [#481]

Hallo Volkmar,

im Beitrag [#469] werden die Zahlenabfolgen (nach Norm) für die Typenräder gezeigt. Beim Typenrad für die erste Ziffer der Jahreszahl gilt diese Abfolge (nur) für den Zeitpunkt der Normausgabe - diese Abfolge wurde regelmäßig fortgeschrieben. Ab etwa der Mitte des Jahrzehnts entfiel die erste der drei gleichen Ziffern. Etwa zur Mitte der zweiten Jahrzehnthälfte die zweite der ursprünglichen drei gleichen Ziffern. Die Abfolge sieht dann beispielsweise wie folgt aus:

ursprünglich: 6 6 6 7 7 7 8 8 9 9
1.Fortschreibung: 6 6 7 7 7 8 8 8 9 9
2.Fortschreibung: 6 7 7 7 8 8 8 9 9 0
neues Jahrzehnt: 7 7 7 8 8 8 9 9 0 0
 

Ob die Stempelhersteller vom Posttechnischen Zentralamt bzw. Reichspostzentralamt unterrichtet wurden, oder ob dies in Eigenregie der Stempelhersteller zu erfolgen hatte, weiß ich nicht. Weiteres zu den Typenrädern bei Gelegenheit.

Viele Grüße
Uwe Seif
 

Uwe Seif Am: 10.08.2017 19:47:04 Gelesen: 475877# 486 @  
@ volkimal [#462]

Hallo Volkmar,

ich habe mir aufgrund deiner Ausführungen in den letzten Tagen ein paar Gedanken zum Begriff/Definition Aptierung gemacht.

Vor einigen Jahrzehnten habe ich gelernt, dass man das Entfernen von Stempelbestandteilen als Aptierung bezeichnet, das Hinzufügen fiel nicht darunter. (Ich habe deshalb früher beispielsweise geschrieben: "PLGZ aptiert" oder "PLGZ nachträglich hinzugefügt".) Die Entwicklung ist weiter gegangen (die Zeit bleibt zum Glück nicht stehen und neue Erkenntnisse gibt es auch immer wieder), so dass das Hinzufügen von Stempelbestandteilen seit einigen Jahren auch unter den Begriff "Aptierung" fällt.

Wenn man nun veränderbare/austauschbare/bewegliche Bestandteile ebenfalls unter "Aptierung" führen will, so sollte dies auf breiter Basis diskutiert werden. Der Begriff "Aptierung" wurde ja bisher immer auf den eigentlichen Stempelkopf bezogen. Wenn beim Austausch eines Typenrades neue/abweichende Zifferntypen zum Einsatz kommen und dies als Aptierung angesehen wird, muss dies konsequenterweise auch bei Stecktypen geschehen. Auf beide Fälle trifft die Definitionsaussage "... weiterhin benutzen zu können" zu.

Wünschenswert wäre es, wenn sich weitere Stempelsammler hierzu Gedanken machen würden!

Herzliche Grüße
Uwe Seif
 
JohannesM Am: 10.08.2017 21:46:04 Gelesen: 475841# 487 @  
@ Uwe Seif [#486]

Für die Datenbank wäre die genaue Definition jetzt nicht so entscheidend, denn ein Datenbankfeld für Aptierung gibt es ja nicht, und ob ich jetzt in der Beschreibung "Typenrad aptiert" oder "Typenrad gewechselt" schreibe ist im Endeffekt schnurz. Wichtig ist doch nur, das es erwähnt wird.

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 10.08.2017 22:56:12 Gelesen: 475823# 488 @  
@ Uwe Seif [#486]
@ JohannesM [#487]

Hallo Uwe und Johannes,

Uwe, schön, dass du dir Gedanken zur Definition des Begriffs Aptieren machst. Es ist ganz schön schwierig bzw. vermutlich unmöglich es allen recht zu machen.

Johannes, du schreibst, dass die genaue Definition jetzt nicht entscheidend ist. Bezüglich Philaseiten hast du natürlich recht. Aus einem anderen Grund ist mir aber eine Meinung von möglichst vielen Sammlern wichtig. Einige von euch wissen schon, dass ich gerade dabei bin, ein Heft für die Poststempelgilde zum Thema aptierte Stempel zu schreiben. Ich würde mich also freuen, wenn möglichst viele von euch ihre Meinung schreiben würden.

Viele Grüße
Volkmar
 
mumpipuck Am: 11.08.2017 00:11:27 Gelesen: 475797# 489 @  
@ Uwe Seif [#481]

Hallo Uwe,

zum Stempel "2058 LAUENBURG/ELBE 1 a". Uwe, Du hast zumindest teilweise Recht.

In seinem ersten Leben 1962 bis derzeit belegt 1971 war der Stempel wohl im Briefabgang eingesetzt. Schon der Hammergriff deutet darauf hin, dass er für größere Mengen zum Einsatz kam. In der Zeit von 1962 - 1966 findet er sich auf fast allen Belegen aus Lauenburg. Dann kam der erste Maschinenstempel.

1982 lag der Stempel mit den neuen Typenrädern und einem fiktiven Datum aus 1999 in der Reserve. Ab 1986 findet man wieder Belege. Da war er definitiv - nun als Fauststempel - am Schalter (1b). Ich habe im Januar 1988 ein Einschreiben dort aufgegeben. Dort blieb er auch bis zum 30.06.1993, als seine verlängerte Existenz mit den neuen Postleitzahlen endete.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Uwe Seif Am: 11.08.2017 17:01:18 Gelesen: 473671# 490 @  
@ JohannesM [#487]

Hallo Eckhard,

du hast sicherlich recht, wenn man in der Datenbank "Typenrad ausgewechselt" oder "ausgetauscht" schreibt. "Gewechselt" würde ich jetzt nicht schreiben: So wie man beim Auto Reifen von hinten nach vorne wechseln kann, so kann man auch die Typenräder innerhalb des Stempels wechseln - was dabei herauskommt ist natürlich eine andere Sache. Dies finde ich persönlich sogar besser, als "aptiert"; denn Sammler, die sich nicht oder nur am Rande mit Stempeln beschäftigen, können wohl nicht immer etwas mit dem Begriff "aptiert" anfangen.

Herzliche Grüße
Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 11.08.2017 19:59:28 Gelesen: 473631# 491 @  
@ Uwe Seif [#485]

Hallo,

im Beitrag [#481] habe ich bereits darauf hingewiesen, dass die in [#469] abgebildeten Zahlenfolgen nicht immer der Praxis entsprechen. Hierzu folgende Beispiele:

Die ersten Typenräder für die Tages-, Monats- und Uhrzeitangabe weisen nach Norm die Ziffer "0" nicht auf. Ab den 90iger Jahren kommt dies jedoch in den Stempeln vor. In der Datenbank gibt es auch einige derartige Stempel; z.Bsp.:

"0" vor Tag: Nr. 063 306;
"0" vor Monat: Nr. 068 656;
"0" vor Uhrzeit: Nr. 030 015.

Warum dies so ist, weiß ich nicht! Man kann hierüber nur Vermutungen anstellen!
Weitere nicht normgerechte Ausführungen demnächst.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
GSFreak Am: 20.08.2017 16:06:46 Gelesen: 472380# 492 @  
Hier ein Zweikreisstegstempel von GÜSTROW 1 (UB F):

08.10.1960, die "1" ist hinzugefügt worden. Am 22.09.1956 war die "1" noch nicht vorhanden.



Bei den beiden DDR-Ganzsachen handelt es sich jeweils um die Mi-Nr. P 68.
 
jmh67 Am: 23.08.2017 09:23:33 Gelesen: 471865# 493 @  
Zwei ähnliche Stempel von 1979 und 1982, aber nur einer kann stimmen:



Richtig ist der erste. "Baschehusen" erhielt 1969 das Stadtrecht. Eine Kalenderreform hatten wir zwischen 1979 und 1982 nicht, also ist der zweite falsch. Anscheinend hat man die 10 durch eine 11 ersetzt. Um aber alle Klarheiten restlos zu beseitigen, hier noch ein dritter Stempel von 1981:



Was ein 10jähriges Stadtfest ist, erschließt sich mir nicht so recht. 'ne zehn Jahre lange Sause dürfte jedenfalls recht anstrengend werden ;-) Aber nehmen wir mal an, dass das zehnte Stadtfest gemeint war. Verdrückt ausgekehrt, aber nicht wirklich ein Fehler. Er könnte aber den falschen 1982er Stempel erklären: Vielleicht sollte der an das elfte Stadtfest erinnern, und man hat einen alten Stempel aktualisieren wollen und den falschen erwischt?

Jan-Martin

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Stempel mit Fehlern"]
 
volkimal Am: 25.08.2017 15:15:33 Gelesen: 471807# 494 @  
@ GSFreak [#492]

Hallo Ulrich,

ein schönes Beispiel für eine aptierte (hinzugefügte) Postamtsnummer. Besonders schön, dass Du den Stempel zusätzlich auch ohne Nummer zeigst.

Bei Radom kann ich selbst nur den aptierten Stempel zeigen:



Auch hier wurde die Postamtsnummer hinzugefügt.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 25.08.2017 20:13:12 Gelesen: 471778# 495 @  
Merkwürdig asymmetrischer Stempel, ich wüßte aber auch nicht, was da aptiert wurde.



Beste Grüße
Eckhard
 
Journalist Am: 05.09.2017 15:34:13 Gelesen: 470450# 496 @  
Hallo an alle,

auf der Rückseite eines Einschreibbriefes, der zurück ging, ist ein schöner aptierter Tagesstempel aus Zangberg über Mühldorf (Inn) abgeschlagen - zuerst die komplette Rückseite mit Absender, da ist der Ort dann besser zuzuordnen:



Und nun noch mal der aptierte Stempel alleine:



viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 10.09.2017 14:47:04 Gelesen: 469749# 497 @  
Hallo zusammen,

diesen Stempel hat mir Uwe Seif zugeschickt:



Ein aptierter Nachträglich Entwertet-Stempel aus Hameln mit nachträglich eingesetzter Postleitgebietszahl "(20)".

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 17.09.2017 21:29:07 Gelesen: 468779# 498 @  
Hallo an alle,

an anderer Stelle wurde zwar schon mal über einen aptierten Tagesstempel Leipzig - Reichsmessestadt berichtet, da ich hier aber nichts bezüglich des Tagesstempels "Leipzig N 22" - Reichsmessestadt UB "c" gefunden habe, möchte ich den zum Zeitpunkt 30.9.48 schlecht aptierten Stempel zeigen:



Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 26.09.2017 16:34:47 Gelesen: 467629# 499 @  
Hallo zusammen,

den Stempel auf dieser Postkarte von meiner Mutter an meinen Vater ist nur eine Klammer ohne die Postleitgebietszahl:



Wieso fehlt die Postleitgebietszahl in einem Stempel von 1951? Zweibrücken lag ursprünglich im Leitgebiet Westmark (18). Zur Westmark gehörten Lothringen, das Saarland und die Pfalz. Nach dem Krieg war von der Westmark nur die Pfalz über. Dieses kleine Gebiet brauchte keine eigene Postleitgebietszahl und wurde im Oktober 1946 dem Postleitgebietszahl (22b) zugeordnet. Im Stempel aus Zweibrücken hat man die "18" entfernt, die Klammern aber stehengelassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
sentawau Am: 26.09.2017 17:21:14 Gelesen: 467615# 500 @  
In Südwestafrika haben sich einige Stempel der ehemaligen deutschen Kolonie in aptierter Form noch recht lange gehalten. 2 Beispiele:




 
volkimal Am: 26.09.2017 17:47:18 Gelesen: 467602# 501 @  
@ sentawau [#500]

Hallo sentawau,

sehr schöne Beispiele - danke fürs Zeigen!

Ein weiteres Beispiel aus Südwestafrika siehst Du im Beitrag [#408].

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.10.2017 13:29:00 Gelesen: 462601# 502 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich in Sindelfingen aus der Wühlkiste geholt. Der Umschlag ist zwar schlecht erhalten, dafür ist der Stempel sehr klar:



In mehreren Bauabschnitten entstand bis 1939 ein vollständiger Fliegerhorst mit einer betonierten und beleuchteten Start-Landebahn sowie Funkfeuer und mehreren Flugzeughallen [1].



Der Zusatz "Fliegerhorst" wurde vermutlich aus Gründen der Geheimhaltung entfernt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Sch%C3%B6nwalde
 
Journalist Am: 30.10.2017 13:42:50 Gelesen: 462608# 503 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute hier einen Nachträglich Entwertet Stempel aus Immenstadt Allgäu zeigen, der noch die PLGZ 13b besaß:



Eventuell wurde er ja mit Einführung der 4-stelligen PLZ aptiert ?

viele Grüße Jürgen
 
calliostoma Am: 30.10.2017 19:16:00 Gelesen: 462554# 504 @  
@ Journalist [#503]

Hallo,

kann ich bestätigen - siehe scan:



Gruß

Dirk

[Beitrag [#503] und [#504] redaktionell kopiert aus dem Thema "Nachträglich entwertet"]
 
JohannesM Am: 30.10.2017 21:31:07 Gelesen: 462522# 505 @  
Auch hier wurde die zweistellige Plz (19b) entfernt:



Beste Grüße
Eckhard
 
GSFreak Am: 05.11.2017 18:37:55 Gelesen: 461667# 506 @  
Beim Durchblättern meiner Ganzsachensammlung habe ich mal wieder einen aptierten Stempel gefunden:

Zweikreisstegstempel (17a) SCHOPFHEIM, UB a vom 11.02.1946 auf einer Ganzsache Französische Zone Behelfsausgabe Südbaden P 835aI.

Die (17a) ist hinzugefügt worden.



Der Wertstempelrahmen ist zudem unten links gebrochen. Bei dieser Ganzsache gibt es häufiger Brüche im Wertstempel, auch an anderen Stellen als bei der hier gezeigten Karte. An solchen Karten bin ich für Forschungszwecke interessiert.

Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 07.11.2017 10:05:45 Gelesen: 461383# 507 @  
Und noch einer:

Zweikreisstegstempel (24) PLÖN (HOLST), UB a vom 26.06.1945 als Ausgabekontrollstempel auf einer Britische Zone Behelfsganzsache Mi.-Nr. P 719Ie, verwendet am 23.08.1945 nach Bad Segeberg. Die Postleitzahl (24) ist hinzugefügt worden.



Von dieser Ausgabe P 719 werden im Michel Ganzsachen Deutschland 2014 12 Kartonfarben unterschieden (hier die P 719e = grün). Es gibt aber etliche weitere Farbnuancen (Töne) bei den Karten. Letztlich hat man wegen der Papierknappheit nach dem 2. Weltkrieg alles bedruckt, was von der Kartonstärke geeignet war. Da andere Töne auch durch Lichteinfluss zustande kommen können, bestehen Überlegungen, die Anzahl der katalogisierten Kartonfarben eher zu verringern.

Gruß Ulrich
 
filunski Am: 07.11.2017 12:41:47 Gelesen: 461351# 508 @  
@ volkimal [#502]

Hallo Volkmar,

tolles Beispiel, danke fürs Zeigen! ;-)

Stimmt alles, bei diesen Flugplatz-/Fliegerhorst-Stempeln wurden so ca. nach Kriegsbeginn bis spätestens 1941 aus Geheimhaltungsgründen diese Zusätze entfernt.

Hier ein noch etwas früherer Abschlag dazu:



Wenn man sich nun beide Stempel (vor und nach der Aptierung) genau ansieht, kann man feststellen, dass die 1 im aptierten Stempel aus dem ehemaligen Buchstaben L von FLIEGERHORST gemacht wurde.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 07.11.2017 13:39:04 Gelesen: 461342# 509 @  
Verehrte Freunde philatelistischer Literatur und insbesondere der Stempel,

kürzlich, pünktlich zur Messe in Sindelfingen erschien im Rahmen der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V. der neue Band Nr. 195 mit dem Titel

Aptierte Stempel von Volkmar Werdermann



Mit dem vorliegenden Band gibt der Autor Volkmar Werdermann eine Begriffsbestimmung und detaillierte Übersicht zu aptierten Stempeln.

Auf insgesamt 128 Seiten mit unzähligen farbigen Abbildungen befasst sich der auch den Philaseiten Mitgliedern bestens als „volkimal“ bekannte Autor in seiner gewohnt akribischen Weise intensiv mit der Thematik.

Nach einer Definition des Begriffs Aptierung und den Gründen weshalb Aptierungen nötig waren, gibt der Autor Hinweise zum Erkennen dieser. Danach folgen zahlreiche, bestens illustrierte Beispiele in chronologischer Reihenfolge zu Aptierungen. Angefangen bei den französischen Departementsstempeln bis hin zu heutigen modernen Stempeln aus den Briefzentren.

Um Ihnen/Euch das Werk noch etwas näher zu bringen, zitiere ich mal auszugsweise aus dem Vorwort des Herausgebers (Poststempelgilde), verfasst vom stellvertretenden Gildeleiter, dem hier auch wohl bekannten Jürgen Witkowski:

"Volkmar Werdermann ist bekannt dafür, dass er bei Stempeln allen Abweichungen von der Norm besonders zugetan ist. Er verfügt über eine Grundlagensammlung zum Thema "Aptierte Stempel". Ergänzt um Material von Gildefreunden und Mitgliedern des Philaseiten-Forums war in kurzer Zeit die Grundlage für dieses Buch beisammen. In gewohnt akribischer Weise brachte er Struktur in die Vielfalt der Belege und Informationen. Wer wie ich die Freude hatte, dem Werk beim Wachsen zuzusehen und an den Diskussionen teilzunehmen, kann ermessen, wie durchdacht Volkmar Werdermann das Projekt, begleitet von einem hochmotivierten Team, das ihm zuarbeitete und ihn nach Kräften unterstützte, vorantrieb."

Das kann ich selbst nur unterstützen und wenn man sich alleine die Namensliste der Abbildungsnachweise durchliest, finden sich darin nicht ausschließlich aber mehrheitlich auch die Mitglieder dieses Forums wieder!

Eine sehr gelungene und hoch informative Abhandlung wie es sie zu diesem Thema bislang noch nicht gab und deren Lektüre ich hier nur bestens empfehlen kann.

Beste Grüße,
Peter

http://www.philaseiten.de/philabuch/show/241

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Literatur: Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaften"]
 
Max78 Am: 07.11.2017 16:49:07 Gelesen: 461277# 510 @  
@ filunski [#509]

Mensch, hätte ich gewusst, dass Volkmar schon so weit in dieses Gebiet eingedrungen ist und nun solch ein interessantes Band kreiert hat, dann hätte ich bei manchen Beiträgen meine Klappe a bissl weniger weit geöffnet. Spass! Ich freue mich für Dich und gratuliere Dir herzlich, Volkmar. Ich werde wohl nicht drum herum kommen, mir dies Büchlein anzuschaffen. ;-)

Schön, was hier alles so passiert, mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 07.11.2017 17:42:33 Gelesen: 461252# 511 @  
@ filunski [#509]
@ Max78 [#510]

Guten Abend zusammen,

ich hatte die Ehre das Werk in Si fi (der volle Name wird hier ja gerne aptiert) käuflich erwerben zu können - es hat mir sehr gut gefallen und ich kann jetzt die Thematik viel besser verstehen. Für mich hat sich das Buch gelohnt und ich denke, es wird auch vielen Anderen Gefallen und Nutzen bringen.

Viele Grüsse

Olaf
 
Tuffi Am: 09.11.2017 08:58:12 Gelesen: 460993# 512 @  
@ DERMZ [#511]

Hallo Olaf,

mir ist in Sifi das gleiche passiert. Im Zug auf der Heimfahrt habe ich in dem Büchlein gelesen und bin begeistert.

Gruß Walter
 
volkimal Am: 09.11.2017 16:42:25 Gelesen: 460912# 513 @  
@ Max78 [#510]
@ DERMZ [#511]
@ Tuffi [#512]
@ filunski [#508]

Hallo zusammen,

das freut mich, dass euch der Band 195 gefällt. An dieser Stelle möchte ich bei euch und allen anderen Forumsmitgliedern, die mir Material für das Heft zur Verfügung gestellt haben, noch einmal ganz herzlich danken.

Ohne eure Mithilfe wäre es nicht möglich gewesen, das Heft in dem Umfang zusammenzustellen!

Zum Stempel aus Schönwalde [#502] und [#508]:

Peter, es war mir noch gar nicht aufgefallen, dass die "1" aus dem "L" entstanden ist. Du hast ein gutes Auge! So etwas registrierte ich natürlich und werde es aufnehmen, falls es zu einer Neuauflage kommt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.11.2017 16:48:08 Gelesen: 460910# 514 @  
Hallo zusammen,

hier noch ein Brief, den ich in Sindelfingen mitgenommen habe:



Von dem ursprünglichen Stempel ist nur der Datumssteg mit den seitlichen Begrenzungen übrig geblieben. Genauso sieht ein Stempel aus, den mir Uwe Seif als Kopie zugeschickt hat. In dem Fall wurde der Stempel in den 80-er Jahren auf Eilbriefen während der Beförderung abgeschlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.11.2017 10:41:02 Gelesen: 459493# 515 @  
Hallo zusammen,

während hier fast ausschließlich Aptierungen aus Deutschland gezeigt werden, heute einmal eine Aptierung aus Kamerun.





In Kamerun kam es 1972 zur Gründung des Einheitsstaates Kamerun „République unie du Cameroun“. Stempel aus der Zeit erhielten in der Regel den Zusatz R. U. CAMEROUN. Hier als Beispiel der Stempel aus Garoua. Nachdem das Land 1983/84 in „République du Cameroun“ umbenannt wurde, war das „U“ im Stempel überflüssig geworden. In einigen Orten wurde es aptiert. Bei Stempel aus Sangmelima wird die Aptierung besonders deutlich. Dort hat man nur den Buchstaben „U“ aptiert, den Punkt aber stehen gelassen.

Die vollständigen Belege und weitere Informationen seht ihr beim Thema "Thema: Kamerun: Beiträge zur Geschichte des Landes" in den Beiträgen 18 bis 26:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=149044#M26

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 05.12.2017 14:28:06 Gelesen: 456665# 516 @  
@ volkimal [#513]

Hallo Volkimal,

wo kann denn der Band 195 bestellt werden? Auf der Web-Seite der Poststempelgilde ist es noch nicht zu finden.

Herzliche Grüße
Christian Walter
 
Brigitte Am: 05.12.2017 14:33:01 Gelesen: 456662# 517 @  
@ Stempelfreund [#516]

Hallo Christian,

schau mal in Beitrag [#509] - dort ist das Buch beschrieben. Bestellen kann man es hier: http://www.philaseiten.de/philabuch/show/241

Liebe Grüße

Brigitte
 
Journalist Am: 14.12.2017 23:03:44 Gelesen: 455183# 518 @  
Hallo an alle,

ich möchte im folgenden zuerst einen Ausschnitt eines Postsparbuches zeigen mit Stempeln aus Nürtingen:



Oben sind die Stempel noch ohne Aptierung zu sehen, der letzte ist schon aptiert, also wurde zwischen dem 17.1. und 1.10.62 dieser Stempel aptiert.

Es folgt ein weiterer Ausschnitt eines Postsparbuchs, diesmal aus Bonn auch mit einer Aptierung:



Meine Frage dazu, wurde hier nur die PLGZ aptiert - denn der Platz vor Bonn erscheint mir etwas sehr groß ? Oder stand hier vorher doch etwas anderes ?

Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 15.12.2017 01:37:06 Gelesen: 455166# 519 @  
@ Journalist [#518]

Hallo Jürgen,

vergleiche doch einmal deine beiden Stempel mit dem Stempel von Peter in der Datenbank:



Die Postleitgebietszahl (22c) benötigte wirklich so viel Platz.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 15.12.2017 12:19:32 Gelesen: 455126# 520 @  
@ volkimal [#519]

Hallo Volkmar,

danke für den Hinweis mit der Datenbank, das hatte ich natürlich nicht überprüft - aber nun der Vergleich zeigt deutlich, das die Postleitgebietszahl hier soviel Platz benötigt.

Dann möchte ich noch gleich einen weiteren aptierten Stempel zeigen, diesmal einen Innendienststempel vom Postsparkassenamt Hamburg:



Hier wurde dann auch die Postleitgebietszahl aptiert. Zu finden dürfte dieser Stempel allerdings nur in Sparbüchern zu sein.

Viele Grüße Jürgen
 
Manne Am: 12.01.2018 17:59:56 Gelesen: 445572# 521 @  
Hallo,

ein Eilbrief aus Tübingen vom 22.09.1962 nach Schwenningen, Ankunftstempel vom 23.09.1962. Das besondere an dem Brief sind die Stempel, beide wurden aptiert. Den Tübinger Stempel hatte ich heute auch bei Universitäten gezeigt.

Gruß
Manne




 
volkimal Am: 17.01.2018 21:52:07 Gelesen: 443661# 522 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Brief habe ich erst heute bemerkt, dass er einen aptierten Stempel trägt. Deshalb möchte ich hiermit eine der frühen Aptierung vorstellen, die bisher noch nicht bei diesem Thema gezeigt wurde: Die aptierten Franko-Stempel (F-Stempel)

Das beständig wachsende Postaufkommen in Unternehmen und Institutionen machte das Frankieren mit Freimarken zu einer zeitaufwendigen Angelegenheit. Die preußische Post führte deshalb 1864 F-Stempel ein, bei denen keine Briefmarken mehr verklebt werden mussten. Die Post des Norddeutschen Bundes und die Deutsche Reichspost nutzten derartige Stempel kurzzeitig in etwa 150 Postämtern mit hohem Postaufkommen.





Franko-Stempel auf einem Paketbegleitbrief vom 23.06.1871 als portopflichtige Dienstsache von Münster nach Coesfeld.

Im März 1873 wurde per Circular an alle Oberpostdirektionen verfügt, dass die entbehrlich gewordenen Franko-Stempel durch Beseitigung des „F“ zu gewöhnlichen Aufgabestempeln umgearbeitet werden sollen.





Erkennbar sind die aptierten Stempel F-Stempel an der asymmetrischen (tiefen) Stellung des Datums. Ganzsachenumschlag mit Zusatsfrankatur und aptiertem Franko-Stempel aus Dessau vom 08.10.1873. Wenn ich es richtig lese, geht der Brief nach Hannover. Den Straßennamen kann ich nicht entziffern.

Weitere aptierte Franko-Stempel könnt ihr euch im Online-Exponat von Ingo von Garnier "Die deutschen F(ranco)-Stempel 1864 bis 1880" ansehen [1]. Dort findet ihr die Sammlung im "Archiv berühmter Sammlungen" (ganz unten).

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.exponate-online.de
 
volkimal Am: 27.01.2018 20:29:40 Gelesen: 439076# 523 @  
Hallo zusammen,

was mit dem Stempel aus Hannover passiert ist, und ob der Brief überhaupt zu diesem Thema passt kann ich nicht sagen.



Es sieht so aus, als wenn der Wellenrechteckstempel zur Hälfte fehlt. Ist er beschädigt, abgeschnitten oder nur halb abgeschlagen? Kann einer von Euch etwas zu dem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Fips002 Am: 19.02.2018 19:10:01 Gelesen: 431914# 524 @  
Brief mit Stempel München 23 vom 09.01.1950, bei dem der Zusatz -Hauptstadt der Bewegung und Hakenkreuz- aptiert wurde.



Gruß Dieter
 
GSFreak Am: 28.02.2018 20:49:37 Gelesen: 430445# 525 @  
Hier ein aptierter Maschinenstempel aus Timmendorfer Strand (heute Nienburg) vom 06.09.1962 (UB "t" oder "f", nur noch eine Art Kreuz vorhanden). Die Postleitzahl (24 b) ist entfernt worden, mehr schlecht als recht, da offenbar dabei der Schaft des "T" von Timmendorfer unten beschädigt wurde. Der ursprüngliche Stempel ist bspw. in "Werbestempel von Kurorten" #137 (Altmerker) zu ersehen.



Gruß Ulrich
 
ginonadgolm Am: 28.02.2018 23:22:48 Gelesen: 430402# 526 @  
@ GSFreak [#525]

aus Timmendorfer Strand (heute Nienburg)

Na, da wird sich die Gemeinde Timmendorfer Strand aber freuen, daß sie jetzt von der Ostsee an die Weser (oder etwa Saale) verlegt werden soll! Oder hast Du vielleicht Niendorf gemeint; dieser Ortsteil gehört seit 1945 zur Gemeinde Timmendorfer Strand.

Mach doch einfach mal Urlaub an diesem schönen Teil der Ostsee, dann lernst du auch die wahren Verhältnisse kennen.



Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 03.03.2018 15:10:11 Gelesen: 430109# 527 @  
Hallo zusammen,

auch von mir eine aptierte Postleitgebietszahl. Diesmal bei einem Stempel der fahrenden Postschule:





Auch bei diesem Stempel wurde die (22a) entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wolfgang Lang Am: 10.03.2018 16:24:13 Gelesen: 429317# 528 @  
Bei der Messe in München konnte ich ein schönes Stück erstehen. Mailes in Unterfranken hatte nur gut 120 Einwohner. Der Landpostort wechselte scheinbar, so dass der PSt. (II) - Stempel aptiert werden musste. Da ich kein Ortsverzeichnis von 1944 greifbar habe, weiß ich nicht, was aptiert wurde (evtl. "über Hofheim").



Schönes Wochenende

Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2018 16:30:08 Gelesen: 429312# 529 @  
@ Wolfgang Lang [#528]

Hallo Wolfgang,

mit Deiner Vermutung liegst Du richtig. Im Ortsverzeichnis von 1944 steht:

Mailes/über Hofheim (Mainfr)

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Christoph 1 Am: 12.03.2018 16:23:55 Gelesen: 429247# 530 @  
Ich zeige hier drei Abschläge, bei denen ich vermute, dass es sich um das jeweils identische Stempelgerät handelt. Aber es ist nur eine Vermutung.





Beim ersten Abschlag aus dem Jahr 1972 steht hinter HUNDHEIM noch eine Amtsziffer 1. Diese ist beim zweiten Abschlag aus dem Jahr 1982 nicht mehr vorhanden. OK, es ist anzunehmen, dass sie entfernt wurde, weil der kleine Ort irgendwann keine weitere Poststelle mehr hatte und somit die 1 überflüssig geworden war. Kann man das so interpretieren? Richtig knifflig wird es aber mit dem dritten Abschlag aus dem Jahr 1995. Er zeigt die gleiche Aptierung (?) der Amtsziffer, aber mit neuer PLZ. Kann es sein, dass der Stempel nach der Einführung der fünfstelligen PLZ in veränderter Form weiter verwendet wurde?

fragt sich mit Grüßen,
Christoph

Alle drei Abschläge wurden vom philaseiten-Mitglied Heinrich3 in die Stempeldatenbank eingegeben.
 
Uwe Seif Am: 12.03.2018 17:17:00 Gelesen: 429230# 531 @  
@ Christoph 1 [#530]

Hallo Christoph,

da wurde wohl die Poststelle in Hundheim 2 "dicht gemacht" und deshalb die "1" aptiert. Die Abdrucke von 1982 und 1995 scheinen mir -soweit ich dies am Bildschirm beurteilen kann- gleich auszusehen, so dass sie vom gleichen Stempelgerät stammen. Dies würde dann bedeuten, dass die vierstellige PLZ entfernt und dafür die fünfstellige PLZ eingefügt wurde.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
volkimal Am: 12.03.2018 17:52:22 Gelesen: 429219# 532 @  
@ Christoph 1 [#530]

Hallo Christoph,

Uwe hat völlig recht. Der Stempel wurde nacheinander zweimal aptiert. Erst wurde die "1" entfernt, dann wurde die Postleitzahl ausgetauscht.

Ich habe die beiden letzten Stempel am Bildschirm übereinandergelegt - sie sind bis auf PLZ und Datum vollkommen identisch.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 12.03.2018 19:03:34 Gelesen: 429199# 533 @  
@ Uwe Seif [#531]
@ volkimal [#532]

Hallo Uwe und Volkmar,

vielen Dank für eure Antworten. Damit hat sich ja meine Vermutung zu 100% bestätigt.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 12.03.2018 19:05:11 Gelesen: 429198# 534 @  
@ Christoph 1 [#530]

Hallo Christoph,

ich habe gerade bemerkt, dass in der Datenbank noch der Vorläufer-Stempel aus Offenbach am Glan eingegeben worden ist. Ich bezeichne ihn einmal mit Nr. 4.



Ich zeige einmal das Ergebnis, wenn ich Stempel 3 und 2 übereinanderlege. Daneben habe ich 4 und 2 übereinandergelegt.



Im ersten Fall wurde der Stempel aptiert, im zweiten Fall nicht. Ich denke, dass man den Unterschied deutlich sieht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 12.03.2018 22:02:08 Gelesen: 429174# 535 @  
@ Christoph 1 [#530]
@ volkimal [#532]

Hallo ihr beiden und allen anderen interessierten:

Auch bei den Stempeln von 67752 Wolfstein (soeben neu eingegeben)gibt es nach meiner Meinung 2 Aptierungen.

Mangels Kenntnissen in diesem Bereich bitte ich die Spezialisten um weitere Infos hier.

Danke und schöne Grüße
Heinich
 
Christoph 1 Am: 12.03.2018 22:18:05 Gelesen: 429161# 536 @  
@ Heinrich3 [#535]

Hallo Heinrich,

ich habe die Stempel aus Wolfstein soeben freigegeben. Aber hier liegt meiner Meinung nach der Fall ein wenig anders:





Hier handelt es sich wohl nicht um ein Stempelgerät, das zwei Mal aptiert wurde, sondern um zwei verschiedene Stempelgeräte mit jeweils einer Aptierung. Im ersten Fall betrifft es die Amtsziffer 1, im zweiten Fall die Postleitzahl.

Allerdings bin ich da auch etwas unsicher, und zwar in beiden Fällen:

Beim ersten Stempel sieht die Amtsziffer 1 so aus, als wäre sie nicht immer an dieser Stelle gewesen, sondern zunächst nachträglich hinzugefügt worden, bevor sie dann später wieder entfernt wurde. Also vielleicht doch eine doppelte Aptierung? Dafür bräuchte man aber einen älteren Vergleichsabschlag.

Beim zweiten Stempel irritiert mich ein wenig die "Stufe" im Strich über der Postleitzahl. Beim Übereinanderlegen der beiden Abschläge wird dieser Unterschied noch stärker auffallen. Aber vielleicht ist es nur eine Verkantung beim Abschlag (durch unebenen Untergrund o.ä.)? Was weiterhin irritiert ist das fehlende Zierelement hinter dem Ortsnamen. Das fehlt bei beiden Abschlägen.

Bin gespannt, was es dazu für Meinungen gibt.

Viele Grüße
Christoph
 
Uwe Seif Am: 13.03.2018 06:20:00 Gelesen: 429139# 537 @  
@ Christoph 1 [#536]

Hallo,

die Stempel von 1991 und 1994 sind für mich vom gleichen Gerät, siehe z.Bsp. Beschädigung des äußeren Kreises beim "S" von "Stadt...". Bei den anderen beiden Abdrucken bräuchte man -wie du auch schreibst- weiteres Vergleichsmaterial.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
volkimal Am: 13.03.2018 10:40:36 Gelesen: 429104# 538 @  
@ Christoph 1 [#536]

Hallo Christoph,

der Stempel aus dem Jahr 1979 ist auch eindeutig aptiert und aus dem Stempel von 1975 hervorgegangen. Ohne die Postamtsnummer ist der Ortsname asymmetrisch, das käme bei einem neuen Stempel nicht vor. Hier auch noch einmal die übereinandergelegten Stempel zum Vergleich:



Viele Grüße
Volkmar
 
Brigitte Am: 15.03.2018 11:59:11 Gelesen: 429033# 539 @  
Bei einer Stempelsammlung fand ich diesen Stempel von Hornberg, bei dem die Postgebietsleitzahl aptiert wurde:



Liebe Grüße

Brigitte
 
Brigitte Am: 15.03.2018 16:46:41 Gelesen: 429004# 540 @  
Und der nächste folgt sogleich:

Stempel von Tennenbronn (Schramberg) mit aptierter 1



Liebe Grüße

Brigitte
 
JohannesM Am: 16.03.2018 12:27:37 Gelesen: 428959# 541 @  
Sehr merkwürdig - die kurzen Rechteckseiten sind Kreisbögen, es dürfte sich also um die Datumbrücke eines Kreisstegstempels handeln. Aber warum wurde der so nackig gemacht?



eBay 112838324997

Beste Grüße
Eckhard
 
Jürgen Witkowski Am: 16.03.2018 18:38:58 Gelesen: 428934# 542 @  
@ JohannesM [#541]

Hallo Eckard,

es handelt sich dabei um einen "Tarnstempel", wie er vielfach von der Feldpost verwendet wurde. Manchmal wurde nur der Ortsnamen unkenntlich gemacht, manchmal auch fast der gesamte Stempel aptiert, wie bei Deinem Beispiel.

Das Angebot bei eBay wirft bei mir allerdings die Frage auf, ob Beschreibung und Realität zusammen passen.

Der Brief soll angeblich in Magdeburg aufgegeben worden sein. Warum dann eine Briefmarke mit Aufdruck "Ostland", also für die besetzten Gebiete in Estland, Lettland, Litauen und Weißrussland? Zudem sind diese Stempel überwiegend in Ostpreußen eingesetzt worden. Für Magdeburg fehlt jeglicher Nachweis.

Zum Vergleich ein Stempel aus Lötzen (Ostpr.).



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
JohannesM Am: 16.03.2018 23:55:25 Gelesen: 428899# 543 @  
@ Jürgen Witkowski [#542]

Hallo Jürgen,

etwas ähnliches dachte ich mir schon, allerdings sah ich einen Tarnstempel in der Form noch nicht. An Magdeburg glaube ich auch nicht, das hätte ich dann vielleicht schon mal gesehen (ist bei mir in der Nähe). Der Brief ist ja mit Inhalt, möglicherweise wurde er in Magdeburg geschrieben, aber dann woanders aufgegeben.

Beste Grüße
Eckhard
 
zonen-andy Am: 18.03.2018 08:56:01 Gelesen: 428856# 544 @  
Hallo,

den Stempelabschlag Regis-Breitingen(Bz.Leipzig) 2 ohne Unterbuchstabe siehe Scan habe ich in keiner Stempeldatenbank gefunden. Könnte dieser aptiert sein? Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen
Andreas
 
volkimal Am: 18.03.2018 10:10:36 Gelesen: 428844# 545 @  
@ zonen-andy [#544]

Hallo Andreas,

dass es sich um eine Aptierung handelt, glaube ich eher nicht. Kennst Du den Stempel vom Postamt Regis-Breitingen 2 denn mit Unterscheidungsbuchstaben? Das Postamt 2 war evtl. so klein, dass es nur einen Stempel hatte und daher auch keinen Unterscheidungsbuchstaben brauchte.

Es gibt übrigens das Thema "Stempel ohne Unterscheidungsbuchstaben", das sich mit solchen Stempeln beschäftigt [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?&ST=8255&full=1
 
Uwe Seif Am: 18.03.2018 10:22:37 Gelesen: 428838# 546 @  
@ zonen-andy [#544]
@ volkimal [#545

Hallo zusammen,

ich glaube auch nicht an eine Aptierung des Unterscheidungsbuchstabens! Bei Regis-Breitingen 2 handelte es sich um eine Poststelle I, die aufgrund ihres Geschäftsaufkommens wohl nur mit einem Stempel ausgestattet wurde. Vermutlich wurde der Stempel erst Anfang der 1950iger hergestellt.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
zonen-andy Am: 18.03.2018 10:32:27 Gelesen: 428836# 547 @  
@ volkimal [#545]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Antwort. Natürlich kenne ich keinen anderen Stempel mit Regis-Breitingen 2 mit Unterbuchstabe nur Regis-Breitingen 1 mit Unterbuchstaben. So weit habe ich nicht gedacht.

Beste Grüße

Andreas
 
volkimal Am: 30.03.2018 10:25:41 Gelesen: 427321# 548 @  
Hallo zusammen,

diesmal zwei Stempel aus Douala (= Duala) in Kamerun an meinen Bruder bzw. meine Tochter:



Auf den ersten Blick sehen die beiden Stempel gleich aus, dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied. Beim linken Postfreistempel vom 01.02.2007 ist – wie auch schon bei den beiden Stempeln vom Beitrag http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=175711 ein Fehler. Bei den drei Stempeln heißt es „RECETTE PRICIPALE“ anstelle von „RECETTE PRI NCIPALE“. Dieser Fehler wurde bemerkt und beim Stempel vom 29.03.2007 ist er korrigiert.

Ob der Stempel dazu aptiert wurde, oder ob es sich um eine Neuanschaffung handelt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Beim rechten Stempel sind die beiden unteren Zeilen etwas höher als beim linken Stempel. Der Rest ist aber genau an derselben Stelle. Ich habe die Stempel am PC übereinander geschoben und die oberen Zeilen waren deckungsgleich. Das spricht für eine Aptierung. Der Stempel aus Yaounde ist dagegen nicht deckungsgleich. Siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=174466

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 03.04.2018 13:00:54 Gelesen: 426868# 549 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren habe ich heute das folgende Paar von Hochheim am Main gefunden:



Wie auf der Abbildung leicht erkennbar ist, oben die aptierte PLGZ, unten der neue Stempel.

viele Grüße Jürgen
 
hopfen Am: 03.04.2018 17:55:01 Gelesen: 426827# 550 @  
Feldpostkarte, geschrieben am 29. Sept. 14 mit aptierter "1" in der Jahresangabe ?


 
jmh67 Am: 03.04.2018 20:16:31 Gelesen: 426790# 551 @  
@ hopfen [#550]

Wenn hier etwas aptiert war (im Sinne der Anpassung an neue Verhältnisse), dann vielleicht eine Null. Aber Augsburg ist so eine große und wichtige Stadt, dass man es dort wahrscheinlich genau genommen und 1910 die Einsen für die Zehnerstelle der Jahreszahl geliefert hat. Oder die Eins ist einfach nicht mit abgedruckt, weil sie verloren gegangen war oder zu tief im Stempel saß oder ein Papierfetzen dazwischen war oder ... Der Möglichkeiten sind viele, und nach über 100 Jahren herauszubekommen, was da wirklich geschah, dürfte schwer sein.

-jmh
 
hopfen Am: 03.04.2018 22:28:52 Gelesen: 426747# 552 @  
@ jmh67 [#551]

Danke für den Kommentar, auf jeden Fall fehlt die "1" im Jahrzehnt und ich habe weder bei philastempel noch bei der Stempeldatenbank bei stampsx Ähnliches gefunden, auch keinen adäquaten Stempelabschlag in diesem Jahrzehnt!

Zumal die Stempel"numerierung" ganz unten mit für mich lesbarer "4" nirgends auftaucht. Okay, könnte auch eine verschmierte "1" sein!
 
filunski Am: 03.04.2018 23:13:35 Gelesen: 426732# 553 @  
@ hopfen [#552]

Hallo hopfen,

interessantes Beispiel! ;-)

Es ist schon richtig, irgendwas stimmt mit der Jahreszahl nicht, es fehlt entweder die Null (1904) oder die Eins (1914), geht anscheinend eindeutig aus dem Beleg hervor (Feldpostkarte aus 1914). Anscheinend war auch nur die 4 gesteckt, bei 04 oder 14 müsste die 4 etwas weiter rechts stehen.

Nun ist dies aber ein Stempel von dem es ca. ab 1902 über 30 (!) verschiedene Stempelgeräte gab die alle beim Bahnhofs-Postamt extrem oft im Einsatz waren und sehr stark beansprucht wurden. Von einem Teil der Stempelgeräte ist auch bekannt, dass sie bereits falsch zusammengesetzt geliefert wurden [1].

Die Kontrollziffer unten sollte eigentlich eine 1 sein, passend zum UB a, muss aber nicht zwingend so sein! ;-)

Danke fürs Zeigen!

Beste Grüße,
Peter

[1] Joachim Helbig, Handbuch der bayrischen Ortsstempel 1876-1920, A-C
 
Christoph 1 Am: 08.04.2018 00:46:36 Gelesen: 426089# 554 @  
@ Christoph 1 [#371]

Hallo zusammen,

im Beitrag [#371] hatte ich vor einiger Zeit den aptierten Stempel aus Veckerhagen gezeigt, bei dem die Postgebietsleitzahl entfernt wurde, aber die Klammern nicht mit aptiert wurden. Nun habe ich endlich auch einen Abschlag dieses Stempels ohne Aptierung vorliegen und zeige beide nebeneinander.



Anhand des Originalstempels kann man jetzt auch gut erkennen, dass es sich um einen Zweikreissehnenstempel handelt. Bei dem späteren Abschlag ist die Sehne stark beschädigt und fast nicht mehr erkennbar.

Interessant am Rande: Der Stempel ohne Aptierung befindet sich auf einer Ganzsache (Antwortkarte) aus der DDR. Offensichtlich ein Stempelsammler, der sich über die Postkarte mit Antwortkarte den Stempel hat zusenden lassen.



Viele Grüße
Christoph
 
Brigitte Am: 08.04.2018 18:48:31 Gelesen: 425923# 555 @  
Hier ein Absenderfreistempel aus Friedrichshafen, bei dem die Angabe des Jubiläums entfernt wurde.


 
Christoph 1 Am: 08.04.2018 22:56:02 Gelesen: 425875# 556 @  
Hallo zusammen,

von mir wiedermal eine Aptierungs-Vermutung. Vergleicht mal die beiden Stempel:



Auf den ersten Blick würde man denken: nein das sind ja zwei ganz verschiedene Stempelformen (1984: Kreisstempel mit Kurzsteg / 1994: Kreisstempel mit Strich)...

Aber, schaut mal jetzt:



Schon 1986 war der Kurzsteg im unteren Teil so stark beschädigt, dass er kaum noch sichtbar war. Und trotzdem wurde in diesem beschädigten Stempel Mitte 1993 die PLZ ausgetauscht (aptiert), das ist m.E. eindeutig an den deutlichen Verschleißerscheinungen zu erkennen, die es bei einem neuen Stempel nicht geben dürfte.

Bin gespannt, ob ihr meine Meinung teilt.

Viele Grüße
Christoph
 
mumpipuck Am: 09.04.2018 19:57:27 Gelesen: 425434# 557 @  
Ich teile Deine Meinung, Christoph. Der Stempel war über "RS" beschädigt und wurde offensichtlich instand gesetzt. Das kann man aber auch bei dem Abschlag mit 5-stelliger PLZ noch erkennen.

Burkhard
 
volkimal Am: 27.04.2018 11:47:57 Gelesen: 421693# 558 @  
@ Christoph 1 [#556]

Hallo Christoph,

die Postleitzahl im Stempel aus Morschen ist ganz klar aptiert worden. Inzwischen kenne ich mehrere Gelegenheitsstempel, in denen die vierstellige gegen die fünfstellige Postleitzahl ausgetauscht wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.04.2018 09:12:55 Gelesen: 421552# 559 @  
Hallo zusammen,

heute einmal eine sehr schlecht ausgeführte Aptierung eines Leipziger Messestempels:





Stempel des Postamtes Leipzig N 22. Das Messeemblem und der Schriftzug REICHSMESSESTADT sind aptiert worden, allerdings sind die Reste gut zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 19.05.2018 14:57:18 Gelesen: 419014# 560 @  
@ volkimal [#235]

Lieber Volkmar,

den Maschinenstempel vom Leipziger Postamt 13 vor der Aptierung kann ich noch für den 6.4.1924 hier auf einem Brief nach Südamerika dokumentieren.



Ich habe auch einen ursprünglichen Abschlags des Stempels. Hier mein frühester Beleg vom 2.9.1921 auf einen Brief nach Bayern. Es ist, wie Du schon geschrieben hattest, der Unterscheidungsbuchstabe und auch der Stern verändert worden.



Mein frühester Abschlag des aptierten Stempelgrätes für das Postamt 1 datiert vom 3.3.1925 auf einer PK nach Erfurt.



Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.

P.S.
Sollten Abschläge für die Stempeldatenbank gewünscht sein, bitte kurze Info.
 
Christoph 1 Am: 20.05.2018 01:20:03 Gelesen: 418944# 561 @  
Hallo,

hier habe ich etwas ungewöhnliches gefunden: Einen Absenderfreistempel des Landkreises Gießen, bei dem der komplette Stempelkopf fehlt. Nur das Datum ist vorhanden.



Hat jemand eine Idee, was es mit dieser Aptierung auf sich hat?

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 20.05.2018 09:05:56 Gelesen: 418905# 562 @  
@ Christoph 1 [#561]

Hallo Christoph,

schau mal hier und die Antwort zwei Beiträge weiter:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=178432#M386

Ich hoffe, dass das Kopieren des Links am Smartphone geklappt hat. Wir sind ein paar Tage auf Radtour.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 20.05.2018 20:15:54 Gelesen: 418852# 563 @  
@ volkimal [#562]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für den Link. Irgendwie hatte ich auch so ein Gefühl, dass ich etwas Ähnliches vor gar nicht langer Zeit hier im Forum gesehen habe. Du hast mir den richtigen Weg gewiesen. Also ist es keine Aptierung, sondern ein Defekt.

Viel Spaß bei Deiner Radtour, das Wetter passt ja wunderbar!

Grüße von
Christoph
 
GSFreak Am: 23.05.2018 10:13:00 Gelesen: 418126# 564 @  
@ GSFreak [#417]

Von SOBERNHEIM habe ich - ebenfalls vom 01.03.1963 - einen weiteren aptierten Stempel gefunden, diesmal der Ortswerbestempel. Geworben wird für das FELKE-BAD (LEHM-WASSER-DIÄT-KUREN). Aptiert ist Postleitzahl (22b). Dies wird auch aus dem ebenfalls gezeigten Vorgänger-Werbestempel deutlich (16.09.1952).



Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 29.05.2018 17:18:20 Gelesen: 414835# 565 @  
Hallo zusammen,

heute einmal ein aptierter Feldpoststempel aus der Zeit des Ersten Weltkriegs:



Bei der Aptiertung wurde der untere Bogen komplett abgeschnitten. Wie ich von Uli (DFP14-18) erfuhr war es ursprünglich ein "Kreisstegstempel mit Segment oben und unten". Im Beitrag https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=178565 zeigt er auch das Original:



Durch die Aptierung änderte sich die Stempelform, so dass es hinterher ein "Kreissehnensegmentstempel mit Segment oben" war. Weitere Informationen zu diesem Stempel findet ihr in Ulis Beitrag.

Viele Grüße
Volkmar
 
Todtnau Am: 02.06.2018 22:28:50 Gelesen: 411703# 566 @  
Hallo,

anbei ein Poststellen II - Stempel aus Muggenbrunn. Der Ort in Südbaden hatte bis 1945 die Postleitgebietszahl 17a, nach Kriegsende dann 17b. Das a wurde wohl aptiert. Ich habe jedoch noch keine Stempel mit a oder b gesehen. Sie fehlen mir noch in meiner Heimatsammlung.



Viele Grüße

W.A.
 
Journalist Am: 18.06.2018 12:15:07 Gelesen: 408993# 567 @  
Hallo an alle,

es ist zwar kein deutscher Stempel, ich vermute aber aufgrund der Anordnung, das er doch aptiert wurde:



Zwischen Kinshasa ... B müsste früher mal was anderes gestanden haben - kann hier eventuell jemand weiterhelfen ?

Viele Grüße Jürgen
 
JohannesM Am: 18.06.2018 14:59:50 Gelesen: 408978# 568 @  
@ Todtnau [#566]

Der Wechsel von 17a nach 17b war erst im April 1946.



Quelle: Peter Griese

Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 18.06.2018 18:30:16 Gelesen: 408953# 569 @  
@ Journalist [#567]

Hallo Jürgen,

das sieht natürlich nach einer Aptierung aus, ich habe aber keine Ahnung was dort gestanden haben kann.

Von mit heute eine Aptierung aus dem Deutschen Reich. Schon während des Zweiten Weltkrieges sind einige Stempel aptiert worden. Zum Beispiel weil Stempel dadurch fehlten, dass diese im Verlauf des Krieges zerstört worden sind. Ob das auch im Falle von Gogolin zutrifft oder was sonst der Grund für die Aptierung war, kann ich nicht feststellen.



Brief eines verwundeten Soldaten aus dem Reserve-Lazarett Groß Stein bei Gogolin in Oberschlesien. Das Schloss wurde von der Familie von Strachwitz der Wehrmacht schon während des Krieges als Lazarett zur Verfügung gestellt. Die Familie von Strachwitz bewohnte währenddessen eines ihrer anderen Schlösser. Weiteres siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Gross_Stein

Zunächst war mir nicht klar, was bei dem Stempel aus Gogolin aptiert worden ist. Bei Delcampe wurde ich fündig. Unten im Stempel stand ursprünglich deas Wort "LAND". Davon hat man nur noch das "A" stehen gelassen. Weshalb man es nicht auch aptiert hat kann ich nicht sagen.

Ich kenne zwar einige Stempel, bei denen der Zusatz "LAND" entfernt wurde. Siehe zum Beispiel https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/12690 .

Dieses ist aber der erste Stempel den ich gesehen habe, bei dem das Wort "LAND" nicht vollständig entfernt wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 22.06.2018 22:33:33 Gelesen: 407688# 570 @  
Guten Abend !

Eine Frage an die "Aptierungs-Spezialisten". Auf meinem Schreibtisch liegt ein Brief mit Stempel aus Marburg aus dem Jahr 1950. Irgendwie passt er (noch) nicht zu all den anderen Stempeln aus dieser Zeit:



zum Vergleich ein Stempel aus dem Jahr 1946, von dem ich vermute, daß es sich um das gleiche Stempelgerät handelt



nur fehlt mir hier der "Klecks" vor (LAHN) 2.

Gehe ich im Zeitverlauf weiter, lande ich im Jahr 1933:



Also, klar ist mir, daß der Stern * (LAHN) 2 entfernt wurde, aber was taucht da 1950 wieder auf ?



Viele Grüße

Olaf
 
mumpipuck Am: 23.06.2018 01:15:00 Gelesen: 407659# 571 @  
Ich denke, dass die Abnutzung des Geräts fortschritt und nun wieder die Basis des Sterns, der nicht sauber entfernt wurde, mitstempelte.

Hier ein anderes Beispiel aus meinem Heimatsammelgebiet. An den beiden Abschlägen aus 1943 kann man gut sehen, dass es auch von der Heftigkeit des Abschlags abhängt, ob so ein Fragment mitstempelt:







Burkhard
 
Christoph 1 Am: 23.06.2018 01:32:38 Gelesen: 407655# 572 @  
@ DERMZ [#570]

Lieber Olaf,

ich bin mir nicht so sicher, ob es sich wirklich um das identische Stempelgerät handelt. Die 2 hinter der Lahn ist beim Stempel von 1946 ganz anders (andere Schriftart). Kann aber auch optisch täuschen. Hast Du es mal mit der "Überlagerungstechnik" (im Bildprogramm) versucht?

Ansonsten finde ich aber auch Burkhards Erklärung sehr einleuchtend.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 23.06.2018 10:10:50 Gelesen: 407613# 573 @  
@ DERMZ [#570]

Hallo Olaf,

ich gehe davon aus, dass es sich bei allen Abschlägen um dasselbe Stempelgarät handelt. In der Datenbank ist noch ein weiteres Exemplar von Lutwinus, bei dem der Stern gut zu erkennen ist:



Es kommt immer wieder vor, dass Teile einer Aptierung wieder "auftauchen". Ich kenne es von aptierten Sternchen und auch von aptierten Postleitgebietszahlen. Hier ein Beispiel aus Bad Nenndorf. Auch beim Stempel aus Altdrossenfeld sind wieder Reste der Sterne zu sehen. Von beiden Stempeln gibt es bei StampsX Abschläge bei denen die Sternchen nicht vorhanden sind.







Den ersten Stempel aus Vorsfelde hat ginonadgolm in der Datenbank eingestellt. Beim diesem Stempel waren die Sternchen schon während des Krieges wieder so gut sichtbar wie beim Abschlag von 1948. (siehe Delcampe)

Weshalb werden die Sternchen wieder sichtbar? Der Grund liegt darin, dass die Teile nur oberflächlich entfernt wurden. Wenn der Stempel dann stärker abgenutzt ist oder wenn auf ein relativ weiches Material gestempelt wurde, tauchen die entfernten Teile wieder auf.

Findet man in der Nachkriegszeit Stempel mit Sternchen, so darf man aber nicht automatisch davon ausgehen, dass ein Stempel schlecht aptiert worden ist. Es gibt eine Reihe von Sternchenstempeln, die seit 1938 nicht verwendet wurden. Sie haben den Krieg z.B. in einer Schublade überdauert. Nach dem Krieg kamen sie dann wieder zum Einsatz. Hier ein Beispiel aus Berlin:



Vom Stempel "BERLIN N / * 58 b" sind vor 1945 nur zwei Daten bekannt: 23.4.1927 und 08.01.1931. Bei diesem Stempel wurden die Sternchen nie aptiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 23.06.2018 15:58:47 Gelesen: 407582# 574 @  
@ mumpipuck [#571]
@ Christoph 1 [#572]
@ volkimal [#573]

Vielen Dank,

da habt ihr mich aber zum Schwitzen gebracht, jetzt habe ich es endlich geschafft und habe die Stempel von 1946 und 1950 zum Überlagern gebracht. Ja, es sind identische Stempelgeräte.

Die Erklärungen von Burkhard und Volkmar haben mir sehr weitergeholfen und ich denke, daß mein Klecks früher wirklich mal ein Stern war. Da habe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen. Aber jetzt ist es mir klar.

Nochmals besten Dank für die Hilfestellungen und jetzt geht es noch schnell ins Badi zum Abkühlen.

Olaf
 
volkimal Am: 30.07.2018 10:17:05 Gelesen: 398069# 575 @  
Hallo zusammen,

diesen aptierten Absenderfreistempel einer Wiener Versicherungsanstalt habe ich in Trier mitgenommen:



Im Wertrahmen "Reichsadler" wurden der Reichsadler und natürlich auch die Angabe "Deutsche Reichspost" entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 06.08.2018 17:37:25 Gelesen: 396604# 576 @  
Liebe Sammlerfeunde,

ein Beleg mit Ersttag-Stempelabschlag für DDR MiNr. 663/664 vom 24.11.1958. Der Stempel vom Postamt C1 ist derart verändert worden, das die Postgebietsleitzahl "(10)" aptiert wurde. Auch der Unterscheidungsbuchstabe "ce" ist hinzugefügt worden. Für den Ursprungsstempel können mehrere Stempel in Frage kommen. Zwei Kandidaten (leider noch mit einem alten Scan) habe ich mal zum Vergleich verlinkt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.




 
volkimal Am: 10.09.2018 18:43:27 Gelesen: 390937# 577 @  
Hallo zusammen,

aus Kranenburg kann ich gleich zwei aptierte Gelegenheitsstempel zeigen:



Bei der Einführung der vierstelligen Postleitzahlen gibt es zahlreiche Stempel, aus denen die Postleitgebietszahl entfernt wurde. So auch bei diesem Stempel.



1977 feierte Kranenburg das 750-jährige Bestehen des Ortes. Wenn das Stempeldatum stimmt, gab es dazu schon 1976 einen Werbestempel mit dem Text 19.-31.5.1977. Der zweite Stempel ist vermutlich am 2.2.1980 abgeschlagen worden. Da die Jubiläumsfeier schon vorbei war, hat man die Zeitangabe oberhalb des Logos herausgeschnitten.

Viele Grüße
Volkmar
 
Lutwinus Am: 10.09.2018 20:45:15 Gelesen: 390911# 578 @  
@ volkimal [#575]

Hallo Volkmar,

ich kann hier einen aptierten Absenderfreistempel einer Krankenkasse aus Saarbrücken beisteuern:



Auch hier wurden der Reichsadler und die Angabe "Deutsche Reichspost" entfernt. Die Währung lautete zu diesem Datum noch in "Pfennig". Ab dem 20.11.1947 waren das im Saarland dann "Franc".

Liebe Grüße Jörg
 
DERMZ Am: 16.09.2018 18:36:02 Gelesen: 390073# 579 @  
Guten Abend,

gestern habe ich einen Stempel aus Marbach für die Stempeldatenbank freigegeben, noch ist er aber nicht genehmigt.



Ich vergaß zu erwähnen, es ist nicht Marbach am Neckar, sondern "die Marbach" bei Marburg. Heute ein Stadtteil der Kreisstadt, dank der großen Gebietsreform 1974. Aber das nur nebenbei.

Mir fiel die Postleitzahl auf, dort stimmt die Stempelgeometrie nicht mehr. Ich tippte auf eine Aptierung, und habe einen Fachmann Volkmar gefragt. Ich erlaube mir, seine Antwort hier zu zitieren:

Zitat:

ich gehe ganz klar davon aus, dass der Stempel aptiert wurde. Die Frage ist nur, was dort entfernt worden ist.

Ich kann mir zwei Dinge vorstellen:

1) In den Postleitzahlverzeichnissen ist angegeben:
1962: 355 Marbach/über Marburg Lahn
1973: 355 Marbach Kr. Marburg a.d. Lahn
Gab es evtl. zwischenzeitlich eine eigene vierstellige PLZ z.B. 3551?
Hast Du Stempel aus Marbach aus der Zeit zwischen 1962 und 1971?

2) Vielleicht ist der Stempel ursprünglich versehentlich mit der PLZ "3550" hergestellt worden. Diese aufgefüllten vierstelligen PLZ gibt es üblicherweise erst ab ca. 1975. Das könnte dazu geführt haben, dass man die überflüssige "0" entfernt hat.
Einen entsprechenden Fall kenne ich von den Absenderfreistempeln. Siehe Beiträge 55 bis 60: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=78309#M55Hier ist allerdings der Stempelkopf ausgetauscht und nicht aptiert worden.


Zitat-Ende.

Nun bleiben mehr Fragen als Antworten. Aber vielleicht weiß die Gemeinde ja mehr?

Beste Grüße Olaf
 
Christoph 1 Am: 16.09.2018 19:04:13 Gelesen: 390061# 580 @  
@ DERMZ [#579]

Hallo Olaf,

sehr schön, was Du da wieder ausgegraben hast. :-)

Ich kann zu Marbach nur diesen Absenderfreistempel der Gemeindeverwaltung aus dem Jahr 1969 beisteuern. Da sitzt die PLZ 355 schön mittig, wie es sein soll. Wäre an Infos interessiert, sollte sich das Rätsel irgendwann lösen.



Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 18.09.2018 21:10:58 Gelesen: 389391# 581 @  
Hallo zusammen,

beim letzten Sonntagsrätsel habe ich eine Aptierung gezeigt, die ich erst vor kurzem entdeckt habe. Es geht um den Austausch der vierstelligen gegen eine fünfstellige Postleitzahl im Jahr 1993. Inzwischen sind mir eine Reihe von Gelegenheitsstempeln bekannt, bei denen die beiden Stempel bis auf die Postleitzahl völlig übereinstimmen. Das Problem ist, die Aptierung eindeutig nachzuweisen. Hier das Beispiel vom Sonntagsrätsel. Aus meiner Sammlung kommen die ersten beiden Stempel:





Bei diesem Stempel gehe ich eindeutig davon aus, dass er aptiert wurde. Ein Stempel, der erst Mitte 1993 hergestellt worden ist, hätte im Oktober nicht schon so starke Abnutzungserscheinungen. Dieselben Abnutzungen fand ich bei einem Stempel von Angelika in der Datenbank:



Schließlich zeigt Peter (filunski) noch diese beiden Stempel:



Man sieht an deinen beiden Stempeln deutlich, dass die Abnutzungsmerkmale sehr unterschiedlich ausfallen können. Bei dem Stempel von 1991 sieht die Lücke unten im rechten Kurzsteg genauso aus wie bei den vorher gezeigten Abschlägen. Beim Abschlag vom 14.10.1993 sind beide Lücken im rechten Kurzsteg deutlich kleiner als bei meinem Stempel vom selben Tag.

Wie Ingo aus dem Norden (ginonadgolm) bemerkt hat, wurde auch an der Datumswalze gewerkelt. Bei der 5-stelligen PLZ beginnt ERHOLUNGSWALD stets unter der Tageszahl, beim alten Stempel aber immer unter dem Monat! Es ist natürlich gut möglich, dass die Datumswalze im Rahmen der Aptierung der Postleitzahl gleich mit gewechselt wurde. Der Stempel war 1993 immerhin schon seit 18 Jahren im Einsatz.

So weit das erste Beispiel zum Austausch der vierstelligen gegen eine fünfstellige Postleitzahl. Kennt einer von Euch weitere Beispiele, bei deren man eine Aptierung nachweisen kann?

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 19.09.2018 00:16:06 Gelesen: 389365# 582 @  
@ volkimal [#581]

Hallo Volkmar,

ich kann hier aus meiner Sammlung drei Stempelpaare zeigen, auf die Deine Vermutung ebenfalls zutreffen könnte:







Weitere lassen sich finden, ich muss nur mal mit ausreichend Zeit suchen.

Viele Grüße
Christoph
 
jahlert Am: 19.09.2018 18:05:21 Gelesen: 389323# 583 @  
@ Christoph 1 [#582]

Hallo Christoph,

bei diesem Thema findet sich bereits vorausschauend in Deinem Beitrag am 08.04.2018 ein weiteres Pärchen.

Beste Grüße, Jürgen
 
JohannesM Am: 19.09.2018 20:16:20 Gelesen: 389305# 584 @  
@ volkimal [#581]

Hallo Volkmar,

ob das Übereinanderlegen von Stempeln etwas beweist ist m.E. fraglich. Die Technik war 1993 auch schon ziemlich weit.

Und wenn ich so einen Stempel herstellen müßte, würde ich einen sauberen Abschlag des alten Stempels einscannen, per Bildbearbeitung die Plz geändert und dann per Lasergravur oder mit einem automatischen Fräser den Stempel hergestellen. Das Ergebnis - eineiige Zwillinge, im Extremfall sind sogar die gleichen Beschädigungen da, falls bei der Bildbearbeitung nicht retuschiert.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 20.09.2018 14:40:27 Gelesen: 389211# 585 @  
@ jahlert [#583]

Hallo Jürgen,

ja, Du hast recht: Siehe Beitrag [#556], da war das Phänomen bereits aufgetaucht. Und an dem dort gezeigten Beispiel ist auch sehr gut erkennbar, dass es sich definitiv nicht um einen neu hergestellten Stempel handeln kann, wie von Eckhard in [#584] vermutet. Sonst wäre ja wohl der beschädigte Kurzsteg nicht immer noch vorhanden.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 20.09.2018 17:46:07 Gelesen: 389166# 586 @  
@ JohannesM [#584]

Hallo Eckhard,

du sprichst da ein interessantes Thema an. Auf die Idee mit dem Scannen eines sauberen Stempelabschlags bin ich bisher noch nicht gekommen. Meine Überlegungen gingen in eine andere Richtung. Ob man wirklich Stempelabschläge eingescannt hat um neue Stempel herzustellen bezweifle ich allerdings.

1) Die Scanner-Technik war 1993 lange noch nicht so weit wie heute. Die ersten digitalen Scanner kam als Flachbettscanner. Microtek produzierte das erste Modell mit einer Fähigkeit, 300 DPI (Punkte pro Zoll) Bildproduktion 1985. Das frühe Modell produziert nur Schwarzweißbilder. Wie weit die Technik 1993 genau war weiß ich nicht. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass die Scanner damals noch so teuer waren, dass ich mir Mitte oder Ende der 90er Jahre meinen ersten Scanner - einen Handscanner - gekauft habe. Einige Informationen zur Geschichte der Scanner: [1]

2) Seit wann es Lasergravurgeräte gibt habe ich nicht herausgefunden. Keine Ahnung, ob es die 1993 schon gab.

3) Die Methode, die ich mir vorgestellt habe ist folgende:
Die Firmen, die die Stempel hergestellt haben, dürften vermutlich noch die ursprünglichen Klischees als Bilder oder Datei gehabt haben. Es wäre doch viel einfacher, z.B. solch ein Bild zu Bearbeiten und dann mit Hilfe des Bildes einen neuen Stempel herzustellen. Solch ein Stempel wäre dann auch bis auf die Postleitzahl vollkommen identisch. Er hätte aber keine Abnutzungserscheinungen. Ob man auf diese Weise neue Stempel hergestellt hat weiß ich leider nicht.

Gibt es einen unter euch, der etwas zur Herstellung der Stempel damals und heute sagen kann?

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.amdtown.com/6OKKJWO5/
 
Christoph 1 Am: 21.09.2018 00:59:01 Gelesen: 389103# 587 @  
Hallo zusammen,

mal etwas ganz anderes hier von mir, ohne dass ich die Diskussion um die aptierten (geänderten) Postleitzahlen abwürgen möchte.

Horneburg, Niederelbe - 10.2.1998



Hier wurde offensichtlich auch eine Postleitzahl aptiert, aber sie wurde dann eben nicht wieder durch eine andere (5-stellige) ersetzt! Das Bild dieses Stempels habe ich von Moritz (wesi) bekommen.

So etwas habe ich bislang nur aus der Zeit unmittelbar nach der Umstellung der 4-stelligen auf die 5-stelligen gesehen. Aber der Stempel ist von 1998. Da die Briefmarke von 1997 ist, ist auch eine Datumsfehlstellung eher unwahrscheinlich.
Der Original-Stempel sieht folgendermaßen aus:



Spannend, oder?

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 21.09.2018 10:08:53 Gelesen: 389035# 588 @  
@ Christoph 1 [#58

Hallo Christoph,

von Jürgen (jahlert) habe ich einen interessanten Link erhalten:

Dort heißt es zur Lasergravur [1]: „Die meist verwendete Technologie ist heute die Lasergravur“ ... Die Lasergravur wird seit ca. 15 Jahren eingesetzt. Verändert hat sich grundsätzlich wenig. Nur die Laser werden immer besser. Sie lasern mittlerweile sauberer und schneller. ... Der Gesamtvorgang dieses Herstellungsverfahrens ist nicht nur relativ kurz (im Normalfall nur wenige Minuten), sondern auch sehr präzise. Selbst kleine Details bei Logos können sehr fein herausgearbeitet werden – auch bei unflexibleren Materialien wie Glas oder Metallen (Quelle)."

Demnach kann die Lasergravur 1993 noch nicht eingesetzt worden sein. Ich gehe davon aus, dass auch der Stempel aus Horneburg 1993 aptiert worden ist, und die Postleitzahl ausgetausch wurde. In diesem Fall war die Aptierung aber schlecht ausgeführt, so dass die Postleitzahl nachträglich wieder "verschwand". Einen Beweis dafür kann man gerade bei Ebay kaufen:



Hier sind noch Reste der fünfstelligen Postleitzahl zu erkennen [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.easystempel.de/magazin/stempel-einmaleins/die-stempelherstellung-frueher-vs.-heute-vom-holzschnitz-zur-lasergravur.html
[2] https://www.ebay.de/itm/BRD-Bund-1998-Mi-1980-Block42-Sonderstempel-HORNEBURG-Niederelbe-24-7-1998-LUXUS/253732551437?hash=item3b13a37b0d:g:mn4AAOSw8eFbPj7-
 
Christoph 1 Am: 21.09.2018 10:41:24 Gelesen: 389025# 589 @  
@ volkimal [#588]

Hallo Volkmar,

spannende Theorie. Allerdings ist der von mir gezeigte Stempel vom Februar 1998 und komplett ohne erkennbare Reste der PLZ. Der von Dir gezeigte Stempel (den ich übrigens gerade erworben habe, :- toller Fund, vielen Dank!) ist von Juli 1998 und die Reste der PLZ 21640 sind nun (erst / wieder / trotzdem?) erkennbar.

Irgendwie passt das nicht so ganz, oder?

Viele Grüße, Christoph
 
volkimal Am: 21.09.2018 10:55:17 Gelesen: 389019# 590 @  
@ Christoph 1 [#589]

Hallo Christoph,

dass die Reste der Postleitzahl manchmal zu sehen und und manchmal nicht kann einfach am härteren oder weicheren Untergrund bei der Abstempelung liegen. Auch beim Stempel von Goch sind die Lücken im Steg einmal etwas breiter und einmal etwas schmaler. Siehe [#581]

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.09.2018 17:00:53 Gelesen: 388307# 591 @  
Hallo zusammen,

für ein Sonntagsrätsel fand ich diese Aufgabe zu leicht:



Wieso gehören diese beidem Stempel zu diesem Thema?

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 25.09.2018 14:22:24 Gelesen: 387832# 592 @  
Hallo,

aus Frankfurt-Eschersheim ein Vorkriegsstempel vom 29.11.1945. Dann der aptierte Stempel vom 12.04.1946.

Gruß
Manne


 
Stefan Am: 01.10.2018 19:00:20 Gelesen: 386591# 593 @  
Der nachfolgende Absenderfreistempel aus Salzburg dürfte zwei Mal, wenn nicht sogar drei Mal zu verschiedenen Zeiten aptiert worden sein:



Auslandssendung vom 09.01.1947 aus Salzburg nach Ruppichteroth (Bezirk Köln), Absender und Werbeeinsatz Gebrüder Roittner, Eisengroßhandlung

Dem Aussehen des Datumsteils im Absenderfreistempel nach handelt es sich um jene Variante, welche in der Republik Österreich bis zum sog. "Anschluss" Österreichs (13.03.1938) gängig war. Danach wurden m.W. in Betrieb befindliche Geräte umgebaut, d.h. der Wertrahmen aptiert, wobei ein Wertrahmentyp des Deutschen Reiches zur Anwendung kam. Nach der Befreiung Österreichs im Mai 1945 wurden entsprechende Symbole und Inschriften mit Bezug zum Deutschen Reich aus dem Wertrahmen entfernt (Bsp. Beitrag [#432] und [#575]) oder wie in diesem Fall, der Wertrahmen vollständig entfernt, so dass lediglich die Nominalangabe verblieb. Zwischenzeitlich fand nach Kriegsende 1945 auch eine Währungsreform statt, wodurch der österreichische Schilling erneut als Landeswährung eingeführt wurde.

Gruß
Pete
 
volkimal Am: 01.10.2018 19:33:01 Gelesen: 386584# 594 @  
@ volkimal [#591]

Hallo zusammen,

da hier keine Meldung kam, habe ich die Frage als Sonntagsrätsel gestellt. Hier die Auflösung:



Das Kurgelände ist von 600 auf 1000 Morgen vergrößert worden. Dazu wurde die Zahl ausgetauscht. Die vierstellige Zahl "1000" ist etwas breiter als die dreistellige Zahl "600". Daher steht die Zeile "1000 Morgen herrliche" nicht mehr symmetrisch in der Mitte.





Obwohl schon der Maschinenstempel von 1939 mit 1000 Morgen Kuranlagen wirbt, stehen die veralteten 600 Morgen bis zum Jahr 1953 (also mindestens 14 Jahre lang) im Absenderfreistempel. Dieses Exemplar habe ich bei Delcampe gesehen [1].

Der Maschinenstempel wurde aptiert, indem die beiden Sternchen entfernt wurden. Hier ein entsprechender Stempel mit Sternchen und einem anderen Werbeklischee.

Viele Grüße
Volkmar
 
ArGe Kolonialpostwertzeichen Am: 01.10.2018 22:26:44 Gelesen: 386558# 595 @  
Zum Thema aptierte Stempel gibt es sogar Kataloge, zum Beispiel:

Katalog der aptierten deutschen Stempel in Südwestafrika ab 1915

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/195
 
JohannesM Am: 02.10.2018 11:00:20 Gelesen: 386531# 596 @  
@ Manne [#592]

Hallo Manne,

am 23.11.1945 war der Krieg lange vorbei, ich denke die Jahreszahl ist falsch eingestellt, denn das im November 1945 immer noch mit dem Reichsadler gestempelt wurde ist sehr unwahrscheinlich.

Beste Grüße
Eckhard
 
Manne Am: 02.10.2018 12:08:27 Gelesen: 386523# 597 @  
@ JohannesM [#596]

Hallo Johannes,

es geht noch später, Freistempel aus Frankfurt.

Gruß
Manne




 
volkimal Am: 03.10.2018 20:44:27 Gelesen: 386504# 598 @  
@ JohannesM [#596]

Hallo zusammen,

gestern Mittag klappte es irgendwie nicht, diesen Beitrag einzustellen. Ich konnte ihn aber zum Glück als Word-Dokument abspeichern. Mannes Beitrag geht in dieselbe Richtung.

Hallo Eckhard,

der Stempel kann durchaus im November 1945 noch so worden sein. Laut Dürst/Eich: "Die deutschen Post- und Absenderfreistempel (Band 1)", kommt der Wertrahmen Adlerkopf bis zum 05.03.1946 unverändert vor.

Hier eine Abfolge von Belegen aus meiner Sammlung. Da der Inhalt vorhanden ist, ist gut zu erkennen, dass die Stempel richtig eingestellt sind.



1) Wertrahmen Reichsadler aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
2) Wertrahmen am 10.07.1945 unverändert weiterverwendet. Ob man dann doch Bedenken hatte und deshalb den Wertrahmen mit einer Briefmarke überklebte? Ich weiß es nicht.



3) Wertrahmen Reichsadler am 16.08.1945 unverändert weiterverwendet.
4) Am 29.09.1945 ist der Adler dann aus dem Stempel entfernt worden (Aptierung).



5) neuer Wertrahmen "Deutsche Post". Das zählt für mich nicht zu den Aptierungen.

Er ist zwar selten, aber der Wertrahmen Reichsadler kommt unverändert bis 1947 vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
Helmstedt333 Am: 06.10.2018 16:58:48 Gelesen: 386311# 599 @  
Bad Orb

Die germanische Rune war wohl aus der Mode gekommen.


 
volkimal Am: 07.10.2018 15:11:07 Gelesen: 386148# 600 @  
@ Helmstedt333 [#599]

Hallo,

ein interessantes Beispiel, das ich bisher noch nicht kannte. Ursprünglich sah der Stempel übrigens noch anders aus:





Dieses Exemplar aus dem Jahr 1937 hat Christoph1 in die Datenbank eingestellt. 1938 enthielt der Stempel anstelle des Brunnens auf einmal die Rune. Da die Stempel ansonsten völlig deckungsgleich sind, gehe ich davon aus, dass der Stempel schon einmal aptiert wurde und die Rune gegen den Springbrunnen ausgetauscht wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 08.10.2018 12:27:38 Gelesen: 385798# 601 @  
@ volkimal [#598]

Hallo Volkmar,

ja dann war das wohl im Westen möglich, im Osten wäre das undenkbar gewesen, die Anwender wären gleich nach Sibirien gewandert.

Beste Grüße
Eckhard
 
Stefan Am: 14.10.2018 14:10:14 Gelesen: 384976# 602 @  
Die Einführung der vierstelligen Postleitzahl in der alten Bundesrepublik wurde 1961 vorgenommen, entsprechend neue Tagesstempel mit PLZ eingeführt und bei weiterverwendeten Tagesstempeln die alte Postgebietsleitzahl entfernt. Letztere wurden nach und nach durch neue Tagesstempel mit PLZ abgelöst. Anhand vorliegender Massenware Bund lässt sich dieser Übergangsprozess auf die Jahre ca. 1962-1963 datieren, wobei sicherlich vereinzelt Ausrutscher nach 1963 zur Entwertung von Briefmarkenrankaturen vorkommen mögen. In Krefeld schien sich dies einige weitere Jahre in die Länge zu ziehen, zumindest bei der Verwendung im postalischen Innendienst.



Auslandspaketkarte vom 09.08.1968 für ein unzustellbares Paket aus Krefeld nach Romans in Frankreich



Auslandspaketkarte vom 30.08.1968 für ein unzustellbares Paket aus Krefeld nach Nice (Nizza) in Frankreich

Der deutsche Leitvermerk weist jeweils Offenburg aus und wurde (ca. 20 km entfernt) auf der anderen Grenzseite in Strassburg fiskalisch behandelt.

Als Nachweis zum Erhalt des notwendigen Portos für den Versand des Paketes wurde der "Gebühr bezahlt"-Handstempel des Postamtes Krefeld 2, Unterscheidungsbuchstabe d abgeschlagen. Die obere Beschriftung des Stempelkopfes wirkt asymmetrisch, weshalb anzunehmen ist, dass dieses Gerät früher die Postgebietsleitzahl aufwies.



Gruß
Pete
 
volkimal Am: 06.11.2018 14:06:41 Gelesen: 379725# 603 @  
Hallo zusammen,

heute zwei Gelegenheitsstempel, bei denen die Postleitgebietszahl aptiert wurde:





Beim Stempel aus Zülpich wurde die (22c) entfernt. Es sind allerdings noch Reste zu erkennen. Der ursprüngliche Stempel ist hier: https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/161616

Beim Stempel aus Scheidegg fehlt die (13b).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.12.2018 20:18:18 Gelesen: 374479# 604 @  
Hallo zusammen,

es war zwar das letzte Sonntagsrätsel, aber die Abfolge der Stempel aus Beerfelden sollte auch bei diesem Thema zu finden sein:





Stempel Nr. 1 habe ich bis 1969 registriert: https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=361209

Stempel Nr. 2 ist eine Neuanschaffung. Er ist laut Bochmann 1971 und 1972 nachgewiesen.

Stempel Nr. 3 ist durch eine Aptierung aus Nr. 2 entstanden. Die Postamtsnummer "1" wurde hinzugefügt. Die Ortsbezeichnung ist asymmetrisch.

Die Aptierung ist aber nicht sehr fachgerecht durchgeführt worden. Beim Stempel Nr. 4 fehlt sie.



Stempel Nr. 5: Die Postamtsnummer ist im Januar 1977 wieder schwach erkennbar.Stempel Nr. 6: Die Postamtsnummer fehlt wieder Daher gehe ich davon aus, dass sie stark abgenutzt war oder sich nach und nach zerlegt hat. Beim Stempel von 1976 (Nr. 5) war vielleicht der Untergrund beim Stempeln etwas weicher, so dass die Zahl wieder etwas sichtbar wurde.



Stempel Nr. 7 ist wieder eine Neuanschaffung. Ortsname mit Postamtsnummer sind jetzt symmetrisch angeordnet. Die Schrift der zweiten Zeile ist jetzt genauso lang wie die der ersten Zeile.

Stempel Nr. 8 ist aus Stempel Nr. 7 hervorgegangen, indem man die vierstellige Postleitzahl gegen eine fünfstellige ausgetauscht hat. Der Stempel ist schon relativ stark abgenutzt. Daher gehe ich nicht von einer Neuanschaffung sondern von einer Aptierung aus.

Viele Grüße
Volkmar

Abbildungen: Nr. 2 Bochmann, Nr. 4 Stephan Senatra, Nr. 6 Heinrich 3, Nr. 7 StampsX
 
Totalo-Flauti Am: 07.01.2019 21:17:55 Gelesen: 367975# 605 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier mal eine relativ späte Verwendung eines der vielen aptierten Leipziger Stempel vom Postamt O 40 mit dem Ub b vom 31.01.1961.

Der Brief wurde vom Schaubek Verlag an den Kreisverband von Treptow des damaligen Kulturbundes gesandt. Für die notwendige Frankatur von 20 Pfennigen wurde die Mi. 807 verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
filunski Am: 13.01.2019 10:48:33 Gelesen: 367179# 606 @  
Hallo zusammen,

ich hätte den folgenden Stempel ja gerne für ein Sonntagsrätsel verwendet, aber ich kenne leider selbst die Auflösung nicht. Deshalb stelle ich ihn mal hier vor, vielleicht weiß ja noch jemand mehr dazu?

Aptierter Tagesstempel aus Cloppenburg:



Aber was wurde hier aptiert?

Erster Gedanke war, ein aptierter Poststellenstempel, also "XY-Dorf" über CLOPPENBURG. Scheidet eher aus, da sollten noch, wenn auch nur geringe, Spuren des "über" zu sehen sein.

Oben links, ca. in der 10 Uhr Position befinden sich aber noch Überreste des entfernten Teils.



Freue mich über jeden Hinweis oder Gedankenanstoß dazu! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 13.01.2019 11:15:28 Gelesen: 367169# 607 @  
@ filunski [#606]

Hallo Peter,

die ArGe Deutsche Notmaßnahmen listet im Rundbrief 43 über 125 verschiedene aptierte Tagesstempel auf, die in der Zeit von 1945 bis 1950 in der Bundesrepublik zum Einsatz kamen. Dort ist zu lesen:

verbleibender Text: CLOPPENBURG / a
Entfernter Text: VARRELBUSCH

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass zusätzlich ein "über" entfernt wurde. Leider habe ich den ursprünglichen Stempel nirgendwo gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 13.01.2019 13:57:21 Gelesen: 367123# 608 @  
@ filunski [#606]
@ volkimal [#607]

Dieser Stempel wurde hier bereits behandelt, siehe [#337] bis [#343]. Das "über" wurde auch entfernt. Allerdings habe ich den ursprünglichen Stempel bislang auch noch nicht gesehen.

Gruß Ulrich
 
Uwe Seif Am: 13.01.2019 14:08:45 Gelesen: 367122# 609 @  
@ filunski [#606]
@ volkimal [#607]
@ GSFreak [#608]

Hallo,

über diesen Stempel wurde schon mehrfach in der Literatur berichtet:

Im Rundbrief Nr. 60/2011 der ArGe DeuNot ist eine Paketkarte mit dem Urstempel VARRELBUSCH/a/über/CLOPPENBURG" vom 13.7.44 abgebildet. Auf den Seiten 60/66 berichtet Klaus Johanns über diese Aushilfsmaßnahme - abgebildet ist auch ein Dokument des PA's Cloppenburg, welches diese Aptierung bestätigt. Der Rundbrief ist übrigens noch bei der ArGe erhältlich (10.- € + Versand).

Viele Grüße
Uwe Seif

http://www.deunot.de
 
filunski Am: 13.01.2019 18:40:39 Gelesen: 367061# 610 @  
@ Uwe Seif [#609]
@ GSFreak [#608]
@ volkimal [#607]

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die prompten und zielführenden Hinweise! :-)

Kommt dann in die Datenbank.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 10.02.2019 10:48:39 Gelesen: 362067# 611 @  
Hallo zusammen,

während viele Postleitgebietszahlen in der Bundesrepublik 1962 aptiert wurden, geschah das in der DDR deutlich früher. Hier ein Beispiel:



Bereits ab dem Juni 1950 erhielten neu hergestellte Werbestempel in der DDR keine Postleitgebietszahlen mehr. Ab dem 15. Juni 1950 wurde die Sortierung der Postsendungen nach Postleitgebietszahlen eingestellt. Dementsprechend drängte man darauf, dass die Postleitgebietszahlen aus den Stempeln entfernt wurden. Wann die Postgebietsleitzahl aus diesem Poststellenstempel aus Nudersdorf (heute Lutherstadt Wittenberg) aptiert wurde kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 10.02.2019 20:57:02 Gelesen: 361991# 612 @  
Liebe Sammlerfreunde,

es wurden schon einige aptierten Absenderfreistempel gezeigt. Auch ich möchte Euch einen auf zwei Belegen zeigen, der aptiert wurde. Es handelt sich um den Absenderfreistempel der Stadt Leipzig. Der erste Beleg stammt vom 2.10.1942. Der zweite vom 09.05.1944. Am 4.Dezember 1943 erfolgte durch die RAF der erste große Bombenangriff mit 527 Bombern auf Leipzig. Es starben nur 1.800 Menschen. 114.000 wurden obdachlos. Unter anderem wurde auch das Hauptpostamt völlig zerstört. Im Ergebnis des Angriffs und der entstandenen Zerstörungen wurde auch der Absenderfreistempel der Stadt Leipzig aptiert. Der Satz rechts neben dem Völkerschlachtdenkmal "Wer Deutschland kennen will, muß Leipzig gesehen haben" wurde entfernt. Die Stadt war wohl nach dem Dezember 1943 nicht mehr so sehenswert.

mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
epem7081 Am: 21.02.2019 16:59:43 Gelesen: 360542# 613 @  
Hallo zusammen,

aus unserer Region kann ich hier ein Beispiel für einen aptierten Gelegenheitsstempel präsentieren. Hier war ohne Frage die Einführung der neuen PLZ Ursache für die nicht ganz gelungene Entfernung der alten PLZ.



Viele Grüße
Edwin
 
quinte Am: 25.02.2019 22:24:12 Gelesen: 359799# 614 @  
Ha,

MIT Stempelirrtum!

aptiert im oberen Stempelteil "PILSEN 4", nicht in der Datenbank!

Maschinenstempel mit ZWEI "Stempeldaten":

Datum rechts richtig = 3.1.46, links 3.1.45 !


 
Baber Am: 28.02.2019 18:10:45 Gelesen: 359342# 615 @  
Als Guinea Bissau 1975 von Portugal unabhängig wurde, sparte man sich das Geld für neue Poststempel und entfernte einfach im Landesnamen das PORT bei GUINE.



Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 01.03.2019 15:52:22 Gelesen: 359126# 616 @  
@ Baber [#615]

Hallo Bernd,

schön, dass Du einmal einen aptierten Stempel aus einem ganz anderen Gebiet zeigst.

Von mir heute zwei aptierte Handrollstempel.



Beim Stempel aus Brand-Erbisdorf hat man die Postleitgebietszahl (10) nachträglich eingefügt. Im Jahr 1946 oder spätestens im Februar 1947 hat man das Leitgebiet 10 in a und b unterteilt - wann genau weiß ich leider nicht. Der Stempel muss also vorher aptiert worden sein. Nach Einführung der vierstelligen Postleitzahlen war die (21a) im Paderborner Stempel überflüssig und wurde entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.03.2019 21:22:46 Gelesen: 357081# 617 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Ortspostkarte aus Düsseldorf ist der Maschinenstempel zur Holzmesse 1961 neben der Marke abgeschlagen worden:



Die Briefmarke wurde deshalb zusätzlich mit einem Handstempel entwertet. Und siehe da, von der Postleitgebietszahl (22a) ist nur die vordere Klammer vorhanden. Es sieht so aus, als ob die Postleitgebietszahl aptiert worden wäre. Die ersten Aptierungen dieser Art stammen aber aus dem Jahr 1962. Die vierstelligen Postleitzahlen wurden erst im März 1962 eingeführt.

Was ist hier los? Wenn man genau hinsieht, so ist die (22a) doch ganz schwach zu erkennen. Auch der Außenrand des Stempels fehlt in dem Bereich fast vollständig. Es handelt sich also nur um einen extrem schwachen Abdruck des Stempels, der sich durch Zufall auf den Bereich der Postleitgebietszahl beschränkt.

Man sieht, nicht jede "Aptierung" ist eine solche. Also immer schön vorsichtig sein!

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 13.03.2019 23:45:21 Gelesen: 357064# 618 @  
@ volkimal [#617]

"Man sieht, nicht jede "Aptierung" ist eine solche. Also immer schön vorsichtig sein!"

Hallo Volkmar,

wie wahr! Schönes Beispiel und daran knüpfe ich gleich mal an, da ich den Beleg dazu erst neu bekam.

Hier erst mal der Brief (Inlandsbrief innerhalb der damaligen Französischen Besatzungszone aus dem Jahre 1949):



Schauen wir uns mal den Aufgabe-/Tagesstempel aus dem Ort Fischbach bei Dahn näher an:



( ) FISCHBACH (b DAHN) / b vom 10.11.1949.

Es fällt sofort die leere Klammer auf, dort gehört eigentlich die damals noch gebräuchliche Postgebietsleitzahl (PGLZ) rein. Wurde wohl entfernt (aptiert)? Aber warum nur die Zahl und nicht wie sonst üblich auch gleich die Klammer? Wurde hier eventuell gar nichts aptiert?

Das Stempelgerät habe ich dann im Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt gefunden. Dieser Stempel und noch einige mehr aus der gleichen Gegend (Pfalz, hier OPD Neustadt) wurden 1946 erst neu angefertigt und an die Post ausgeliefert. Hier der Abschlag mit dem Ablieferungsdatum:



Und siehe da, auch keine PGLZ. Der Stempel wurde so bereits ausgeliefert/hergestellt. Die PGLZ lies man offen. Warum? Vielleicht um sie dann später erst nachträglich einzufügen (zu aptieren)? Letztendlich mit Sicherheit beantworten kann ich es auch nicht, nur sehr stark vermuten.

Dieser Teil der Pfalz hatte ursprünglich die PGLZ 18 zugewiesen bekommen. Nach Kriegsende wurde diese Leitzonenstruktur über die Besatzungszonen hinweg erst mal übernommen bei Wiederaufnahme des Postbetriebs unter Aufsicht der Alliierten. Die PGLZ 18 umfasste aber auch das Saarland und in den Jahren 1946/47 kam es unter der französischen Obhut zu Neuordnuugen und verschiedenen Umstrukturierungen. Das Saarland mit der OPD Saarbrücken behielt die 18 und das neu geschaffene Rheinland-Pfalz bekam für den Bereich der Pfalz (OPDn Koblenz, Neustadt und Trier) die PGLZ 22b. Als der Stempel beauftragt/hergestellt wurde war anscheinend noch nicht klar wohin die Reise geht, wer welche PGLZ mal bekommt oder endgültig auch behält, und man lies es deshalb offen. Noch bis 1947 wurden Teile zwischen dem Saarland und der Pfalz nochmals hin und her geschoben. Wie man sieht wurde an dem Stempel auch bis 1949 nichts mehr ergänzt obwohl die Zuteilung der 22b bereits im April 1946 (also sogar schon vor Ablieferung dieses Stempels) erfolgte.

Aus echter postalischer Verwendung habe ich solche Stempel bislang nur sehr selten gesehen. Vielleicht kann noch jemand weitere Beispiele zeigen? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 14.03.2019 09:10:01 Gelesen: 357023# 619 @  
@ filunski [#618]

Hallo Peter,

Aus echter postalischer Verwendung habe ich solche Stempel bislang nur sehr selten gesehen. Vielleicht kann noch jemand weitere Beispiele zeigen? ;-)

Aber gerne doch, und dazu noch eine Postkarte von meiner Mutter an meinen Vater:



Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wenn es der gleiche Stempeltyp wäre wie dein Stempel aus Fischbach. Nach Aussage von Peter Griese ist es aber doch nicht so. Zu diesen Stempeln schreibt er: Nach den Braungardt-Unterlagen sind solche Stempel ohne Postleitzahl aber mit den Postleitzahlklammern von 39 verschiedenen Amtsstellen, und dort z. T. mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben, bekannt.

Der Stempel "(18) ZWEIBRÜCKEN 1 / n" wurde mit der Postleitgebietszahl ausgeliefert. Die Zahl wurde dann später aptiert, aber die Klammer blieb stehen. Bei meinem Stempel handelt es sich also im Gegensatz zum Stempel aus Fischbach doch um eine Aptierung. Ohne umfangreiches Material bzw. das Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt ist so etwas nicht zu unterscheiden.

Viele Grüße
Volkmar

Literatur: ArGe Französische Zone, Rundbrief 138 – 3/2012, Peter Griese: "Tagesstempel nur mit Postleitzahlklammern"
http://fg-fz.de/publikationen/rundbriefe/archiv/rundbrief-138/
 
filunski Am: 14.03.2019 19:25:27 Gelesen: 356954# 620 @  
@ volkimal [#619]

Hallo Volkmar,

interessantes Beispiel, danke fürs Zeigen und auch für den Hinweis auf den Griese Artikel! ;-)

Die Aptierung des von dir gezeigten Stempels aus Zweibrücken kann ich hier mit dem Abschlag aus dem Braungardt Buch bestätigen:



LG, Peter
 
volkimal Am: 12.04.2019 19:04:57 Gelesen: 354181# 621 @  
Hallo zusammen,

heute wieder einmal eine aptierte Postleitgebietszahl. Das besondere: Der Stempel kommt aus Österreich.







Der ursprüngliche deutsche Stempel wurde in Österreich zunächst unverändert weiterverwendet.

Den Stempel vom 27.12.1945 mit der Postleitgebietszahl (12b) habe ich erst kürzlich bei Ebay entdeckt. Leider war das Angebot schon beendet.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 18.04.2019 15:05:56 Gelesen: 353616# 622 @  
Hallo,

ich brauche mal etwas Hilfe. Kann mir einer sagen, welcher Text vermutlich aus diesem Stempel entfernt wurde? Der Stempel könnte schon etwas älter gewesen sein, da noch Zeuthen mit dem Zusatz (Mark) versehen ist. Auf der Postkarte selbst steht Zeuthen mit dem Zusatz Kr. Königs-Wusterhausen.


 
dr31157 Am: 19.04.2019 21:39:26 Gelesen: 353428# 623 @  
Bestimmung Kreis-Gitter-Stempel Rastenberg

Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte (leider überfrankiert) vom 20.04.1940 mit einem Kreis-Gitter-Stempel 28,00 mm "RASTENBERG (THÜRING.) a".

Ich kenne diesen Stempel sonst mit einem "Stern" vor (THÜRING.). Der Stempel sieht sauber abgestempelt zu sein. Gab es diesen auch ohne den "Stern"?

Kann mir bitte jemand Auskunft geben?

Wünsche Frohe Ostern und Gruß Detlef


 
volkimal Am: 19.04.2019 22:04:00 Gelesen: 353421# 624 @  
@ dr31157 [#623]

Hallo Detlef,

im Jahr 1938 mussten die Sternchen aus allen Stempeln entfernt (aptiert) werden. Es ist also ganz normal, wenn das Sternchen 1940 fehlt.

Aus welcher Zeit stammen die Stempel mit Sternchen, die du kennst?

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 19.04.2019 22:18:26 Gelesen: 353415# 625 @  
Hallo Volkmar,

ein Brief vom 19.04.1936. Dann passt das ja. Diese Dienstanweisung war mir nicht bekannt. Von wann genau war die Dienstanweisung?

Aber ich hab eine Postkarte von Potsdam mit entferntem "Stern" vom 11.07.1943.

Vielen Dank und Gruß Detlef


 
volkimal Am: 19.04.2019 22:37:03 Gelesen: 353405# 626 @  
@ dr31157 [#625]

Hallo Detlef,

da ich im Moment im Urlaub bin, kann ich es leider nicht nachsehen. Das Internet hier ist extrem langsam und es gibt kein WLAN.

Es müsste aber irgendwo beim Thema "Aptierte Stempel" nachzulesen sein. Natürlich auch im Heft "Aptierte Stempel" der Poststempelgilde.

Vielleicht kann jemand von euch die Frage beantworten. Ansonsten musst du noch etwas länger als eine Woche warten.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 19.04.2019 22:47:54 Gelesen: 353400# 627 @  
Hallo Volkmar,

ich habe die Schriften der Poststempelgilde nicht.

Falls sich keiner findet, der mir die Frage zur Sternchen-Entfernung beantworten kann, warte ich selbstverständlich gerne.

Ich wünsche noch einen schönen Resturlaub.

Gruß Detlef
 
filunski Am: 19.04.2019 23:57:09 Gelesen: 353390# 628 @  
@ dr31157 [#627]

Guten Abend Detlef,

schau mal hier rein. ;-)

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=126580

Viele Grüße,
Peter
 
dr31157 Am: 20.04.2019 08:44:06 Gelesen: 353366# 629 @  
Guten Morgen Peter,

vielen Dank für die Info. Das suchte ich.

Ich wünsche Frohe Ostern.
Gruß Detlef
 
epem7081 Am: 24.04.2019 21:53:18 Gelesen: 352929# 630 @  
Hallo zusammen,

Aptierungen bei den normalen Tagesstempeln sind sicher keine besonders spektakuläre Angelegenheit, aber man freut sich, wenn auch oder gerade für kleinere Orte Belege präsentiert werden können. Hier kann ich für Kirchanschöring / Obb. entsprechende Stempel vorstellen. Auch wenn die Abschläge keine überragende Qualität besitzen, wird das Wesentliche in diesem Zusammenhang doch deutlich:

a) der ursprüngliche Einsatz mit der PGLZ 13b vom 17.4.1962,



b) die aptierte Variante vom 16.7.1962



c) mit der neuen Postleitzahl 8261 vom 25.3.1964



Weil sich mit Kirchanschöring Urlaubserinnerungen der frühen Jugendzeit verbinden schließlich noch eine Ansichtskarte dieses idyllischen Ortes aus den 60er Jahren, der heute die PLZ 83417 trägt.



Kirchanschöring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Sie liegt im Rupertiwinkel und grenzt mit den Ortsteilen Wolkersdorf und Lampoding an das Ostufer des Waginger Sees, während der Ort Kirchanschöring selbst einige Kilometer davon entfernt ist. Wikipedia

Viele Grüße
Edwin
 
epem7081 Am: 26.04.2019 23:35:24 Gelesen: 352675# 631 @  
Heute nun eine weitere Aptierung aus meinem Fundus ländlicher Orte:

Seckenhausen über Bremen ursprünglicher Stempel mit PGLZ 23 vom 21.4.1962. Beim Stempelabschlag unter dem Datum 22.12.1962 fehlt diese Angabe. Schließlich noch die Dokumentation der neuen PLZ 2801 mit einem Stempel vom 21.12.1964.





Seckenhausen erhielt 1962 zunächst die PLZ 2801 und gehört durch die Gemeindereform von 1974 heute zu 28816 Stuhr.

Viele Grüße
Edwin
 
evoVI Am: 03.05.2019 15:48:49 Gelesen: 351928# 632 @  
Hallo,

was hat es mit diesem 043693 Stempel aus der Datenbank auf sich?

Der Stern links fehlt und ich habe diesen Stempelabschlag aus Dezember auf Infla.

Danke und Gruß
Ralf


 
volkimal Am: 04.05.2019 15:13:41 Gelesen: 351801# 633 @  
@ evoVI [#632]

Hallo Ralf,

mir fällt kein Grund ein, weshalb der Stempel fehlt. Eine Aptierung halte ich für unwahrscheinlich, vielleicht eine Beschädigung?

Viele Grüße
Volkmar
 
becker04 Am: 05.05.2019 09:46:00 Gelesen: 351705# 634 @  
Hallo Ralf,

kannst Du mal den Abschlag mit Stern zeigen?

Gruß
Klaus
 
evoVI Am: 06.05.2019 18:46:01 Gelesen: 351453# 635 @  
@ volkimal [#633]

Hallo Volkmar,

ich zeige mal meinen Abschlag, könnte das gleiche Gerät sein.

@ becker04 [#634]

Hallo Klaus,

leider nicht, habe den auch nur ohne Stern.



Gruß
Ralf
 
volkimal Am: 06.05.2019 19:40:54 Gelesen: 351424# 636 @  
@ evoVI [#635]

Hallo Ralf,

ich habe die beiden Abschläge einmal übereinandergelegt. Es ist das gleiche Stempelgerät!

Es erklärt allerdings immer noch nicht, weshalb der Stern fehlt.

Du schreibst: Der Stern links fehlt und ich habe diesen Stempelabschlag aus Dezember auf Infla. Die Frage nach dem Abschlag des Stempels mit Stern tauchte auf, da man deinen Satz falsch verstehen kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
evoVI Am: 06.05.2019 19:49:27 Gelesen: 351422# 637 @  
@ volkimal [#636]

Hallo Volkmar,

stimmt, da habe ich mich schlecht ausgedrückt.

Wo kommt das Dingen denn jetzt her, die Stempelfarbe von meinem Abschlag sieht doch gut aus.

Gruß
Ralf
 
volkimal Am: 06.05.2019 21:34:34 Gelesen: 351402# 638 @  
@ evoVI [#637]

Hallo Ralf,

die Frage verstehe ich nicht. Was meinst du mit Wo kommt das Dingen denn jetzt her, die Stempelfarbe von meinem Abschlag sieht doch gut aus.?

Viele Grüße
Volkmar
 
evoVI Am: 06.05.2019 22:10:26 Gelesen: 351391# 639 @  
@ volkimal [#638]

Hallo Volkmar,

ich meine damit folgendes:

Wir haben 2 Abschläge vom offensichtlich gleichen Gerät. Wenn ich Dich richtig verstanden habe vermutest Du eine Beschädigung.

Da die Stempelfarbe von meinem Abschlag in Ordnung ist gehe ich von einer zeitgerechten Entwertung aus, es müsste dann aber auch Abschläge von diesem Gerät, vor der Beschädigung, also mit Stern geben.

Gruß
Ralf
 
muemmel Am: 06.05.2019 22:23:42 Gelesen: 351388# 640 @  
Salut,

so ganz verstehe ich die Diskussion nicht. Es gab zur Inflationszeit in größeren Städten (Berlin, Hamburg, Frankfurt (Main), u.a.) durchaus vereinzelt derartige Stempel ohne Stern.

Schönen Gruß
Mümmel
 
volkimal Am: 07.05.2019 08:07:21 Gelesen: 351323# 641 @  
@ muemmel [#640]

Hallo Mümmel,

du schreibst Es gab zur Inflationszeit in größeren Städten (Berlin, Hamburg, Frankfurt (Main), u.a.) durchaus vereinzelt derartige Stempel ohne Stern.

Das war mir bisher nicht bekannt. Sind die anderen Stempel wie das Beispiel aus Frankfurt (Main) ebenfalls asymmetrisch, so dass sie so aussehen, als ob ein Stern fehlt?

Viele Grüße
Volkmar
 
Tuffi Am: 07.05.2019 09:30:48 Gelesen: 351299# 642 @  
@ volkimal [#641]

Hallo Volkmar,

ich fürchte, daß es sich bei den gezeigten Infla-Marken um Nachstempelungen in späterer Zeit mit dem aptierten Stempel handelt, um die Marken für Philatelisten interessant zu machen. Frag mal Tworek.

Gruß Walter
 
epem7081 Am: 09.05.2019 13:53:52 Gelesen: 351030# 643 @  
Hallo zusammen,

nachdem ich heute in einem frisch erworbenen Konvolut von 52 Briefen mit AFS gleich dreimal auf den Adlerkopf des Deutschen Reiches, darunter 2 Varianten von Aptierung, gestoßen bin, möchte ich meine „flüchtigen Adler“ der Galerie hinzufügen, die bisher schon unter ## 6,11,170,180, 183, 202, 312 und 364 in diesem Thread präsentiert und teilweise kommentiert wurden.





Zunächst das ungestörte Adlerbild mit dem Stempel MAGDEBURG BPA 7 c vom 28.7.43, dann der kopflose Adler mit dem Stempel (24) HAMBURG 1 bb vom 3.4.46. Dies ist wohl der gleiche Stempel den Volkmar unter # 179 zeigt - die PGLZ 24 ist beigefügt worden (Aptierung umgekehrt). Schließlich noch die Variante in der neben dem Adlerkopf auch noch das Deutsche Reich verloren ging, die noch im Stempel BERLIN N 4 c vom 6.4.46. aufgetaucht ist. Jetzt würde mir nur noch der komplett entfleuchte Adler fehlen, wie er z.B. von Volkmar unter [#180] eingefangen wurde.

Vielleicht finde ich auch den noch.

meint mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 15.05.2019 17:57:37 Gelesen: 350245# 644 @  
Hallo zusammen,

heute zwei aptierte (entfernte) Postleitgebietszahlen aus der DDR:



Bei diesem Stempel aus Eibenstock vom 03.02.1956 hat man die Postleitgebietszahl (10) entfernt. In der DDR wurde die Sortierung der Postsendungen nach der Postleitgebietszahl schon 1950 eingestellt. Ab dieser Zeit kommen auch die entsprechenden aptierten Stempel vor.



Engelsdorf ist ein Stadtteil im Osten der sächsischen Großstadt Leipzig. Dementsprechend gehörte der Ort zum selben Postleitgebiet wie Eibenstock. Auch hier wurde die (10) entfernt. Während in der BRD die neuen Postleitzahlen schon 1962 eingeführt wurden, geschah dies in der DDR erst 1964. Daher hat der Stempel vom 28.02.1963 noch keine neue Postleitzahl.

Viele Grüße
Volkmar
 
abrixas Am: 16.05.2019 16:38:43 Gelesen: 350093# 645 @  
Auch das Gebiet Jugoslawien ist eine Fundgrube!

Die Stempel der Kettensprenger-Ausgabe gehören zu einem der spannensten Gebiete. Hier findet man nämlich alles vom weiterverwendeten KuK-Stempel über aptierte bis zu neuen Stempeln. Vor allem aber ist der Stempelbereich auch unter klassisch "historischen" Gesichtspunkten ein "Hammer", denn diese Ausgabe fällt in der zeitlichen Bereich der Volksabstimmungen zu den slowenischen bzw. österreichischen Gebieten mit slowenischer Bevölkerung. Die slowenischen Freicorps hatten nämlich u.a. Orte besetzt, die nach der Volksabstimmung nich an den SHS-Staat, sondern an Österreich gingen. Da kann man "österreichische" Stempel auf Kettensprengern finden, die nur wenige Tage/Wochen möglich waren.


 
filunski Am: 25.05.2019 12:52:54 Gelesen: 348894# 646 @  
Hallo zusammen,

hier habe ich mal eine Aptierung, wie es besser wohl kaum mehr geht! ;-)



Ich habe nichts retuschiert oder verändert (ist ja kein Sonntagsrätsel ;-)), der sieht wirklich so aus.

Klarer wird es mit dem ganzen Beleg:



Ein Feldpostbrief, der Stempel also ein stummer oder Tarnstempel. Aber wie sah der wohl mal aus? Von den Maßen her (35 mm Durchmesser) und auch der Form war es wohl ein ausgesonderter Gelegenheitsstempel.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 25.05.2019 13:02:12 Gelesen: 348888# 647 @  
@ filunski [#646]

Zum Beispiel so:



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 25.05.2019 13:25:14 Gelesen: 348883# 648 @  
@ bernhard [#647]

Sehr gut! ;-)

Das wäre Einer der im Verdacht stehen könnte. Leider war diese Stempelform in den 1920er Jahren recht beliebt und es kommen noch eine ganze Reihe weiterer Kandidaten dafür in Betracht. In der Datenbank finden wir mit dieser Stempelform im Zeitraum 1920 bis 1929 schon mal 85 Beispiele:

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1082

Die kommen zwar nicht alle in Frage und manche sind auch gleiche Stemepl nur unterschiedliche Daten, aber es gab doch "einige". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 25.05.2019 14:22:40 Gelesen: 348870# 649 @  
@ filunski [#646]

Hallo Peter,

ein sehr schöner Stempel!

Im "Handbuch Tarnstempel, Stumme Stempel der Deutschen Feldpost 1939-1945" von Karl Heinz Utz hat dieser Stempel die Nummer 19H0098. Als Verwendungsorte sind Nürnberg, Dortmund, Hermeskeil und Wiesbaden angegeben.

Ich habe ihn dort fast nicht gefunden, da er unter den Kreisstegstempeln mit Bogen oben und unten und nicht unter den Zweikreisstempeln eingeordnet ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 26.05.2019 21:50:18 Gelesen: 348680# 650 @  
@ volkimal [#649]

Hallo Volkmar,

danke für den Hinweis!

Vielleicht kann ich über die Absenderangabe (Militärische Einheit) auf einen der genannten Ort rückschließen. Muss aber den Beleg erst noch wieder raussuchen. ;-)

Bis dahin noch, extra für dich, ;-) eine schöne Aptierung aus dem Saarland:



Herzliche Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 07.06.2019 18:46:37 Gelesen: 347014# 651 @  
Hallo zusammen,

in seinem Stempel wirbt das Waldparadies Berleburg für Berge, Täler, Hochwald und für die Radiumquelle.



Irgendwann hat sich wohl herausgestellt, dass das radioaktive Radium doch nicht gesund ist und man hat das Wort Radiumquelle aus dem Stempel aptiert. Da mir der ursprüngliche Stempel fehlt habe ich ihn am PC zusammengebastelt.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 07.06.2019 20:13:59 Gelesen: 347036# 652 @  
Aptierter Stempel Stuttgart 13 a (Ostheim) ?

Hallo,

diesen Stempel kann ich in dieser Form nicht in den Datenbanken finden. Die Karte ist vom 10.03.1937. Wurde hier eventuell das Sternchen entfernt?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Freundliche Grüße
Detlef


 
bernhard Am: 07.06.2019 20:47:44 Gelesen: 347029# 653 @  
@ dr31157 [#652]

Hallo Detlef,

wie kommst du darauf, dass bei diesem Stempel ein Sternchen entfernt wurde?

1) die Entfernung der Sterne begann erst 1938

2) in sog. Normstempeln (Zweikreisstegstempeln) wurden nur selten Sternen eingraviert

3) der Stempel ist im Prinzip symmetrisch, geringe Abweichungen sind immer möglich

Viele Grüße
Bernhard
 
dr31157 Am: 07.06.2019 21:02:57 Gelesen: 347025# 654 @  
@ bernhard [#653]

Hallo Bernhard,

ich bin auf dem Gebiet der Stempelkunde kein Fachmann und kein Heimatsammler mit dem Fachgebiet "Stuttgart".

Den Forumsbeiträgen habe ich entnommen, dass die Entfernung der Sternchen auch schon 1938 vorgekommen sein soll. In der Stempeldatenbank eines Nachbarforums konnte ich diesen Stempel nicht finden. Nur einen ähnlichen Stempel mit Sternchen.

Freundliche Grüße
Detlef
 
Stempelwolf Am: 07.06.2019 22:43:35 Gelesen: 347007# 655 @  
@ dr31157 [#652]

Hallo Detlef,

dieser Stempel wurde in Stuttgart-Ostheim erstmalig im Jahr 1930 eingesetzt. Er war bis März 1937 im Einsatz.

Viele Grüße
Stempelwolf
 
Stempelwolf Am: 08.06.2019 22:16:33 Gelesen: 346971# 656 @  
@ Stempelwolf [#655]

Nur noch zur Ergänzung: Dieser Stempel wurde im Jahr 1930 ohne Sternchen neu geschaffen. Er wurde niemals aptiert. Darum ist er in dieser Rubrik eigentlich fehl am Platz. Er gehört eher in die Rubrik Stuttgarter Stempel.
 
dr31157 Am: 08.06.2019 23:10:20 Gelesen: 346962# 657 @  
@ Stempelwolf [#656]

Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Genau das wollte ich wissen.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 06.07.2019 13:24:29 Gelesen: 344286# 658 @  
Hallo zusammen,

ein aptierter Sternchenstempel aus Trier als Ersttagsstempel bei den Europamarken vom 13.09.1958:



Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 07.07.2019 12:39:45 Gelesen: 344139# 659 @  
Hallo zusammen,

diesmal eine nicht ganz alltägliche Aptierung eines Gelegenheitsstempels aus der SBZ:



Dass hier etwas verändert wurde, fällt eigentlich gleich auf, die vier Punkte unten links, vor SACHSEN, sind ja nicht zu übersehen. Aber was wurde hier verändert?

Dazu kann ich das ursprüngliche Original, einen recht seltenen Stempel zeigen:



Statt der vier Punkte steht jetzt hier BU.-L..

Was bedeutet das nun wieder und wieso wurde es entfernt?

BU.-L. ist die Abkürzung für Bundes-Land, also Bundesland Sachsen. Ein Bundesland in der SBZ? Genau dies war auch der "Stein des Anstoßes"! Zunächst versuchte man den Teil BU.L. durch einen schwarzen Balken auszublocken, was sich aber als nicht praktikabel erwies und schliesslich die Buchstaben aptiert (entfernt) wurden.

Der Originalstempel war gerade mal nur zwei Stunden im Einsatz, bevor er zurück gezogen und dann verändert wurde.

Viele Grüße,
Peter
 
dr31157 Am: 07.07.2019 21:30:22 Gelesen: 344097# 660 @  
Hallo zusammen,

diesen Stempel TEISENDORF b kann ich leider in keiner Datenbank finden. Kann mir bitte jemand mitteilen, ob es sich hier um einen aptierten Stempel handelt und dessen Verwendungszeit.



Freundliche Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 07.07.2019 22:28:37 Gelesen: 344076# 661 @  
@ dr31157 [#660]

Hallo Detlef,

der Stempel ist eindeutig aptiert. Unten waren ursprünglich zwei Sternchen die vermutlich 1938 entfernt wurden.

Zur Verwendungszeit: Bei Delcampe.net habe ich den Stempel aus den Jahren 1946 und von 11.1948 gefunden. Unter den beendeten Artikeln ist dort der ursprüngliche Stempel mit den Sternchen zu sehen. Die Jahreszahl ist nicht gut zu erkennen - vermutlich ist der Brief aus dem Jahr 1935 oder 1936.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 07.07.2019 23:05:06 Gelesen: 344065# 662 @  
@ volkimal [#661]

Hallo Volkmar,

wie ich schon vermutete hast Du recht, das es ein aptierter Stempel ist, der dort noch im Paketdienst eingesetzt wurde. Meist sind die älteren Stempel wie die KGS in die Datenbanken gut eingepflegt und neueren Stempel ab 1938 fehlen.

Ich habe jetzt in der Datenbank auch den aptierten Zweikreisstempel von Teisendorf mit der Verwendung ab 1938 gefunden, aber hierzu fehlt der Stempel in der nicht aptierten Version.

Vielen Dank für Deine Bemühungen.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 07.07.2019 23:27:27 Gelesen: 344058# 663 @  
@ dr31157 [#662]

Hallo Detlef,

der ursprüngliche Zweikreisstempel mit Sternchen ist hier zu sehen:

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/87073

Nach dem Krieg wurde der aptierte Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten nicht nur im Paketdienst eingesetzt. Bei Delcampe ist ein normaler Einschreibebrief mit dem Stempel aus dem Jahr 1946 zu sehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 08.07.2019 16:34:31 Gelesen: 343944# 664 @  
@ volkimal [#663]

Hallo Volkmar,

dieser Stempel war mir bekannt. Ich meinte den gleichen Stempel, wie den Kreis-Gitter-Stempel auf der gezeigten Paketkarte als Kreisbrückenstempel aber ohne die Gitterstriche.

Du hast mir weitergeholfen. Mir ist jetzt klar, das in Teisendorf die Stempel aptiert wurden.

Ich bin kein spezieller Stempelsammler. Aber die Stempel auf den Belegen beschreibe ich gern möglichst genau.

Nochmals vielen Dank.

Gruß Detlef
 
volkimal Am: 08.07.2019 17:44:06 Gelesen: 343928# 665 @  
@ dr31157 [#664]

Hallo Detlef,



Bei diesem Zweikreisstempel wurde das Sternchen aptiert und der Stempel ohne Sternchen war bis 1940 im Einsatz.



Zusätzlich gab es den "Kreisstegstempels mit Gitterbogen oben und unten" schon in den dreißiger Jahren. Hier ein Bild von Delcampe. Den Stempel ohne die Gitterstriche dürfte es vermutlich nie gegeben haben. Aptiert worden sind sie auf keinen Fall, da der Stempel mit den Gitterstäben bis 1948 bekannt ist.

Auch eine Neuanschaffung eines "Kreisstegstempels mit Bogen oben und unten" halte ich für unwahrscheinlich. Solche Stempel stammen häufig aus den 1920-er Jahren. Damals gab es aber genügend andere Stempel in Teisendorf.

Viele Grüße
Volkmar
 
DFP14-18 Am: 08.07.2019 23:10:21 Gelesen: 343881# 666 @  
Hallo zusammen,

manche Themen überschneiden sich. Ich habe heute im Thema "Feldpost 1. Weltkrieg" einen augestanzten Stempel vorgestellt, der sicherlich auch in dieses Thema passt. Ich wäre froh, wenn der Eine oder Andere mal einen Ausflug auf das andere Thema wagen würde.



Gruß Uli
 
volkimal Am: 13.07.2019 08:40:51 Gelesen: 343405# 667 @  
@ DFP14-18 [#666]

Hallo Uli,

mit dem asymmetrischen Steg ein sehr ungewöhnlicher Stempel. Du schreibst:

Ich wäre froh, wenn der Eine oder Andere mal einen Ausflug auf das andere Thema wagen würde.

Einiges habe ich schon gezeigt, es sind aber mit Sicherheit ein paar Dinge vorhanden. Diese werde ich gelegentlich beim Thema Feldpost 1. Weltkrieg zeigen.

Heute auf die Schnelle wieder eine der häufigen Aptierungen:



Stempel mit entfernter Postleitgebietszahl aus Arnsdorf (b. Dresden) vom 03.12.1957.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 14.07.2019 10:24:12 Gelesen: 343295# 668 @  
Hallo in die Runde und einen schönen Sonntag,

ich zeige heute einen aptierten Stempel von Osterburg aus dem Jahr 1946. Im unteren Teil ist der Zusatz "LAND" entfernt worden. Bei stampsx findet man eine Abbildung des Stempels vor der Aptierung von 1935. Aptierte Stempel erscheinen dort ab 1945.



Grüße vom Stempelfreund
 
DFP14-18 Am: 14.07.2019 11:41:48 Gelesen: 343272# 669 @  
@ volkimal [#667]

Moin Moin Volkmar,

ich weiß, dass Du schon einiges bezüglich Feldpost gezeigt hast. Was ich mit dem "Ausflug" meinte, ist das Nachlesen meines ausführlichen Berichtes zu diesem seltenen Stempel. Denn diesen Bericht habe ich unter dem Thema "Feldpost 1. Weltkrieg" geschrieben. Wollte es nicht doppelt veröffentlichen. Hast Du dort mal nachgeschaut?

Sonntagsgruß von Uli
 
volkimal Am: 14.07.2019 11:54:19 Gelesen: 343269# 670 @  
@ DFP14-18 [#669]

Hallo Uli,

klar habe ich deinen Beitrag schon gelesen - sehr interessant!

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 14.07.2019 15:32:18 Gelesen: 343230# 671 @  
Hallo,

anbei der Stempel von OBERCRINITZ (KR ZWICKAU SACHS) a und seine aptierte Form in dem der Zusatz SACHS) entfernt wurde, was wohl mit der Abschaffung der Länder in der DDR zu tun hat.


 
volkimal Am: 17.07.2019 10:26:54 Gelesen: 342912# 672 @  
@ Stempelfreund [#668]

Hallo Stempelfreund,

dass der Zusatz "LAND" entfernt wurde kam häufiger vor. Den aptierten Zusatz "(SACHS)" habe ich noch nicht in meiner Sammlung.



Hier ein Stempel aus Großenhain (Kleinschriftstempel) bei dem im unteren Bereich das Wort "LAND" aptiert wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 31.07.2019 16:53:57 Gelesen: 341653# 673 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief vom 11.11.1940 an meinen Großvater kommt von Herbert Knoop. Er arbeitete im Stalag VI D, das in den Dortmunder Westfalenhallen untergebracht war.





Der stumme Stempel wurde vermutlich durch Aptierung eines alten Tagesstempels hergestellt. Von dem ursprünglichen Stempeltext ist nur noch der Unterscheidungsbuchstabe "r" zu sehen.

Weitere Informationen zum Stalag VI D und zum Inhalt des Briefes siehe [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=208213
 
Wolfgang Lang Am: 31.07.2019 17:33:20 Gelesen: 341646# 674 @  
@ dr31157 [#660]

Hallo Detlef,

laut dem "Handbuch der bayrischen Ortsstempel" von Dr. Helbig wurde der Stegstempel TEISENDORF b im November 1916 hergestellt und wahrscheinlich ab Dezember 1916 verwendet.

Spätverwendungen auch dieser Stempelart sind aufgeführt bei Richter / Griese "Altstempel deutscher Postanstalten"; dort ist der Dezember 1951 als letzter Verwendungsmonat angegeben. Eine Weiterverwendung im Innendienst z. B. auf Formularen ist durchaus möglich. Ich habe in meiner Heimatsammlung PIRMASENS die gleiche Stempeltype als PIRMASENS 3 c, auch aptiert, im Januar 1958 auf einer Rundfunkgenehmigung für meinen Großvater. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Stempel seit 10 Jahren keine Briefmarke mehr gesehen, war im Innendienst aber noch gut genug.

Gruß
Wolfgang
 
dr31157 Am: 31.07.2019 19:39:45 Gelesen: 341610# 675 @  
@ Wolfgang Lang [#674]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Info.

Gruß
Detlef
 
epem7081 Am: 02.08.2019 08:10:45 Gelesen: 341324# 676 @  
@ epem7081 [#643]

Im vorgenannten Beitrag konnte ich verschiedene Aptierungen des Adler Stempels des Deutschen Reiches vorzeigen. In einer neuerlichen umfangreichen Sammlung DDR-Freistempel tauchte nun diese neue Variante auf. Offenkundig ist bei diesem Stempel EISENACH 2 / f vom 14.10.1948 der deutlich gerupfte Adler im Wertefeld kopfstehend eingebaut worden.



Daneben noch einmal zum Vergleich eine "geerdete" Variante im Stempel BERLIN N 4 vom 6.4.1946

Mit kopfstehendem Gruß
Edwin
 
volkimal Am: 02.08.2019 08:34:04 Gelesen: 341313# 677 @  
@ epem7081 [#676]

Hallo Edwin,

du hast Recht, diese Variante hatten wir noch nicht. Im Beitrag [#186] habe ich zwar schon einen kopfstehenden aptierten Wertrahmen gezeigt. Dabei wurde der Postfreistempel aber ohne Wertziffer als normaler Maschinenstempel zum Entwerten von Briefmarken eingesetzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 13.08.2019 17:50:56 Gelesen: 339934# 678 @  
Hallo an alle,

auf der Rückseite eines Briefes der zurück ging, da unzustellbar ist folgender Stempel abgeschlagen:



Vom Aussehen her würde ich erst einmal vermuten, das dieser Stempel aptiert worden sein könnte ?

Wenn man die Vorderseite des Briefes betrachtet:



so sieht man, das dieser Brief im April 1997 nach Rheine geschickt wurde. Er war dort nicht zustellbar und ging wegen vorhandener Vorausverfügung ging daher am 2.5.1997 vom Zustellstützpunkt aus zurück nach Oberursel - auf dem Weg dorthin wurde auch noch der auf der Rückseite befindliche Stempel mit Datum 6.5.1997 abgeschlagen.

Er müsste also vermutlich an übergeordneter Stelle des Zustellstützpunktes oder im BZ 48 gestempelt worden sein ?

Hat jemand auf einen anderen Brief auch diesen Stempel mal gesehen und kann daher nähere Angaben machen, wo dieser Stempel eventuell eingesetzt wurde ?

Außerdem würde mich die Meinung der Stempelexperten interessieren, ob es sich hier um eine Aptierung handeln könnte oder um einen ungeschickten Abschlag ?

Viele Grüße Jürgen
 
Nachtreter Am: 13.08.2019 20:53:27 Gelesen: 339910# 679 @  
@ Journalist [#678]

Hallo Jürgen,

könnte es sich vielleicht um einen Stempel der Briefermittlungsstelle in Marburg handeln?

Der rote Kugelschreiber und der besondere Hinweis (“Pfeile“) auf den Tagesstempel bzw. Wertrahmen der Absenderstempelmaschine machen mir den Eindruck, dass man nicht sofort wusste wohin zurück - nur Postfachangabe!

Später gab / gibt (?) es ja den roten Stempel aus Marburg, um möglicherweise solche Irritationen zu vermeiden.

Einen schönen Abend wünscht

Nachtreter
 
GSFreak Am: 13.08.2019 21:45:45 Gelesen: 339897# 680 @  
Beim Durchsehen meiner Ganzsachen-Doubletten habe ich mal wieder einen aptierten Stempel gefunden. Im Tagesstempel ist vor GERINGSWALDE die Postleitzahl "(10)" hinzugefügt worden. Der Abschlag datiert vom 20.12.1948. Geschrieben wurde die Karte am 19.12.1948. Die Ganzsache ist eine SBZ P 31.



Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 16.08.2019 19:11:57 Gelesen: 339683# 681 @  
Hallo zusammen,

auch bei diesem Maschinenstempel aus Stuttgart-Bad Cannstatt wurde die Postleitgebietszahl nachträglich hinzugefügt:



Etwa Mitte 1947 wurde das Gebiet (14) geteilt und es entstanden (14a) und (14b). Der Stempel ist vermutlich vom 27.08.1952. Er muss aber spätestens 1947 aptiert worden sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 17.08.2019 00:58:43 Gelesen: 339641# 682 @  
Aus einem gewichtigen Paket (1,8 kg) mit alten DDR-Belegen ist unter anderem dieser Beleg mit aptiertem Stempel Radeberg aufgetaucht.



Am 19.9.1955 wurde dieser Beleg in RADEBERG gestempelt. Die unsymmetrische Angabe des Ortsnamens lässt auf eine Aptierung der alten PGLZ (10a) schließen.

Mit mitternächtlichem Gruß
Edwin
 
epem7081 Am: 17.08.2019 15:04:25 Gelesen: 339596# 683 @  
Hallo zusammen,

aus meiner gerade erworbenen DDR Überraschungskiste eine für mich höchst interessante Eilsendung von Weimar nach Berlin mit immerhin sechs verschiedenen Stempeln.





Am 14.7.1968 freigemacht um 14 Uhr mit dem Stempel 53 WEIMAR 1. Im gleichen Postamt dann noch auf der Rückseite ein Stempelabschlag von 16 Uhr. Dann ging die Post erst richtig ab, wie die Bahnpoststempel ausweisen:



Ich kenne mich mit den Bahnverhältnissen in der DDR überhaupt nicht aus, vermute aber, dass zunächst der ZUG-895 von ERFURT nach HALLE und dann ZUG1163 von ERFURT nach BERLIN den Brief beförderte. Warum nicht gleich in den Zug der direkten Verbindung Erfurt nach Berlin? Dieser Bahnpoststempel wirft zudem noch die Frage auf, ob angesichts der unsymmetrischen Stationsangaben im Stempel hier etwas entfernt (aptiert) wurde?



Trotz allem erstaunlich "zügig" dann die Ankunft am 15.7.1968 zunächst in 104 BERLIN 4 um 2 Uhr und schlussendlich bei der Zieladresse 108 BERLIN 8 um 6 Uhr im Postfach 1230! "Der Morgen" scheint wohl ein Presseorgan gewesen zu sein und die handschriftliche Kennung des Absenders TS6977 vielleicht ein redaktioneller Beitrag oder gar die Antwort auf eine Chiffren-Anzeige? Hoffentlich hat in diesem Fall die Redaktion das Postfach rechtzeitig geleert.

Erst durch philaseiten habe ich erstmals von dem weiteren Aufkleber auf der Vorderseite Kenntnis erhalten, der hier sogar im Klartext signalisiert: Sorgfältig / stempeln o Sammler- / marken. Beim genauen Hinschauen wird auf diesem Brief zudem noch sichtbar, dass hier ein vorhergehender Sammler die Briefmarken nach dem Lipsia-Katalog erfasst hat: 1196/8, W116 und 1213. Bei uns im Westen war natürlich der Michel die Basis jeder Identifikation, somit MiNr. 1343/5, ? / 1358.

Eine reiche Stempelausbeute wünscht allen Sammlern
Edwin
 
Christoph 1 Am: 17.08.2019 16:02:21 Gelesen: 339579# 684 @  
@ epem7081 [#683]

Hallo Edwin,

schöner und interessanter Beleg! Du schreibst:

Dieser Bahnpoststempel wirft zudem noch die Frage auf, ob angesichts der unsymmetrischen Stationsangaben im Stempel hier etwas entfernt (aptiert) wurde?

Gute Frage! Man ist geneigt, ganz schnell mit ja zu antworten und ich hätte schon auch Ideen, welcher Ort da entfernt worden sein könnte: Hamburg läge nahe.

Allerdings gibt es gerade bei den Bahnpoststempeln aus DDR-Zeiten immer wieder diese Asymmetrie. Ich zeige mal zwei Beispiele, die ich vor geraumer Zeit im WWW gefunden habe:



Hier fragt man sich dann angesichts des geringen Freiraums schon, was denn hier eigentlich aptiert worden sein könnte? Orte mit so kurzem Namen gibt es ja nicht so viele ... Mir fällt dazu nichts ein.

Schaut man sich dann den Stempel Erfurt-Halle auf Deinem Beleg an, fällt auf, dass dieser ebenfalls nicht symmetrisch ist. Außerdem ist das Wort HALLE in ganz anderer Schrifttype gesetzt. Wurde also nicht nur etwas entfernt, sondern eventuell ein ganzer Ortsname ersetzt? Und trifft das eventuell auf weitere Stempel auch zu?

Eigentlich gehört das in das Thema "Aptierte Stempel"

@ Richard: vielleicht kannst Du es dorthin verschieben.

Viele Grüße
Christoph

[Beiträge [#683] bis [#685] wunschgemäss redaktionell verschoben]
 
jmh67 Am: 17.08.2019 17:46:41 Gelesen: 339564# 685 @  
@ epem7081 [#683]

"Der Morgen" war in der Tat eine Tageszeitung, und zwar das Zentralorgan der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands, und die Kennung in der Anschrift ist typisch für eine Chiffre-Anzeige. Ich wage sogar zu behaupten, dass es dabei um Briefmarken ging, denn sonst wäre der grün-weiße Kleber nicht auf dem Brief gewesen.

Die z. T. asymmetrischen Bahnpoststempel finde ich auch merkwürdig. Schon möglich, dass sie "umgebaut" wurden. Bahnhofsbezeichnungen waren ja nicht üblich und konnten also auch nicht entfernt werden, mir scheint auch, dass da ganze Ortsnamen ausgetauscht wurden, vermutlich aus Sparsamkeit. Konnten übrigens die Zugnummern ähnlich wie das Datum verstellt werden?

-jmh
 
epem7081 Am: 18.08.2019 21:15:12 Gelesen: 339433# 686 @  
@ Christoph 1 [#684]
@ jmh67 [#685]

Hallo Christoph und Jan-Martin,

vielen Dank für Eure Hinweise. In dem ersten Bahnpoststempel ist sicher die Station Halle anstelle einer früher anderen Station nachträglich eingebaut worden. Beim zweiten Bahnpoststempel könnte ich mir als Verlängerung des Zuglaufes z.B. STETTIN vorstellen. Das könnte ich mir als Endpunkt an der Ostsee vorstellen und könnte auch von der Zeichenlänge noch hineinpassen.

Solange keine Vergleichsstempel gesichtet werden, müssten für die Klärung dieser Überlegungen die erfahrenen Eisenbahnfreaks mit ihren alten Kursbüchern zu Rate gezogen werden. Zum Austausch der Zugnummern bin ich der Überzeugung, dass dieses möglich war. Überlegung: Wenn der Bahnpoststempel üblicherweise dem jeweiligen Bahnpostwagen im Zug zugeordnet war, dann hatte der Zug auf der Rückfahrt als Gegenzug ein andere, in der Regel um eine Zahl höhere oder niedere Zugnummer, ergo musste dann auch der Stempel umgestellt werden. Dass ein zweiter Stempel mit der anderen Zugnummer an Bord war, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Inzwischen habe ich dem kürzlich erworbenen Fundus Dutzende Briefumschläge die an die Zeitung "Der Morgen" gerichtet waren und alle handschriftlich die Kennung "TS6977" tragen. Daher nehme ich weniger eine Reaktion auf eine Chiffrenanzeige an, sondern könnte mir vorstellen, dass an ein bestimmtes Ressort adressiert wurde.

Übrigens zum Wunsch nach sauberen Stempelabschlägen kann ich gelegentlich ein interessantes Spektrum aus diesem Fundus einbringen.

So weckt jede neue "Schatzkiste" mit einem überraschenden Inhalt ein spezielles Interesse.

Schön wenn dann aus dem Kreis der Forumsteilnehmer ein angeregter Gedankenaustausch gestartet werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 23.08.2019 13:35:55 Gelesen: 338874# 687 @  
Hallo zusammen,

ein aptierter Poststellenstempel):





Links wurde die Postleitgebietszahl "20a" entfernt. Was ursprünglich unter dem Ortsnamen stand habe ich nicht herausbekommen.

Im Postleitzahlverzeichnis von 1961 hatte der Ort die Bezeicnung "3071 Düdinghausen über Nienburg (Weser)"

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.08.2019 11:31:19 Gelesen: 337965# 688 @  
Hallo zusammen,

ein weiterer Stempel, bei dem die Postleitgebietszahl aptiert wurde:



Beim Absenderfreistempel des Jugendherbergswerks Westfalen aus Hagen hat man den Ortsstempel ausgetauscht. Dort ist die neue PLZ 58 zu sehen. Im Werbeklischee hat man dagegen nur die alte Postleitgebietszahl "21b" entfernt und den Kreis stehen lassen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 07.09.2019 15:01:00 Gelesen: 337241# 689 @  
Hallo zusammen,

beim letzten Gildeabend in Soest bekam ich dieses nette Paar aus Rüthen (Möhne):





Erst dachte ich, dass es eine der vielen Aptierungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sei. Bei StampsX entdeckte ich dann aber, dass der aptierte Stempel aus der Vorkriegszeit stammt. Das älteste Exemplar war von 1937.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2019 10:28:54 Gelesen: 337196# 690 @  
20.3.63 von Quakenbrück aptiert nach Hannover MiNr. 352y


 
volkimal Am: 20.09.2019 12:01:15 Gelesen: 336132# 691 @  
Hallo zusammen,

zweimal eine aptierte Postleitgebietszahl aus der DDR aus dem März 1957:



Greußen ist eine Landstadt im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Ich kannte sie bisher noch nicht.



Güstrow ist mit rund 29.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 29.09.2019 17:11:04 Gelesen: 335517# 692 @  
Guten Tag,

ein kleines Antiquitäten-Geschäft auf Rügen ist um ein paar Belege ärmer geworden - drei Belege zeigen aptierte Stempel, die möchte ich gerne zeigen:



Ein Ankunftsstempel aus Bergen auf Rügen auf eine Ansichtskarte aus dem Vatikan von 1954, hier wurde die mühsam hinzugefügte Postleitgebiestszahl entfernt, die dazugehörigen Klammern hat man aber erst einmal im Stempel belassen, es hätte ja sein können, daß man diese nochmals braucht



Die beiden anderen Stempel stammen aus Forbach in Lothringen. 1944 im März-Stempel war die "Westmark" schon fast verschwunden, einen guten Monat später im Mai 1944 tauchte sie dann wieder recht klar auf, das Warum kann ich mir allerdings nicht ganz erklären.

Beste Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 29.09.2019 18:49:01 Gelesen: 335498# 693 @  
@ DERMZ [#692]

Hallo Olaf,

weshalb sollte der Stempel aus Forbach im März 1944 schon aptiert worden sein?

Damals gab es die Westmark noch. Ich vermute, dass das Stempeldatum falsch eingestellt ist und der Stempel aus der Nachkriegszeit stammt. Kannst Du bitte einmal den ganzen Beleg zeigen. Vielleicht kann man dann mehr erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.09.2019 17:59:55 Gelesen: 335407# 694 @  
@ volkimal [#693]

Hallo Volkmar, hallo Forum,

hier die gewünschten Bilder zur weiteren Forschung:



und der zweite:





Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 30.09.2019 18:38:15 Gelesen: 335393# 695 @  
@ DERMZ [#694]

Hallo Olaf,

damit scheidet meine ursprüngliche Vermutung allerdings aus! Mal sehen, was da los ist - ich habe so eine Idee, möchte aber erst noch etwas dazu überprüfen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Ameise Am: 04.10.2019 11:03:25 Gelesen: 335052# 696 @  
Hallo,

hier mal ein Ur-Stempel und ein aptierter Stempel aus Görlitz:

Ur-Stempel:



und aptiert:



Hier auch schön zu sehen, wie der 2. Kreis innen, in Höhe der "(10a)", "ausgedünnt" wurde.

Viele Grüße
Enrico (Ameise)
 
bernhard Am: 04.10.2019 13:42:30 Gelesen: 335024# 697 @  
@ DERMZ [#694]
@ volkimal [#695]

Hallo Olaf, Hallo Volkimal,

ich vermute bei diesem Stempel eine vorangegangene Aptierung. Der Ursprüngliche Stempel hatte den Zusatz "(Lothr)", dieser wurde aptiert zu "(Westm)". Bei leicht verkantetem Abschlag kam der aptierte Zusatz "(Westm)" nicht mehr zum Abdruck, da entweder schlecht aptiert oder nicht so verschleißfest wie der Rest ausgeführt.

siehe auch Beitrag von Volkimal aus 2014 [1] im Thema Deutsches Reich Dauerserie Hitler

Viele Grüße
Bernhard

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=6855&da=1&page=5#new
 
volkimal Am: 04.10.2019 15:54:36 Gelesen: 334998# 698 @  
@ bernhard [#697]

Hallo Bernard,

du meinst diesen Beitrag von mir: [1]

Auf den Rest gehe ich ein, wenn ich wieder am PC bin und nicht wie im Moment am Smartphone.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=93992
 
Christoph 1 Am: 11.10.2019 01:18:01 Gelesen: 334350# 699 @  
Hallo Volkmar und alle Interessierten,

beim Bearbeiten von Stempeln in der Datenbank bin ich heute auf den Ort Hohnstein in der Sächsischen Schweiz gestoßen.

Folgende Stempel habe ich vorgefunden:



Ich vermute hier sehr stark eine doppelte Aptierung. Zunächst wurde die Postleitgebietszahl (10a) nachträglich in den alten Poststellenstempel eingefügt, dann wurde sie (irgendwann zwischen August 1955 und September 1956) wieder entfernt. So habe ich es jetzt auch mal bei dem Stempel von 1955 in der Datenbank vermerkt und hoffe, dass ich damit richtig liege.

Übrigens war Hohnstein spätestens seit 1955 keine Poststelle mehr, sondern ein Zweigpostamt von Bad Schandau 2 (Quelle: Ortsverzeichnis I Teil A der Deutschen Post von 1955). Trotzdem wurde der Poststellenstempel nun als Tagesstempel weiterverwendet.

Viele Grüße
Christoph
 
Christoph 1 Am: 13.10.2019 21:10:35 Gelesen: 333721# 700 @  
@ DERMZ [#694]
@ volkimal [#695]
@ bernhard [#697]

Hallo zusammen,

zum Rätsel aus Forbach kann ich auch etwas beitragen, nämlich einen weiteren Stempelabschlag dieses Ortes, bei dem der Zusatz "WESTM" ebenfalls deutlich schwächer abgeschlagen ist als der Rest des Stempeltextes.



Dies stützt die These von Bernhard, dass es sich hier um eine Aptierung handelt, die in anderer Qualität ausgeführt wurde als der Ursprungsstempel.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 14.10.2019 10:36:17 Gelesen: 333658# 701 @  
@ DERMZ [#692]
@ bernhard [#697]

Hallo zusammen,

fast hätte ich vergessen, auf den Stempel aus Forbach einzugehen. Bernhard hat vollkommen recht - ich denke auch, dass der Stempel aptiert wurde. Ursprünglich war der Stempeltext wahrscheinlich "FORBACH (LOTHR.)".



Der Gedanke kam mir auch sofort, als ich diesen Brief in meiner Sammlung sah. Im Einschreibezettel steht noch die veraltete Bezeichnung "Lothringen", im Stempel die neue Bezeichnung "Westmark". Leider habe ich den ursprünglichen Stempel im Netz nicht finden können. Deshalb zum Vergleich ein Stempel mit dem UB "f" anstelle von "e":



Der Stempel mit dem "e" ist nicht exakt symmetrisch. Daher nehme ich an, dass er aptiert wurde.

Jetzt zu Olafs eigentlicher Frage. Er hatte diese Stempel vorgestellt:



Bei Delcampe.net sind zur Zeit zahlreiche Paketkarten mit dem Stempel aus Forbach und dem Unterscheidungsbuchstabe "e" zu sehen. Die Daten liegen zwischen November 1942 und Dezember 1943. Leider nicht davor und danach. Im Dezember 1943 ist der Zusatz "(Westm.)" noch völlig unversehrt. Weshalb der Zusatz bei Olafs Stempel von Ende März 1944 fehlt ist nicht eindeutig festzustellen. Bei einem anderen Beleg vom 15.04.1944 ist der Stempel auf jeden Fall wieder vollständig.

Bernhard schreibt: Bei leicht verkantetem Abschlag kam der aptierte Zusatz "(Westm)" nicht mehr zum Abdruck, da entweder schlecht aptiert oder nicht so verschleißfest wie der Rest ausgeführt.

Vielleicht ist das wirklich die Erklärung. Es ist ohne weitere Belege aus der Zeit um den 30.04.1944 nicht feststellbar.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 19.10.2019 15:53:19 Gelesen: 333232# 702 @  
Hier mal wieder ein Beleg (Funklotteriekarte BUND FP9) aus dem "aptierträchtigen" Jahr 1962. In dem Ortswerbestempel von Plön (15.05.1962) ist die alte Postleitzahl (24b) entfernt.



Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 19.10.2019 17:00:04 Gelesen: 333212# 703 @  
Hallo zusammen,

auch von mir ein Stempel mit aptierter Postleitgebietszahl vom 28.07.1977. Dieses Exemplar erhielt ich von Uwe Seif von der Poststempelgilde - vielen Dank dafür.



Von diesem Nachträglich entwertet Stempel findet ihr in der Datenbank vier Abschläge aus der Zeit von 1970 bis 1989. Ich kenne keinen anderen Stempel mit aptierter Postleitgebietszahl, der so lange verwendet wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
quinte Am: 19.10.2019 19:16:18 Gelesen: 333182# 704 @  
Hier nach dem Beitrag [#169] ein zweiter nachverwendeter Bahnpoststempel aus Bayern mit der Aptierung "BAYER." - "BICHL / MÜNCHEN" auf Hindenburg-Marken.



Hierzu erlaube ich mir auch den Text von "volkimal" anzufügen:

Am 24. April 1920 ging die bayerische Staatseisenbahn in der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichseisenbahnen auf. (Wikipedia: Königlich Bayerische Staatseisenbahnen). Aus diesem Stempel wurde daher aus dem Text "BAYER. BAHNPOST" das erste Wort aptiert (entfernt).
 
epem7081 Am: 22.10.2019 22:43:24 Gelesen: 332764# 705 @  
@ epem7081 [#683]
@ Christoph 1 [#684]
@ jmh67 [#685]
@ epem7081 [#686]

Hallo liebe Mitspekulanten,

zum vermutlich aptierten zweiten Bahnpoststempel ERFURT- BERLIN habe ich nach intensiver Recherche aus Internetschnipseln folgende Mosaiksteinchen aufgespürt. In Berlin hatte es ja nie einen zentralen Hauptbahnhof gegeben.
Aufschlußreiche Publikation dazu [1].



In Berlin - Hauptstadt der DDR - hatte die Reichsbahn für den Fernreiseverkehr drei Fernbahnhöfe: Berlin-Ostbahnhof (ab 1987 Hauptbahnhof), Berlin-Lichtenberg und Berlin-Schöneweide.

Dann an anderer Stelle:

Zug-Nr. Laufweg Reiseweite km Reisezeit hh.mm Reisegeschwindigkeit km/h... D 1161 Erfurt - Halle - Berlin-Ostbahnhof* 270,1 03:47 71,39 D 1163 Erfurt - Halle - Berlin-Ostbahnhof 270,1 03:33 76,08

Hier wird deutlich, dass also die eindeutige Kennzeichnung des Zielbahnhofs Berlin-Ostbahnhof oder kürzer Berlin-Ostbhf. bzw Berlin-Ostbf. hätte lauten müssen oder können.

Für einen selbstbewußten Hauptstadtbegriff musste das Anhängsel -Ostbahnhof doch kleinkariert wirken - also weg damit. Wer mit dem D 1163 nach Berlin fuhr musste sich ja, wie auch bei allen anderen Fernverbindungen, darüber Klarheit verschaffen, wo er denn in Berlin ankommt. Übrigens: bis in den Zweiten Weltkrieg hinein haben nicht nur meine Eltern diesen Bahnhof als Schlesischer Bahnhof gekannt und vom Anhalter Bahnhof kommend zur Weiterfahrt nach Breslau genutzt.

Ich stelle meine Überlegungen gerne zur Diskussion und bin auf Reaktionen gespannt.

Schönen Abend wünscht
Edwin

[1] VEB Schienenschlacht: über den schwierigen Umgang der DDR-Publizistik mit der Deutschen Reichsbahn; Didier Bauzière, IKS Garamond, 2002 - 611 Seiten
 
Christoph 1 Am: 22.10.2019 23:56:03 Gelesen: 332752# 706 @  
@ epem7081 [#705]

Hallo Edwin,

interessante Überlegungen. Aber ich denke, das geht in die falsche Richtung. Meine Begründung: Bei Bahnpoststempeln gab es eigentlich nie die Angabe eines konkreten Bahnhofs, sondern immer nur eine allgemeine Ortsbezeichnung. Wenn ein Bahnhofsname hinter Berlin gestanden hätte, dann müsste es irgendwo im großen weiten Internet noch mindestens einen weiteren Stemeplabschlag geben, bei dem ebenfalls ein Berliner Bahnhof im Stempeltext benannt wird. Gibt es aber nicht - ich habe zumindest bei schneller Suche keinen entsprechenden Beleg finden können.

Ich habe eine andere Idee: Aber auch das ist nur Spekulation. Vielleicht führte die Linie über Frankfurt (Oder) weiter nach Stalinstadt (das heutige Eisenhüttenstadt)? Stalin war ja irgendwann in der DDR auch nicht mehr so en vogue und es erfolgte im Jahr 1961 die Umbennung von Stalinstadt in Eisenhüttenstadt. Dieser Gedanke kam mir wegen des Stempeldatums 1963.

Aber nach wie vor halte ich es für am wahrscheinlichsten, dass dort der Name einer Stadt aptiert wurde, die sich nun in Polen befand. Also ein nachverwendeter Bahnpoststempel aus der Zeit des Deutschen Reichs.

Der Berliner Ostbahnhof trug übrigens zwischen 1987 und 1998 tatsächlich den Namen "Hauptbahnhof". Wie schnell man das vergisst.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 23.10.2019 08:28:03 Gelesen: 332711# 707 @  
@ epem7081 [#705]
@ Christoph 1 [#706]

Hallo zusammen,

ich habe die interessante These Edwins zu diesem Stempel aufmerksam mitgelesen und mal versucht mit Hilfe des Katalogs der deutschen Bahnpoststempel [1], dem auf die Spur zu kommen. Ein passender Stempel dieser Form ist darin gelistet mit einer Gesamtverwendungszeit von 1967 bis 1973. Also nur zu DDR Zeit (der gezeigte Abschlag passt da auch genau rein) und mit dem Hinweis, dass es ihn in diversen Ausführungen gab. Die Anzahl der gelisteten Bahnpoststempel mit Streckenangabe Erfurt - Berlin ist auch sehr übersichtlich und es gab nach diesem Katalog (der zu sicher weit über 90 % vollständig und genau ist) nie (auch nicht zu früheren Zeiten im Deutschen Reich) eine weiterführende Streckenangabe. Alle von Erfurt nach Berlin führenden Bahn(post)-Verbindungen endeten dort.

Damit scheint mir Edwins Spekulation zur Entfernung einer Bahnhofsbezeichnung, auch vor dem angesprochenen "gesellschaftspolitischen" Hintergrund (" selbstbewußten Hauptstadtbegriff"), recht schlüssig. ;-)

Es gab aber auch nie, wie Christoph schon schrieb, irgendeinen Bahnpoststempel bei dem explizit ein Berliner Bahnhof angegeben wurde, immer nur Berlin. Vielleicht (eine weitere Spekulation) wurde dieser zu DDR Zeiten neu angefertigte Stempel, aus welchen Gründen auch immer, ursprünglich mit einer bestimmten Bahnhofsbezeichnung versehen, die dann aber gleich wieder aptiert wurde?

Aber, wer weiß, vielleicht gibt es ja noch weitere Erklärungen?

Viele Grüße,
Peter

[1] Katalog der unter Deutscher Postverwaltung verwendeten Bahnpoststempel mit Streckenangabe 2010 von Dirk Stratmann, Rudolf Deusing und Werner Hintze
 
jmh67 Am: 23.10.2019 11:20:35 Gelesen: 332674# 708 @  
@ filunski [#707]

Um das Huhn in der Pfanne vollends verrückt zu machen: Ich habe mal in unserem Stempelarchiv gesucht und als bisher einzigen Stempel der Relation Erfurt - Berlin diesen hier unter Nummer 179297 gefunden:



Da fallen die unterschiedlichen Schrifttypen der beiden Ortsnamen auf - die Buchstaben in "BERLIN" sind breiter als die in "ERFURT". Es sieht also durchaus danach aus, dass (vielleicht aus Sparsamkeit?) Bahnpoststempel bei Bedarf abgeändert wurden. Statt des Namens der Hauptstadt könnte mal etwas längeres wie zum Beispiel Sonneberg oder Nordhausen oder Halle (Saale) gestanden haben.

Bahnpoststempel mit drei Ortsnamen scheinen selten zu sein, ich kenne sie fast nur von der Relation Halle (Saale) - Leipzig - Cottbus, vielleicht musste das so sein, weil man sich da auch hätte über Delitzsch an Leipzig vorbeipirschen können. Ähnlich bei Berlin - Magdeburg - Hannover und Leipzig - Zwickau - Hof (Saale), wo es auch alternative Routen gab.

-jmh
 
epem7081 Am: 23.10.2019 21:04:04 Gelesen: 332569# 709 @  
@ Christoph 1 [#706]
@ filunski [#707]
@ jmh67 [#708]

Hallo liebe Mitspekulanten,

ich freue mich über die rege Diskussion zum fragwürdigen Bahnpoststempel. Ganz offenkundig ist noch nicht die letzte Klarheit gewonnen. Wir bleiben weiter am Ball, d.h. an dieser eigenwilligen Ellipse.

Auf jeden Fall haben sich alle hier jetzt eine Runde SPEKULATIUS verdient.

Schönen Abend, bis auf weiteres dankt und grüßt
Edwin
 
calliostoma Am: 24.10.2019 12:03:33 Gelesen: 332491# 710 @  
@ epem7081 [#709]

Guten Tag zusammen,

will mal versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen, daher erst einmal die Feststellung, dass die Original-Version des Stempels ERFURT - BERLIN – apt. nicht vorliegt.

Diese ist in fast 50 Jahren Stempelerfassung der Arge Bahnpost auch nicht aufgetaucht. Da die Bahnpost-Sammler in der DDR sehr akribisch alles gesammelt haben, können wir also sicher sein, dass er in der Originalversion nicht verwendet wurde.

Was kann aber dann der 3. Ort sein ? Hier hilt ein Blick ins Postleitheft der DDR. Der Stempel wurde in mindestens 2 Zügen verwendet, die Zugnummer 1163 z.B. im normalen Personenzug, die Zugnummer 5200 aber im Postzug Eisenach-Berlin POSTBF. Die Bezeichnung von Dienststellen in Bahnpoststempeln war unüblich, von daher wurde der Stempel wahrscheinlich direkt bei der Auslieferung „bearbeitet“ und der Postbahnhof entfernt.

Viele Grüße

Dirk




 
epem7081 Am: 24.10.2019 12:39:32 Gelesen: 332482# 711 @  
@ calliostoma [#710]

Hallo Dirk,

danke für die erhellenden Informationen. Zu meinem Beleg unter [#683] und dem nachfolgenden Informationsaustausch hatten sich ja verschiedene Fragen aufgetan. Nach Deinen beiden Stempelbelegen kann man wohl davon ausgehen, dass im Stempel die jeweilige Zugnummer variabel eingestellt werden konnte. Außerdem vermute ich, dass unabhängig von der Laufrichtung der aufgezeigten Züge für dieses Strecke nur ERFURT - BERLIN zum Einsatz kam.

Falls Dir aus der Zeit um 1969 das komplette Kursbuch zur Verfügung steht, würde mich noch im Zusammenhang mit dem obigen Eilbrief der zeitliche Ablauf der Züge 859 ERFURT - HALLE und 1163 ERFURT - BERLIN interessieren.

Auf jeden Fall herzlichen Dank für die gelieferten Details.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bernhard Am: 24.10.2019 17:32:15 Gelesen: 332450# 712 @  
@ epem7081 [#683]

Gute Beiträge zu diesem Stempel.

Es könnte sich hier um einen VERSUCHSSSTEMPEL handeln, bei dem die Streckenbezeichnung auswechselbar war. Von solchen Versuchen habe ich schon gelesen und solche asymmetrische Bahnpoststempel habe ich auch schon gesehen. Muss aber erst mal durchsehen, ob die Informationen aus meinem Hinterkopf auf meinem Rechner gespeichert sind, oder aus der Literatur. Letzteres vermutlich nicht, da sonst sicher Dirk davon wüsste.

Viele Grüße
Bernhard
 
calliostoma Am: 24.10.2019 19:40:59 Gelesen: 332428# 713 @  
@ bernhard [#712]

Hallo Bernhard,

es gab Stempel, bei denen die Streckenbezeichnungen auswechselbar waren, beginnend mit den alten dreizeiligen Stempeln, bayerischen Stempeln,
sowohl runde als auch rechteckige, württembergische Großovalstempel etc. pp.

Bei der besagten Stempeltype war nichts auswechselbar, bei den älteren (stumpfovalen Stempeln) waren Zugnummern und Datum steckbar.

Einen Versuchsstempel halte ich für ausgeschlossen, es war aber in der DDR üblich, Stempel umzuarbeiten bzw. wie gesehen aptiert zu benutzen.

Bitte da nichts rein interpretieren, was nicht drin ist.

Gruß

Dirk
 
JohannesM Am: 24.10.2019 21:52:44 Gelesen: 332389# 714 @  
@ calliostoma [#713]

Hallo Dirk,

was mich verwundert ist eigentlich die Lücke zwischen 1878 und 1967 auf der Strecke ERFURT-BERLIN. Soll es tatsächlich fast 90 Jahre keine Bahnpost auf dieser Strecke gegeben haben?

Beste Grüße
Eckhard
 
calliostoma Am: 24.10.2019 22:32:20 Gelesen: 332380# 715 @  
@ JohannesM [#714]

Hallo Eckhard,

s. auch BERLIN-ERFURT - da gab es einige Stempel. Genaueres muss man dann den Postkursbüchern, bzw. Postleitheften in der DDR entnehmen.

Gruss

Dirk
 
bernhard Am: 26.10.2019 13:35:38 Gelesen: 332240# 716 @  
@ Christoph 1 [#706]

Hallo Christoph,

zur Frage der Bahnhofsangabe: Zumindest in Bayern wurden solche Stempel hergestellt (Braungardt).



Bahnpost München Ostbhf - Erding, 18.04.1942

@ calliostoma [#713]

Hallo Dirk,

ich interpretiere da nichts rein. Ich habe die letzten Monate auf der Suche nach Dokumenten zu den Handrollstempeln viele Unterlagen durchgesehen. Dabei habe ich zwei Merkwürdigkeiten und Vorgänge bezüglich Bahnpoststempeln gesehen wie bereits ausgeführt.

Es bestand zu verschiedenen Zeiten immer wieder das Bedürfnis nach auswechselbaren Streckenbezeichnungen. In der Hauptsache vermutlich in der Kriegszeit und nach Kriegsende 1945. Warum sollte man nicht, zumindest norm ähnlich solche Stempel versuchsweise herstellen? Zur Verdeutlichung nachfolgend ein paar Auszüge aus den Braungardt Auslieferungsbüchern, die dir sicherlich bekannt sind.



Bahnpost +, 16.02.1933



Bahnpost Saarbrücken Winden, 01.05.1935



Bahnpost, diverse aus Mai 1949



Bahnpost, diverse vom 12.10.1950

Nachfolgend noch einige Stempel aus der Ostmark, bei der die nicht mehr aktuelle Streckenbezeichnung aptiert werden musste. (Auszug aus Stohl/Dr. Hagn, Postalische Abstempelungen … Teil B-Z, Bd. 2, 2004)



Eine aptierte Streckenbezeichnung halte ich natürlich auch für möglich, vielleicht wurde der ursprüngliche Stempel auch ein paar Tage oder Wochen eingesetzt. Die Erfahrung lehrt mich, dass auch nach 50 Jahren intensiver Forschung immer wieder neues ans Licht kommt. Ich habe einen asymmetrischen Stempel inmitten neu hergestellter Bahnpoststempel im Kopf, der meine Verwunderung auslöste, war aber auch der Suche nach etwas anderem.

Viele Grüße, ich suche weiter.

Bernhard
 
calliostoma Am: 26.10.2019 14:17:38 Gelesen: 332228# 717 @  
@ bernhard [#716]

Hatte ich bereits geschrieben: Es gab Stempel mit auswechselbaren Ortsbezeichnungen.

Die hier gezeigten nennen die Bahnpost-Sammler "Württemberger Großoval", Type 7.6. lt. Typenkatalog der BArge Bahnpost.

Das ist ein alter Hut.

Die anderen Stempel sind aptiert worden.

Gruß

Dirk
 
bernhard Am: 26.10.2019 14:44:27 Gelesen: 332226# 718 @  
@ calliostoma [#717]

Hallo Dirk,

das ist schon klar, dass diese Stempel bekannt sind. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass es das Bedürfnis nach auswechselbaren Streckenbezeichnungen gab und, trotz des bereits genormten Bahnpoststempels, immer noch solche Stempel parallel zu den normgerechten Stempeln hergestellt wurden. Dass man da versucht diese zumindest norm-ähnlicher zu gestalten liegt für mich auf der Hand.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 28.10.2019 17:44:16 Gelesen: 331849# 719 @  
Hallo zusammen,

von Uwe Seif (Poststempelgilde) erhielt ich die Abbildungen einiger aptierter Bahnpoststempel aus der DDR:



Bei dem Stempel der Strecke "Halle (Saale) - Arenshausen" wurde die Ortsangabe "Arenshausen" aptiert.





Bei der Strecke "Leipzig - Hof" hat man den Namen "Hof" entfernt. Der Bahnpoststempel hat den Unterscheidungsbuchstaben "d".



Die Strecke "Leipzig - Zwickau - Aue" endete nach der Aptierung in Zwickau.



Stempel mit der Streckenangabe "Erfurt - .......". Dieser Stempel mit einer Punktlinie wurde nach den Informationen von Uwe Seif nicht aptiert sondern ist so wie hier gezeigt hergestellt worden. Der Bahnpoststempel hat den Unterscheidungsbuchstaben "b".

Viele Grüße
Volkmar
 
calliostoma Am: 29.10.2019 13:41:14 Gelesen: 331742# 720 @  
@ volkimal [#719]

Hallo zusammen,

es gab noch einen Stempel mit nicht ausgearbeitetem 2. Ortsnamen:



Von allen aptierten Stempeln liegen keine Bedarfsbelege vor, nur Sammlerpost und Abschläge auf Ladepapieren und Beutelfahnen. Wir können also davon ausgehen, das die Stempel in der Wagenstelle verwendet wurden.

Gruß

Dirk
 
bernhard Am: 03.11.2019 00:32:33 Gelesen: 331272# 721 @  
@ calliostoma [#720]

Hallo Dirk,
hallo zusammen,

ein interessanter Stempel. Zum Nachgravieren fast etwas schmal.

Habe noch etwas interessantes entdeckt:

Eine Streckenbezeichnung wurde ja für die Hin- und für die Rückfahrt benutzt. Eine Stempelbestellung konnte also wie folgt aussehen:



Einer, zwei oder mehrerer Stempel für diese Strecke, mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben. - Der Normalfall.

Doch was war hier?



Unterschiedliche Streckenbezeichnung für Hin- und Rückfahrt, mit gleichem Unterscheidungsbuchstaben! Da kommt in mir die Möglichkeit auf, es handelt sich um ein und das selbe Stempelgerät. Als Grundausstattung 2 verschiedene Einsätze mit zunächst Hin- und Rückfahrt. Mit der Option, weitere Einsätze nach Bedarf?
Was haltet ihr davon? Warum wurde hier von dieser Regel abgewichen?

Viele Grüße
Bernhard
 
calliostoma Am: 03.11.2019 16:27:34 Gelesen: 331207# 722 @  
Tach zusammen,

der Stempel Regensburg-Hof(Saale) wurde nie verwendet - die Abbildung ist aus dem Gleichmann Ablieferungsbuch. Wurde wohl falsch bestellt, an erster Stelle sollte das dienstleitende Postamt stehen.

Die Streckenbezeichnungen waren bei den spitzovalen Stempeln (wie diesen) nicht auswechselbar. Punkt.

Habe genug von diesen Stempeln in der Hand gehabt und außerdem ist es auch technisch unmöglich. Ich würde dazu raten, sich Originalstempel anzusehen, z.B. im Bahnpostmuseum in Losheim.

Noch einen schönen Sonntag

Dirk
 
quinte Am: 06.11.2019 23:00:37 Gelesen: 330838# 723 @  
Nach den vielen Bahnpoststempeln - sehr interessant! - hier mal wieder zwei Tagesstempel aus Meppen:



Die Postamtsangabe "1" muß DAZU aptiert worden sein - beides sind Schalter-Stempel mit UB "b" bzw. "f" - beide (noch) nicht in der Datenbank (auch nicht bei stampsx.com!)
 
volkimal Am: 17.11.2019 15:55:51 Gelesen: 329394# 724 @  
Hallo zusammen,

heute eine kleine Serie aus Berlin:



Diese beiden aus den Jahren 1939 und 1940 Stempel "Berlin NW 7 / bb" haben Stephan Sanetra bzw. kauli in die Datenbank eingestellt.



Bei diesem Stempel an meinen Opa aus dem Jahr 1944 wurde die Postleitgebietszahl (1) nachträglich eingesetzt (aptiert).





Die Qualität der Aptierung ließ aber zu wünschen über. Sie hat anscheinend nicht gehalten und die Hälfte ist wieder herausgefallen. Hier der Abschlag von 1948 und ein Stempel aus der Datenbank von Ameise aus dem Jahr 1947.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 24.11.2019 09:52:46 Gelesen: 328781# 725 @  
@ calliostoma [#722]

Hallo Dirk,

leider spüre ich in deinem Beitrag schon eine leichte Emotionalität. Aber sorry, hier bin ich überhaupt nicht deiner Meinung.

Technisch unmöglich (?): Schon vor weit über 100 Jahren gab es schon Tagesstempel mit auswechselbarer Ortsbezeichnung. Warum sollte es technisch nicht möglich sein in einem Streckenstempel beispielsweise eine Vertiefung einzufräsen, 2-3 Gewindebohrungen einzubringen und eine gehärtete Einsatzplatte mit Streckenbezeichnung zu befestigen? Gerade im oberen Bereich war dies unproblematisch, da dieser Bereich nicht geschwächt war von der Ausnehmung für die Typenräder. Wie genau dies technisch bewerkstelligt werden konnte oder ausgeführt wurde weiß ich nicht, die vorgetragene Möglichkeit ist nur eine Vermutung.

Man darf ja auch noch davon ausgehen, dass diese Änderungen nicht nachträglich in einen fertigen Stempel eingebaut wurden, sondern in einen Versuchsstempel, der ggfs. darauf vorbereitet wurde und ggfs. an verschiedenen Stellen verstärkt oder anders ausgebildet war. Technisch unmöglich gibt es bei diesen Stempeln nicht! Es gab nur die Kostenfrage und die Langlebigkeit!

Die beiden Stempel-Abbildungen im Beitrag [#721] sind nicht von Gleichmann, sondern von Braungardt gefertigt worden.

Die Fa. Braungardt hatte Jahrzehntelange Erfahrung in der Fertigung von Bahnpost-Stempeln und insbesondere in der Fertigung von Stempeln mit auswechselbaren Ortsbezeichnungen.

Fehlbestellung (?): Wie sollte diese von dir vermutete „Fehlbestellung“ ausgesehen haben? Wurden 1 oder 2 Stempel bestellt? Sicher 2. Mit gleichem UB? Und wie sollten da plötzlich unterschiedliche Streckenbezeichnung reinkommen, wenn nicht ausdrücklich so bestellt? Da dies nicht die ersten gefertigten Bahnpoststempel von Braungardt waren, hätte die Firma sicherlich Rückfrage gehalten, wenn die Bestellung nicht eindeutig gewesen wäre.

Original-Stempel: Ich dem von dir aufgeführten Museum war ich bisher nicht, auch besitze ich selbst keinen Original-Bahnpoststempel. Ich besitze aber andere Original-Poststempelgeräte und Fotos von Original-Bahnpoststempel. Auch habe ich Original-Bahnpoststempel schon in div. anderen Postmuseen gesehen.

Wir reden hier nicht über die Masse der Bahnpoststempel, diese sind unbestreitbar fest graviert, sondern nur von Ausnahmen, versuchsmäßig angefertigt. Das Bedürfnis war schließlich da und ähnliche – nicht nach Norm gefertigte Stempel – wurden ja auch hergestellt!

Sicher konnten sich diese nicht durchsetzen, ggfs. waren sie auch zu teuer in der Herstellung und nicht langlebig genug.

Einen Teil der im Kopf gehabten Dokumente habe ich zwischenzeitlich gefunden, anderes suche ich noch und werde es demnächst vorstellen. Bisher ist es so, dass kein hundertprozentiges Ergebnis geliefert wird, nur die Theorie wird stark erhärtet.
 
calliostoma Am: 24.11.2019 12:10:13 Gelesen: 328758# 726 @  
@ bernhard [#725]

Moin,

ich behaupte jetzt mal, es gab Bahnpoststempel mit Goldüberzug und Brilliantenbesatz. Diese wurden nur an hohen Feiertagen verwendet und sind heute nicht mehr auffindbar.

Ich werde mich zu diesen (und auch anderen Themen) nicht mehr äußern und alles nur noch schmunzelnd zur Kenntnis nehmen.

Schönen Sonntag

Dirk
 
bernhard Am: 24.11.2019 20:42:54 Gelesen: 328693# 727 @  
@ calliostoma [#726]

Mit Unverständnis über deine Reaktion zur Kenntnis genommen.

@ bernhard [#725]

Vorgang 1:

1936 richte die Deutsche Reichspost versuchsweise Kraftkursposten ein um die Bahnposten zu entlasten. Im ganzen Reichsgebiet gab es verschiedenen Strecken, welche zunächst alle versuchsweise betrieben wurden. Statt im Bahnpostwagen werden hier die Postsendungen in einem Automobil bearbeitet. Genaueres siehe Heuer/Labitzke: Deutsche Straßenpoststempel - Handbuch und Katalog. Die verwendeten Streckenstempel hatten ab 1938 das gleiche Aussehen wie die uns geläufigeren Bahnpoststempel. Die Stempel für die Versuchsfahrten waren leicht abgewandelt, da hier zusätzlich die Inschrift "Versuchsfahrt" und die Nr. der Versuchsfahrt untergebracht werden musste. Nachfolgende Abbildungen aus der o.g. Literatur.



Die Versuchsfahrten waren bereits am Laufen. Aus dem Schriftverkehr der mir vorliegt geht hervor, dass die Ausführung dieser Stempel mit auswechselbaren Ortsbezeichnungen beantragt wurde. Das RPZ ist auch involviert, es werden 2 weitere Berichte erwähnt, die jedoch nicht vorliegen. Der Reichspostminister genehmigt schließlich die Beschaffung. Besondere Stempel und besondere Inschriften mussten immer vom Reichspostministerium genehmigt werden.



Der in der Verfügung geforderte Bericht liegt leider ebenfalls nicht vor. Es handelt sich nicht um einen Bahnpoststempel, aber um einen relativ ähnlichen Stempel. Es kann kein hundertprozentiger Nachweis erbracht werden ob diese Stempel angefertigt wurden, doch muss man eigentlich davon ausgehen.

Demnächst vielleicht weitere Vorgänge.

Viele Grüße
Bernhard
 
epem7081 Am: 27.11.2019 18:22:51 Gelesen: 328383# 728 @  
Hallo zusammen,

in meinem kürzlich erworbenen DDR-Fundus ist unter anderen interessanten Belegen dieser Briefumschlag der VEB FARBENFABRIK WOLFEN, abgestempelt am 22.4.1956 in ERKNER aufgetaucht. Hier stellt sich mir die Frage zu den Stempeln: aptiert oder schlecht abgeschlagen?





In der Stempeldatenbank findet sich unter dem Datum 18.12.1945 ein sehr ähnlicher Stempel: (2) ERKNER / b (ISN: 176318). Der nachfolgende Stempel stammt vom 15.9.1956 und ist offensichtlich ohne PLZ neu angefertigt: ERKNER / a (ISN: 012264). Mein Stempel fällt auf jeden Fall in die Zeit „gravierender“ postalischer Veränderungen.

Ob da ein Fachmann Klarheit schaffen kann fragt
Edwin
 
filunski Am: 27.11.2019 18:53:12 Gelesen: 328367# 729 @  
@ epem7081 [#728]

Hallo Edwin,

bei deinem Stempel wurde die alte Postleitgebietszahl (PLGZ) die (1) aptiert. Den Aufstrich zur 1 kann man noch erahnen:



Zwar mit anderem UB, c, hier der Stempel aus dem Auslieferungsbuch der Fa. Gleichmann zum Vergleich:



Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 27.11.2019 18:56:53 Gelesen: 328364# 730 @  
@ epem7081 [#728]
@ filunski [#729]

Hallo Edwin, hallo Peter,

auf jeden Fall wurde hier eine PGLZ aptiert. Nur: war es wirklich die (1)? Oder vielleicht doch die (2)?



Der gezeigte Abschlag von 1945 mit UB b stammt aus unserer Datenbank [1] und wurde von Dir, Peter, dort eingestellt.

Grüße von
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/176318
 
filunski Am: 27.11.2019 19:14:20 Gelesen: 328359# 731 @  
@ Christoph 1 [#730]

Hallo Christoph,

bei dem Abschlag von Edwin kann man eigentlich fast zweifelsfrei erkennen, dass da noch eine 1 (spitzer Winkel) gestanden haben muss. Ich habe den Bildausschnitt mal etwas vergrößert und bearbeitet, eine 2 schließe ich hier eigentlich aus:



Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 27.11.2019 19:15:13 Gelesen: 328358# 732 @  
@ epem7081 [#728]

Hallo Christoph,

der Stempel aus Erkner ist auf jeden Fall aptiert worden. Hier ist ein Bild desselben Stempels aus dem Jahr 1952. Ich habe die Abschläge von 1952 und dein Exemplar am PC übereinandergelegt - sie stimmen überein.



Der Brief ist derzeit bei Delcampe.net im Angebot. Suchbegriff "Erkner 1952". Allerdings vermute ich, dass auch der Stempel von 1952 schon aptiert ist. Der Stempel ist stark asymmetrisch. Außerdem ist noch dieser Stempel von Peter (filunski) in der Datenbank:



Im Dezember 1945 hatte Erkner die Postleitgebietszahl (2), im Stempel von 1952 dagegen die (1). Ich vermute, dass auch im Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben "a" ursprünglich die PLGZ (2) stand.

Hier können nur weitere Abschläge Klarheit bringen. Ich habe den Stempel mit der PLGZ (2) leider nicht finden können. Außerdem wären PLGZ-Verzeichnisse aus verschiedenen Jahren schön, um den Übergang von der (2) zur (1) zu dokumentieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 27.11.2019 19:32:43 Gelesen: 328348# 733 @  
@ volkimal [#732]

Hallo Volkmar,

bei Griese [1] habe ich dazu folgendes gefunden:

"Die Nahorte um Berlin wurden ab Oktober 1945 der wiedergebildeten OPD Potsdam, Leitgebiet 2... zugeordnet.

Die Rückgliederung der Nahorte um Berlin in das Leitgebiet 1 erfolgte am 1.10.1946."


Erkner ist einer dieser Nahorte.

Viele Grüße,
Peter

[1] Peter Griese, Postleitzahlen 1945 bis 1965, Band 181 in der neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V.
 
epem7081 Am: 27.11.2019 23:08:43 Gelesen: 328321# 734 @  
@ filunski [#729]
@ Christoph 1 [#730]
@ volkimal [#732]

Liebe Spurensucher,

ich finde es ganz toll mit welcher Intensität das Geheimnis meines Stempels gelüftet werden soll.

Nach intensiver Recherche habe ich eben im Internet die Darstellung: Zur Geschichte der Post in Erkner von 2006 [1] entdeckt. Darin wird auch sehr detailliert auf die Entwicklung der Poststempel in Text und Bild eingegangen. Zur Orientierung hier die Auszüge zu den angrenzenden Zeiträumen:



Leider wird nach 1947 bei den Stempeln der Sprung in die 90er Jahre gemacht mit dem eingeschobenen Hinweis, dass seit 1964 die PLZ 125 bzw, 1250 zum Einsatz kam.

Da hier keine Aptierung des Stempels mit der PGLZ 1 erwähnt wird, hat es wohl auch keine gegeben. Fazit der Recherche und Klärung meiner Frage. Es handelt sich wohl um einen schlechten Stempelabschlag, bei dem die PGLZ [1] "unterschlagen" wurde.

Mit dieser Erkenntnis werde ich mich dann beruhigt zu Bett begeben.

Gute Nacht und vielen Dank für Euren Einsatz.

[1] Dr. Jürgen Daube/ Dr. Wolfgang Mattke: Zur Geschichte der Post in Erkner von 2006“
http://www.erkner.de/fileadmin/templates/main/pdf/Erkneraner_Heft_Post.pdf
 
volkimal Am: 30.11.2019 15:29:59 Gelesen: 328084# 735 @  
@ epem7081 [#734]

Hallo Edwin,

du schreibst Da hier keine Aptierung des Stempels mit der PGLZ 1 erwähnt wird, hat es wohl auch keine gegeben.

Mit so einer Aussage muss man vorsichtig sein. Bei meiner kleinen Heinmatsammlung Selm gibt es ein paar Stempel, die ich trotz jahrzehntelanger Suche noch nie gefunden habe und nur als Musterabschlag kenne.

Amtlicherseits wurde in der DDR bis Mai 1950 ausdrücklich auf die Verwendung der Postleitgebietszahlen hingewiesen. Bereits ab dem Juni 1950 erhielten neu hergestellte Werbestempel keine Postleitgebietszahlen mehr. Ab dem 15. Juni 1950 wurde die Sortierung der Postsendungen nach Postleitgebietszahlen eingestellt. Dementsprechend drängte man darauf, dass die Postleitgebietszahlen aus den Stempeln entfernt wurden.

Insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass die PLGZ bei einem Stempel aus der DDR von 1956 entfernt wurde. Es ist eher unwahrscheinlich, dass bei einem Stempel aus dem Jahr 1956 die PLGZ noch vorhanden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 30.11.2019 22:29:56 Gelesen: 328035# 736 @  
@ epem7081 [#734]
@ volkimal [#735]

Aus dem Artikel kann man m.E. überhaupt keine Rückschlüsse ziehen, die Poststempel werden hier nicht explizit behandelt. Außerdem fehlt im Artikel der kpl. Zeitraum zwischen 1948 und 1990.

Diesen hier habe ich gerade bei delcampe entdeckt, er zeigt eindeutig die bereits entfernte PLZ.



Erkner a, 03.02.1956 mit entfernter PLZ (1)

@ Volkimal

Unwahrscheinlich ist es nicht, dass 1956 noch die PLZ in DDR-Stempeln vorhanden waren. Im Februar 1956 gab es seitens der Post nochmal eine Ermahnung weil immer noch Stempel mit der PLZ im Umlauf waren. Bei den Tagesstempeln der Absenderfreistempler sind mir wesentlich spätere Daten bekannt.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 01.12.2019 15:00:07 Gelesen: 327967# 737 @  
@ bernhard [#736]

Hallo Bernhard,

natürlich gibt es noch Tagesstempel aus der DDR mit der Postleitgebietszahl nach 1956. Ich wollte nur klarmachen, dass es viel mehr Stempel ohne PLGZ als mit PLGZ gab. wulbri99 zeigt in der Datenbank sogar noch einen Stempel aus dem Jahr 1964 aus dem Postleitgebiet (2):



Von mir heute ein Stempel aus Niedersetzlitz mit unvollständiger PLGZ:



Bei diesem Stempel hatte man wahrscheinlich ursprünglich die korrekte PLGZ (10) in den Stempel eingefügt (aptiert). Diesen Stempel habe ich bisher aber noch nicht gesehen. Die Qualität der Aptierung war aber nicht gut, so dass ein Teil - und zwar das "0)" - wieder ausgebrochen ist.

Im Beitrag [1] zeigt Peter denselben Stempel vom Januar 1946.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=94080
 
epem7081 Am: 21.12.2019 12:40:38 Gelesen: 326268# 738 @  
Heute passend zum vorweihnachtlichen Datum 21.12. aus LAER / d / über / MÜNSTER (WESTF) 2

Der Ausgangsstempel vom 21.12.1959 mit der PGLZ (21a) und die aptierte Version vom 21.12.1962 auf dem Weg zur neuen Postleitzahl



Mit den besten Wünschen für eine gnadenreiche Weihnacht und ein entdeckungsreiches Neues Jahr 2020
grüßt Edwin
 
volkimal Am: 22.12.2019 20:22:29 Gelesen: 326204# 739 @  
Hallo zusammen,

ein Stempel aus Rehna vom 12.03.1963 bei dem sehr wahrscheinlich die Postleitgebietszahl (3a) aptiert wurde.



Bereits ab dem Juni 1950 erhielten neu hergestellte Werbestempel keine Postleitgebietszahlen mehr. Ab dem 15. Juni 1950 wurde die Sortierung der Postsendungen nach Postleitgebietszahlen eingestellt.



Der Absender hat 13 Jahre später aber immer noch die Postleitgebietszahl (3a) angegeben. Das finde ich schon sehr ungewöhnlich.

1964 wurden in der DDR die vierstelligen Postleitzahlen eingeführt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.12.2019 20:45:10 Gelesen: 325316# 740 @  
Hallo zusammen,

diesen Stempel aus Hermeskeil vom 09.04.1948 habe ich heute gefunden:



Hermeskeil erhielt 1944 die Postleitgebietszahl 22. Das alte Postleitgebiet 22 wurde im April 1946 in die Postleitgebiete 22a (Bereiche der RPD Düsseldorf und RPD Köln) und 22b (Bereich der RPD Koblenz) aufgeteilt. Es kann sein, dass in diesem Zusammenhang die alte PLGZ aptiert wurde. Der Stempel mit der PLGZ "(22)" liegt mir aber bisher nicht vor. Der Stempel nur mit der Klammer kommt dagegen von 1947 bis 1953 häufig vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wolfgang Lang Am: 30.12.2019 17:55:52 Gelesen: 325237# 741 @  
Hallo Volkmar,

der Stempel Hermeskeil wurde nicht aptiert, sondern wohl von Braungardt in dieser Form mit Klammern, aber ohne PLGZ geschnitten. Wäre die "22" aptiert worden, hätte man die Klammern gleich mit entfernt.

Aus dem Herbst 1947 gibt es vor allem in der Pfalz eine erhebliche Anzahl an Tagesstempeln (teils als Ersatz für durch Kriegswirren verlorene Stempelgeräte), welche nur mit Klammern geschnitten wurden, da die alte PLGZ "18" nicht mehr galt, die neue aber noch nicht feststand. Ich hänge eine Seite aus den Braungardt-Büchern an mit 30 Abschlägen mit leeren Klammern.

Guten Rutsch

Wolfgang


 
bernhard Am: 30.12.2019 19:17:53 Gelesen: 325217# 742 @  
@ volkimal [#740]
@ Wolfgang Lang [#741]

Einen ähnlichen Beitrag wie Wolfgang wollte ich gestern auch schon posten, habe mich dann aber dagegen entschieden. Bei den von Braungardt geschnittenen Stempeln ist ein relativ großer Abstand zwischen den Klammern, beim Stempel Hermeskeil ist dieser normal - eben für eine 2-stellige PLZ bestimmt - ausgeführt. Die noch unklare PLZ-Zuordnung war aber schon absehbar 3-stellig.

Es ist natürlich möglich, dass einem anderen Stempelschneider diese Informationen nicht mitgegeben wurden.

Peter Griese hat diese Stempel-Thematik auch schon in den Gildebriefen und bei der ArGe Französische Zone beschrieben (Rundbrief 138/2012) und auch den Stempel Hermeskeil thematisiert.

Guten Rutsch!
Bernhard
 
DERMZ Am: 09.01.2020 06:45:33 Gelesen: 324202# 743 @  
Guten Morgen,

heute zeige ich eine Aptierung aus den frühen 1950er Jahren, wo ein an sich schon "voller" Stempel noch mit der Postgebietsleitzahl (24) weiter ergänzt wird. Man sieht, ein Platz findet sich immer.



(24) WENNINGSTEDT (SYLT) / a

Beste Grüße Olaf
 
becker04 Am: 09.01.2020 15:32:03 Gelesen: 324112# 744 @  
Einmal mit und einmal ohne PGLZ, Leisnig.



Viele Grüße
Klaus
 
volkimal Am: 09.02.2020 21:13:54 Gelesen: 320452# 745 @  
Hallo zusammen,

diese beiden Einlieferungsscheine habe ich in den Unterlagen meines Schwiegervaters gefunden:





Leider wurden beide Stempel gelocht. Ansonsten sind es schöne klare Abschläge des Stempels mit der aptierten Postleitgebietszahl.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 14.02.2020 02:31:25 Gelesen: 319747# 746 @  
Hallo zusammen,



(2) SPREMBERG (NIEDERLAUSITZ) / a vom 29.10.1948

Der Stempel wurde bis 1945 ohne PLGZ verwendet.

Gruß
Wessi
 
epem7081 Am: 14.03.2020 23:36:56 Gelesen: 316676# 747 @  
Hallo zusammen,

bei der Durchsicht einer Sammlung von Stempeln aus Celle und Umgebung, sind mir diese beiden Stempelabschläge von WINSEN (ALLER) aufgefallen. Ich vermute hier ein einheitliches Stempelgerät, an dem lediglich - wohl zu Beginn der 80er Jahre - die letzte Ziffer 1 in 8 geändert wurde, um der aktualisierten PLZ 3108 gerecht zu werden.



Der erste Stempelabschlag mit PLZ 3101 stammt vom 15.09.1981, der zweite mit abgeänderter PLZ 3108 vom 17.04.1990. Nach Durchsicht der Stempeldatenbank könnte der Stempel eine erneute Aptierung mit Einbau der neuen PLZ 29308 in den 90er Jahren erfahren haben [1].

Ein schönes Wochenende wünscht
Edwin

[1] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/264083
 
Stempelfreund Am: 15.03.2020 08:21:45 Gelesen: 316652# 748 @  
Guten Morgen,

hier kommt ein Stempel von Glückstadt aus dem Jahr 1951 mit eingefügter Postleitgebietszahl 24b an ungewöhnlicher Stelle unten im Stempel. Die Aptierung muss nach Kriegsende erfolgt sein, wo die ehemalige Leitregion 24 schon in 24a und 24b aufgeteilt worden war.



Einen schönen Sonntag wünscht der Stempelfreund
 
volkimal Am: 15.03.2020 10:01:22 Gelesen: 316642# 749 @  
@ epem7081 [#747]

Hallo Edwin,

ich habe mir einmal die 3 Stempel aus Winsen (Aller) angesehen. Hier die Exemplare aus der Datenbank:





Es ist immer schwer zu beweisen, dass die Stempel aptiert wurden und keine Neuanschaffung vorliegt. Inzwischen weiß ich aber, dass bei vielen Stempeln die Postleitzahlen im Stempel bei einer Änderung ausgetauscht (aptiert) wurden. Beweisen kann man es dann, wenn z.B. eine Beschädigung des Stempels bei einer Änderung der Postleitzahl unverändert bleibt.

Nun zum Stempel aus Winsen. Ich habe die Stempel einmal am Bildschirm übereinandergelegt und verglichen. Beim Austausch der letzten Ziffer der vierstelligen PLZ ist das Bild der beiden Stempel völlig identisch. Das ist kein Beweis, aber ich gehe davon aus, dass die Ziffer 1 gegen die 8 ausgetauscht wurde.

Beim Wechsel zur fünfstelligen PLZ ist etwas mehr passiert. Vergleiche einmal den zweizeiligen Text. Die untere Zeile bleibt verändert. Die obere Zeile wurde aber komplett ausgetauscht. Beim Stempel mit der PLZ 29308 ist die obere Zeile auf einmal länger als beim ursprünglichen Stempel. Außerdem ist das ursprünglich identische Schriftbild der beiden Zeilen nicht mehr gleich. Weshalb man die obere Zeile erneuert hat kann ich nicht sagen. Vielleicht war sie abgenutzt. Ein interessanter Fall, der für mich eindeutig eine Aptierung ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 15.03.2020 10:31:09 Gelesen: 316641# 750 @  
@ volkimal [#749]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine intensive Untersuchung und Bewertung der drei Gelegenheitsstempel von WINSEN/ALLER. Bei dem neueren Stempel mit 5-stelliger PLZ war mir der feine Unterschied der erneuerten ersten Textzeile noch garnicht aufgefallen. Geht wohl doch nichts über den geschulten Kennerblick.

Auf jeden Fall freut mich die Bestätigung, dass es sich hier wohl um aptierte Stempel handelt. Vielfach wird die Aptierung ja im Wegfall oder Zusatz von Stellen im Stempel offenkundig. Ein reiner Austausch von Elementen wie in diesen Fällen ist sicher weniger augenfällig.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwabenland wünscht einen schönen Sonntag
Edwin
 
Stempelfreund Am: 22.03.2020 09:03:10 Gelesen: 316227# 751 @  
Hallo,

im Rahmen der Landpostverkraftung ab 1928 wurden Poststellen mit Gummistempeln ausgerüstet mit der Textvorgabe ORTSNAME LEITAMT LAND. Die Leitämter beschafften sich teilweise nun Stempel mit dem Zusatz LAND im Stempeltext. Dazu hier der Stempel SEEHAUSEN (ALTMARK) LAND vom März 1932.



Da sich im Jahr 1933 die Textvorgabe für die Poststellenstempel wie folgt änderte: ORTSNAME über LEITAMT und somit der Zusatz LAND verschwand, wurde manchmal dieser Zusatz im Stempel des Leitpostamtes wieder entfernt. Hier zu sehen im Stempel von SEEHAUSEN (ALTMARK) vom September 1937.




Die Aptierung des Wortes Land schien jedoch nicht tief genung erfolgt zu sein, so dass bei schlecht gereinigtem Stempel Teil des entferntes Wortes LAND wieder erkennbar sind (Oktober 1937)



Grüße vom Stempelfreund
 
Stempelfreund Am: 27.03.2020 14:15:35 Gelesen: 315903# 752 @  
Hallo in die Runde,

heute zeige ich einen anderen Stempeltyp aus dem auch der Zusatz LAND entfernt worden ist. In der Stempeldatenbank stampsx ist der Stempel bis Oktober 1934 mit dem Zusatz LAND und als aptierter Stempel ab Oktober 1935 zu finden. Mein Stempelabschlag stammt vom Januar 1937.



Gruß vom Stempelfreund
 
mumpipuck Am: 27.03.2020 19:49:10 Gelesen: 315883# 753 @  
@ volkimal [#749]

Hallo Volkmar und Edwin,

ich muss die Freude leider trüben. Ich denke, dass es sich bei der fünfstelligen Postleitzahl um ein komplett neues Gerät handelt.

Schon die angeführten Änderungen wären m.E. aufwendiger als ein neues Gerät gewesen.

Für ein neues Gerät sprechen schon die geringere Abnutzung und die unterschiedliche Form des Komma in der Ortsbezeichnung. Insbesondere aber die abweichende Form des ganz rechten Busches neben der Mühle. Den zu ändern ergibt nun wirklich keinen Sinn.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
volkimal Am: 27.03.2020 21:25:10 Gelesen: 315874# 754 @  
@ mumpipuck [#753]

Hallo Burkhard,

du schreibst "Schon die angeführten Änderungen wären m.E. aufwendiger als ein neues Gerät gewesen.". Früher hätte ich das gesagt, heute bin ich mir nicht mehr so sicher. Es gibt erstaunlich viele aufwändige Aptierungen.

Das Problem ist immer nur, es zu beweisen - beim Stempel aus Winsen kann ich es leider nicht. Du hast natürlich recht, dass der Stempel von 1989 abgenutzt aussieht, der von 1994 dagegen nicht. Es wäre interessant weitere Abschläge kurz vor und nach der Einführung der fünfstelligen Postleitzahl zu finden. Dann könnte man den Fall vielleicht eindeutig klären.



Beim Stempel aus Kalkar sieht es anders aus. Das Bild des Stempels ist bis auf die Postleitzahl völlig identisch. Bei einen neu angeschafften Stempel wäre die Postleitzahl mit Sicherheit symmetrisch und nicht so asymmetrisch wie beim Abschlag von 1994.



Der Stempel aus Goch mit der fünfstelligen PLZ zeigt starke Abnutzungserscheinungen. Ich glaube nicht, dass diese bei einem neu angeschafften Stempel so stark ausgeprägt wären. Die Unterbrechungen beim rechten Steg sehen übrigens bei verschiedenen Stempeln von 1993 unterschiedlich aus. Der Schaden scheint nur in der Oberfläche gewesen zu sein. Dadurch ist er bei starken Abschlägen oder bei einem weicheren Untergrund kaum zu sehen.

Zugegeben, bei beiden Stempeln wurde nur die PLZ ausgetauscht und kein zusätzlicher Text. Bei solch einem Stempel fehlt mir bisher noch ein Beweis.

Viele Grüße
Volkmar
 
rumburak Am: 03.04.2020 15:48:55 Gelesen: 315266# 755 @  
Hallo,

hier einmal ein aptierter Altstempel, dem zu DDR-Zeiten nachträglich die PLZ eingefügt wurde. Dazu wurde der obere Bogen entfernt.



Lt. Peter Neugebauer [1] war der Stempel noch 1988 im Einsatz (er zeigt auch eine Abbildung).



Hier sind alle Abschläge, die ich zu dem Stempel habe. Die letzte Abbildung in der Reihe von 1982 stammt aus [2].

Interessant ist die Stundenangabe: Bei Richter/Griese [3] ist vermerkt, der Stempel hat eine verkürzte 24-Stunden-Angabe, also „-18“. So ist es auch bei den meisten Abschlägen. Aber der Abschlag vom 29.03.1973 und die Abbildung aus dem Niescher von 1982 zeigen eine ausführliche 24-Stunden-Angabe „15-18“.

Ich kann mir diese Unterschiede in der Uhrzeitangabe nur durch einen Umbau erklären; aber dann hätte man ihn mehrfach umbauen müssen? Wie kann es also dazu kommen?

Viele Grüße

[1] Peter Neugebauer, Stempelaptierungen bei Einführung der PLZ in der DDR, in Gildebrief 196 und Club-Journal 11/1998
[2] Horst Niescher, Kleine Stempelkunde
[3] Richter/Griese, Altstempel deutscher Postanstalten
 
Christoph 1 Am: 03.04.2020 16:08:28 Gelesen: 315259# 756 @  
@ rumburak [#755]

Hallo,

ich glaube, das sind mindestens zwei verschiedene Stempelgeräte. Schau Dir mal die Schrifttype des UB "a" an. Da erkennt man den Unterschied.

Viele Grüße
Christoph
 
rumburak Am: 03.04.2020 16:20:51 Gelesen: 315255# 757 @  
@ Christoph 1 [#756]

Hallo Christoph,

Das wäre eine Erklärung. Aber dann gäbe es zwei aptierte Stempel, denen die PLZ eingefügt wurde mit dem selben UB?

Aber es scheint wirklich so zu sein. Bei einem Stempel steht die 7 der PLZ unter dem T und bei dem anderen unter dem Z.

Viele Grüße
 
volkimal Am: 03.04.2020 16:33:41 Gelesen: 315250# 758 @  
@ Christoph 1 [#756]

Hallo zusammen,

den kannte ich bisher noch nicht. Ein sehr schönes Beispiel eines aptierten Stempels mit nachträglich eingefügter vierstelliger Postleitzahl. Bei StampsX sind übrigens drei weitere Abschläge zu sehen. Einmal mit ausführlicher 24-Stunden-Angabe, zweimal mit verkürzter 24-Stunden-Angabe.

Wenn ich mir die Angebote bei Delcampe einmal so ansehe, dann wurde der Stempel zweimal aptiert. Ursprünglich waren im unteren Bereich drei Sternchen. Die wurden wie üblich im Deutschen Reich entfernt. Der Stempel hatte dann keinen Unterscheidungsbuchstaben. Spätestens mit Einbau der PLZ in den Stempel muss dann auch das "a" hinzugefügt worden sein.

Christoph, ich glaube nicht, dass es verschiedene Stempel waren. Das "a" ist nur bei drei Stempeln zu sehen. Der erste Stempelabdruck ist zum Teil doppelt abgeschlagen, da muss man immer sehr vorsichtig sein. Vielleicht sind Reste des anderen Abschlags enthalten, die ein anderes "a" erscheinen lassen. Der Unterschied zwischen dem zweiten und fünften Stempel kann auch auf Abnutzung zurückzuführen sein.

Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Ort mehrere Stempel hatte, wenn ursprünglich nur drei Sternchen und kein Unterscheidungsbuchstabe vorhanden war.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 03.04.2020 16:50:37 Gelesen: 315235# 759 @  
@ volkimal [#758]

Hallo Volkmar,

wie erklärst Du Dir dann die unterschiedlichen Darstellungen der Uhrzeit? Da kann ja nicht immer hin- und her aptiert worden sein? Und die von rumburak in [#757] beschriebene unterschiedliche Stellung der aptierten PLZ?

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 03.04.2020 17:02:16 Gelesen: 315230# 760 @  
@ Christoph 1 [#759]

Hallo Christoph,

an die Datumszeile hatte ich nicht gedacht. Bei den nachträglich eingesetzten Postleitzahlen habe ich aber schon mehrmals gesehen, dass diese nicht sehr lange gehalten hat. Dann könnte der Mangel natürlich auch wieder repariert worden sein. Es wäre wirklich interessant noch eine Reihe weiterer guter Abschläge der/s Stempel/s zu finden, und diese dann zu vergleichen.

Viele Grüße
Volkmar
 
rumburak Am: 03.04.2020 17:29:13 Gelesen: 315224# 761 @  
@ volkimal [#760]

Hallo,

bei Richter/Griese ist noch ein weiterer Stempel

MUTZSCHEN / a (aber mit PLZ 10b im Kreis)

Verwendung August 1950 bis Januar 1951 erwähnt, der aber eine ausführliche 24-Stunden-Angabe hat. Das wäre natürlich auch ein Kandidat für den später aptierten Stempel vom 29.03.1973 oder bei Niescher.

Viele Grüße
 
epem7081 Am: 04.04.2020 13:01:03 Gelesen: 315099# 762 @  
Hallo zusammen,

eine besonders ergiebige Zeit für Stempelaptierungen ist der Wechsel zwischen zwei Systemen von Postleitzahlen. In einem jüngst erworbenen Fundus postinterner Annahmelisten möchte ich hier das Beispiel der Poststelle II Ringingen in den Jahren 1961 und 1962 als "Streifzug" präsentieren. Die Bandbreite meiner Belege wird dabei durch ein jeweils frühestes und spätestes Datum markiert.



Ringingen ist ein Dorf auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Es liegt im Zollernalbkreis und wurde zum 1. Januar 1974 nach Burladingen eingemeindet.[1]

Es führte in der Nachkriegszeit die PGLZ 14b bis zur Einführung der 4-stellingen Postleitzahlen. Bevor eine neuer Stempel (liegt mir noch nicht vor) zum Einsatz kam, wurde in dem vorhandenen Stempel die Angabe 14b anfänglich mehr oder weniger gut und letztlich dauerhaft entfernt.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ringingen_(Burladingen)
 
Stempelfreund Am: 04.04.2020 15:44:53 Gelesen: 315065# 763 @  
Hallo,

das Einfügen der ein- bis zweistelligen Postleitzahl oder Postleitgebietszahl erfolgte häufig vor der Ortsangabe, aber gelegentlich auch an anderen Stellen, wie auf den vorigen Seiten gelegentlich gezeigt. Ich zeige heute den Stempel von Fürstenberg (Oder) aus dem Jahr 1950, in dem die Postleitgebietszahl (2) unten links zwischen den Bögen unter dem Datumssteg eingefügt wurde, an die Stelle des bis dahin dort befindlichen Sterns. Bei Stampsx sind Abbildungen des Stempelbildes vor der Aptierung bis 1944 mit Sternchen zu finden.



Freundliche Grüße
Christian
 
Stempelfreund Am: 05.04.2020 12:28:42 Gelesen: 314945# 764 @  
Hallo,

gleich noch ein Stempel mit eingefügtem Postleitgebietszahl - hier (13a) - zwischen den Bögen unter dem Datumssteg, diesmal aus Eichstätt. Interessant ist der Platz der Einfügung zwischen Regionalzusatz (BAY) und dem Kennbuchstaben.



Gruß vom Stempelfreund
 
Christoph 1 Am: 05.04.2020 13:16:51 Gelesen: 314925# 765 @  
@ Stempelfreund [#764]

Hallo Christian,

bist Du sicher, dass es sich hier um eine Aptierung handelt? Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie dieser Stempel wohl vor der Aptierung ausgesehen haben könnte. Das will mir nicht so recht gelingen. Ich denke, dass dieser Stempel bereits von Anfang an so hergestellt worden ist?

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 05.04.2020 13:47:23 Gelesen: 314919# 766 @  
@ Christoph 1 [#765]

Hallo Christoph,

kennst Du noch einen "Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten", der nach dem Krieg neu angefertigt wurde? Ich nicht.

Wie wäre es mit einem dieser Art - vielleicht gab es ja sogar noch etwas passenderes.



Es wäre zwar immer noch etwas Aufwand, der Ortsname wäre aber schon einmal vorhanden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 05.04.2020 14:05:58 Gelesen: 314916# 767 @  
@ volkimal [#766]

Hallo Volkmar,

ich hatte nicht richtig nachgedacht, Du hast recht. Ein Nachkriegs-Stempel ist es ganz sicher nicht. Ich dachte eher an einen Stempel aus der Zeit der Einführung der Postgebietsleitzahl. Aber das ist ein Denkfehler, denn damals (1941) gab es bereits die neue Norm mit den Zweikreisstegstempeln. Insofern muss es tatsächlich eine Aptierung sein.

Aber was für ein Aufwand..... Erst das (BAY) rauszuschneiden, um es dann an anderer Stelle wieder neu einzusetzen? Wenn man sich den von Dir gezeigten Stempel anschaut und vorstellt, dass er der Ursprungsstempel gewesen ist, dann wäre doch links von (BAY) genügend Raum für die PGLZ gewesen?

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 05.04.2020 14:12:08 Gelesen: 314911# 768 @  
@ Christoph 1 [#767]

Hallo Christoph,

ich habe extra geschrieben "vielleicht gab es ja sogar noch etwas Passenderes".

Vielleicht hat es zum Beispiel einen Stempel "EICHSTÄTT / (BAY) LAND" gegeben - ich kenne ihn nur nicht.

Dann wäre das (BAY) schon links gewesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 05.04.2020 16:10:26 Gelesen: 314886# 769 @  
@ Stempelfreund [#764]
@ Christoph 1 [#765]
@ volkimal [#768]

Hallo ihr Eichstätt-Spekulanten,

vielleicht kann ich hier das passende Zwischenstück liefern.



Mein Stempel EICHSTÄTT (13a) / (BAY) c vom 3.8.54 entspricht doch in seiner Grundform dem Stempel von 1939. Hier scheint nun die Postgebietsleitzah (13a) nachträglich in das obere Segment eingebaut worden zu sein. Der Stempel von 1955 würde dann wohl eine Neuanfertigung sein?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Stempelfreund Am: 05.04.2020 16:36:34 Gelesen: 314882# 770 @  
Hallo,

ich bin auch ratlos, wie der Stempel vorher ausgesehen haben könnte. Auffällig ist, dass ich ihn bisher nur auf Auslandspostanweisungen gesehen habe (bei delcampe). Vielleicht gab es einen Vorgängerstempel aus dem Bereich der Zahlungsanweisungen?

Gruß
Christian
 
bernhard Am: 05.04.2020 17:48:03 Gelesen: 314866# 771 @  
Hallo zusammen,

hier der dritte im Bunde mit Postleitzahl 13a.



13a Eichstätt (Bay) a, 28.09.1944

Besonderheit: PLZ ohne Klammern und ohne Kreis

Im Postleitgebiet 13a wurde in vielen Stempeln ab Anfang der 1950er Jahre die PLZ nachträglich an alle möglichen Stellen eingefügt. Teilweise wurden dabei auch Textteile entfernt/hinzugefügt/versetzt.


Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 05.04.2020 23:48:30 Gelesen: 314824# 772 @  
@ Stempelfreund [#764]

Möglicherweise war es dieser Stempel (Ausschnitt aus einer delcampe-Auktion):



Eichstätt * Bayern b, 28.12.1936

Zuvor wurde bereits die PA-Nr. "1" entfernt, später der Stern. Die Striche des "ä" sind auch verändert. Genaueres kann man aber erst sagen, wenn man die Stempel übereinander legt.

Es existierte noch ein weiterer "b"-Stempel in der Art wie die anderen vorgestellten Stempel.



Eichstätt (Bay) b, 03.11.1948 (ebenfalls Ausschnitt aus einer delcampe-Auktion)

Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 08.04.2020 00:23:51 Gelesen: 314625# 773 @  
Guten abend,

auch wenn das Eichstätt-Rätsel noch nicht gelöst ist.... ich habe hier noch ein weiteres kleines Rätsel:



Was ist denn hier passiert? Wo ist die PLZ? Hat jemand so etwas schon mal gesehen?

Der Vollständigkeit halber zeige ich auch noch das komplette Briefstück aus der Kiloware:



Eigentlich glaube ich hier nicht an eine Aptierung. Es muss eine andere Erklärung geben.

Viele Grüße
Christoph
 
jmh67 Am: 08.04.2020 07:36:14 Gelesen: 314559# 774 @  
@ Christoph 1 [#773]

Wenn man genau hinschaut, sieht man noch die oberen Teile von zwei Ziffern der Postleitzahl. Wahrscheinlich nur ein schlechter Abschlag, vielleicht auf unebener Unterlage.

-jmh
 
Stempelfreund Am: 08.04.2020 08:28:04 Gelesen: 314539# 775 @  
Hallo,

auch ich habe noch einen ungeklärten Stempel zur Ansicht. Ein stummer Stempel aus dem Jahr 1950 auf einer gewöhnlichen Ansichtskarte (Ansicht von Ansbach). Im geschriebenen Text lese ich Amorbach. Hat jemand eine Idee oder Kenntnis, in welchem Ort dieser Stempel und in welchem Zeitraum er verwendet wurde?



Gruß Christian
 
mumpipuck Am: 08.04.2020 20:35:40 Gelesen: 314450# 776 @  
@ volkimal [#766]

kennst Du noch einen "Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten", der nach dem Krieg neu angefertigt wurde? Ich nicht.

Hallo Volkmar,

ich denke, es gibt sie! Man hat wohl in der direkten Nachkriegszeit auf altes Material zurückgegriffen.

Zunächst hier ein Stempel von Reinbek ohne Unterscheidungsbuchstabe, der vor dem 31.07.1946 nicht nachgewiesen ist. Ich habe ihn jedenfalls noch nie gesehen, obwohl das seit nunmehr über 30 Jahren mein Heimatsammelgebiet ist. Auch der sehr gute Zustand spricht für eine Neuanfertigung.



Klar ist die Sachen bei diesem Stempel von Lauenburg (Elbe). Belegtes Frühdatum 06.10.1945. Auch hier der gute Zustand und der fehlende Unterscheidungsbuchstabe.

Wesentlich aber ist, dass aus der Postgeschichte des Postamts hervorgeht, dass bei Übertritt britischer Truppen über die Elbe Ende April 1945 durch Artilleriebeschuss sämtliche Tagesstempel (zwei KBS "a" und "b" mit entferntem Stern) bis auf den der Landpoststelle, der sich in Reparatur befand, verlorengingen.




Es sei denn, jemand zeigt mir einen Vorkriegsbeleg dieser beiden Stempel.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
bernhard Am: 08.04.2020 22:10:37 Gelesen: 314427# 777 @  
@ mumpipuck [#776]

Hallo Burkhard,

du hast vollkommen recht mit deiner Aussage. Viele Stempel wurden einfach abgeschliffen und neu graviert, dies kam auch vor Kriegsende vor. Bei den Handrollstempel für die Hamburger Eilbriefstelle wurde diese Form ebenfalls beibehalten, da der größere Steg mehr Platz für die Typenräder bot.

Wenn deine vorgestellten Stempel ebenfalls neu graviert wurden, dürfte ein Nachweis nur mittels Dokumenten zu erbringen sein.

Hast du Abbildungen der verlorengegangenen Stempel mit UB a und b? Vielleicht wurden sie wieder gefunden?

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 08.04.2020 23:44:59 Gelesen: 314410# 778 @  
Hallo Bernhard,

weitere Nachweise, als den aus der Postgeschichte des Postamts Lauenburg habe ich nicht. Ich habe das noch selbst in den 1980ern dort gelesen. Ob dieser Ordner die Privatisierung überlebt hat, weiß ich nicht.

Die beiden verlorengegangenen Stempel habe ich oben gezeigt. Die sind übrigens nie wieder aufgetaucht. Es gibt keine Belege nach April 1945 damit.
"Moderne" Stempel der ab ca. 1933 üblichen Type gab es in Lauenburg bis 1945 nicht.

Burkhard
 
bernhard Am: 08.04.2020 23:50:51 Gelesen: 314406# 779 @  
@ mumpipuck [#778]

Sorry, nicht auf das Stempeldatum geschaut.

Gruß, Bernhard
 
Stempelfreund Am: 11.04.2020 17:43:17 Gelesen: 314124# 780 @  
Hallo,

heute zeige ich mal Aptierungen, die im Zusammenhang mit kommunalen Veränderungen erfolgten. 1923 war aus den eigenständigen Gemeinden Friemersheim und Hochemmerich eine neue Gemeinde gebildet, die den Namen Rheinhausen bekam. Da in beiden ehemaligen Gemeinden jeweils eigenen Postämter hatten, wurden wohl die Stempel RHEINHAUSEN (NIEDERRHEIN)- FRIEMERSHEIM und RHEINHAUSEN (Niederrhein)- HOCHEMMERICH (kann ich leider nicht zeigen)angeschafft. Warum nun der Zusatz FRIEMERSHEIM entfernt und dafür der Zusatz NIERDERRHEIN aus dem Obersegment in den Raum zwischen den beiden Unterbögen versetzt wurde, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht hat es mit der Verleihung des Stadtrechtes zum 1. Juli 1934 zu tun?

Der Zusatz (NIEDERRHEIN) wurde jedoch später wieder entfernt, wie der Stempel von 1937 zeigt. Vielleicht weil der Stadtname in den Ortsverzeichnissen der Post keinen Zusatz mehr trug.



Vielleicht kann jemand Genaueres mitteilen.

Beste Grüße
Christian
 
bernhard Am: 12.04.2020 18:07:33 Gelesen: 314000# 781 @  
@ Stempelfreund [#780]

Hallo Christian,

nachfolgend 3 weitere Stempel dieser Orte/Ortsteile.



Hochemmerich ***, 12.09.1919



Rheinhausen (Niederrhein) Hochemmerich a, 07.08.1926



Rheinhausen (Niederrhein) Friemersheim (ohne UB), 29.07.1930

Viele Grüße
Bernhard
 
Stempelfreund Am: 12.04.2020 18:30:16 Gelesen: 313994# 782 @  
Lieber Bernhard,
danke für die Stempelabbildungen. Hast Du eine andere Idee, warum der Regionalzusatz (Niederrhein) verschwand?
Noch schöne Ostertage wünscht
Christian
 
mumpipuck Am: 13.04.2020 19:18:10 Gelesen: 313828# 783 @  
@ Stempelfreund [#782]

Hallo Christian,

kein Wissen, aber empirisch beobachtet:

Mitte 1935 gab es wohl eine Anweisung Regionalzusätze zu streichen, wenn diese überflüssig waren, weil es keinen weiteren Ort dieses Namens im Deutschen Reich gab. Ich habe das bei der Belegsuche in vielen Regionen angetroffen. Oft findet man die Aptierungen bei den Landpoststempeln der Poststellen (II). Die Postämter und -agenturen erhielten teilweise auch neue Tagesstempel.

In meinem Sammelgebiet Kreis Herzogtum Lauenburg betraf das den Zusatz "Lauenburg" bei der Stadt Ratzeburg. Diesen Namen gab es nur einmal. Bei der Nachbarstadt Mölln blieb er bestehen, da es ein zweites Mölln an der Müritz gibt.

Die Änderung wurde auch bei allen angeschlossenen Postagenturen und Poststellen umgesetzt. Im Bereich des Postamts Ratzeburg wurden die Tagesstempel ausgetauscht, während die Gummistempel der Poststellen aptiert wurden. Hier ein paar Beispiele:

Briefabgangsstempel des Postamts Ratzeburg:



Postagentur Gudow über Ratzeburg



Poststelle Dechow



Vielleicht kann ja jemand die entsprechende Anweisung zeigen ? Sie müsste etwa aus Mai/Juni 1935 sein.

Burkhard
 
volkimal Am: 05.05.2020 15:26:02 Gelesen: 311407# 784 @  
Hallo zusammen,

ein schönes Exemplar des aptierten Stempels aus Bork fehlte bis heute in meiner Heimatsammlung.



1962 wurde aus dem Zweikreisstegstempel die (21a) entfernt.

Der Ursprüngliche Stempel ist hier zu sehen [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/5725
 
Stefan Am: 13.05.2020 21:38:05 Gelesen: 310045# 785 @  
@ Stempelfreund [#780]

heute zeige ich mal Aptierungen, die im Zusammenhang mit kommunalen Veränderungen erfolgten. 1923 war aus den eigenständigen Gemeinden Friemersheim und Hochemmerich eine neue Gemeinde gebildet, die den Namen Rheinhausen bekam. Da in beiden ehemaligen Gemeinden jeweils eigenen Postämter hatten, wurden wohl die Stempel RHEINHAUSEN (NIEDERRHEIN)- FRIEMERSHEIM und RHEINHAUSEN (Niederrhein)- HOCHEMMERICH (kann ich leider nicht zeigen)angeschafft. Warum nun der Zusatz FRIEMERSHEIM entfernt und dafür der Zusatz NIERDERRHEIN aus dem Obersegment in den Raum zwischen den beiden Unterbögen versetzt wurde, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht hat es mit der Verleihung des Stadtrechtes zum 1. Juli 1934 zu tun?

Der Zusatz (NIEDERRHEIN) wurde jedoch später wieder entfernt, wie der Stempel von 1937 zeigt. Vielleicht weil der Stadtname in den Ortsverzeichnissen der Post keinen Zusatz mehr trug.


Ich habe einen Sammlerkollegen aus Duisburg gefragt, er wiederum hat einen weiteren Sammlerkollegen kontaktiert. Nachfolgend aus der Emailantwort:

Durch den Zusammenschluß der Gemeinden Hochemmerich und Friemersheim zur Bürgermeisterei Rheinhausen im Jahre 1923 wurden die Stempel geändert.

Mit einer Verfügung der Oberpostdirektion Düsseldorf vom 4. August 1925 wurde festgelegt, daß die zur Bürgermeisterei Rheinhausen gehörigen Postorte künftig die folgenden Bezeichnungen führen sollten:

- "Friemersheim" künftig "Rheinhausen (Niederrhein) - Friemersheim"
- "Hochemmerich" künftig "Rheinhausen (Niederrhein) - Hochemmerich"
- "Östrum" künftig "Rheinhausen (Niederrhein) - Östrum"
- die Poststelle am Hüttenwerk künftig "Rheinhausen (Niederrhein) a"

Die Reichspostdirektion Düsseldorf verfügte im September 1937 eine erneute Umbenennung der Verkehrsanstalten, und zwar folgend:

- "Rheinhausen (Niederrhein)" künftig "Rheinhausen"
- "Rheinhausen (Niederrhein) - Hochemmerich" künftig "Rheinhausen-Hochemmerich"
- "Rheinhausen (Niederrhein) - Östrum" künftig "Rheinhausen-Östrum"
- die Poststelle (jetzt in der Eisenbahnsiedlung) "Rheinhausen (Niederrhein) a" künftig "Rheinhausen a"


Der Mitte der 1930er mit Stadtrechten versehene Ort Rheinhausen (Niederrhein) wurde zum 01.01.1975 eingemeindet und ist heute ein Stadtteil von Duisburg.

Gruß
Pete
 
epem7081 Am: 13.06.2020 14:52:07 Gelesen: 306857# 786 @  
Hallo zusammen,

auf einem Expressbrief mit Bahnpost von Rendsburg nach Hamburg vom 9.7.1963 findet sich auf der Rückseite in Gesellschaft zweier anderer Hamburg-Stempel mit Datum von Folgetag dieser aptierte Stempel HAMBURG / x / TA.



Offenbar wurde hier die alte PGLZ nach Einführung der vierstelligen PLZ entfernt. Für den Einsatz im Telegrafenamt schien dies wohl unproblematisch.

Ein schönes Wochenende wünscht
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
becker04 Am: 16.06.2020 10:52:34 Gelesen: 306750# 787 @  
Hallo,

ein aptierter Stempel aus FRANKFURT (MAIN)-FLUGHAFEN. Hier wurde aus (16) mal schnell 6 gemacht.



Viele Grüße
Klaus
 
mumpipuck Am: 08.07.2020 22:17:45 Gelesen: 304555# 788 @  
Ich habe einen Maschinenstempel "LEiNFELDEN-ECHTERDINGEN 1 e" mit dem Werbeeinsatz gefunden:

"<a href="https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempeltext=7022+LEINFELDEN-ECHTERDINGEN+1+e+50+Jahre+Deutsches+Spielkarten-+museum+Leinfelden&stempelsuche_ort=Leinfelden-Echterdingen&stempelsuche_typ=MAS">; Leinfelden-Echterdingen e ohne Postleitzahl in der stampsX Stempeldatenbank</a>"

Dieser zeigt keine Postleitzahl. Ich dachte erst an einen schlechten Abschlag. Dann fiel mir das Datum 13.07.1993 auf, also genau 13 Tage nach Umstellung auf die 5-stelligen Postleitzahlen. An den Beschädigungen lässt sich über Vergleichsabschläge herleiten, dass die Postleitzahl "7022" entfernt wurde. Offensichtlich war der Stempelkopf mit der neuen 5-stelligen Postleitzahl "70771" nicht rechtzeitig geliefert worden. Hat noch jemand einen solchen Abschlag ohne Postleitzahl oder ist dieser bekannt ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
volkimal Am: 08.07.2020 23:26:17 Gelesen: 304544# 789 @  
Hallo Burkhard,

bei der Umstellung von den 4- auf die 5-stelligen PLZ sind nicht viele Tagesstempel aptiert worden. Ein paar gibt es aber doch. Siehe zum Beispiel [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1176
 
mumpipuck Am: 09.07.2020 01:10:32 Gelesen: 304525# 790 @  
Hallo Volkmar,

ja, das ist mir bekannt für Tagesstempel. In meinem Heimatsammelgebiet waren das Postamt 2057/21465 Wentorf bei Hamburg und die Poststelle II 2051/21529 Kröppelshagen-Fahrendorf betroffen. Letztere erhielt auch keinen neuen Stempel mehr, da sie am 31.07.1993 geschlossen wurde.

Ich finde bemerkenswert, dass es sich bei dem Stempel von Leinfelden-Echterdingen 1 um einen Maschinenstempel handelt. Da war mir das bisher nicht bekannt.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
volkimal Am: 09.07.2020 11:29:08 Gelesen: 304461# 791 @  
@ mumpipuck [#790]

Hallo Burkhard,

mir ist nur ein weiterer Maschinenstempel bekannt. Er kommt aus Berlin:



Viele Grüße
Volkmar
 
mumpipuck Am: 09.07.2020 23:16:02 Gelesen: 304395# 792 @  
@ volkimal [#791]

...und dann sogar noch im Oktober 1993! Immerhin der vierte Monat nach der Umstellung!
 
mumpipuck Am: 10.07.2020 23:03:27 Gelesen: 304283# 793 @  
@ Christoph 1 [#773]

Hallo Christoph,

ich denke doch, dass es eine Aptierung sein könnte. Für einen so unvollständigen Abschlag ist mir der Stempel sonst zu klar. Da müsste auch etwas vom Außenkreis fehlen.

Meine Hypothese: Die UB "zz" weisen auf eine Partnerfiliale hin. Diese wechseln z.T. oft den Partner. Weimar hat als große Stadt sicher mehrere Postleitzahlen. Vielleicht ist der Stempel bei einem solchen Wechsel mit umgezogen, aber die PLZ stimmte dann nicht mehr. So hat man das Gerät übergangsweise weiter genutzt. Ich kenne allerdings keinen solchen Fall, außer 1993 gleich nach der Postleitzahlenumstellung. In der Regel wird zentral immer sehr schnell ein neuer Stempel geliefert. Oft sogar, wenn der alte gepasst hätte...

Vielleicht ist ja ein Heimatsammler unter uns, der mehr weiß ?

Herzliche Grüße
Burkhard Kulemann
 
volkimal Am: 20.08.2020 14:45:17 Gelesen: 297612# 794 @  
Hallo zusammen,

der Stempelkopf dieses Maschinenstempels fällt durch seine starke Asymmetrie auf:



Zuerst wusste ich nicht, was passiert sein konnte. Dann wurde es mir doch klar. Ursprünglich stand im Stempelkopf „(19a) HALLE (SAALE) 8“. Irgendwann wurde die „8“ gegen „BPA 29“ ausgetauscht. Die passenden Beiträge fand ich beim Thema Sonntagsrätsel [1].

Kann jemand den ursprünglichen Stempel zeigen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=141691#M712
 
volkimal Am: 16.09.2020 15:13:27 Gelesen: 292803# 795 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine aptierte Postleitgebietszahl.



In diesem Fall wurde die (16) wurde entfernt. Die Karte aus Karlshafen erhielt ich von Uwe Seif (Poststempelgilde). In diesem Fall wusste die Absenderin die neue vierstellige Postleitzahl wohl nicht, denn sie wurde nachträglich mit Bleistift ergänzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.09.2020 14:17:16 Gelesen: 290894# 796 @  
Hallo zusammen,

wieder einmal ein Stempel, den ich von Uwe Seif (Poststempelgilde) bekam.



Postkarte von Franz Hermann Grainer an den Tauschzirkel Hein in Wahlbach.



Herr Grainer hat die Karte am 13.7.1963 in Nandlstadt aufgegeben. Entwertet wurde die Marke mit einem aptierten Sternchenstempel des Deutschein Reiches. Die vierstelligen Postleitzahlen wurden im November 1961 bekanntgegeben. Von da an wurden neu angeschaffte Stempel mit der vierstelligen Postleitzahl hergestellt.

Einen aptierten Sterchenstempel aus dem Juli 1963 habe ich bei den Stempeln aus der Bundesrepublik als normalen Tagesstempel bisher noch nicht gesehen. Wer kennt weitere so späte Verwendungen eines aptierten Sterchenstempels aus der Bundesrepublik?

Der späteste normale Tagesstempel in der Datenbank ist bisher ein Stempel aus Regenstauf vom April 1963. Der Stempel soll dort bis zum Mai im Einsatz gewesen sein. Beim Postscheckamt München bzw. Stuttgart gab es Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten noch bis 1972 bzw. 1976.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 01.10.2020 15:06:37 Gelesen: 290724# 797 @  
Hallo zusammen,

hier möchte ich einen Inselstempel WESTERLAND (SYLT) / d vom 17.8.1949 vorstellen, bei dem offenkundig die PGLZ (24b) nachträglich in einen vorhandenen Stempel eingebracht wurde.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 05.10.2020 21:26:29 Gelesen: 289902# 798 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#794] habe ich einen Stempel aus Halle (Saale) gezeigt, bei dem die Postamtsbezeichnung "8" in "BPA 29" geändert wurde. Heute zwei aptierte Postfreistempel aus Halle von den beiden betroffenen Postämtern:





In diesem Fall ist an den Ortsstempeln nichts verändert worden - sie sind symmetrisch. Dafür wude beim Wertrahmen der Text "Deutsches Reich" entfernt (aptiert).

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfreund Am: 09.10.2020 16:39:25 Gelesen: 289088# 799 @  
Hallo,

heute kann ich zwei aptierte Stempel von GÖRLITZ 6 zeigen. Im ersten - hier aus dem Jahr 1966 - wurde vermutlich die Postleitgebietszahl (10 a) entfernt. Und im Januar 1968 war dann das Obersegment entfernt und dafür dort die neue Postleitzahl 8903 eingefügt.

Leider fehlt mir eine Abbildung des Ursprungstempels.



Gruß vom Stempelfreund
 
GSFreak Am: 09.10.2020 17:25:22 Gelesen: 289076# 800 @  
Hier ein aptierter Stempel aus OBERLIND (THÜR) vom 23.08.1948. Die Postleitzahl (15) ist nachträglich eingefügt.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 24.10.2020 23:27:11 Gelesen: 286058# 801 @  
Hier ein aptierter Stempel aus HEILIGENHAFEN (HOLST). Sowohl als Absenderkontrollstempel (27.10.1945) als auch als Abgangsstempel (06.11.1945) wurde dasselbe Stempelgerät (UBb) eingesetzt. Die Postleitzahl (24) ist nachträglich eingefügt.



Es ist eine Behelfsganzsache P 754 IIIb (sehr dünner Karton = Papier) der Britischen Zone, RPD Kiel.

Beste Grüße
Ulrich
 
volkimal Am: 02.11.2020 17:09:44 Gelesen: 284267# 802 @  
Hallo zusammen,

die Postfreistempel vom Postamt Halle (Saale) sind immer für eine Überraschung gut. Im Beitrag [#798] habe ich diesen Stempel vom 15.03.1949 gezeigt:



Damals schrieb ich: " In diesem Fall ist an dem Ortsstempel nichts verändert worden - er ist symmetrisch. Dafür wude beim Wertrahmen der Text "Deutsches Reich" entfernt (aptiert)."

Jetzt fand ich bei Philastempel dieses Exemplar vom 31.03.1948, das Ameise eingestellt hat:



Wenn ich die beiden Stempel am Bildschirm übereinanderlege, so passen sie genau zueinander. Ich muss also doch davon ausgehen, dass bei meinem Stempel vom 15.03.1949 die Postamtsbezeichnung "BPA 29" bis auf das "B" entfernt wurde. Ich hatte mich damals schon über die ungewöhnliche Form der vermeintlichen "8" gewundert.

Da der Stempel von Ameise stark asymmetrisch ist, muss man davon ausgehen, dass auch er aptiert wurde. Jetzt vermute ich, dass der Stempel ursprünglich wirklich die Bezeichnung "(19a) HALLE (SAALE) 8" hatte. Dieser Stempel fehlt noch - kann ihn einer von euch zeigen und meine Vermutung bestätigen?

Der Stempel wurde dann zunächst zu "(19a) HALLE (SAALE) BPA 29" geändert. Später hat man dann daraus die Bezeichnung "(19a) HALLE (SAALE) B" gemacht, wobei das "B" einer "8" sehr ähnlich ist. Bei meinem Exemplar wäre der Ortsstempel damit doppelt aptiert worden.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 09.11.2020 18:39:52 Gelesen: 282704# 803 @  
Hier ein aptierter Stempel aus SCHWERIN (MECKL) 2 vom 07.10.1946, hinzugefügt wurde die Postleitzahl "(3)". Die Postkarte ist eine alliierte Besetzungs-Ganzsache (Gemeinschaftsausgabe) P 950, um 1 Pf. überfrankiert, da es keine 7 Pf-Marke gab und andere Wertstufen (2 Pf., 3 Pf., 4 Pf. und/oder 5 Pf.) möglicherweise nicht vorrätig waren.



Beste Grüße
Ulrich
 
volkimal Am: 01.12.2020 21:37:06 Gelesen: 277733# 804 @  
Hallo zusammen,

wieder eine der zahlreichen Aptierungen der Postleitgebietszahl:



Beim Stempel aus Osterburg (Altmark) hat man die (19) entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 02.12.2020 10:25:04 Gelesen: 277604# 805 @  
Hallo,

zwei Freistempel aus Reutlingen vom 10.11.1945 und 08.05.1946 von der Fa. Emil Adolff kann ich zeigen.

Gruß
Manne


 
Manne Am: 02.12.2020 12:20:53 Gelesen: 277569# 806 @  
Hallo,

aus Hamburg ein aptierter Maschinenstempel vom 01.11.1962. Zeige auch den Stempel vom 10.11.1961 vor der Aptierung.

Gruß
Manne


 
Stempelfreund Am: 05.12.2020 13:13:33 Gelesen: 277155# 807 @  
Hallo zusammen,

hier kommt ein bayrischer Stempel von Deggendorf. Hier ist wohl der Zusatz (Bhf) entfernt worden. Vermutlich ist auch der Kennbuchstabe geändert worden, weil der Stempel früher den KB a hatte, dieser aber mittlerweile bei einem anderen Stempel (späterer Stempeltyp Kreisgitterstempel) verwendet wurde. Dies ist allerdings nur eine Vermutung.



Gruß vom Stempelfreund
 
hubtheissen Am: 05.12.2020 16:03:09 Gelesen: 277139# 808 @  
Hallo,

bei dem hier vorgestellten Stempel aus Marktbreit wurde die PLGZ zwischen dem 10.07.1951 und dem 21.08.1951



Dagegen wurde bei dem Stempel aus Segnitz die PLGZ zwischen dem 13.06.1962 und dem 15.06.1962 entfernt.



Gruß

Hubert
 
epem7081 Am: 06.12.2020 12:58:02 Gelesen: 277101# 809 @  
Hallo zusammen,

bei der Durchsicht der Kriegspost meines Vaters bin ich auf eine Karte vom 9.4.1941 mit Stempel " NEUSALZ / (ODER) e " gestoßen. Beim Abgleich mit der Stempeldatenbank habe ich den Stempel " NEUSALZ / * (ODER) e“ vom 1.2.1930 mit der INR 003288 von Franz entdeckt, den ich hier mit seiner Zustimmung als Pendant einbringen kann.



Wie im Forum bereits von anderen dargelegt, wurden wohl ab 1938 die Sterne aus den Stempeln entfernt.

Mit freundlichem Sammlergruß
Edwin
 
Stempelfreund Am: 12.12.2020 08:14:59 Gelesen: 276227# 810 @  
Hallo in die Runde,

ich zeige hier einen Stempel von Langenbach-Fährbrücke bei Zwickau. Die sehr unsymmetrische Anordnung des Textes unten lässt eine Aptierung vermuten. Ältere Stempel z.B. FÄHRBRÜCKE (KR ZWICKAU SACHS) lassen vermuten, dass SACHS entfernt wurde.

Kennt jemand einen Vorgängerstempel?

Gruß Christian


 
Journalist Am: 14.12.2020 17:22:05 Gelesen: 276108# 811 @  
Hallo an alle,

könnte bei dem folgenden Postnebenstempel die PLZ aptiert worden sein ?



"benachrichtigt PA ..... Münster 15 (Kinderhaus)" - kann jemand eventuell diesen Stempel mit der vermutlich fehlenden PLZ zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
epem7081 Am: 12.01.2021 20:29:17 Gelesen: 269518# 812 @  
Hallo zusammen,

eine Aptierung (?) unter dem Motto: Kinder wie die Zeit vergeht.

Im heutigen Posteingang unter etlichen Bankbelegen eine Dublette der Handelsbank in Lübeck - auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinsehen eine bemerkenswerte Veränderung im Werbeklischee.



Der frühere Beleg hat am 03.11.1950 in LÜBECK 1 den Weg nach Bad Schwartau mit der werbenden Botschaft: „Seit über 80 Jahren im Dienste der heimischen Wirtschaft Handelsbank in Lübeck“ angetreten.

Ob sich der gleiche Empfänger wohl mit dem Brief vom 15.5. 1951, also kaum ein halbes Jahr später, über den Zugewinn an Jahren auch gewundert hat? Lautet nun die überabeitete (?) Botschaft doch: „Seit über 90 Jahren im Dienste der heimischen Wirtschaft Handelsbank in Lübeck“.



Aus der Internetrecherche findet sich dann:

Die traditionsreiche Handelsbank in Lübeck wurde bereits 1856 auf Betreiben namhafter Lübecker Kaufleute unter dem Namen "Credit- und Versicherungs-Bank in Lübeck" gegründet. Im April 1859 erfolgte die Umbenennung in Commerz-Bank in Lübeck.

Nach dem Verlust der Eigenstaatlichkeit Lübecks erfolgte 1937 die Fusion mit der "Lübeckischen Kreditanstalt", die 1924 als staatliches Kreditinstitut der Freien und Hansestadt Lübeck gegründet worden war. Der neue Name "Handelsbank in Lübeck" entstand erst 1940. 1977/78 erwarb die Deutsche Bank AG über 50 Prozent des Grundkapitals der Handelsbank. Anfang 1989 hat die Deutsche Bank AG das Geschäft ihrer Filiale Lübeck in die Handelsbank eingebracht, deren Name zugleich in Deutsche Bank Lübeck AG, vormals Handelsbank geändert wurde. Ab 2002 hält die Deutsche Bank das gesamte Aktienkapital. Das Geschäftsgebiet der Deutschen Bank Lübeck umfasst die Stadt Lübeck und die umliegenden Landkreise.
Die DM-Aktien der Handelsbank in Lübeck gibt es in den Nennwerten 100 und 1000 DM, ab 1967 kommt der kleine NW 50 DM dazu. Insgesamt sind im Sammlermarkt mind. 10 verschiedene Jahrgänge von 1953 bis 1978 bekannt, entsprechend viele verschiedene Aktien. Es ist ein klassischer Wertpapierdruck von Giesecke und Devrient in bester Druckqualität. Das Druckbild ist durch alle Emissionen nahezu unverändert.
[1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.sammleraktien-online.de/handelsbank-in-luebeck-deutsche-bank/item-1-3790.html
 
Nordluchs Am: 13.01.2021 14:20:37 Gelesen: 269340# 813 @  
@ epem7081 [#812]

Hallo zusammen, hallo Edwin,

es lohnt sich schon genauer zu schauen!

Da ich zurzeit verstärkt eine Hamburger Sammlung digitalisiere (2 Ordner Ex- Sammlung Ruprecht Glasewald) und danach in die Datenbank auf Philaseiten stelle, kann ich zum Thema Aptierungen zwei neue Meldungen zeigen. Meine Vermutung für diese „moderne Aptierung“ sind reine Kostengründe. Ein neuer Ortsstempel war sicherlich teurer als das Ausfräsen der Klammern und der restlichen - 4a -.
Nachfolgend meine 2 Exemplare. Volkimal hat von Beckerdruck schon ähnliche Stempel gezeigt.



(Erklärung von Volkimal) [1] [2]

Hamburg hatte zuerst die Postgebietsleitzahl (24) später (24a). In diesem Fall hat man davon nur die "2" stehengelassen. Von der neuen 4-stellige PLZ musste ja nur die "2" angegeben werden, die man durch diese Aptierung bekommen hat.

Hier nun die zwei neuen folgenden Pärchen.





Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/55752
[2] https://www.philaseiten.de/beitrag/144134
 
juju Am: 13.01.2021 15:19:24 Gelesen: 269318# 814 @  
@ Nordluchs [#813]

Hallo Hajo,

zum Vergleich reichen die beiden AFS aus, aber ist dir aufgefallen, dass es sich nicht um den selben Stempelkopf handelt? Beim aptierten Stempel sind die Buchstaben breiter und die Klammern gehen nicht bis zu den Kreisen.

@ epem7081 [#812]

Hallo Edwin,

ich vermute stark, es ist ein neues Werbeklischee und keine Aptierung: das Schriftbild hat sich geändert.

Gut sehen kann man das am ersten Buchstaben, dem "S" von "Seit", dem "n" von "Jahren", den "a"s in "Handelsbank" und den "k"s in "Handelsbank" und "Lübeck". Außerdem ist der Kringel oben am "J" bei "Jahren" anders geformt.
Ganz deutlich wird es bei den "h"s in "heimischen". Man findet auch an den anderen Buchstaben Unterschiede, aber die o.g. kann man gut erkennen.

Beste Grüße
Justus
 
Nordluchs Am: 13.01.2021 16:15:35 Gelesen: 269297# 815 @  
@ juju [#814]

Hallo,

demnach handelt es sich nicht um eine Aptierung, sondern eine völlig verkehrt platzierte PLZ?

Zwischen dem einen und jeweils anderen Stempelkopf liegt ein Zeitraum von 2 – 3 Jahre dazwischen, für eine Wanderung der Zahlen Zeit genug.

Bei dem Stempel von Piccolo (also nicht aptiert?) ist sogar bei genauer Betrachtung die Klammer vor dem H von Hamburg vergessen worden zu entfernen. Wurde gerade bei genauer Vergrößerung festgestellt.

Anbei ein weiteres Fundstück mit „schlecht gesetzter“ neuen Postleitzahl.



Ich lege mich jetzt wieder hin.

Viele Grüße

Hajo
 
juju Am: 13.01.2021 16:32:21 Gelesen: 269289# 816 @  
@ Nordluchs [#815]

Hallo Hajo,

doch, es handelt sich um eine Aptierung. ;-)

Was ich meine (beim Piccolo-Elekto-AS-Freistempler), ist, dass der erste AFS-Abdruck, den du zeigst, nicht mit dem selben Stempelkopf gestempelt wurde wie der Abdruck auf dem anderen Stempel. Der Stempelkopf auf dem zweiten Scan ist natürlich aptiert, allerdings ist der erste Scan nicht der selbe Stempelkopf vor der Aptierung, sondern ein anderer Stempelkopf, was man gut an den schmaleren Buchstaben im Vergleich zum aptierten Stempelkopf feststellen kann. Siehe zum Beispiel das G von Hamburg, und auch die Klammern berühren am einen Stempelkopf die Kreise, am anderen nicht.

Da ich nicht weiß, ob dir bewusst ist, dass es zwei unterschiedliche Stempelköpfe sind, weil du von "Pärchen" schriebst, wollte ich nur darauf hinweisen. Zum Vergleich, dass dort vorher 24a stand, genügt das natürlich allemal.

Ich würde sogar sagen, es sind nicht nur zwei Stempelköpfe, sondern zwei Freistempelgeräte, da die beiden Striche des Wertrahmens unten beim Abdruck 1963 länger sind als die von 1960. Also handelt es sich entweder um zwei AFS-Geräte oder zwischen 1960 und 1963 wurden Stempelkopf, Werbeklischee und Wertrahmen am Freistempler mindestens einmal ausgetauscht.

Beim Hamburg 11 "HOLGER" hingegen ist es höchstwahrscheinlich der selbe Stempelkopf, da dort keine Unterschiede im Schriftbild zu sehen sind.

Beste Grüße
Justus
 
wheilmann Am: 21.01.2021 10:01:18 Gelesen: 267702# 817 @  
Hallo zusammen,

ich sehe den Beleg (Herzogenrath 1 v. 29.05.63 von "reichswolf/02.09.08/[#1]",

seit dem 23.03.62 sind die 4-stelligen Postleitzahlen der Bundesrepublik gültig, also eine Spätverwendung des alten Poststempels (Gebietsleitzahl aptiert):

Kennt jemand zu solchen Spätverwendungen irgendwo Aufzeichnungen?

Gruß Wolfgang
 
Nordluchs Am: 21.01.2021 19:32:16 Gelesen: 267569# 818 @  
@ Nordluchs [#815]

Hallo,

erneut habe ich zwei Stempel zu vermelden. Ich vermeide ganz bewusst einen anderen Begriff.

In der Fachliteratur - Dürst/Eich Band 2 - wird erwähnt: Postalia (extrem selten).



Der „zweite“ dazugehörige ist auch vorhanden. Es ist etwas entfernt worden, eventuell eine Aptierung?

Nun Knöpfchen drücken und schnell weg.

Viele Grüße
Hajo
 
Christoph 1 Am: 21.01.2021 20:19:32 Gelesen: 267542# 819 @  
@ epem7081 [#809]

Hallo Edwin,

die beiden Stempelabschläge aus Neusalz an der Oder, die Du nebeneinander zeigst, stammen meiner Meinung nach von unterschiedlichen Stempelgeräten. Es sind verschiedene Schrifttypen und abweichende Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben und dem Stempelrand. Oder unterliege ich hier einem Irrtum?

Viele Grüße
Christoph
 
Christoph 1 Am: 21.01.2021 20:37:43 Gelesen: 267536# 820 @  
@ Nordluchs [#818]

Guten Abend Hajo,

ich denke, hier liegst Du richtig mit einer Aptierung. Ich habe mal die beiden Stempelabschläge virtuell übereinander gelegt:



Sie sind (bis auf Datum und Wertrahmen) nahezu deckungsgleich. Dass es bei den Wertrahmen leicht verschoben ist, liegt aber m.E. an der minimal abweichenden Größe der Scans.

Viele Grüße
Christoph
 
Manne Am: 22.01.2021 16:15:43 Gelesen: 267303# 821 @  
Hallo,

aus Bremen zwei aptierte Freistempel.

Gruß
Manne

17.09.1946



19.09.1946


 
rumburak Am: 15.02.2021 18:57:13 Gelesen: 261195# 822 @  
Hallo,

hier ein Gelegenheitsstempel aus Potsdam mit dem Motiv Cecilienhof von 1956, den ich gerade in die Datenbank eingestellt habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass der spätere Stempel von 1968 [1] einen anderen Stempeltext aufweist.



Ich habe mal beide Stempel in der Software übereinandergelegt. Sieht stark danach aus, als ob der Stempel aptiert wurde.



Das Wort "NATIONALE" wurde gegen "HISTORISCHE" getauscht; das war wohl aus politischer Sicht der DDR in den 60er Jahren passender. Ein weiterer Abschlag aus den 70ern [2] zeigt dann die PLZ, da wurde der Stempel ein weiteres mal aptiert.



Viele Grüße

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1222

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/298556
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/11251
 
Araneus Am: 16.03.2021 14:43:56 Gelesen: 253551# 823 @  
Ich möchte einen aptierten Tagesstempel aus Lemgo vorstellen, bei dem die PLGZ wohl entfernt worden ist. Der Stempel wurde vermutlich an einem Schalter geführt, da der Abdruck sich auf einem Einlieferungsschein für einen Einschreibbrief befindet.

Stempeldatum: 26.11.1962



Schöne Grüße
Franz-Josef
 
DL8AAM Am: 08.04.2021 03:01:12 Gelesen: 247720# 824 @  
Teisnach b



Teisnach b vom 1x.01.1956 (Text auf der Karte datiert vom 12.01.1956). Bei der Aptierung wurden die beiden führenden ★ vor dem Unterscheidungsbuchstaben b entfernt. Originalform siehe [1]

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/127936
 
Christoph 1 Am: 13.04.2021 00:52:22 Gelesen: 246553# 825 @  
@ Christoph 1 [#587]
@ volkimal [#588]
@ Christoph 1 [#589]
@ volkimal [#590]

Neues aus Horneburg

Vor mehr als zwei Jahren wurden von Volkmar und mir in diesem Thema Abschläge eines Handwerbestempels aus Horneburg vorgestellt, bei dem die PLZ "verschwunden" ist. Da die Abschläge aus dem Jahr 1998 stammen, wurde von einer im Jahr 1993 vorgenommenen schlechten Aptierung ausgegangen. Diese vermutung kann ich nun bestätigen:



Hier sieht man ziemlich eindeutig, dass die 5-stellige PLZ anders ausgeführt wurde als der Rest des Stempels. Es wurde also die 4-stellige PLZ entfernt und durch fünf neue (ziemlich schmale) Ziffern ersetzt. Diese 5-stellige PLZ hat sich wohl dann Jahre später gelöst, wie in den oben zitierten Beiträgen zu sehen ist.

Hier zeige ich nun nochmals alle Abschläge in der zeitlichen Reihenfolge:



Viele Grüße
Christoph
 
Manne Am: 15.04.2021 09:38:14 Gelesen: 246002# 826 @  
Hallo,

aus Plettenberg ein aptierter Freistempel der Fa. Gregory & Co. vom 31.10.1945.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 17.06.2021 13:48:08 Gelesen: 229718# 827 @  
Hallo zusammen,

ein dreisprachiger Stempel "Schützt euer Wild" in Englisch, Afrikaans und Deutsch.





In diesem Fall ist der Ortsstempel aus Tsumeb unten aptiert. Dort steht asymmetrisch "S.W.A" (ohne einen Punkt hinter dem "A").

Bei den meisten Stempeln Südafrikas steht unten nur "S.W.A.", bei einigen gab es aber auch den Text "S.W.AFRICA". Ich vermute, dass dieser Text aptiert und die Buchstaben "FRICA" entfernt wurden. Es ist aber nur eine Vermutung, da ich keinen Maschinenstempel sondern nur Tagesstempel mit der Inschrift "S.W.AFRICA" gefunden habe.

Kann jemand von euch meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.06.2021 12:22:29 Gelesen: 227963# 828 @  
Hallo zusammen,

von Uwe Seif (Poststempelgilde) erhielt ich die Abbildungen von drei Stempeln zur „Messe der Meister von Morgen“ (MMM) aus der Zeit zwischen 1978 und 1983.





Die „Messe der Meister von Morgen“ war ein Jugendwettbewerb in der DDR. Sie war, abgesehen von ihrer ideologischen Komponente, vergleichbar mit dem einige Jahre später eingerichteten Wettbewerb „Jugend forscht“ in der Bundesrepublik Deutschland. Die MMM wurde von der FDJ organisiert und fand von 1958 bis 1990 jährlich statt [1]

Uwe Seif fiel auf, dass die Stempel bis auf das Datum und die römische Zahl gleich aussehen. Seine Vermutung war, dass es immer dasselbe Stempelgerät ist, und die Daten entsprechend angepasst (aptiert) wurden. Zur Überprüfung seiner Vermutung habe ich die Stempel am PC übereinandergelegt. Hier das Ergebnis:



Links sind die Stempel aus den Jahren 1978 und 1980 überlagert, rechts die Stempel von 1980 und 1983. Uwe hat es richtig gesehen. Die Stempel stimmen exakt überein, nur das Datum und die römische Zahl sind ausgetauscht worden. Ein Fall einer Aptierung, der mir bisher nicht bekannt war.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Messe_der_Meister_von_Morgen
 
Nordluchs Am: 05.07.2021 19:53:20 Gelesen: 226341# 829 @  
@ volkimal [#828]

Hallo zusammen,

interessant ist dieser Beleg weniger durch die Aptierung.



Dagegen wurde der Ortsstempel Hamburg-Harburg unverändert weiterverwendet, obwohl die Kreisverwaltung inzwischen nach Winsen/Luhe umgezogen war, siehe Handstempel links unten. War der Sitz der Kreisverwaltung in Hamburg-Harburg im Krieg eventuell zerstört worden und ausgelagert?

Viele Grüße
Hajo
 
volkimal Am: 12.07.2021 09:28:39 Gelesen: 225140# 830 @  
@ Nordluchs [#829]

Hallo Hajo,

eine interessante Karte! Von mir als Ergänzung derselbe aptierte Wertrahmen:



Auch in Lippstadt wurde der Adler aus dem Wertrahmen herausgeschnitten. Hier ein Absenderfreistempel vom 2.4.1946.

Für die, die Probleme mit Sütterlin haben. Im Stempel steht "Besucht Lippstadt, die Stadt der alten Baudenkmäler und vielen Wasserläufe"

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 12.07.2021 13:49:53 Gelesen: 225057# 831 @  
@ epem7081 [#812]

Hallo Edwin,

aus den Werbetexten ergeben sich ja die Gründungsjahre 1870 oder 1861, zu den recherchierten Daten aus dem Internet passen aber beide nicht, sehr merkwürdig.

Beste Grüße
Eckhard
 
Nordluchs Am: 12.07.2021 14:27:16 Gelesen: 225033# 832 @  
@ volkimal [#830]

Hallo Volkmar,

ich muss leider etwas korrigieren. Mein vorheriger Beitrag [#829] enthielt schon eine besondere Aptierung. Die ist sehr interessant mit den ausgebrochenen (o.ä.) Flügeln. Mein Anliegen war die Auslagerung der Behörde.

Es handelt sich in meinem Fall um die (Dürst/Eich) D/E E - 13 G



Dein gezeigter Beleg mit der Aptierung ist die E – 13 J. Anmerkung: Katalog Nr.in Klammern sind die aus dem alten D/E von 1980.

Damit ich hier keinen reinen Schriftverkehr hinterlasse, ein weiteres schönes Beispiel einer seltenen Aptierung. Mit der Katalog Nr. E - 11 L sind nur die beiden Rahmen mit Mäanderzeichnung des ehemaligen Wertrahmen Rechteck zu beachten.



Die Werbung darunter (TEXTILFACHBÜCHERVERLAG / ROB.BIRKNER) ist ein eignes Klischee und fest aufgeschraubt.

Viele Grüße
Hajo
 
volkimal Am: 12.07.2021 14:33:49 Gelesen: 225029# 833 @  
@ Nordluchs [#832]

Hallo Hajo,

danke für die Korrektur -da habe ich nicht richtig hingesehen.

Die Aptierung Nr. E - 11 L habe ich noch nie gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 12.07.2021 20:52:18 Gelesen: 224907# 834 @  
@ JohannesM [#831]

Hallo Eckhard,

ich kann Dir hier nur recht geben. Vermutlich gibt es zu diesem Unternehmen kein Archiv mehr, das eine Lösung des „Zahlenrätsels“ zum Gründungsjahr zweifelsfrei bieten könnte.

Wenn ich nichts übersehen haben, dann kann ich aus meinem Fundus hier eine Aptierung aus OBERAUDORF, Luftkurort + Wintersportplatz im Inntal, vorstellen.



Der Stempel vom 25.10.1959 enthält noch die PLGZ (13b), die aber beim Stempel vom 7.3.1962 gänzlich entfernt wurde.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 20.07.2021 13:41:16 Gelesen: 222507# 835 @  
Hallo zusammen,

die Stadt Rheinberg feierte 1983 ihr 750-jähriges Bestehen mit einer Festwoche vom 11.6. bis zum 19.6.



Schon im Oktober 1982 machte die Stadt mit ihrem Absenderfreistempel Reklame für die Festwoche. 1989 war die Festwoche schon lange vorüber. Daher hat man die Werbung für die Festwoche aus dem Werbeklischee entfernt. Es blieb nur noch die Abbildung des Schlüssels vor der Stadtansicht übrig. Dadurch, dass der untere Text fehlt, befindet sich die Abbildung ungewöhnlich weit oben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 22.07.2021 19:27:52 Gelesen: 221548# 836 @  
@ volkimal [#835]

Hallo zusammen,

diese Aptierung ist mir gerade übers Display gelaufen. Die Aptierung (E - 11 K) zeigte ursprünglich den Wertrahmen Rechteck.



Barchfeld / (Werra) / Kauft / Pallas / Fahrradteile vom 08.01.1946

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 04.08.2021 23:46:20 Gelesen: 218230# 837 @  
Hallo zusammen, insbesondere Volkmar,

mal wieder etwas zu diesem Thema, diesmal ein Maschinenstempel:



SCHWARZENBERG 1 / 943 / q vom 22.12.1976

Zum Einen, selbst für die DDR, sehr später Einsatz einer alten Universal/Standard Maschine. Die Angabe von PLZ war bei diesen nie vorgesehen. Hier steht aber die PLZ 943 unter der Ortsangabe drin. M.E. wurde die PLZ aptiert (nachträglich hinzugefügt). Leider konnte ich keine Vergleichsabschläge dieses Stempels aus früheren Jahren finden.

Kann jemand vielleicht diesen Stempel ohne PLZ zeigen?

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 07.08.2021 10:47:25 Gelesen: 217679# 838 @  
@ filunski [#837]

Hallo Peter,

ein interessanter Stempel, der mir bisher nicht bekannt war. Leider kann ich den Stempel ohne PLZ nicht zeigen.

Von mir eine Aptierung eines Absenderfreistempels aus Dülmen:



Die Änderung des Wertrahmens zählt nicht zu den Aptierungen. Das Entfernen des linken Teils des Werbeklischees schon:



Daneben gab es auch noch den passenden Maschinenstempel. Damit gehören die Stempel zu den sogenannten analogen Stempeln.

Weshalb man den linken Teil im Werbeklischee des Absenderfreistempels entfernt hat weiß ich nicht. Vielleicht passte er nicht mehr in die Zeit. Das Segelfluggelände und die Wildpferdebahn gibt es zumindest auch heute noch. Wir kommen öfter mit dem Fahrrad dort vorbei.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 08.08.2021 11:58:06 Gelesen: 217491# 839 @  
Hallo,

habe diesen Freistempel von Hettstedt vom 08.02.1946. Wurde dieser aptiert?

Werbung der Fa. Mansfeld A.G. Kupfer-u. Messingwerke.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 09.08.2021 15:28:39 Gelesen: 217374# 840 @  
@ Manne [#839]

Hallo Manne,

dieser Wertrahmen ist nur von den Mansfelder Kupfer- und Messingwerken bekannt. Im Katalog Der deutschen Post- und Absenderfreistempel Band 1 (Dürst/Eich) hat er die Nummer 252 (Typ E-17-F). Er steht unter der Überschrift "Vereinzelte neuen Wertrahmen". Dort heißt es "Vereinzelt wurden nicht nur Reichsrahmen unverändert oder aptiert weiterverwendet. Vereinzelt wurden auch neue Wertrahmen geschaffen, wobei man sich zumeist in der Gestaltung an die aus der Reichszeit bekannten Muster anlehnte bzw. alte Rahmen umgestaltete".



Es ist also nicht ganz sicher, ob der Wertrahmen aptiert wurde oder ob es sich um eine Neuanschaffung handelt. Zum Vergleich mit deinem Stempel (links) ein normaler Wertrahmen (rechts).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.08.2021 18:29:28 Gelesen: 217354# 841 @  
Hallo zusammen,

beim Werbeklischee dieses Absenderfreistempels gehe ich davon aus, dass er aptiert wurde:





Die Angabe "Postfach 53" ist nachträglich in den Stempel eingefügt worden. Meine Begründung ist:

1) Der Rest der beiden Stempel ist exakt gleich (Größe, Abstände ...). Der zweite Stempel ist aber stärker abgenutzt.

2) Der erste Buchstabe "G" hat bei beiden Stempeln dieselbe ungewöhnliche Form
3) Der Buchstabe "w" in Nordwalde ist nicht symmetrisch. Diese Asymmterie ist bei beiden Stempeln gleich. Links ist der Originalbuchstabe, rechts dessen Spiegelung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 09.08.2021 20:30:43 Gelesen: 217330# 842 @  
@ volkimal [#840]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Antwort.

Wenn ich die beiden Stempel vergleiche, dann sieht es so aus, als ob der alte Wertrahmen weiter verwendet wurde.

Gruß
Manne
 
volkimal Am: 09.08.2021 20:36:20 Gelesen: 217327# 843 @  
@ Manne [#842]

Hallo Manne,

ich vermute auch, dass es sich eher um eine Aptierung handelt als um eine Neuanschaffung.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 10.08.2021 17:52:55 Gelesen: 217145# 844 @  
@ volkimal [#843]

Hallo Volkmar, hallo Manne,

habe das erst gestern gesehen. Stimme zu das der Wertrahmen oben und unten umgestaltetet wurde, somit Deutsches Reich entfernt. Korrekt ist auch der genannte Typ E – 17 F -. Ist bisher nur bei dieser Maschine bekannt! Nachfolgend meine Vergleichsstücke zu diesem Thema.



Laut Archivkarte wurde die Maschine am 17.02.1933 in Betrieb gesetzt. Eine neue Maschine hätte andere, nämlich gotische, also eckige Wertziffern erhalten. Wurden bei Neuanschaffung ab ca. 1936/37 eingesetzt und sollten angeblich härter somit verschleißfreier hergestellt sein.

Viele Grüße
Hajo
 
volkimal Am: 11.08.2021 09:32:38 Gelesen: 216976# 845 @  
@ Nordluchs [#844]

Hallo Hajo,

sehr schön! Damit ist der Fall eindeutig geklärt. Es ist eine etwas umfangreichere Aptierung, da nicht nur Teile des Wertrahmens entfernt wurden sondern zusätzlich die Linien oben und unten hinzugefügt wurden.

Von mir heute eine Aptierung, die man leicht übersehen kann:





Das Postfach der Stadtverwaltung Münster hatte ursprünglich die Nummer "1436", später hatte es die Nummer "5909". Bei diesem Stempel kann man an der Schrift gut erkennen, dass die Zahl nachträglich eingefügt wurde. Die Ziffern sind etwas kleiner und schmaler als bei dem Wort "Postfach". Bei einer Neuanschaffung (dritter Stempel) passen sie besser zusammen.

Nach den mir vorliegenden Stempeln muss die Aptierung der Postfachnummer zwischen April 1969 und Juni 1970 vorgenommen worden sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 17.08.2021 19:34:54 Gelesen: 215365# 846 @  
@ volkimal [#845]

Hallo zusammen!

Nach der Durchsicht dieser Rubrik den Beitrag [#118] entdeckt. „…einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Kürzlich hatten wir es ja schon mit derartigen Freistempel zu tun [#839] [#840].

Unter dem Titel „Vereinzelt neue Wertrahmen“ ist mit der Katalognummer - E -17 R - der folgende neu gestaltete AFS einzuordnen.



Weiterer Hinweis im Katalog: „Nur Bürgermeister, Eichwalde bekannt“

Viele Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 21.08.2021 11:29:25 Gelesen: 214375# 847 @  
Hallo zusammen,

wieder mal etwas aus der ehemaligen Ausstellungssammlung. Neben der Aptierung (E – 12 D) ist in diesem Fall das „Provisorium“ durch handschriftliche Streichung der alten Ortsangabe und die Änderung durch einen Handstempel von Bedeutung.



Provisorien dieser Art sind nur wenige bekannt. Zum Vergleich noch der ursprüngliche Absenderfreistempel.

Dieses Provisorium entstand durch die drohende Verstaatlichung in der sowjetisch besetzten Zone. Von Probstzella setzte sich der Betrieb nur wenige Kilometer weiter in die amerikanische Zone nach Ludwigsstadt ab.


Viele Grüße
Hajo
 
Journalist Am: 13.09.2021 18:05:17 Gelesen: 209719# 848 @  
Hallo an alle,

die folgende Frage ist eine Arbeitsansatz, der zu beweisen wäre.

Es geht um die wenigen Tagesstempel mit Zusatz Fliegerhorst oder Flugplatz, die circa Ende 1937 / 1938 auf den entsprechenden Poststellen oder Postämtern von einigen Fliegerhorsten eingerichtet wurden.

Da zum 1. September 1939 der 2. Weltkrieg begann, wurden diese Stempel entweder durch andere Stempel ohne Zusatzangabe ersetzt, oder sie wurden teilweise oder mehrmals aptiert.

Dies könnte meiner Meinung nach auch auf dem Fliegerhorst Greifswald passiert sein ?

Vor dem Krieg bekam dieser Fliegerhorst den Stempel "Greifswald Flugplatz" mit dem UB "b"



Hier wurde nun eventuell aus dem neuen Stempel der Name "Greifswald Flugplatz" entfernt und durch "Greifswald 4" ersetzt ?



Diesen Verdacht habe ich, da es sich um den selben Unterscheidungsbuchstaben "b" handelt.

In anderen Fällen, wo der Stempel durch eine Ortsangabe ersetzt wurde, gab es dann auch einen anderen Unterscheidungsbuchstaben.

Lässt sich so etwas eventuell beweisen ?

Ich bin schon jetzt gespannt auf mögliche verschiedene Antworten zu dieser nicht ganz so einfachen Frage.

Viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 13.09.2021 18:17:11 Gelesen: 209716# 849 @  
@ Journalist [#848]

Das halte ich doch für ein bisschen aufwendig. Nach der Entfernung von "Greifswald Flugplatz" wäre nicht mehr viel von dem alten Stempel übrig geblieben.

Dann hätte man nur "Flugplatz" entfernt, und durch eine "4" ersetzt.
 
bernhard Am: 14.09.2021 23:45:00 Gelesen: 209653# 850 @  
@ Journalist [#848]

Lässt sich so etwas eventuell beweisen ?

Hallo Jürgen,

ein interessanter Fall. Ich teile deine Vermutung über die beiden Stempel.

Nachfolgend ein Auszug aus dem OV I 1944:



Auffällig hier, dass bei der Poststelle 4 keine Strassen- oder örtl. Bezeichnung angegeben ist. Dies werte ich als Hinweis, dass sich die Poststelle evtl. am Flughafen befand.

Greifswald 4 wird erstmals im OV I von 1940 aufgeführt. Greifswald Flughafen wird im OV I von 1938 und 1939 (und auch später) überhaupt nicht aufgeführt.

Das Rätsel zu lösen wird dich schon einige Mühen kosten!

- Herausbekommen wo der Standort von Greifswald 4 war (z.B. Stadt oder Postamt um Auskunft bitten)
- Mit einem Heimatsammler kontakt aufnehmen, vielleicht gibt es weitere Erkenntnisse und weitere Stempeldaten. (hätte eine emailadresse für dich)
- in Literatur suchen (z.B. Fliegerhorstkommandaturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Dr. Ing. Mattiello; div. Feldpostbeiträge ...)
- Archive (wird Glücksache)

Möglicherweise wird dies auch keine 100% ige Auflösung, aber eine Erhärtung deiner These. Die Lage von Greifswald 4 wäre ein starker Hinweis. Aber auch dann bleibt noch: war der Stempel "Greifswald 4 b" nur der Ablöser vom Stempel "Greifswald Flughafen" oder wurde er aptiert? Den 100% igen Beweis bekommst du nur mit der Glücksache Archivalie.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 14.09.2021 23:58:00 Gelesen: 209650# 851 @  
@ Journalist [#848]

Hallo Jürgen,

die Vermutung, dass es sich bei Greifswald 4 um den Flugplatz handeln könnte, teile ich durchaus. Nach Kriegsbeginn wurden nach und nach alle diese Tagesstempel mit Inhalt "Flugplatz/Fliegerhorst" aus Verschleierungs-/Geheimhaltungsgründen aus dem Verkehr gezogen oder aptiert. Von einem anderen Fliegerhorst kenne ich diese Umbenennung von "Fliegerhort" in Ortsname + PA Nr. auch.

Das von Bernhard [#850] genannte Werk "Fliegerhorstkommandaturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Dr. Ing. Mattiello" habe ich und kann darin mal nachforschen (aber erst in 14 Tagen wenn ich wieder Zuhause bin).

Dass es sich um eine Aptierung handeln könnte, bezweifle ich stark, ich halte den Greifswald 4 für eine Neuanfertigung. Zu dieser Zeit sparte man noch nicht bei der Ausstattung mit neuen Stempelgeräten.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 15.09.2021 09:04:05 Gelesen: 209630# 852 @  
@ Journalist [#848]
@ bernhard [#850]
@ filunski [#851]

Hallo Bernhard und Peter und an alle,

zur Ergänzung der Diskussion möchte ich erst einmal die ganzen Briefe dieser beiden Stempel zeigen:



Dies ist Brief mit dem Stempel mit der Bezeichnung Greifswald Flugplatz kurz vor Kriegsbeginn.

Dem folgenden Brief kann man eindeutig durch den Dienststempel entnehmen, das er vom Fliegerhorst stammt:



Hier ist dem Dienststempel gut zu entnehmen "Fliegerhorstkommandantur Greifswald".

Ich habe hier von diesen Fliegerhorsten noch einige weitere Orte, wo es ähnlich aussieht.

Die Idee mit dem Heimatsammler ist sehr gut, vielleicht kann der ja hier weiterhelfen.

Gibt es denn Unterlagen von Stempelherstellern aus damaliger Zeit, was hier neu angefertigt wurde, um eventuell so eine Klärung zu ermöglichen ?

Weiter wäre natürlich an Stempelexperten für Aptierungen die Frage, was sind denn eindeutig überhaupt die größten nachweisbaren nachträglichen Ergänzungen bei Stempeln gewesen ? (also nur einige Buchstaben und Zahlen oder auch lange Worte ? - wäre so eine doch größere Neueinsetzung überhaupt technisch machbar und haltbar ?)

Bei vielen Fliegerhorsten, die solche Stempel hatten, wurden in der Regel scheinbar neue Stempel auch mit anderen UB neu angeschafft, falls sie nicht aptiert wurden.

Soweit einige Ergänzungen, schon jetzt vielen Dank für weitere Anmerkungen oder mögliche Antworten.

Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 15.09.2021 10:10:25 Gelesen: 209622# 853 @  
@ Journalist [#852]

Hallo Jürgen,

du fragst: "was sind denn eindeutig überhaupt die größten nachweisbaren nachträglichen Ergänzungen bei Stempeln gewesen?". Ich beziehe die Frage einmal darauf, welches die größten eingefügten Texte sind, denn aptiert (entfernt oder ausgegossen) wurde z.B. in Kriegszeiten zum Teil der komplette Stempeltext. Zum Beispiel hier:



Es ist manchmal aber erstaunlich, was alles eingefügt worden ist. Auch hierzu ein Beispiel:



In einem alten abgenutzten polnischen Stempel hat man den Ortsnamen "POZNAN" und das Unterscheidungszeichen (unten) entfernt und durch "POSEN" bzw "3" ersetzt. Man sieht es sofort aufgrund der Linienbreite.



Einige sehr aufwändige Aptierungen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg stammen aus dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Beim Stempel aus Kalkfeld hat man das "DEUTSCH" komplett entfernt. Zusätzlich wurden die Buchstaben "ÜD" und "EST" entfernt und durch Punkte ersetzt. In "AFRIKA" hat man das "K" gegen ein "C" ausgetauscht.

Auch wenn es so aufwändige Aptierungen gibt, glaube ich nicht, dass dein Stempel aptiert wurde. Ich kenne kein Beispiel, in dem man einen Text entfernt hat und durch einen gleichlautenden Text an anderer Stelle ersetzt hat. Hätte man deinen Stempel aptieren wollen, so hätte man das "Greifswald" stehen gelassen und nur den "Flugplatz" gegen die "4" ausgetauscht. Auch hierzu ein Beispiel:



Einen eindeutigen Nachweis, ob es sich um eine Neuanschaffung handelt, ist meiner Meinung nach nur aus den Unterlagen des Stempelherstellers zu entnehmen. Ein Heimatsammler hat vielleicht weitere Abschläge des Stempels, wird aber auch nicht wissen, ob es eine Neuanschaffung oder Aptierung ist. Nur wenn sich die Verwendungszeiträume der beiden Stempel überschneiden würden, wäre es eindeutig eine Neuanschaffung.

Ich habe deine beiden Abschläge am Bildschirm einmal überlagert um festzustellen, ob man irgendwelche Unterschiede sieht. Der einzige Unterschied war die Länge des "b". Im Stempel von 1939 war es etwas kürzer, das hat aber nichts zu bedeuten. Alle anderen Abstände stimmten überein. Das ist aber kein Wunder, denn die Stempelhersteller hatten fertige Rohlinge, die natürlich alle gleich waren.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 15.09.2021 14:13:10 Gelesen: 209598# 854 @  
@ Journalist [#852]

Hallo Jürgen,

dein zweiter Beleg mit dem Tagesstempel GREIFSWALD 4 und dem Dienststempel "Fliegerhorstkommandantur Greifswald", belegt für mich schon sehr sicher, dass es sich bei Greifswald 4 um den Fliegerhorst handelt. Nachdem der Fliegerhorst schon vorher ein eigenes Postamt, nicht nur Poststelle hatte, hat er das auch nach 1939 behalten. Für Greifswald 4 ist ja auch in dem Ausschnitt des OV [#850] ein Zweigpostamt (ZdA) angegeben.

"Gibt es denn Unterlagen von Stempelherstellern aus damaliger Zeit, was hier neu angefertigt wurde, um eventuell so eine Klärung zu ermöglichen?"

Ja, die gibt es, die Auslieferungsbücher der Stempelhersteller. Die müsste man danach durchforsten. Das könnte für dich sogar ein gar nicht so schwer zu realisierendes Unternehmen sein. Die Auslieferungsbücher der Firmen Gleichmann und Braungardt (die haben damals die meisten der Handstempel gefertigt) befinden sich im Depot der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Dies ist vor Jahren von Nürnberg umgelagert worden (u.a. auch diese Auslieferungsbücher) nach Heusenstamm bei Frankfurt. Also fast vor deiner Haustür. ;-) Vor Corona konnte man dort auch Termine zur Besichtigung ausmachen und früher (noch zu Nürnberger Zeiten) bekam man auch Kopien von ausgesuchten Seiten. Versuch es doch mal, als Leiter einer "einschlägigen ArGe" ;-) sollte das immer noch möglich sein.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.09.2021 14:34:34 Gelesen: 209592# 855 @  
@ Journalist [#848]
@ filunski [#854]

Nachtrag zu Greifswald 4 = Fliegerhorst

Hallo Jürgen,

zur Ortsangabe bin ich inzwischen fündig geworden und damit dürfte der letzte Zweifel ausgeschlossen sein. Greifswald 4 ist der Fliegerhorst Ladebow. Vor Juni 1937 Poststelle Fliegerhorst Ladebow (der Fliegerhorst wurde nach Baubeginn 1934 im Jahre 1936 fertig gestellt), ab 15.6. 1937 Postamt GREIFSWALD FLUGPLATZ, ab 1940 Postamt GREIFSWALD 4 (Fliegerhorst Ladebow), hier nachzulesen [1].

Zumindest dieser Punkt sollte damit eindeutig geklärt sein.

Viele Grüße,
Peter

[1] http://www.greifswald-wieck.de/greifswald/post.html
 
bernhard Am: 15.09.2021 22:14:04 Gelesen: 209555# 856 @  
@ Journalist [#852]
@ volkimal [#853]
@ filunski [#854]

Die Braungardt-Bücher aus 1939-40 habe ich durchgeschaut - kein Treffer. Hier war auch kein positives Ergebnis zu erwarten, da zu dieser Zeit fast nur für bayerische Postanstalten gefertigt wurde.

Bei Gleichmann habe ich diese Zeit nur unvollständig vorliegen. Aus den vorhandenen Unterlagen ebenfalls kein Treffer.

Noch eine Bemerkung zu den Gleichmann-Büchern: Diese befinden sich nicht in Heussenstamm sondern bei der Prüferfamilie Schlegel.

Die Aufstellung von Jan Gloger weicht im Status der Postämter sehr von den Ortsverzeichnissen ab. Es ist übrigens der Sammler, den ich im Beitrag [#848] mit der vorhandenen Email-Adresse gemeint habe. Man kann in seiner Aufstellung sehen, dass er im Prinzip zum gleichen Ergebnis kam (Greifswald Flughafen = Greifswald 4).

Viele Grüße
Bernhard
 
Journalist Am: 22.09.2021 11:46:52 Gelesen: 208749# 857 @  
@ Journalist [#848]
@ bernhard [#850]
@ filunski [#851]
@ Journalist [#852]
@ filunski [#854]
@ filunski [#855]
@ bernhard [#856]

Hallo an alle Beteiligten, die geantwortet haben, Ich habe zuerst noch einmal die verschiedenen Teilantworten zum Stempel Greifwald Flugplatz zusammengefasst. Außerdem zuerst einmal danke für die verschiedenen teils tollen zusätzlichen Anmerkungen und Überlegungen. Aufgrund dieser Anmerkungen dürfte Greifswald 4 doch eher ein neuer Nachfolgestempel gewesen sein.

Wie sieht es nun aber beim Fliegerhorst Paderborn aus ?

Ich habe hier zuerst aus dem Jahr 1937 den folgenden Stempel:



Hier befindet sich zwischen Paderborn und Flugplatz noch ein "Bindestrich". Bei den folgenden beiden Stempeln aber



aus dem Jahr 1942 und 1943 fehlt dieser Bindestrich:



Könnte es sich nun in diesem Fall um eine Aptierung handeln oder gab es zwei verschiedene Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben "a" ?

Auch hier bitte ich um entsprechende Meinungen und Antworten - schon jetzt danke diesbezüglich.

Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 22.09.2021 13:56:44 Gelesen: 208731# 858 @  
@ Journalist [#857]

Hallo Jürgen,

es handelt sich um denselben Stempel. Hier das Ergebnis, wenn man beide Bilder überlagert:



Der Stempel von 1937 ist beim Abschlag etwas verrutscht. Man sieht z.B. es am doppelten Abschlag des Unterscheidungsbuchstabens "a". In diesem Fall habe ich das Wort "Flugplatz" genau übereinandergelegt. Das könnte ich genauso mit dem Wort "Paderborn" machen. Beides stimmt exakt überein.

Ob es sich um eine Aptierung handelt, oder um eine Beschädigung (ausgebrochener Bindestrich) kann ich natürlich so nicht feststellen. Ich tippe eher auf eine Aptierung.

Hast Du Informationen dazu, wie der Name des Postamtes 1937 bzw. 1942 offiziell geschrieben wurde? Wenn sich die Schreibweise geändert hat wäre der Fall klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 25.09.2021 10:57:31 Gelesen: 208480# 859 @  
Hallo zusammen,

in dieser Rubrik möchte ich zwei Belege der Schichau-Werke in Elbing zeigen. Aus dem Klischee wurden alle bildlichen Darstellungen und Textteile rund um den Firmennamen entfernt. Da der Abdruck mit dem aptierten Klischee vom 25.11.44 stammt, könnte es sich hier um eine Aptierung handeln, die auf der Basis eines Erlasses vom 3.6.44 erfolgte. Oder aber schon 1941, da der Reichsminister der Luftfahrt dem Reichspostministerium mitteilte, das Abdrucke die Industrieanlagen zeigen zur Prüfung vorgelegt werden sollen. Eine Klärung des Zeitraumes wäre nur durch Vergleichsbelege möglich.



Anfang 1940 sah das Klischee noch so aus.



Elbing 1 Schichau Werft / Maschinen- u. Lokomotivenbau mit Abbildung Werftkran, Schiff und Lokomotive

Viele Grüße
Hajo
 
volkimal Am: 07.11.2021 15:06:40 Gelesen: 200625# 860 @  
Hallo zusammen,

heute zwei Stempel aus Andernach:



Bei Stempel aus dem Jahr 1936 heißt es unten "die alte deutsche Stadt am Rhein". Im Stempel von 1938 steht dagegen "Alte deutsche Stadt am Rhein". Ich gehe davon aus, dass beim Stempel das Wort "die" entfernt und das kleine "a" in ein großes "A" verändert wurde. Der Rest des Textes ist von der Lage und Größe her identisch.

Weshalb der Stempel derart verändert wurde, ist mir nicht klar. Mir fällt kein Grund für diese Aptierung ein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 07.11.2021 15:20:39 Gelesen: 200617# 861 @  
Hallo,

aus Hamburg ein aptierter Freistempel vom 28.02.1946. Mit diesem Stempel wurde für AEG Elektrowerkzeuge geworben.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 14.11.2021 20:06:48 Gelesen: 199125# 862 @  
Hallo zusammen,

die beiden Stempel Bochmann Nr. 1 und Nr. 2 aus Cammin in Pommern. Den ersten Stempel hat Peter (filunski) eingestellt.



Ich gehe davon aus, dass der zweite durch eine Aptierung aus dem ersten Stempel entstanden ist. Der Ortsname wurde ausgetauscht und die Unterscheidungszeichen wurden hinzugefügt.



1) Der erste Stempel ist vom Schriftbild (Fraktur) in sich stimmig. Beim zweiten Stempel passt der Ortsname (Grotesk) nicht zum Rest (Fraktur).
2) Wenn man die beiden Stempel übereinanderlegt, so stimmen die unveränderten Texte exakt überein.

Begründung:
Weshalb der Ortsname ausgetauscht worden ist kann ich nicht sagen. Gab es eine Verfügung dazu, dass der Ortsname nicht in Fraktur sein durfte? Wer weiß es?

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 14.11.2021 21:11:50 Gelesen: 199102# 863 @  
@ volkimal [#862]

Hallo Volkmar,

eine Anordnung bezüglich der zu verwendenden Schriftart gab es eigentlich erst 1941; das Jahr, in dem auch der Duden letztmalig in Frakturschrift erschien.

Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass man in Cammin Hitlers Rede auf einer Kulturtagung der NSDAP im Jahr 1934 in diesem Sinne verstanden hatte. Denn dort sagte er bezüglich des Plans des Innenministeriums zur Einführung der Frakturschrift bei Schreibmaschinen:

Der nationalsozialistische Staat [muss] sich verwahren gegen das plötzliche Auftauchen jener Rückwärtse, die meinen, eine ‚teutsche Kunst‘ aus der trauten Welt ihrer eigenen romantischen Vorstellungen der nationalsozialistischen Revolution als verpflichtendes Erbteil für die Zukunft mitgeben zu können […]

Danach wurde der Plan jedenfalls aufgegeben.

Beste Grüße

Gunther
 
bernhard Am: 14.11.2021 22:52:51 Gelesen: 199074# 864 @  
@ volkimal [#862]

Hallo Volkmar,

ich vermute der Stempel mit Ortsname in Fraktur wurde versehentlich falsch hergestellt. Ab 1934 war die deutsche Schrift überall dort zu verwenden, wo nicht wirklich zwingende Gründe die Benutzung der lateinischen Schrift erfordern. Einer dieser zwingenden Gründe war der Ortsname, dieser musste gemäß den Vorgaben des Weltpostvereins in lateinischen Buchstaben ausgeführt sein, damit International lesbar. Erst ab Anfang 1941 kam es dann zum Schriftwechsel.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 15.11.2021 11:29:56 Gelesen: 198932# 865 @  
@ bernhard [#864]
@ Shinokuma [#863]

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für eure Erklärungen. Von Hitlers Rede auf einer Kulturtagung der NSDAP im Jahr 1934 bezüglich der Einführung der Frakturschrift bei Schreibmaschinen hatte ich noch nichts gehört.

Die Vorgabe des Weltpostverein, dass der Ortsname in lateinischen Buchstaben ausgeführt sein muss, kann natürlich gut der Grund für die Aptierung sein.

Bernhard, weißt Du von welchem Datum diese Vorgabe ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 15.11.2021 16:07:19 Gelesen: 198872# 866 @  
@ volkimal [#865]

Hallo Volkmar,

die Vorgabe zur Verwendung der Deutschen Schrift (aussnahme Ortsangabe) wurde am 15. August 1934 verfügt. Siehe Bericht 75 S. 8-27 der FG Post- und Absenderfreistempel e.V. Falls dir dieses Heft nicht vorliegt, kann ich dir den Artikel gerne zusenden (Link auf Cloud). Außerdem findest du die Hinweise z.B. auch im Gildebrief 260 auf Seite 44 und auch in den RPZ-Normblätter ab Ausgabe 1935.

Melde dich einfach was du benötigst.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 15.11.2021 16:54:27 Gelesen: 198859# 867 @  
@ bernhard [#866]

Hallo Bernhard,

du schreibst "ich vermute der Stempel mit Ortsname in Fraktur wurde versehentlich falsch hergestellt".

Das trifft nicht zu, denn der Stempel war schon im April im Einsatz, die Verfügung ist aber erst vom 15. August 1934.

Es wäre nett, wenn Du mir den Link zusenden würdest.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 15.11.2021 18:12:37 Gelesen: 198843# 868 @  
@ volkimal [#867]

Das trifft nicht zu, denn der Stempel war schon im April im Einsatz, die Verfügung ist aber erst vom 15. August 1934.

Lateinische Schrift war schon zuvor vorgeschrieben. Auch die deutsche Schrift für die anderen Texte wurde schon vor der offiziellen Verfügung (Aug. 1934) propagiert und angewendet. Und hierbei entstand in 1934 der Fehler, dass alles in Fraktur graviert wurde.

Email kommt in Kürze.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 15.11.2021 20:38:25 Gelesen: 198806# 869 @  
@ bernhard [#868]

Hallo Bernhard,

alles klar, ich hatte nur die beiden Daten gesehen. Danke für die Erklärung!

Entsprechend der Bestrebung, ab 1934 außer beim Ortsnamen die Frakturschrift einzusetzen wurden natürlich auch wieder so einige Stempel geändert. Hier ein Beispiel aus Castrop-Rauxel:



In diesem Fall kann man sehr schön sehen, dass der Stempel eine Neuanschaffung und keine Aptierung ist:



Man sieht deutlich, dass die Sehne unterhalb des Datums an einer anderen Stelle ist. Bei einer Aptierung hätte es keinen Sinn gemacht, die Sehne zu verlegen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 16.11.2021 09:43:59 Gelesen: 198713# 870 @  
Guten Morgen,

hatte gestern am späten Abend mein Aha-Erlebnis bezüglich einer Aptierung und nachfolgender Neugestaltung eines Ortsstempel. Die Hamburger Ortsteile Billbrook, Billstedt und Billwerder wurden laut Verzeichnis der Postleitzahlen (Zustellpostämter mit zugehörigen Orts- und Stadtteilen), hier von 1981, Anhang 2, S. 10 zufolge in 2 Hamburg 74 umbenannt. Nun taucht ein bisher noch nicht gesehenes Exemplar auf.



Benutzer: Schimmel & Co. Aether. Oele, Riech u. Geschmacksstoffe - 2 Hamburg 74 - Billhornerdeich 177

Die ursprünglichen Schrift auf dem Stempelkopf lautete wahrscheinlich (24a) Hamburg - Billstedt 1. Also wurde die PLGZ entfernt, ebenso die Bezeichnung Billstedt 1. Erhalten blieb der Bindestrich aber nun gleich danach die neue Bezeichnung für den Stadtteil hier 74.

Zum Vergleich ein anderer Beleg mit der alten Bezeichnung.



Gruß
Hajo
 
Manne Am: 16.11.2021 17:02:58 Gelesen: 198636# 871 @  
Hallo,

ein aptierter Freistempel aus Mannheim-Rheinau vom 04.09.1946.

Gruß
Manne

Die Fa. L & C = Fabrikate wirbt für Ihre Spezialität: Standöle aller Art.


 
Nordluchs Am: 20.11.2021 10:28:26 Gelesen: 197872# 872 @  
@ Manne [#871]

Hallo,

mal wieder eine Aptierung. Benutzer in Magdeburg Südost die Fahlberg-List AG. Chemische Fabriken.



Weiterer Text: Aufklärung über / Pflanzenschutz und / Schädlingsbekämpfung / erteilt / Fahlberg-List / Chemische Fabriken

Dieser komplett entfernte Wertrahmen, hier einer Francotyp B, ist überwiegend in der SBZ durchgeführt worden. In diesem Fall ist der große Rechteckrahmen entfernt worden.

Viele Grüße
Hajo
 
Manne Am: 20.11.2021 11:04:29 Gelesen: 197861# 873 @  
@ Nordluchs [#872]

Hallo,

aus Mannheim ein aptierter Freistempel vom 17.08.1946. Die Fa. Hilger und Kern werben für Ihre Endlose Multiflex Keilriemen.

Gruß
Manne


 
Nordluchs Am: 28.11.2021 09:26:59 Gelesen: 196176# 874 @  
@ Manne [#873]

Hallo zusammen,
hallo Manne,

endlich das Pärchen gefunden. Das Hauptzollamt in 2390 Flensburg 1, Postfach 1737 mit der PLZ 2390 Flensburg im Klischee wurde später umgestellt auf fünfstellige PLZ.



Dabei wurde aber nicht das Klischee berücksichtigt. Stattdessen ist die alte PLZ, etwas „bearbeitet“ und unkenntlich gemacht und mit Handstempel 24907 versehen worden. Dieses Verfahren lief eine geraume Zeit.

Ob Lothar nähere Angaben machen kann?

Viele Grüße
Hajo
 
epem7081 Am: 02.12.2021 14:41:55 Gelesen: 195151# 875 @  
Hallo zusammen,

ich bin wieder einmal fündig geworden bei einer Aptierung aus der "Malerischen Weinstadt an Neckar und Enz" BESIGHEIM (WÜRTT).



Im Stempel vom 1.2.1962 ist noch die PGLZ (14a) vorgesetzt, während beim Stempel vom 27.5.1962 die saubere Entfernung aus dem Stempel stattgefunden hat.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Christoph 1 Am: 04.12.2021 12:13:27 Gelesen: 194688# 876 @  
Guten Tag zusammen,

in unserer Stempeldatenbank bin ich über verschiedene Abschläge eines Gelegenheitsstempels aus Bad Gandersheim gestolpert.

Das Stempelgerät wurde zunächst mit zwei kleinen Hakenkreuzen rechts und links des Ortsnamens angefertigt. Hier liegen Abschläge von 1937 und 1944 in der Datenbank vor.



Nach dem Ende der Naziherrschaft wurden die Hakenkreuze entfernt. Die Aptierung ist eher schlecht als recht erfolgt. Dazu gibt es Abschläge von August und September 1948 - Reste der Hakenkreuze sind deutlich erkennbar.



Nun gibt es aber noch einen weiteren Abschlag dieses (?) Stempelgeräts. Dieser stammt von 1951 und von der schlechten Aptierung ist plötzlich nichts mehr zu sehen. Auch die Buchstaben des Ortsnamens erscheinen mir anders (schmaler) und die gesamte Qualität des Abschlags deutet für mich insgesamt auf ein eher wenig genutztes Stempelgerät hin.



Meine Vermutung ist nun, dass es sich bei dem Abschlag von 1951 um eine neu angefertigtes Stempelgerät handelt. Kann das sein?

Viele Grüße
Christoph
 
drmoeller_neuss Am: 04.12.2021 12:31:47 Gelesen: 194683# 877 @  
@ Christoph 1 [#876]

Ich glaube nicht, dass es sich um eine Neuanfertigung handelt. Ein neuer Stempel wäre mit Postleitzahl ausgestattet gewesen. Vermutlich handelt es sich um einen "Reservestempel", der bis zum Kriegsende unbenutzt in der Schublade gelegen war.

Eine interessante Aptierung ist zwischen 1937 und 1944 erfolgt: Aus "Roswithastadt" wurde "Roswithastätte".
 
Christoph 1 Am: 04.12.2021 13:59:34 Gelesen: 194666# 878 @  
@ drmoeller_neuss [#877]

Ja, man könnte meinen, dass das Stempelgerät vielleicht auch nur gründlich gereinigt wurde?

Aber jetzt habe ich noch folgenden Abschlag gefunden, aus dem Jahr 1936:



Und da wird dann schon deutlich, dass zumindest der Ortsname im Stempel von 1951 komplett anders aussieht. Es müssen also mindestens zwei verschiedene Stempelgeräte sein.

Der Wandel von Roswitha (von Stadt zu Stätte) war mir jedenfalls noch gar nicht aufgefallen, danke für den Hinweis!

Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 04.12.2021 17:38:22 Gelesen: 194622# 879 @  
@ Christoph 1 [#878]

Ja, man könnte meinen, dass das Stempelgerät vielleicht auch nur gründlich gereinigt wurde?

Hallo Christoph,

man konnte Stempel auch nachschneiden, dann traten die Konturen und Buchstaben wieder schärfer hervor. Eine Neuherstellung würde ich ausschließen. Wie schon von drmoeller_neuss angemerkt fehlt zum einen die PLZ, zum anderen hätte man vermutlich nicht mehr die Deutsche Schrift gewählt.

Viele Grüße,
Bernhard
 
mumpipuck Am: 18.12.2021 18:06:34 Gelesen: 190398# 880 @  
Heute habe ich bei einem AK-Anbieter einen aptierten Maschinenstempel [1] entdeckt, der noch im Mai 1963 in Verwendung war. Das finde ich sehr spät für einen Maschinenstempel das Hauptpostamts einer Großstadt (Hamburg 1). Der UB ist leider nicht lesbar.



Herzliche Grüße
Burkhard

[1] https://www.ansichtskarten-center.de/hamburg-stadtkreis/2000-lurup-jevenstedterstrasse-evkirche-hamburg-stadtkreis
 
GSFreak Am: 06.02.2022 11:21:03 Gelesen: 177995# 881 @  
@ Journalist [#253]

Hallo Jürgen,

auch in den hier gezeigten Stempel aus Radebeul 2 (15.12.1947) ist nachträglich die PLGZ 10 eingefügt worden.



Beste Grüße
Ulrich
 
volkimal Am: 17.02.2022 16:14:00 Gelesen: 175030# 882 @  
Hallo zusammen,

diese Aptierung ist mir gerade aufgefallen:



Irgendwann hat Dargun den Zusatz "Meckl" bekommen. Am einfachsten war es des Wort "Schweiz" zu entfernen. Dadurch blieb "Meckl" über.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 19.02.2022 09:43:40 Gelesen: 174637# 883 @  
@ volkimal [#882]

Hallo zusammen,
hallo Volkmar,

wollte diesen Zweiellipsenstegstempel / Gebühr bezahlt zur Archivierung vorsehen. Bei der Beschreibung fiel mir eine vermutlich nachträglich eingesetzte PLGZ mit nur einer Klammer vorne auf. Ist mir bewusst noch nicht über den Weg gelaufen.



(19 Burg (Bz. Magdeburg) - Gebühr bezahlt vom 17.10.45

Viele Grüße
Hajo
 
volkimal Am: 19.02.2022 10:04:50 Gelesen: 174625# 884 @  
@ Nordluchs [#883]

Hallo Hajo,

ein schönes Beispiel einer defekten Aptierung. Es kommt zwar nicht häufig vor, aber einige Aptierungen waren nicht so stabil wie der Stempel selbst und es sind wieder Teile abgebrochen. Hier das Beispiel eines Bandstempels aus Hamburg. Im rechten Stempelkopf fehlt ebenfalls eine Klammer.



Einen weiteren Abschlag dieses Stempels siehst Du hier [1].

Im Band 195 der Poststempelgilde zeige ich auf Seite 92 einen Zweikreisstegstempel aus Haldensleben, in den nachträglich die Postleitzahl 324 eingesetzt wurde. Diese ist später wieder vollständig verschwunden, da die Hartlötung nicht gehalten hat. Auch nach der Einführung der fünfstelligen PLZ kam so etwas vor. Ich habe diese Stempel nur nicht in meiner Sammlung und kann sie daher hier nicht zeigen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/50657
 
Lars Boettger Am: 15.04.2022 13:46:31 Gelesen: 161721# 885 @  
Neuzugang Stempelvergleichssammlung Ostland (Lettland): Bei diesem sowjetischen Stempel von PREILUPE wurde das "CCCP" oben aptiert.

Beste Grüße!

Lars


 
epem7081 Am: 17.04.2022 23:24:52 Gelesen: 161055# 886 @  
Hallo zusammen,

in einem größeren Fundus tauchte bei mir auch dieses Einschreiben aus AACHEN-FORST / b vom 13.6.1964 auf, bei dem augenscheinlich die alte PGLZ (22c) entfernt wurde. Bemerkenswert hier der Einsatz gut drei Jahre nach Einführung der neuen PLZ 51 bzw. 5100.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 20.04.2022 21:09:59 Gelesen: 160248# 887 @  
Hallo zusammen,

eine Postkarte aus Großröhrsdorf (Oberlausitz) vom 29.9.1953 nach Dresden:



Dank Philastempel kann ich die Abfolge der Aptierungen und die Ausbrüche im Steg bei diesem Stempel zeigen:





Der ursprüngliche Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben "d" wurde am 18.08.1945 abgeschlagen. Im Stempel vom 20.07.1948 sieht man die inzwischen eingesetzte (aptierte) Postleitgebietszahl (10). Bei meinem Stempel vom 29.09.1953 kann man die Postleitgebietszahl kaum erkennen. Sie ist schon sehr stark abgenutzt.

Beim letzten Stempel, vermutlich vom 10.8.1956 (die Jahreszahl ist schlecht zu erkennen), ist die Postleitgebietszahl wieder entfernt worden. Zum einen war sie schon stark abgenutzt, zum anderen wurde die Postleitgebietszahl in der DDR nicht mehr genutzt. Der Stempel wurde also zweimal nacheinander aptiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 21.04.2022 15:17:20 Gelesen: 160024# 888 @  
Hallo zusammen,

in einer kleinen Serie von unterschiedlichen AFS der Landesversicherungsanstalt / Hessen / --Dienststelle Kassel-- fanden sich u.a. zwei Belege KASSEL 14 / 34117 / F707438, die auf den ersten Blick wie Dubletten wirkten, unterschieden nur im Tagesdatum. Der zweite Blick ließ dann doch einen weiteren markanten Unterschied erkennen.



Zwischen dem 20.4.2000 und dem 19.2.2001 war hier stempeltechnisch die Währungsumstellung erfolgt. Dies lässt sich offenkundig in der veränderten Portogebühr von 0110 (Pfg.) und 0056 (Cent) ablesen. Im jüngeren, ansonsten gleichen Stempel ist der Wertrahmen mit dem ergänzenden Zusatz EURO CENT versehen - wohl aptiert - worden.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 23.04.2022 09:41:49 Gelesen: 159536# 889 @  
Hallo zusammen,

eine Postkarte aus Riesa vom 30.10.1947 mit einem Zweikreisstegstempel:



Die Postleitgebietszahl steht in diesem Fall oberhalb des Steges.Diesen Stempel kann ich schon vom 29.07.1944 belegen. Ich gehe davon aus, dass die (10) nachträglich in den Stempel eingefügt worden ist. Allerdings kann ich es in diesem Fall nicht nachweisen.



Den linken Stempel ohne Postleitgebietszahl kenne ich bis 1943. Allerdings wurde dieser Stempel nicht umgearbeitet. Man sieht es deutlich, wenn man ihn mit meinem Exemplar überlagert (rechtes Bild). Auffällig an meinem Stempel ist das oben abgeflachte "A". Diesen Stempel habe ich bisher noch nicht ohne Postleitgebietszahl gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 23.04.2022 18:34:49 Gelesen: 159429# 890 @  
@ volkimal [#889]

Hallo Volkmar,

es handelt sich vermutlich um eine sehr frühe Aptierung. In meinen Beständen habe ich drei Belege aus Mai 1944, die Abbildung mit Stempeldatum vom 21.05.44 ist mein frühestes Datum. Offenbar wurde die Karte verspätet eingeworfen, da Muttertag schon am 14. Mai war.



(10) Riesa 1 c, 21.5.44

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 25.04.2022 18:21:05 Gelesen: 158775# 891 @  
@ bernhard [#890]

Hallo Bernhard,

danke für die Info und für den Scan.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.04.2022 18:28:37 Gelesen: 158767# 892 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich noch einen aptierten Stempel zeigen, den ich von Uwe Seif (Poststempelgilde) bekommen habe. Vielen Dank dafür!





Bei dem Stempel wurden offentlichtlich die Sternchen aptiert. Bei der Suche nach dem ursprünglichen Stempel fand ich bei StampsX den Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten. Wenn man die beiden Stempel am PC überlagert, so stimmen sie in allen Einzelheiten überein. Dabei sind auch einige ungewöhnliche Buchstaben vollkommen gleich z.B. der hohe rechte Strich beim "G" oder der "Knick" beim "S". Auch das "N" - oben links breit und unten rechts spitz - stimmt genau.

Ich gehe also davon aus, dass nicht nur die Sternchen sondern auch das Gitter entfernt worden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.05.2022 17:00:50 Gelesen: 156583# 893 @  
Hallo zusammen,

drei verschiedene Stempel aus Singen (Hohentwiel) zu den Hohentwiel-Festspielen 1935 bis 1939.



Schon beim ersten mir bekannten Stempelabschlag vom 29.5.1935 ist die obere Linie des Rechtecks links ausgebrochen. Bei einem Stempel vom 2.8.1935, der gerade bei Delcampe.net im Angebot ist, ist die obere Linie weiter ausgebrochen und zusätzlich ist die untere Linie des Rechtecks unterbrochen.



Beim Stempel aus den Jahren 1936/1937 hat man den Monatsnamen August aptiert (entfernt). Dass es eine Aptierung ist sieht man deutlich an den Linien des Rechtecks, die noch weiter ausgebrochen sind. Von der unteren Linie ist nur noch ein kurzes Stück auf der linken Seite vorhanden.

Im Jahr 1938/1939 hat man die erste Aptierung rückgängig gemacht und den Monatsnamen August wieder eingefügt. Der Stempel wurde also zweimal nacheinander aptiert. Die obere und untere Linie des Rechtecks fehlen inzwischen vollständig. Ob sie von selbst ausgebrochen sind, oder ob sie bei der zweiten Aptierung entfernt wurden, ist mir bisher nicht bekannt.

Viele Grüße
Volkmar
 
hubtheissen Am: 16.05.2022 20:20:59 Gelesen: 152072# 894 @  
Hallo,

anbei zwei Einschreiben der Postscheckämter Dortmund und Köln vom 10.09.1963 bzw. 05.05.1963 mit aptierten Stempeln, bei den die alten zweistelligen wegen der neuen vierstelligen Postleitzahlen entfernt worden waren. Bei dem Dortmunder Stempel ist das allerdings nicht vollständig gelungen.





Gruß

Hubert
 
Shinokuma Am: 20.07.2022 18:02:58 Gelesen: 133154# 895 @  
Liebe Freunde der aptierten Stempel!

Nach einer zweimonatigen Pause finde ich, könnte hier mal wieder etwas gezeigt werden.

Beim Aufräumen kam mir gestern die nachstehende Postkarte in die Hände:



Diese Karte wurde am 17.4.1952 in Luzern abgeschickt und erhielt am 21.4.1952 einen Ankunftstempel in Rostock-Gehlsdorf mit dem UB a.

Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich dabei um denselben Stempel, der in der Philastempel-Datenbank mit den Daten 5.11.45 und 2.8.46 vorhanden ist, nur noch ohne Angabe der Postgebietsleitzahl.

Die wurde bei meinem Exemplar als kleine 3 in einem Kreis hinzugefügt.

Hier noch einmal etwas größer dargstellt:



Den Kreis um diese Zahl statt der Klammern sieht man auch nicht allzu oft.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
GSFreak Am: 18.01.2023 13:03:34 Gelesen: 80015# 896 @  
Hallo zusammen,

Wacken (eine Gemeinde im heutigen Schleswig-Holstein) ist bekannt durch das jährlich Anfang August stattfindende Musikfestival Wacken Open Air. Kennen Sie denn auch den aptierten Stempel von Wacken aus der Nachkriegszeit? Hier eine seltenere Behelfsganzsache P 735III (kleinformatig) mit Ausgabekontrollstempel WACKEN (UB a) vom 07.08.1945 und Abgangsstempel daselbst vom 16.08.1945.

Entfernt wurde Text im unteren Teil, wobei auch der Außenring stark lädiert wurde. Was entfernt wurde, ist dem Stempelabschlag vom 03.05.1940 zu sehen: "HANERAU-HADERSMARSCHEN (HOLST)", wobei das "über" nicht aptiert wurde: also ein ehemaliger Landpoststempel.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 29.01.2023 18:44:56 Gelesen: 77471# 897 @  
Hallo zusammen,

hier ein Beleg mit einem aptierten Gelegenheitsstempel aus HOCKENHEIM (BADEN) vom 04.02.1948. Entfernt wurde "Tabak- und Zigarrenindustrie", wie es der Vergleich mit dem früheren Stempel zeigt (aus Philastempel.de "entnommen").

War diese Industrie infolge Kriegseinwirkungen zerstört oder durfte sie auf Weisung der Besatzungsmacht (Amerikanische Zone) nicht betrieben werden?



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 31.01.2023 20:39:38 Gelesen: 77417# 898 @  
Hallo zusammen,

hier ein Beleg mit einem aptierten Gelegenheitsstempel aus ZIEGENRÜCK vom 02.11.1945. Entfernt wurde im unteren Bereich der Text "Zwischen den Saaletalsperren".



Wer kann den ursprünglichen Stempel zeigen? Diesen hätte ich auch gerne auf einem Beleg für meine thematische Sammlung "Stauanlagen".

Was war der Grund für das Aptieren?

Beste Grüße
Ulrich
 
volkimal Am: 31.01.2023 21:04:46 Gelesen: 77413# 899 @  
@ GSFreak [#898]

Hallo Ulrich,

bei StampsX.com kannst du dir gleich 5 Exemplare des ursprünglichen Stempels ansehen. Bei Philastempel fehlt der Stempel bisher leider noch. Vielleicht habe ich den Stempel zu Hause, ich bin aber gerade bei unserer Tochter zu Besuch.

Bei Ebay sind übrigens gerade zwei Belege mit dem Stempel im Angebot.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 01.02.2023 00:57:12 Gelesen: 77400# 900 @  
@ volkimal [#899]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Hinweise. Die Kenntnis über den aptierten Text hatte ich übrigens von der StampsX-Stempeldatenbank. Ich wollte aber von dort keine Abbildung rüberholen. Die zwei Belege bei ebay sind mir ehrlich gesagt zu teuer: 5 bzw. 12 € für einen einfachen Ortswerbestempel zahle ich nicht.

Beste Grüße
Ulrich
 
volkimal Am: 03.02.2023 18:29:31 Gelesen: 77321# 901 @  
@ GSFreak [#900]

Hallo Ulrich,

jetzt bin ich wieder zu Hause und habe festgestellt, dass ich den Stempel aus Ziegenrück gleich zweimal habe. Der aptierte Stempel fehlt mir dagegen.





Bei dem Stempel vom der Firma Behrens war noch ein kleiner Zettel dabei. Wenn Du Interesse hast, schick mir eine Email.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 07.02.2023 23:34:50 Gelesen: 77244# 902 @  
Hallo zusammen,

hier ein portorichtiger R-Brief vom 21.11.1947 aus BAD KLOSTERLAUSNITZ (THÜR) nach Sondermoning in Oberbayern. Ankunftstempel TRAUNSTEIN (OBERBAY) 2 vom 01.12.1947.

Der Tagesstempel ist aptiert. Weggenommen wurde "Weissenborn über". Der R-Zettel ist die 1. Ausgabe für die SBZ, blanko mit Postleitzahl im Kreis. Hier die 15a, der Ortname "Bad Klosterlausnitz" ist auf den R-Zettel abgeschlagen.



Beste Grüße
Ulrich
 
bernhard Am: 16.03.2023 18:42:14 Gelesen: 71257# 903 @  
@ GSFreak [#897]

Hallo Ulrich,

die meisten Ortswerbestempel wurden bereits im Jahre 1944 aptiert, aufgrund einer Verfügung des RPM, wonach sämtliche Hinweise im Stempel auf industrielle Produktion entfernt werden sollten. Nach Beschwerden wurde die Verfügung angepasst und reduziert auf wirklich kriegswichtige Produktionen. Schon 1941 wurden verschiedene Texte aus Abwehrgründen bei Neuanfertigungen nicht mehr zugelassen.

In den Berichten der FG Post- und Absenderfreistempel e.V. wird auf diesen Sachverhalt eingegangen. Hier im speziellen natürlich nur auf die Werbeeinsätze der Absenderfreistempler.

Bei Interesse kann ich gerne etwas einscannen und zusenden.


Viele Grüße
Bernhard
 
GSFreak Am: 17.03.2023 09:16:15 Gelesen: 71246# 904 @  
@ bernhard [#903]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte vermutet, dass der Stempel nach Kriegsende aptiert worden ist. In der Stempeldatenbank von stampsX finden sich bislang nur Abschläge aus 1946 und 1947, von dem ursprünglichen Stempel in der Philaseiten-Stempeldatenbank zuletzt aus 1940.

Beste Grüße
Ulrich
 
epem7081 Am: 12.07.2023 18:55:13 Gelesen: 49175# 905 @  
Hallo zusammen,

die Stadt Günzburg blickte bereits vor nahezu mehr als einem halben Jahrhundert postalisch auf eine große Vergangenheit zurück. Der früheste Hinweis bezieht sich auf das römischen Kastell GUNTIA. So wurde dann in den Stempeln ab 1977 "1900 / JAHRE / KASTELL / GUNTIA / 77-1977" propagiert.

Von dieser bemerkenswerten Vergangenheit war man ohne Frage so begeistert, dass noch bis Ende 1982, vielleicht auch noch länger, diese 1900 Jahre in den Poststempeln verhaftet blieb. Allerdings hat man wohl in der ersten Hälfte der 1980-er Jahre auf die Angebe der Jahreszahlen verzichtet und den Stempel entsprechend bereinigt. Gleichzeitig wurde dabei auch die Aufnullung der PLZ auf 8870 vorgenommen (aptiert).



Eine ungekürzte Freude bei der Stempelsichtung und -sammlung wünscht
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
HWS-NRW Am: 13.09.2023 20:51:03 Gelesen: 34136# 906 @  
Hallo in die Runde,

ich sitze derzeit wieder an einem etwas umfangreicheren Artikel über besondere Portostufen bei den deutschen Freistempeln, dabei habe ich zwei interessante Belege gefunden, die ich im Artikel erwähnen möchte:



Selbstbucher-Nachnahme-Paketkarte mit aptiertem Absenderfreistempel von Marktleugast (17.1.1946) eines Bettwäsche-Herstellers, der Wertrahmen zu 75 Pfennigen mit aptiertem NS-Emblem.



Als Notmaßnahme galt die Verwendung dieses aptierten Postalia-Freistempels „NS-Adler“ in der Gebührenstufe 84 Pfennige, es verblieb nur noch der Schriftzug „Deutsche post“, so konnte er in der „kriegsbedingt“ ausgelagerten Außenstelle Küntrop (siehe auch der zusätzliche Rechteck-Nebenstempel der Poststelle II) weiterverwendet werden.

mit Sammlergruß
Werner
 
bernhard Am: 14.09.2023 14:52:30 Gelesen: 33998# 907 @  
@ HWS-NRW [#906]

Hallo Werner,

zwei schöne Belege! Vom Postalia-Freistempler der Fa. Ruhland sind mir gerade mal 2 Stück bekannt, wurden vor nicht allzu langer Zeit bei CH. WAPLER versteigert.

Die Aptierungsform des Adlers gehört zur häufigsten Ausführung (E-15F). Die PLZ im Tagesstempel kann man auch erwähnen, diese ist bei Postalia-Freistemplern bis 1946 nur bei wenigen Maschinen eingefügt worden.

Mich würde interessieren, wo dein Artikel veröffentlicht wird?

Viele Grüße
Bernhard
 
Koban Am: 14.09.2023 17:56:42 Gelesen: 33966# 908 @  
Hallo zusammen,

SWAKOPMUND, 14.10.(19)20 auf Südafrika Mi 4. Aus dem ursprünglichen Bahnpoststempel aptiert wurden "WINDHOEK","BAHN", "ZUG" und die Zugnummer. Hinzugefügt wurde die Uhrzeitangabe, hier 6 PM.

Bild 2 ist "geklaut" aus Beitrag # 7 (saeckingen) aus dem Thema: Deutsche Kolonien Deutsch Südwestafrika: Belege.

Gruß,
Koban


 
volkimal Am: 03.10.2023 09:54:33 Gelesen: 28525# 909 @  
Hallo zusammen,

aus der Zeit 2003/2004 kenne ich eine Reihe von Absenderfreistempeln, bei denen die Postamtsnummer aptiert (entfernt) wurde. Hier ein paar Beispiele:







Welche Änderung bei der Post die Ursache für diese Aptierungen war ist mir bisher nicht bekannt. Bei all diesen Stempeln wurde die Postamtsnummer z.B. herausgefeilt. Vorgestern bekam ich diesen Absenderfreistempel bei dem offensichtlich auch die Postamtsnummer fehlt:



Diesmal ist es kein Metallstempel mehr, sondern der Absenderfreistempel dürfte per Tintenstrahldrucker aufgebracht worden sein. Meine Frage:

1) Wie hat man die Postamtsnummer "technisch" entfernt. War das einfach eine Frage der Programmierung?
2) Konnte die Firma ekz das selbst erledigen oder konnte nur Frankotyp/Postalia den Ortsstempel verändern?
3) Zählt man solch Änderung bei den AFS-Sammlern auch zu den Aptierungen?

Bisher habe ich immer gesagt: „Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Das dürfte hier wahrscheinlich nicht zutreffen.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 15.10.2023 23:25:58 Gelesen: 24596# 910 @  
Hallo zusammen,

hier ein barfrankierter Brief vom 08.02.1946 aus GROSSTHIEMIG. Entfernt ist "über / Elsterwerda" im unteren Teil des Stempels mit dem UB "a". Der Freivermerk "Gebühr bezahlt." ist schon etwas gequollen.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 16.10.2023 23:38:08 Gelesen: 24368# 911 @  
@ GSFreak [#910]

Hier noch zwei weitere Belege aus GROSSTHIEMIG: eine 12 Pf.-Ganzsache vom 01.09.1947 und ein Fernbrief vom 03.05.1946 ("Futter" für die Stempeldatenbank).



Beste Grüße
Ulrich
 
T1000er Am: 18.10.2023 07:24:57 Gelesen: 23965# 912 @  
@ epem7081 [#905]

Hallo Edwin,

bin rein zufällig gerade eben über Deinen Beitrag "gestolpert"!

Das Werbeklische wurde aptiert. Das ist richtig. Aber der Ortsstempel wurde nicht aptiert sondern "Neu" angefertigt.

Wenn der Ortsstempel "Aufgenullt (aptiert)" worden wäre, wären die ersten drei Ziffern der PLZ an gleicher Stelle geblieben und die "Null (0)" dahinter zugesetzt worden.

Es wäre dann ein Erscheinungsbild entstanden als ob die vierstellige PLZ nach rechts verschoben wäre.

Schöne Grüße,

Thomas
 
T1000er Am: 18.10.2023 07:47:53 Gelesen: 23956# 913 @  
Der Beitrag ([#909]) wurde bereits im Thema: Absenderfreistempel Typen und Besonderheiten ausführlich beantwortet.

Schöne Grüße,
Thomas
 
GSFreak Am: 02.11.2023 15:01:15 Gelesen: 18984# 914 @  
Hallo zusammen,

auf einer Behelfsganzsache P 671 der Britischen Zone habe ich als Ausgabekontrollstempel links unten einen "Kreissehnenstempel mit Sehnenbogen oben "BERGISCH GLADBACH" vom 08.09.1945 mit dem UB a entdeckt. Ich vermute eine Aptierung im unteren Teil des Stempels. Es könnte dort "Nachträglich entwertet" entfernt worden sein (ähnlich wie in Bad Godesberg, siehe hierzu: [#131][#132] irrtümlich im Thread: Kreisstegstempel, auch mit Bogen oben und unten). Kennt jemand von der Leserschaft evtl. den ursprünglichen Stempel?

Verwendet wurde die Karte erst am 06.05.1946 (Abgangsstempel BERGISCH GLADBACH, UB a, wodurch die 6 Rpf. Auffrankatur erforderlich wurde.



Beste Grüße
Ulrich
 
stempelfreund1 Am: 12.02.2024 13:31:46 Gelesen: 4570# 915 @  
Hallo,

anbei zwei Stempel vom Bahnpostamt Köln-Deutz vor und nach der Aptierung der Postleitgebietszahl (22c).



Beste Grüße Christian
 
volkimal Am: 26.02.2024 22:15:56 Gelesen: 2631# 916 @  
Hallo zusammen,

ich habe einen ungewöhnlichen Fall von Aptierung gefunden:





Bei dem Stempel von 1935 hat man im Jahr 1936 den Monatsnamen August aptiert. 1938 wurde der Stempel ein zweites Mal aptiert und der Monatsname wurde wieder hinzugefügt.

Wenn man die beiden Namen August vergleicht, sieht man, dass z.B. das "A" ganz unterschiedlich aussehen. Es ist immer derselbe Stempel, denn das Rechteck um das Datum ist im Laufe der Zeit immer stärker ausgebrochen, bis 1938 die beiden waagerechten Linien völlig verschwunden sind.

Den Fall, dass man zuerst etwas hinzugefügt und dasselbe später wieder entfernt hat kenne ich z.B. von den Postleitgebietszahlen. In diesem Fall ist es genau umgekehrt. Das kannte ich bisher nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Dieter 66 Am: 25.03.2024 21:03:13 Gelesen: 253# 917 @  
Hallo und guten Abend,

ich hatte vor Kurzen diesen Brief bei den AFS vorgestellt.

Nun fiel mir auf, dass ggf. im Datumsstempel und im Wertstempel etwas herausgenommen wurde. Kann das jemand bestätigen ?



Gruß Dieter
 
HWS-NRW Am: 25.03.2024 21:27:04 Gelesen: 246# 918 @  
@ Dieter 66 [#917]

Hallo Dieter,

bei dem Absenderfreistempel wurde im Wertrahmen der Reichsadler entfernt und im Stempelkopf (Datumsstempel) hat man den Stadtteilnamen aptiert.

mit Sammlergruß
Werner
 
Dieter 66 Am: 25.03.2024 22:24:12 Gelesen: 232# 919 @  
@ HWS-NRW [#918]

Hallo Werner,

ah ja, danke für Deine Aufklärung. So schnell wurden wohl auch keine neuen Stempel hergestellt.

Schönen Sammlergruß
Dieter
 
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