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Thema: Grossbritannien: Wertschätzung von Belegen
Briefmarkenfreunde Donaueschingen Am: 11.01.2016 15:24:03 Gelesen: 12530# 1 @  
Luftpostamt Berlin C2

Auf dem Tauschtag in Donaueschingen, am vergangenem Sonntag, fiel mir dieser Beleg in die Hände.

By Air Mail von London nach Grünberg in Schlesien. Stempel MIT LUFTPOST BEFÖRDERT LUFTPOSTAMT BERLIN C2, Rückseite BERLIN C2 L 2.

Was ist so ein Beleg wert?


 
Kieskutscher Am: 13.01.2016 15:02:24 Gelesen: 12536# 2 @  
Kann mir jemand sagen, was der Brief von England für einen Wert hat.


 
asmodeus Am: 13.01.2016 15:29:06 Gelesen: 12515# 3 @  
Generell:

Mi. Nr. 4 Platte 4 als Viererstreifen.

Katalogbewertung für eine reine Mehrfachfrankatur von vier Marken der Mi. Nr. 4 nach Europa: 1000€ + Aufschlag als Viererstreifen.

Ich denke mal, der Brief lief über Belgien. Frankreich hätte den Eingang gestempelt. Das Porto betrug via Belgien für einen 1/4 und 1/2 oz Gewicht 8d (8 Pence)- wie auf Deinem Brief frankiert.

Rückseitig sind noch die Stempel der Bahnlinien interessant; Minden-Berlin und Berlin-Bromberg. Grenzübergangstempel in rot ist oft zu sehen.
 
asmodeus Am: 13.01.2016 15:43:34 Gelesen: 12505# 4 @  
Habe mal in meinen Ergebnissen rumgewühlt. Einen Brief nach Paris, aber mit 5x Mi.Nr. 4 (einen Dreierstreifen und ein Pärchen) wurde mit 500-600€ ausgerufen und nicht verkauft - engl. Auktionshaus.
 
asmodeus Am: 13.01.2016 22:57:50 Gelesen: 12423# 5 @  
@ Briefmarkenfreunde Donaueschingen [#1]

Maximal 4 bis 5 € in dieser Erhaltung.
 
asmodeus Am: 14.01.2016 07:37:14 Gelesen: 12400# 6 @  
@ Briefmarkenfreunde Donaueschingen [#1]

Realistisch sind 2 bis 3 €.

Wenn Du Glück hast, auch ein bißchen mehr- siehe [#5].
 
Kieskutscher Am: 14.01.2016 12:16:05 Gelesen: 12356# 7 @  
Hallo asmodeus,

vielen Dank für Ihre Auskunft.

W. Weber
 
mljpk Am: 14.01.2016 15:17:42 Gelesen: 12316# 8 @  
Liebe Belegexperten,

auch ich habe aktuell einen GB-Beleg, Einschreiben von 1906 nach Schöneberg bei Berlin, aus einer Grabbelkiste gezogen. Der Tagesstempel ist leider nur sehr zart abgeschlagen, ich meine aber Barnby Dun lesen zu können. Obwohl ich eigentlich keine Belege sammele, hat mir dieser wegen seines "Gesichts" gut gefallen, ausserdem fand ich interessant, dass sich zwei, dazu noch unterschiedlich gestaltete Registrierungsstempel auf dem Beleg finden, die den Leitweg in etwa nachvollziehbar werden lassen. Gibt es einen Grund für die unterschiedliche Gestaltung der Registrierungsstempel, z.B. eine Unterscheidung nach Eingangs- und Zwischenregistrierung?

Was ist die Einschätzung der Spezialisten zu Besonderheiten des Beleges? Handelt es sich lediglich um guten "Standard"? Welchen Handelswert hat der Beleg? Hergeben möchte ich ihn nicht, nur eine Einschätzung ob das blinde Beleghuhn hier doch ein gutes Korn gefunden hat und etwas Hintergrundinformationen zu einer passenden Kommentierung im Album.

Bereits jetzt tausend Dank für Eure Einschätzung und Belegdiskussion mit der Bereitschaft das Wissen zu teilen!

Beste Sammlergrüße
Jens


 
saintex Am: 14.01.2016 17:01:37 Gelesen: 12297# 9 @  
@ mljpk [#8]

Hallo Jens,

zu den Poststempeln auf deinem britischen R-Brief kann ich leider nichts beisteuern. Aber darüber, wie bei britischen R-Briefen das Kreuz auf die Vorderseite kommt hatten wir uns im Thread Air Mail/Luftpost im Januar 2013 ausgetauscht und entsprechende R-Briefe aus Großbritannien und anderen Ländern des Commonwealth gezeigt. Schau doch dort mal die Beiträge Nr. 110 ff. und den von mir in diesem Thread im Beitrag Nr. 120 vom 12.01.2013 gezeigten R-Brief an.

MfG Wolfgang
 
asmodeus Am: 14.01.2016 17:57:05 Gelesen: 12280# 10 @  
@ mljpk [#8]

Dein R-Ganzsache wurde mit der Mi. Nr. 105 zusätzlich frankiert: Porto nach Deutschland waren 2 1/2 Pence + 2 Pence Einschreibegebühr.

Der rote R- Stempel aus London ist ein sogenannter "Hooded Circles" oder auch "Scrolls" genannt.

Ovalstempel Registered von Doncaster ist ein einfacher Einschreibestempel.

Die Ganzsache wird eine Mi. Nr. EU 22 sein. Denke Format F (134x83 mm) Format G 153x96 mm und werten je 4€ gestempelt.

Dein Beleg rangiert so zwischen 1 und 4 € - meine Erfahrungswerte mit ähnlichen Belegen. Die Stempel sind nicht so außergewöhnlich. Kontrolliere die Marke nach Plattenfehlern bzw. kopfstehendem Wasserzeichen.
 
asmodeus Am: 14.01.2016 18:02:39 Gelesen: 12276# 11 @  
@ Kieskutscher [#7]

Der rückseitige Berlin Stempel ist ein Luftpostaufgabestempel und der rote Stempel ist ein Luftpostbestätigungsstempel.
 
mljpk Am: 14.01.2016 23:13:24 Gelesen: 12233# 12 @  
Hallo Wolfgang,
Hallo Asmodeus,

vielen Dank fuer Eure Einschätzungen und wertvollen Erläuterungen die nun Eingang in die Anmerkungen zum Beleg finden. Interessant ist, dass der Wertstempel zwei Werte enthält, ist mir auf den ersten Blick gar nicht aufgefallen. Auch wenn es nun wertmässig kein Knaller war, ist es optisch ein Schatz, und enthält viele Informationen. Deshalb bleibt es für mich ein toller Fund. Danke nochmals!

Mit besten Sammlergrüsse
Jens
 
mljpk Am: 18.01.2016 11:08:16 Gelesen: 12161# 13 @  
Liebe GB-Ganzsachenexperten,

da Ihr mir so rasch und fundiert Auskunft erteilt habt, möchte ich Euch noch eine weitere auffrankierte Ganzsache zur Diskussion und Markteinschätzung zeigen. Sie befand sich als Beigabe in einem reinen Briefmarkenlot. Leider ist die Beschriftung etwas verschmiert, aber die Auffrankierung mit zwei verschiedenen Marken macht aus meiner Sicht wieder etwas vom optischen Mangel wett. Die Stempelabschläge sind wiederum fett und verschmiert.

Sehe Euren Kommentierungen und Werteinschätzungen mit Spannung und Dank entgegen.

Mit besten Sammlergrüßen

Jens


 
Cantus Am: 18.01.2016 13:09:05 Gelesen: 12135# 14 @  
@ mljpk [#13]

Hallo Jens,

der gezeigte GS-Umschlag ist recht häufig anzutreffen, also nichts Besonderes. Auch die Destination Deutschland ist häufig. Zusammen mit der Zusatzfrankatur würde ich den Umschlag im einstelligen Euro-Bereich vermuten, vielleicht haben Andere dazu aber noch andere Ansichten.

Viele Grüße
Ingo
 
mljpk Am: 19.01.2016 10:16:43 Gelesen: 12073# 15 @  
@ Cantus [#14]

Hallo Ingo,

vielen Dank für Deine Einschätzung.

Beste Sammlergrüße
Jens
 
10Parale Am: 13.03.2018 20:51:18 Gelesen: 9505# 16 @  
Ein mit insgesamt 9 Pence freigemachter Brief, abgeschlagen in London (auch rückseitig) am 31. Januar 1866 mit Ziel Paris, wo er am 01. Februar 1866 eingetroffen ist.

Der rote PD - Stempel deutet darauf hin, dass das Porto vom Absender vollständig bezahlt wurde.

Freigemacht wurde der Brief mit einem waagrechten Paar der Stanley Gibbons Nr. 94 Platte 7 zu 4d vermillion (Michel Nr. 24) und einer 1 Penny Marke, Stanley Gibbons Nr. 43 mit der Plattennummer 79 (Michel Nr. 16).

Die 4 Pence Marke wird im Stanley Gibbons 2012 mit der Platte 7 mit 110 englischen Pfund (GBP) bewertet, so dass ein waagrechtes Paar mit 220 Pfund anzusetzen ist. Die Stanley Gibbons Nr. 43 schlägt mt 2,75 Pfund (Michel 1.25 Euro) nicht so sehr ins Gewicht.

Mit dem heutigen Tageskurs entspräche dies einem Wert von 251 Euro - setzt man 30 Prozent an, kommt man auf 75 Euro (Basis Stanley Gibbons).

Allerdings setzt der Michel den Wert der 4 Pence Marke lediglich mit 35 Euro fest, so dass wir hier auf 76,25 € kommen. Das wäre bei 30 Prozent 25 Euro Handelswert.

Ich bin der Meinung dass ein waagrechtes Paar solch einer Marke schon mal mehr wie den doppelten Wert einer Einzelmarke besitzen muss. Des weiteren lassen der Zustand der Marken auch nicht viel zu wünschen übrig.

Die Stempel auf den Marken sind nicht besonders gut getroffen, doch die anderen Kreisstempel besitzen viel Informationswert.

Nun gut, ich persönlich habe für den Beleg bei einem französischen Händler 35 Euro bezahlt. Nun hat dieser den Beleg schweren Herzens verkauft, er selbst hat einen ideellen Katalog-Wert von 430 Euro ermittelt.

Nun, der Brief ist vollständig erhalten (Geschäftsbrief) und in dieser Kombination nicht zu verachten. Ich liebe solche Briefe. Da ich ihn an meinem Hochzeitstag gekauft habe, ist er sozusagen "vorerst" unverkäuflich. Der Händler hat auf dem Brief noch Bleistiftkritzeleien vorgenommen, die ich vorsichtig entfernt habe. Meine Frau sagte, das wäre ja, wie wenn man auf einen VanGogh den Preis malen würde. Das Händler so etwas tun?

Vielleicht ist ein Sammler im Forum, der einen Grossbritannien-Spezialkatalog von Michel hat und mir sagen könnte, wie dort ein waagrechtes Paar der Michel Nr. 24 bewertet wird, vielen Dank.

Liebe Grüße

10Parale


 
asmodeus Am: 13.03.2018 20:56:45 Gelesen: 9502# 17 @  
Paare werden nicht bewertet.

Meine es ist ein Brief mit 1 Penny Late fee. Werde bald nachschauen, da keine Bücher bei mir.
 
nitram Am: 13.03.2018 21:45:15 Gelesen: 9482# 18 @  
Hallo 10Parale,

das ist ein Frankobrief der zweiten Gewichtsstufe (1/4 bis 1/2 Unze inklusiv) nach dem Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich von 1856, gültig ab 01.01.1857. Die Penny Red ist die Gebühr für Spätauflieferung (Late fee).

Auf das Paar als wertsteigernden Faktor würde ich mich nicht so sehr konzentrieren. Ich finde, dass der Kaufpreis in Höhe von Euro 35,00 OK ist. Vielmehr hätte es aber nicht sein dürfen. Warum? Weil es von solchen GB-Briefen - relativ zu anderen Sammelgebieten gesehen - recht viel Material gibt. Vor allem in dieser Qualität, die nicht optimal ist (Qualität der Stempel etc.). Für einen solchen Brief ohne Qualitätseinschränkungen gibt es aber keine Grenze nach oben. Selbst bei Grossbritannien ist das so.

Viele Grüße,
nitram
 
Shinokuma Am: 13.03.2018 23:52:52 Gelesen: 9455# 19 @  
@ 10Parale

Im Michel Grossbritannien-Spezial gibt es zwar keine Bewertung für Paare der Nr.24 aber für 4er-Blocks. Die stehen da mit 300 €. Ob eine preisliche Halbierung gerechtfertigt wäre, kann ich aber nicht sagen. Denn bei Mi.Nr. 5-7 trifft das laut Spezial-Katalog zu, bei Mi.Nr. 1-3 hingegen ist ein 4er-Block ein Vielfaches eines Paares wert.

Und nun noch ein Wort an alle, die sich für das Thema Belege GB interessieren: das Forum ist zwar eigentlich nicht für Tauschanfragen da, aber viele Sammler (wie z.B. asmodeus) haben Ihre E-Mail-Adresse nicht auf den Philaseiten hinterlegt, sodass eine Kontaktaufnahme nicht möglich ist. Daher möchte ich mal hier danach fragen, wer eventuell Interesse an modernen GB-Belegen hat. Ich sammle selbst GB gestempelt und auf Brief und würde mich über eine Kontaktaufnahme über meine hinterlegte E-Mail-Anschrift freuen.

In diesem Sinne alles Gute und viel Spaß beim Sammeln an alle Forum-Teilnehmer.

Beste Grüße von Shinokuma
 
10Parale Am: 16.03.2018 12:51:23 Gelesen: 9370# 20 @  
@ Shinokuma [#19]
@ nitram
@ asmodeus

Vielen Dank für diese Beurteilungen der Wertschätzung des Briefes. Natürlich ist mir klar, dass bei einem erhöhten Angebot die Qualität der Marken, der Stempel und des gesamten Briefes zur Beurteilung des Wertes von Bedeutung ist. Mir gefallen solche Briefe unabhängig von der Qualität und wenn man das als Hobbyphilatelist vielleicht sagen darf, besonders wegen ihrer nicht immer einwandfreien Bedarfserhaltung. Briefe die Philatelisten schmuckvoll für andere Philatelisten aufbereiten, gefallen mir gar nicht mehr so.

Manchmal blättere ich in Auktionskatalogen und frage mich, weshalb der eine oder andere Beleg solch einen hohen Ausruf verdient. Die Erklärungen liegen nahe.

Vielen Dank

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 13.04.2018 13:52:44 Gelesen: 9216# 21 @  
Als Nächstes zeige ich hier einen Brief, freigemacht mit Stanley Gibbons Nr. 139/141/142 ??? bzw. Michel Nr. 40 x oder 40y (weisses oder leicht bläuliches Papier), 2 1/2 Cent, gelaufen am X. Jan. 1880 von London nach Björneborg in Finnland.

Nun wurde der Brief 1880 abgeschickt und erreichte Finnland an Weihnachten 1879. Keine Reise in die Vergangenheit, sondern der Tatsache der unterschiedlichen Kalender geschuldet. Finnland nutzte wohl noch den julianischen Kalender. Damit die Karte exakt an Weihnachten in Finnland ankam, war wohl etwas Fingerspitzengefühl nötig.

Lt. Stanley Gibbons ist diese Marke auf Brief mit ca. 150 Pfund in der Bewertung.

Was meint Ihr? Die Marke wurde durch den Stempel ja teilweise gekillt, was manch strenger Philatelist nicht so zu schätzen weiß, oder?

Die rückseitigen Stempel sind etwas verschwommen und in kyrillischer Schrift. Der Brief ist vollständig erhalten.

Liebe Grüße

10Parale


 
Baber Am: 25.07.2018 17:50:10 Gelesen: 8491# 22 @  
Nachdem ich schon viele Briefe aus GB bekommen habe, die überhaupt nicht gestempelt waren, muss man diesen modernen Bedarfsbrief jetzt schon als Luxuserhaltung einstufen?



Gruß
Bernd
 
Detlev0405 Am: 26.07.2018 08:28:16 Gelesen: 8425# 23 @  
@ 10Parale [#21]

Hallo 10Parale,

wie hier im Forum ersichtlich, beschäftige ich mich auch mit Bedarfspost, in diesem Falle Luftpost. Ich habe am Anfang auch vor der Frage gestanden, welche Kriterien ich an Beleg stelle, die aus dem normalen Bedarf heraus die Luftpostverbindungen von und in die Tschechoslowakei dokumentieren. Ich habe Dir gegenüber einen Vorteil - ich kann differenzieren zwischen Erstflugbelegen (für mich kein Bedarf) und den Bedarfsbelegen. Bei Erstflugbelegen möchte ich schon, das alles sauber ist inklusive der Stempelabschlag auf den Marken.

Anders verhält es sich bei den Bedarfsbelegen (und bei Deinem Sammelgebiet kann es ja nur aus dem Bedarf heraus sein). Hier lege ich in erster ! Linie Wert auf die Dokumentation der Flugverbindung in Form aller Abgangs- Durchgangs- und Ankunftsstempel. Bei Deinem Beleg wird auch in schöner Art und Weise der Weg des Briefes aufgezeigt. Bei mir kommt es bei seltenen Destinationen oft dazu, das ich qualitative Einbußen am gesamten Eindruck des Beleges hinnehmen muss, um eine Strecke dokumentieren zu können. Wir reden immerhin um Belege, die etwa 100 Jahre und älter sind. Dein Beleg zeigt eine sauber erhaltene Marke auf einem Beleg, der zeitgerecht gestempelt wurde - also mitten rein in das Markenbild.
Für mich ein sehr schöner Beleg - als Einzelmarke mit diesem Stempel würde ich die Marke nur als Lückenfüller nehmen. Da ist der Unterschied meiner Meinung nach.

LG
Detlev
 
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