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Thema: Schweiz: Mitgliederzahl VSPhV / Neuheitenabos / Leser der SBZ
Richard Am: 16.02.2016 09:26:33 Gelesen: 5193# 1 @  
In der Berner Briefmarken Zeitung Januar 2016 des Katalogherausgebers und Handelshauses Zumstein, wurden zwei aktuelle Zahlen zum Schweizer Markt veröffentlicht. Die Vergleiche der aktuellen Daten beziehen sich auf die Boomjahre aus der Zeit vor rund 50 Jahren:

- Neuheitenabonnements der Post von 192.000 auf 45.000

- Mitglieder des Schweizer Verbandes VSPhV von 25.000 auf gut 5.000

In der Schweizer Briefmarken Zeitung wurde ein Auflage Attest (WEMF-beglaubigt) dieser Zeitschrift, die allen Mitgliedern des Schweizer Verbands kostenfrei zugeht, veröffentlicht.

Im Durchschnitt der Monate Juli 2014 bis Juni 2015 gab es

709 Abonnements
6.127 Pflichtabonnements (wohl an die Mitglieder)
50 Exemplare Einzelverkauf
200 Exemplare gratis verteilt
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7.086 total verbreitete Auflage
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Schöne Grüsse, Richard
 

Richard Am: 30.01.2020 09:49:52 Gelesen: 3945# 2 @  
Rolf Leuthard, Zentralpräsident des Schweizer Philatelisten Verbandes, schrieb in der Doppelnummer 1/2-2020 des Zentralorgans Schweizer Briefmarken Zeitung zur Mitgliedergewinnung:

Wenn ich nun schweizweit eine Plakataktion starte "Werde Philatelist - pflege mit uns das schöne Hobby", dann schaut kein junger Mensch dieses Plakat an, weil er nämlich auf dem Trottoir geht und auf sein Handy schaut. Die reiferen Personen lesen das Plakat, schütteln den Kopf und denken "Was sind das für Träumer, die ein solches Plakat aufhängen ?"

Die Mitgliederentwicklung sieht dabei in der Schweiz genauso drastisch aus wie in Deutschland; in den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Beitragszahler in der Schweiz von 20.000 auf 4.200 gesunken. Entwickeln sich die Mitgiederzahlen in diesem Tempo weiter, gibt es im Jahr 2040 nur noch rund 880 Mitglieder.

Warten wir ab, ob es jenseits der Alpen nochmals neue Impulse zur Förderung der Philatelie gibt.

Schöne Grüsse besonders in die Schweiz, Richard
 
soeste2919 Am: 30.01.2020 14:17:19 Gelesen: 3896# 3 @  
Hallo !

Bei uns ist aber schon eher Schluss. Die Vereine in Deutschland haben jetzt ca. 29.000 Mitglieder und verlieren im Jahr etwa 7 % davon. 2035 ist dann das Ende der Fahnenstange erreicht.

MfG !
 
filunski Am: 30.01.2020 15:40:05 Gelesen: 3865# 4 @  
@ Richard [#2]

dann schaut kein junger Mensch dieses Plakat an, weil er nämlich auf dem Trottoir geht und auf sein Handy schaut.

Hallo zusammen,

das hat Herr Leuthard gut und richtig beobachtet. Trifft auch nicht nur auf Zürich und Bern zu, sondern genauso auf München, Berlin, Kleinkleckerdorf oder New York, Rom, Shanghai, London, Tokio oder wo immer auf der Welt. Die Welt ist heute so geworden und die jüngeren Generationen leben mit und durch das Handy auch wenn es uns Älteren manchmal so vorkommt als wären sie alle ferngesteuert.

So weit, so gut, aber was ziehen wir, oder besser was zieht die organisierte Philatelie, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland für Schlüsse daraus? Wie begegnet sie dieser nicht mehr aufzuhaltenden Entwicklung?

Leider zu oft gar nicht oder mit Gejammere ("früher war alles besser") oder Resignation. Damit gewinnt man natürlich keine neuen Mitglieder und schon gar nicht jüngere Generationen für die Philatelie. Die organisierte Philatelie hat es schon lange verpasst im "Zug der Digitalisierung" mitzufahren. Wenn die "Jungen" immer am Handy hängen, muss die Philatelie eben auch übers Handy zu ihnen kommen und nicht über Plakate oder Zeitungsanzeigen. Wenn das so gemacht wird, klappt es ja auch. Dazu schrieb erst in der Februar Ausgabe des BDPh Magazins "philatelie" ein jüngerer Philatelist sehr schöne und zutreffende Worte.

Die organisierte Philatelie in Deutschland, in der Schweiz und meist auch anderswo ist fest in den Händen "alter Säcke" (ich erlaube mir das so zu schreiben, da ich selbst schon so Einer bin ;-)), denen leider nur zu oft alles was mit Digitalisierung zu tun hat (Computer, Handy, E-Mail, WhatsApp, Facebook etc. pp) nicht nur fremd und nicht vertraut, sondern oft auch suspekt ist. Diese Einstellung und lange auch Blockierung der modernen Medien führte zu dem heutigen Zustand. Da insbesondere als das alles anfing mit dem www, Internetforen, Facebook-Gruppen usw. dieser Personenkreis der an den Schalthebeln saß den Anschluß verpasste.

Nachfolgende "Würdenträger" sind zwar immer wieder auf den nun schon in voller Fahrt befindlichen Zug aufgesprungen, können aber nicht die früher verpassten Gelegenheiten nachholen. Solange sich da nichts ändert werden eben die organisierten (= zahlenden) Philatelisten langsam aus- und wegsterben und damit auch die bisherigen Organisationsformen (Vereine, ArGen, Landesverbände, BDPh) und die lebendige Philatelie, die es sicherlich auch weiter geben wird, findet im www statt.

Da hilft auch alles Jammern nichts, sondern da wäre Umdenken angesagt und vor allem eine positivere Einstellung mit der man versucht die schönen Seiten des Hobbys zu vermitteln und nicht eine Weltuntergangsstimmung. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
hesselbach Am: 30.01.2020 16:17:57 Gelesen: 3838# 5 @  
@ Richard [#2]

Immerhin hast du ja etwas richtig gemacht, ein funktionierendes Forum.
 
merkuria Am: 30.01.2020 23:08:16 Gelesen: 3697# 6 @  
@ Richard [#1]

In der Schweizer Briefmarken Zeitung Nr. 1-2 vom 14. Januar 2020 werden neue Zahlen publiziert:

Erhebungsperiode 1. April 2017 - 31. März 2018:

705 Abonnements
4.801 Pflichtabonnements
29 Exemplare Einzelverkauf
150 Exemplare gratis verteilt
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5.685 total verbreitete Auflage
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Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Cantus Am: 31.01.2020 02:52:16 Gelesen: 3678# 7 @  
Was mir dabei besonders auffällt, ist der mangelhafte Einzelverkauf der Hefte, sicherlich ähnlich wie in Deutschland. Bei uns habe ich erfahren, dass Zeitschriftenhändler nur dann noch von Großhandel mit philatelistischen Zeitschriften beliefert werden, wenn sie garantiert jede Woche mindestens eine Zeitschrift pro Art verkaufen. Fällt z.B. in einer Woche der Kauf einer DBZ aus, so wird sofort die Belieferung des Händlers mit der DBZ vom Großhandel eingestellt.

Hinzu kommt die Tatsache, dass die philatelistischen Zeitschriften im Handel in den Regalen stets ganz hinten und weitgehend versteckt angeboten werden, während vorne der ganze Wust an Frauen- und Fernsehzeitschriften neben Software- und Kinderliteratur zur Schau gestellt wird. Selbst mir als Sammler fällt es oft schzwer, beim Zeitschriftenhändler noch passende Publikationen zu finden.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefmarkenburny62 Am: 31.01.2020 12:53:45 Gelesen: 3601# 8 @  
Es lohnt sich meines Erachtens nicht der Vergangenheit nachzutrauern. Und dazu gehören halt auch Briefmarkenzeitschriften. Heute wird das Internet benutzt und das ist auch gut so! Richard hat ja die Zeiten erkannt und eine Plattform erschaffen, welche stetig wächst und zu einem wachsenden Sammelpunkt für Briefmarkenfreunde wird. Niemand weiß, wie viele Briefmarkensammler es in Zukunft geben wird aber:

Die Sammler werden sich ganz anders organisieren als die heutige Vereinsform es bietet! Und so hoffe ich auch kreativer sammeln. Eine Briefmarkenzeitung wie z.b SBZ wird da nur noch eine Randerscheinung sein.

Gruß
Briefmarkenburny
 
Apn Am: 31.01.2020 19:27:35 Gelesen: 3522# 9 @  
Die Zeit der klassischen Briefmarkenvereine im Sinne von Ortsvereinen ist meines Erachtens abgelaufen. Die Zukunft gehört den Arbeitsgemeinschaften, in denen sich Sammler mit ähnlichen Sammelgebieten zusammenschliessen.

Allerdings müssen auch die Arbeitsgemeinschaften den Schritt in die heutige Zeit wagen. Es ist erstaunlich, wie viele solche Argen es gibt, die im Jahre 2020 noch nicht einmal mit einer Website im Internet vertreten sind.

Bei anderen wurde der Internetauftritt offensichtlich seit Jahren nicht mehr gepflegt. So fand ich diese Woche auf einer solchen Seite gar den Hinweis, dass ab sofort Einlieferungen für die vereinsinterne Herbstauktion 2008 (sic!) entgegengenommen würden.
 
jahlert Am: 01.02.2020 10:29:09 Gelesen: 3469# 10 @  
@ Apn [#9]

Guten Morgen,

es ist doch viel klüger, dass Arbeitsgemeinschaften vorhandene Strukturen nutzen und sich die Mitglieder z.B. hier im Forum treffen können.

Der Zeitaufwand für das Pflegen von Internetauftritten ist verdammt groß! Noch größer ist der Aufwand für die Redakteure der gedruckten ArGe-Organe.

Schön, mal jemanden zu finden, der eines meiner seltenen Sammelgebiete kennt!

Viele Grüße
Jürgen
 
nagel.d Am: 01.02.2020 13:51:58 Gelesen: 3401# 11 @  
@ Briefmarkenburny62 [#8]

Ich halte gerne noch die Zeitschrift in der Hand, denn diese kannst du auch mal am Baggersee, im Freibad oder am Strand lesen ohne ein Laptop, Tablet oder Smartphone zu nutzen und du kannst dir gewisse Artikel, die dich interessieren, farblich kennzeichnen - mag zwar jetzt altmodisch erscheinen.
 
Baber Am: 01.02.2020 15:36:04 Gelesen: 3355# 12 @  
@ nagel.d [#11]

Hallo Dirk,

mir geht es genauso. Ich halte auch lieber eine Tageszeitung in der Hand als diese online zu lesen.

Aber das ist eine Generationsproblem. Meine Kinder haben keine (Papier)tageszeitungen mehr sondern lesen die "News" auf dem Handy. Das reicht ihnen um aktuell zu sein. Hintergrundinformationen wie in gro0en Tageszeitungen oder Magazinen sind dann nicht mehr gefragt.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 01.02.2020 15:58:04 Gelesen: 3341# 13 @  
@ Baber [#12]

Aber das ist eine Generationsproblem. Meine Kinder haben keine (Papier)tageszeitungen mehr sondern lesen die "News" auf dem Handy.

Lesen die wenigstens noch die ganzen News oder sind sie mit den Snippets zufrieden?
 
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