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Thema: Prüfungen, Prüfzeichen und Testate ehemaliger BPP Prüfer
geg Am: 16.04.2016 14:44:09 Gelesen: 16838# 1 @  
Redaktioneller Hinweis: In diesem Thema geht es nur um Prüfungen aller Art für alle Gebiete ehemaliger BPP Prüfer, die später als "freie Prüfer" ohne Zugehörigkeit in einer Prüfervereinigung tätig waren.

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Alte Prüfsignatur bei Bundmarken

Ich habe bei mehreren Bundmarken der 50er Jahre die Signatur " Grabowski" PP gefunden.

War das ein Altprüfer, Händler oder selbsternannter Experte? Wer weiß dazu Näheres?
 
Marcello Am: 16.04.2016 14:49:12 Gelesen: 16835# 2 @  
@ geg [#1]

Hallo,

es gab mal einen Grabowski, der im BPP prüfte. Siehe auch hier:

http://www.filatelia.fi/experts/namesg.html

dort unter dem Buchstaben G. Aber einen Grabowski PP gibt es oder gab es nicht.

Grüße
Marcel
 
Kontrollratjunkie Am: 16.04.2016 14:54:38 Gelesen: 16823# 3 @  
@ geg [#1]

Bei Marken mit der Signatur "Grabowski" rate ich zur Vorsicht. Es gibt sehr viele Marken, vor allem aus der Zeit des Deutschen Reiches (Zeppelin pp.), die falschen Gummi tragen oder anderweitig manipuliert sind. Und was soll denn das Kürzel "PP" bedeuten ? Um so sígnierte Marken würde ich einen großen Bogen machen.

Gruß
KJ
 
LK Am: 16.04.2016 15:21:25 Gelesen: 16813# 4 @  
@ Marcello [#2]

Aber einen Grabowski PP gibt es oder gab es nicht.

Es handelt sich um die gleiche Person.

Heinz Grabowski war Prüfer im BPP für Luftpost und Zeppelinbriefe.

Nach seiner Tätigkeit für den BPP, hat er lustig alles mit seinem Prüfstempel Grabowski PP (Philatelistischer Prüfer) versehen, was ihm vorgelegt wurde.

Nur war dies meist manipuliertes Material, bei postfrisch ** heißt das entfalzt oder Neugummi.

Gruß

LK
 
Marcello Am: 16.04.2016 15:32:30 Gelesen: 16805# 5 @  
@ LK [#4]

Hallo LK,

das wußte ich jetzt noch nicht. Man lernt jeden Tag dazu. :o) Danke für die Info. Ich kannte ihn nur als BPP Prüfer.

Grüße
Marcel
 
geg Am: 17.04.2016 16:57:09 Gelesen: 16689# 6 @  
Danke für die Informationen. Ganz so unseriös scheint Herr Grabowski nicht gewesen zu sein, immerhin hat z.B. Herr Schlegel einige Marken gleichermaßen mit signiert.
 
Richard Am: 18.04.2016 09:19:05 Gelesen: 16585# 7 @  
Hier ein Attest des Philatelisten Prüfers Heinz Grabowski aus dem BDPh-Forum [1]





[1] http://www.bdph.de/forum/showthread.php?10852-Mi-Nr-189-Erscheinungsbild-der-Z%E4hne-inhomogen-Zertifikat-Grabowski
 
Reinhard Fischer Am: 18.04.2016 10:30:32 Gelesen: 16553# 8 @  
Herr Grabowski war BPP-Prüfer für Flugpost und Zeppelinpost. Als er aus dem BPP ausgeschieden ist, war er so etwas wie der Hausprüfer u.a. (?) der Fa. Iversen, die in den 80ern und 90ern und 00ern (heute auch noch ?) ganz großer Anbieter von Marken mit "verschöntem" Originalgummi waren (was wohl Entfalzung oder Neugummi bedeutet). Zeitweilig konnte man das ganze Angebot der Fa. Iversen (was vor allem Bund, Berlin, Deutsches Reich war) mit einem Aufschlag auch "geprüft Grabowski" bekommen.

Die Prüfungen von Herrn Grabowski aus dieser Zeit kenne ich allerdings eigentlich nur formal korrekt, d.h. die Marken und auch Aufdrucke sind wenigstens echt und in den Attesten steht "ungebraucht", nicht postfrisch (was für eine entfalzte Marke korrekt ist). Bei dem von Richard vorgestellten Attest steht allerdings "postfrisch", wobei man die "Schlegel"-Signatur etwas erhöht ist. Theoretisch kann das aber auch wegen einer winzigen Haftstelle sein, so dass man sich auf den Standpunkt stellen könnte, dass die Marke zwar nicht einwandfrei ist (das schreibt Grabowski auch nicht), aber man sie als "postfrisch" bezeichnen könnte.

Bei Marken, die Signaturen "Grabowski PP" (also nicht "Grabowski BPP") oder Atteste von ihm als freier Prüfer haben, sollte man davon ausgehen, dass diese nicht postfrisch sind.

Gruß

Reinhard
 
Hobbyphilatelist Am: 18.04.2016 12:35:25 Gelesen: 16519# 9 @  
@ Reinhard Fischer [#8]

Bei dem von Richard vorgestellten Attest steht allerdings "postfrisch", wobei man die "Schlegel"-Signatur etwas erhöht ist. (...) aber man sie als "postfrisch" bezeichnen könnte.

Bei Marken, die Signaturen "Grabowski PP" (also nicht "Grabowski BPP") oder Atteste von ihm als freier Prüfer haben, sollte man davon ausgehen, dass diese nicht postfrisch sind.


Jetzt kann der "alte" Streit los gehen, ob man Marken mit einer Signatur als "postfrisch" bezeichnen kann.
 
Kontrollratjunkie Am: 18.04.2016 13:30:32 Gelesen: 16496# 10 @  
Eine berechtigte Frage, wenn ich mir diese fetten Schmierereien von Grabowski auf den Markenrückseiten ansehe.
 
bayern klassisch Am: 18.04.2016 13:44:03 Gelesen: 16490# 11 @  
@ Hobbyphilatelist [#9]

Per Definition kann eine Marke dann nicht mehr postfrisch sein, wenn sie anders aussieht, als originär von der Post verausgabt. Jede Beschriftung, Stempelung oder Beschädigung sorgt dafür, dass postfrisch Geschichte ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Roland Daebel Am: 01.08.2020 17:15:41 Gelesen: 8070# 12 @  
@ geg [#6]
@ Richard [#7]

Bin neu in diesem Forum. Deswegen hier noch eine Anmerkung:

Die hier abgebildete Rückseite der 50 Pf. Briefmarke "Heuss" zeigt klar, dass von Schlegel zuerst geprüft wurde, da der Prüfstempel eng in der Ecke angebracht wurde.

Was zwischen beiden Signierungen passiert sein könnte bleibt offen. Vielleicht wäre es ratsam bei den Schlegels eine Nachprüfung zu vereinbaren.

Ich kenne dieses Prüfstück nicht im Original.

Weiterhin viel Spaß!
 
Meinhard Am: 02.08.2020 11:01:01 Gelesen: 7967# 13 @  
@ Roland Daebel [#12]

Bin neu in diesem Forum.

Hallo Herr Daebel,

schön, dass Sie in diesem Forum schreiben. Da kommt wenigstens etwas Leben ins Forum. Sie haben hier auf ein 36 Jahre altes Attest geantwortet, wo sich der Prüfer mit seinem Prüfstempel verewigt hat. Auch hier bin ich der Meinung, dass die Schlegel Signatur gereicht hätte und die zusätzliche Signatur entbehrlich wäre, noch dazu, wo diese so schön "kräftig" abgeschlagen wurde.

Mich würde auch Ihre Meinung zu der Höhe der Schlegel Signierung interessieren. Diese wurde ja in der Höhe des 1. Zahnes abgeschlagen.

Freundliche Grüße,
Meinhard
 
LK Am: 02.08.2020 13:01:37 Gelesen: 7912# 14 @  
@ Meinhard [#13]

Schau dir die Zähnung auf der rechten Seite rückseitig an (links auf der Vorderseite), dann ist der Grund für die erhöhte Signierung erkenntlich.

Beste Grüße
 
Roland Daebel Am: 03.08.2020 23:34:25 Gelesen: 7732# 15 @  
@ Meinhard [#13]

Mich würde auch Ihre Meinung zu der Höhe der Schlegel Signierung interessieren. Diese wurde ja in der Höhe des 1. Zahnes abgeschlagen.

Mich interessieren Signierungen oder sonstige Zeichen auf Briefmarken, Briefen oder sonstwo und auch Zertifikate nur soweit, als dass sie vorhanden sind. Zur Kaufentscheidung oder Begutachtung bilde ich mir meine tagesaktuelle Meinung, natürlich am Original. Mir sind auch keine Tabellen bekannt, die ausweisen, in welcher Zehntel-Millimeter-Höhe von der Grundlinie aus welcher vermeintliche Grad einer Beschädigung des Prüfstücks signiert werden sollte.

Jetzt aber Gut's Nächtle! (siehe Uhrzeit)
 
Saxendreier Am: 01.04.2023 23:05:00 Gelesen: 2201# 16 @  
@ geg [#1]

Ich besitze den kompletten Satz der II. Kontrollratsausgabe von 1948 mit schwarz Aufdruck Berlin in postfrischer Erhaltung. Der Satz ist auf der Rückseite signiert mit „Richter“ – Siehe Beispiel Scan.

Kann jemand sagen welcher Prüfer Richter das ist? War er ein Altprüfer?

Wie ist die Prüfung zu bewerten da ja das BBP fehlt.

Vielen Dank für eine Antwort
Dietmar


 
Lars Boettger Am: 02.04.2023 10:50:32 Gelesen: 2157# 17 @  
@ Saxendreier [#16]

Hallo Dietmar,

ja, das ist anscheinend das Händlerzeichen von Gerhard Richter, dem Sohn von Georg Richter [1] (keine "Altsignatur"). Wäre es eine Prüfzeichen, dann wäre die Marke aufgrund der Stellung (erhöht) entweder mit leichten Mängeln oder entfalzt. Da es nur ein Händlerzeichen zu sein scheint, lässt sich weder zur Echtheit der Marke noch zur Qualität etwas ableiten. Alte Prüfzeichen sind immer so problematisch, dass damit versehene Marken immer nachgeprüft werden müssen (der Zustand der Marke kann sich in den letzten Jahrzehnten geändert habe, die Qualitätsanforderungen können sich geändert haben, die Forschung ist nicht stehengeblieben).

Beste Grüße!

Lars

[1] https://briefmarken-pruefer.de/de/1392-Gerhard-Richter.html
 
Saxendreier Am: 02.04.2023 16:59:22 Gelesen: 2112# 18 @  
@ Lars Boettger [#17]

Hallo Lars,

Vielen Dank für diese Informationen. Es klingt plausibel - zumal alle Marken eine Top Erhaltung haben und deshalb (aus meiner Sicht) kein Grund für diese Stellung des Stempels auf den Marken vorliegt.

Das „Richter“ befindet sich auf allen 20 Marken an gleicher Stelle. Es gibt viele Laien die Marken auf der Rückseite mit Bleistift verunstalten – aber ein Händler bringt sein „Brandzeichen“ auf Briefmarken an – was ist das denn für eine Unsitte.

Vielen Dank für die kompetente Aussage zu meinen Fragen.

Grüße
Dietmar
 
Richard Am: 02.04.2023 20:03:10 Gelesen: 2082# 19 @  
@ Saxendreier [#18]

Hallo Dietmar,

das Namenszeichen der beiden Richter geht auch in 2022 und 2023 als "Prüfung" durch [1].

Du kannst in der Atteste Datenbank nicht nur ihr schriftlichen Prüfergebnisse finden, sondern auch die Abbildungen der Prüfgegenstände und - Achtung - die Namen einiger der Auktionsfirmen, wahllos herausgesucht, die bis 2023 diese Lose versteigert haben.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/292
 
Saxendreier Am: 02.04.2023 22:32:07 Gelesen: 2049# 20 @  
@ Richard [#19]

Hallo Richard

Danke - das ist ja eine sehr gute Datenbank und so einfach zu bedienen. Vielen Dank für den Hinweis!

Aber

Es geht nicht um diese beiden Richters Georg und Heinzgeorg - sondern wie Lars Boettger schreibt, ist auf meinen Marken der Stempel von dem Händler Gerhard Richter, dem Sohn von Georg Richter.

Ich denke da muss ich vorsichtig sein mit dem Begriff Prüfung.

Einen super Wochenstart und Danke!

Dietmar
 
Lars Boettger Am: 03.04.2023 07:40:44 Gelesen: 2021# 21 @  
@ Richard [#19]

das Namenszeichen der beiden Richter geht auch in 2022 und 2023 als "Prüfung" durch [1].

Hallo Richard,

Du setzt das "Prüfung" in Anführungszeichen - vollkommen zurecht. Aus heutiger Sicht hat Herr Richter seinen Namen auf die Marke gestempelt. Was die Bedeutung davon ist - ehrlich gesagt keine Ahnung. Welche Qualifikation er hatte - keine Ahnung. Ob er in die Datenbank gehört - wage ich aufgrund meiner Datenlage zu bezweifeln. Erinnert mich an das Spiel "Ich trage einen bekannten Namen". Sein Vater war sicher ein bekannter Prüfer. Der Sohn tritt in die Fussstapfen.

Das ist doch das Problem mit den alten Zeichen auf den Marken. Heute kann ich bei den unbekannteren Philatelisten nicht mehr sagen, ob sein Zeichen etwas wert ist oder nicht. Die Information ist vielfacht verloren gegangen. Darum ignoriere ich die Gummmiseite immer. Sollte jeder Sammler so machen.

Beste Grüße!

Lars
 
Richard Am: 03.04.2023 12:56:52 Gelesen: 1971# 22 @  
@ Lars Boettger [#21]

Hallo Lars,

die Datenbank dient der Dokumentation über die guten, weniger guten und absolut falschen Prüfungen von renommierten oder von selbsternannten Prüfern, wer welche Gebiete wann als Prüfer welcher Vereinigung, als Händler, Garantiegeber (z.B. stets seriös Borek, aber auch von windigen Händlern) verkauft hat - nicht mehr und nicht weniger.

Hätten die renommierten Auktionsfirmen, beispielhaft Reinhard Fischer (Prüfer VP und Vorstandsmitglied BDB), Rauhut und Kruschel (Harald Rauhut ist Präsident des Auktionatorenverbandes BDB) oder Heinrich Köhler (in der Weltspitze der Auktionsfirmen) - in allen drei Firmen arbeiten Prüfer - nach Deiner Meinung nicht auf die "Richter"-Prüfungen aufmerksam machen sollen ?

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/292
 
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